SG Essen-Schönebeck 19/68 e. V. (SGS Essen)
Der Kader und die Trainer
![[Bild: 2_28_09_23_1_12_08.jpeg]](https://sportquatschforum.de/gallery/2_28_09_23_1_12_08.jpeg)
Erfolge:
Aufstieg in die Bundesliga 2004
DFB-Pokal-Finalist: 2014, 2020
Personal- und Teamdaten:
Cheftrainer : Markus Högner
Abteilungsleitung, Geschäftsführer : Florian Zeutschler
erweiterter Trainer- und Betreuerstab Frauen I : 17 Mitarbeiter
Koordinator für Mädchenfußball : Christian Kowalski
Kadergröße : 25 Spielerinnen
Ausländer : 3 Spielerinnen
Nationalitäten : Deutschland, Österreich, England
Durchschnittsalter : 22,5 Jahre
Marktwert Mannschaft 555.000 €
Durchschnitt Marktwert/Spielerin : 22.200 €
wertvollste Spielerinnen : Sophia Winkler, Natasha Kowalski 45.000 €
Stadion : Stadion an der Hafenstraße (mit Rasenheizung)
Kapazität : 20.352 Zuschauer (alle Plätze überdacht)
Teams im Wettbewerb:
Frauen Bundesliga
U20 Regionalliga West
U17 Juniorinnen Bundesliga West/Südwest
SGS III Niederrheinliga
U16, U15, U13 und U11
Abgänge 2023/2024:
Antonia Baaß (FC Basel)
Vivien Endemann (VfL Wolfsburg)
Miriam Hils (California Golden Bears)
Elze Huls (Karriereende)
Nina Räcke (RB Leipzig)
Ella Touon Mbenoun (SKN St. Pölten)
Zugänge 2022/2023:
Annika Enderle (Bayer Leverkusen)
Valentina Kröll (SK Sturm Graz)
Pia Lucassen (SGS Essen U17)
Lilli Purtscheller (SK Sturm Graz)
Sandra Walbeck (1. FC Köln)
Melina Walheim (SGS Essen U20)
ehemalige Spielerinnen:
Turid Knaak
Marina Hegering
Jackie Groenen
Linda Bresonik
Linda Dallmann
Mandy Islaker
Sara Doorsoun
Dominique Janssen
Lena Oberdorf
Lea Schüller
u.v.m.
Ticketpreise:
Dauerkarten
Tagesticket
Social Media:
Homepage :
Startseite SGS Essen
Geschichte (aus Wikipedia übernommen)
Am 21. März 1973 wurde beim SC Grün-Weiß Schönebeck eine Frauenfußball-Abteilung gegründet. 1976 gelang der Aufstieg in die Verbandsliga Niederrhein, damals die höchste Spielklasse. Nach einem zwischenzeitlichen Abstieg wurde 1992 der Wiederaufstieg gefeiert. Fünf Jahre später schaffte man erstmals den Sprung in die Regionalliga, aus der man jedoch sofort wieder abstieg. Mit einer stark verjüngten Mannschaft schaffte man den direkten Wiederaufstieg und wurde auf Anhieb Vizemeister. Nach einem weiteren zweiten Platz rutschte man ins Mittelfeld zurück und musste 2003 lange um den Klassenerhalt zittern.
Ein Jahr später wurde die Mannschaft völlig überraschend Meister der Regionalliga West. Die mittlerweile von Ralf Agolli trainierte Mannschaft konnte sich durch eine Reihe von ehemaligen Spielerinnen des FCR 2001 Duisburg verstärken und ging mit dem Ziel, sich für die neue 2. Bundesliga zu qualifizieren, in die Saison. Nach einer erfolgreichen Aufstiegsrunde schaffte der Verein den Sprung in die Bundesliga. Dort konnte man sich in den ersten zwei Jahren etablieren. Hinter den Spitzenclubs aus Frankfurt und Potsdam hatte man den dritthöchsten Zuschauerschnitt der Liga.
2007 erreichte die SGS erstmals das Halbfinale im DFB-Pokal. Gegner war der Lokalrivale FCR 2001 Duisburg. Vor 3.750 Zuschauern, die höchste Zuschauerzahl der Vereinsgeschichte, hielten die Essenerinnen lange mit, mussten sich aber nach Verlängerung mit 5:1 geschlagen geben. Die Partie wurde live vom WDR übertragen. In der Bundesligasaison konnte sich der Verein wegen vieler Verletzungen nicht verbessern.
Nachdem die Mannschaft in der Saison 2008/09 mit dem fünften Rang die beste Platzierung der Vereinsgeschichte erlangt hatte, mussten die Essenerinnen ein Jahr später bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern. Ein 1:1 beim direkten Konkurrenten SC Freiburg sicherte den weiteren Verbleib in der Bundesliga. Der Vertrag mit Trainer Agolli wurde nach Saisonende einvernehmlich aufgelöst. Die Saison 2010/11 bescherte der SGS eine weitere Spielzeit im Abstiegskampf unter ihrem neuen Trainer Markus Högner, die mit dem 9. Platz um einen Platz besser beendet werden konnte als die Vorsaison. Ein Jahr später führte Högner seine Mannschaft auf Rang fünf. Zu Beginn der Spielzeit 2017/2018 wechselte Philipp Symanzik vom 1. FFC Frankfurt als neuer Geschäftsführer zur SGS, da der bisherige Manager Willi Wißing nach 14 Jahren als hauptamtlicher Bundesliga-Manager in den Ruhestand verabschiedet wurde. Wißing war zu diesem Zeitpunkt insgesamt rund 50 Jahre im Club tätig und in dieser Zeit maßgeblich an der Weiterentwicklung des Gesamtvereins sowie insbesondere der Frauenfußballabteilung beteiligt. In der Saison 2017/18 wurde unter dem neuen Cheftrainer Daniel Kraus, der im Sommer 2016 zur SGS Essen stieß, ein deutlicher vereinsinterner Bundesliga-Punkterekord erzielt. Im November 2018 gab der Verein bekannt, dass Kraus den Club nach drei Jahren zum Saisonende in Richtung SC Freiburg verlassen werde. Als Nachfolger wurde erneut Markus Högner (seit 07/2019) präsentiert.
Ein Höhepunkt war das Erreichen des DFB-Pokal-Finales 2014, das aber mit 0:3 gegen den 1. FFC Frankfurt verloren ging. Nach weiteren sechs Jahren gelang es der SGS Essen wieder, das DFB-Pokal-Endspiel der Saison 2019/20 in Köln nach dem 3:1-Halbfinalerfolg bei Bayer 04 Leverkusen zu erreichen. Das Finale verlor die SGS Essen im Elfmeterschießen gegen den VfL Wolfsburg mit 5:7 (1:2, 3:3).
Das letzte gallische Dorf in Mitten der mächtigen römischen Bastionen oder: "Totgesagte leben länger"
Seit nun schon 20 Jahren gehören die SGS Frauen ununterbrochen der Frauenbundesliga an und sind nach den Abstiegen des SC Sand (2022) und zuletzt dem Traditionsclub 1.FFC Turbine Potsdam (2023), der einzige verbliebene reine Frauenverein der Bundesliga. Um so erstaunlicher ist diese Leistung, wen man bedenkt, dass sich die SGS inmitten des deutschen Fußballzentrums behaupten muss. In ihrer Nachbarschaft befinden sich mit Bayer Leverkusen, dem 1.FC Köln, dem MSV Duisburg drei Konkurrenten die unter dem Dach von mehr oder weniger betuchten Großvereinen organisiert sind. Die direkten Nachbarn aus Dortmund und Gelsenkirchen sind zwar mit ihren Frauenmannschaften von der Bundesliga noch weit entfernt, aber auch ihr erklärtes Ziel ist die Bundesliga und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis diese im Oberhaus angekommen sind. Bleiben noch der VfL Bochum mit ihrer Regionalliga Mannschaft und Borussia Mönchengladbach die wieder den Sprung zurück in die 2.Bundesliga geschafft haben, so wie Fortuna Düsseldorf mit ihrer neu gegründeten Frauenabteilung. Das sind acht Großvereine mit teilweise enormer Wirtschaftskraft gegen die sich das kleine Essen behaupten muss.
Ein entscheidender Faktor, dass sich Essen unter den Großvereinen halten kann, ist ihre hervorragende Talentförderung mit der sie sich deutschlandweit einen Namen gemacht und schon viele Nationalspielerinnen hervorgebracht haben. Wie andere Vereine auch kooperiert die SGS Essen mit Schulen die alle Bildungsbereiche abdecken und einem angeschlossenen Internat.
Alle bei der SGS angestellten Trainer verfügen über eine gültige Lizenz und müssen sich regelmäßig weiterbilden lassen, so dass schon bei den Juniorinnen Trainer mit einer A Lizenz arbeiten. Schon früh genießen die Fußballschülerinnen eine altersgerechte technische und taktische Ausbildung. Die Daten der Trainingseinheiten werden gesammelt, digitalisiert und später per Videoanalyse besprochen. Die SGS Essen arbeitet für eine bestmögliche Ausbildung der Fußballschülerinnen eng mit den Eltern,den Schulen und medizinischen Einrichtungen zusammen.
Ein Schwerpunkt bei der sportlichen Ausbildung der SGS Essen liegt auf der Position der Torhüterinnen. Mit Kari Närdemann, Lena Pauels, Stina Johannes, Kim Sindermann, Sophia Winkler und Pia Lucassen, schafften in der jüngsten Vergangenheit gleich sechs Torhüterinnen den Sprung in die Bundesliga. Den Nachwuchstorhüterinnen Carlotta Sesjak, Svea Resing und Nika Roscina traut man den Sprung in die Bundesliga ebenfalls zu.
Die SGS nimmt auch an dem durch Sponsoren finanzierten Projekt Team Talente Essen e.V. teil. Dieses Projekt fördert junge Sportler und Sportlerinnen in verschiedenen Teamsportarten der in Essen ansässigen Vereine.
Um den Standort zu sichern und mit der großen Konkurrenz aus der Nachbarschaft mithalten zu können investiert die SGS Essen auch in ihre Infrastruktur. Nach zweijähriger Planung wurde im Mai 2023 mit dem Bau eines neuen Funktionsgebäudes an der Bezirkssportanlage Helmut Rahn in Essen-Frohnhausen begonnen. Auf ca. 560 qm Fläche sollen für die Spielerinnen neue Umkleiden mit Duschen für die Heim- und Gastmannschaften und auch für die Schiedsrichter entstehen. Des Weiteren soll das neue Funktionsgebäude auch Räumlichkeiten für Schulungszwecke enthalten. Bereits im November 2021 wurde an selber Stelle ein Platz mit Hybridrasen eröffenet um den Mädchen optimale Platzbedingen für Training und Spiele bieten zu können.
Zu dieser Saison startete Magenta Sport eine neue Portraitreihe mit dem Namen Out of the Box . In der zweiten Folge wurden Spielerinnen danach gefragt ob reine Frauenvereine in der Bundesliga überleben könnten. Dabei waren die Meinungen geteilt. Die Spielerinnen Lea Schüller , Alex Popp und Fabienne Dongus räumten der SGS eher weiniger bis keine Chancen ein, während Stina Johannes und Tabea Kemme die Überlebenschancen nicht an den organistorischen Strukturen direkt fest machen, sondern daran, in wie weit sich ein reiner Frauenverein professionalisieren kann. Jacky Meißner und Selina Ostermeiner beantworten diese Frage hingegen mit einem klaren Ja.
Wie die SGS Essen struktiriert ist, mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben und wie sie sich für die Zukunft aufstellen, darüber hat das ZDF eine fünfteilige Reportage gedreht:
Am 1.Juni 2023 veranstaltete die SGS Essen in Zusammenarbeit mit Westenergie, einem ihrer Co Sponsoren, den Westenergie Womens Socca Cup, das erste deutsche Kleinfeldturnier für Profifußballerinnen. Daran teilgenommen haben die SGS, der 1.FC Köln, der BVB, Hannover 96, Arminia Bielefeld, FSV Gütersloh und Borussia Bocholdt. Im Endspiel setzte sich der 1.FC Köln gegen Essen mit 3:2 durch. Im Anschluss an den Westenergie Women‘s Socca Cup wurde der SOCCA World Cup 2023, die Weltmeisterschaft im Kleinfeldfußball der Herren ausgetragen.
Zu diesem Zweck wurde auf dem Kennedyplatz in der Essener Innenstadt ein 3.000 Zuschauer fassendes Popup Stadion aufgebaut. Die Veranstaltung konnten interssierte Zuschauer kostenfrei und ohne Anmeldung besuchen.
Westenergie und SGS Essen machen das erste Kleinfeldfußball - Turnier für Profispielerinnen möglich
Ziel: Den Frauenfußball feiern und mehr Geschlechtergerechtigkeit im Fußball
Die sportlichen Aussichten
Die SGS Essen hat sich schon vor Jahren zum Konzept des Ausbildungsvereins bekannt und verfolgt dieses entsprechend Konsequent. Trotz ihres im Vergleich zur Konkurrenz geringen Etats investieren sie ihren Möglichkeiten entsprechend stetig in die vorhandene Infrastruktur und die personelle Professionalisierung. Es gelingt ihnen immer wieder gute Talente zu sichten und von ihrem Weg zu überzeugen, mit dem Ziel, sie zu gestandenen Bundesligaspielerinnen auszubilden. Als Beispiele dafür dienen aus der jüngsten Vergangenheit Spielerinnen wie Lena Oberdorf, Nicole Aniyomi, Lea Schüller oder jüngst Vivien Endemann, deren Qualitäten dem VFL Wolfsburg 100.000,- Euro auf des Konto der SGS wert waren.
Der 56 jährige Markus Högner steht seit 2019 mit einer dreijährigen Unterbrechung zum zweiten mal an der Seitenlinie der SGS Essen und ist meiner Meinung nach der derzeit beste Ausbilder Deutschlands. Er ist im Besitz der UEFA Pro Lizenz und war bereits von 2010 bis 2016 Cheftrainer der SGS. Seine weiteren Trainerstationen waren: 2004–2006 Alemannia Aachen U16, 2006–2008 Alemannia Aachen U19, 2008–2009 FC Schalke 04 II, 2016–2017 Deutschland Frauen (Co-Trainer), 2017–2019 VfL Wolfsburg (Co-Trainer). Seine Verweildauer in einen Verein beträgt im Schnitt 5,13 Jahre. Bevorzugt lässt er in der Formation 4-2-3-1 spielen, greift aber auch je nach Gegner auf 4-3-3 offensiv oder auf 4-4-2 zurück.
SGS Essen-Trainer Markus Högner im Interview: "Wir haben einen 3-Jahresplan"
Von Helene Altgelt | Apr 19, 2023
Seit 2019 ist Markus Högner Cheftrainer der SGS Essen. Der 55-Jährige arbeitete zuvor als Assistent bei den Wölfinnen und unter Steffi Jones bei den DFB-Frauen.
Kurz vor Saisonbeginn gab die SGS bekannt, dass die 27 jährige Niederländerin Elze Huls ohne jemals ein Spiel für die SGS bestritten zu haben aus Verletzungsgründen ihre Karriere beendet. Bereits im Sommer verließen mit Nina Räcke (21, RB Leipzig) und Antonia Baaß (23, FC Basel) zwei Bundesliga erfahrene Spielerinnen die SGS. Die 19 jährige Schweizerin Ella Touon zog es zum österreichischen Meister SKN St. Pölten und Vivien Endemann, wie bereits geschrieben, schloss sich für eine Ablöse von 100.000 Euro den Wölfinnen an. Die 19 jährige Miriam Hils zog es zum studieren in die USA wo sie sich den California Golden Bears anschloss.
Neue Mitglieder der SGS Familie wurden in diesem Sommer die 22 jährige Annika Enderle vom Ligakonkurrenten Bayer 04 Leverkusen. Aus Österreich kamen die beiden Talente Valentina Kröll (20, SVg Mayrhofen) und Lilli Purtscheller (19. FC Zirl). Die 18 jährige Sandra Walbeck kam vom 1.FC Köln. Aus dem eigenen Nachwuchs wurden die beiden17 jährigen Talente Pia Lucassen und Melina Walheim in den Bundesligakder befördert.
Mit Ramona Meier, Natascha Kowalski und Sophia Winkler haben erst kürzlich für die SGS drei wichtige Spielerinnen ihre Arbeitspapiere verlängert.
Mit einem Durchschnittsalter von 22,6 Jahren schickt Essen das drittjüngste Team ins Rennen, nur die Teams der beiden Aufsteiger RBLeipzig (22,4 Jahre) und dem 1.FC Nürnberg (21,9 Jahre) sind jünger. Trotzdem haben sie mir Julia Debitzki, Anja Pfluger, Lena Ostermeier und Jacqueline Meißner sehr viel Bundesligaerfahrung in ihren Reihen, die die jungen wilden, aber hoch talentierten Spielerinnen führen können und der Mannschaft Stabilität verleihen. Und mit Markus Högner haben sie den derzeit dienstältesten, bezogen auf beide Amtszeiten, und erfahrensten Trainer an der Seitenlinie. Das reicht zwar nicht um oben anzugreifen, aber die Qualität der Mannschaft sollte ausreichen dass man mit dem Abstieg nichts zu tun hat und auch noch die einundzwanzigjährige Ligazugehörigkeit im Oberhaus gefeiert werden kann.
Für die SGS wird es zwar auf Grund immer mehr aufstrebenden Lizenzvereine immer schwerer haben in der Bundesliga zu bestehen. Wenn sie aber weiterhin nach ihren Möglichkeiten stetig in ihre eigenen Strukturen investieren und es ihnen gelingt weiterhin mit die besten Talente zu scouten und an sich zu binden, trauen ich ihnen zu, dass sie noch lange Mitglied der Bundesliga sind. Hilfreich wäre für sie natürlich, wenn sie wie im Fall Endemann, zukünftig ihre Verträge mit den Spielerinnen so gestalten können, dass sich die ganze Arbeit die der Verein in der Talentförderung leistet, auch monetär auszahlt.
Quellen:
Homepage SGS Essen, soccerdonna.de, 90 Minuten.de, Wikipedia, ZDF Sportstudio Reportage



