14.01.2024 - 16:55
13.01.2024
VfL-Frauen schlagen Ajax mit 3:0
Die VfL-Frauen zeigen im zweiten Testspiel der Wintervorbereitung eine starke Leistung.
Wölfinnen klatschen sich freudestrahlend ab.
Die Wölfinnen haben mit einer beeindruckenden Leistung auch das zweite Testspiel im Zuge ihres Trainingslagers in Portugal gewonnen. Im Estadio Algarve, das an der Grenze der portugiesischen Städte Faro und Loule liegt, trennten sie sich mit einem 3:0 (2:0) vom niederländischen Meister Ajax Amsterdam. Die Tore für die Grün-Weißen schossen Riola Xhemaili (7.) und Ewa Pajor (10.). Amsterdams Soraya Verhoeve traf zudem ins eigene Tor (71./ET). Cheftrainer Tommy Stroot hatte sich im Vorfeld des Matches auf einen „spielerisch sehr starken Gegner mit einer klaren Idee“ gefreut, der erst vor wenigen Wochen in der Champions-League-Gruppenphase mit 1:0 gegen den FC Bayern München gewonnen hatte. Stroot und sein Trainerteam wollten anhand einer „maximalen Herausforderung“ sehen, ob das intensive Training der vergangenen Tage Früchte getragen hat. Und das hatte es offensichtlich: Die Wölfinnen gingen früh in Führung und spielten frisch in Richtung des gegnerischen Tores. Hinten standen sie unterdessen gut und ließen Ajax nicht ins Spiel kommen. Ihr Sieg ging schlussendlich auch in der Höhe in Ordnung.
Im Anschluss an die Partie reisten die Wölfinnen zurück nach Almancil. Dort steht am morgigen Sonntag ein Tag zur Regeneration an. Am Montag fliegt der VfL-Tross zurück in die Heimat. Nach zwei freien Tagen beginnt für die Spielerinnen wieder der Trainingsalltag in Wolfsburg. Vor dem ersten Pflichtspiel in der Google Pixel Frauen-Bundesliga am Montag, 29. Januar, gegen die SGS Essen (Anstoß um 19.30 Uhr) sind noch zwei weitere Freundschaftsspiele geplant: Am Freitag, 19. Januar, treffen die Wölfinnen ab 14 Uhr auf Sparta Prag und am Mittwoch, 24. Januar, ab 19.30 Uhr auf Hannover 96. Beide Partien finden in Wolfsburg statt, weitere Informationen dazu folgen.
Personal
Alexandra Popp, die VfL-Trainer Tommy Stroot beim 2:0-Sieg gegen die TSG Hoffenheim noch geschont hatte, kehrte gegen Ajax zurück in den Kader. Gleiches galt für Merle Frohms, die wegen einer Erkältung vorübergehend kürzertreten musste. Dafür schonte das Trainerteam vorsichtshalber Marina Hegering, die in den vergangenen Tagen leicht angeschlagen war. Zudem konnten Kathrin Hendrich (muskuläre Probleme) und Rebecka Blomqvist (Kreuzbandriss) nicht spielen.
Spielverlauf
Unmittelbar nach dem Anstoß kamen die Wölfinnen durch einen Fehlpass von Ajax ein erstes Mal in aussichtsreicher Position vor das gegnerische Tor, Pajors Abschluss ging aber links am Kasten von Regina van Eijk vorbei. Ajax strahlte in den Anfangsminuten unterdessen durch weite Bälle auf Romee Leuchter gleich zweimal Gefahr aus, die Stürmerin hat in dieser Saison schon zehn Tore in der niederländischen Eredivisie geschossen. Die Wölfinnen ließen sich davon nicht beirren, hielten das Tempo hoch und pressten früh. Von Müdigkeit war nach einer Woche Trainingslager nichts zu spüren. Bereits nach wenigen Minuten belohnten sie sich für ihr Spiel mit einem Doppelschlag: Zunächst traf Xhemaili nach einem Doppelpass mit Pajor zum 1:0 (7.), nur drei Minuten später legte Pajor nach Vorarbeit von Vivien Endemann nach (10.). Trotz des komfortablen Vorsprungs blieben die Grün-Weißen am Drücker, hatten unter anderem durch Kalma (17./33.) zwei weitere aussichtsreiche Chancen. Hinten standen die VfL-Frauen unterdessen gut, es gelang ihnen, die Offensive von Ajax weitgehend auszuschalten. In der 36. Minute kam Amsterdams Tiny Hoekstra dann doch einmal in aussichtsreicher Position vor das Wolfsburger Tor, Merle Frohms und Dominique Janssen sicherten jedoch die Führung des VfL. Endemann hätte nach schönem Zusammenspiel mit Pajor kurz vor der Pause noch auf 3:0 für die Wölfinnen erhöhen können, der Ball landete aber in den Armen von van Eijk (45.).
Zur zweiten Halbzeit schickte VfL-Cheftrainer Stroot gleich sieben neue Spielerinnen ins Rennen. Ajax wechselte zweimal und trat deutlich druckvoller auf als in den ersten 45 Minuten. Die Elf von Cheftrainerin Suzanne Bakker war unter anderem über die eingewechselte Chasity Grant immer wieder gefährlich. Die Wölfinnen tauchten erst in der 58. Minute wieder vor dem Tor von Ajax auf, die eingewechselte Sveindis Jonsdottir bekam das Leder nach einem schönen Ballgewinn aber nicht richtig unter Kontrolle. Wenig später flog ein Ball von Alex Popp über den Kasten von van Eijk (61.). Insgesamt fehlte den Wölfinnen in dieser Phase der Spielfluss aus der ersten Hälfte. Sie hatten daher auch etwas Glück, als Amsterdams Soraya Verhoeve wenig später ins eigene Tor traf und die Führung dadurch unfreiwillig ausbaute (71.). Ajax drückte und hatte in der 83. Minute durch Bente Jansen und Jonna van der Velde (83.) gleich zwei gute Möglichkeiten, die eingewechselte Lisa Schmitz konnte jedoch beide Abschlüsse parieren. Die Niederländerinnen blieben bis zum Schluss gefährlich, die VfL-Defensive stand aber – so wie von Cheftrainer Stroot erhofft – sicher. Die Wölfinnen hatten in den letzten Sekunden durch die eingewechselte Sury Lamontana sogar noch die Möglichkeit, das 4:0 zu machen. Die Kugel flog jedoch ans Lattenkreuz (90.+3) Nach zwei Testspielsiegen können die Wölfinnen nun mehr als zufrieden die Rückreise nach Deutschland antreten.
Tore
1:0 Xhemaili (7.): Xhemaili kommt im Mittelfeld nach einem Kopfball von Huth ans Leder. Sie spielt links raus zu Pajor, die den bis zur Grundlinie mitnimmt und anschließend zurück auf Xhemaili legt. Die zieht direkt ab und sorgt für die schnelle Führung nach turbulenten Anfangsminuten!
2:0 Pajor (10.): Endemann flankt von der rechten Seite. Mit etwas Glück landet der Ball auf Höhe des zweiten Pfostens bei Pajor. Die nimmt kurz Maß und bringt die Kugel mit einem Rechtsschuss ins rechte Eck.
71. Verhoeve (71./ET): Die eingewechselte Sury Lamontana aus dem Team der U20-Frauen des VfL nimmt den Ball auf der linken Seite gut mit. Sie legt ihn in die Mitte ab, wo Amsterdams Verhoeve unglücklich ins eigene Tor trifft. Wolfsburgs Jonsdottir ist ihr dabei dicht auf den Fersen.
Trainerstimme
Tommy Stroot: Ich habe viel Energie auf dem Platz gespürt, in der ersten Halbzeit und auch in Phasen in der zweiten Halbzeit, in denen wir durch hohe Balleroberungen und gut abgestimmtes Verhalten das Spiel bestimmt haben. Die Dinge, die wir in der Woche trainiert haben, habe ich heute auf dem Platz gesehen. Und das ist vielleicht das Wichtigste. Wir hätten durchaus noch mehr Tore erzielen können und ich fand auch die Zahl der Abschlüsse vom Gegner noch zu hoch. Gegen eine Mannschaft wie Ajax Amsterdam haben wir das aber insgesamt überragend gemacht.
Aufstellungen und Statistiken
VfL Wolfsburg: Frohms (46. Schmitz) – Wilms (46. Wedemeyer), Küver (88. Arouna), Janssen, Rabano (68. Brinkmann) – Lattwein (46. Demann), Xhemaili (46. Hagel) – Endemann (46. Jonsdottir), Huth (46. Brand), Pajor (68. Lamontana) – Kalma (46. Popp)
Ersatz: -
Ajax Amsterdam: van Eijk (63. Van der Wal) – Keijzer (46. Yohannes), Spitse (63. van der Felde), de Sanders (63. Kardinaal), Weerden (63. Verhoeve) – Noordam, van Gool (63. Jansen), Noordman (63. Sabajo) – Keukelaar (46. Grant), Leuchter (63. Tolhoek), T. Hoekstra (63. I. Hoekstra)
Ersatz: -
Tore: 1:0 Xhemaili (7.), 2:0 Pajor (10.), 3:0 Verhoeve (71./ET)
Schiedsrichterin: Teresa Oliveira (Portugal)
Quelle
14.01.2024
„Ich habe sehr viel gelernt“
Lena Lattwein über die laufende Saison und ihre Entwicklung beim VfL.
Seit Sommer 2021 ist Lena Lattwein ein wichtiger Teil des Kaders der VfL-Frauen. Im Trainingslager in Portugal analysiert die 23-Jährige den bisherigen Saisonverlauf der Wölfinnen. Außerdem redet sie über Ziele für die kommenden Monate, Druck von außen und ihre persönliche Entwicklung beim VfL.
Lena Lattwein, wie wichtig ist es, dass ihr hier im Trainingslager als Team zehn Tage zusammen habt?
Lena Lattwein: Ich finde das toll. Der Mannschaft tut es gut, weil man sich noch ein bisschen mehr findet. Im normalen Alltag ist es so, dass man zum Elsterweg kommt, seine drei bis vier Stunden da ist, sich in der Zeit sieht und dann wieder geht. Hier hat man privat nochmal andere Berührungspunkte mit Spielerinnen, die neu sind oder die man nicht so gut kennt. Das tut dem Teamgefüge gut und hilft beim Teambuilding.
Was war aus fußballerischer Sicht hier im Trainingslager besonders wichtig?
Lena: Wir haben taktisch sehr viel platzieren können. In den ersten Tagen lag der Schwerpunkt auf der Defensive. Zum einen, um Dinge zu wiederholen, mit denen wir uns in der Hinserie beschäftigt haben. Zum anderen ging es aber zum Beispiel auch um das Festigen von Pressing-Triggern. Diese Sachen bringen uns auf jeden Fall weiter.
Wie blickst du heute auf die erste Saisonhälfte?
Lena: Es war eine sehr harte Hinrunde, vor allem mental. Einerseits durch das Ausscheiden in der Champions League, das uns sehr getroffen hat. Andererseits auch dadurch, dass wir zwischendurch keine guten Spiele in der Bundesliga gezeigt haben. Wir haben oft zwar trotzdem gewonnen, aber erst auf den letzten Drücker oder mit einem knappen 1:0. Unser Auftreten war in dieser Phase nicht dominant, nicht überzeugend. Insbesondere gegen München haben wir dann eine sehr schlechte Leistung gezeigt. Gegen Ende des Jahres haben wir uns aber wieder gefangen, zumindest teilweise zurück zu unserem Fußball gefunden und uns aus dieser schwierigen Phase rausgekämpft. An den Leistungen aus den letzten Wochen des vergangenen Jahres wollen wir jetzt anknüpfen und wieder auf das Niveau kommen, das in uns steckt.
Was braucht ihr, damit es eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte wird?
Lena: Training, Training, Training. Es geht um Wiederholungen, um Sicherheit am Ball und vor allem darum, dass wir Verbindungen untereinander schaffen. Die Abstimmung muss passen, wir brauchen gewisse Spielmechanismen und Automatismen. Und dann ist natürlich wichtig, dass alle gesund, fit und mental frisch bleiben. Damit wir bei den entscheidenden Spielen unsere Leistung abrufen und dominieren können.
Das Interesse am Frauenfußball hat zugenommen, die negativen Reaktionen in sportlich schwierigen Situationen dadurch aber auch. Wie nimmst du den Druck von außen wahr?
Lena: Die Medien bringen den Frauenfußball voran. Positive Kritiken lesen wir gerne, negative wollen wir natürlich möglichst vermeiden, aber sie gehören dazu. Wir haben uns mehr Aufmerksamkeit gewünscht, also müssen wir auch professionell damit umgehen. Und ein guter Umgang mit Kritik ist der erste Schritt für Weiterentwicklung. Mir ist es hierbei nur wichtig, dass wir unser Spiel nach unserem Maßstäben bewerten, nach unseren internen Vorgaben und Erwartungshaltungen. Externen fehlt der detaillierte Einblick in diesen Bereichen, sodass Spielbewertungen auch mal anders ausfallen können. Und damit spreche ich beide Richtungen an, harte Kritik nach Niederlagen, aber auch übersteigerte positive Bewertungen nach Siegen. Wichtig ist, dass die Mannschaft zusammen mit dem Trainerteam eine einheitliche Bewertungsbasis findet.
Mittlerweile bist du seit zweieinhalb Jahren in Wolfsburg. Hast du dich in dieser Zeit persönlich weiterentwickelt?
Lena: Ja, auf jeden Fall. Ich habe sehr viel gelernt. Es war am Anfang eine extreme Umstellung für mich. Das Umfeld, die Bedingungen und die Arbeitsweisen sind von Verein zu Verein verschieden. Beim VfL ist alles nochmal eine Nummer professioneller. Ich habe hier mit sehr vielen Top-Spielerinnen zusammengespielt, die teilweise noch da oder schon wieder weg sind. Da kann man sich eine Menge abschauen und passt sich automatisch an. Man adaptiert sowohl auf als auch neben dem Platz. Außerdem wird man mit der Zeit natürlich älter und lernt, auch was die Persönlichkeit betrifft, viel dazu. Ich habe beim VfL mit der Meisterschaft und dem DFB-Pokal die ersten Titel gewonnen und in der Champions League große internationale Spiele mit tollen Zuschauerkulissen erlebt. Das alles sind Dinge, die einen entwickeln und weiterbringen.
Gibt es bestimmte Top-Spielerinnen, die für dich besonders prägend waren, oder ist es eine Mischung aus allen, mit denen du beim VfL zusammengespielt hast?
Lena: Es ist die Mischung und vor allem ist es der internationale Einfluss. Ich habe zum Beispiel mit Jill (Anmerkung: gemeint ist Jill Roord) sehr, sehr gern zusammengespielt. Sie ist eine tolle Fußballerin. Ich mag die holländische Mentalität sehr, sie ist anders als die deutsche und das tut uns gut. Dadurch kommt immer ein bisschen was Freches, Kreatives mit rein.
Zum Glück ist diese Mentalität durch Dominique Janssen, Lynn Wilms und Fenna Kalma aber ja weiter bei euch im Kader vorhanden. Eine letzte Frage: Hast du dir persönlich Ziele für die Saison gesetzt?
Lena: Ja, persönliche Ziele habe ich immer. Sowohl im Verein als auch bei der Nationalmannschaft. Das hängt ein bisschen zusammen. Aber primär geht es darum, als Mannschaft Erfolg zu haben, weil man dann individuell automatisch besser spielt. Das bedingt sich ein bisschen gegenseitig. Je besser jeder individuell spielt, desto besser ist die Mannschaft und umgekehrt. Und da müssen wir als Team wieder hinkommen.
Quelle
VfL-Frauen schlagen Ajax mit 3:0
Die VfL-Frauen zeigen im zweiten Testspiel der Wintervorbereitung eine starke Leistung.
Wölfinnen klatschen sich freudestrahlend ab.
Die Wölfinnen haben mit einer beeindruckenden Leistung auch das zweite Testspiel im Zuge ihres Trainingslagers in Portugal gewonnen. Im Estadio Algarve, das an der Grenze der portugiesischen Städte Faro und Loule liegt, trennten sie sich mit einem 3:0 (2:0) vom niederländischen Meister Ajax Amsterdam. Die Tore für die Grün-Weißen schossen Riola Xhemaili (7.) und Ewa Pajor (10.). Amsterdams Soraya Verhoeve traf zudem ins eigene Tor (71./ET). Cheftrainer Tommy Stroot hatte sich im Vorfeld des Matches auf einen „spielerisch sehr starken Gegner mit einer klaren Idee“ gefreut, der erst vor wenigen Wochen in der Champions-League-Gruppenphase mit 1:0 gegen den FC Bayern München gewonnen hatte. Stroot und sein Trainerteam wollten anhand einer „maximalen Herausforderung“ sehen, ob das intensive Training der vergangenen Tage Früchte getragen hat. Und das hatte es offensichtlich: Die Wölfinnen gingen früh in Führung und spielten frisch in Richtung des gegnerischen Tores. Hinten standen sie unterdessen gut und ließen Ajax nicht ins Spiel kommen. Ihr Sieg ging schlussendlich auch in der Höhe in Ordnung.
Im Anschluss an die Partie reisten die Wölfinnen zurück nach Almancil. Dort steht am morgigen Sonntag ein Tag zur Regeneration an. Am Montag fliegt der VfL-Tross zurück in die Heimat. Nach zwei freien Tagen beginnt für die Spielerinnen wieder der Trainingsalltag in Wolfsburg. Vor dem ersten Pflichtspiel in der Google Pixel Frauen-Bundesliga am Montag, 29. Januar, gegen die SGS Essen (Anstoß um 19.30 Uhr) sind noch zwei weitere Freundschaftsspiele geplant: Am Freitag, 19. Januar, treffen die Wölfinnen ab 14 Uhr auf Sparta Prag und am Mittwoch, 24. Januar, ab 19.30 Uhr auf Hannover 96. Beide Partien finden in Wolfsburg statt, weitere Informationen dazu folgen.
Personal
Alexandra Popp, die VfL-Trainer Tommy Stroot beim 2:0-Sieg gegen die TSG Hoffenheim noch geschont hatte, kehrte gegen Ajax zurück in den Kader. Gleiches galt für Merle Frohms, die wegen einer Erkältung vorübergehend kürzertreten musste. Dafür schonte das Trainerteam vorsichtshalber Marina Hegering, die in den vergangenen Tagen leicht angeschlagen war. Zudem konnten Kathrin Hendrich (muskuläre Probleme) und Rebecka Blomqvist (Kreuzbandriss) nicht spielen.
Spielverlauf
Unmittelbar nach dem Anstoß kamen die Wölfinnen durch einen Fehlpass von Ajax ein erstes Mal in aussichtsreicher Position vor das gegnerische Tor, Pajors Abschluss ging aber links am Kasten von Regina van Eijk vorbei. Ajax strahlte in den Anfangsminuten unterdessen durch weite Bälle auf Romee Leuchter gleich zweimal Gefahr aus, die Stürmerin hat in dieser Saison schon zehn Tore in der niederländischen Eredivisie geschossen. Die Wölfinnen ließen sich davon nicht beirren, hielten das Tempo hoch und pressten früh. Von Müdigkeit war nach einer Woche Trainingslager nichts zu spüren. Bereits nach wenigen Minuten belohnten sie sich für ihr Spiel mit einem Doppelschlag: Zunächst traf Xhemaili nach einem Doppelpass mit Pajor zum 1:0 (7.), nur drei Minuten später legte Pajor nach Vorarbeit von Vivien Endemann nach (10.). Trotz des komfortablen Vorsprungs blieben die Grün-Weißen am Drücker, hatten unter anderem durch Kalma (17./33.) zwei weitere aussichtsreiche Chancen. Hinten standen die VfL-Frauen unterdessen gut, es gelang ihnen, die Offensive von Ajax weitgehend auszuschalten. In der 36. Minute kam Amsterdams Tiny Hoekstra dann doch einmal in aussichtsreicher Position vor das Wolfsburger Tor, Merle Frohms und Dominique Janssen sicherten jedoch die Führung des VfL. Endemann hätte nach schönem Zusammenspiel mit Pajor kurz vor der Pause noch auf 3:0 für die Wölfinnen erhöhen können, der Ball landete aber in den Armen von van Eijk (45.).
Zur zweiten Halbzeit schickte VfL-Cheftrainer Stroot gleich sieben neue Spielerinnen ins Rennen. Ajax wechselte zweimal und trat deutlich druckvoller auf als in den ersten 45 Minuten. Die Elf von Cheftrainerin Suzanne Bakker war unter anderem über die eingewechselte Chasity Grant immer wieder gefährlich. Die Wölfinnen tauchten erst in der 58. Minute wieder vor dem Tor von Ajax auf, die eingewechselte Sveindis Jonsdottir bekam das Leder nach einem schönen Ballgewinn aber nicht richtig unter Kontrolle. Wenig später flog ein Ball von Alex Popp über den Kasten von van Eijk (61.). Insgesamt fehlte den Wölfinnen in dieser Phase der Spielfluss aus der ersten Hälfte. Sie hatten daher auch etwas Glück, als Amsterdams Soraya Verhoeve wenig später ins eigene Tor traf und die Führung dadurch unfreiwillig ausbaute (71.). Ajax drückte und hatte in der 83. Minute durch Bente Jansen und Jonna van der Velde (83.) gleich zwei gute Möglichkeiten, die eingewechselte Lisa Schmitz konnte jedoch beide Abschlüsse parieren. Die Niederländerinnen blieben bis zum Schluss gefährlich, die VfL-Defensive stand aber – so wie von Cheftrainer Stroot erhofft – sicher. Die Wölfinnen hatten in den letzten Sekunden durch die eingewechselte Sury Lamontana sogar noch die Möglichkeit, das 4:0 zu machen. Die Kugel flog jedoch ans Lattenkreuz (90.+3) Nach zwei Testspielsiegen können die Wölfinnen nun mehr als zufrieden die Rückreise nach Deutschland antreten.
Tore
1:0 Xhemaili (7.): Xhemaili kommt im Mittelfeld nach einem Kopfball von Huth ans Leder. Sie spielt links raus zu Pajor, die den bis zur Grundlinie mitnimmt und anschließend zurück auf Xhemaili legt. Die zieht direkt ab und sorgt für die schnelle Führung nach turbulenten Anfangsminuten!
2:0 Pajor (10.): Endemann flankt von der rechten Seite. Mit etwas Glück landet der Ball auf Höhe des zweiten Pfostens bei Pajor. Die nimmt kurz Maß und bringt die Kugel mit einem Rechtsschuss ins rechte Eck.
71. Verhoeve (71./ET): Die eingewechselte Sury Lamontana aus dem Team der U20-Frauen des VfL nimmt den Ball auf der linken Seite gut mit. Sie legt ihn in die Mitte ab, wo Amsterdams Verhoeve unglücklich ins eigene Tor trifft. Wolfsburgs Jonsdottir ist ihr dabei dicht auf den Fersen.
Trainerstimme
Tommy Stroot: Ich habe viel Energie auf dem Platz gespürt, in der ersten Halbzeit und auch in Phasen in der zweiten Halbzeit, in denen wir durch hohe Balleroberungen und gut abgestimmtes Verhalten das Spiel bestimmt haben. Die Dinge, die wir in der Woche trainiert haben, habe ich heute auf dem Platz gesehen. Und das ist vielleicht das Wichtigste. Wir hätten durchaus noch mehr Tore erzielen können und ich fand auch die Zahl der Abschlüsse vom Gegner noch zu hoch. Gegen eine Mannschaft wie Ajax Amsterdam haben wir das aber insgesamt überragend gemacht.
Aufstellungen und Statistiken
VfL Wolfsburg: Frohms (46. Schmitz) – Wilms (46. Wedemeyer), Küver (88. Arouna), Janssen, Rabano (68. Brinkmann) – Lattwein (46. Demann), Xhemaili (46. Hagel) – Endemann (46. Jonsdottir), Huth (46. Brand), Pajor (68. Lamontana) – Kalma (46. Popp)
Ersatz: -
Ajax Amsterdam: van Eijk (63. Van der Wal) – Keijzer (46. Yohannes), Spitse (63. van der Felde), de Sanders (63. Kardinaal), Weerden (63. Verhoeve) – Noordam, van Gool (63. Jansen), Noordman (63. Sabajo) – Keukelaar (46. Grant), Leuchter (63. Tolhoek), T. Hoekstra (63. I. Hoekstra)
Ersatz: -
Tore: 1:0 Xhemaili (7.), 2:0 Pajor (10.), 3:0 Verhoeve (71./ET)
Schiedsrichterin: Teresa Oliveira (Portugal)
Quelle
14.01.2024
„Ich habe sehr viel gelernt“
Lena Lattwein über die laufende Saison und ihre Entwicklung beim VfL.
Seit Sommer 2021 ist Lena Lattwein ein wichtiger Teil des Kaders der VfL-Frauen. Im Trainingslager in Portugal analysiert die 23-Jährige den bisherigen Saisonverlauf der Wölfinnen. Außerdem redet sie über Ziele für die kommenden Monate, Druck von außen und ihre persönliche Entwicklung beim VfL.
Lena Lattwein, wie wichtig ist es, dass ihr hier im Trainingslager als Team zehn Tage zusammen habt?
Lena Lattwein: Ich finde das toll. Der Mannschaft tut es gut, weil man sich noch ein bisschen mehr findet. Im normalen Alltag ist es so, dass man zum Elsterweg kommt, seine drei bis vier Stunden da ist, sich in der Zeit sieht und dann wieder geht. Hier hat man privat nochmal andere Berührungspunkte mit Spielerinnen, die neu sind oder die man nicht so gut kennt. Das tut dem Teamgefüge gut und hilft beim Teambuilding.
Was war aus fußballerischer Sicht hier im Trainingslager besonders wichtig?
Lena: Wir haben taktisch sehr viel platzieren können. In den ersten Tagen lag der Schwerpunkt auf der Defensive. Zum einen, um Dinge zu wiederholen, mit denen wir uns in der Hinserie beschäftigt haben. Zum anderen ging es aber zum Beispiel auch um das Festigen von Pressing-Triggern. Diese Sachen bringen uns auf jeden Fall weiter.
Wie blickst du heute auf die erste Saisonhälfte?
Lena: Es war eine sehr harte Hinrunde, vor allem mental. Einerseits durch das Ausscheiden in der Champions League, das uns sehr getroffen hat. Andererseits auch dadurch, dass wir zwischendurch keine guten Spiele in der Bundesliga gezeigt haben. Wir haben oft zwar trotzdem gewonnen, aber erst auf den letzten Drücker oder mit einem knappen 1:0. Unser Auftreten war in dieser Phase nicht dominant, nicht überzeugend. Insbesondere gegen München haben wir dann eine sehr schlechte Leistung gezeigt. Gegen Ende des Jahres haben wir uns aber wieder gefangen, zumindest teilweise zurück zu unserem Fußball gefunden und uns aus dieser schwierigen Phase rausgekämpft. An den Leistungen aus den letzten Wochen des vergangenen Jahres wollen wir jetzt anknüpfen und wieder auf das Niveau kommen, das in uns steckt.
Was braucht ihr, damit es eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte wird?
Lena: Training, Training, Training. Es geht um Wiederholungen, um Sicherheit am Ball und vor allem darum, dass wir Verbindungen untereinander schaffen. Die Abstimmung muss passen, wir brauchen gewisse Spielmechanismen und Automatismen. Und dann ist natürlich wichtig, dass alle gesund, fit und mental frisch bleiben. Damit wir bei den entscheidenden Spielen unsere Leistung abrufen und dominieren können.
Das Interesse am Frauenfußball hat zugenommen, die negativen Reaktionen in sportlich schwierigen Situationen dadurch aber auch. Wie nimmst du den Druck von außen wahr?
Lena: Die Medien bringen den Frauenfußball voran. Positive Kritiken lesen wir gerne, negative wollen wir natürlich möglichst vermeiden, aber sie gehören dazu. Wir haben uns mehr Aufmerksamkeit gewünscht, also müssen wir auch professionell damit umgehen. Und ein guter Umgang mit Kritik ist der erste Schritt für Weiterentwicklung. Mir ist es hierbei nur wichtig, dass wir unser Spiel nach unserem Maßstäben bewerten, nach unseren internen Vorgaben und Erwartungshaltungen. Externen fehlt der detaillierte Einblick in diesen Bereichen, sodass Spielbewertungen auch mal anders ausfallen können. Und damit spreche ich beide Richtungen an, harte Kritik nach Niederlagen, aber auch übersteigerte positive Bewertungen nach Siegen. Wichtig ist, dass die Mannschaft zusammen mit dem Trainerteam eine einheitliche Bewertungsbasis findet.
Mittlerweile bist du seit zweieinhalb Jahren in Wolfsburg. Hast du dich in dieser Zeit persönlich weiterentwickelt?
Lena: Ja, auf jeden Fall. Ich habe sehr viel gelernt. Es war am Anfang eine extreme Umstellung für mich. Das Umfeld, die Bedingungen und die Arbeitsweisen sind von Verein zu Verein verschieden. Beim VfL ist alles nochmal eine Nummer professioneller. Ich habe hier mit sehr vielen Top-Spielerinnen zusammengespielt, die teilweise noch da oder schon wieder weg sind. Da kann man sich eine Menge abschauen und passt sich automatisch an. Man adaptiert sowohl auf als auch neben dem Platz. Außerdem wird man mit der Zeit natürlich älter und lernt, auch was die Persönlichkeit betrifft, viel dazu. Ich habe beim VfL mit der Meisterschaft und dem DFB-Pokal die ersten Titel gewonnen und in der Champions League große internationale Spiele mit tollen Zuschauerkulissen erlebt. Das alles sind Dinge, die einen entwickeln und weiterbringen.
Gibt es bestimmte Top-Spielerinnen, die für dich besonders prägend waren, oder ist es eine Mischung aus allen, mit denen du beim VfL zusammengespielt hast?
Lena: Es ist die Mischung und vor allem ist es der internationale Einfluss. Ich habe zum Beispiel mit Jill (Anmerkung: gemeint ist Jill Roord) sehr, sehr gern zusammengespielt. Sie ist eine tolle Fußballerin. Ich mag die holländische Mentalität sehr, sie ist anders als die deutsche und das tut uns gut. Dadurch kommt immer ein bisschen was Freches, Kreatives mit rein.
Zum Glück ist diese Mentalität durch Dominique Janssen, Lynn Wilms und Fenna Kalma aber ja weiter bei euch im Kader vorhanden. Eine letzte Frage: Hast du dir persönlich Ziele für die Saison gesetzt?
Lena: Ja, persönliche Ziele habe ich immer. Sowohl im Verein als auch bei der Nationalmannschaft. Das hängt ein bisschen zusammen. Aber primär geht es darum, als Mannschaft Erfolg zu haben, weil man dann individuell automatisch besser spielt. Das bedingt sich ein bisschen gegenseitig. Je besser jeder individuell spielt, desto besser ist die Mannschaft und umgekehrt. Und da müssen wir als Team wieder hinkommen.
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!