08.09.2023 - 11:49
Enttäuschung weicht der Vorfreude: Die SG 99 Andernach (weiße Trikots) – von links mit Carolin Schraa, Kathrin Schermuly und Vanessa Zilligen – musste sich nach der Niederlage gegen Meppen auch beim FC Carl Zeiss Jena geschlagen geben. Das soll die „Bäckermädchen“ vor dem größten Spiel der Abteilungsgeschichte aber nicht beeinträchtigen. Foto: Hannes Anger / haangmedia
Glückliches 1:0 für Jena: SG 99 scheitert in der Königsdisziplin
4. September 2023 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen
Die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach haben das zweite Spitzenspiel in Folge verloren. Eine Woche nach dem 0:2 gegen Bundesliga-Absteiger SV Meppen blieben die „Bäckermädchen“ auch beim FC Carl Zeiss Jena ohne Tor und Punkt und verloren trotz 90-minütiger Überlegenheit mit 0:1 (0:0). Wieder überzeugte das SG-Team in vielen Bereichen, scheiterte aber erneut in der Königsdisziplin, dem Toreschießen, und Jena blieb auch im dritten Saisonspiel ohne Gegentor. Andernachs Trainer Florian Stein hatte die Abwehr erneut umformiert und ging mit einer Fünferkette ins Spiel, die allerdings nur selten als solche auftrat, denn meistens ging es für die SG 99 nur nach vorn. Karla Engels rückte in die Innenverteidigung, wodurch Kathrin Schermuly und Vanessa Zilligen frei waren für ihre angestammten Positionen im Mittelfeld.
Engels und Co. verteidigten die wenigen Jenaer Chancen souverän weg – bis auf die Szene in der 60. Minute, als Jenas Bente Fischer auf der linken Außenbahn durchging und Jette Ter Horst ihre Hereingabe frei stehend aus kurzer Distanz ins Andernacher Tor beförderte. „Alles kann man leider nicht verteidigen“, sah SG-Trainer Stein von Schuldzuweisungen an seine Abwehrspielerinnen ab. Da sah das Toreschießen so einfach aus, während den Andernacherinnen einfach kein erfolgreicher Abschluss gelingen wollte. Leonie Stöhr, die mit Carolin Schraa eine Doppelspitze bildete, hatte im ersten Durchgang etliche Chancen, deren beste, einen satten Schuss aus 15 Metern Richtung Torwinkel, faustete Jenas tüchtige Torfrau Jasmin Janning mit toller Parade über die Latte (31.). Eine Minute später tauchte Maren Weingarz nach einer Ecke im Fünfmeterraum der Gastgeberinnen auf, schoss den Ball aber weit über die Latte (32.).
Hinzu kamen etliche Szenen, in denen die Andernacherinnen den letzten Pass oder den gezielten Abschluss verpatzten. So ging es auch im zweiten Durchgang weiter, Kathrin Schermuly und Carolin Schraa verpassten die Hereingabe von Stöhr (51.), und nach dem Gegentor bekam Kathrin Schermuly, die kurz zuvor noch behandelt werden musste, den Ball frei stehend nicht an Torfrau Janning vorbei (64.). Mit dem Vorsprung im Rücken zog sich Jena noch weiter zurück und ließ die Bäckermädchen spielen. Kathrin Schermuly schoss aus gut 20 Metern übers Tor (83.), und dann lag der Ball doch im Jenaer Tor, als die eingewechselte Daria Collas die Hereingabe von Leonie Stöhr über die Linie drückte (87.). Schiedsrichterin Monique Panetta ließ den Treffer jedoch nicht gelten, weil Stöhr aus Abseitsposition geflankt hatte. Eine Entscheidung, mit der SG-Trainer Florian Stein nicht einverstanden war: „Der Ball kam von einer Jenaer Spielerin, die mit dem Kopf verlängert hat.“ Die Bilder der Liveübertragung im Internet bestätigten seine Einschätzung.
Und als in der Nachspielzeit weder Julia Schermuly und Alina Wagner den Steckpass von Lisa Kossmann zu verwerten wussten, stand die zweite Andernacher Niederlage in Folge fest – ärgerlich und enttäuschend, fand auch Trainer Stein, weil unnötig. Dass dieser Rückschlag die Vorbereitung der Bäckermädchen auf den Pokal-Hit gegen Bayern München beeinträchtigt, glaubt der SG-Coach indes nicht: „Heute sind wir sehr enttäuscht, dass wir mit leeren Händen nach Hause fahren“, räumte Stein ein, „aber ab morgen herrscht riesengroße Vorfreude auf das größte Spiel unserer Vereinsgeschichte. Das wollen wir mit allen Sinnen genießen.“
Und dann fand Florian Stein doch noch die positiven Aspekte an der Vorstellung seiner Schützlinge beim Ex-Bundesligisten: „Wir haben aus drei Spielen nur drei Punkte geholt, aber es könnten sieben sein“, machte er seine Rechnung auf, „mit dieser Ausbeute können wir nicht zufrieden sein, mit unserem Auftreten aber schon.“ So oder so ähnlich soll möglichst auch das Fazit am nächsten Sonntag ausfallen, wenn die Partie gegen den deutschen Meister aus München gespielt ist.
Die Statistik zum Spiel gibt es HIER
Die Highlights im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei sporttotal.tv
Das nächste Spiel: SG 99 Andernach – FC Bayern München am Sonntag, 10. September, 14 Uhr
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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