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Die Teams der Google Pixel Frauen Bundesllig > Saison 23/24

#7
Shocked 
[Bild: 2_04_09_23_6_46_41.png]  SC Freiburg - Frauen und Mädchenfußball


Das Team und die Trainer

[Bild: 2_11_08_23_11_45_29.jpeg]
[Bild: 2_11_08_23_11_47_29.png]
es fehlt: Milla Punsar, im Team offiziell seit 1.09.2023; Bildquelle Homepage Frauen und Mädchen SC Freiburg

Team, Trainer, Betreuer 

Erfolge:
DFB-Pokal-Finalist 2019, 2023
Aufstieg in die Frauenfußball-Bundesliga 1998, 2001, 2011
Meister der 2. Bundesliga Süd 2011
Meister der Regionalliga Süd 2001
Meister der Oberliga Baden-Württemberg 1997, 1998, 2000
Südbadischer Meister 1977, 1978, 1979, 1982, 1984, 1993, 1994, 1995 (8)
Südbadischer Pokalsieger 1985, 1995, 1998, 2000, 2001 (5)

Personal- und Teamdaten:
Cheftrainerin: Theresa Merk
Abteilungsleitung: Birgit Bauer Schick
sportlicher Leiter: Andre Malinowski
erweiterter Trainer- und Betreuerstab Frauen I : 15 Mitarbeiter
Kadergröße: 26 Spielerinnen
Ausländeranteil: 5 Spielerinnen
Nationalitäten: Deutschland, Österreich, Schweiz, Kanada, Finnland
Durchschnittsalter: 24,1 Jahre
Marktwert Mannschaft: 755.000 €
Durchschnitt Marktwert/Spielerin: 28.333 €
wertvollste Spielerinnen: Janina Minge 65.000 €
Stadion : Dreisam Stadion , mit Rasenheizung
Kapazität: 24.000 Zuschauer

Teams im Wettbewerb:
Frauen Bundesliga
U20 Regionalliga Süd
U17 Juniorinnen Bundesliga Süd
U15 B- Juniorinnen Verbandsliga
Perspektivteam (trainieren einmal wöchentlich beim SC Freiburg im Schönbergstadion spielen aber in ihren Heimatmannschaften)

Abgänge:
Jule Baum
Jana Vojtekova
Riola Xhemaili
Alina Bantle
Melina Reuter
Victoria Ezebinyuo

Zugänge:
Julia Kassen
Ally Gudorf
Milla Punsar
Rebecca Adamcyk

Auswahl ehemaliger Spielerinnen
Melanie Behringer
Melanie Leupholz
Sara Däbritz
Merle Frohms
Giulia Gwinn
Klara Bühl
Julia Simic
Clara Schöne
Lina Magull
Sarah Puntigam
Lena Lotzen
Desiree van Lunteren

Ticketpreise:
Dauerkarte Frauenbundesliga 
Tagesticket Frauenbundesliga 
- Dauerkarten sind nur über den Onlineticketshop erhältlich und kosten je nach Kategorie zwischen 40,- € (Stehplatz Nordtribüne) und 120,- (mitte  Haupttribüne)
- Tageskarten sind über den Onlineticketshop und an der Tageskasse erhalten
- personalisierte Tagestickets und Dauerkarten gelten auch zur An- und Abreise für den öffentlichen Nahverkehr
- Ermäßigungen und Rabatte siehe AGB !

Social Media:
Facebook SC Freiburg Frauen 
Instagram SC Freibrg Frauen 

Homepage:
Kader > Trainer > Funktionsteam 
Frauen und Mädchen Aktuell 

Fanclub:
SC Freiburg Frauen Fanclub Rote Füchse
Kontakt via Facebook 


Gechichte:

Die Frauenabteilung des SC Freiburg ist in Deutschland nach dem FC Bayern München die zweitälteste Frauenfußballabteilung die unter dem Dach eines Lizenzvereins organisiert ist.

Gegründet wurde die Abteilung im Jahr 1975 nachdem die gesamte Frauenmannschaft der Spielvereinigung Blau/Weiß Wiehre zum SC Freiburg übergetreten ist. 1985 wechselte jedoch ein Teil der Mannschaft wieder zu Blau/Weiß Wiehre zurück. In der Saison 1990/1991 erreichten die Frauen von Blau/Weiß Wiehre die Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Der Vorstand verweigerte ihnen jedoch schon vor den anstehenden Aufstiegsspielen aus finanziellen Gründen den möglichen Aufstieg. In Folge dessen wechselten die Spielerinnen wieder  zum SC Freiburg zurück.

Der damalige Präsident des Sportclub Achim Stocker, nahm die Frauen ein zweites mal im Verein auf und gründete die Frauenabteilung zum 1.Juli 1991 neu. Nach mehrmaligen vergeblichen Versuchen stiegen die SC Frauen erstmals zur Saison 1998/1999 in die Bundesliga auf. Im Jahr 2001 erfolgte der erstmalige Abstieg, schaffte aber in der Folgesaison den sofortigen Wiederaufstieg und konnte sich bis zur Saison 2009/2010 in der Bundesliga halten, musste dann jedoch erneut den Gang in die 2.Liga antreten.

Die Saison 2010/2011 schlossen die SC Frauen als Meister der 2.Bundesliga Süd ab, stiegen nach einem Jahr Abstinenz wieder auf und etablierten sich bis heute in der Frauenbundesliga.

Mit 48 Punkten beendeten die SC Frauen die Saison 2017/2018 als Tabellendritter und erreichten damit die bisher beste Punkteausbeute und  Platzierung ihrer Vereinsgeschichte.

In den Spielzeiten 2019/2020 und 2022/2023 erreichten die SC Frauen das Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg als bisher größten Vereinserfolg, mussten sich aber jeweils mit 0:1 und 1:4 geschlagen geben.

Seit ihrer Gründung 1975 mussten die SC Frauen mehrmals umziehen, weil am jeweiligen Standort und auf dem Vereinsgelände des SC Freiburg kein Platz für sie war.

Der SC Freiburg war der erste deutsche Verein der ein Leistungszentrum für Mädchen und Jungs gründete und das Zertifikat Eliteschule des Fußballs erhielt.


Der SC Freiburg und seine Fußballfrauen - Eine Symbiose aus Hassliebe, Heuchelei, Scheinheiligkeit, Lügen und Sabotage

Zitat:... Der SC Freiburg hatte sich bis zur vergangenen Saison als einer von wenigen Proficlubs noch gegen eine Teilnahme an der VBL und gegen einen grundsätzlichen Einstieg in den eSport entschieden. Holger Rehm-Engel, Leiter Club-Medien und Digitalisierung beim SC Freiburg, sagt: „Ohne die neue Regelung hätte es beim Sport-Club keinen Einstieg in den eSport gegeben.“ Gleichzeitig versteht sich der SC Freiburg als Teil der Solidargemeinschaft DFL, und in der geht es vorrangig um die Entwicklung und Professionalisierung der Liga als Ganzes. ...

Das Zitat entstammt der offiziellen Vereinsmitteilung zur Gründung der e-Sportabteilung auf Grund einer DFL Lizenzauflage, veröffentlicht auf der Homepage des SC Freiburg am 1. August 2023. In dieser Stellungnahme macht der SC Freiburg  deutlich dass man die e-Sportabteilung als Zwangsauflage betrachtet und diese nur mit Widerwillen umsetzt.



eFootball mit Wirkung

Ab der Saison 2023/24 sind alle Erst- und Zweitligisten verpflichtet, an der Virtual Bundesliga teilzunehmen, dem eFootball-Wettbewerb der DFL. Damit wird auch der SC Freiburg erstmals ein eigenes Team melden – und möchte seinen eigenen authentischen Weg gehen.




Der Leser dieses Blogs wird sich nun fragen, was hat e-Sport mit Frauenfußball beim SC Freiburg zu tun. Aus Sicht eines neutralen Lesers zunächst einmal nichts. Ohne Hintergrundwissen  erscheint die Mitteilung auf den ersten Blick als ganz normale und unscheinbare Vereinsankündigung. Blickt man aber hinter die Kulissen und durchleuchtet das Standing der Frauenabteilung innerhalb des Gesamtvereins, steht diese Mitteilung, tauscht man den Titel e-Sport mit dem Titel Frauenfußball aus , 1:1 für die Wertschätzung der SC Frauen innerhalb des Vereins.


Hintergrund:

Der Cheftrainer der Lizenzabteilung hält sich für die oberste moralische Instanz im Land und hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich in alles und bei jedem einzumischen und zu allem seine Meinung zu äußern. Auf Nachfrage bekundet er während seiner PKs immer wieder, wie wichtig der Frauenfußball für den Verein und die Stadt ist. In Wahrheit interessiert er sich nicht im Geringsten für die SC Frauen. Während er sich regelmäßig bei Heimspielen der U23 im Stadion blicken lässt, auch dann wenn sein eigener Terminplan sehr eng gesteckt ist, bleibt er den Spielen der Frauen fern. Es wäre keine Überraschung wenn er keine der Spielerinnen namentlich kennt.

Der Finanzvorstand hofiert die Sponsoren der Profis und freut sich, wenn er einen neuen Sponsor, oder Vertragsverlängerungen mit Bestandssponsoren zu verbesserten Konditionen verkünden kann. Die Frauenabteilung hingegen muss um jeden Cent betteln,  wird vereinsintern als Balast und defizitäre Abteilung angesehen und erhält deshalb nicht die nötige finanzielle Förderung vom Verein, um die Abteilung zukunftsorientiert aufzustellen.

Dass der Frauenfußball vereinsintern nur als defizitäres Geschäft betrachtet und aus diesem Grund vom Verein nur unzureichend finanziell unterstützt wird, wurde in dieser Form von einem Vereinsvertreter während einer Fanversammlung auf Nachfrage eines Teilnehmers unter Zeugen geäußert. Unter den Zeugen befanden sich auch Spielerinnen und Mitarbeiter der Frauenabteilung.

Auch der Sportvorstand hält es nicht für nötig, sich mit wenigstens unregelmäßigen Stippvisiten vor Ort ein Bild über das sportliche Geschehen zu machen. Er erscheint nur dann, wenn seine Anwesenheit zwingend erforderlich ist, meist zu Ehrungen und Verabschiedungen von Spielerinnen und Vereinsmitarbeitern. Einzig der Vereinspräsident  mischt sich gelegentlich unter die Zuschauer, der jedoch über keinerlei Befugnisse und Entscheidungsgewalt verfügt.

Im Januar, Februar und Juni 2019  erschienen in der Badischen Zeitung drei Artikel über die Pläne des SC Freiburg, wie das Dreisamstadion nach dem Umzug in das zu dieser Zeit im Bau befindliche neue Stadion genutzt werden soll. Konkret wird in diesen Artikeln erläutert, dass die direkten Nachbarvereine FT1844 Freiburg und Post Jahn Freiburg, bei der Stadt Anträge zur Mitnutzung von Räumlichkeiten und Trainingsplätzen im und am Dreisamstadion gestellt haben.

Laut diesen Artikeln sehen die Planungen des SC Freiburg eine Verlegung der gesamten Frauen- und Mädchenabteilung vom bisherigen Standort Schönbergstadion ins Dreisamstadion als endgültige Heimat vor. Des Weiteren ist es als Heimspielstätte für die U23 bei Aufstieg in die 3.Liga vorgesehen, da das Möslestadion nicht den Anforderungen der 3.Liga genügt. Zur besseren Verzahnung der Bundesligamannschaft mit der Reservemannschaft soll die U23 am neuen Stadion mit der ersten Mannschaft trainieren.  Mittel- bis langfristig will der SC Freiburg auf eigene Kosten die Kapazität des Stadions von 24.000 Zuschauern auf 10.000 Zuschauer zurückbauen.  Zu diesem Zweck soll unter anderem auch die Nordtribüne weichen. Auf der freigewordenen Fläche sollen zusätzliche Kabinen und Trainingsplätze, unter anderem auch ein Kunstrasenplatz und eine Flutlichtanlage entstehen.

Die Räumlichkeiten der ehemaligen Geschäftsstele sollen zu Aufenthaltsräumen für die Spielerinnen und als Schulungszentrum zur Aus- und Weiterbildung von Trainern und Schiedsrichtern in Zusammenarbeit mit dem südbadischen Fußballverband umfunktioniert werden.

Mehr als vier Jahre nach erscheinen der Zeitungsartikel sieht die Realität folgendermaßen aus:
- die Bundesligafrauen haben seit Februar 2022 ihre Heimat im Dreisamstadion
- die U20 Juniorinnen pendeln zum trainieren und den Spielen zwischen Schönbergstadion, Dreisamstadion und dem Möslestadion hin und her
- die U17 und U15 Juniorinnen trainieren und spielen immer noch im Schönbergstadion
- die U23 ist aufgestiegen und trägt ihre Heimspiele wie geplant im Dreisammstadion aus, trainiert aber nach wie vor in der Fußballschule  (Möslestadion)
- obwohl dem Verein seit mehr als vier Jahren bekannt ist, dass die Nachbarvereine das Stadion mitnutzen wollen, ist bis heute noch keine endgültige Nutzungsvereinbarung zwischen den betroffenen Vereinen und der Stadt getroffen worden. Zugunsten des Sportclubs wurde lediglich der auslaufende Pachtvertrag zum wiederholten mal  verlängert, mit dem Recht auf alleinige Nutzung des SC Freiburg
- auf Anfrage der freien Wähler vom 21.02.2021 bestätigte der Freiburger Stadtrat, dass der Pachtvertrag für das Stadion laut Nachtragsvertrag vom 8.03.2019 bis zum 30.06.2022 für eine festgeschriebene Pacht, unabhängig der Anzahl der Profispiele, von 76.599,30 Euro pro Jahr verlängert wurde (Dokument liegt vor)
- im Zugei einer weiteren Verlängerung des Pachtvertrages über den 30.06.2022 hinaus wurde die Pacht auf 175.000 Euro erhöht

* Achtung!!! Mittlerweile wurde eine Einigung zur Weiternutzung des Dresamstadions erzielt. Siehe untenstehenden Nachtrag!!!






Als der Zeitpunkt für den Umzug der Lizenzabteilung und  Geschäftsstelle absehbar war, veröffentlichte die Badische Zeitung Ende April 2021 ein Interview mit der Abteilungsleiterin der SC Frauen. In besagtem Interview hob sie die schlechten Bedingungen für ihre Abteilung im Schönbergstadion hervor, verwies auf die zunehmende Professionalisierung im Frauenfußball und diffamierte den gastgebenden Verein Blau/Weiß Wiehre in allen Belangen. Bekräftigt wurden ihre Aussagen durch ein vereinsinternes Interview des Sportvorstands, das eine Woche später, Anfang Mai 2021, auf der Homepage des SC Freiburg veröffentlicht wurde.



„Eine Perspektive für den Frauenfußball“

Sportvorstand Jochen Saier, der beim SC Freiburg auch für den Frauen- und Mädchenfußball verantwortlich ist, erklärt im Interview, warum ein Umzug ans Schwarzwald-Stadion elementar für den Frauen- und Mädchenfußball des Sport-Club wäre, welche nachhaltigen Pläne der Verein mit dem Standort verfolgt und wie der Sport-Club zu ehrenamtlich geführten Amateurvereinen steht.




Verständlicherweise war man bei Blau/Weiß Wiehre über das Vorgehen und den Darstellungen des SC Freiburg verärgert und wehrte sich dagegen. Die BZ widmete ihnen aber nur einen kurzen Artikel zur Gegendarstellung. Auf ihrer Facebookseite veröffentlichte Blau/Weiß Wiehre daraufhin selbst eine Gegendarstellung und behauptete ihrerseits, dass das BZ Interview der SC Managerin mit alten Bildern des Vereinsgeländes manipuliert wurde und belegte dies wiederum mit eigenen, aktuellen Fotos. Nach Angaben von Vereinsmitgliedern und Vorstandschaft von Blau/Weiß Wiehre soll sich der Sportclub in der bis dahin zehnjährigen Zeit der Unterbringung ihrer Frauenabteilung nie wirklich um die Abteilung und den Bedingungen vor Ort gekümmert haben. Sie hätten nur einen ihrer Greenkeeper vorbeigeschickt der ihnen Anweisungen zur Platzpflege gab. Ansonsten kamen von SC Seite nur Forderungen nach mehr Trainingszeiten und mehr Räumlichkeiten. Der SC soll auch die kostenlose Nutzung eines durch Spendengelder der Mitglieder und Gönnern von Blau/Weiß Wiehre finanzierten und neu angelegten Kunstrasenplatz gefordert haben.






Die Frauen- und Mädchenabteilung wird seit 32 Jahren von ein und der selben Person geleitet, der selbst deutsche Spielerinnen nachsagen, dass sie ihre Chefin sprachlich nicht verstehen würden. Der neue  sportliche Leiter, der zum 1. Juni 2022 als Nachfolger von Daniel Kraus vom südbadischen Fußballverband zum SC Freiburg wechselte, und angeblich sehr gut im Juniorinnenbereich vernetzt sein soll, sitzt auf der Tribüne und schaut tatenlos zu, wie sich alle Mannschaften unter seiner Expertise verschlechtern.

- mit nur fünf Punkten im Jahr 2023 spielten die Bundesligafrauen die schlechteste Rückrundrunde seit der Abstiegssaison 2009/2010 und verhinderten nur dank der guten Hinrunde den Abstieg
- die U20, für deren Aufstieg sich der Verein ein Jahr zuvor selbst feierte und damit prahlte, der einzige Verein in Deutschland zu sein, dessen Erwachsenenmannschaften alle in den jeweils höchst möglichen Ligen vertreten sind, stiegen wieder ab
- die U17 Juniorinnen, einstmals zu den Spitzenteams in Deutschland gehörend, dümpeln nur noch im Mittelmaß herum

Was macht das Management und die sportliche Leitung dagegen? Nichts, Null. In jedem anderen Verein hätte die Vereinsführung eingegriffen und versucht durch situationsbedingte Maßnahmen, auch unpopuläre, eine Wende herbei zu führen. In Freiburg passiert einfach nichts. Es werden von Seiten der sportlichen Leitung öffentlich keinerlei Saisonziele ausgegeben, man windet sich in schwammigen Formulierungen, damit die sportliche Leitung nicht in Erklärungsnot gerät und sich nicht daran messen lassen muss, falls die ausgegebenen Ziele  verfehlt werden. Die verantwortlichen Personen sitzen wie angeklebt in ihren Sesseln und müssen bei Misserfolg keinerlei Konsequenzen fürchten.

Während die Konkurrenz den durch die Frauen EM 2022 entstandenen Boom  und die Vorgaben des DFB und der DFL dafür nutzt, ihre Administration in den Frauenabteilungen zu professionalisieren und meist externe Expertise, teils auch ausländische, in den Verein holt, setzt man in Freiburg aus falsch verstandener  Verbundenheit für langjährige oder ehemalige Vereinsangehörige auf unprofessionelle Amateure, die die Frauenabteilung kein Stück weiter nach vorne bringen. Im Gegenteil, die Entwicklung der Frauenabteilung stagniert und man schaut tatenlos zu wie der Vorsprung, den man vor wenigen Jahren in der Talentförderung noch hatte, immer mehr schmilzt und uns andere Vereine links und rechts überholen. Die Zeiten, in denen der SC Freiburg auch bei den Mädchen als Vorzeigeausbildungsclub galt sind längst vorbei. Die Talente zieht es mittlerweile nach München, Frankfurt und Essen, die in den letzten Jahren Geld in die Hand genommen  und ihre Administrative modern und zukunftsorientiert aufgestellt und auch in die nötige Infrastruktur investiert haben, bzw immer noch investieren.

In Freiburg hingegen haben mehrere Trainer der Frauen- und Mädchenabteilung, die ehemalige Spielerinnen wie Guilia Gwinn, Klara Bühl und Janina Minge entdeckten und förderten, den Verein durch die Hintertür verlassen. Jens Scheuer und Daniel Kraus haben ihre Verträge unter anderem auch deshalb nicht verlängert, weil sie vom Verein zu wenig Unterstützung erhielten und mit ihren Ideen und Innovationen bei den Vorständen auf taube Ohren stießen. Kraus ließ sogar in Interviews zwischen den Zeilen durchklingen, dass vertraglich festgehaltene Vereinbarungen seitens des Vereins nicht eingehalten wurden. Auch beim DFB  werden immer weniger Freiburger Talente berücksichtigt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass mit Alina Axtmann und Rebecca Adamcyk zwei frischgebackene U19 Vize-Europameisterinnen in Freiburg unter Vertrag stehen.

Immer mehr Bundesligisten öffnen ihre großen und modernen Stadien für Highligthspiele ihrer Fußballfrauen. Wie man bereits während der letzten Saison bei allen Vereinen, die dies ermöglicht haben feststellen konnte, war das für die Vereine nicht nur in Bezug auf die Zuschauerzahlen, sondern auch wirtschaftlich ein Erfolg. In Köln wurde gegen Frankfurt mit 38.365 Zuschauern der bisherige Zuschauerrekord für ein Bundesligaspiel der Frauen geknackt, der erst zu Saisonbeginn beim Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München mit 23.200 Zuschauern aufgestellt wurde. Das Spiel Werder Bremen gegen den SC Freiburg sahen 20.417 Zuschauer im Stadion. Werder Bremens Sportvorstand Frank Baumann sprach im Vorfeld der Veranstaltung davon, dass im Weserstadion 15.000  zahlende Zuschauer nötig währen, um die Betriebskosten des Stadions abzudecken. Auf Grund der positiven Resonanz im Verein und der Fans versprach er den Frauen auch diese Saison wieder ein Highligthspiel das bereits mit der Begegnung gegen Köln terminiert ist. Seine Vorstandskollegen aus Frankfurt, Hoffenheim, Köln, München und Wolfsburg schlossen sich Baummann an veranstalten für ihre Frauenteams ebenfalls wieder Highligthspiele in ihren großen Stadien, die bereits terminiert sind.

Beim SC Freiburg hingegen bleiben die Tore zum neuen Stadion für die Bundesligafrauen geschlossen. Man begründet die Verweigerung damit, dass die Frauen im Dreisamstadion in einem großen Stadion spielen würden. Den einzigen Mehrwert den das Dreisamstadion noch bietet ist für die Spielerinnen und Trainer die verbesserte Infrastruktur für Training und Regeneration. Für den Zuschauer ist und bleibt es jedoch eine baufällige, zugige Bruchbude mit schlechtem Catering und unhygienischen sanitären Anlagen.

Der Verein ermöglichte den Bundesligafrauen nicht mal als Highligtht der Saison das Eröffnungsspiel im neuen Stadion und haben schon als Ausrede parat, das am selben Wochenende die Lizenzmannschaft ein Heimspiel gegen Dortmund  austrägt.

Immer mehr Wettbewerber erstellen Strategien für das Gesamtmarketing, organisieren Projekte und Veranstaltungen sozialer und sportlicher Art und schaffen Synergien zwischen Männer- und Frauenfußball. In Bremen und Leverkusen feierten die Profis gemeinsam mit den Frauen Saisoneröffnung mit Trikot- und Mannschaftsvorstellung. In Freiburg veranstaltet der Verein ein großes Familienfest mit einem Testspiel  gegen den FC Empoli, während die Frauen zeitgleich ein paar Kilometer weiter östlich in der selben Stadt, ein Vorbereitungsspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestreiten. Von Vereinsoffiziellen wurde dies auf Nachfrage damit gerechtfertigt, der Hauptsponsor hätte eine gemeinsame Eröffnungsfeier abgelehnt.

Diese Rechtfertigung kommt einer dreisten Lüge gleich und ist eine Verarschung ihrer eigenen Frauenabteilung. Jobrad, der Hauptsponsor des SC Freiburg, ein bundesweit expandierendes Leasingunternehmen für E Bikes mit Firmensitz in Freiburg, ist gleichzeitig auch Ärmelsponsor bei den SC Frauen. Wie man mittlerweile sehen kann, benutzt  Jobrad nun auch das positive Image der SC Frauen für seine eigenen Marketingzwecke, hängt an jeder Ecke Plakate mit Spielerinnen und Spielern des SC aus und lässt sie bundesweit über die Bildschirme flimmern um ihr Produkt noch bekannter zu machen. Um das eigene Image aufzupolieren dürfen die SC Frauen dann wiederum ihren Kopf hinhalten.

Es sollte dann auch im Interesse des Hauptponsors sein, der sich sein Sponsoring Schätzungen zu Folge jährlich zwischen fünf und sieben Millionen Euro kosten lässt , dass der Verein als Ganzes präsentiert wird und nicht wie noch zu Zeiten Konrad Adenauers die Frauen ausgegrenzt und diskriminiert werden. Zudem wäre dies ein massiver Verstoß gegen Werte für die der SC Freiburg mit diversen sozialen Projekten eintritt und öffentlich wirbt.

Besucher des Pokalfinales der Frauen in Köln monierten, dass der SC Freiburg nicht mit seinem Fanmobil vertreten war und für Besucher des Spiels keine Möglichkeit bestand, Fanartikel zu erwerben oder sich über den Verein zu informieren. Es wird auch immer wieder kritisiert, dass an Spieltagen der Frauenbundesliga und der 3.Liga der Fanshop am Dreisamstadion geschlossen bleibt.

Auch auf diese Kritik kam von Vereinsseite nur ein dummdreister Rechtfertigungsversuch.

Der Verein redete sich damit heraus, dass das Fanmobil  für das Heimspiel der Herren gegen Wolfsburg am Tag danach gebraucht wurde. Das besagte Spiel wurde aber erst um 20:30 Uhr angepfiffen. Es wäre genug Zeit für die Rückreise gewesen, das Fahrzeug neu zu bestücken und rechtzeitig am vorgesehen Standort zu sein.

Dass man an Spieltagen der U23 und der Frauenbundesliga als potentieller Käufer von Fanartikeln vor verschlossenen Türen des Fanshops am Dreisamstadion, steht wurde sich damit schöngeredet, man hätte zu wenig Personal.

Der Fanshop am Dreisamstadion hat Montags bis Freitags von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet und Samstags von 10:00 bis 14:00 Uhr. Das Stadion liegt am Stadtrand, weit weg von großem Menschenaufkommen und zu den regulären Öffnungszeiten herrscht dort kein Massenandrang, so dass man die Öffnungszeiten an die Spieltage problemlos anpassen könnte, wenn man es nur wollte. Der SC Freiburg fordert in seinen Stellenausschreibungen von den Bewerbern Bereitschaft  zur Wochendarbeit und an Spieltagen ein, für den Fanshop am Dreisamstadion gilt das offensichtlich nicht. Dass der SC nicht mal Interesse an der Vermarktung der Trikots der Frauenmannschaft hat ist dabei noch nicht mal näher erörtert.


Die sportliche und wirtschaftliche Situation des Vereins:

Seit mehr als zehn Jahren kennt der SC Freiburg nur Wachstum. Einen enormen Schub bekam er dabei nochmals durch den Umzug in seine neue Heimat dem Europa Park Stadion. Auf Grund dessen erzielt er Mehreinnahmen in nicht geringer Höhe durch:
- Vermarktung von Logen an Geschäftskunden
- durch die wesentlich höhere Zuschauerkapazität und Anpassung der Ticket-/Dauerkartenpreise stiegen auch die Zuschauereinnahmen entsprechend
- zu den bereits vorhandenen Sponsoren kamen nochmals über 200 neue Sponsoren dazu
- die Mitgliederzahl stieg innerhalb kürzester Zeit um mehr als das Doppelte, Stand 1. Juli 2021 30.000 Mitglieder auf Stand 1.August 2023 über 60.000 Mitglieder
- die Umsätze und Gewinne konnten jährlich gesteigert werden, auch die Coronazeit überstand der Verein nahezu schadlos und erwirtschaftete als einer der wenigen Vereine auch in der wirtschaftlich schwierigen Coronazeit Gewinn
- an der Jahreshauptversammlung im Oktober 2022 verkündete der Finanzvorstand einen Umsatz von 114,9 Millionen Euro, was vereinsintern als neuer Umsatzrekord gilt, und eine Erhöhung des Eigenkapitals um 2 Millionen Euro von 93 Millionen auf 95 Millionen Euro im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr,
- laut Statista wies der SC Freiburg im Geschäftsjahr 2020/2021 eine Bilanzsumme von 137.758.000 Millionen Euro aus und platzierte sich mit diesem Wert weit vor Großvereinen wie Werder Bremen und dem 1.FC Köln
- durch Spielerverkäufe erzielt der Verein mittlerweile Transfererlöse teilweise im zweistelliger Millionenhöhe

Nicht nur wirtschaftlich sondern auch sportlich stieg der Verein in neue Dimensionen auf, was sich wiederum positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirkt:
- seit 2021 erreichte der Verein einmal als bisher größter Vereinserfolg das Pokalfinale und im Jahr darauf das Pokalhalbfinale
- ebenfalls seit 2021 qualifizierte er sich zwei mal direkt für die Europa League Gruppenphase
- die U23 ist in die 3.Liga aufgestiegen
- im Deutschland weiten Ranking der Mitgliederstärksten Fußballvereine belegt der SC Freiburg e.V. mit über 60.000 Mitgliedern den 11.Rang, zum Vergleich, der KSC hat knapp über 10.000 Mitglieder und Hoffenheim zählt 11.000 Mitglieder


Zusammenfassung:

Seit mehr als einer Dekade erlebt der SC Freiburg vorwiegend wirtschaftlich und nun auch sportlich stetigen Aufschwung. Begünstigt durch die wesentlich bessere Infrastruktur am und im neuen Stadion stieg er innerhalb kürzester Zeit von einem potentiellen Abstiegskandidaten zu einem etablierten Mittelfeldclub auf. Statistisch betrachtet belegt der Verein bezogen auf die Gesamtentwicklung Plätze im einstelligen Tabellenbereich. Trotz all dem verkauft sich der Verein immer noch als armer kleiner Underdog, was vor allem der Cheftrainer der Profis als bekanntestes Gesicht des Vereins, während Interviews und Pressekonferenzen immer wieder hervorhebt. Die Vereinsführung tut es ihm gleich und macht den Verein in der Außendarstellung trotz sichtbar steigender Attraktivität kleiner als er tatsächlich ist. Dabei wird auf ein makelloses Image geachtet.

Die Mannschaften des SC Freiburg sind auf vier verschiedene Standorte in drei Stadtteilen verteilt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Lizenzspielerabteilung und auf der Talentförderung  der Fußballschule.

Am Standort Europa Park Stadion mit der Geschäftsstelle und der Profiabteilung scheut der SC keine Kosten und investiert weiterhin Millionen in die Infrastruktur des Stadions, qualifiziertes Personal für die Verwaltung, der technischen Überwachung des Stadions, des Marketings, der Gastronomie und den Trainer- und Betreuerstab der Lizenzabteilung, damit der Stadionbesuch für den Zuschauer zu einem Wohlfühlerlebnis wird.

An den Standorten Dreisamstadion mit den Bundesligafrauen und am Standort Schönbergstadion, wo die U20 und die Nachwuchsteams U17 und U15 einquartiert sind, hält man sich dagegen mit Investitionen zur Verbesserung der Infrastruktur sichtlich zurück. Stattdessen verärgert man den gastgebenden Verein mit für die eigenen Zwecke geschönten Interviews und haltlosen Unterstellungen und bezeichnet den Frauenfußball öffentlich als nicht förderungswürdig da es für den Verein ein Verlustgeschäft ist.

Man verweigert den Fußballfrauen gemeinsame PR Aktionen mit den Lizenzspielern zur Schaffung von Synergien zwischen den Abteilungen, hält die Frauen aus dem großen Stadion fern und bringt die Fanartikel der Frauen, speziell die Trikots, bewusst verspätet und nicht die ganze Kollektion in Verkauf. An Spieltagen steht der potentielle Käufer von Fanartikeln generell vor verschlossenen Türen des Fanshops am Dreisamstadion. Begründet wird die Verweigerung des gemeinsamen Marketings mit heuchlerischen und scheinheiligen Lügen die gegen die öffentlich propagierten Werte des Vereins verstoßen. Finanzieren muss sich die Abteilung nahezu vollständig alleine durch eigene Sponsoren, Zuschauereinnahmen und TV Gelder, während die meisten Konkurrenten den Boom nutzen und wesentlich mehr in den Frauenfußball investieren. Die vom DFB neugeschaffene Möglichkeit der Rückenwerbung nimmt der Sportclub ebenfalls nicht wahr.

DFB und DFL Lizenzauflagen werden widerwillig und nur im erforderlichen Mindestrahmen umgesetzt, verkauft es aber nach außen als vom Verein ausgehende Innovation zur Verbesserung und Professionalisierung der vorhandenen Strukturen. Dem Verein sind durch DFB und DFL Auflagen die Hände gebunden und ist dazu verpflichtet, Frauenfußball mit eigener Abteilung oder strukturelle und finanzielle Unterstützung eines Kooperationsvereins zu fördern. Ohne diese Pflichtauflagen würden die SC Frauen immer noch unter Amateurbedingungen geführt.

Durch Unterlassen nötiger Investitionen in die Infrastruktur und Organisation verärgert man Trainer die nach auslaufen der Verträge den Verein entnervt verlassen. Potentielle Talente machen einen großen Bogen um Freiburg und schließen sich der Konkurrenz an, die in den Frauenfußball investieren und die Bedingungen im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten verbessern. Nach mehr als vier Jahren hat es unser Vorstand noch nicht geschafft, eine für alle Beteiligten gültige Vereinbarung zur Nutzung des Standort Dreisamstadion zu erzielen sondern beharrt auf seinen eigenen Vorteilen. Für ambitionierte und erfolgsorientierte Spielerinnen wird der Verein aus genannten Gründen immer unattraktiver weil der Verein keinerlei Ambitionen ausstrahlt und vorlebt.

Das Management und die sportliche Leitung der Abteilung handelt nach völlig veralteten Strukturen. Die sportlichen Leistungen der Mannschaften werden immer schlechter aber der Verein tut nichts um dem Negativtrend entgegenzuwirken. Professionalität, Innovationen und Kompetenz sind vom Vorstand in der Frauenabteilung nicht erwünscht, stattdessen hält man an einem im Verein tief verankerten Klüngel fest.

Schuld an der negativen Entwicklung sind nach Ansicht der Vereinsführung aber nicht sie selbst, weil sie sämtliche fördernde Maßnahmen des Frauenfußballs im eigenen Haus sabotieren. Die Schuld wird einem kleinen Amateurverein untergeschoben, deren Mitglieder und Vorstand im Ehrenamt alles dafür tun, um den Spiel- und Trainingsbetrieb von drei weiteren Gastvereinen und deren Mannschaften zu gewährleisten und aufrecht zu erhalten, während einer der größten und reichsten deutschen Profivereine nur Ansprüche stellt, die Anlage und Räumlichkeiten am liebsten kostenlos und vollumfänglich nur für sich in Anspruch nehmen will und zum Dank, als Druckmittel auf die Stadt, den gastgebenden Amateurverein öffentlich diffamiert  und verunglimpft.

Um sich besser vermarkten zu können hat sich der SC mit Ende der Saison 2021/2022 von der Marketingagentur Infront getrennt und vermarktet sich fortan in Eigenregie. Zu diesem Zweck hat man den ehemaligen Marketingchef von Schalke 04 an Bord geholt und die eigne Marketingabteilung professionalisiert. Wie jeder andere Bundesligist auch scheut der Sportclub nicht davor zurück, seine Kunden bis auf den letzten Knopf auszuquetschen und rühmt sich damit, an der JHV Jahr für Jahr neue Rekordzahlen verkünden zu können. Die erzielten Gewinne fließen größtenteilst  in die Erweiterung der Infrastruktur, Verwaltung und die Lizenzabteilung am Standort neues Stadions. Ein großer Teil der Gewinne wird auf einem Festgeldkonto angelegt.  Ihre Frauenabteilung, deren Spielerinnen im Grunde genauso die Knochen hinhalten, ihre Gesundheit gefährden und auf vieles verzichten müssen erhalten im Vergleich zu den verwöhnten Profis nur geringe Wertschätzung.

Wenn die Vorstände und leitenden Angestellten des Vereins die Entwicklung des Frauenfußballs im eigenen Verein weiterhin sabotieren, sollten sie sich bei der aktuellen Entwicklung des Frauenfußballs im Allgemeinen, und der immer stärker werdenden Investitionen der Konkurrenz im Besonderen, einmal selbst hinterfragen, ob sie mit ihrem Handeln dem Verein auf lange Sicht nicht mehr Schaden zufügen als ihn vor Schaden bewahren. Und auch, ob sie für dieses Amt mit all seiner Verantwortung noch die Richtigen in ihren Positionen sind.



Birgit Bauer-Schick im Interview: Die beste Managerin im deutschen Frauenfußball?

Von Daniel Holfelder, Helene Altgelt | Apr 19, 2023
DFB-Pokalsieg!? Vertragsverlängerungen!? Christian Streich!? Helene und Daniel hatten mit Freiburgs Birgit Bauer-Schick einiges zu besprechen.

Die Abteilungsleiterin blickt im Interview mit 90min auf über 30 Jahre im Frauenfußball zurück, ordnet die Entwicklungen seit der EM im vergangenen Sommer ein und erklärt, ob und wie es dem SC Freiburg gelingen kann, die Dominanz von Wolfsburg und Bayern zu brechen. Nebenbei verrät die Managerin, wie sie Shootingstar Janina Minge von einer Vertragsverlängerung überzeugen konnte und worauf sie bei Neuverpflichtungen besonderen Wert legt.

Achtung: Fast ist es uns sogar gelungen, das ein oder andere Transfergeheimnis für die kommende Saison zu lüften - aber nur fast…




Wer im Winter das Feld nicht pflügt, im Frühjahr nicht sät, im Sommer das zarte Pflänzchen nicht pflegt, wird im Herbst nicht ernten.


Die sportlichen Aussichten für die Saison:

Theresa Merk (32) ist die einzige Frau auf dem Posten einer Cheftrainerin der Frauenbundesliga und geht in ihre zweite Saison. Die gebürtige Ravensburgerin begann ihre sportliche Karriere im Eiskunstlauf. Inspiriert durch eine Freundin begann sie jedoch mit dem Fußball spielen. Noch während ihrer Zeit als Spielerin begann sie ihre Trainerlaufbahn und trainierte von 2012 bis 2013 die U17 des VfL Sindelfingen, von 2013 bis 2014 war sie Spielertrainerin der Frauen des TV Derendingen ehe sie sich ab 2014 nur noch auf ihre Trainerlaufbahn konzentrierte. Von 2016 bis 2019 war sie Sportlehrerin beim Fußballverband Mittelrhein, ehe sie zum VfL Wolfsburg wechselte und bis 2021 als Co Trainerin von Stephan Lerch arbeitete. Auf Grund eines Umbruch im Wolfsburger Trainerteam wurde ihr Vertrag nicht verlängert, daraufhin folgte sie dem Ruf ihrer ehemaligen Wolfsburger Spielerin Lara Dickenmann als Cheftrainerin zu den Frauen des GC Zürich. Bereits nach einem Jahr verließ sie Zürich wieder und übernahm die freigewordene Cheftrainerstelle beim SC Freiburg.

Theresa Merk ist Inhaberin der UEFA Pro Lizenz. Während ihrer Ausbildung zur Pro Lizenz hospitierte sie unter anderem bei Alexander Zorniger, damals Bröndby IF (Dänemark) und beim US amerikanischen Zweitligisten Las Vegas Ligths. Sie präferiert einen offensiven, dominanten Spielstil. Neben ihrer Trainertätigkeit hat sie Sportmanagement studiert und mit dem Master abgeschlossen.

Ihre bevorzugte Herangehenweise ist sehr offensiv mit möglichst viel Ballbesitz. Bevorzugt setzt sie auf die 4-3-3 und 4-2-3-1 Varianten.



Immer 100 Prozent auf Sendung: Theresa Merk
Fußball | Frauen-Bundesliga

von Vinko Bicanic
Theresa Merk trainiert mit viel Erfolg die Fußballerinnen des SC Freiburg. Die 33-Jährige steht für Rücksicht und respektvollen Umgang, hat aber klare Anforderungen an ihr Team.

sportstudio reportage  



Die letztjährige Mannschaft blieb weitestgehend zusammen. Bereits im Winter wurden die auslaufenden Verträge mit den wichtigsten Spielerinnen verlängert, wobei mit Meret Felde und Lisa Karl laut soccerdonna.de bis 2027 verlängert wurde. Diese beiden Spielerinnen haben somit von allen Bundesligaspielerinnen die längste Vertragslaufzeit.

Als einzige Stammspielerinnen haben Jana Vojtekova zum FC Basel und Riola Xhemaili zum VfL Wolfsburg das Team verlassen. Jule Baum und Alina Bantle schlossen sich dem Zweitligisten SC Sand an, während Melina Reuter zurück in die Nähe ihrer Heimat zum FC Carl Zeiss Jena wechselte. Victoria Ezebinyuo verstärkt zukünftig die eigene U20 in der Regionalliga Süd.

Ein herber Verlust, aber aus freudigem Anlass wird der lange Ausfall von Meret Felde sein : Sie wird nächstes Jahr Mutter und legt eine Babypause ein!!!
Nach der Geburt will sie ihre Karriere allerdings fortsetzen.

Als Neuzugänge kamen vom 1.FC Köln Ally Gudorf als Ersatz für Jana Vojtekova und für das Tor U20 Nationaltorhüterin Julia Kassen vom VfL Wolfsburg. Kurz vor Schließung des Transferfensters wurde Milla Punsar vom finnischen Erstligisten FC Honka Espoo für das Mittelfeld verpflichtet. Punsar spielte bereits letzte Rückrunde für den SV Meppen, verließ diesen aber nach deren Abstieg wieder in Richtung ihrer finnischen Heimat. Die Österreicherin  Annabel Schasching wurde bereits in der Winterpause von Sturm Graz verpflichtet.

Von ihren Leihen kehrten Mia Büchele vom SC Basel und Selina Vobian vom MSV Duisburg zurück.

Ally Gudorf zeigte sich bereits in der Vorbereitung als echte Bereicherung für die Mannschaft und ist mehr als nur ein 1:1 Ersatz für Jana Vojtekova.

Julia Kassen erinnert mich in ihrem Torwartspiel die junge Merle Frohms während ihrer Anfangszeit in Freiburg, nur wirkt Kassen nicht ganz so hektisch. Wie Frohms zeigt Kassen gute Reflexe und verfügt über eine gute Ballbehandlung. Obwohl sie über keine Spielpraxis in der Bundesliga verfügt traue ich ihr zu sich gegen ihre Konkurrentinnen durchzusetzen.

Selina Vobian hat die Leihe und die viele Spielzeit beim MSV Duisburg gut getan und zeigte in der Vorbereitung ebenfalls gute Leistungen. Mia Büchele hat sich im letzten Saisonspiel beim FC Basel am Fuß verletzt und kam erst im letzten Vorbereitungsspiel für einige Minuten zum Einsatz. Lisa Kolb befindet sich nach einer muskulären Verletzung gegen Ende der Vorsaison noch im Aufbautraining, scheint den neusten Meldungen zu Folge aber wieder einsatzfähig zu sein. Kim Fellhauer und Chiara Bouziane kurieren derzeit Verletzungen aus und befinden sich im Aufbautraining.

Trainingsstart war am 10.Juli, die Tage zuvor fanden Laktattests statt. Vom 6. bis zum 12. August befand sich die Mannschaft wie schon die Jahre zuvor im Trainingslager in Elbigenalp/Tirol.

Mit vier Siegen gegen FC Luzern (5:0), YB Bern (4:1), GC Zürich (4:1) und zuletzt gegen die TSG Hoffenheim (3:2), einem torlosen Unentschieden in Genf und einer Niederlage zu Hause gegen Eintracht Frankfurt (1:3) verlief die Vorbereitung ordentlich. Cheftrainerin Merk gab im Vorbericht zum Pokalspiel beim SC Sand zu Protokoll, dass sie mit der Vorbereitung sehr zufrieden und die Mannschaft noch enger zusammengerückt ist. Die Mannschaft hat sich ihren Angaben zu Folge weiterentwickelt und kann ihre Spielidee noch besser umsetzen, auch an den Schwächen der Vorsaison im Abschluss und in der Defensive konnte man arbeiten und verbessern. Im Spiel gegen Eintracht Frankfurt wurden die alten Schwächen im Abschluss und der Defensive allerdings wieder sichtbar.

Mit 26 Spielerinnen, davon fünf Torhüterinnen, ist der Kader in der Breite ausreichend aufgestellt, in der Spitze hätte ich mir jedoch noch Verstärkungen gewünscht. Eine Verstärkung der Innenverteidigung und eine treffsichere und spielstarke Stürmerin hätten der Mannschaft sicherlich noch gut getan. Fünf Torhüterinnen erscheinen auf den ersten Blick etwas viel, derzeit fallen aber mit Lena Nuding wegen Knieverletzung langfristig und mit Raffaela Borggräfe mit Handverletzung für kurze Zeit, zwei Torhüterinnen aus. Rebecca Adamcik trainiert  bei den Bundesligafrauen mit, kommt aber überwiegend in der U20 zum Einsatz, so dass sich die Zahl der Torhüterinnen wieder relativiert. 

Das Mittelfeld ist meiner Meinung nach zu sehr aufgebläht und ich befürchte dass es einige enttäuschte Gesichter geben wird weil manche Spielerinnen nicht auf genügend Spielminuten kommen. Hier hängt es von Merks Bereitschaft zur Rotation ab um die Spielerinnen bei Laune zu halten.

In der Sturmabteilung bleibt zu hoffen dass sich Svenja Fölmli nicht wieder verletzt und Giovanna Hoffmann etwas mehr Glück im Abschluss hat. Hier wurde es versäumt durch einen Neuzugang für mehr Power zu sorgen. Interessante Spielerinnen für die Offensive wären verfügbar gewesen, auch ablösefreie wzB  Rebecca Blomquist, die in Wolfsburg unzufrieden war aber letztendlich doch wieder ihren Vertrag verlängerte. Für die Junge Cora Zicai könnte dies jedoch von Vorteil sein da sie so auf mehr Spielzeit kommt.

Die Defensive bereitet mir die größten Sorgen. Der Abgang unserer ehemaligen Abwehrchefin Rebecca Knaak wurde nie kompensiert. Steuerwald und Stegemann machen ihre Sache zwar gut, sind aber meiner Meinung nach in Kombination miteinander zu klein und zu langsam. Als verspäteten Knaak Ersatz hätte ich mir Myrthe Moorrees, die vom 1.FC Köln zurück in ihre Heimat zu Fortuna Sittard wechselte, vorstellen können. Die Defensivschwäche wurde nun offenbar wie gegen München zu sehen war durch Umstellung der taktischen Formation von 4-3-3 auf 4-2-3-1 verbessert.

Dass der Kader nicht weiter Verstärkt wurde laste ich Merk nicht an. Aber in dieser Saison muss sie, aber auch die Mannschaft zeigen, welche Konsequenzen aus der letzten Saison gezogen wurden. Solch eine Negativ Serie wie zu Jahresbeginn darf und sollte sich die Mannschaft nicht wieder leisten, sonst könnte dies sehr schnell im Abstiegskampf enden, siehe Köln letztes Jahr. Mag überraschend sein, aber Bremen schätze ich  diese Saison stärker als  Freiburg ein, Leverkusen darf man trotz des Umbruchs auch nicht ganz abgeschrieben, so dass  Freiburg mit diesen beiden Konkurrenten um den fünften Platz streitet.


*Nachtrag auf Grund aktueller  Entwicklungen:

Ein paar Tage vor Veröffentlichung dieses Beitrags gaben der SC Freiburg und die Stadt Freiburg am 13.09.2023 in einer Pressemitteilung  bekannt, dass eine Einigung in der Nutzungsfrage für das Dreisamstadion erzielt wurde. Demnach erhält der SC Freiburg einen langfristigen Pachtvertrag für 10 Jahre mit der Option auf zweimalige Verlängerung. Die Pacht soll sich von 175.000 Euro auf 250.000 Euro erhöhen. Des Weiteren sind vom SC Freiburg Investitionen in Höhe von 6,5 Millionen Euro zur Verbesserung der Infrastrktur am Stadion geplant.  Weitere Datails über die Vereinbarung sind der Vereinsmitteilung und einem Artikel des Kickers zu entnehmen.

Der Leittragende bei dem ausgehandelten Kompromiss ist allerdings die Sportfakultät der Universität Freiburg und dessen Sportverein USC Freiburg, die nach ihren Angaben nicht in die Verhandlungen einbezogen wurden und nun ihrerseits als einziger Sportverein alle ihrer neun Tennisplätze abgeben müssen, damit die beiden anderen Sportvereine ihr Gelände erweitern können und der SC sein Stadion nicht dauerhaft mit anderen teilen muss.



Pressemitteilung vom 11. November 2022
Groß-Thema Sportachse-Ost und Nachnutzung Dreisamstadion
    Stadt möchte Mietvertrag mit dem Sportclub bis zum Juni 2033 verlängern und weitere Entwicklung der Sportachse fördern
    Sportbürgermeister Stefan Breiter: "Jetzt geht es darum, die vorhandenen Flächen optimaler zu nutzen, um eine größere Öffnung für den Breitensport zu ermöglichen"



Lösung für „Sportachse Ost“ gefunden

"Wichtiges Zeichen": Die Stadtverwaltung hat gemeinsam mit den im Freiburger Osten ansässigen Vereinen eine neue Gesamtlösung für die „Sportachse Ost“ vorgestellt. Darin enthalten ist auch ein langfristiger Pachtvertrag mit dem SC Freiburg für das Dreisamstadion.



Freiburger erhoffen sich ab 2026 alleiniges Nutzungsrecht
Dreisamstadion: SC steht vor langfristigem Pachtvertrag mit der Stadt
Der SC Freiburg kann wohl langfristig mit der Nutzung des Dreisamstadions planen und in die dortige Infrastruktur investieren. Die Freiburger Stadtverwaltung hat ein Gesamtmodell für die "Sportachse Ost" vorgestellt, von dem auch andere Vereine profitieren können.




Trotz der aktuell positiven Entwicklung zu Gunsten der SC Frauen ändert das an meiner Kritik gegenüber dem Verein nichts. Es ist zwar löblich wenn der Verein nun seine Pläne am Standort Dreisamstadion umsetzen und die Frauenabteilung hoffentlich zeitnah komplett in ihre neue Heimat umziehen kann. Aber der Vorwurf der veralteten und amateurhaften Strukturen in der Verwaltung, der schlechten Vermarktung und der geringen Wertschätzung innerhalb des Vereins bleibt nach wie vor bestehen. Auch der naheliegende Verdacht, dass der SC Freiburg durch die Hintertür die U23 im Dreisamstadion einquartieren will und die Frauenabteilung als bessere Verhandlungsbasis bei der Stadt und den Nachbarsvereinen nur vorschiebt bleibt bestehen.


Quellen:
Homepage SC Freiburg, soccerdonna.de, Facebook Spielvereinigung Blau/Weiß Wiehre, eigene Recherchen, ZDF Sporstudio Reportage, Wikipedia

Quellen Badische Zeitung (PayWall Artikel):
"SC-Frauen könnten bald im Schwarzwaldstadion kicken" vom 18.Januar 2019 Joachim Röderer
"So könnte sich die Sportachse nach dem SC wegzug verändern" vom 8.02.2019 Simone Höhl
"Nach 2020 könnten zwei Tribünen des alten SC-Stadions wegfallen" vom 1.Juni 2019 Joachim Röderer
"Wir haben schreckliche Bedingungen" Interview mit Birgit Bauer Schick vom 29.04.2021
"Freiburg zahlt höhere Stadionpacht wegen Fernsehgeldern für Spiele der Frauen" vom 25.Januar Uwe Mauch
"Eine Achse mit viel Sport und vielen Platzproblemen" 13.September 2023 Joachim Röderer
"Der USC Freiburg fühlt sich bei Plänen für Sportachse Ost übergangen" 26.September 2023 Manuel Fritsch
Big Grin Ich glaub ich bin eine Signatur Tongue
Cs10 Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit! Cs10
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RE: Die Teams der Google Pixel Frauen Bundesllig > Saison 23/24 - von KLAUS - 26.09.2023 - 20:51

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