19.01.2024 - 18:55
“Absolute Priorität hat für uns die Weiterentwicklung“
Zwischenfazit und Winterfahrplan der U15-Juniorinnen
Die U15-Juniorinnen holten sich die Hinrunden-Meisterschaft (Foto: Indorf).
Frauen
Montag, 15.01.2024 / 17:25 Uhr
Von Marie Backhaus
Neben der Frauen-Bundesligamannschaft des SV Werder Bremen freuen sich auch die grün-weißen C-Juniorinnen über ein gelungenes Testspiel am Wochenende. Mit 11:1 besiegten die jungen Werderanerinnen den TSV Weyhe-Lahausen. Trainer Marvin Bade zieht im Interview mit WERDER.DE ein Zwischenfazit zu der bisherigen Leistung seiner Mannschaft.
Für Trainer Marvin Bade hat die Weiterentwicklung der Mädels oberste Priorität (Foto: Indorf).
Das letzte Spiel der U15-Juniorinnen in der 2. Bezirksklasse liegt bereits einige Wochen zurück. Mitte November besiegte der SVW zum Jahresabschluss den TV Eiche Horn mit 12:0 und sicherte sich damit den Hinrunden-Meistertitel. „Auf jeden Fall kann man von einem Erfolg sprechen, den sich die Mädels absolut verdient haben - vor allem als fast komplett neu zusammengestellte Mannschaft. Trotzdem hat die Ergebniskultur nicht die höchste Priorität für uns, sondern viel mehr die Entwicklung der Mannschaft und von jeder einzelnen Spielerin,“ hebt Coach Marvin Bade hervor.
Das Zwischenfazit des Juniorinnen-Trainers fällt sehr positiv aus: „Ich denke, dass sich die Mädels seit dem Sommer nicht nur fußballerisch, sondern auch persönlich sehr gut weiterentwickelt haben. Und das nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch als Einheit. Es macht enorm viel Spaß mit den Mädels zu arbeiten und sie auf ihrem Weg zu begleiten.“ Durch die Meisterschaft und den damit verbunden Aufstieg werden die C-Juniorinnen in der Rückserie in der 1. Bezirksklasse starten. Die Ziele sind für Bade bereits klar definiert: „Wir wollen die Mädels in einer neuen Spielklasse fordern und an ihre Grenzen bringen, damit sie den jetzigen Prozess weiterverfolgen. Natürlich werden dort neue Aufgaben auf uns zukommen, aber die wollen wir angehen und lösen. Ich bin guter Dinge, dass die Mannschaft die Herausforderung annehmen wird. Absolute Priorität hat für uns die Weiterentwicklung. Wir wollen den nächsten Schritt gehen und letzten Endes so viele Mädels wie möglich in die U17 überführen.“
"Die richtige Balance finden"
Vorher stehen aber noch einige Testspiele an. Bereits am Wochenende trat die U15 gegen den TSV Weyhe-Lahausen an und feierte am Ende einen 11:1-Kantersieg. Marvin Bade ging es aber um viel mehr als die erzielten Tore: „Das Ergebnis ist absolut zweitrangig. Wir freuen uns, dass wir diese Anzahl an Toren geschossen haben, für uns war es aber wichtiger in die Abläufe zu finden. Ich glaube, wir können noch etwas an der Überzeugung arbeiten, wir hätten uns tatsächlich noch mehr belohnen können. Ganz wichtig war für mich aber, dass man gesehen hat, dass die Mädels Bock auf Fußball und Spaß am Spiel haben.“
Als nächstes stehen im Winterfahrplan Freundschaftsspiele beim SV Grohn und TV Eiche Horn III an. Ende Januar beginnt dann das Hallenturnier „Girls Snow Cup“ in Lübbecke, wo sich die jungen Werderanerinnen unter anderem mit der SpVg Aurich, Bayer Leverkusen und dem SC Freiburg in einer Gruppe messen. Im Februar gibt es mit der Jungsmannschaft der SG Bremen-Ost und den U15-Juniorinnen von Hannover 96 zwei weitere Testgegner. „Wir versuchen einen guten Mix zu finden, um gut in die Rückserie zu starten. Sich gegen Jungs und gleichaltrige Mädchen zu messen, hilft die richtige Balance zu finden,“ erklärt Bade.
Quelle
Der Countdown läuft
Der Vorbericht zum Testspiel gegen den FSV Gütersloh 2009
Am Freitag steht für den SVW das letzte Testspiel der Vorbereitung an (Foto: hansepixx).
Frauen
Donnerstag, 18.01.2024 / 16:07 Uhr
Von Laura Müffelmann
In gut einer Woche geht es auch für die Frauen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga mit einem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen (26.01.2024, 18.30 Uhr, zu den Tickets) wieder los. Bevor es allerdings um Punkte geht, bestreitet der SV Werder am kommenden Freitag, 19.01.2023 um 19:00, das letzte Testspiel der Winter-Vorbereitungsphase. Die Horsch-Elf ist beim FSV Gütersloh 2009 zu Gast und trifft somit auf einen früheren Langzeitkonkurrenten in der 2. Frauen-Bundesliga. Tickets für 5 (Erwachsene) bzw. 3 (Kinder) Euro gibt es vor Ort zu kaufen. Das Duell wird in der Tönnies Arena in Gütersloh ausgetragen. Der
Vorbericht:
Der bisherige Saisonverlauf der Gütersloherinnen gestaltet sich sehr durchwachsen. Mit zwei Siegen, vier Unentschieden und vier Niederlagen belegt der FSV aktuell den achten Tabellenplatz in der 2. Frauen-Bundesliga. Im vergangenen Ligaspiel mussten die Westfalen eine 0:3-Niederlage gegen den Hamburger SV einstecken. Das Duell mit dem SVW ist für den FSV das erste von sieben Testspielen in der Vorbereitung vor dem Liga-Restart. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen den Grün-Weißen und Gütersloh liegt allerdings schon ein paar Jahre zurück: In der Saison 2019/20 konnte Werder das Duell in der 2. Frauen-Bundesliga mit 1:0 für sich entscheiden.
Trainer Thomas Horsch betont für das kommende Testspiel die guten Voraussetzungen in Gütersloh: „Es wird ein weiterer Test unter guten Bedingungen, weil sie einen beheizten Kunstrasen haben.“ Auch beim Personal sieht es momentan sehr gut aus. „Wir können weiterhin aus den Vollen schöpfen“, freut sich der 55-Jährige. Um dann die Woche später auch gegen Leverkusen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga zu performen, geht es für die Werderanerinnen „darum, in den Rhythmus zu kommen. Wir sind froh, dass wir morgen schon wieder spielen können!“
Spielinfos
Spielort: Tönnies-Arena, In d. Mark 2, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Quelle
Gegen das Vergessen
Werder-Frauen zum Studientag in der Gedenkstätte des U-Boot-Bunker Valentin
Von außen werden die Dimensionen des Bunkers ersichtlich (Foto: WERDER.DE).
WERDER BEWEGT
Donnerstag, 18.01.2024 / 17:45 Uhr
Von Till Gaßmann
Gegen das Vergessen, jeglichen Faschismus und Antisemitismus. Diesem Leitsatz hat sich auch der SV Werder Bremen verschrieben. Unterstützt wird dieses Bestreben durch wiederkehrende Aktionen auf und neben dem Platz sowie mit vereinsinternen Maßnahmen. Dazu gehören auch die regelmäßigen Perspektivwechsel von Werders "Blick übern Deich"-Programm.
Über diese Bildungsmaßnahmen sollen die (Nachwuchs-)Spieler:innen von Werder Bremen neue Perspektiven kennenlernen und Einblicke in andere Biographien und Lebensweisen erhalten. So kellnerten beispielsweise zuletzt die Spieler der U17-Mannschaft gemeinsam bei „Dein Festmahl“, einem Weihnachtsabend für bedürftige Bremer:innen. Nun waren im Rahmen der Programmreihe die Werder-Frauen in der Gedenkstätte Bunker Valentin.
Studientag im Bunker Valentin
Auf dem Programm des Studientages stand eine gemeinsame Führung durch die Gedenkstätte des ehemaligen U-Boot-Bunkers Valentin. Mit diesem Bunker ist auch ein Teil der grün-weißen Vereinsgeschichte verknüpft: Theo Eggert war ein deutscher Ingenieur und Fußballfunktionär, der zu den wenigen jüdischen Vereinsmitgliedern Werder Bremens vor 1945 gehörte. Als Zwangsarbeiter wurde er beim Bau des Bunkers eingesetzt. Simon Christian Theodor Eggert, genannt Theo, überlebte den Holocaust und half in der Nachkriegszeit bei dem Wiederaufbau des Vereins als 2. Vorsitzender mit.
Im Mittelpunkt der Führung stand die Historie des Ortes sowie dessen Bedeutung für das nationalsozialistische System und dessen Auswirkungen auf die umliegende Region. Die Führung führte sowohl durch den Innen- als auch durch die Außenbereiche der ehemaligen Bunkeranlage, bei der die Spielerinnen spannende Einblicke in die bewegende Geschichte des Ortes bekamen.
Ich würde alles dafür tun, dass wir es nie wieder so haben, wie damals.
Juliane Wirtz
Angesichts der komplexen Thematik nahm sich der Führer der Gedenkstätte besonders viel Zeit, um auch die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen und das schwere Thema auf sich wirken zu lassen. Am Ende der Führung verließen die Spielerinnen den Denkort mit vielen Antworten. Zugleich war das Interesse geweckt, sich noch mehr mit der Zeit des Nationalsozialismus zu beschäftigen. Dementsprechend zog Juliane Wirtz ihr Fazit: "Ich möchte noch mehr Bücher darüber lesen, ich möchte noch mehr wissen und verstehen, was damals passiert ist und wie es überhaupt solche Ausmaße annehmen konnte."
Gedenkstätte und Lernort Bunker Valentin
Viele Menschen denken bei den unzähligen menschenverachtenden Verbrechen der Nationalsozialisten vor allem an die großen Vernichtungslager in Polen, wie das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Die Verbrechen der Nationalsozialisten fanden aber nicht nur dort statt, sondern auch da, wo man es nicht unbedingt sofort sieht: in unmittelbarer Nachbarschaft. Das beginnt bei der Enteignung und Ausgrenzung und führt hin zu den zahlreichen Konzentrationslagern und ihre Außenlager hier in Deutschland, wie beispielsweise das KZ Neuengamme bei Hamburg. Auch im Land Bremen gibt es mehrere Orte mit nationalsozialistischer Verbrechen, dazu gehört das Gelände rund um den Bunker Valentin.
Ganz im Norden Bremens, zwischen Bremen-Farge und Neuenkirchen, befindet sich der Bunker. Die riesige Bunkeranlage ist eine Ruine einer U-Boot-Werft der deutschen Kriegsmarine. Bereits mehrere Jahre vor dem Krieg begann die NS-Führung 1935 in der Region mit großangelegten Umbaumaßnahmen, um sich für den in Vorbereitung befindenden Angriffskrieg, Öl- und Treibstofflager für die Marine anzulegen. Wenige Jahre später wurde das Gelände ab 1939 um große unterirdische Vorratslager erweitert. 1943 begann dann der Bau des größten Rüstungsprojektes an der Unterweser: der Bau des Bunker Valentin. Von 1943 bis 1945 kamen tausende Zwangsarbeitende aus ganz Europa und Nordafrika dorthin, um unter menschenverachtenden Bedingungen den Bunker zu bauen und für die NS-Rüstungsindustrie zu arbeiten. Darunter gehörten sowohl zivile Zwangsarbeitende als auch Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Mehr als 1.600 von ihnen wurden Opfer von Unterernährung, Krankheiten oder willkürlichen Tötungen.
Heute ist der Bunker Valentin eins der wenigen noch sichtbaren Relikte der Kriegsmarine in der Region und dient als Erinnerungsort an den Krieg und als Mahnmal für die Verbrechen der nationalsozialistischen Herrschaft. Zugleich wird der Bunker als Lernort genutzt, um mit Hilfe innovativer pädagogischer Ansätze zur Vermittlung von Geschichte und historischem Bewusstsein beizutragen und Interessierte für die NS-Zeit und unsere historische Verantwortung zu sensibilisieren.
Weitere Informationen und zahlreiche öffentlich zugängliche politische Bildungsangebote zum Thema Nationalsozialismus findest du hier.
"Laut gegen Rechts" - Aufruf zur Demo in Bremen
Am kommenden Sonntag, den 21. Januar 2024, findet ab 12 Uhr eine Demonstration des Bündnisses "Laut gegen Rechts" in Bremen am Marktplatz statt. Zahlreiche gesellschaftliche Institutionen rufen zur Teilnahme auf, um ein Zeichen gegen rechtes Gedankengut zu setzen.
Auch der SV Werder Bremen schließt sich diesem Aufruf an. Die Demonstration ist unter anderem eine Reaktion auf die Aufdeckung eines Treffens hochrangiger AfD-Politiker mit Rechtsextremen. Die Demonstration in Bremen schließt sich damit den bereits in dieser Woche bundesweit in mehreren Großstädten stattgefundenen Demonstrationen gegen Rechts an. Alle Infos zur Demonstration findest du hier.
Quelle
Zwischenfazit und Winterfahrplan der U15-Juniorinnen
Die U15-Juniorinnen holten sich die Hinrunden-Meisterschaft (Foto: Indorf).
Frauen
Montag, 15.01.2024 / 17:25 Uhr
Von Marie Backhaus
Neben der Frauen-Bundesligamannschaft des SV Werder Bremen freuen sich auch die grün-weißen C-Juniorinnen über ein gelungenes Testspiel am Wochenende. Mit 11:1 besiegten die jungen Werderanerinnen den TSV Weyhe-Lahausen. Trainer Marvin Bade zieht im Interview mit WERDER.DE ein Zwischenfazit zu der bisherigen Leistung seiner Mannschaft.
Für Trainer Marvin Bade hat die Weiterentwicklung der Mädels oberste Priorität (Foto: Indorf).
Das letzte Spiel der U15-Juniorinnen in der 2. Bezirksklasse liegt bereits einige Wochen zurück. Mitte November besiegte der SVW zum Jahresabschluss den TV Eiche Horn mit 12:0 und sicherte sich damit den Hinrunden-Meistertitel. „Auf jeden Fall kann man von einem Erfolg sprechen, den sich die Mädels absolut verdient haben - vor allem als fast komplett neu zusammengestellte Mannschaft. Trotzdem hat die Ergebniskultur nicht die höchste Priorität für uns, sondern viel mehr die Entwicklung der Mannschaft und von jeder einzelnen Spielerin,“ hebt Coach Marvin Bade hervor.
Das Zwischenfazit des Juniorinnen-Trainers fällt sehr positiv aus: „Ich denke, dass sich die Mädels seit dem Sommer nicht nur fußballerisch, sondern auch persönlich sehr gut weiterentwickelt haben. Und das nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch als Einheit. Es macht enorm viel Spaß mit den Mädels zu arbeiten und sie auf ihrem Weg zu begleiten.“ Durch die Meisterschaft und den damit verbunden Aufstieg werden die C-Juniorinnen in der Rückserie in der 1. Bezirksklasse starten. Die Ziele sind für Bade bereits klar definiert: „Wir wollen die Mädels in einer neuen Spielklasse fordern und an ihre Grenzen bringen, damit sie den jetzigen Prozess weiterverfolgen. Natürlich werden dort neue Aufgaben auf uns zukommen, aber die wollen wir angehen und lösen. Ich bin guter Dinge, dass die Mannschaft die Herausforderung annehmen wird. Absolute Priorität hat für uns die Weiterentwicklung. Wir wollen den nächsten Schritt gehen und letzten Endes so viele Mädels wie möglich in die U17 überführen.“
"Die richtige Balance finden"
Vorher stehen aber noch einige Testspiele an. Bereits am Wochenende trat die U15 gegen den TSV Weyhe-Lahausen an und feierte am Ende einen 11:1-Kantersieg. Marvin Bade ging es aber um viel mehr als die erzielten Tore: „Das Ergebnis ist absolut zweitrangig. Wir freuen uns, dass wir diese Anzahl an Toren geschossen haben, für uns war es aber wichtiger in die Abläufe zu finden. Ich glaube, wir können noch etwas an der Überzeugung arbeiten, wir hätten uns tatsächlich noch mehr belohnen können. Ganz wichtig war für mich aber, dass man gesehen hat, dass die Mädels Bock auf Fußball und Spaß am Spiel haben.“
Als nächstes stehen im Winterfahrplan Freundschaftsspiele beim SV Grohn und TV Eiche Horn III an. Ende Januar beginnt dann das Hallenturnier „Girls Snow Cup“ in Lübbecke, wo sich die jungen Werderanerinnen unter anderem mit der SpVg Aurich, Bayer Leverkusen und dem SC Freiburg in einer Gruppe messen. Im Februar gibt es mit der Jungsmannschaft der SG Bremen-Ost und den U15-Juniorinnen von Hannover 96 zwei weitere Testgegner. „Wir versuchen einen guten Mix zu finden, um gut in die Rückserie zu starten. Sich gegen Jungs und gleichaltrige Mädchen zu messen, hilft die richtige Balance zu finden,“ erklärt Bade.
Quelle
Der Countdown läuft
Der Vorbericht zum Testspiel gegen den FSV Gütersloh 2009
Am Freitag steht für den SVW das letzte Testspiel der Vorbereitung an (Foto: hansepixx).
Frauen
Donnerstag, 18.01.2024 / 16:07 Uhr
Von Laura Müffelmann
In gut einer Woche geht es auch für die Frauen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga mit einem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen (26.01.2024, 18.30 Uhr, zu den Tickets) wieder los. Bevor es allerdings um Punkte geht, bestreitet der SV Werder am kommenden Freitag, 19.01.2023 um 19:00, das letzte Testspiel der Winter-Vorbereitungsphase. Die Horsch-Elf ist beim FSV Gütersloh 2009 zu Gast und trifft somit auf einen früheren Langzeitkonkurrenten in der 2. Frauen-Bundesliga. Tickets für 5 (Erwachsene) bzw. 3 (Kinder) Euro gibt es vor Ort zu kaufen. Das Duell wird in der Tönnies Arena in Gütersloh ausgetragen. Der
Vorbericht:
Der bisherige Saisonverlauf der Gütersloherinnen gestaltet sich sehr durchwachsen. Mit zwei Siegen, vier Unentschieden und vier Niederlagen belegt der FSV aktuell den achten Tabellenplatz in der 2. Frauen-Bundesliga. Im vergangenen Ligaspiel mussten die Westfalen eine 0:3-Niederlage gegen den Hamburger SV einstecken. Das Duell mit dem SVW ist für den FSV das erste von sieben Testspielen in der Vorbereitung vor dem Liga-Restart. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen den Grün-Weißen und Gütersloh liegt allerdings schon ein paar Jahre zurück: In der Saison 2019/20 konnte Werder das Duell in der 2. Frauen-Bundesliga mit 1:0 für sich entscheiden.
Trainer Thomas Horsch betont für das kommende Testspiel die guten Voraussetzungen in Gütersloh: „Es wird ein weiterer Test unter guten Bedingungen, weil sie einen beheizten Kunstrasen haben.“ Auch beim Personal sieht es momentan sehr gut aus. „Wir können weiterhin aus den Vollen schöpfen“, freut sich der 55-Jährige. Um dann die Woche später auch gegen Leverkusen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga zu performen, geht es für die Werderanerinnen „darum, in den Rhythmus zu kommen. Wir sind froh, dass wir morgen schon wieder spielen können!“
Spielinfos
Spielort: Tönnies-Arena, In d. Mark 2, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Quelle
Gegen das Vergessen
Werder-Frauen zum Studientag in der Gedenkstätte des U-Boot-Bunker Valentin
Von außen werden die Dimensionen des Bunkers ersichtlich (Foto: WERDER.DE).
WERDER BEWEGT
Donnerstag, 18.01.2024 / 17:45 Uhr
Von Till Gaßmann
Gegen das Vergessen, jeglichen Faschismus und Antisemitismus. Diesem Leitsatz hat sich auch der SV Werder Bremen verschrieben. Unterstützt wird dieses Bestreben durch wiederkehrende Aktionen auf und neben dem Platz sowie mit vereinsinternen Maßnahmen. Dazu gehören auch die regelmäßigen Perspektivwechsel von Werders "Blick übern Deich"-Programm.
Über diese Bildungsmaßnahmen sollen die (Nachwuchs-)Spieler:innen von Werder Bremen neue Perspektiven kennenlernen und Einblicke in andere Biographien und Lebensweisen erhalten. So kellnerten beispielsweise zuletzt die Spieler der U17-Mannschaft gemeinsam bei „Dein Festmahl“, einem Weihnachtsabend für bedürftige Bremer:innen. Nun waren im Rahmen der Programmreihe die Werder-Frauen in der Gedenkstätte Bunker Valentin.
Studientag im Bunker Valentin
Auf dem Programm des Studientages stand eine gemeinsame Führung durch die Gedenkstätte des ehemaligen U-Boot-Bunkers Valentin. Mit diesem Bunker ist auch ein Teil der grün-weißen Vereinsgeschichte verknüpft: Theo Eggert war ein deutscher Ingenieur und Fußballfunktionär, der zu den wenigen jüdischen Vereinsmitgliedern Werder Bremens vor 1945 gehörte. Als Zwangsarbeiter wurde er beim Bau des Bunkers eingesetzt. Simon Christian Theodor Eggert, genannt Theo, überlebte den Holocaust und half in der Nachkriegszeit bei dem Wiederaufbau des Vereins als 2. Vorsitzender mit.
Im Mittelpunkt der Führung stand die Historie des Ortes sowie dessen Bedeutung für das nationalsozialistische System und dessen Auswirkungen auf die umliegende Region. Die Führung führte sowohl durch den Innen- als auch durch die Außenbereiche der ehemaligen Bunkeranlage, bei der die Spielerinnen spannende Einblicke in die bewegende Geschichte des Ortes bekamen.
Ich würde alles dafür tun, dass wir es nie wieder so haben, wie damals.
Juliane Wirtz
Angesichts der komplexen Thematik nahm sich der Führer der Gedenkstätte besonders viel Zeit, um auch die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen und das schwere Thema auf sich wirken zu lassen. Am Ende der Führung verließen die Spielerinnen den Denkort mit vielen Antworten. Zugleich war das Interesse geweckt, sich noch mehr mit der Zeit des Nationalsozialismus zu beschäftigen. Dementsprechend zog Juliane Wirtz ihr Fazit: "Ich möchte noch mehr Bücher darüber lesen, ich möchte noch mehr wissen und verstehen, was damals passiert ist und wie es überhaupt solche Ausmaße annehmen konnte."
Gedenkstätte und Lernort Bunker Valentin
Viele Menschen denken bei den unzähligen menschenverachtenden Verbrechen der Nationalsozialisten vor allem an die großen Vernichtungslager in Polen, wie das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Die Verbrechen der Nationalsozialisten fanden aber nicht nur dort statt, sondern auch da, wo man es nicht unbedingt sofort sieht: in unmittelbarer Nachbarschaft. Das beginnt bei der Enteignung und Ausgrenzung und führt hin zu den zahlreichen Konzentrationslagern und ihre Außenlager hier in Deutschland, wie beispielsweise das KZ Neuengamme bei Hamburg. Auch im Land Bremen gibt es mehrere Orte mit nationalsozialistischer Verbrechen, dazu gehört das Gelände rund um den Bunker Valentin.
Ganz im Norden Bremens, zwischen Bremen-Farge und Neuenkirchen, befindet sich der Bunker. Die riesige Bunkeranlage ist eine Ruine einer U-Boot-Werft der deutschen Kriegsmarine. Bereits mehrere Jahre vor dem Krieg begann die NS-Führung 1935 in der Region mit großangelegten Umbaumaßnahmen, um sich für den in Vorbereitung befindenden Angriffskrieg, Öl- und Treibstofflager für die Marine anzulegen. Wenige Jahre später wurde das Gelände ab 1939 um große unterirdische Vorratslager erweitert. 1943 begann dann der Bau des größten Rüstungsprojektes an der Unterweser: der Bau des Bunker Valentin. Von 1943 bis 1945 kamen tausende Zwangsarbeitende aus ganz Europa und Nordafrika dorthin, um unter menschenverachtenden Bedingungen den Bunker zu bauen und für die NS-Rüstungsindustrie zu arbeiten. Darunter gehörten sowohl zivile Zwangsarbeitende als auch Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Mehr als 1.600 von ihnen wurden Opfer von Unterernährung, Krankheiten oder willkürlichen Tötungen.
Heute ist der Bunker Valentin eins der wenigen noch sichtbaren Relikte der Kriegsmarine in der Region und dient als Erinnerungsort an den Krieg und als Mahnmal für die Verbrechen der nationalsozialistischen Herrschaft. Zugleich wird der Bunker als Lernort genutzt, um mit Hilfe innovativer pädagogischer Ansätze zur Vermittlung von Geschichte und historischem Bewusstsein beizutragen und Interessierte für die NS-Zeit und unsere historische Verantwortung zu sensibilisieren.
Weitere Informationen und zahlreiche öffentlich zugängliche politische Bildungsangebote zum Thema Nationalsozialismus findest du hier.
"Laut gegen Rechts" - Aufruf zur Demo in Bremen
Am kommenden Sonntag, den 21. Januar 2024, findet ab 12 Uhr eine Demonstration des Bündnisses "Laut gegen Rechts" in Bremen am Marktplatz statt. Zahlreiche gesellschaftliche Institutionen rufen zur Teilnahme auf, um ein Zeichen gegen rechtes Gedankengut zu setzen.
Auch der SV Werder Bremen schließt sich diesem Aufruf an. Die Demonstration ist unter anderem eine Reaktion auf die Aufdeckung eines Treffens hochrangiger AfD-Politiker mit Rechtsextremen. Die Demonstration in Bremen schließt sich damit den bereits in dieser Woche bundesweit in mehreren Großstädten stattgefundenen Demonstrationen gegen Rechts an. Alle Infos zur Demonstration findest du hier.
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Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!