09.03.2024 - 20:10
Hrubesch-Nachfolger kommt vom DFB selbst
Offiziell: Wück wird nach Olympia neuer Frauen-Nationaltrainer
08.03.24 - 14:00
Die Zukunft auf dem Trainerposten der deutschen Frauen-Nationalmannschaft ist geklärt. Der DFB gab am Freitag bekannt, dass Christian Wück, Erfolgscoach der U-17-Junioren, Horst Hrubesch nach Olympia ablöst.
Sein erster Posten im Frauenfußball: Christian Wück soll das DFB-Team zur EM führen. FIFA via Getty Images
Bis zur Übernahme seines neuen Postens soll der 50 Jahre alte Wück weiter die U-15-Junioren betreuen, die er nach dem Europa- und Weltmeistertitel mit der U 17 im vergangenen Jahr übernommen hatte.
"Christian Wück ist ein ausgewiesener Experte, und er spricht die Sprache der Spielerinnen und Spieler. Er hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er Persönlichkeiten weiterentwickeln und Mannschaften zu einer verschworenen Einheit formen kann", sagt DFB-Präsident Bernd Neuendorf.
Sportdirektorin Nia Künzer ergänzt in der Verbandsmitteilung: "Christian Wück hat uns mit seiner Leidenschaft, Expertise und seinem zielgerichteten und sehr klaren Konzept überzeugt. Er ist ein Trainer, der Spielerinnen und Spieler entwickeln und individuell besser machen kann, ist dabei stets sehr kommunikativ, vermittelt Siegermentalität und weiß, wie man aus einzelnen Persönlichkeiten ein Team gestaltet, um gemeinsam erfolgreich zu sein." Wichtig sei es ihr, "junge Spielerinnen perspektivisch an die A-Nationalmannschaft heranzuführen beziehungsweise aktuelle zu Führungsspielerinnen zu formen - dafür ist er der Richtige".
Bundestrainer-Wahl war Künzers erste Aufgabe
Auch Wücks Vorgänger Hrubesch äußerte sich positiv: "Ich schätze Christian Wück und kenne ihn bereits aus der Zeit, als ich das erste Mal für den DFB gearbeitet habe. Er hat gezeigt, welche Qualitäten er als Trainer hat. Daher bin ich davon überzeugt, dass mit ihm eine gute Nachfolge gefunden wurde."
Hrubesch hatte am 7. Oktober das Amt von Interimstrainerin Britta Carlson übernommen, die wiederum die erkrankte Martina Voss-Tecklenburg seit dem 8. September vertreten hatte. Unter dem 72-Jährigen gewann die Nationalelf viermal, bei je einem Remis und einer Niederlage.
Stets hatte Hrubesch aber betont, das Amt nur vorübergehend und bis zu den Olympischen Spielen im Sommer auszufüllen. Ein Interesse an einer Fortsetzung darüber hinaus hatte er mit Verweis auf sein Alter und seine Lebenssituation verneint. So gehörte die Suche nach einem Nachfolger sofort zu den Hauptaufgaben der neuen DFB-Direktorin Künzer, die zu Jahresbeginn ihren Job angetreten hatte.
Co-Trainerin Carlson scheidet offenbar aus
"Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und empfinde es als große Ehre, diese übernehmen zu dürfen", sagt Wück. "Dieses Team zu coachen, die vorhandene individuelle Qualität der Spielerinnen weiterzuentwickeln und die Mannschaft damit auch zukunftsfähig für Erfolge zu machen, zählt zu den spannendsten und verantwortungsvollsten Aufgaben im deutschen Fußball."
Wück wird von Maren Meinert als Assistenztrainerin unterstützt, die bisherige Co-Trainerin Carlson wird offenbar nicht bleiben. Man gebe die Besetzung der zweiten Co-Trainer-Stelle "zeitnah" bekannt, hieß es vom DFB.
Am Dienstag war ausgelost worden, dass das DFB-Team in der EM-Qualifikationsgruppe gegen Österreich, Island und Polen spielen wird - ein vergleichsweise leichtes Unterfangen. Die sechs Partien werden zwischen dem 3. April und 16. Juli ausgetragen, fallen also noch in Hrubeschs Amtszeit.
Sollte Deutschland nicht einen der ersten beiden Plätze in der Gruppe erreichen und den Umweg über die Play-offs nehmen müssen, betrifft das zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember nun Wück. Die EM 2025 in der Schweiz dürfte dann das erste große Projekt sein, schließlich reist der DFB im Falle der Qualifikation dort als aktueller Vize-Europameister an.
pab
Quelle
Kommentar
Keine Erfahrung im Frauenfußball? Kein Problem
08.03.24 - 14:58
Christian Wück wird im Sommer nach Olympia Nachfolger von Bundestrainer Horst Hrubesch. Erfahrung im Frauenfußball hat Wück nicht - gut, dass das kein Ausschlusskriterium war. Ein Kommentar von kicker-Redakteur Gunnar Meggers.
Hier noch beim Empfang der U-17-Weltmeister: Christian Wück stehen große neue Aufgaben bevor. IMAGO/Ingo Kutsche
Nia Künzer, die neue DFB-Direktorin für Frauenfußball, hat mit Ex-Profi Wück eine interne und vor allem passende Lösung gefunden. Klar war schon vorher: Der Kandidatenkreis ist klein - und die Wahl auf einen Trainer aus dem eigenen Haus daher nicht unwahrscheinlich.
Wück ist der Trainer beim DFB, der in den vergangenen Jahren die größten Erfolge feiern konnte: Im Juni 2023 gewann er die U-17-Europameisterschaft in Ungarn, im Dezember in Indonesien die Weltmeisterschaft . Wück steht für Erfolg beim DFB. Ein Attribut, das in der jüngsten Vergangenheit nur den wenigsten Trainern zugesprochen werden konnte.
Erfahrung im Frauenfußball hat der 50-Jährige im Laufe seiner Trainer-Karriere noch nicht sammeln können. Ein Ausschlusskriterium war das offensichtlich nicht. Und das ist gut so! Schon Horst Hrubesch hatte 2018 - als er zum ersten Mal als Interimscoach bei der Frauen-Nationalmannschaft eingesprungen war - aufgezeigt, dass der Fußball der Frauen grundsätzlich nicht anders funktioniert als der Fußball der Männer.
Es war herauszulesen, dass die Spielerinnen einen männlichen Trainer wollten
Hrubesch hat seinen Spielerinnen von Beginn an Vertrauen gegeben, immer an sie und ihre Fähigkeiten geglaubt ("Bei unserer Qualität macht es keinen Sinn, Spiele zu verlieren") - und damit (auch diesmal wieder) Erfolg gehabt . Hinzu kommt, dass zwischen den Zeilen immer herauszulesen war, dass die Spielerinnen nach Silvia Neid, Steffi Jones und Martina Voss-Tecklenburg lieber einen Mann an der Spitze des DFB-Trainerteams sehen würden. Hrubesch hatte gute Vorarbeit geleistet.
Wück ist 22 Jahre jünger als sein Vorgänger und wird seine individuelle Sicht und Herangehensweise mitbringen. Aber egal, wie die deutsche Elf bei den Olympischen Spielen in Paris im Sommer abschneiden wird: Der neue Bundestrainer wird ein intaktes Gebilde vorfinden. Eines, das sich aber in Teilen verändern wird. Korsettstangen des Kaders wie Alexandra Popp oder Marina Hegering haben schon ein hohes Fußball-Alter erreicht.
Genügend Erfahrung mit dem fußballerischen Nachwuchs hat Wück in seiner Trainerkarriere ja schon gesammelt, insofern dürfte die Integration von Talenten in den DFB-Kader kein Problem darstellen.
Viel Zeit wird Wück nicht haben, um sich in seinem neuen Amt zurechtzufinden, denn schon im Sommer 2025 steht für ihn das erste Großereignis im Kalender: die Europameisterschaft in der Schweiz. Und ein Titel täte dem Rekord-Europameister durchaus mal wieder gut.
Quelle
Offiziell: Wück wird nach Olympia neuer Frauen-Nationaltrainer
08.03.24 - 14:00
Die Zukunft auf dem Trainerposten der deutschen Frauen-Nationalmannschaft ist geklärt. Der DFB gab am Freitag bekannt, dass Christian Wück, Erfolgscoach der U-17-Junioren, Horst Hrubesch nach Olympia ablöst.
Sein erster Posten im Frauenfußball: Christian Wück soll das DFB-Team zur EM führen. FIFA via Getty Images
Bis zur Übernahme seines neuen Postens soll der 50 Jahre alte Wück weiter die U-15-Junioren betreuen, die er nach dem Europa- und Weltmeistertitel mit der U 17 im vergangenen Jahr übernommen hatte.
"Christian Wück ist ein ausgewiesener Experte, und er spricht die Sprache der Spielerinnen und Spieler. Er hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er Persönlichkeiten weiterentwickeln und Mannschaften zu einer verschworenen Einheit formen kann", sagt DFB-Präsident Bernd Neuendorf.
Sportdirektorin Nia Künzer ergänzt in der Verbandsmitteilung: "Christian Wück hat uns mit seiner Leidenschaft, Expertise und seinem zielgerichteten und sehr klaren Konzept überzeugt. Er ist ein Trainer, der Spielerinnen und Spieler entwickeln und individuell besser machen kann, ist dabei stets sehr kommunikativ, vermittelt Siegermentalität und weiß, wie man aus einzelnen Persönlichkeiten ein Team gestaltet, um gemeinsam erfolgreich zu sein." Wichtig sei es ihr, "junge Spielerinnen perspektivisch an die A-Nationalmannschaft heranzuführen beziehungsweise aktuelle zu Führungsspielerinnen zu formen - dafür ist er der Richtige".
Bundestrainer-Wahl war Künzers erste Aufgabe
Auch Wücks Vorgänger Hrubesch äußerte sich positiv: "Ich schätze Christian Wück und kenne ihn bereits aus der Zeit, als ich das erste Mal für den DFB gearbeitet habe. Er hat gezeigt, welche Qualitäten er als Trainer hat. Daher bin ich davon überzeugt, dass mit ihm eine gute Nachfolge gefunden wurde."
Hrubesch hatte am 7. Oktober das Amt von Interimstrainerin Britta Carlson übernommen, die wiederum die erkrankte Martina Voss-Tecklenburg seit dem 8. September vertreten hatte. Unter dem 72-Jährigen gewann die Nationalelf viermal, bei je einem Remis und einer Niederlage.
Stets hatte Hrubesch aber betont, das Amt nur vorübergehend und bis zu den Olympischen Spielen im Sommer auszufüllen. Ein Interesse an einer Fortsetzung darüber hinaus hatte er mit Verweis auf sein Alter und seine Lebenssituation verneint. So gehörte die Suche nach einem Nachfolger sofort zu den Hauptaufgaben der neuen DFB-Direktorin Künzer, die zu Jahresbeginn ihren Job angetreten hatte.
Co-Trainerin Carlson scheidet offenbar aus
"Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und empfinde es als große Ehre, diese übernehmen zu dürfen", sagt Wück. "Dieses Team zu coachen, die vorhandene individuelle Qualität der Spielerinnen weiterzuentwickeln und die Mannschaft damit auch zukunftsfähig für Erfolge zu machen, zählt zu den spannendsten und verantwortungsvollsten Aufgaben im deutschen Fußball."
Wück wird von Maren Meinert als Assistenztrainerin unterstützt, die bisherige Co-Trainerin Carlson wird offenbar nicht bleiben. Man gebe die Besetzung der zweiten Co-Trainer-Stelle "zeitnah" bekannt, hieß es vom DFB.
Am Dienstag war ausgelost worden, dass das DFB-Team in der EM-Qualifikationsgruppe gegen Österreich, Island und Polen spielen wird - ein vergleichsweise leichtes Unterfangen. Die sechs Partien werden zwischen dem 3. April und 16. Juli ausgetragen, fallen also noch in Hrubeschs Amtszeit.
Sollte Deutschland nicht einen der ersten beiden Plätze in der Gruppe erreichen und den Umweg über die Play-offs nehmen müssen, betrifft das zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember nun Wück. Die EM 2025 in der Schweiz dürfte dann das erste große Projekt sein, schließlich reist der DFB im Falle der Qualifikation dort als aktueller Vize-Europameister an.
pab
Quelle
Kommentar
Keine Erfahrung im Frauenfußball? Kein Problem
08.03.24 - 14:58
Christian Wück wird im Sommer nach Olympia Nachfolger von Bundestrainer Horst Hrubesch. Erfahrung im Frauenfußball hat Wück nicht - gut, dass das kein Ausschlusskriterium war. Ein Kommentar von kicker-Redakteur Gunnar Meggers.
Hier noch beim Empfang der U-17-Weltmeister: Christian Wück stehen große neue Aufgaben bevor. IMAGO/Ingo Kutsche
Nia Künzer, die neue DFB-Direktorin für Frauenfußball, hat mit Ex-Profi Wück eine interne und vor allem passende Lösung gefunden. Klar war schon vorher: Der Kandidatenkreis ist klein - und die Wahl auf einen Trainer aus dem eigenen Haus daher nicht unwahrscheinlich.
Wück ist der Trainer beim DFB, der in den vergangenen Jahren die größten Erfolge feiern konnte: Im Juni 2023 gewann er die U-17-Europameisterschaft in Ungarn, im Dezember in Indonesien die Weltmeisterschaft . Wück steht für Erfolg beim DFB. Ein Attribut, das in der jüngsten Vergangenheit nur den wenigsten Trainern zugesprochen werden konnte.
Erfahrung im Frauenfußball hat der 50-Jährige im Laufe seiner Trainer-Karriere noch nicht sammeln können. Ein Ausschlusskriterium war das offensichtlich nicht. Und das ist gut so! Schon Horst Hrubesch hatte 2018 - als er zum ersten Mal als Interimscoach bei der Frauen-Nationalmannschaft eingesprungen war - aufgezeigt, dass der Fußball der Frauen grundsätzlich nicht anders funktioniert als der Fußball der Männer.
Es war herauszulesen, dass die Spielerinnen einen männlichen Trainer wollten
Hrubesch hat seinen Spielerinnen von Beginn an Vertrauen gegeben, immer an sie und ihre Fähigkeiten geglaubt ("Bei unserer Qualität macht es keinen Sinn, Spiele zu verlieren") - und damit (auch diesmal wieder) Erfolg gehabt . Hinzu kommt, dass zwischen den Zeilen immer herauszulesen war, dass die Spielerinnen nach Silvia Neid, Steffi Jones und Martina Voss-Tecklenburg lieber einen Mann an der Spitze des DFB-Trainerteams sehen würden. Hrubesch hatte gute Vorarbeit geleistet.
Wück ist 22 Jahre jünger als sein Vorgänger und wird seine individuelle Sicht und Herangehensweise mitbringen. Aber egal, wie die deutsche Elf bei den Olympischen Spielen in Paris im Sommer abschneiden wird: Der neue Bundestrainer wird ein intaktes Gebilde vorfinden. Eines, das sich aber in Teilen verändern wird. Korsettstangen des Kaders wie Alexandra Popp oder Marina Hegering haben schon ein hohes Fußball-Alter erreicht.
Genügend Erfahrung mit dem fußballerischen Nachwuchs hat Wück in seiner Trainerkarriere ja schon gesammelt, insofern dürfte die Integration von Talenten in den DFB-Kader kein Problem darstellen.
Viel Zeit wird Wück nicht haben, um sich in seinem neuen Amt zurechtzufinden, denn schon im Sommer 2025 steht für ihn das erste Großereignis im Kalender: die Europameisterschaft in der Schweiz. Und ein Titel täte dem Rekord-Europameister durchaus mal wieder gut.
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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