29.08.2023 - 14:24
29.08.2023 Frauen
Optimistisch in die neue Saison
Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball beim VfL Wolfsburg, über Erwartungen an die Saison 2023/2024 und Veränderungen auf dem Transfermarkt.
Für die Frauen des VfL Wolfsburg beginnt die finale Phase der Vorbereitung. Wenige Tage vor dem Start des Trainingslagers in Harsewinkel spricht Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball, im Interview über Ziele für die neue Saison, das Interesse an der Liga und die Transfer-Strategie des VfL.
Ralf Kellermann, mit welchen Erwartungen und Eindrücken gehen Sie in die neue Saison?
Ralf Kellermann: Ich bin sehr optimistisch, dass wir gut in die Saison starten und vom ersten Spieltag an unsere Qualitäten auf den Platz bringen. Unsere Gruppe von Stammspielerinnen ist – mit Ausnahme von Jill Roord – zusammengeblieben. Außerdem haben wir neue Spielerinnen hinzugewonnen, die richtig Druck machen. Der Konkurrenzkampf wird groß sein und das ist genau das, was wir erreichen wollten. Die etablierten Spielerinnen können sich deshalb nicht auf dem bisher Geleisteten ausruhen. Das ist aber auch nicht das Naturell unserer Spielerinnen.
Was ist das Ziel für die kommende Saison?
Kellermann: Wir wollen Deutscher Meister werden. Es muss das klare Ziel sein, mit dieser Mannschaft um Titel mitzuspielen. Dass wir die Deutsche Meisterschaft in der vergangenen Saison nicht gewonnen haben, kann uns dabei helfen, vom ersten Spieltag an voll da zu sein. Ein Vorteil ist außerdem die körperliche Pause, die die Spielerinnen durch das frühe WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft hatten – so bitter das Ausscheiden auch war.
Sie sprechen das frühe Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft an. Erwarten Sie negative Auswirkungen auf die Liga?
Kellermann: Eine sehr erfolgreiche Weltmeisterschaft hätte den Boom aus dem Vorjahr sicherlich nochmal unterstrichen. Ich bin aktuell aber trotzdem davon überzeugt, dass das Ausscheiden in der Vorrunde keinen nachhaltigen Schaden für die Liga bedeutet. Dieser Ausrutscher bei der WM tut weh, aber die Liga hat gezeigt, wie attraktiv sie ist. Seit der vergangenen Woche steht fest, dass unser erstes Auswärtsspiel in Frankfurt im großen Stadion stattfindet. Auch hier beim VfL Wolfsburg ist die Bereitschaft, bei Highlight-Spielen in die Volkswagen Arena zu gehen, groß. Da steht der ganze Verein dahinter. Außerdem wird der neue Fernsehvertrag, durch den neben Magenta Sport auch DAZN, SPORT1 und die öffentlichen-rechtlichen Sender Spiele zeigen, der Liga zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. Damit sind wir konkurrenzfähig.
In Ländern wie England und Spanien wird gerade stark in den Frauenfußball investiert. Inwiefern wirkt sich das auf die Transfer-Strategie des VfL Wolfsburg aus?
Kellermann: Wir müssen aufgrund unserer Erfolge in den vergangenen Jahren darauf vorbereitet sein, dass unsere Spielerinnen trotz eines laufenden Vertrages für andere Vereine interessant sind. Deshalb versuchen wir, mit begehrten Spielerinnen frühzeitig zu verlängern. Wir sind aber noch weit davon entfernt, Spielerinnen aus wirtschaftlichen Gründen vorzeitig abgeben zu müssen. Aber: Dass auch Wechsel von Spielerinnen, deren Verträge nicht auslaufen, immer wieder mal ein Thema werden, das wird wie im Männerbereich ganz normal werden.
Auf der einen Seite werden Spielerinnen begehrter, auf der anderen Seite wird es schwieriger, gute zu verpflichten. Ist es für den VfL deshalb eine Option, sich über Europa hinaus nach Talenten umzuschauen, zum Beispiel in Asien oder Südamerika?
Kellermann: Ja, wir müssen weltweit denken. Dass in Asien und speziell in Japan gut ausgebildet wird, das ist schon lange bekannt. Neu hinzugekommen ist nun Südamerika. Wenn man sieht, wie beispielsweise Kolumbien bei der Weltmeisterschaft performt hat, dann sollte man diesen Markt im Blick haben. Es kann nicht schaden, sich dort ein gutes Netzwerk aufzubauen. Auch weil ich denke, dass diese Spielerinnen von der Mentalität her gut zu uns passen.
Ist Wolfsburg denn umgekehrt überhaupt für Spielerinnen aus Südamerika attraktiv?
Kellermann: Allein aufgrund der sprachlichen Situation ist Spanien für kolumbianische Spielerinnen sehr interessant. Wenn wir uns dort für Spielerinnen interessieren, müssen wir viele Gespräche führen, den Spielerinnen ein gutes Gefühl geben und sie von unserem Konzept überzeugen.
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Optimistisch in die neue Saison
Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball beim VfL Wolfsburg, über Erwartungen an die Saison 2023/2024 und Veränderungen auf dem Transfermarkt.
Für die Frauen des VfL Wolfsburg beginnt die finale Phase der Vorbereitung. Wenige Tage vor dem Start des Trainingslagers in Harsewinkel spricht Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball, im Interview über Ziele für die neue Saison, das Interesse an der Liga und die Transfer-Strategie des VfL.
Ralf Kellermann, mit welchen Erwartungen und Eindrücken gehen Sie in die neue Saison?
Ralf Kellermann: Ich bin sehr optimistisch, dass wir gut in die Saison starten und vom ersten Spieltag an unsere Qualitäten auf den Platz bringen. Unsere Gruppe von Stammspielerinnen ist – mit Ausnahme von Jill Roord – zusammengeblieben. Außerdem haben wir neue Spielerinnen hinzugewonnen, die richtig Druck machen. Der Konkurrenzkampf wird groß sein und das ist genau das, was wir erreichen wollten. Die etablierten Spielerinnen können sich deshalb nicht auf dem bisher Geleisteten ausruhen. Das ist aber auch nicht das Naturell unserer Spielerinnen.
Was ist das Ziel für die kommende Saison?
Kellermann: Wir wollen Deutscher Meister werden. Es muss das klare Ziel sein, mit dieser Mannschaft um Titel mitzuspielen. Dass wir die Deutsche Meisterschaft in der vergangenen Saison nicht gewonnen haben, kann uns dabei helfen, vom ersten Spieltag an voll da zu sein. Ein Vorteil ist außerdem die körperliche Pause, die die Spielerinnen durch das frühe WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft hatten – so bitter das Ausscheiden auch war.
Sie sprechen das frühe Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft an. Erwarten Sie negative Auswirkungen auf die Liga?
Kellermann: Eine sehr erfolgreiche Weltmeisterschaft hätte den Boom aus dem Vorjahr sicherlich nochmal unterstrichen. Ich bin aktuell aber trotzdem davon überzeugt, dass das Ausscheiden in der Vorrunde keinen nachhaltigen Schaden für die Liga bedeutet. Dieser Ausrutscher bei der WM tut weh, aber die Liga hat gezeigt, wie attraktiv sie ist. Seit der vergangenen Woche steht fest, dass unser erstes Auswärtsspiel in Frankfurt im großen Stadion stattfindet. Auch hier beim VfL Wolfsburg ist die Bereitschaft, bei Highlight-Spielen in die Volkswagen Arena zu gehen, groß. Da steht der ganze Verein dahinter. Außerdem wird der neue Fernsehvertrag, durch den neben Magenta Sport auch DAZN, SPORT1 und die öffentlichen-rechtlichen Sender Spiele zeigen, der Liga zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. Damit sind wir konkurrenzfähig.
In Ländern wie England und Spanien wird gerade stark in den Frauenfußball investiert. Inwiefern wirkt sich das auf die Transfer-Strategie des VfL Wolfsburg aus?
Kellermann: Wir müssen aufgrund unserer Erfolge in den vergangenen Jahren darauf vorbereitet sein, dass unsere Spielerinnen trotz eines laufenden Vertrages für andere Vereine interessant sind. Deshalb versuchen wir, mit begehrten Spielerinnen frühzeitig zu verlängern. Wir sind aber noch weit davon entfernt, Spielerinnen aus wirtschaftlichen Gründen vorzeitig abgeben zu müssen. Aber: Dass auch Wechsel von Spielerinnen, deren Verträge nicht auslaufen, immer wieder mal ein Thema werden, das wird wie im Männerbereich ganz normal werden.
Auf der einen Seite werden Spielerinnen begehrter, auf der anderen Seite wird es schwieriger, gute zu verpflichten. Ist es für den VfL deshalb eine Option, sich über Europa hinaus nach Talenten umzuschauen, zum Beispiel in Asien oder Südamerika?
Kellermann: Ja, wir müssen weltweit denken. Dass in Asien und speziell in Japan gut ausgebildet wird, das ist schon lange bekannt. Neu hinzugekommen ist nun Südamerika. Wenn man sieht, wie beispielsweise Kolumbien bei der Weltmeisterschaft performt hat, dann sollte man diesen Markt im Blick haben. Es kann nicht schaden, sich dort ein gutes Netzwerk aufzubauen. Auch weil ich denke, dass diese Spielerinnen von der Mentalität her gut zu uns passen.
Ist Wolfsburg denn umgekehrt überhaupt für Spielerinnen aus Südamerika attraktiv?
Kellermann: Allein aufgrund der sprachlichen Situation ist Spanien für kolumbianische Spielerinnen sehr interessant. Wenn wir uns dort für Spielerinnen interessieren, müssen wir viele Gespräche führen, den Spielerinnen ein gutes Gefühl geben und sie von unserem Konzept überzeugen.
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Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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