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Andreas Brehme (9.11.1960 bis 19. oder 20.02.2024)

#1
Weltmeister von 1990 wurde 63 Jahre alt
Andreas Brehme verstorben

Andreas Brehme ist tot. Der Weltmeister von 1990 verstarb im Alter von 63 Jahren.

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Andreas Brehme absolvierte 86 Länderspiele. Getty Images/imago images

Brehmes Lebensgefährtin Susanne Schaefer bestätigte den Tod des ehemaligen Ausnahmespielers am Dienstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er wurde 63 Jahre alt. "In tiefer Trauer teile ich im Namen der Familie mit, dass mein Lebensgefährte Andreas Brehme heute Nacht infolge eines Herzstillstandes plötzlich und unerwartet verstorben ist", heißt es in Schaefers Mitteilung. "Wir bitten, in dieser schweren Zeit unsere Privatsphäre zu wahren und von Fragen abzusehen."

Seinen Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Fußballs sicherte sich Brehme, als er im WM-Finale 1990 in Italien kurz vor Schluss den entscheidenden Elfmeter zum 1:0-Sieg über Argentinien verwandelte und Deutschland damit den dritten Weltmeister-Titel bescherte. Bereits im vorherigen Turnierverlauf hatte er wichtige Tore erzielt: Beim 2:1 über die Niederlande im Achtelfinale traf Brehme zum zwischenzeitlichen 2:0, im Halbfinale gegen England verwandelte er einen indirekten Freistoß.

Auf Vereinsebene spielte Brehme zu diesem Zeitpunkt bereits in Italien. 1988 war der Defensivspieler vom FC Bayern München zu Inter Mailand gewechselt, galt zu diesem Zeitpunkt als einer der besten Außenverteidiger weltweit. Zuvor spielte der am 9. November 1960 geborene Hamburger in seiner Karriere für seinen Jugendklub HSV Barmbek-Uhlenhorst, für den 1. FC Saarbrücken und für den 1. FC Kaiserslautern. Zu den Pfälzern kehrte er 1993 - nach einem Intermezzo in Spanien bei Real Saragossa - zurück und beendete 1998 nach dem sensationellen Meistertitel als Aufsteiger seine Karriere. In dieser Saison war er allerdings nur noch vereinzelt zum Einsatz gekommen.

Trainer in Kaiserslautern in Unterhaching

Insgesamt wurde Brehme als Spieler zweimal Meister in Deutschland und einmal in Italien. Dazu kommen der UEFA-Cup-Sieg mit Inter 1991 und der DFB-Pokalsieg mit Kaiserslautern 1996. In seiner Karriere kommt er auf 301 Bundesligaspiele, in denen er 50 Tore erzielte. Hinzu kommen acht Tore in 86 Länderspielen für Deutschland. Der Schuss im WM-Finale war Brehmes einziger Elfmeter, den er im DFB-Dress im laufenden Spiel schoss.

Nach seiner aktiven Karriere war Brehme von 2000 bis 2002 Trainer des FCK und erreichte 2001 das Halbfinale des UEFA-Cups. 2004/05 coachte er für einige Monate die SpVgg Unterhaching. Sein letztes Engagement auf der Trainerbank erfolgte als Assistent von Giovanni Trapattoni beim VfB Stuttgart in der Saison 2005/06.

mib

Quelle 


Der Torschütze verteidigte Elfmeterpfiff und Kapitän Matthäus
Brehme im Interview über 1990: "Das einseitigste Finale der Geschichte"
Deutschland
08.07.20 - 09:28

Im Sommer 2020 sprach Andreas Brehme im großen kicker-Interview über das WM-Finale 1990, sein goldenes Tor - und die Feier danach.

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Reaktionen zu Brehmes Tod
"Andi hat das pure Leben ausgestrahlt"

"Die traurigen Nachrichten reißen leider nicht ab": Die Fußballwelt trauert um Andreas Brehme, der im Alter von 63 Jahren verstorben ist. Reaktionen von Guido Buchwald bis Karl-Heinz Rummenigge.

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Andreas Brehme bei einem Fotoshooting 2007 mit dem WM-Pokal und Lothar Matthäus. imago/HJS

Bernd Neuendorf (DFB-Präsident): "Ich bin schockiert, sehr bewegt und unendlich traurig. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden, denen ich in diesen schweren Stunden viel Kraft wünsche. Andreas Brehme gehört zu den größten und besten Fußballspielern der deutschen Geschichte. Der deutsche Fußball hat ihm unendlich viel zu verdanken. Neben Mario Götze, Gerd Müller und Helmut Rahn gehört er zu den vier deutschen Spielern, die unsere Nationalelf zum WM-Titel geschossen haben. Seine Nerven- und Zweikampfstärke, seine Beidfüßigkeit, seine Flanken, seine Pässe, sein Einsatz - all das hat ihn ausgemacht, all das hat uns so viel Freude und so viele große Momente beschert. Ich erinnere mich genauso an einen ehrlichen, aufrichtigen, herzlichen, großartigen Menschen. An einen, der immer zur Stelle war, wenn es darum ging, anderen zu helfen. Den Fußballer und den Menschen Andreas Brehme werden wir nie vergessen - wir werden ihn sehr vermissen."

Rudi Völler (DFB-Sportdirektor und langjähriger Weggefährte): "Ich kann es gar nicht glauben. Die Nachricht von Andreas' plötzlichem Tod macht mich unendlich traurig. Andi war unser WM-Held, aber für mich noch viel mehr - er war mein enger Freund und Begleiter bis zum heutigen Tag. Seine wunderbare Lebensfreude wird mir fehlen. Meine Gedanken sind nun bei seinen Hinterbliebenen, seinen Freunden, vor allem bei seinen beiden Söhnen. Ich wünsche ihnen allen viel Kraft."
Beckenbauer und Matthäus uneins - "Eine kluge Entscheidung, Brehme schießen zu lassen"

1. FC Kaiserslautern: "Die FCK-Familie ist in tiefer Trauer und in Gedanken bei den Angehörigen und Freunden von Andi Brehme. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren."

Inter Mailand: "Ein großartiger Spieler, ein echter Interista. Ciao Andi, für immer eine Legende."

Pierre Littbarski (Weltmeister von 1990) zum SID: "Ich bin unendlich geschockt. Ich werde Andi als Spieler und ganz besonders als Mensch sehr vermissen. Die traurigen Nachrichten reißen leider nicht ab. Das ist sehr, sehr traurig für den deutschen Fußball und speziell für uns Weltmeister von 1990."

   
Als Fußballer habe ich selten jemanden gesehen, der so beidfüßig und variabel einsetzbar war.
    Stefan Kuntz

Guido Buchwald (Weltmeister von 1990) zum SID: "Ich bin geschockt. Ich kann momentan gar nichts denken, ich bin nur geschockt. Wir hatten zuletzt wieder engen Kontakt gehabt. Andi war immer positiv und hat das pure Leben ausgestrahlt. Er war ein toller Mensch, ein toller Freund. Mir schießen die vielen Erinnerungen wieder in den Kopf. 1984 haben wir zusammen die Olympiade erlebt und ab da viele Parallelen gehabt. Die WM 1990, das Endspiel, der Elfmeter. Mit dem Franz und dem Andi sind jetzt innerhalb kürzester Zeit zwei Menschen von uns gegangen, denen wir so viel zu verdanken haben. Ich verbinde so viel Positives damit. Für mich ist es sehr schwer, ich bin einfach nur zutiefst traurig."

Stefan Kuntz (Europameister von 1996) zum SID: "Es ist extremst überraschend und hat mir erstmal einen sehr kalten Schauer über den Rücken gejagt. Wir hatten eine coole gemeinsame Zeit bei der Nationalmannschaft und vor allem in Kaiserslautern. Das Mitgefühl gilt der ganzen Familie. Als Fußballer habe ich selten jemanden gesehen, der so beidfüßig und variabel einsetzbar war. Er hat in den entscheidenden Momenten Verantwortung übernommen. Auf der anderen Seite hat es immer sehr viel Spaß gemacht mit ihm privat zu tun zu haben. Er war ein sehr lustiger Mensch. Es ist ein Verlust."

   
Wir haben einen großartigen Menschen und einen treuen Freund verloren.
    Uli Hoeneß

Herbert Hainer (Präsident des FC Bayern): "Die Nachricht vom Tod von Andreas Brehme ist ein Schock für den FC Bayern und alle deutschen Fußball-Fans. Andreas Brehme hat Geschichte geschrieben und bleibt auf immer unser Weltmeister 1990. Er war ein bodenständiger Mensch und jemand, auf den man sich immer verlassen konnte. Er zählt für alle Zeiten zur FC Bayern-Familie. Unser tiefes Mitgefühl gehört seiner Familie, seinen Angehörigen und seinen Freunden."

Uli Hoeneß (Ehrenpräsident des FC Bayern): "Ich bin unfassbar traurig über diese schockierende Nachricht. Niemand von uns wird Andreas Brehme jemals vergessen - weil er mehr ist als ein 1:0 im WM-Finale von Rom. Wir haben einen großartigen Menschen und einen treuen Freund verloren."
Illgner: Dank Brehme "war das meine Szene des WM-Finales"

Karl-Heinz Rummenigge (ehemaliger Mitspieler und Aufsichtsrat des FC Bayern): "Ich bin tief betroffen und geschockt von der Nachricht vom Tod von Andi Brehme. Wir haben zusammen die WM 1986 in Mexiko gespielt, und Andi war ein großartiger Teamplayer, extrem loyal und zuverlässig. Seine Lebensfreude war immer ansteckend, und dass er mit 63 schon von uns gehen musste, stimmt mich sehr traurig."

   
Das hättest du mir nicht antun dürfen, das hättest du uns allen nicht antun dürfen.
    Walter Zenga

Walter Zenga (ehemalige Mitspieler bei Inter Mailand): "Ciao amico mio, das hättest du mir nicht antun dürfen, das hättest du uns allen nicht antun dürfen. Du bist zu früh weggegangen, mein Freund, aber ich weiß, dass du uns von oben beschützen wirst. Und wie immer wirst du dort stehen und die Elfmeter schießen, einen mit dem Rechten und einen mit dem Linken ..."

Simon Rolfes (Geschäftsführer von Bayer Leverkusen): "Der frühe Tod von Andreas Brehme macht mich persönlich betroffen. Ich war acht Jahre alt, als er Deutschland in Italien zum WM-Titel schoss, das war eine meiner ersten bleibenden sportlichen Erinnerungen überhaupt. Nicht nur der deutsche Fußball hat einen großen Verlust erlitten. Den Hinterbliebenen von Andreas Brehme bekunden wir als Bayer 04 Leverkusen unser tiefes Mitgefühl."

VfB Stuttgart: Der VfB Stuttgart trauert um seinen ehemaligen Co-Trainer und Weltmeister von 1990 Andreas Brehme. Der Schütze des entscheidenden Treffers zum Gewinn der Weltmeisterschaft wirkte von 2005 bis ins Jahr 2006 beim VfB. Der VfB wird Andreas Brehme, der sich große Verdienste um den deutschen Fußball erworben hat, in ehrendem Gedenken halten und spricht auch auf diesem Weg den Hinterbliebenen sein Beileid aus."

jpe, sid

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Zum Tod des Weltmeisters von 1990
Ein Schuss, ein Tor, der Brehme

Der deutsche Fußball trauert wenige Wochen nach Franz Beckenbauer um seinen nächsten Großen: Andreas Brehme ist im Alter von nur 63 Jahren gestorben. Sein Siegtor im WM-Finale war ein Schuss, den man nicht hoch genug bewerten kann.

[Bild: e9db4b80-9cb2-4cbb-9c0a-40c018722d19.jpeg]
Ein Treffer für die Ewigkeit: Andreas Brehme trifft vom Punkt gegen Sergio Goycochea (li.). imago images/Colorsport

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Andreas Brehme (9.11.1960 bis 19. oder 20.02.2024) - von KLAUS - 20.02.2024 - 13:28

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