31.08.2023 - 13:09
30.08.2023 - 15:04 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Kapitänin Popp über Rubiales: «Sind in einem anderen Jahrhundert»
©VfL Wolfsburg
Alexandra Popp hat mit dem DFB-Team deutliche Worte zum Fall des spanischen Verbandschefs Luis Rubiales gefunden. Diese hätte die Wolfsburgerin auch von anderen im deutschen Fußball gern gehört.
In der Kuss-Affäre um Weltmeisterin Jennifer Hermoso hätte Nationalspielerin Alexandra Popp gern deutlichere Kritik aus dem deutschen Fußball am Verhalten von Spaniens Verbandschef Luis Rubiales gehört. «Die, die sich geäußert haben, waren nicht gerade sonderlich super in ihren Statements», sagte die 32 Jahre alte Kapitänin des DFB-Teams und des VfL Wolfsburg am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Die deutschen Nationalspielerinnen um Popp hatten sich in einer eigenen Stellungnahme mit Hermoso solidarisiert und das Verhalten von Rubiales als «nicht akzeptabel» kritisiert. Der Funktionär hatte bei der Siegerehrung nach dem WM-Finale in Sydney Hermoso auf den Mund geküsst. Die Stürmerin hatte mehrfach betont, dass dies nicht einvernehmlich geschah. Bayerns ehemaliger Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte indes Verständnis für Rubiales` Verhalten geäußert.
«Je mehr Leute sich aus hohen Positionen dazu äußern - dann aber auch in eine richtige Richtung äußern», desto wertvoller sei es, «um einfach zu zeigen, dass so etwas, was Jenni Hermoso passiert ist, nicht passieren darf», meinte Popp, die für Medientermine anlässlich ihres Buches «Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz» in Hamburg war.
Fakt sei aber, «dass ja wir als Spielerinnen am Ende natürlich diejenigen sind, die klar dazu Stellung beziehen müssen und auch sollten, um zu zeigen, dass man das nicht mit uns machen kann, dass wir kein Objekt oder sonst was sind, sondern dass mit uns respektvoll umgegangen werden sollte», sagte sie weiter. «Und das war definitiv kein respektvoller Umgang.»
Sie glaube schon, «dass einfach auf vielen Positionen noch Leute vertreten sind, die einfach noch kein zukunftsorientiertes Bild haben. Und da muss sich einfach einiges ändern.» Das habe man in dem Fall von «Hermoso extrem gesehen, sei es mit dem spanischen Verbandspräsidenten, sei es mit den Leuten, die nach seiner Rede auch noch für ihn applaudieren, sei es auch mit dem Statement unter anderem von Karl-Heinz Rummenigge».
Das dürfe in dieser Zeit nicht mehr so passieren. «Wir sind mittlerweile in einem anderen Jahrhundert unterwegs, wo Gleichberechtigung einfach einen großen, großen Stellenwert mit sich bringt», sagte Popp. «Dass wir eigentlich immer noch dafür kämpfen müssen, dass man sich nach so etwas eigentlich hingeben soll laut vieler Aussagen, ist für mich unverständlich und eher schockierend, dass Teile der Gesellschaft noch immer so denken.»
Quelle
31.08.2023 - 11:47 Uhr | News | Quelle: dpa
Popp macht Fortsetzung der Länderspiel-Karriere vom «Bauch abhängig»
Im deutschen Frauen-Fußball ist es derzeit die wichtigste Frage: Macht Alexandra Popp im DFB-Trikot weiter? Vorerst ja, sagt sie. Wie lange das gilt, lässt die Kapitänin offen.
Die Entscheidung über ihre Zukunft im Nationalteam fällt DFB-Kapitänin Alexandra Popp nach eigenen Worten aus dem Bauch heraus. «Ich werde grundsätzlich jetzt erst mal so weitermachen», sagte die 32 Jahre alte Wolfsburgerin der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. «Aber es kann sein, dass ich vielleicht in einem halben Jahr auch sage, das war es.»
Sie könne sich aber keinen Zeitraum setzen, bis wann sie sich entscheide, meinte die «Fußballerin des Jahres». «Bei mir ist das total gefühls- und vom Bauch abhängig, ob es dann noch weitergeht oder nicht.» Sie mache die Entscheidung nicht von großen äußerlichen Kriterien abhängig, außer von der körperlichen Verfassung.
Stand jetzt sei es so, dass sie bei den ersten Spielen der Nations League im September in Dänemark (22.9.) und gegen Island (26.9.I in Bochum dabei sei. In der Nations League geht es vor allem um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024.
Seit dem enttäuschenden Vorrunden-Aus des deutschen Teams bei der WM in Australien und Neuseeland vor vier Wochen war über die Fortsetzung der DFB-Karriere von Popp spekuliert worden. Die Kapitänin war bei der WM mit vier Toren in drei Spielen noch die positive Erscheinung in der Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.
«Natürlich muss ich mich erst einmal auch mit der Cheftrainerin zusammensetzen, wenn jetzt das WM-Aus abgearbeitet ist und Ruhe hereinkommt, um zu besprechen, wie sie die Zukunft mit mir sieht», sagte Popp, die wegen ihrer Autobiografie «Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz» einige Medientermine in Hamburg hatte. «Und ich habe ja schon gesagt, bei mir muss selbst einfach auch das Gefühl da sein, ob es das jetzt war oder nicht.»
Quelle
31.08.2023 - 11:50 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Claas Hennig
Abtauchen, sonnen, abschalten: Popps Programm gegen WM-Frust
Das Vorrunden-Aus bei der WM schmerzt Alexandra Popp auch noch vier Wochen danach. Sie hat sich eine vierwöchige Fußball-Auszeit genommen und viel nachgedacht. Auch über ihre Zukunft im DFB-Trikot.
Noch ist die Lust auf Fußball bei Alexandra Popp nicht ganz zurückgekehrt. In dieser Woche ist sie mit dem VfL Wolfsburg in die Saisonvorbereitung gestartet. Zunächst standen Leistungstests auf dem Programm. «Darauf hatte ich nicht so viel Lust. Aber wenn es Richtung Ball geht, geht es ganz schnell», sagt die 32 Jahre alte Nationalspielerin der Deutschen Presse-Agentur.
Sie sitzt entspannt auf der Terrasse eines kleinen Hotels im Hamburger Stadtteil Rotherbaum. Wegen ihrer Autobiografie «Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz» hat Popp mehrere Medientermine in der Hansestadt. Und die Kapitänin des Nationalteams ist gefragt - trotz des enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der WM in Australien und Neuseeland.
Anlässlich ihrer Wahl zur «Fußballerin des Jahres» bezeichnete das Fachmagazin «Kicker» die Mittelstürmerin als «Gesicht des deutschen Frauen-Fußballs». Medienwissenschaftlerin Jana Wiske von der Hochschule Ansbach erklärt die Beliebtheit von Popp bei Medien und Fans mit deren Bodenständigkeit und Authentizität. «Sie gibt das Gefühl, sie sei eine von uns», sagt die ehemalige Journalistin.
In den vergangenen vier Wochen hat sich Popp aber rar gemacht, eine Fußball-Auszeit genommen. «Ich habe den Trainern schon gesagt, dass ich gefühlt noch nie so lange Urlaub gemacht habe, vor allem nicht in den letzten Jahren», sagt Popp. Dass der Urlaub so lang ausfiel, war nicht geplant, schon gar nicht erhofft. Vom WM-Turnier wäre sie mit dem DFB-Team gern viel später abgereist als nach der Vorrunde.
Von vier möglichen Titeln hatte sie in der vergangenen Saison einen geholt. Zum zehnten Mal gewann sie mit dem VfL Wolfsburg den DFB-Pokal. Doch in der Bundesliga wurden die Niedersächsinnen von Bayern München entthront. In der Champions League verloren sie das Finale gegen den FC Barcelona.
Doch die größte Enttäuschung für Popp erlebte sie bei der WM. Dabei war sie mit vier Toren in drei Spielen noch der Lichtblick im Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Zehn Tage war sie auf den Malediven, um das Aus zu verarbeiten. Abtauchen - nicht nur im übertragenen Sinn -, sonnen, abschalten. Das Smartphone und soziale Medien waren weit weg. «Der Urlaub tat mir extrem gut», sagt sie. Sie sei der Typ von Mensch, der erst einmal Zeit für sich brauche, «bevor ich rede».
Zurück in Deutschland war sie in ihrer Heimat Silschede bei ihrer Familie und ihren Freunden. Hier findet sie Halt. «Familie ist für mich alles», betont Popp. Bei ihr und den Freunden könne sie «Dampf ablassen, einfach stumpf drauf losreden. Ob die jetzt was mit Fußball zu tun haben oder nicht, völlig egal.»
Weitere WM-Spiele schaute sie nicht live. Das Aus in Australien schmerzte zu sehr und tut es noch immer. Eine Antwort darauf, warum das als EM-Zweiter und Mitfavorit angereiste Team in den Gruppenspielen scheiterte, hat sie noch nicht. «Tatsächlich ist es so, dass ich sportlich noch gar nicht so krass viel dazu sagen kann, weil wir noch in den Analysen sind», meint Popp.
Grundsätzlich kann sie aber sagen, dass die Mannschaft es nicht geschafft habe, «in diesen Flow hineinzukommen. So eine gewisse Sicherheit, eine Euphorie, wie wir sie quasi bei der EM uns mit dem ersten Spiel erspielt hatten.» Dabei habe das Team enorme Qualität.
Seit dem 1:1 gegen Südkorea am 3. August - was letztlich das WM-Ausscheiden besiegelte - wurde über die Fortsetzung der DFB-Karriere von Popp spekuliert. Vorerst sagt sie weiter Ja zur Nationalmannschaft und wird bei den ersten Spielen der Nations League im September in Dänemark (22.9.) und gegen Island (26.9.) in Bochum dabei sein. In der Nations League geht es immerhin auch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024.
Doch wie lange das Ja gilt, weiß Popp selbst nicht. «Bei mir ist das total gefühls- und vom Bauch abhängig, ob es dann noch weitergeht oder nicht», sagt sie. Sie mache die Entscheidung nicht von großen äußerlichen Kriterien abhängig, außer von der körperlichen Verfassung. Und sie verweist auf das Knie, das seit einer schweren Verletzung vor der EM im vergangenen Jahr noch immer nicht beschwerdefrei ist.
Natürlich müsse sie sich erst einmal auch mit Martina Voss-Tecklenburg zusammensetzen, «wenn jetzt das WM-Aus abgearbeitet ist und Ruhe hereinkommt, um zu besprechen, wie sie die Zukunft mit mir sieht», sagt Popp. Dass die Bundestrainerin möglicherweise auf ihre aktuell wichtigste Spielerin verzichtet, ist nicht zu erwarten. Die Lust auf Fußball wird bei Popp schnell wieder kommen - sobald sie einen Ball am Fuß hat. Dann startet die nächste Titeljagd.
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DFB-Kapitänin Popp über Rubiales: «Sind in einem anderen Jahrhundert»
©VfL Wolfsburg
Alexandra Popp hat mit dem DFB-Team deutliche Worte zum Fall des spanischen Verbandschefs Luis Rubiales gefunden. Diese hätte die Wolfsburgerin auch von anderen im deutschen Fußball gern gehört.
In der Kuss-Affäre um Weltmeisterin Jennifer Hermoso hätte Nationalspielerin Alexandra Popp gern deutlichere Kritik aus dem deutschen Fußball am Verhalten von Spaniens Verbandschef Luis Rubiales gehört. «Die, die sich geäußert haben, waren nicht gerade sonderlich super in ihren Statements», sagte die 32 Jahre alte Kapitänin des DFB-Teams und des VfL Wolfsburg am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Die deutschen Nationalspielerinnen um Popp hatten sich in einer eigenen Stellungnahme mit Hermoso solidarisiert und das Verhalten von Rubiales als «nicht akzeptabel» kritisiert. Der Funktionär hatte bei der Siegerehrung nach dem WM-Finale in Sydney Hermoso auf den Mund geküsst. Die Stürmerin hatte mehrfach betont, dass dies nicht einvernehmlich geschah. Bayerns ehemaliger Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte indes Verständnis für Rubiales` Verhalten geäußert.
«Je mehr Leute sich aus hohen Positionen dazu äußern - dann aber auch in eine richtige Richtung äußern», desto wertvoller sei es, «um einfach zu zeigen, dass so etwas, was Jenni Hermoso passiert ist, nicht passieren darf», meinte Popp, die für Medientermine anlässlich ihres Buches «Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz» in Hamburg war.
Fakt sei aber, «dass ja wir als Spielerinnen am Ende natürlich diejenigen sind, die klar dazu Stellung beziehen müssen und auch sollten, um zu zeigen, dass man das nicht mit uns machen kann, dass wir kein Objekt oder sonst was sind, sondern dass mit uns respektvoll umgegangen werden sollte», sagte sie weiter. «Und das war definitiv kein respektvoller Umgang.»
Sie glaube schon, «dass einfach auf vielen Positionen noch Leute vertreten sind, die einfach noch kein zukunftsorientiertes Bild haben. Und da muss sich einfach einiges ändern.» Das habe man in dem Fall von «Hermoso extrem gesehen, sei es mit dem spanischen Verbandspräsidenten, sei es mit den Leuten, die nach seiner Rede auch noch für ihn applaudieren, sei es auch mit dem Statement unter anderem von Karl-Heinz Rummenigge».
Das dürfe in dieser Zeit nicht mehr so passieren. «Wir sind mittlerweile in einem anderen Jahrhundert unterwegs, wo Gleichberechtigung einfach einen großen, großen Stellenwert mit sich bringt», sagte Popp. «Dass wir eigentlich immer noch dafür kämpfen müssen, dass man sich nach so etwas eigentlich hingeben soll laut vieler Aussagen, ist für mich unverständlich und eher schockierend, dass Teile der Gesellschaft noch immer so denken.»
Quelle
31.08.2023 - 11:47 Uhr | News | Quelle: dpa
Popp macht Fortsetzung der Länderspiel-Karriere vom «Bauch abhängig»
Im deutschen Frauen-Fußball ist es derzeit die wichtigste Frage: Macht Alexandra Popp im DFB-Trikot weiter? Vorerst ja, sagt sie. Wie lange das gilt, lässt die Kapitänin offen.
Die Entscheidung über ihre Zukunft im Nationalteam fällt DFB-Kapitänin Alexandra Popp nach eigenen Worten aus dem Bauch heraus. «Ich werde grundsätzlich jetzt erst mal so weitermachen», sagte die 32 Jahre alte Wolfsburgerin der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. «Aber es kann sein, dass ich vielleicht in einem halben Jahr auch sage, das war es.»
Sie könne sich aber keinen Zeitraum setzen, bis wann sie sich entscheide, meinte die «Fußballerin des Jahres». «Bei mir ist das total gefühls- und vom Bauch abhängig, ob es dann noch weitergeht oder nicht.» Sie mache die Entscheidung nicht von großen äußerlichen Kriterien abhängig, außer von der körperlichen Verfassung.
Stand jetzt sei es so, dass sie bei den ersten Spielen der Nations League im September in Dänemark (22.9.) und gegen Island (26.9.I in Bochum dabei sei. In der Nations League geht es vor allem um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024.
Seit dem enttäuschenden Vorrunden-Aus des deutschen Teams bei der WM in Australien und Neuseeland vor vier Wochen war über die Fortsetzung der DFB-Karriere von Popp spekuliert worden. Die Kapitänin war bei der WM mit vier Toren in drei Spielen noch die positive Erscheinung in der Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.
«Natürlich muss ich mich erst einmal auch mit der Cheftrainerin zusammensetzen, wenn jetzt das WM-Aus abgearbeitet ist und Ruhe hereinkommt, um zu besprechen, wie sie die Zukunft mit mir sieht», sagte Popp, die wegen ihrer Autobiografie «Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz» einige Medientermine in Hamburg hatte. «Und ich habe ja schon gesagt, bei mir muss selbst einfach auch das Gefühl da sein, ob es das jetzt war oder nicht.»
Quelle
31.08.2023 - 11:50 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Claas Hennig
Abtauchen, sonnen, abschalten: Popps Programm gegen WM-Frust
Das Vorrunden-Aus bei der WM schmerzt Alexandra Popp auch noch vier Wochen danach. Sie hat sich eine vierwöchige Fußball-Auszeit genommen und viel nachgedacht. Auch über ihre Zukunft im DFB-Trikot.
Noch ist die Lust auf Fußball bei Alexandra Popp nicht ganz zurückgekehrt. In dieser Woche ist sie mit dem VfL Wolfsburg in die Saisonvorbereitung gestartet. Zunächst standen Leistungstests auf dem Programm. «Darauf hatte ich nicht so viel Lust. Aber wenn es Richtung Ball geht, geht es ganz schnell», sagt die 32 Jahre alte Nationalspielerin der Deutschen Presse-Agentur.
Sie sitzt entspannt auf der Terrasse eines kleinen Hotels im Hamburger Stadtteil Rotherbaum. Wegen ihrer Autobiografie «Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz» hat Popp mehrere Medientermine in der Hansestadt. Und die Kapitänin des Nationalteams ist gefragt - trotz des enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der WM in Australien und Neuseeland.
Anlässlich ihrer Wahl zur «Fußballerin des Jahres» bezeichnete das Fachmagazin «Kicker» die Mittelstürmerin als «Gesicht des deutschen Frauen-Fußballs». Medienwissenschaftlerin Jana Wiske von der Hochschule Ansbach erklärt die Beliebtheit von Popp bei Medien und Fans mit deren Bodenständigkeit und Authentizität. «Sie gibt das Gefühl, sie sei eine von uns», sagt die ehemalige Journalistin.
In den vergangenen vier Wochen hat sich Popp aber rar gemacht, eine Fußball-Auszeit genommen. «Ich habe den Trainern schon gesagt, dass ich gefühlt noch nie so lange Urlaub gemacht habe, vor allem nicht in den letzten Jahren», sagt Popp. Dass der Urlaub so lang ausfiel, war nicht geplant, schon gar nicht erhofft. Vom WM-Turnier wäre sie mit dem DFB-Team gern viel später abgereist als nach der Vorrunde.
Von vier möglichen Titeln hatte sie in der vergangenen Saison einen geholt. Zum zehnten Mal gewann sie mit dem VfL Wolfsburg den DFB-Pokal. Doch in der Bundesliga wurden die Niedersächsinnen von Bayern München entthront. In der Champions League verloren sie das Finale gegen den FC Barcelona.
Doch die größte Enttäuschung für Popp erlebte sie bei der WM. Dabei war sie mit vier Toren in drei Spielen noch der Lichtblick im Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Zehn Tage war sie auf den Malediven, um das Aus zu verarbeiten. Abtauchen - nicht nur im übertragenen Sinn -, sonnen, abschalten. Das Smartphone und soziale Medien waren weit weg. «Der Urlaub tat mir extrem gut», sagt sie. Sie sei der Typ von Mensch, der erst einmal Zeit für sich brauche, «bevor ich rede».
Zurück in Deutschland war sie in ihrer Heimat Silschede bei ihrer Familie und ihren Freunden. Hier findet sie Halt. «Familie ist für mich alles», betont Popp. Bei ihr und den Freunden könne sie «Dampf ablassen, einfach stumpf drauf losreden. Ob die jetzt was mit Fußball zu tun haben oder nicht, völlig egal.»
Weitere WM-Spiele schaute sie nicht live. Das Aus in Australien schmerzte zu sehr und tut es noch immer. Eine Antwort darauf, warum das als EM-Zweiter und Mitfavorit angereiste Team in den Gruppenspielen scheiterte, hat sie noch nicht. «Tatsächlich ist es so, dass ich sportlich noch gar nicht so krass viel dazu sagen kann, weil wir noch in den Analysen sind», meint Popp.
Grundsätzlich kann sie aber sagen, dass die Mannschaft es nicht geschafft habe, «in diesen Flow hineinzukommen. So eine gewisse Sicherheit, eine Euphorie, wie wir sie quasi bei der EM uns mit dem ersten Spiel erspielt hatten.» Dabei habe das Team enorme Qualität.
Seit dem 1:1 gegen Südkorea am 3. August - was letztlich das WM-Ausscheiden besiegelte - wurde über die Fortsetzung der DFB-Karriere von Popp spekuliert. Vorerst sagt sie weiter Ja zur Nationalmannschaft und wird bei den ersten Spielen der Nations League im September in Dänemark (22.9.) und gegen Island (26.9.) in Bochum dabei sein. In der Nations League geht es immerhin auch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024.
Doch wie lange das Ja gilt, weiß Popp selbst nicht. «Bei mir ist das total gefühls- und vom Bauch abhängig, ob es dann noch weitergeht oder nicht», sagt sie. Sie mache die Entscheidung nicht von großen äußerlichen Kriterien abhängig, außer von der körperlichen Verfassung. Und sie verweist auf das Knie, das seit einer schweren Verletzung vor der EM im vergangenen Jahr noch immer nicht beschwerdefrei ist.
Natürlich müsse sie sich erst einmal auch mit Martina Voss-Tecklenburg zusammensetzen, «wenn jetzt das WM-Aus abgearbeitet ist und Ruhe hereinkommt, um zu besprechen, wie sie die Zukunft mit mir sieht», sagt Popp. Dass die Bundestrainerin möglicherweise auf ihre aktuell wichtigste Spielerin verzichtet, ist nicht zu erwarten. Die Lust auf Fußball wird bei Popp schnell wieder kommen - sobald sie einen Ball am Fuß hat. Dann startet die nächste Titeljagd.
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Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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