28.08.2023 - 10:27
25.08.2023 - 23:35 Uhr | News | Quelle: dpa
Fußballerinnen kritisieren Rubiales: «Bin angewidert»
©IMAGO
Fußballerinnen aus England und den USA finden deutliche Worte zum Verhalten von Luis Rubiales. Der spanische Verbandsboss wird hart kritisiert. Die Solidarität mit Spaniens Team ist enorm.
Die gesamte englische Fußball-Nationalmannschaft sowie die amerikanische Star-Spielerin Alex Morgan haben scharfe Kritik am spanischen Fußball-Verbandspräsidenten Luis Rubiales geübt. «Ich bin angewidert von den öffentlichen Aktionen von Luis Rubiales», schrieb die 34-Jährige am Freitag auf der Plattform X, die zuvor als Twitter bekannt war.
Morgan fühlte vor allem mit den spanischen Spielerinnen, die für ihren WM-Triumph in Australien nicht gebührend gefeiert werden konnten. «Der Gewinn einer Weltmeisterschaft sollte einer der schönsten Momente im Leben dieser Spielerinnen sein, doch stattdessen wird er von Übergriffen, Frauenfeindlichkeit und Misserfolgen des spanischen Verbandes überschattet», schrieb die zweimalige Weltmeisterin.
In einer gemeinsamen Erklärung stellten sich auch die Engländerinnen, die im WM-Endspiel mit 0:1 gegen Spanien verloren, geschlossen gegen Rubiales. «Missbrauch ist Missbrauch und wir haben alle die Wahrheit gesehen», schrieben sie: «Das Verhalten derjenigen, die sich für unbesiegbar halten, darf nicht toleriert werden und Menschen sollten nicht überzeugt werden müssen, um gegen jede Form von Belästigung vorzugehen.» Das Team stehe an der Seite der spanischen Mannschaft und werde sie unterstützen.
Rubiales hatte am vergangenen Sonntag bei der Siegerehrung der spanischen Weltmeisterinnen in Sydney die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Der Funktionär war anschließend immer stärker unter Druck geraten, viele hatten seinen Rücktritt gefordert. Der Weltverband FIFA hatte ein Disziplinarverfahren gegen den 46-Jährigen eingeleitet. Am Freitag war deshalb bei einer Krisensitzung des Fußballverbandes ein Rücktritt von Rubiales erwartet worden. Der verweigerte diesen Schritt jedoch. In seiner heftig kritisierten Rede inszenierte sich Rubiales als Opfer einer Hetzjagd.
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27.08.2023 - 23:10 Uhr | News | Quelle: dpa
Auch Spaniens Trainer Vilda kritisiert Verbandsboss Rubiales
©IMAGO
Der Rückhalt für Spaniens Verbandsboss schwindet weiter. Auch Trainer Jorge Vilda stellt sich nach dem Kuss-Skandal gegen Luis Rubiales. Sein Team hatte zuvor drastische Konsequenzen gezogen.
Im Skandal um den Kuss nach dem gewonnenen WM-Finale hat sich auch Spaniens Nationaltrainer Jorge Vilda vom umstrittenen Verbandsboss Luis Rubiales distanziert. «Ich bedauere zutiefst, dass der Sieg des spanischen Frauenfußballs durch das unangemessene Verhalten unseres bisherigen Präsidenten Luis Rubiales, das er selbst zugegeben hat, beschädigt wurde», hieß es in einer Erklärung Vildas, die unter anderem von der Nachrichtenagentur Europa Press veröffentlicht wurde.
Die Ereignisse nach dem Triumph der spanischen Fußballerinnen im WM-Finale hätten zu einer «ungeheuerlichen» Situation geführt, die den verdienten Erfolg überschattet habe, kritisierte Vilda. Rubiales hatte bei der Siegerehrung Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst und damit eine Welle der Empörung ausgelöst. Einen Rücktritt lehnt der Verbandsboss trotz scharfer Kritik aus Politik und Gesellschaft bislang ab. Der Weltverband FIFA hat Rubiales suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
«Das ist zweifellos inakzeptabel und entspricht in keinster Weise den Prinzipien und Werten, die ich in meinem Leben, im Sport im Allgemeinen und im Fußball im Besonderen vertrete», schrieb der 42 Jahre alte Vilda mit Blick auf das Verhalten des Verbandspräsidenten. Er verurteile «jede Macho-Haltung», die nicht zu einer fortschrittlichen Gesellschaft gehöre.
Zuvor war bereits fast Vildas gesamtes Trainerteam aus Protest gegen das Verhalten von Rubiales zurückgetreten. Auch die Spielerinnen des spanischen Nationalteams hatten angekündigt, so lange nicht mehr anzutreten, wie Rubiales im Amt sei.
Auch Vilda ist in Spanien nicht unumstritten. Im vergangenen Jahr hatten 15 Nationalspielerinnen in einer Mail ihren vorläufigen Rücktritt aus der spanischen Auswahl erklärt. Sie erläuterten, dass sie die derzeitige Situation unter Vilda und seinem Trainerteam «erheblich» in ihrem «emotionalen Zustand» und ihrer «Gesundheit» beeinträchtige. Der Verband stellte sich vor Vilda, einige der Spielerinnen kehrten ins Nationalteam zurück.
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27.08.2023 - 23:12 Uhr | News | Quelle: dpa
Kuss-Affäre: Neue Krisensitzung des spanischen Verbands am Montag
Wegen der Kuss-Affäre um Verbandsboss Luis Rubiales bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien hat der Verband RFEF in Madrid die Regionalverbände zu einer Dringlichkeitssitzung am Montag eingeladen. Man werde ab 16 Uhr in Madrid die Situation analysieren, heißt es in der Einladung des RFEF, die spanische Fachmedien am Sonntag veröffentlichten.
Die Sitzung in der «Stadt des Fußballs» sei auf Initiative von Interimspräsident Pedro Rocha anberaumt worden. Er gilt als enger Vertrauter von Rubiales. Laut Medien geht es nicht um grundlegende Entscheidungen, sondern um das Tagesgeschäft in der Übergangsphase.
Die FIFA hatte Rubiales am Samstag für alle fußballbezogenen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene vorläufig des Amtes enthoben. Die Suspendierung gilt zunächst für 90 Tage, abhängig vom Disziplinarverfahren, das der Weltverband am Donnerstag eingeleitet hatte.
Rubiales hatte am vorigen Sonntag die Spielerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung nach dem 1:0 im Finale gegen England in Sydney auf den Mund geküsst - und damit eine Welle der Kritik und der Empörung ausgelöst. Den von vielen im In- und Ausland geforderten Rücktritt schloss der 46-Jährige am Freitag auf einer außerordentlichen Generalversammlung des RFEF jedoch aus. Daraufhin erstattete die oberste Sportbehörde Spaniens (CSD) beim nationalen Sportgerichtshof Tad Anzeige gegen Rubiales. Wann der Tad sich mit dem Fall befassen wird, stand am Sonntag bislang nicht fest. Das könne bereits am Montag der Fall sein, hieß es in einigen Medien.
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27.08.2023 - 23:13 Uhr | News | Quelle: dpa
FIFA suspendiert Rubiales nach Kuss-Eklat - Empörung wächst
©IMAGO
Der Eklat um den spanischen Verbandsboss Luis Rubiales sorgt weiter für Empörung. Die FIFA und Madrid gehen gegen den Funktionär vor. Der 46-Jährige klammert sich an seinen Posten.
Luis Rubiales` fadenscheinige Verteidigungsrede samt Rechtfertigung für sein übergriffiges Verhalten war dann auch der FIFA zu viel. Rund eine Woche nach dem Kuss-Eklat bei der Siegerehrung des WM-Finales suspendierte der Weltverband den massiv kritisierten spanischen Verbandspräsidenten am Wochenende für zunächst 90 Tage - und in Madrid wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass der 46-Jährige auch im Anschluss von der Fußball-Bühne verschwindet. «Wir wollen, dass das zum «MeToo» des spanischen Fußballs wird. Es muss eine Veränderung geben», sagte Víctor Franco, der Präsident der obersten Sportbehörde Spaniens.
Der Fall liegt jetzt auch beim nationalen Sportgerichtshof Tad. Wegen schwerer Verstöße gegen das spanische Sportgesetz könnte Rubiales als Funktionär zwischen zwei und 15 Jahre gesperrt werden. Der 46-Jährige, der mit seinem Kuss auf den Mund von Jennifer Hermoso nach dem gewonnenen WM-Finale in Sydney weltweit für Empörung gesorgt hatte, hatte am Freitag einen Rücktritt ausgeschlossen, eine mediale Hetzjagd beklagt und sich als Opfer eines «sozialen Mordes» bezeichnet. Er steht längst so gut wie alleine dar. Für diesen Montag ist eine Sondersitzung des spanischen Verbands RFEF geplant.
«Solch ein Verhalten ist nicht akzeptabel und noch weit untragbarer ist, es auch noch herunterzuspielen und die Spielerin unter Druck zu setzen. Niemand, absolut niemand sollte dies als Kleinigkeit abtun», heißt es einem von DFB-Kapitänin Alexandra Popp veröffentlichten offenen Brief des deutschen Nationalteams. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte am Sonntag: «Man muss sich nur mal vorstellen, Angela Merkel hätte 2014 Philipp Lahm so geküsst. Da wäre die Hölle los gewesen bzw. das ist einfach unvorstellbar und sagt damit alles. Auch über diejenigen, die das jetzt als irgendwie normal hinstellen wollen.» Die FIFA-Sperre sei «mehr als richtig».
In Spanien war am Wochenende unter anderem der frühere Weltstar Xavi Hernández einer der Kritiker. Auch die beiden Nationaltrainer Jorge Vilda (Frauen) und Luis de la Fuente (Herren) rückten - mit einiger Verzögerung - von Rubiales ab. Vor dem Spiel gegen UD Almería liefen Profis von Erstligist FC Cádiz mit einem Banner mit der Aufschrift «Wir sind alle Jenni» auf den Rasen. Ähnliche Aktionen von Fans und Spielern gab es am Wochenende auch auf anderen Plätzen in Spanien.
Hermoso reagierte am Wochenende auf den verweigerten Rücktritt von Rubiales mit einer ausführlichen Stellungnahme. «Ich habe mich verletzlich und als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe. Einfach ausgedrückt, ich wurde nicht respektiert», schrieb die 33-Jährige in einer in den sozialen Netzwerken verbreiteten Erklärung. Kurz zuvor hatten alle Spielerinnen des spanischen Teams verkündet, sie würden so lange nicht mehr antreten, wie Rubiales noch im Amt sei.
«Es macht uns sehr traurig, dass ein derart inakzeptables Verhalten den größten sportlichen Erfolg des spanischen Frauenfußballs überlagert», hieß es in der Erklärung der Gewerkschaft FutPro, die von 81 Spielerinnen unterzeichnet war. Die RFEF entgegnete, wer zum Kader gehöre, müsse auch antreten.
Der Verband bezichtigte Hermoso der Lüge und drohte rechtliche Schritte an. Ihre Darstellung, der Kuss sei nicht in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, sei falsch. Um das zu untermauern, veröffentlichte der Verband vier Fotos, die Rubiales entlasten sollen. Detailliert wird die jeweilige Körperhaltung von Rubiales und Hermoso beschrieben. Die Bilder seien der Beweis, dass Rubiales nicht gelogen habe. Auf ihnen ist angeblich zu sehen, wie Rubiales von Hermoso gehalten wird, auf zwei davon sind seine Beine in der Luft. Belegt wird die RFEF-Darstellung durch die kurze Bild-Sequenz nicht.
«Soweit es von uns abhängt, sind es die letzten Stunden von Rubiales», sagte Sportminister Miquel Iceta der Zeitung «El País». Weit über den Sport hinaus äußerten Prominente ihre Solidarität mit Hermoso - in Spanien waren das unter anderen Musikgrößen wie Sänger Alejandro Sanz und Filmstars wie Carlos Bardem, der Bruder von Oscar-Preisträger Javier.
Die FIFA-Sperre verhindert zunächst, dass Rubiales als Fußball-Funktionär in Erscheinung treten kann. Die FIFA-Disziplinarkommission hatte am Donnerstag ein Verfahren eingeleitet, auch der Weltverband kann Rubiales für mehrere Jahre sperren. Die FIFA ordnete zudem an, dass Rubiales weder persönlich noch durch eine dritte Person Kontakt zu Hermoso oder deren direktem Umfeld aufnehmen darf. Gleiches gelte auch für die RFEF.
«Der Aufschrei in der Eskalation reicht nicht aus», sagte die ehemalige Fußball-Torhüterin und -Funktionärin Katja Kraus am Samstag. «Alle, die jetzt an der Seite von Jennifer Hermoso und ihren Kolleginnen stehen, müssen den Druck aufrecht halten, um echte Veränderungen zu erreichen. In Spanien und im gesamten Fußball.»
Die Zeitung «El País» schrieb, das spanische #Metoo habe sich zu einem «Schluss jetzt» entwickelt. Politiker, Medien und Sportler unterstützten die Frauen in einem Land, das beim Schutz von Frauen vor Gewalt durch Männer inzwischen eine Vorreiterrolle einnimmt.
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Fußballerinnen kritisieren Rubiales: «Bin angewidert»
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Fußballerinnen aus England und den USA finden deutliche Worte zum Verhalten von Luis Rubiales. Der spanische Verbandsboss wird hart kritisiert. Die Solidarität mit Spaniens Team ist enorm.
Die gesamte englische Fußball-Nationalmannschaft sowie die amerikanische Star-Spielerin Alex Morgan haben scharfe Kritik am spanischen Fußball-Verbandspräsidenten Luis Rubiales geübt. «Ich bin angewidert von den öffentlichen Aktionen von Luis Rubiales», schrieb die 34-Jährige am Freitag auf der Plattform X, die zuvor als Twitter bekannt war.
Morgan fühlte vor allem mit den spanischen Spielerinnen, die für ihren WM-Triumph in Australien nicht gebührend gefeiert werden konnten. «Der Gewinn einer Weltmeisterschaft sollte einer der schönsten Momente im Leben dieser Spielerinnen sein, doch stattdessen wird er von Übergriffen, Frauenfeindlichkeit und Misserfolgen des spanischen Verbandes überschattet», schrieb die zweimalige Weltmeisterin.
In einer gemeinsamen Erklärung stellten sich auch die Engländerinnen, die im WM-Endspiel mit 0:1 gegen Spanien verloren, geschlossen gegen Rubiales. «Missbrauch ist Missbrauch und wir haben alle die Wahrheit gesehen», schrieben sie: «Das Verhalten derjenigen, die sich für unbesiegbar halten, darf nicht toleriert werden und Menschen sollten nicht überzeugt werden müssen, um gegen jede Form von Belästigung vorzugehen.» Das Team stehe an der Seite der spanischen Mannschaft und werde sie unterstützen.
Rubiales hatte am vergangenen Sonntag bei der Siegerehrung der spanischen Weltmeisterinnen in Sydney die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Der Funktionär war anschließend immer stärker unter Druck geraten, viele hatten seinen Rücktritt gefordert. Der Weltverband FIFA hatte ein Disziplinarverfahren gegen den 46-Jährigen eingeleitet. Am Freitag war deshalb bei einer Krisensitzung des Fußballverbandes ein Rücktritt von Rubiales erwartet worden. Der verweigerte diesen Schritt jedoch. In seiner heftig kritisierten Rede inszenierte sich Rubiales als Opfer einer Hetzjagd.
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27.08.2023 - 23:10 Uhr | News | Quelle: dpa
Auch Spaniens Trainer Vilda kritisiert Verbandsboss Rubiales
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Der Rückhalt für Spaniens Verbandsboss schwindet weiter. Auch Trainer Jorge Vilda stellt sich nach dem Kuss-Skandal gegen Luis Rubiales. Sein Team hatte zuvor drastische Konsequenzen gezogen.
Im Skandal um den Kuss nach dem gewonnenen WM-Finale hat sich auch Spaniens Nationaltrainer Jorge Vilda vom umstrittenen Verbandsboss Luis Rubiales distanziert. «Ich bedauere zutiefst, dass der Sieg des spanischen Frauenfußballs durch das unangemessene Verhalten unseres bisherigen Präsidenten Luis Rubiales, das er selbst zugegeben hat, beschädigt wurde», hieß es in einer Erklärung Vildas, die unter anderem von der Nachrichtenagentur Europa Press veröffentlicht wurde.
Die Ereignisse nach dem Triumph der spanischen Fußballerinnen im WM-Finale hätten zu einer «ungeheuerlichen» Situation geführt, die den verdienten Erfolg überschattet habe, kritisierte Vilda. Rubiales hatte bei der Siegerehrung Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst und damit eine Welle der Empörung ausgelöst. Einen Rücktritt lehnt der Verbandsboss trotz scharfer Kritik aus Politik und Gesellschaft bislang ab. Der Weltverband FIFA hat Rubiales suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
«Das ist zweifellos inakzeptabel und entspricht in keinster Weise den Prinzipien und Werten, die ich in meinem Leben, im Sport im Allgemeinen und im Fußball im Besonderen vertrete», schrieb der 42 Jahre alte Vilda mit Blick auf das Verhalten des Verbandspräsidenten. Er verurteile «jede Macho-Haltung», die nicht zu einer fortschrittlichen Gesellschaft gehöre.
Zuvor war bereits fast Vildas gesamtes Trainerteam aus Protest gegen das Verhalten von Rubiales zurückgetreten. Auch die Spielerinnen des spanischen Nationalteams hatten angekündigt, so lange nicht mehr anzutreten, wie Rubiales im Amt sei.
Auch Vilda ist in Spanien nicht unumstritten. Im vergangenen Jahr hatten 15 Nationalspielerinnen in einer Mail ihren vorläufigen Rücktritt aus der spanischen Auswahl erklärt. Sie erläuterten, dass sie die derzeitige Situation unter Vilda und seinem Trainerteam «erheblich» in ihrem «emotionalen Zustand» und ihrer «Gesundheit» beeinträchtige. Der Verband stellte sich vor Vilda, einige der Spielerinnen kehrten ins Nationalteam zurück.
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27.08.2023 - 23:12 Uhr | News | Quelle: dpa
Kuss-Affäre: Neue Krisensitzung des spanischen Verbands am Montag
Wegen der Kuss-Affäre um Verbandsboss Luis Rubiales bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien hat der Verband RFEF in Madrid die Regionalverbände zu einer Dringlichkeitssitzung am Montag eingeladen. Man werde ab 16 Uhr in Madrid die Situation analysieren, heißt es in der Einladung des RFEF, die spanische Fachmedien am Sonntag veröffentlichten.
Die Sitzung in der «Stadt des Fußballs» sei auf Initiative von Interimspräsident Pedro Rocha anberaumt worden. Er gilt als enger Vertrauter von Rubiales. Laut Medien geht es nicht um grundlegende Entscheidungen, sondern um das Tagesgeschäft in der Übergangsphase.
Die FIFA hatte Rubiales am Samstag für alle fußballbezogenen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene vorläufig des Amtes enthoben. Die Suspendierung gilt zunächst für 90 Tage, abhängig vom Disziplinarverfahren, das der Weltverband am Donnerstag eingeleitet hatte.
Rubiales hatte am vorigen Sonntag die Spielerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung nach dem 1:0 im Finale gegen England in Sydney auf den Mund geküsst - und damit eine Welle der Kritik und der Empörung ausgelöst. Den von vielen im In- und Ausland geforderten Rücktritt schloss der 46-Jährige am Freitag auf einer außerordentlichen Generalversammlung des RFEF jedoch aus. Daraufhin erstattete die oberste Sportbehörde Spaniens (CSD) beim nationalen Sportgerichtshof Tad Anzeige gegen Rubiales. Wann der Tad sich mit dem Fall befassen wird, stand am Sonntag bislang nicht fest. Das könne bereits am Montag der Fall sein, hieß es in einigen Medien.
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27.08.2023 - 23:13 Uhr | News | Quelle: dpa
FIFA suspendiert Rubiales nach Kuss-Eklat - Empörung wächst
©IMAGO
Der Eklat um den spanischen Verbandsboss Luis Rubiales sorgt weiter für Empörung. Die FIFA und Madrid gehen gegen den Funktionär vor. Der 46-Jährige klammert sich an seinen Posten.
Luis Rubiales` fadenscheinige Verteidigungsrede samt Rechtfertigung für sein übergriffiges Verhalten war dann auch der FIFA zu viel. Rund eine Woche nach dem Kuss-Eklat bei der Siegerehrung des WM-Finales suspendierte der Weltverband den massiv kritisierten spanischen Verbandspräsidenten am Wochenende für zunächst 90 Tage - und in Madrid wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass der 46-Jährige auch im Anschluss von der Fußball-Bühne verschwindet. «Wir wollen, dass das zum «MeToo» des spanischen Fußballs wird. Es muss eine Veränderung geben», sagte Víctor Franco, der Präsident der obersten Sportbehörde Spaniens.
Der Fall liegt jetzt auch beim nationalen Sportgerichtshof Tad. Wegen schwerer Verstöße gegen das spanische Sportgesetz könnte Rubiales als Funktionär zwischen zwei und 15 Jahre gesperrt werden. Der 46-Jährige, der mit seinem Kuss auf den Mund von Jennifer Hermoso nach dem gewonnenen WM-Finale in Sydney weltweit für Empörung gesorgt hatte, hatte am Freitag einen Rücktritt ausgeschlossen, eine mediale Hetzjagd beklagt und sich als Opfer eines «sozialen Mordes» bezeichnet. Er steht längst so gut wie alleine dar. Für diesen Montag ist eine Sondersitzung des spanischen Verbands RFEF geplant.
«Solch ein Verhalten ist nicht akzeptabel und noch weit untragbarer ist, es auch noch herunterzuspielen und die Spielerin unter Druck zu setzen. Niemand, absolut niemand sollte dies als Kleinigkeit abtun», heißt es einem von DFB-Kapitänin Alexandra Popp veröffentlichten offenen Brief des deutschen Nationalteams. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte am Sonntag: «Man muss sich nur mal vorstellen, Angela Merkel hätte 2014 Philipp Lahm so geküsst. Da wäre die Hölle los gewesen bzw. das ist einfach unvorstellbar und sagt damit alles. Auch über diejenigen, die das jetzt als irgendwie normal hinstellen wollen.» Die FIFA-Sperre sei «mehr als richtig».
In Spanien war am Wochenende unter anderem der frühere Weltstar Xavi Hernández einer der Kritiker. Auch die beiden Nationaltrainer Jorge Vilda (Frauen) und Luis de la Fuente (Herren) rückten - mit einiger Verzögerung - von Rubiales ab. Vor dem Spiel gegen UD Almería liefen Profis von Erstligist FC Cádiz mit einem Banner mit der Aufschrift «Wir sind alle Jenni» auf den Rasen. Ähnliche Aktionen von Fans und Spielern gab es am Wochenende auch auf anderen Plätzen in Spanien.
Hermoso reagierte am Wochenende auf den verweigerten Rücktritt von Rubiales mit einer ausführlichen Stellungnahme. «Ich habe mich verletzlich und als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe. Einfach ausgedrückt, ich wurde nicht respektiert», schrieb die 33-Jährige in einer in den sozialen Netzwerken verbreiteten Erklärung. Kurz zuvor hatten alle Spielerinnen des spanischen Teams verkündet, sie würden so lange nicht mehr antreten, wie Rubiales noch im Amt sei.
«Es macht uns sehr traurig, dass ein derart inakzeptables Verhalten den größten sportlichen Erfolg des spanischen Frauenfußballs überlagert», hieß es in der Erklärung der Gewerkschaft FutPro, die von 81 Spielerinnen unterzeichnet war. Die RFEF entgegnete, wer zum Kader gehöre, müsse auch antreten.
Der Verband bezichtigte Hermoso der Lüge und drohte rechtliche Schritte an. Ihre Darstellung, der Kuss sei nicht in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, sei falsch. Um das zu untermauern, veröffentlichte der Verband vier Fotos, die Rubiales entlasten sollen. Detailliert wird die jeweilige Körperhaltung von Rubiales und Hermoso beschrieben. Die Bilder seien der Beweis, dass Rubiales nicht gelogen habe. Auf ihnen ist angeblich zu sehen, wie Rubiales von Hermoso gehalten wird, auf zwei davon sind seine Beine in der Luft. Belegt wird die RFEF-Darstellung durch die kurze Bild-Sequenz nicht.
«Soweit es von uns abhängt, sind es die letzten Stunden von Rubiales», sagte Sportminister Miquel Iceta der Zeitung «El País». Weit über den Sport hinaus äußerten Prominente ihre Solidarität mit Hermoso - in Spanien waren das unter anderen Musikgrößen wie Sänger Alejandro Sanz und Filmstars wie Carlos Bardem, der Bruder von Oscar-Preisträger Javier.
Die FIFA-Sperre verhindert zunächst, dass Rubiales als Fußball-Funktionär in Erscheinung treten kann. Die FIFA-Disziplinarkommission hatte am Donnerstag ein Verfahren eingeleitet, auch der Weltverband kann Rubiales für mehrere Jahre sperren. Die FIFA ordnete zudem an, dass Rubiales weder persönlich noch durch eine dritte Person Kontakt zu Hermoso oder deren direktem Umfeld aufnehmen darf. Gleiches gelte auch für die RFEF.
«Der Aufschrei in der Eskalation reicht nicht aus», sagte die ehemalige Fußball-Torhüterin und -Funktionärin Katja Kraus am Samstag. «Alle, die jetzt an der Seite von Jennifer Hermoso und ihren Kolleginnen stehen, müssen den Druck aufrecht halten, um echte Veränderungen zu erreichen. In Spanien und im gesamten Fußball.»
Die Zeitung «El País» schrieb, das spanische #Metoo habe sich zu einem «Schluss jetzt» entwickelt. Politiker, Medien und Sportler unterstützten die Frauen in einem Land, das beim Schutz von Frauen vor Gewalt durch Männer inzwischen eine Vorreiterrolle einnimmt.
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Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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