30.05.2024 - 14:24
27.05.2024
Abschied aus der 2. Frauen-Bundesliga
Die U20-Frauen verlieren ihr letztes Saisonspiel mit 1:5.
Am letzten Spieltag der 2. Frauen Bundesliga mussten sich die U20-Frauen des VfL Wolfsburg mit 1:5 (0:1) beim SV Meppen geschlagen geben. Die Jungwölfinnen beenden die Saison mit 16 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz . Der Abstieg des VfL stand bereits am vergangenen Wochenende fest. In der neuen Spielzeit 2024/2025 werden die Grün-Weißen daher in der Regionalliga an den Start gehen.
„Gut dagegengehalten“
Die Jungwölfinnen hatten in der 38. Minute ihre erste Großchance. VfL-Spielerin Maila Herzig schickte Ebony Madrid mit einem Steckpass Richtung Tor. Aus gut 25 Metern schob diese den Ball an der hochstehenden Keeperin Laura Sieger vorbei. Die Emsländerin Toma Ihlenburg konnte im letzten Moment den Ball noch vor der Linie klären. „Meppen hat von Beginn alles reingehauen. Ich denke, dass wir in der ersten Halbzeit gut dagegengehalten haben und auch unsere Momente nach vorne hatten“, so VfL-Coach Daniel Kraus. Kurz vor der Halbzeit folgte jedoch der Gegenschlag durch den SV Meppen. Nina Zimmer kam nach einem Doppelpass im Strafraum der Jungwölfinnen zum Abschluss und überwand Kiara Beck zum 1:0 für den SV (43.). Mit dem Rückstand ging es in die Pause.
Ergebnis fällt zu deutlich aus
Nach Wiederanpfiff schlugen die Emsländerinnen doppelt zu. In der 49. Spielminute traf Kornelia Grosicka zum 2:0, Beck war noch am Ball dran, konnte das Tor aber nicht verhindern. Zehn Minuten später verpasste Yasu Wöhrn es, einen entscheidenden Ball zu klären. Ihre Gegenspielerin zog an ihr vorbei und erhöhte auf 3:0 für den SV Meppen (59.). In der 71. Spielminute folgte der Anschlusstreffer für die Jungwölfinnen. Stürmerin Madrid lauerte auf einen Rückpass zur Meppener Torhüterin, fing diesen ab und schoss den Ball gekonnt über die Keeperin zum 1:3 ins Tor. Danach war der SV Meppen wieder am Zug, Grosicka setzte sich am zweiten Pfosten durch und schob zum 4:1 (82.) ein. Das 5:1 durch die Emsländerinnen folgte in der Nachspielzeit, nach einem Freistoß kam Ihlenburg frei zum Kopfball und überwand Beck (93.). Nach Abpfiff zog Kraus ein klares Fazit: „In der zweiten Halbzeit war es ein Spiegelbild unserer gesamten Saison. Wir haben es dem Gegner zu einfach gemacht. In den großen Dingen sind wir gar nicht schlechter, aber in entscheidenden Momenten dann zu unerfahren. Es war kein Spiel, was wir so deutlich hätten verlieren müssen.“ Während der Abstieg für die Grün-Weißen bereits im Vorfeld feststand, hatte der SV Meppen noch Chancen auf den Aufstieg in die Google Pixel Frauen-Bundesliga . Dadurch, dass sowohl Carl Zeiss Jena als auch Turbine Potsdam ihre Spiele gewannen, zerschlug sich allerdings für die Emsländerinnen der Traum vom Aufstieg.
Quelle
30.05.2024
„Viele Türen weiter aufgemacht“
Daniel Kraus über den Abstieg der U20-Frauen und die Entwicklungen im Nachwuchsbereich.
Die U20-Frauen und U17-Juniorinnen des VfL Wolfsburg haben ihre Saison beendet. Beiden Teams steht ein Wandel bevor: Die Jungwölfinnen gehen nächste Saison in der Regionalliga an den Start und die Nachwuchswölfinnen werden in den regionalen Juniorenbetrieb eingegliedert, nachdem die B-Juniorinnen Bundesliga abgeschafft wurde . Im Interview blickt Daniel Kraus, U20-Chefcoach und Sportlicher Leiter Nachwuchs, auf die abgelaufene Spielzeit und die zukünftigen Veränderungen.
Daniel Kraus, wie fällt Ihr Fazit zur Saison 2023/2024 der U20-Frauen aus?
Daniel Kraus: Dass wir nicht in der Liga verbleiben, ist leider gerechtfertigt. Wenn ich die Qualität der Mannschaft und der einzelnen Spielerinnen sehe, wird uns die reine Statistik aber nicht gerecht. Es kamen viele Faktoren dazu, die uns das Leben schwer gemacht haben. Es sind immer wieder erfahrenen Spielerinnen ausgefallen. In der Hinrunde lag der Altersdurchschnitt gerade mal bei 17,8 Jahren. Im Vergleich zur letzten Saison hatten wir dieses Jahr mehr Talent, aber weniger Erfahrung. Wir hatten die Hoffnung, dass die erfahrenen Spielerinnen, die jüngeren Mädels heranführen und tragen können. Durch die Verletzungen haben wir diese Idee aber zu selten auf den Platz bringen können.
In der Hinrunde musste Ihr Team elf Niederlagen aus 13 Spielen einstecken. Die Rückrunde lief deutlich besser – sieben Niederlagen, drei Unentschieden und drei Siege standen am Ende zu Buche. Wie erklären Sie diese positive Entwicklung?
Kraus: Es gab kaum Spiele, in denen wir richtig schlecht waren oder nicht bei der Sache gewesen sind. Es waren eher individuelle Aussetzer, die uns das Genick gebrochen haben. Wir haben vor allem Erfahrung gesammelt und bewusst an Dingen im Training gearbeitet. Hinzu kommt, dass wir in der Rückrunde deutlich weniger Verletzungssorgen hatten. Nach und nach haben wir unser Gerüst gefunden, konnten mit unserer Viererkette spielen und haben in der Winterpause mit Ebony Madrid eine erfahrene Spielerin dazubekommen. Sie hat eine gewisse Intensität im Anlaufen und auch eine Mentalität, die junge Spielerinnen mitzieht. Das waren alles Faktoren, die uns diese Entwicklung beschert haben.
Bis zum vorletzten Spieltag war der Klassenerhalt greifbar. Nach dem [b]1:1-Remis gegen Ingolstadt stand der Abstieg dann doch fest. Wie ist Ihr Team mit dieser Tatsache umgegangen?[/b]
Kraus: Es ist positiv, dass wir noch bis zum vorletzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfen konnten. Das spricht für eine gute Entwicklung. Wir konnten uns weit im Voraus mit dem Abstieg beschäftigen. Es war keine große Überraschung aber natürlich auch nicht angenehm. Wir haben unsere Saisonziele nicht erreicht und man hat das Gefühl, dass der Abstieg vermeidbar gewesen wäre. Jetzt ist es wichtig, wie wir mit dieser Niederlage umgehen und dass wir für die Zukunft daraus lernen – und das werden wir.
Ein Abstieg ist nie schön – auf welche positiven Momente blicken Sie trotz dessen zurück?
Kraus: Es gibt viele Spielerinnen, die individuell einen Schritt nach vorne gemacht haben. Darüber freue ich mich sehr. Ich denke, dass wir uns im Nachwuchs gut entwickeln und bestehende Lücken schließen können, um den Juniorinnen ein noch besseres Umfeld zu ermöglichen. Die Mädels sollen die Möglichkeit haben, sich für die U20 zu empfehlen, um sich später auch dem Trainerteam der Ersten zeigen zu können. Das hat beispielsweise bei Karla Brinkmann funktioniert, die dieses Jahr ihr Debüt für die erste Mannschaft gegeben hat . Insgesamt hatten wir drei Spielerinnen im Trainingslager der ersten Mannschaft. Das sind wichtige Schritte und Signale, die zu den positiven Momenten gehören und verstärkt werden sollen.
Wie schauen Sie für die nächste Saison in der Regionalliga in die Zukunft?
Kraus: Es wird für uns eine neue Situation, ich kenne die Regionalliga nicht von der Spielweise her. Wir haben weiterhin die Aufgabe, Spielerinnen für die erste Mannschaft auszubilden. Es gibt U20-Teams aber auch erfahrene Frauenmannschaften in der Liga. Es gilt für unsere Mädels, vom ersten Moment an Vollgas zu geben.
Welche Veränderungen wird es hinsichtlich des Kaders geben?
Kraus: Wir haben die Spielerinnen Luisa Scheidel, Tessa Blumenberg, Antonia Haase, Sara Schaller, Aleksandra Sergeeva, Sury Lamontana, Franziska Libske, Tarah Burmann und Amelie König verabschiedet. Aus der U17 werden die sechs Spielerinnen Caroline Cordes, Louisa König, Mathea König, Annika Hoffmann, Antonia Wagner und Greta Müller zu uns hochkommen. Zusätzlich planen wir noch mit vier externen Neuzugängen.
Insgesamt war es jetzt Ihre zweite Saison als Sportlicher Leiter Nachwuchs und Cheftrainer der U20. Was hat sich in dieser gesamten Zeit aus Ihrer Sicht getan?
Kraus: Ich glaube, dass wir viele Türen weiter aufgemacht haben, als sie in der Vergangenheit auf waren. Wir können auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die U17-Juniorinnen haben beispielsweise an der Deutschen Meisterschaft teilgenommen und sich dort gut verkauft. Ich bin froh über die Trainerteams sowie die Strukturen, die geschaffen wurden. Es geht darum, den eingeschlagenen Weg jetzt weiterzugehen. Wir wollen uns dem Nachwuchs verschreiben und Bundesligaspielerinnen für unsere Erste ausbilden. Für die Zukunft können wir da qualitativ noch ein oder zwei Schritte nach oben machen. Dafür wollen wir detaillierter mit der ersten Mannschaft sowie der Akademie zusammenarbeiten, das Scouting intensivieren und die Strukturen weiter anpassen.
Wo sehen Sie Verbesserungspotenzial?
Kraus: Beim Übergang in den Profibereich müssen wir schauen, wie wir die Lücke, die zwischen der letzten Station im Nachwuchs-Leistungsbereich und dem Profibereich vorhanden ist, noch weiter verkleinern können. Da gibt es viele Argumente, die für unterschiedliche Wege sprechen. Fakt ist aber, dass letztes Jahr drei U20-Teams aus der 2. Frauen-Bundesliga abgestiegen sind und dieses Jahr wieder zwei. Vor ein paar Jahren haben solche Teams die Liga angeführt, an diese Stelle rücken jetzt die erfahrenen Frauenmannschaften. Das ist grundsätzlich gut für den Frauenfußball, aber nicht für die Entwicklung der einzelnen Mädels.
Einhergehend mit der Abschaffung der B-Juniorinnen Bundesliga wird sich für die U17 in der kommenden Saison strukturell einiges verändern. Ist das aus Ihrer Sicht der richtige Schritt?
Kraus: Man kann das Ganze aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Für junge Mädels hatte die Bundesliga eine gewisse Strahlkraft, die jetzt verloren geht. Ich hätte mir mit der Abschaffung der Bundesliga eine bundesweite einheitliche Nachfolge gewünscht, so wie es sie bei den Jungs mit den A- und B-Nachwuchsligen gibt. Auch wenn wir nicht diese Tiefe und nicht so viele Leistungszentren wie bei den Jungs im Frauenfußball haben, finde ich das Modell mit diesen neuen Ligen grundsätzlich sehr sinnvoll. Ich hoffe, dass die Strukturen bei den Juniorinnen zeitnah weiterentwickelt werden, sodass wir Talentförderung in Zukunft bundesweit begreifen und davon wegkommen, dass jeder Verein guckt, wie er am besten damit umgeht.
Anstelle der B-Juniorinnen Bundesliga wird unter anderem der DFB-Pokal für die B-Juniorinnen eingeführt. Wie denken Sie darüber?
Kraus: Den DFB-Pokal finde ich an sich nett, aber er darf nicht der bundesweite Wettbewerb sein, um sich zu vergleichen. Für uns ist es wichtig, dass wir uns mit anderen Top-Clubs vergleichen können. Dafür braucht es eine Art Ligastruktur.
Und zum Abschluss: Wie nutzen Sie Ihre freie Zeit in der Sommerpause?
Kraus: Ich fahre jetzt zeitnah mit meiner Familie in den Urlaub. Dann geht’s mit der U17 nach Spanien zum Turnier. Ich freue mich darauf, dass wir uns international mit anderen Teams vergleichen können. In unserer Gruppe werden Club Leon, San Sebastian und RB Leipzig sein. Danach fliege ich im Juli mit der U15 nach Portland zum Nike Cup. Also auch da sehen wir, wie wir international stehen, wo unsere Stärken liegen und wo wir nachschärfen müssen.
Quelle
Abschied aus der 2. Frauen-Bundesliga
Die U20-Frauen verlieren ihr letztes Saisonspiel mit 1:5.
Am letzten Spieltag der 2. Frauen Bundesliga mussten sich die U20-Frauen des VfL Wolfsburg mit 1:5 (0:1) beim SV Meppen geschlagen geben. Die Jungwölfinnen beenden die Saison mit 16 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz . Der Abstieg des VfL stand bereits am vergangenen Wochenende fest. In der neuen Spielzeit 2024/2025 werden die Grün-Weißen daher in der Regionalliga an den Start gehen.
„Gut dagegengehalten“
Die Jungwölfinnen hatten in der 38. Minute ihre erste Großchance. VfL-Spielerin Maila Herzig schickte Ebony Madrid mit einem Steckpass Richtung Tor. Aus gut 25 Metern schob diese den Ball an der hochstehenden Keeperin Laura Sieger vorbei. Die Emsländerin Toma Ihlenburg konnte im letzten Moment den Ball noch vor der Linie klären. „Meppen hat von Beginn alles reingehauen. Ich denke, dass wir in der ersten Halbzeit gut dagegengehalten haben und auch unsere Momente nach vorne hatten“, so VfL-Coach Daniel Kraus. Kurz vor der Halbzeit folgte jedoch der Gegenschlag durch den SV Meppen. Nina Zimmer kam nach einem Doppelpass im Strafraum der Jungwölfinnen zum Abschluss und überwand Kiara Beck zum 1:0 für den SV (43.). Mit dem Rückstand ging es in die Pause.
Ergebnis fällt zu deutlich aus
Nach Wiederanpfiff schlugen die Emsländerinnen doppelt zu. In der 49. Spielminute traf Kornelia Grosicka zum 2:0, Beck war noch am Ball dran, konnte das Tor aber nicht verhindern. Zehn Minuten später verpasste Yasu Wöhrn es, einen entscheidenden Ball zu klären. Ihre Gegenspielerin zog an ihr vorbei und erhöhte auf 3:0 für den SV Meppen (59.). In der 71. Spielminute folgte der Anschlusstreffer für die Jungwölfinnen. Stürmerin Madrid lauerte auf einen Rückpass zur Meppener Torhüterin, fing diesen ab und schoss den Ball gekonnt über die Keeperin zum 1:3 ins Tor. Danach war der SV Meppen wieder am Zug, Grosicka setzte sich am zweiten Pfosten durch und schob zum 4:1 (82.) ein. Das 5:1 durch die Emsländerinnen folgte in der Nachspielzeit, nach einem Freistoß kam Ihlenburg frei zum Kopfball und überwand Beck (93.). Nach Abpfiff zog Kraus ein klares Fazit: „In der zweiten Halbzeit war es ein Spiegelbild unserer gesamten Saison. Wir haben es dem Gegner zu einfach gemacht. In den großen Dingen sind wir gar nicht schlechter, aber in entscheidenden Momenten dann zu unerfahren. Es war kein Spiel, was wir so deutlich hätten verlieren müssen.“ Während der Abstieg für die Grün-Weißen bereits im Vorfeld feststand, hatte der SV Meppen noch Chancen auf den Aufstieg in die Google Pixel Frauen-Bundesliga . Dadurch, dass sowohl Carl Zeiss Jena als auch Turbine Potsdam ihre Spiele gewannen, zerschlug sich allerdings für die Emsländerinnen der Traum vom Aufstieg.
Quelle
30.05.2024
„Viele Türen weiter aufgemacht“
Daniel Kraus über den Abstieg der U20-Frauen und die Entwicklungen im Nachwuchsbereich.
Die U20-Frauen und U17-Juniorinnen des VfL Wolfsburg haben ihre Saison beendet. Beiden Teams steht ein Wandel bevor: Die Jungwölfinnen gehen nächste Saison in der Regionalliga an den Start und die Nachwuchswölfinnen werden in den regionalen Juniorenbetrieb eingegliedert, nachdem die B-Juniorinnen Bundesliga abgeschafft wurde . Im Interview blickt Daniel Kraus, U20-Chefcoach und Sportlicher Leiter Nachwuchs, auf die abgelaufene Spielzeit und die zukünftigen Veränderungen.
Daniel Kraus, wie fällt Ihr Fazit zur Saison 2023/2024 der U20-Frauen aus?
Daniel Kraus: Dass wir nicht in der Liga verbleiben, ist leider gerechtfertigt. Wenn ich die Qualität der Mannschaft und der einzelnen Spielerinnen sehe, wird uns die reine Statistik aber nicht gerecht. Es kamen viele Faktoren dazu, die uns das Leben schwer gemacht haben. Es sind immer wieder erfahrenen Spielerinnen ausgefallen. In der Hinrunde lag der Altersdurchschnitt gerade mal bei 17,8 Jahren. Im Vergleich zur letzten Saison hatten wir dieses Jahr mehr Talent, aber weniger Erfahrung. Wir hatten die Hoffnung, dass die erfahrenen Spielerinnen, die jüngeren Mädels heranführen und tragen können. Durch die Verletzungen haben wir diese Idee aber zu selten auf den Platz bringen können.
In der Hinrunde musste Ihr Team elf Niederlagen aus 13 Spielen einstecken. Die Rückrunde lief deutlich besser – sieben Niederlagen, drei Unentschieden und drei Siege standen am Ende zu Buche. Wie erklären Sie diese positive Entwicklung?
Kraus: Es gab kaum Spiele, in denen wir richtig schlecht waren oder nicht bei der Sache gewesen sind. Es waren eher individuelle Aussetzer, die uns das Genick gebrochen haben. Wir haben vor allem Erfahrung gesammelt und bewusst an Dingen im Training gearbeitet. Hinzu kommt, dass wir in der Rückrunde deutlich weniger Verletzungssorgen hatten. Nach und nach haben wir unser Gerüst gefunden, konnten mit unserer Viererkette spielen und haben in der Winterpause mit Ebony Madrid eine erfahrene Spielerin dazubekommen. Sie hat eine gewisse Intensität im Anlaufen und auch eine Mentalität, die junge Spielerinnen mitzieht. Das waren alles Faktoren, die uns diese Entwicklung beschert haben.
Bis zum vorletzten Spieltag war der Klassenerhalt greifbar. Nach dem [b]1:1-Remis gegen Ingolstadt stand der Abstieg dann doch fest. Wie ist Ihr Team mit dieser Tatsache umgegangen?[/b]
Kraus: Es ist positiv, dass wir noch bis zum vorletzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfen konnten. Das spricht für eine gute Entwicklung. Wir konnten uns weit im Voraus mit dem Abstieg beschäftigen. Es war keine große Überraschung aber natürlich auch nicht angenehm. Wir haben unsere Saisonziele nicht erreicht und man hat das Gefühl, dass der Abstieg vermeidbar gewesen wäre. Jetzt ist es wichtig, wie wir mit dieser Niederlage umgehen und dass wir für die Zukunft daraus lernen – und das werden wir.
Ein Abstieg ist nie schön – auf welche positiven Momente blicken Sie trotz dessen zurück?
Kraus: Es gibt viele Spielerinnen, die individuell einen Schritt nach vorne gemacht haben. Darüber freue ich mich sehr. Ich denke, dass wir uns im Nachwuchs gut entwickeln und bestehende Lücken schließen können, um den Juniorinnen ein noch besseres Umfeld zu ermöglichen. Die Mädels sollen die Möglichkeit haben, sich für die U20 zu empfehlen, um sich später auch dem Trainerteam der Ersten zeigen zu können. Das hat beispielsweise bei Karla Brinkmann funktioniert, die dieses Jahr ihr Debüt für die erste Mannschaft gegeben hat . Insgesamt hatten wir drei Spielerinnen im Trainingslager der ersten Mannschaft. Das sind wichtige Schritte und Signale, die zu den positiven Momenten gehören und verstärkt werden sollen.
Wie schauen Sie für die nächste Saison in der Regionalliga in die Zukunft?
Kraus: Es wird für uns eine neue Situation, ich kenne die Regionalliga nicht von der Spielweise her. Wir haben weiterhin die Aufgabe, Spielerinnen für die erste Mannschaft auszubilden. Es gibt U20-Teams aber auch erfahrene Frauenmannschaften in der Liga. Es gilt für unsere Mädels, vom ersten Moment an Vollgas zu geben.
Welche Veränderungen wird es hinsichtlich des Kaders geben?
Kraus: Wir haben die Spielerinnen Luisa Scheidel, Tessa Blumenberg, Antonia Haase, Sara Schaller, Aleksandra Sergeeva, Sury Lamontana, Franziska Libske, Tarah Burmann und Amelie König verabschiedet. Aus der U17 werden die sechs Spielerinnen Caroline Cordes, Louisa König, Mathea König, Annika Hoffmann, Antonia Wagner und Greta Müller zu uns hochkommen. Zusätzlich planen wir noch mit vier externen Neuzugängen.
Insgesamt war es jetzt Ihre zweite Saison als Sportlicher Leiter Nachwuchs und Cheftrainer der U20. Was hat sich in dieser gesamten Zeit aus Ihrer Sicht getan?
Kraus: Ich glaube, dass wir viele Türen weiter aufgemacht haben, als sie in der Vergangenheit auf waren. Wir können auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die U17-Juniorinnen haben beispielsweise an der Deutschen Meisterschaft teilgenommen und sich dort gut verkauft. Ich bin froh über die Trainerteams sowie die Strukturen, die geschaffen wurden. Es geht darum, den eingeschlagenen Weg jetzt weiterzugehen. Wir wollen uns dem Nachwuchs verschreiben und Bundesligaspielerinnen für unsere Erste ausbilden. Für die Zukunft können wir da qualitativ noch ein oder zwei Schritte nach oben machen. Dafür wollen wir detaillierter mit der ersten Mannschaft sowie der Akademie zusammenarbeiten, das Scouting intensivieren und die Strukturen weiter anpassen.
Wo sehen Sie Verbesserungspotenzial?
Kraus: Beim Übergang in den Profibereich müssen wir schauen, wie wir die Lücke, die zwischen der letzten Station im Nachwuchs-Leistungsbereich und dem Profibereich vorhanden ist, noch weiter verkleinern können. Da gibt es viele Argumente, die für unterschiedliche Wege sprechen. Fakt ist aber, dass letztes Jahr drei U20-Teams aus der 2. Frauen-Bundesliga abgestiegen sind und dieses Jahr wieder zwei. Vor ein paar Jahren haben solche Teams die Liga angeführt, an diese Stelle rücken jetzt die erfahrenen Frauenmannschaften. Das ist grundsätzlich gut für den Frauenfußball, aber nicht für die Entwicklung der einzelnen Mädels.
Einhergehend mit der Abschaffung der B-Juniorinnen Bundesliga wird sich für die U17 in der kommenden Saison strukturell einiges verändern. Ist das aus Ihrer Sicht der richtige Schritt?
Kraus: Man kann das Ganze aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Für junge Mädels hatte die Bundesliga eine gewisse Strahlkraft, die jetzt verloren geht. Ich hätte mir mit der Abschaffung der Bundesliga eine bundesweite einheitliche Nachfolge gewünscht, so wie es sie bei den Jungs mit den A- und B-Nachwuchsligen gibt. Auch wenn wir nicht diese Tiefe und nicht so viele Leistungszentren wie bei den Jungs im Frauenfußball haben, finde ich das Modell mit diesen neuen Ligen grundsätzlich sehr sinnvoll. Ich hoffe, dass die Strukturen bei den Juniorinnen zeitnah weiterentwickelt werden, sodass wir Talentförderung in Zukunft bundesweit begreifen und davon wegkommen, dass jeder Verein guckt, wie er am besten damit umgeht.
Anstelle der B-Juniorinnen Bundesliga wird unter anderem der DFB-Pokal für die B-Juniorinnen eingeführt. Wie denken Sie darüber?
Kraus: Den DFB-Pokal finde ich an sich nett, aber er darf nicht der bundesweite Wettbewerb sein, um sich zu vergleichen. Für uns ist es wichtig, dass wir uns mit anderen Top-Clubs vergleichen können. Dafür braucht es eine Art Ligastruktur.
Und zum Abschluss: Wie nutzen Sie Ihre freie Zeit in der Sommerpause?
Kraus: Ich fahre jetzt zeitnah mit meiner Familie in den Urlaub. Dann geht’s mit der U17 nach Spanien zum Turnier. Ich freue mich darauf, dass wir uns international mit anderen Teams vergleichen können. In unserer Gruppe werden Club Leon, San Sebastian und RB Leipzig sein. Danach fliege ich im Juli mit der U15 nach Portland zum Nike Cup. Also auch da sehen wir, wie wir international stehen, wo unsere Stärken liegen und wo wir nachschärfen müssen.
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!