05.02.2024 - 11:33
04.02.2024
Enttäuschende Punkteteilung in Leverkusen
Die VfL-Frauen trennen sich in Unterzahl mit einem 1:1 von Bayer 04 Leverkusen.
Rückschlag für die Wölfinnen: Am zwölften Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga sind sie bei Bayer 04 Leverkusen nicht über ein 1:1-Unentschieden (1:0) hinausgekommen. Im Ulrich-Haberland-Stadion traten die VfL-Frauen von Beginn an spielbestimmend auf, ließen in der ersten Hälfte jedoch einige Großchancen liegen. Das rächte sich nach der Pause: In der 72. Minute musste Marina Hegering nach einem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz, den resultierenden Freistoß verwandelte Emilie Bragstad zum 1:1 Ausgleich. Für die Grün-Weißen hatte zuvor Alexandra Popp (37.) getroffen. Jetzt gilt es, die Enttäuschung schnell zu verarbeiten: Nach zwei Auswärtsspielen in Folge erwartet die VfL-Frauen am kommenden Wochenende ein echtes Highlight in Wolfsburg. Am Sonntag, 11. Februar, treffen sie ab 14 Uhr vor großer Kulisse in der Volkswagen Arena auf das Team von Eintracht Frankfurt. Lautstarke Unterstützung von den Rängen soll den VfL-Frauen dabei helfen, die drei wichtigen Punkte im Kampf um die Deutsche Meisterschaft in Wolfsburg zu behalten. Für die Partie des 13. Spieltags der Google Pixel Frauen-Bundesliga sind deshalb über den Wölfeshop noch Tickets erhältlich.
Personal
Im Vergleich zur Partie gegen die SGS Essen vor knapp einer Woche nahm VfL-Cheftrainer Tommy Stroot zwei Änderungen in der Startelf vor: Für Vivien Endemann startete Sveindis Jonsdottir, außerdem durfte Chantal Hagel für Lena Lattwein beginnen. Nicht im Kader den Wölfinnen standen Kathrin Hendrich (muskuläre Probleme), Camilla Küver (Weisheitszahn-OP) sowie Diana Nemeth und Kristin Demann (Aufbautraining). Hinzu kamen wie in den Vorwochen Rebecka Blomqvist (Kreuzbandriss) und Tabea Sellner (wird 2024 Mutter), die beide längerfristig ausfallen.
Spielverlauf
Leverkusens Trainer Robert de Pauw änderte seine Startelf im Vergleich zur Partie gegen Werder Bremen auf gleich vier Positionen und stellte mit seiner 4-1-4-1-Formation einmal mehr unter Beweis, dass er sein Spielsystem variabel an die jeweiligen Gegnerinnen anpassen kann. Bayer überlies den Grün-Weißen den Spielaufbau, die auch schnell ins letzte Drittel vorrückten. In der vierten Minute flankte Popp von der Grundlinie zum zweiten Pfosten. Dort stand Sveindis Jonsdottir, die direkt ablegte, aber nur das Außennetz traf. In der anderen Richtung entstand wenig später ebenfalls eine Gelegenheit: Die Leverkusenerinnen kamen nach einem Abstimmungsfehler in der Abwehr der Grün-Weißen ein erstes Mal gefährlich vor das Wolfsburger Tor, Merle Frohms konnte die Situation aber klären (7.). In der 18. Minute war es Hegering, die nach einem Freistoß von Svenja Huth mit dem Kopf die Möglichkeit zum 1:0 hatte und knapp verpasste. Ewa Pajor setzte sich kurz darauf gut gegen die Bayer-Abwehr durch, kam aber nicht an Torhüterin Friederike Repohl vorbei (25.). Die Partie war in der ersten halben Stunde sehr körperbetont. In der Folge gab es viele Unterbrechungen, die keinen richtigen Spielfluss entstehen ließen. Ein Fehler von Repohl, eine Flanke von Jonsdottir und ein Kopfball von Popp waren es schließlich, die die Wölfinnen glücklich aber angesichts des Spielverlaufs verdient in Führung brachten (37.). Mit dem 1:0-Vorsprung im Rücken spielten die VfL-Frauen wie befreit auf und zeigten einige tolle Kombinationen mit hochkarätigen Abschlüssen durch Popp (41.), Chantal Hagel (43.) und Jonsdottir (45.+2). Die Chancenverwertung der Grün-Weißen blieb allerdings ein kleines Manko, sodass bis zur Pause kein weiteres Tor fiel.
Obwohl Leverkusen nach 45 Minuten bereits zweimal verletzungsbedingt wechseln musste, kam das Team entschlossen aus der Pause. Zwei Ecken sowie ein Abschlussversuch durch die 18-jährige Loreen Bender (47./48.), die gegen den VfL ihr Startelf-Debüt feierte, waren die Konsequenz. In der 50. Minute hatten Popp und Pajor dann beide die Gelegenheit, auf 2:0 zu erhöhen, ebenso wie Jonsdottir (55.). Doch auch in der zweiten Hälfte fehlte den Grün-Weißen die letzte Präzision bei den Abschlüssen. Es folgte eine Phase, in der der Spielfluss ein wenig verloren ging. VfL-Cheftrainer Stroot reagierte und brachte mit Vivien Endemann und Fenna Kalma zwei frische Offensivkräfte in die Partie. In der 70. Minute war es ein Freistoß von Huth, der gefährlich auf das Leverkusener Tor kam – auch hier fehlten einige Zentimeter. Wenig später musste Hegering nach einem Foul an Nikola Karczewska mit Gelb-Rot vom Platz, die VfL-Frauen waren fortan nur noch zu zehnt (72.). Dem Schock über den Platzverweis folgte der völlig überraschende Ausgleich durch Bragstad, die den Freistoß aufgrund des Fouls von Hegering für ihr Team nutzen konnte (73). Die Grün-Weißen brauchten einige Zeit, um sich von der plötzlichen Wende der Partie zu erholen. In der Schlussphase strahlten die Wölfinnen durch zwei Ecken nochmal Gefahr aus, die eingewechselte Joelle Wedemeyer traf außerdem mit einem sehenswerten Distanzschuss die Latte (90.+2). Trotz kämpferischer letzter Minuten blieb der erhoffte Lucky Punch aus.
Tore
0:1 Popp (37.): Ein Fehler von Leverkusens Torhüterin Repohl führt zum 1:0 für die Wölfinnen: Ein missglückter Abschlag landet auf der rechten Seite bei Jonsdottir. Die legt sich das Leder zurecht und flankt mustergültig in die Mitte zu Popp. Wolfsburgs Kapitänin nickt in typischer Popp-Manier mit dem Kopf ein.
1:1 Bragstad (73.): Leverkusen bekommt nach einem Nachstochern von Hegering an Karczewska einen Freistoß zugesprochen. Karolina Lea Vilhjalmsdottir schnappt sich den Ball und flankt ihn in die Mitte, dort prallt er etwas glücklich von Bragstads Schienbein ins Tor.
Trainerstimme
Tommy Stroot: Es war heute das eine Momentum mit der Gelb-Roten Karte und dem direkten Freistoß zum 1:1, das dem Spiel in eine komplett andere Richtung gegeben hat. Davor hatten wir sehr viel Kontrolle, sehr viele Torabschlüsse und 100-prozentige Chancen eigentlich. Wir hätten uns deshalb früher belohnen müssen, hätten früher auf 2:0 oder 3:0 stellen können, um dann diese schwierige Situation anders zu gestalten. Ich fand, dass wir nach dem 1:1 in Unterzahl trotzdem sehr klar weitergespielt haben. Wir haben dadurch noch den einen oder anderen Standard und auch Abschluss bekommen. Von daher kann ich aus diesem Spiel viele Erkenntnisse ziehen. Trotzdem tut es extrem weh, hier zwei Punkte zu wenig mitzunehmen.
Aufstellungen und Statistiken
VfL Wolfsburg: Frohms – Wilms, Hegering, Janssen, Rabano (82. Wedemeyer) – Huth, Oberdorf (82. Brand), Hagel (75. Lattwein) – Jonsdottir (64. Endemann), Popp (64. Kalma), Pajor
Ersatz: Schmitz (Tor), Xhemaili, Brinkmann
Bayer 04 Leverkusen: Repohl – Ostermeier, Turanyi (26. Friedrich), Bragstad, Matysik (46. Siems) – Senß – Hansen (87. Merino Gonzalez), Vilhjalmsdottir, Kögel, Bender (64. Johansen) – Karczewska
Ersatz: Voll (Tor), Bartz, Jorde, Zdebel, Wieder
Tore: 0:1 Popp (37.), 1:1 Bragstad (73.)
Gelbe Karten: - / Hegering (2), Oberdorf
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Hegering (VfL/72.)
Schiedsrichterin: Dr. Riem Hussein (Bad Harzburg)
Zuschauende: 1.755 am Sonntagnachmittag im Ulrich-Haberland-Stadion.
Quelle
Die Balance finden: Lena Oberdorf spricht über Formschwäche, Ablenkungen und psychologische Unterstützung
Lena Oberdorf spricht über eine unzufriedenstellende Hinrunde
Die Mittelfeldspielerin möchte in der Rückrunde zu alter Stärke zurückfinden
Neue Hobbys und psychologische Unterstützung als Schlüssel
Von Julian Sulimma | Feb 4, 2024
Eintracht Frankfurt v VfL Wolfsburg - Google Pixel Women's Bundesliga / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
Nach einer Hinrunde mit Höhen und Tiefen blickt Nationalspielerin Lena Oberdorf auf die letzten Monate zurück und verrät im Interview mit dem VfL, wie sie damit umgegangen ist und was ihr geholfen hat.
Die 22-jährige Lena Oberdorf ist eine Spielerin, die in Deutschland und im Frauenfußball häufig im Fokus steht. Wenn sie ihre gewohnt starken Leistungen abrufen kann, fällt dies auf und wird honoriert. Falls sie allerdings gemessen an ihrem typischen Leistungsniveau unterperformt, hagelt es auch schnell teils harsche Kritik. Trotzdem scheint Lena Oberdorf's größte Kritikerin sie selbst zu sein. Im Interview mit ihrem Verein sagte sie: "Ich hatte in der Hinrunde echt eine schwierige Phase, in der ich nicht richtig an meine Leistungen der vergangenen Saisons anknüpfen konnte. Deshalb geht es mir primär darum, die alte Obi wiederzufinden, einfach Spaß zu haben und Lockerheit reinzubringen."
Um diesen Spaß und die Lockerheit für sich wieder zu finden, hat Oberdorf zum Ende des Jahres und in der Winterpause offensichtlich viel Selfcare betrieben. "Ich habe mich viel mit unserem VfL-Sportpsychologen Robin ausgetauscht. Mir hat es außerdem extrem geholfen, die Bubble um mich herum kleiner zu machen und nur noch die engsten Leute an mich ranzulassen, wie meine Familie und Freunde. Die Menschen, die einem einfach helfen. Es war für mich in der Phase extrem wichtig, dass es mir als Mensch gut geht und der Fokus nicht so sehr auf der Fußballerin liegt", berichtete Oberdorf und fügte hinzu: "Dadurch und durch die Pause habe ich das Gefühl wiederbekommen, dass es ein Privileg ist, Fußball spielen zu dürfen. Man kommt ein- oder zweimal am Tag hierher und ist mit seinen Freunden auf dem Platz. Eigentlich gibt es doch nichts Besseres. Wenn man das nicht mehr genießen kann, dann läuft etwas falsch."
Womens International friendly"The Netherlands women v Germany women" / ANP/GettyImages
Mit diesen Aussagen weist die junge Nationalspielerin auf ein unheimlich wichtiges Thema hin. Für Sportler*innen gilt dasselbe wie für jeden anderen Menschen. Die psychische und physische Gesundheit sollte an oberster Stelle stehen und sollte nicht vernachlässigt werden. Um sich selbst wieder in die Spur bringen und ein wenig vom Fußball-Alltag ablenken zu können, hatte sich Oberdorf in den letzten Monaten nach einem weiteren privaten Ausgleich umgeschaut. Dazu sagte sie: "Ich habe mir tatsächlich ein DJ-Set zum Auflegen geholt. Gerade mache ich das nur für mich. Ich muss mich erstmal ein bisschen reinfuchsen, es läuft aber schon ganz gut", und scherzte anschließend: "Wenn wir am Ende der Saison als Meister dastehen oder als Pokalsieger, dann sehe ich mich da auf jeden Fall beim Auflegen auf der Party. Wobei ich eigentlich auch tanzen will".
Anlässlich ihres 100. Pflichtspiels gegen die SGS Essen ließ sie während des Interviews einige lobende Worte für ihren VfL verlauten: "Ich habe dem Verein extrem viel zu verdanken und denke, dass ich mich hier super entwickeln konnte und kann. Ich glaube, dass Wolfsburg ein Verein ist, bei dem man extrem lernt, sich auf den Fußball zu konzentrieren und zu fokussieren". Zusätzlich ließ sie durchblicken, dass der VfL Wolfsburg in der Rückrunde richtig angreifen möchte: "Ich denke, dass wir noch Luft nach oben haben. Und genau darum wird es jetzt in der Rückrunde gehen: Zu zeigen, was der VfL Wolfsburg kann". Angesprochen auf die Herangehensweise in den kommenden Spielen sagte sie abschließend: "Wir müssen voll fokussiert sein. Klar ist aber auch, dass wir unsere Chancen noch konsequenter nutzen müssen. Bis zum letzten Drittel kommen wir immer ganz gut, aber beim letzten Pass und beim Abschluss müssen wir noch eine Schippe drauflegen".
Quelle
Enttäuschende Punkteteilung in Leverkusen
Die VfL-Frauen trennen sich in Unterzahl mit einem 1:1 von Bayer 04 Leverkusen.
Rückschlag für die Wölfinnen: Am zwölften Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga sind sie bei Bayer 04 Leverkusen nicht über ein 1:1-Unentschieden (1:0) hinausgekommen. Im Ulrich-Haberland-Stadion traten die VfL-Frauen von Beginn an spielbestimmend auf, ließen in der ersten Hälfte jedoch einige Großchancen liegen. Das rächte sich nach der Pause: In der 72. Minute musste Marina Hegering nach einem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz, den resultierenden Freistoß verwandelte Emilie Bragstad zum 1:1 Ausgleich. Für die Grün-Weißen hatte zuvor Alexandra Popp (37.) getroffen. Jetzt gilt es, die Enttäuschung schnell zu verarbeiten: Nach zwei Auswärtsspielen in Folge erwartet die VfL-Frauen am kommenden Wochenende ein echtes Highlight in Wolfsburg. Am Sonntag, 11. Februar, treffen sie ab 14 Uhr vor großer Kulisse in der Volkswagen Arena auf das Team von Eintracht Frankfurt. Lautstarke Unterstützung von den Rängen soll den VfL-Frauen dabei helfen, die drei wichtigen Punkte im Kampf um die Deutsche Meisterschaft in Wolfsburg zu behalten. Für die Partie des 13. Spieltags der Google Pixel Frauen-Bundesliga sind deshalb über den Wölfeshop noch Tickets erhältlich.
Personal
Im Vergleich zur Partie gegen die SGS Essen vor knapp einer Woche nahm VfL-Cheftrainer Tommy Stroot zwei Änderungen in der Startelf vor: Für Vivien Endemann startete Sveindis Jonsdottir, außerdem durfte Chantal Hagel für Lena Lattwein beginnen. Nicht im Kader den Wölfinnen standen Kathrin Hendrich (muskuläre Probleme), Camilla Küver (Weisheitszahn-OP) sowie Diana Nemeth und Kristin Demann (Aufbautraining). Hinzu kamen wie in den Vorwochen Rebecka Blomqvist (Kreuzbandriss) und Tabea Sellner (wird 2024 Mutter), die beide längerfristig ausfallen.
Spielverlauf
Leverkusens Trainer Robert de Pauw änderte seine Startelf im Vergleich zur Partie gegen Werder Bremen auf gleich vier Positionen und stellte mit seiner 4-1-4-1-Formation einmal mehr unter Beweis, dass er sein Spielsystem variabel an die jeweiligen Gegnerinnen anpassen kann. Bayer überlies den Grün-Weißen den Spielaufbau, die auch schnell ins letzte Drittel vorrückten. In der vierten Minute flankte Popp von der Grundlinie zum zweiten Pfosten. Dort stand Sveindis Jonsdottir, die direkt ablegte, aber nur das Außennetz traf. In der anderen Richtung entstand wenig später ebenfalls eine Gelegenheit: Die Leverkusenerinnen kamen nach einem Abstimmungsfehler in der Abwehr der Grün-Weißen ein erstes Mal gefährlich vor das Wolfsburger Tor, Merle Frohms konnte die Situation aber klären (7.). In der 18. Minute war es Hegering, die nach einem Freistoß von Svenja Huth mit dem Kopf die Möglichkeit zum 1:0 hatte und knapp verpasste. Ewa Pajor setzte sich kurz darauf gut gegen die Bayer-Abwehr durch, kam aber nicht an Torhüterin Friederike Repohl vorbei (25.). Die Partie war in der ersten halben Stunde sehr körperbetont. In der Folge gab es viele Unterbrechungen, die keinen richtigen Spielfluss entstehen ließen. Ein Fehler von Repohl, eine Flanke von Jonsdottir und ein Kopfball von Popp waren es schließlich, die die Wölfinnen glücklich aber angesichts des Spielverlaufs verdient in Führung brachten (37.). Mit dem 1:0-Vorsprung im Rücken spielten die VfL-Frauen wie befreit auf und zeigten einige tolle Kombinationen mit hochkarätigen Abschlüssen durch Popp (41.), Chantal Hagel (43.) und Jonsdottir (45.+2). Die Chancenverwertung der Grün-Weißen blieb allerdings ein kleines Manko, sodass bis zur Pause kein weiteres Tor fiel.
Obwohl Leverkusen nach 45 Minuten bereits zweimal verletzungsbedingt wechseln musste, kam das Team entschlossen aus der Pause. Zwei Ecken sowie ein Abschlussversuch durch die 18-jährige Loreen Bender (47./48.), die gegen den VfL ihr Startelf-Debüt feierte, waren die Konsequenz. In der 50. Minute hatten Popp und Pajor dann beide die Gelegenheit, auf 2:0 zu erhöhen, ebenso wie Jonsdottir (55.). Doch auch in der zweiten Hälfte fehlte den Grün-Weißen die letzte Präzision bei den Abschlüssen. Es folgte eine Phase, in der der Spielfluss ein wenig verloren ging. VfL-Cheftrainer Stroot reagierte und brachte mit Vivien Endemann und Fenna Kalma zwei frische Offensivkräfte in die Partie. In der 70. Minute war es ein Freistoß von Huth, der gefährlich auf das Leverkusener Tor kam – auch hier fehlten einige Zentimeter. Wenig später musste Hegering nach einem Foul an Nikola Karczewska mit Gelb-Rot vom Platz, die VfL-Frauen waren fortan nur noch zu zehnt (72.). Dem Schock über den Platzverweis folgte der völlig überraschende Ausgleich durch Bragstad, die den Freistoß aufgrund des Fouls von Hegering für ihr Team nutzen konnte (73). Die Grün-Weißen brauchten einige Zeit, um sich von der plötzlichen Wende der Partie zu erholen. In der Schlussphase strahlten die Wölfinnen durch zwei Ecken nochmal Gefahr aus, die eingewechselte Joelle Wedemeyer traf außerdem mit einem sehenswerten Distanzschuss die Latte (90.+2). Trotz kämpferischer letzter Minuten blieb der erhoffte Lucky Punch aus.
Tore
0:1 Popp (37.): Ein Fehler von Leverkusens Torhüterin Repohl führt zum 1:0 für die Wölfinnen: Ein missglückter Abschlag landet auf der rechten Seite bei Jonsdottir. Die legt sich das Leder zurecht und flankt mustergültig in die Mitte zu Popp. Wolfsburgs Kapitänin nickt in typischer Popp-Manier mit dem Kopf ein.
1:1 Bragstad (73.): Leverkusen bekommt nach einem Nachstochern von Hegering an Karczewska einen Freistoß zugesprochen. Karolina Lea Vilhjalmsdottir schnappt sich den Ball und flankt ihn in die Mitte, dort prallt er etwas glücklich von Bragstads Schienbein ins Tor.
Trainerstimme
Tommy Stroot: Es war heute das eine Momentum mit der Gelb-Roten Karte und dem direkten Freistoß zum 1:1, das dem Spiel in eine komplett andere Richtung gegeben hat. Davor hatten wir sehr viel Kontrolle, sehr viele Torabschlüsse und 100-prozentige Chancen eigentlich. Wir hätten uns deshalb früher belohnen müssen, hätten früher auf 2:0 oder 3:0 stellen können, um dann diese schwierige Situation anders zu gestalten. Ich fand, dass wir nach dem 1:1 in Unterzahl trotzdem sehr klar weitergespielt haben. Wir haben dadurch noch den einen oder anderen Standard und auch Abschluss bekommen. Von daher kann ich aus diesem Spiel viele Erkenntnisse ziehen. Trotzdem tut es extrem weh, hier zwei Punkte zu wenig mitzunehmen.
Aufstellungen und Statistiken
VfL Wolfsburg: Frohms – Wilms, Hegering, Janssen, Rabano (82. Wedemeyer) – Huth, Oberdorf (82. Brand), Hagel (75. Lattwein) – Jonsdottir (64. Endemann), Popp (64. Kalma), Pajor
Ersatz: Schmitz (Tor), Xhemaili, Brinkmann
Bayer 04 Leverkusen: Repohl – Ostermeier, Turanyi (26. Friedrich), Bragstad, Matysik (46. Siems) – Senß – Hansen (87. Merino Gonzalez), Vilhjalmsdottir, Kögel, Bender (64. Johansen) – Karczewska
Ersatz: Voll (Tor), Bartz, Jorde, Zdebel, Wieder
Tore: 0:1 Popp (37.), 1:1 Bragstad (73.)
Gelbe Karten: - / Hegering (2), Oberdorf
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Hegering (VfL/72.)
Schiedsrichterin: Dr. Riem Hussein (Bad Harzburg)
Zuschauende: 1.755 am Sonntagnachmittag im Ulrich-Haberland-Stadion.
Quelle
Die Balance finden: Lena Oberdorf spricht über Formschwäche, Ablenkungen und psychologische Unterstützung
Lena Oberdorf spricht über eine unzufriedenstellende Hinrunde
Die Mittelfeldspielerin möchte in der Rückrunde zu alter Stärke zurückfinden
Neue Hobbys und psychologische Unterstützung als Schlüssel
Von Julian Sulimma | Feb 4, 2024
Eintracht Frankfurt v VfL Wolfsburg - Google Pixel Women's Bundesliga / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
Nach einer Hinrunde mit Höhen und Tiefen blickt Nationalspielerin Lena Oberdorf auf die letzten Monate zurück und verrät im Interview mit dem VfL, wie sie damit umgegangen ist und was ihr geholfen hat.
Die 22-jährige Lena Oberdorf ist eine Spielerin, die in Deutschland und im Frauenfußball häufig im Fokus steht. Wenn sie ihre gewohnt starken Leistungen abrufen kann, fällt dies auf und wird honoriert. Falls sie allerdings gemessen an ihrem typischen Leistungsniveau unterperformt, hagelt es auch schnell teils harsche Kritik. Trotzdem scheint Lena Oberdorf's größte Kritikerin sie selbst zu sein. Im Interview mit ihrem Verein sagte sie: "Ich hatte in der Hinrunde echt eine schwierige Phase, in der ich nicht richtig an meine Leistungen der vergangenen Saisons anknüpfen konnte. Deshalb geht es mir primär darum, die alte Obi wiederzufinden, einfach Spaß zu haben und Lockerheit reinzubringen."
Um diesen Spaß und die Lockerheit für sich wieder zu finden, hat Oberdorf zum Ende des Jahres und in der Winterpause offensichtlich viel Selfcare betrieben. "Ich habe mich viel mit unserem VfL-Sportpsychologen Robin ausgetauscht. Mir hat es außerdem extrem geholfen, die Bubble um mich herum kleiner zu machen und nur noch die engsten Leute an mich ranzulassen, wie meine Familie und Freunde. Die Menschen, die einem einfach helfen. Es war für mich in der Phase extrem wichtig, dass es mir als Mensch gut geht und der Fokus nicht so sehr auf der Fußballerin liegt", berichtete Oberdorf und fügte hinzu: "Dadurch und durch die Pause habe ich das Gefühl wiederbekommen, dass es ein Privileg ist, Fußball spielen zu dürfen. Man kommt ein- oder zweimal am Tag hierher und ist mit seinen Freunden auf dem Platz. Eigentlich gibt es doch nichts Besseres. Wenn man das nicht mehr genießen kann, dann läuft etwas falsch."
Womens International friendly"The Netherlands women v Germany women" / ANP/GettyImages
Mit diesen Aussagen weist die junge Nationalspielerin auf ein unheimlich wichtiges Thema hin. Für Sportler*innen gilt dasselbe wie für jeden anderen Menschen. Die psychische und physische Gesundheit sollte an oberster Stelle stehen und sollte nicht vernachlässigt werden. Um sich selbst wieder in die Spur bringen und ein wenig vom Fußball-Alltag ablenken zu können, hatte sich Oberdorf in den letzten Monaten nach einem weiteren privaten Ausgleich umgeschaut. Dazu sagte sie: "Ich habe mir tatsächlich ein DJ-Set zum Auflegen geholt. Gerade mache ich das nur für mich. Ich muss mich erstmal ein bisschen reinfuchsen, es läuft aber schon ganz gut", und scherzte anschließend: "Wenn wir am Ende der Saison als Meister dastehen oder als Pokalsieger, dann sehe ich mich da auf jeden Fall beim Auflegen auf der Party. Wobei ich eigentlich auch tanzen will".
Anlässlich ihres 100. Pflichtspiels gegen die SGS Essen ließ sie während des Interviews einige lobende Worte für ihren VfL verlauten: "Ich habe dem Verein extrem viel zu verdanken und denke, dass ich mich hier super entwickeln konnte und kann. Ich glaube, dass Wolfsburg ein Verein ist, bei dem man extrem lernt, sich auf den Fußball zu konzentrieren und zu fokussieren". Zusätzlich ließ sie durchblicken, dass der VfL Wolfsburg in der Rückrunde richtig angreifen möchte: "Ich denke, dass wir noch Luft nach oben haben. Und genau darum wird es jetzt in der Rückrunde gehen: Zu zeigen, was der VfL Wolfsburg kann". Angesprochen auf die Herangehensweise in den kommenden Spielen sagte sie abschließend: "Wir müssen voll fokussiert sein. Klar ist aber auch, dass wir unsere Chancen noch konsequenter nutzen müssen. Bis zum letzten Drittel kommen wir immer ganz gut, aber beim letzten Pass und beim Abschluss müssen wir noch eine Schippe drauflegen".
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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