28.11.2023 - 17:30
28.11.2023 - 10:43 Uhr | News | Quelle: dpa
Schult kann sich Männertrainer für DFB-Frauen vorstellen
©VfL Wolfsburg
Sollte Horst Hrubesch schon am Freitag mit dem Nationalteam gegen Dänemark in der Olympia-Qualifikation scheitern, wird es die nächste Trainerdebatte bei den deutschen Fußballerinnen geben.
Nationaltorhüterin Almuth Schult kann sich bei der Suche nach einem Nachfolger für Interimsbundestrainer Horst Hrubesch bei den deutschen Fußballerinnen auch jemand aus dem Männerbereich vorstellen. «Grundsätzlich sehe ich keine Schwierigkeiten, wenn ein Trainer geholt wird, der nicht aus dem Frauenbereich kommt. Man kann sich einarbeiten. Das wäre beispielsweise bei jemandem aus dem Ausland nicht anders», sagte die Olympiasiegerin von 2016 der Deutschen Presse-Agentur.
Die 32 Jahre alte Ex-Wolfsburgerin ist seit der Geburt ihres dritten Kindes ohne Verein. Sie gehört aber immer noch dem Mannschaftsrat der DFB-Auswahl an. Hrubesch war nach der Krankmeldung der damaligen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, deren Vertrag beim DFB nach einer Hängepartie inzwischen aufgelöst wurde, als Interimschefcoach eingesprungen. Der 72-Jährige soll das Team um Kapitänin Alexandra Popp zu den Sommerspielen 2024 in Paris führen. Weiter reichen seine öffentlichen Äußerungen über eine längere Zusammenarbeit bisher nicht.
Um die Chancen auf ein Olympia-Ticket zu wahren, müssen die DFB-Frauen gegen Dänemark an diesem Freitag (20.30 Uhr/ZDF) in Rostock mit mindestens zwei Toren Differenz gewinnen - sonst könnte die Partie vier Tage später in Wales schon das Ende von Hrubeschs Engagement sein.
«Mit seiner Persönlichkeit und seiner sachlichen Art hat er dem deutschen Team viel Reputation gebracht», sagte Schult über Hrubesch. «Die Spielerinnen schätzen so etwas sehr, nachdem es in den vergangenen Monaten etwas drunter und drüber ging.» In der Vergangenheit hatte der DFB viele Jahre auf Trainerinnen gesetzt, die aus dem Frauenbereich kommen: Voss-Tecklenburg, Steffi Jones, Silvia Neid und Tina Theune.
Quelle
28.11.2023 - 10:45 Uhr | News | Quelle: dpa
WM-Debakel der Fußballerinnen in Doku: «Nicht optimal vorbereitet»
©FC Bayern München
Das WM-Debakel wird die deutschen Fußballerinnen und den DFB noch eine Weile verfolgen. Erstmals äußern sich Popp und Co. zu einigen Umständen vor und in Australien.
Nationalspielerinnen wie Alexandra Popp, Lena Magull und Lea Schüller haben in einer Film-Dokumentation die Bedingungen rund um das deutsche Team bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Australien kritisiert. Dabei sprechen sie im zweiten und dritten Teil von «Born for this», die von Freitag an in der ZDF-Mediathek und dann auch im TV zu sehen sind, die späte Nominierung und das abgelegene Quartier an. Zudem kommt eine Merkwürdigkeit der DFB-Verantwortlichen zutage. «Tatsächlich glaube ich, dass wir nicht optimal vorbereitet waren», sagte Kapitänin Popp in der Doku.
Erstmals bemängelten Spielerinnen die späte Nominierung des WM-Kaders durch die damalige Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Ende der beiden Trainingslager in Herzogenaurach. «Wir als Mannschaft haben es nicht als optimal gesehen», sagte Popp vom VfL Wolfsburg. «Das hat auch einen gewissen Unmut innerhalb des Teams erzeugt.»
Die Münchnerin Magull kritisierte, dass es im zweiten Lehrgang nicht darum gegangen sei, «dass wir uns als Team finden, sondern eher darum, sich zu beweisen». Die DFB-Frauen waren bei der WM überraschend erstmals schon in der Vorrunde ausgeschieden. Die danach als krank gemeldete Voss-Tecklenburg hat inzwischen ihren Vertrag mit dem DFB aufgelöst. Sie begründete in dem Film die Bekanntgabe des Kaders erst kurz vor dem Abflug so: «Wir wollten den Spielerinnen die möglichst längste Zeit geben, um sich bei uns zu zeigen.»
Die Lage des WM-Base Camps in Wyong, etwa 100 Kilometer nördlich von Sydney, war schon während des Turniers diskutiert worden, allerdings hielten sich die Spielerinnen damals mit öffentlichen Äußerungen weitgehend zurück. «Ich würde mir schon mehr Freiheit wünschen. Da kann man sich überlegen, ob man das beim nächsten Mal vielleicht anders handhaben kann», sagte Bayern-Stürmerin Schüller in dem Beitrag. «Erstmals waren wir extrem weit weg vom Schuss, was ich nicht als optimal angesehen habe», sagte Popp.
Die Fußballerinnen waren in Wyong in Zweier-Appartements untergebracht, in denen DFB-Mitarbeiter verschiedene Hinweise angebracht hatten - wie «Stay Hydrated» («Trinke über den ganzen Tag und kontrolliere deinen Urin»), «Die richtige Schlafkleidung» und «Dein Bett hat eine Funktion: Schlaf!». «Ich glaube, das war eine nett gemeinte Geste, aber halt einfach überflüssig», kommentierte Magull diese Maßnahme.
Quelle
28.11.2023 - 13:18 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulrike John und David Joram
Trainersuche beim DFB: Jemand aus dem Frauen- oder Männerfußball?
©IMAGO
Horst Hrubesch und das deutsche Frauen-Team stehen in der Olympia-Qualifikation vor einem entscheidenden Spiel. Die wegweisenden Personalfragen rund um die Auswahl laufen im Hintergrund.
Wenn es ganz schlecht läuft für die deutschen Fußballerinnen in den beiden bevorstehenden Nations-League-Spielen, dann beginnt nächste Woche schon wieder eine Trainerdebatte. Horst Hrubesch ist Chefcoach nur auf Zeit. Bei einer verpatzten Olympia-Qualifikation müsste der DFB viel früher als erhofft eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger suchen. Die große Frage stellt sich ohnehin: Soll es - wie bei dem HSV-Idol - jemand von außen sein? Einer aus dem Männerfußball? Oder wie bei Martina Voss-Tecklenburg und ihren Vorgängerinnen mal wieder jemand aus dem Frauenbereich?
«Grundsätzlich sehe ich keine Schwierigkeiten, wenn ein Trainer geholt wird, der nicht aus dem Frauenbereich kommt. Man kann sich einarbeiten. Das wäre beispielsweise bei jemandem aus dem Ausland nicht anders», sagte Almuth Schult der Deutschen Presse-Agentur. Die Olympiasiegerin von 2016 und langjährige Nationaltorhüterin ist seit der Geburt ihres dritten Kindes ohne Verein. Die Ex-Wolfsburgerin gehört aber immer noch dem Mannschaftsrat der DFB-Auswahl an.
Die 32-Jährige sieht den «ganz großen Zeitdruck» für den DFB in der Trainerfrage nicht: «Wenn es mit der Olympia-Teilnahme nicht klappen sollte, steht das nächste Turnier ja erst in eineinhalb Jahren an.» Das wäre die Europameisterschaft 2025 in der Schweiz.
Dieser Tage will der DFB zunächst die Besetzung des neuen Sportdirektoren-Postens für die Frauen perfekt machen: Nia Künzer soll es nach «Bild»-Informationen werden. Die erste Hauptaufgabe der Ex-Weltmeisterin: kurz- oder mittelfristig einen Trainer oder eine Trainerin für die zuletzt so gebeutelten Vize-Europameisterinnen zu finden. Gehandelt werden Namen aus der Liga wie Tommy Stroot (Wolfsburg) und Stephan Lerch (Hoffenheim) sowie der frühere Meistercoach der Bayern-Frauen, Thomas Wörle, der inzwischen erfolgreich die Drittliga-Männer des SSV Ulm 1846 betreut.
Einer wie Christian Wück als Coach der U17 bei der WM empfiehlt sich derzeit beim DFB für höhere Aufgaben. Und die Liste der beschäftigungslosen Trainer mit Profi-Erfahrung ist lang und reicht von Miroslav Klose über Sandro Schwarz bis zu André Breitenreiter. «Was diese Mannschaft jetzt braucht, ist einfach eine Weiterentwicklung. Wir brauchen da einen unumstrittenen Fachmann oder eine Fachfrau», mahnte DFB-Vizepräsidentin und Ex-Nationalspielerin Celia Sasic.
In der Vergangenheit hatte der Verband viele Jahre auf Trainerinnen gesetzt, die aus dem Frauenbereich kommen und wenig bis gar keine Erfahrung im Club-Bereich hatten: Voss-Tecklenburg, Steffi Jones, Silvia Neid und Tina Theune. Aber ob es dem DFB nicht neue Impulse verleihen würde, wenn mal jemand aus dem Männerfußball die Verantwortung übernimmt? «Horst Hrubesch ist ja auch jemand, der von außen kam», sagte Schult. Eine schnelle Einarbeitung ist bei einer Bundesliga mit nur zwölf Teams und wenigen Auswahlspielerinnen aus dem Ausland machbar. Und der Trainermarkt bei den Männern gibt alleine durch die vielen männlichen Absolventen der DFB-Akademie viel mehr her.
Angesichts der Krisensituation und der erstarkten internationalen Konkurrenz hat der DFB keine Zeit zu verlieren, um seine Frauen-Auswahl wieder in die Spur zu bringen. Nach dem WM-Debakel in Australien müssen die deutschen Spielerinnen gegen Dänemark an diesem Freitag (20.30 Uhr/ZDF) in Rostock mit mindestens zwei Toren Differenz gewinnen, um weiter eine realistische Chance auf den Gruppensieg und damit ein Olympia-Ticket zu haben. Falls es schiefgeht, könnte die Partie vier Tage später in Wales theoretisch schon die letzte von Hrubesch sein. Nur als Gruppenerste würden die DFB-Frauen Ende Februar im Finalturnier der Nations League um einen der zwei europäischen Plätze für Paris 2024 spielen.
Hrubesch war nach der Krankmeldung der damaligen Bundestrainerin Voss-Tecklenburg, deren Vertrag beim DFB nach einer Hängepartie inzwischen aufgelöst wurde, wie schon einmal 2018 eingesprungen. Der 72-Jährige will Alexandra Popp und Co. unbedingt zu den Sommerspielen führen. Weiter führen seine öffentlichen Äußerungen bisher nicht: «Für mich ging`s darum, mit den Mädels diesen Traum zu erfüllen.» Unter Umständen würde er bei Olympia noch auf der Bank sitzen.
Genau das würden sich viele Spielerinnen wünschen. «Extrem angenehm», meinte Lena Oberdorf, sei die Zusammenarbeit mit Hrubesch. «Wenn er will, dann kann er gerne bleiben», sagte ihre Wolfsburger Kollegin Kathrin Hendrich. Schult meinte: «Mit seiner Persönlichkeit und seiner sachlichen Art hat er dem deutschen Team viel Reputation gebracht. Die Spielerinnen schätzen so etwas sehr, nachdem es in den vergangenen Monaten etwas drunter und drüber ging.»
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Schult kann sich Männertrainer für DFB-Frauen vorstellen
©VfL Wolfsburg
Sollte Horst Hrubesch schon am Freitag mit dem Nationalteam gegen Dänemark in der Olympia-Qualifikation scheitern, wird es die nächste Trainerdebatte bei den deutschen Fußballerinnen geben.
Nationaltorhüterin Almuth Schult kann sich bei der Suche nach einem Nachfolger für Interimsbundestrainer Horst Hrubesch bei den deutschen Fußballerinnen auch jemand aus dem Männerbereich vorstellen. «Grundsätzlich sehe ich keine Schwierigkeiten, wenn ein Trainer geholt wird, der nicht aus dem Frauenbereich kommt. Man kann sich einarbeiten. Das wäre beispielsweise bei jemandem aus dem Ausland nicht anders», sagte die Olympiasiegerin von 2016 der Deutschen Presse-Agentur.
Die 32 Jahre alte Ex-Wolfsburgerin ist seit der Geburt ihres dritten Kindes ohne Verein. Sie gehört aber immer noch dem Mannschaftsrat der DFB-Auswahl an. Hrubesch war nach der Krankmeldung der damaligen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, deren Vertrag beim DFB nach einer Hängepartie inzwischen aufgelöst wurde, als Interimschefcoach eingesprungen. Der 72-Jährige soll das Team um Kapitänin Alexandra Popp zu den Sommerspielen 2024 in Paris führen. Weiter reichen seine öffentlichen Äußerungen über eine längere Zusammenarbeit bisher nicht.
Um die Chancen auf ein Olympia-Ticket zu wahren, müssen die DFB-Frauen gegen Dänemark an diesem Freitag (20.30 Uhr/ZDF) in Rostock mit mindestens zwei Toren Differenz gewinnen - sonst könnte die Partie vier Tage später in Wales schon das Ende von Hrubeschs Engagement sein.
«Mit seiner Persönlichkeit und seiner sachlichen Art hat er dem deutschen Team viel Reputation gebracht», sagte Schult über Hrubesch. «Die Spielerinnen schätzen so etwas sehr, nachdem es in den vergangenen Monaten etwas drunter und drüber ging.» In der Vergangenheit hatte der DFB viele Jahre auf Trainerinnen gesetzt, die aus dem Frauenbereich kommen: Voss-Tecklenburg, Steffi Jones, Silvia Neid und Tina Theune.
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28.11.2023 - 10:45 Uhr | News | Quelle: dpa
WM-Debakel der Fußballerinnen in Doku: «Nicht optimal vorbereitet»
©FC Bayern München
Das WM-Debakel wird die deutschen Fußballerinnen und den DFB noch eine Weile verfolgen. Erstmals äußern sich Popp und Co. zu einigen Umständen vor und in Australien.
Nationalspielerinnen wie Alexandra Popp, Lena Magull und Lea Schüller haben in einer Film-Dokumentation die Bedingungen rund um das deutsche Team bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Australien kritisiert. Dabei sprechen sie im zweiten und dritten Teil von «Born for this», die von Freitag an in der ZDF-Mediathek und dann auch im TV zu sehen sind, die späte Nominierung und das abgelegene Quartier an. Zudem kommt eine Merkwürdigkeit der DFB-Verantwortlichen zutage. «Tatsächlich glaube ich, dass wir nicht optimal vorbereitet waren», sagte Kapitänin Popp in der Doku.
Erstmals bemängelten Spielerinnen die späte Nominierung des WM-Kaders durch die damalige Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Ende der beiden Trainingslager in Herzogenaurach. «Wir als Mannschaft haben es nicht als optimal gesehen», sagte Popp vom VfL Wolfsburg. «Das hat auch einen gewissen Unmut innerhalb des Teams erzeugt.»
Die Münchnerin Magull kritisierte, dass es im zweiten Lehrgang nicht darum gegangen sei, «dass wir uns als Team finden, sondern eher darum, sich zu beweisen». Die DFB-Frauen waren bei der WM überraschend erstmals schon in der Vorrunde ausgeschieden. Die danach als krank gemeldete Voss-Tecklenburg hat inzwischen ihren Vertrag mit dem DFB aufgelöst. Sie begründete in dem Film die Bekanntgabe des Kaders erst kurz vor dem Abflug so: «Wir wollten den Spielerinnen die möglichst längste Zeit geben, um sich bei uns zu zeigen.»
Die Lage des WM-Base Camps in Wyong, etwa 100 Kilometer nördlich von Sydney, war schon während des Turniers diskutiert worden, allerdings hielten sich die Spielerinnen damals mit öffentlichen Äußerungen weitgehend zurück. «Ich würde mir schon mehr Freiheit wünschen. Da kann man sich überlegen, ob man das beim nächsten Mal vielleicht anders handhaben kann», sagte Bayern-Stürmerin Schüller in dem Beitrag. «Erstmals waren wir extrem weit weg vom Schuss, was ich nicht als optimal angesehen habe», sagte Popp.
Die Fußballerinnen waren in Wyong in Zweier-Appartements untergebracht, in denen DFB-Mitarbeiter verschiedene Hinweise angebracht hatten - wie «Stay Hydrated» («Trinke über den ganzen Tag und kontrolliere deinen Urin»), «Die richtige Schlafkleidung» und «Dein Bett hat eine Funktion: Schlaf!». «Ich glaube, das war eine nett gemeinte Geste, aber halt einfach überflüssig», kommentierte Magull diese Maßnahme.
Quelle
28.11.2023 - 13:18 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulrike John und David Joram
Trainersuche beim DFB: Jemand aus dem Frauen- oder Männerfußball?
©IMAGO
Horst Hrubesch und das deutsche Frauen-Team stehen in der Olympia-Qualifikation vor einem entscheidenden Spiel. Die wegweisenden Personalfragen rund um die Auswahl laufen im Hintergrund.
Wenn es ganz schlecht läuft für die deutschen Fußballerinnen in den beiden bevorstehenden Nations-League-Spielen, dann beginnt nächste Woche schon wieder eine Trainerdebatte. Horst Hrubesch ist Chefcoach nur auf Zeit. Bei einer verpatzten Olympia-Qualifikation müsste der DFB viel früher als erhofft eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger suchen. Die große Frage stellt sich ohnehin: Soll es - wie bei dem HSV-Idol - jemand von außen sein? Einer aus dem Männerfußball? Oder wie bei Martina Voss-Tecklenburg und ihren Vorgängerinnen mal wieder jemand aus dem Frauenbereich?
«Grundsätzlich sehe ich keine Schwierigkeiten, wenn ein Trainer geholt wird, der nicht aus dem Frauenbereich kommt. Man kann sich einarbeiten. Das wäre beispielsweise bei jemandem aus dem Ausland nicht anders», sagte Almuth Schult der Deutschen Presse-Agentur. Die Olympiasiegerin von 2016 und langjährige Nationaltorhüterin ist seit der Geburt ihres dritten Kindes ohne Verein. Die Ex-Wolfsburgerin gehört aber immer noch dem Mannschaftsrat der DFB-Auswahl an.
Die 32-Jährige sieht den «ganz großen Zeitdruck» für den DFB in der Trainerfrage nicht: «Wenn es mit der Olympia-Teilnahme nicht klappen sollte, steht das nächste Turnier ja erst in eineinhalb Jahren an.» Das wäre die Europameisterschaft 2025 in der Schweiz.
Dieser Tage will der DFB zunächst die Besetzung des neuen Sportdirektoren-Postens für die Frauen perfekt machen: Nia Künzer soll es nach «Bild»-Informationen werden. Die erste Hauptaufgabe der Ex-Weltmeisterin: kurz- oder mittelfristig einen Trainer oder eine Trainerin für die zuletzt so gebeutelten Vize-Europameisterinnen zu finden. Gehandelt werden Namen aus der Liga wie Tommy Stroot (Wolfsburg) und Stephan Lerch (Hoffenheim) sowie der frühere Meistercoach der Bayern-Frauen, Thomas Wörle, der inzwischen erfolgreich die Drittliga-Männer des SSV Ulm 1846 betreut.
Einer wie Christian Wück als Coach der U17 bei der WM empfiehlt sich derzeit beim DFB für höhere Aufgaben. Und die Liste der beschäftigungslosen Trainer mit Profi-Erfahrung ist lang und reicht von Miroslav Klose über Sandro Schwarz bis zu André Breitenreiter. «Was diese Mannschaft jetzt braucht, ist einfach eine Weiterentwicklung. Wir brauchen da einen unumstrittenen Fachmann oder eine Fachfrau», mahnte DFB-Vizepräsidentin und Ex-Nationalspielerin Celia Sasic.
In der Vergangenheit hatte der Verband viele Jahre auf Trainerinnen gesetzt, die aus dem Frauenbereich kommen und wenig bis gar keine Erfahrung im Club-Bereich hatten: Voss-Tecklenburg, Steffi Jones, Silvia Neid und Tina Theune. Aber ob es dem DFB nicht neue Impulse verleihen würde, wenn mal jemand aus dem Männerfußball die Verantwortung übernimmt? «Horst Hrubesch ist ja auch jemand, der von außen kam», sagte Schult. Eine schnelle Einarbeitung ist bei einer Bundesliga mit nur zwölf Teams und wenigen Auswahlspielerinnen aus dem Ausland machbar. Und der Trainermarkt bei den Männern gibt alleine durch die vielen männlichen Absolventen der DFB-Akademie viel mehr her.
Angesichts der Krisensituation und der erstarkten internationalen Konkurrenz hat der DFB keine Zeit zu verlieren, um seine Frauen-Auswahl wieder in die Spur zu bringen. Nach dem WM-Debakel in Australien müssen die deutschen Spielerinnen gegen Dänemark an diesem Freitag (20.30 Uhr/ZDF) in Rostock mit mindestens zwei Toren Differenz gewinnen, um weiter eine realistische Chance auf den Gruppensieg und damit ein Olympia-Ticket zu haben. Falls es schiefgeht, könnte die Partie vier Tage später in Wales theoretisch schon die letzte von Hrubesch sein. Nur als Gruppenerste würden die DFB-Frauen Ende Februar im Finalturnier der Nations League um einen der zwei europäischen Plätze für Paris 2024 spielen.
Hrubesch war nach der Krankmeldung der damaligen Bundestrainerin Voss-Tecklenburg, deren Vertrag beim DFB nach einer Hängepartie inzwischen aufgelöst wurde, wie schon einmal 2018 eingesprungen. Der 72-Jährige will Alexandra Popp und Co. unbedingt zu den Sommerspielen führen. Weiter führen seine öffentlichen Äußerungen bisher nicht: «Für mich ging`s darum, mit den Mädels diesen Traum zu erfüllen.» Unter Umständen würde er bei Olympia noch auf der Bank sitzen.
Genau das würden sich viele Spielerinnen wünschen. «Extrem angenehm», meinte Lena Oberdorf, sei die Zusammenarbeit mit Hrubesch. «Wenn er will, dann kann er gerne bleiben», sagte ihre Wolfsburger Kollegin Kathrin Hendrich. Schult meinte: «Mit seiner Persönlichkeit und seiner sachlichen Art hat er dem deutschen Team viel Reputation gebracht. Die Spielerinnen schätzen so etwas sehr, nachdem es in den vergangenen Monaten etwas drunter und drüber ging.»
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Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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