27.08.2023 - 17:01
25.08.2023 - 14:15 Uhr | News | Quelle: dpa
Scharfe Kritik an Rubiales nach verweigertem Rücktritt
Spanische Politiker und Vertreter des Fußballs reagieren mit heftiger Kritik auf die Rede von Luis Rubiales. Der Verbandspräsident hat am Freitag einen Rücktritt nach dem Kuss-Skandal abgelehnt.
Spanische Politiker und Vertreter des Fußballs haben am Freitag mit heftiger Kritik auf die Weigerung von Verbandschef Luis Rubiales reagiert, im Kuss-Skandal zurückzutreten. «Herr Rubiales weiß immer noch nicht, wo er ist und was er getan hat. Er ist nicht auf der Höhe der Zeit. Er muss sofort zurücktreten und uns weitere Peinlichkeiten ersparen», schrieb die geschäftsführende Vize-Regierungschefin Yolanda Díaz auf der vormals Twitter genannten Plattform X.
Rubiales hatte am vergangenen Sonntag bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Anschließend hatte es scharfe Kritik und Empörung gegeben, der Weltverband FIFA hat ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Bei einer Krisensitzung des spanischen Fußballverbandes RFEF am Freitag in Madrid hatte er sich als Opfer einer «Hetzjagd» dargestellt und einen Rücktritt vehement abgelehnt.
Der Leiter der obersten spanischen Sportbehörde CSD, Víctor Francos, kündigte an, seine Institution werden nun gegen Rubiales vorgehen. «Wir werden handeln, wir haben alle Mechanismen aktiviert, um die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen», schrieb er ebenfalls auf X.
Allerdings ließ Francos offen, welche Maßnahmen das sein könnten. Der amtierende Regierungschef Pedro Sánchez hatte das Verhalten von Rubiales schon vor Tagen zwar als «inakzeptabel» bezeichnet, zugleich aber eingeräumt, dass die Regierung keinen direkten Einfluss auf den RFEF habe. Ob Rubiales noch Präsident des spanischen Fußball-Verbandes bleiben dürfe, sei nicht seine Sache, betonte Sánchez. Der Verband werde nicht von der Regierung kontrolliert.
Besonders hart ging der Chef der Liga, Javier Tebas, mit Rubiales ins Gericht. «Beleidigungen, Angeberei, Erpressung, Drohungen, Spionage und Verfolgung, betrügerische Nutzung von Verbandsorganen, wir leiden unter vielem und haben vieles angeprangert. Die Liste der Frauen und Männer, die in diesen Jahren von Luis Rubiales geschädigt wurden, ist zu lang und das muss aufhören», schrieb Tebas auf X. «Es ist unmöglich, sein frauenfeindliches und verabscheuungswürdiges Verhalten einer absurden Verschwörung zuzuschreiben, wenn der Rufschaden für den gesamten spanischen Fußball bereits unvermeidlich ist», fügte Tebas hinzu.
Die Spielergewerkschaft Fifpro forderte ebenfalls «unverzügliche Disziplinarmaßnahmen» gegen Rubiales und begrüßte das Disziplinarverfahren der FIFA. Darüber hinaus schrieb die Spielergewerkschaft die europäische Fußball-Union an, auch gegen den UEFA-Vizepräsidenten zu ermitteln.
Quelle
25.08.2023 - 15:15 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Jan-Uwe Ronneburger und David Joram
«Zum Fremdschämen»: Spaniens Fußball-Chef verweigert Rücktritt
Luis Rubiales lehnt nach dem Kuss-Skandal den Rücktritt ab und sieht sich als Opfer. Die Kritik am Chef des spanischen Fußballverbandes ist scharf. Spaniens oberste Sportbehörde will nun handeln.
Luis Rubiales legte seine flache Hand aufs Herz, sein Vater verdrückte im Publikum Tränen. «Hier geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern um eine soziale Hinrichtung», klagte der Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF. Im viel diskutierten Kuss-Skandal inszenierte sich Rubiales als Opfer einer Hetzjagd, rhetorisch geschickt leitete er 30 Minuten lang den Gegenangriff ein - den erwarteten Rücktritt lehnte er ab. Als Rubiales am Freitag vor der außerordentlichen Generalversammlung des Verbands schließlich vom Pult wegtrat, bekam er stehende Ovationen und warmen Applaus. «Ich werde nicht zurücktreten», betonte der 46-Jährige mehrmals energisch. «Soll mich ein Küsschen in beiderseitigem Einvernehmen hier rausbringen? Ich werde kämpfen bis zum Ende.»
Unter Druck war Spaniens Fußball-Boss am vergangenen Sonntag geraten, als er bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst hatte. Hermoso hatte kurz danach in einem Video gesagt, dass ihr das Verhalten von Rubiales unangenehm gewesen sei. «Aber was sollte ich machen», fügte sie hinzu. Ein Sturm der Entrüstung brach los und viele forderten den Rücktritt von Rubiales. Mehrere Medien hatten am Donnerstag übereinstimmend berichtet, der Funktionär werde von seinem Amt zurücktreten.
Doch das tat Rubiales wider Erwarten nicht - und erntete dafür scharfe Kritik. «Zum Fremdschämen» sei das Verhalten des Verbandschefs, schrieb Ex-Nationaltorhüter Iker Casillas beim Portal X, vormals Twitter. Auch spanische Politiker gingen hart mit Rubiales ins Gericht. «Herr Rubiales weiß immer noch nicht, wo er ist und was er getan hat. Es ist nicht auf der Höhe der Zeit. Er muss jetzt sofort zurücktreten und uns weitere Peinlichkeiten ersparen», forderte die geschäftsführende Vize-Regierungschefin Yolanda Díaz. Es gehe nun darum, die Spielerin zu schützen, «um Nein zum Machismo zu sagen und um das Recht auf sexuelle Freiheit zu gewährleisten», schrieb Gleichstellungsministerin Irene Montero auf X.
Die oberste spanische Sportbehörde CSD will nach dem verweigerten Rücktritt beim Sportgerichtshof Tad die Suspendierung von Rubiales beantragen. Dies wolle die Behörde noch am Freitag in die Wege leiten, sagte CSD-Chef Víctor Francos bei einer Pressekonferenz. «Heute werden wir eine Beschwerde beim Tad einreichen, damit dieser beurteilen kann, ob ein schwerwiegendes Fehlverhalten vorliegt», sagte Francos. Anschließend wolle die Behörde dann beurteilen, ob eine Suspendierung von Rubiales möglich sei. Francos bat den Sportgerichtshof, bereits am Montag zusammenzutreten.
Die Spielergewerkschaft Fifpro forderte «sofortige disziplinarische Maßnahmen» gegen Rubiales. «Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen bisher nicht verstanden haben, was die Mitglieder der Fußballverbände im Umgang mit ihm als Präsident des RFEF erlebt haben», teilte Liga-Chef Javier Tebas mit, der Rubiales unter anderem frauenfeindliche Gesten, Beleidigungen und Erpressung vorwarf. «Wir leiden unter vielem und haben vieles angeprangert. Die Liste der Frauen und Männer, die in diesen Jahren von Luis Rubiales geschädigt wurden, ist zu lang und das muss aufhören», führte Tebas aus.
Der amtierende Regierungschef Pedro Sánchez hatte das Verhalten von Rubiales schon vor Tagen zwar als «inakzeptabel» bezeichnet, zugleich aber eingeräumt, dass die Regierung keinen direkten Einfluss auf die RFEF habe.
In dieser Woche war der öffentliche Druck auf Rubiales stark gestiegen. «Ich entschuldige mich von Herzen. Ich hatte die Kontrolle verloren. Der Kuss war wie für eines meiner Kinder», sagte Rubiales am Freitag. Wirklich einsichtig zeigte er sich aber nicht. «Der falsche Feminismus sucht nicht nach der Wahrheit, er versucht, sich eine Medaille umzuhängen und zu glauben, dass wir vorankommen. Sie kümmern sich nicht um die Menschen», sagte er und beklagte eine Hetzjagd. «Wer mich kennt, weiß, dass ich bis zum Schluss kämpfen werde.»
Der Weltverband FIFA hatte am Donnerstag ein Disziplinarverfahren gegen den Spanier eingeleitet. Die Disziplinarkommission prüfe einen Verstoß gegen Artikel 13 des Reglements, der mit «Beleidigendes Verhalten und Verstöße gegen die Grundsätze des Fairplay» überschrieben ist. Rubiales ist auch Vizepräsident der Europäischen Fußball-Union UEFA.
Unmittelbar nach dem Vorfall hatte der Funktionär die Kritik an seinem Verhalten als «Blödsinn» bezeichnet. Später äußerte Rubiales eine halbherzige Entschuldigung und drängte Hermoso Medienberichten zufolge, sich für ihn einzusetzen. Er habe die 33-Jährige «spontan» und «ohne jede böse Absicht oder bösen Willen» auf den Mund geküsst, sagte er. Die RFEF veröffentlichte eine Erklärung, in der Hermoso zitiert wurde. Der Kuss sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, hieß es darin.
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25.08.2023 - 17:45 Uhr | News | Quelle: dpa
Spaniens Sportbehörde beantragt Suspendierung von Rubiales
Nach seinem ungefragten Kuss für eine Spielerin verweigert Spaniens Verbandschef einen Rücktritt. Die Sportbehörde will nun gegen Luis Rubiales vorgehen. Sie hofft auf eine schnelle Entscheidung.
Die oberste spanische Sportbehörde CSD will nach dem verweigerten Rücktritt von Luis Rubiales beim Sportgerichtshof Tad die Suspendierung des Fußball-Verbandschefs beantragen. Dies werde die Behörde noch am Freitag in die Wege leiten, sagte CSD-Chef Víctor Francos bei einer Pressekonferenz in Tarragona im Nordosten Spaniens. «Heute werden wir eine Beschwerde beim Tad einreichen, damit dieser beurteilen kann, ob ein schwerwiegendes Fehlverhalten vorliegt», sagte Francos. Er bat den Sportgerichtshof, bereits am Montag zusammenzukommen.
Rubiales hatte am vergangenen Sonntag bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Der Funktionär war anschließend immer stärker unter Druck geraten, viele hatten in Spanien einen Rücktritt gefordert. Der Weltverband FIFA hatte ein Disziplinarverfahren gegen den 46-Jährigen eingeleitet. Am Freitag war deshalb bei einer Krisensitzung des Fußballverbandes ein Rücktritt von Rubiales erwartet worden. Der verweigerte diesen Schritt jedoch überraschend. In seiner von Politikern und Sportlern in Spanien heftig kritisierten Rede inszenierte sich Rubiales als Opfer einer Hetzjagd.
Die Sportbehörde wirft Rubiales «sehr schweres» Fehlverhalten vor. Dies berechtigt die CSD nach Artikel 62 des Sportgesetzes dazu, Rubiales zu suspendieren, sobald das Sportgericht die Beschwerde zur Prüfung annimmt, wie die Zeitung «AS» schrieb.
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25.08.2023 - 21:45 Uhr | News | Quelle: dpa
Spanische Weltmeisterin Hermoso: Habe dem Kuss von Rubiales nicht zugestimmt
©IMAGO
Jennifer Hermoso äußert sich nach der Kuss-Affäre bei der Frauen-WM. Sie widerspricht den Darstellungen des spanischen Verbandspräsidenten. Das Nationalteam will nun streiken.
Die spanische Fußball-Weltmeisterin Jennifer Hermoso hat die Darstellung von Verbandschef Luis Rubiales zurückgewiesen, sie habe seinem Kuss auf den Mund zugestimmt. «Ich möchte klarstellen, dass ich in keinem Augenblick meine Zustimmung zu dem Kuss gegeben habe, den er mir gab, und ihn auch nicht hochgehoben habe», stand in einer von allen Mitgliedern des Weltmeisterteams unterschriebenen Erklärung der Spielerinnen-Gewerkschaft FutPro vom Freitagabend.
Rubiales hatte hingegen bei einer trotzigen Verteidigungsrede auf einer außerordentlichen Vollversammlung des Fußballverbandes RFEF in Madrid gesagt, Hermoso habe ihn bei der Siegerehrung in Sydney hochgehoben, ihn an ihren Körper gezogen und dem Kuss ausdrücklich zugestimmt. Den von vielen in Spanien geforderten Rücktritt hatte der 46-jährige Rubiales in seiner Rede rundheraus abgelehnt.
Unterdessen erklärten alle Spielerinnen des spanischen Teams, sie würden so lange nicht mehr antreten, wie Rubiales noch im Amt sei. «Es macht uns sehr traurig, dass ein derart inakzeptables Verhalten den größten sportlichen Erfolg des spanischen Frauenfußballs überlagert», stand in der auf vormals Twitter genannten Plattform X veröffentlichten Erklärung der Spielergewerkschaft, die von 81 Fußballspielerinnen unterzeichnet war. «Nach allem, was bei der Frauen-Weltmeisterschaft passiert ist, wollen wir klarstellen, dass alle unterzeichnenden Spielerinnen nicht in der Nationalelf antreten werden, wenn die aktuelle Führungsriege im Amt bleibt», stand in der FutPro-Erklärung.
Die spanische Regierung leitete unterdessen das Verfahren zur Suspendierung von Rubiales ein. Die oberste spanische Sportbehörde CSD kündigte an, sie werde beim Sportgerichtshof Tad die Suspendierung des Fußball-Verbandschefs beantragen. Dies werde die Behörde noch am Freitag in die Wege leiten, sagte CSD-Chef Víctor Francos bei einer Pressekonferenz in Tarragona im Nordosten Spaniens.
«Heute werden wir eine Beschwerde beim Tad einreichen, damit dieser beurteilen kann, ob ein schwerwiegendes Fehlverhalten vorliegt», sagte Francos. Er bat den Sportgerichtshof, bereits am Montag zusammenzukommen. Die Sportbehörde wirft Rubiales «sehr schweres» Fehlverhalten vor. Dies berechtigt die CSD nach Artikel 62 des Sportgesetzes dazu, Rubiales zu suspendieren, sobald das Sportgericht die Beschwerde zur Prüfung annimmt, wie die Zeitung «AS» schrieb.
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26.08.2023 - 02:30 Uhr | News | Quelle: dpa
Spanischer Fußballverband droht Hermoso mit Klage
Präsident Luis Rubiales steht seit seinem Kuss für Jennifer Hermoso massiv in der Kritik, weil sie sagt, die Aktion sei nicht einvernehmlich geschehen. Der Verband reagierte nun mit einer Drohung.
Der spanische Fußballverband RFEF hat den Ton in der Debatte um seinen heftig kritisierten Präsidenten Luis Rubiales verschärft und mit Klagen gedroht. Der RFEF reagierte damit am Freitagabend auf die von der Spielerinnengewerkschaft Futpro verbreitete Erklärung, Weltmeisterin Jennifer Hermoso habe dem Kuss von Rubiales bei der Siegerehrung nach dem WM-Finale nicht zugestimmt und ihn auch nicht hochgehoben.
Der RFEF stellte vier Fotos online und beschrieb darüber hinaus detailliert die Körperhaltung von Rubiales und Hermoso. Die Bilder seien ein Beweis, dass Rubiales nicht gelogen habe.
Auf den Bildern ist zu sehen, wie Rubiales von Hermoso gehalten wird, auf zwei davon sind seine Beine in der Luft. Ob die Stürmerin den 46-Jährigen hochgehoben hat oder er von sich aus hochgesprungen ist, lässt sich anhand der kurzen Serie nicht eindeutig belegen.
Rubiales steht seit seinem live im Fernsehen zu sehenden Kuss auf Hermosos Mund massiv in der Kritik. Die 33-Jährige hatte kurz nach der Szene in einem Video gesagt, ihr habe das Verhalten nicht gefallen, und sich in einer späteren Erklärung als «Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung» bezeichnet. Bei einer außerordentlichen Vollversammlung des RFEF lehnte Rubiales den aus vielen Richtungen geforderten Rücktritt am Freitag ab.
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26.08.2023 - 03:30 Uhr | News | Quelle: dpa
Spanische Regierung stellt sich gegen Fußball-Boss Rubiales
Nach seinem ungefragten Kuss für eine Spielerin nimmt der Druck auf Spaniens Fußball-Verbandschef nicht ab. Auf Unterstützung der Regierung kann Luis Rubiales nicht setzen.
Nach dem verweigerten Rücktritt von Luis Rubiales bleibt der Druck auf den spanischen Fußball-Verbandschef enorm hoch. «Logischerweise werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, damit dieser Herr, den man kaum als würdigen Vertreter des spanischen Fußballs bezeichnen kann, nicht länger an der Spitze des spanischen Fußballs steht», sagte Spaniens geschäftsführende Vize-Regierungschefin und Ministerin für den ökologischen Wandel, Teresa Ribera, der Nachrichtenagentur Europa Press. Die Regierung werde alles tun, was «in ihrer Macht steht», damit Rubiales sein Amt aufgibt oder verliert.
Rubiales hatte am vergangenen Sonntag bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Der Funktionär war anschließend stark unter Druck geraten, viele hatten in Spanien einen Rücktritt gefordert. Der 46-Jährige verweigerte diesen Schritt am Freitag jedoch überraschend. «Angesichts seiner Reaktionen und seines Verhaltens, das wir im Fernsehen und auf Fotos gesehen haben, scheint dieser Herr nicht den notwendigen Respekt und Verantwortung zu haben», sagte Ribera. In der spanischen Gesellschaft und westlichen Ländern hätte das Verhalten «enorme Besorgnis und Empörung ausgelöst», sagte sie.
Die oberste spanische Sportbehörde CSD beantragte beim nationalen Sportgerichtshof Tad derweil die Suspendierung von Rubiales. «Herr Rubiales hat in seiner Reaktion enttäuscht, er hat nicht getan, was er hätte tun sollen», sagte CSD-Chef Víctor Francos im Hinblick auf die Rede des höchsten Funktionärs des spanischen Fußballs. «Die Generalversammlung des Fußballverbandes hat die Lage, in die sie uns selbst gebracht hat, nicht etwa entschärft, sondern die Kontroverse sogar noch angeheizt», sagte Francos. «Anstatt anzugreifen, hätte er sich entschuldigen müssen», warf Francos Rubiales vor.
In seiner von Politikern und Sportlern in Spanien heftig kritisierten Rede hatte sich Rubiales am Freitag bei einer Krisensitzung des Fußballverbandes als Opfer einer Hetzjagd inszeniert. Francos entschuldigte sich derweil bei den spanischen Weltmeisterinnen, die nicht so im Rampenlicht standen, wie sie das nach ihrem Triumph in Sydney verdient hätten. «Sie haben andere Dinge verdient. Wir müssen wieder feiern, um zu lächeln und stolz auf das zu sein, was sie erreicht haben», sagte Francos.
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26.08.2023 - 06:30 Uhr | News | Quelle: dpa
Spaniens Fußballerinnen im Streik: Kuss-Debatte nach WM-Sieg eskaliert
Der Kuss von Spaniens Verbandschef löst eine Debatte aus um Macht und Sexismus. Die Spielerinnen wollen streiken, der Verband droht mit Klagen - und Luis Rubiales ist immer noch im Amt.
Die Nationalspielerinnen um Jennifer Hermoso (Foto) streiken, der Fußballverband RFEF mit dem umstrittenen Präsidenten Luis Rubiales an der Spitze droht mit Klagen - die Kuss-Debatte nach dem WM-Sieg Spaniens spitzt sich immer weiter zu. Auf Rubiales’ Rücktritts-Verweigerung am Freitag reagierte Hermoso mit einer ausführlichen Stellungnahme, die deutlicher kaum hätte sein können: «Ich habe mich verletzlich und als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe. Einfach ausgedrückt, ich wurde nicht respektiert», schrieb die 33-Jährige in einer auf den sozialen Netzwerken Instagram und X, früher Twitter, verbreiteten Erklärung.
Kurz zuvor hatten alle Spielerinnen des spanischen Teams verkündet, sie würden so lange nicht mehr antreten, wie Rubiales noch im Amt sei. «Es macht uns sehr traurig, dass ein derart inakzeptables Verhalten den größten sportlichen Erfolg des spanischen Frauenfußballs überlagert», stand in der auf X veröffentlichten Erklärung der Spielerinnengewerkschaft Futpro, die von 81 Fußballspielerinnen unterzeichnet war. «Nach allem, was bei der Frauen-Weltmeisterschaft passiert ist, wollen wir klarstellen, dass alle unterzeichnenden Spielerinnen nicht in der Nationalelf antreten werden, wenn die aktuelle Führungsriege im Amt bleibt.»
Rubiales hatte Hermoso nach dem 1:0-Sieg im WM-Finale gegen England am vergangenen Sonntag in Sydney bei der Siegerehrung mit beiden Händen am Kopf gehalten und auf den Mund geküsst. Hermoso sagte wenig später in einem Video, sie habe das nicht toll gefunden. Daraufhin äußerten eine große Zahl von Politikerinnen und Politikern, andere Fußball-Funktionäre und Spielerinnen massive Kritik an Rubiales und forderten ihn zum Rücktritt auf.
US-Star Alex Morgan schrieb, sie sei angewidert. Die im Finale unterlegenen Engländerinnen solidarisierten sich ebenfalls mit Hermoso. «Missbrauch ist Missbrauch und wir haben alle die Wahrheit gesehen», schrieben sie. «Das Verhalten derjenigen, die sich für unbesiegbar halten, darf nicht toleriert werden und Menschen sollten nicht überzeugt werden müssen, um gegen jede Form von Belästigung vorzugehen.»
Auch die spanische Regierung stellte sich gegen den 46-jährigen Rubiales. Sie werde alles tun, was «in ihrer Macht steht», damit Rubiales sein Amt verliert, sagte Spaniens geschäftsführende Vize-Regierungschefin Teresa Ribera der Nachrichtenagentur Europa Press.
Der Verband dagegen veröffentlichte am späten Freitagabend eine Stellungnahme auf seiner Webseite, in der Rubiales verteidigt und Hermoso und der Futpro mit Klagen gedroht wird. Kernpunkt ist Hermosos Aussage, sie habe dem Kuss nicht zugestimmt und Rubiales auch nicht - wie von diesem behauptet - hochgehoben.
Der RFEF stellte vier Fotos online, die den Verbandsboss entlasten sollen, und beschrieb darüber hinaus detailliert die Körperhaltung von Rubiales und Hermoso. Die Bilder seien der Beweis dafür, dass Rubiales nicht gelogen habe. Auf ihnen ist zu sehen, wie Rubiales von Hermoso gehalten wird, auf zwei davon sind seine Beine in der Luft. Ob die Stürmerin ihn hochgehoben hat oder er von sich aus hochgesprungen ist, lässt sich anhand der kurzen Bilderserie nicht belegen.
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Scharfe Kritik an Rubiales nach verweigertem Rücktritt
Spanische Politiker und Vertreter des Fußballs reagieren mit heftiger Kritik auf die Rede von Luis Rubiales. Der Verbandspräsident hat am Freitag einen Rücktritt nach dem Kuss-Skandal abgelehnt.
Spanische Politiker und Vertreter des Fußballs haben am Freitag mit heftiger Kritik auf die Weigerung von Verbandschef Luis Rubiales reagiert, im Kuss-Skandal zurückzutreten. «Herr Rubiales weiß immer noch nicht, wo er ist und was er getan hat. Er ist nicht auf der Höhe der Zeit. Er muss sofort zurücktreten und uns weitere Peinlichkeiten ersparen», schrieb die geschäftsführende Vize-Regierungschefin Yolanda Díaz auf der vormals Twitter genannten Plattform X.
Rubiales hatte am vergangenen Sonntag bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Anschließend hatte es scharfe Kritik und Empörung gegeben, der Weltverband FIFA hat ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Bei einer Krisensitzung des spanischen Fußballverbandes RFEF am Freitag in Madrid hatte er sich als Opfer einer «Hetzjagd» dargestellt und einen Rücktritt vehement abgelehnt.
Der Leiter der obersten spanischen Sportbehörde CSD, Víctor Francos, kündigte an, seine Institution werden nun gegen Rubiales vorgehen. «Wir werden handeln, wir haben alle Mechanismen aktiviert, um die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen», schrieb er ebenfalls auf X.
Allerdings ließ Francos offen, welche Maßnahmen das sein könnten. Der amtierende Regierungschef Pedro Sánchez hatte das Verhalten von Rubiales schon vor Tagen zwar als «inakzeptabel» bezeichnet, zugleich aber eingeräumt, dass die Regierung keinen direkten Einfluss auf den RFEF habe. Ob Rubiales noch Präsident des spanischen Fußball-Verbandes bleiben dürfe, sei nicht seine Sache, betonte Sánchez. Der Verband werde nicht von der Regierung kontrolliert.
Besonders hart ging der Chef der Liga, Javier Tebas, mit Rubiales ins Gericht. «Beleidigungen, Angeberei, Erpressung, Drohungen, Spionage und Verfolgung, betrügerische Nutzung von Verbandsorganen, wir leiden unter vielem und haben vieles angeprangert. Die Liste der Frauen und Männer, die in diesen Jahren von Luis Rubiales geschädigt wurden, ist zu lang und das muss aufhören», schrieb Tebas auf X. «Es ist unmöglich, sein frauenfeindliches und verabscheuungswürdiges Verhalten einer absurden Verschwörung zuzuschreiben, wenn der Rufschaden für den gesamten spanischen Fußball bereits unvermeidlich ist», fügte Tebas hinzu.
Die Spielergewerkschaft Fifpro forderte ebenfalls «unverzügliche Disziplinarmaßnahmen» gegen Rubiales und begrüßte das Disziplinarverfahren der FIFA. Darüber hinaus schrieb die Spielergewerkschaft die europäische Fußball-Union an, auch gegen den UEFA-Vizepräsidenten zu ermitteln.
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25.08.2023 - 15:15 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Jan-Uwe Ronneburger und David Joram
«Zum Fremdschämen»: Spaniens Fußball-Chef verweigert Rücktritt
Luis Rubiales lehnt nach dem Kuss-Skandal den Rücktritt ab und sieht sich als Opfer. Die Kritik am Chef des spanischen Fußballverbandes ist scharf. Spaniens oberste Sportbehörde will nun handeln.
Luis Rubiales legte seine flache Hand aufs Herz, sein Vater verdrückte im Publikum Tränen. «Hier geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern um eine soziale Hinrichtung», klagte der Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF. Im viel diskutierten Kuss-Skandal inszenierte sich Rubiales als Opfer einer Hetzjagd, rhetorisch geschickt leitete er 30 Minuten lang den Gegenangriff ein - den erwarteten Rücktritt lehnte er ab. Als Rubiales am Freitag vor der außerordentlichen Generalversammlung des Verbands schließlich vom Pult wegtrat, bekam er stehende Ovationen und warmen Applaus. «Ich werde nicht zurücktreten», betonte der 46-Jährige mehrmals energisch. «Soll mich ein Küsschen in beiderseitigem Einvernehmen hier rausbringen? Ich werde kämpfen bis zum Ende.»
Unter Druck war Spaniens Fußball-Boss am vergangenen Sonntag geraten, als er bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst hatte. Hermoso hatte kurz danach in einem Video gesagt, dass ihr das Verhalten von Rubiales unangenehm gewesen sei. «Aber was sollte ich machen», fügte sie hinzu. Ein Sturm der Entrüstung brach los und viele forderten den Rücktritt von Rubiales. Mehrere Medien hatten am Donnerstag übereinstimmend berichtet, der Funktionär werde von seinem Amt zurücktreten.
Doch das tat Rubiales wider Erwarten nicht - und erntete dafür scharfe Kritik. «Zum Fremdschämen» sei das Verhalten des Verbandschefs, schrieb Ex-Nationaltorhüter Iker Casillas beim Portal X, vormals Twitter. Auch spanische Politiker gingen hart mit Rubiales ins Gericht. «Herr Rubiales weiß immer noch nicht, wo er ist und was er getan hat. Es ist nicht auf der Höhe der Zeit. Er muss jetzt sofort zurücktreten und uns weitere Peinlichkeiten ersparen», forderte die geschäftsführende Vize-Regierungschefin Yolanda Díaz. Es gehe nun darum, die Spielerin zu schützen, «um Nein zum Machismo zu sagen und um das Recht auf sexuelle Freiheit zu gewährleisten», schrieb Gleichstellungsministerin Irene Montero auf X.
Die oberste spanische Sportbehörde CSD will nach dem verweigerten Rücktritt beim Sportgerichtshof Tad die Suspendierung von Rubiales beantragen. Dies wolle die Behörde noch am Freitag in die Wege leiten, sagte CSD-Chef Víctor Francos bei einer Pressekonferenz. «Heute werden wir eine Beschwerde beim Tad einreichen, damit dieser beurteilen kann, ob ein schwerwiegendes Fehlverhalten vorliegt», sagte Francos. Anschließend wolle die Behörde dann beurteilen, ob eine Suspendierung von Rubiales möglich sei. Francos bat den Sportgerichtshof, bereits am Montag zusammenzutreten.
Die Spielergewerkschaft Fifpro forderte «sofortige disziplinarische Maßnahmen» gegen Rubiales. «Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen bisher nicht verstanden haben, was die Mitglieder der Fußballverbände im Umgang mit ihm als Präsident des RFEF erlebt haben», teilte Liga-Chef Javier Tebas mit, der Rubiales unter anderem frauenfeindliche Gesten, Beleidigungen und Erpressung vorwarf. «Wir leiden unter vielem und haben vieles angeprangert. Die Liste der Frauen und Männer, die in diesen Jahren von Luis Rubiales geschädigt wurden, ist zu lang und das muss aufhören», führte Tebas aus.
Der amtierende Regierungschef Pedro Sánchez hatte das Verhalten von Rubiales schon vor Tagen zwar als «inakzeptabel» bezeichnet, zugleich aber eingeräumt, dass die Regierung keinen direkten Einfluss auf die RFEF habe.
In dieser Woche war der öffentliche Druck auf Rubiales stark gestiegen. «Ich entschuldige mich von Herzen. Ich hatte die Kontrolle verloren. Der Kuss war wie für eines meiner Kinder», sagte Rubiales am Freitag. Wirklich einsichtig zeigte er sich aber nicht. «Der falsche Feminismus sucht nicht nach der Wahrheit, er versucht, sich eine Medaille umzuhängen und zu glauben, dass wir vorankommen. Sie kümmern sich nicht um die Menschen», sagte er und beklagte eine Hetzjagd. «Wer mich kennt, weiß, dass ich bis zum Schluss kämpfen werde.»
Der Weltverband FIFA hatte am Donnerstag ein Disziplinarverfahren gegen den Spanier eingeleitet. Die Disziplinarkommission prüfe einen Verstoß gegen Artikel 13 des Reglements, der mit «Beleidigendes Verhalten und Verstöße gegen die Grundsätze des Fairplay» überschrieben ist. Rubiales ist auch Vizepräsident der Europäischen Fußball-Union UEFA.
Unmittelbar nach dem Vorfall hatte der Funktionär die Kritik an seinem Verhalten als «Blödsinn» bezeichnet. Später äußerte Rubiales eine halbherzige Entschuldigung und drängte Hermoso Medienberichten zufolge, sich für ihn einzusetzen. Er habe die 33-Jährige «spontan» und «ohne jede böse Absicht oder bösen Willen» auf den Mund geküsst, sagte er. Die RFEF veröffentlichte eine Erklärung, in der Hermoso zitiert wurde. Der Kuss sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, hieß es darin.
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25.08.2023 - 17:45 Uhr | News | Quelle: dpa
Spaniens Sportbehörde beantragt Suspendierung von Rubiales
Nach seinem ungefragten Kuss für eine Spielerin verweigert Spaniens Verbandschef einen Rücktritt. Die Sportbehörde will nun gegen Luis Rubiales vorgehen. Sie hofft auf eine schnelle Entscheidung.
Die oberste spanische Sportbehörde CSD will nach dem verweigerten Rücktritt von Luis Rubiales beim Sportgerichtshof Tad die Suspendierung des Fußball-Verbandschefs beantragen. Dies werde die Behörde noch am Freitag in die Wege leiten, sagte CSD-Chef Víctor Francos bei einer Pressekonferenz in Tarragona im Nordosten Spaniens. «Heute werden wir eine Beschwerde beim Tad einreichen, damit dieser beurteilen kann, ob ein schwerwiegendes Fehlverhalten vorliegt», sagte Francos. Er bat den Sportgerichtshof, bereits am Montag zusammenzukommen.
Rubiales hatte am vergangenen Sonntag bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Der Funktionär war anschließend immer stärker unter Druck geraten, viele hatten in Spanien einen Rücktritt gefordert. Der Weltverband FIFA hatte ein Disziplinarverfahren gegen den 46-Jährigen eingeleitet. Am Freitag war deshalb bei einer Krisensitzung des Fußballverbandes ein Rücktritt von Rubiales erwartet worden. Der verweigerte diesen Schritt jedoch überraschend. In seiner von Politikern und Sportlern in Spanien heftig kritisierten Rede inszenierte sich Rubiales als Opfer einer Hetzjagd.
Die Sportbehörde wirft Rubiales «sehr schweres» Fehlverhalten vor. Dies berechtigt die CSD nach Artikel 62 des Sportgesetzes dazu, Rubiales zu suspendieren, sobald das Sportgericht die Beschwerde zur Prüfung annimmt, wie die Zeitung «AS» schrieb.
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25.08.2023 - 21:45 Uhr | News | Quelle: dpa
Spanische Weltmeisterin Hermoso: Habe dem Kuss von Rubiales nicht zugestimmt
©IMAGO
Jennifer Hermoso äußert sich nach der Kuss-Affäre bei der Frauen-WM. Sie widerspricht den Darstellungen des spanischen Verbandspräsidenten. Das Nationalteam will nun streiken.
Die spanische Fußball-Weltmeisterin Jennifer Hermoso hat die Darstellung von Verbandschef Luis Rubiales zurückgewiesen, sie habe seinem Kuss auf den Mund zugestimmt. «Ich möchte klarstellen, dass ich in keinem Augenblick meine Zustimmung zu dem Kuss gegeben habe, den er mir gab, und ihn auch nicht hochgehoben habe», stand in einer von allen Mitgliedern des Weltmeisterteams unterschriebenen Erklärung der Spielerinnen-Gewerkschaft FutPro vom Freitagabend.
Rubiales hatte hingegen bei einer trotzigen Verteidigungsrede auf einer außerordentlichen Vollversammlung des Fußballverbandes RFEF in Madrid gesagt, Hermoso habe ihn bei der Siegerehrung in Sydney hochgehoben, ihn an ihren Körper gezogen und dem Kuss ausdrücklich zugestimmt. Den von vielen in Spanien geforderten Rücktritt hatte der 46-jährige Rubiales in seiner Rede rundheraus abgelehnt.
Unterdessen erklärten alle Spielerinnen des spanischen Teams, sie würden so lange nicht mehr antreten, wie Rubiales noch im Amt sei. «Es macht uns sehr traurig, dass ein derart inakzeptables Verhalten den größten sportlichen Erfolg des spanischen Frauenfußballs überlagert», stand in der auf vormals Twitter genannten Plattform X veröffentlichten Erklärung der Spielergewerkschaft, die von 81 Fußballspielerinnen unterzeichnet war. «Nach allem, was bei der Frauen-Weltmeisterschaft passiert ist, wollen wir klarstellen, dass alle unterzeichnenden Spielerinnen nicht in der Nationalelf antreten werden, wenn die aktuelle Führungsriege im Amt bleibt», stand in der FutPro-Erklärung.
Die spanische Regierung leitete unterdessen das Verfahren zur Suspendierung von Rubiales ein. Die oberste spanische Sportbehörde CSD kündigte an, sie werde beim Sportgerichtshof Tad die Suspendierung des Fußball-Verbandschefs beantragen. Dies werde die Behörde noch am Freitag in die Wege leiten, sagte CSD-Chef Víctor Francos bei einer Pressekonferenz in Tarragona im Nordosten Spaniens.
«Heute werden wir eine Beschwerde beim Tad einreichen, damit dieser beurteilen kann, ob ein schwerwiegendes Fehlverhalten vorliegt», sagte Francos. Er bat den Sportgerichtshof, bereits am Montag zusammenzukommen. Die Sportbehörde wirft Rubiales «sehr schweres» Fehlverhalten vor. Dies berechtigt die CSD nach Artikel 62 des Sportgesetzes dazu, Rubiales zu suspendieren, sobald das Sportgericht die Beschwerde zur Prüfung annimmt, wie die Zeitung «AS» schrieb.
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26.08.2023 - 02:30 Uhr | News | Quelle: dpa
Spanischer Fußballverband droht Hermoso mit Klage
Präsident Luis Rubiales steht seit seinem Kuss für Jennifer Hermoso massiv in der Kritik, weil sie sagt, die Aktion sei nicht einvernehmlich geschehen. Der Verband reagierte nun mit einer Drohung.
Der spanische Fußballverband RFEF hat den Ton in der Debatte um seinen heftig kritisierten Präsidenten Luis Rubiales verschärft und mit Klagen gedroht. Der RFEF reagierte damit am Freitagabend auf die von der Spielerinnengewerkschaft Futpro verbreitete Erklärung, Weltmeisterin Jennifer Hermoso habe dem Kuss von Rubiales bei der Siegerehrung nach dem WM-Finale nicht zugestimmt und ihn auch nicht hochgehoben.
Der RFEF stellte vier Fotos online und beschrieb darüber hinaus detailliert die Körperhaltung von Rubiales und Hermoso. Die Bilder seien ein Beweis, dass Rubiales nicht gelogen habe.
Auf den Bildern ist zu sehen, wie Rubiales von Hermoso gehalten wird, auf zwei davon sind seine Beine in der Luft. Ob die Stürmerin den 46-Jährigen hochgehoben hat oder er von sich aus hochgesprungen ist, lässt sich anhand der kurzen Serie nicht eindeutig belegen.
Rubiales steht seit seinem live im Fernsehen zu sehenden Kuss auf Hermosos Mund massiv in der Kritik. Die 33-Jährige hatte kurz nach der Szene in einem Video gesagt, ihr habe das Verhalten nicht gefallen, und sich in einer späteren Erklärung als «Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung» bezeichnet. Bei einer außerordentlichen Vollversammlung des RFEF lehnte Rubiales den aus vielen Richtungen geforderten Rücktritt am Freitag ab.
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26.08.2023 - 03:30 Uhr | News | Quelle: dpa
Spanische Regierung stellt sich gegen Fußball-Boss Rubiales
Nach seinem ungefragten Kuss für eine Spielerin nimmt der Druck auf Spaniens Fußball-Verbandschef nicht ab. Auf Unterstützung der Regierung kann Luis Rubiales nicht setzen.
Nach dem verweigerten Rücktritt von Luis Rubiales bleibt der Druck auf den spanischen Fußball-Verbandschef enorm hoch. «Logischerweise werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, damit dieser Herr, den man kaum als würdigen Vertreter des spanischen Fußballs bezeichnen kann, nicht länger an der Spitze des spanischen Fußballs steht», sagte Spaniens geschäftsführende Vize-Regierungschefin und Ministerin für den ökologischen Wandel, Teresa Ribera, der Nachrichtenagentur Europa Press. Die Regierung werde alles tun, was «in ihrer Macht steht», damit Rubiales sein Amt aufgibt oder verliert.
Rubiales hatte am vergangenen Sonntag bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Der Funktionär war anschließend stark unter Druck geraten, viele hatten in Spanien einen Rücktritt gefordert. Der 46-Jährige verweigerte diesen Schritt am Freitag jedoch überraschend. «Angesichts seiner Reaktionen und seines Verhaltens, das wir im Fernsehen und auf Fotos gesehen haben, scheint dieser Herr nicht den notwendigen Respekt und Verantwortung zu haben», sagte Ribera. In der spanischen Gesellschaft und westlichen Ländern hätte das Verhalten «enorme Besorgnis und Empörung ausgelöst», sagte sie.
Die oberste spanische Sportbehörde CSD beantragte beim nationalen Sportgerichtshof Tad derweil die Suspendierung von Rubiales. «Herr Rubiales hat in seiner Reaktion enttäuscht, er hat nicht getan, was er hätte tun sollen», sagte CSD-Chef Víctor Francos im Hinblick auf die Rede des höchsten Funktionärs des spanischen Fußballs. «Die Generalversammlung des Fußballverbandes hat die Lage, in die sie uns selbst gebracht hat, nicht etwa entschärft, sondern die Kontroverse sogar noch angeheizt», sagte Francos. «Anstatt anzugreifen, hätte er sich entschuldigen müssen», warf Francos Rubiales vor.
In seiner von Politikern und Sportlern in Spanien heftig kritisierten Rede hatte sich Rubiales am Freitag bei einer Krisensitzung des Fußballverbandes als Opfer einer Hetzjagd inszeniert. Francos entschuldigte sich derweil bei den spanischen Weltmeisterinnen, die nicht so im Rampenlicht standen, wie sie das nach ihrem Triumph in Sydney verdient hätten. «Sie haben andere Dinge verdient. Wir müssen wieder feiern, um zu lächeln und stolz auf das zu sein, was sie erreicht haben», sagte Francos.
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26.08.2023 - 06:30 Uhr | News | Quelle: dpa
Spaniens Fußballerinnen im Streik: Kuss-Debatte nach WM-Sieg eskaliert
Der Kuss von Spaniens Verbandschef löst eine Debatte aus um Macht und Sexismus. Die Spielerinnen wollen streiken, der Verband droht mit Klagen - und Luis Rubiales ist immer noch im Amt.
Die Nationalspielerinnen um Jennifer Hermoso (Foto) streiken, der Fußballverband RFEF mit dem umstrittenen Präsidenten Luis Rubiales an der Spitze droht mit Klagen - die Kuss-Debatte nach dem WM-Sieg Spaniens spitzt sich immer weiter zu. Auf Rubiales’ Rücktritts-Verweigerung am Freitag reagierte Hermoso mit einer ausführlichen Stellungnahme, die deutlicher kaum hätte sein können: «Ich habe mich verletzlich und als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe. Einfach ausgedrückt, ich wurde nicht respektiert», schrieb die 33-Jährige in einer auf den sozialen Netzwerken Instagram und X, früher Twitter, verbreiteten Erklärung.
Kurz zuvor hatten alle Spielerinnen des spanischen Teams verkündet, sie würden so lange nicht mehr antreten, wie Rubiales noch im Amt sei. «Es macht uns sehr traurig, dass ein derart inakzeptables Verhalten den größten sportlichen Erfolg des spanischen Frauenfußballs überlagert», stand in der auf X veröffentlichten Erklärung der Spielerinnengewerkschaft Futpro, die von 81 Fußballspielerinnen unterzeichnet war. «Nach allem, was bei der Frauen-Weltmeisterschaft passiert ist, wollen wir klarstellen, dass alle unterzeichnenden Spielerinnen nicht in der Nationalelf antreten werden, wenn die aktuelle Führungsriege im Amt bleibt.»
Rubiales hatte Hermoso nach dem 1:0-Sieg im WM-Finale gegen England am vergangenen Sonntag in Sydney bei der Siegerehrung mit beiden Händen am Kopf gehalten und auf den Mund geküsst. Hermoso sagte wenig später in einem Video, sie habe das nicht toll gefunden. Daraufhin äußerten eine große Zahl von Politikerinnen und Politikern, andere Fußball-Funktionäre und Spielerinnen massive Kritik an Rubiales und forderten ihn zum Rücktritt auf.
US-Star Alex Morgan schrieb, sie sei angewidert. Die im Finale unterlegenen Engländerinnen solidarisierten sich ebenfalls mit Hermoso. «Missbrauch ist Missbrauch und wir haben alle die Wahrheit gesehen», schrieben sie. «Das Verhalten derjenigen, die sich für unbesiegbar halten, darf nicht toleriert werden und Menschen sollten nicht überzeugt werden müssen, um gegen jede Form von Belästigung vorzugehen.»
Auch die spanische Regierung stellte sich gegen den 46-jährigen Rubiales. Sie werde alles tun, was «in ihrer Macht steht», damit Rubiales sein Amt verliert, sagte Spaniens geschäftsführende Vize-Regierungschefin Teresa Ribera der Nachrichtenagentur Europa Press.
Der Verband dagegen veröffentlichte am späten Freitagabend eine Stellungnahme auf seiner Webseite, in der Rubiales verteidigt und Hermoso und der Futpro mit Klagen gedroht wird. Kernpunkt ist Hermosos Aussage, sie habe dem Kuss nicht zugestimmt und Rubiales auch nicht - wie von diesem behauptet - hochgehoben.
Der RFEF stellte vier Fotos online, die den Verbandsboss entlasten sollen, und beschrieb darüber hinaus detailliert die Körperhaltung von Rubiales und Hermoso. Die Bilder seien der Beweis dafür, dass Rubiales nicht gelogen habe. Auf ihnen ist zu sehen, wie Rubiales von Hermoso gehalten wird, auf zwei davon sind seine Beine in der Luft. Ob die Stürmerin ihn hochgehoben hat oder er von sich aus hochgesprungen ist, lässt sich anhand der kurzen Bilderserie nicht belegen.
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Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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