25.08.2023 - 14:03
"Der spielt doch wie ein Mädchen"
Podiumsdiskussion zum Thema toxische Männlichkeit im Fußball
Lina Hausicke und weitere Gäste diskutierten angeregt über das Thema (Foto: WERDER.DE).
Frauen
Donnerstag, 24.08.2023 / 18:15 Uhr
Von Fiona John
„Das Stadion ist für viele ein Ort, um die Sau rauszulassen.“ Eine Aussage, die bei der Podiumsdiskussion zum Thema ‚Toxische Männlichkeit im Fußball‘ am Mittwochabend im OstKurvenSaal viel Zuspruch fand. Gesagt hat diesen einprägsamen Satz Christian Linker vom Werder Fan-Club „Green Hot Spots“ und dem Rat&Tat Zentrum, der gemeinsam mit Werder-Kapitänin Lina Hausicke, Julia Monro (trans Aktivistin), Greta vom AK Awareness Bremen und Fan.Tastic Females auf dem Podium Platz nahm. In einem offenen und intensiven Austausch schilderten die Gäste ihre Erfahrungen zu diesem Thema und führten mit den rund 60 anwesenden Fans einen offenen Austausch, bei dem viele verschiedene Sichtweisen zum Ausdruck gebracht wurden.
Im Rahmen des Christopher-Street-Day, der am Samstag, 26.08.2023 in Bremen stattfindet, bot der SV Werder Raum für diese besondere Veranstaltung. Dem Verein ist es wichtig für das Thema zu sensibilisieren, da wahrgenommen wird, dass Fans an jedem Spieltag das Hilfsangebot ‚Kennst du MIKA‘ nutzen, das Unterstützung bei grenzüberschreitendem Verhalten im Stadion bietet. Doch was ist eigentlich grenzüberschreitendes Verhalten und toxische Männlichkeit?
Als Spielerin nimmt Lina Hausicke toxische Männlichkeit besonders in Form von Stereotypen und Vorurteilen wahr, die ihr und ihren Mitspielerinnen immer wieder begegnen. So wird zum Beispiel der Beruf Fußballerin von vielen Männern oft nicht ernstgenommen. „Toxische Männlichkeit sind für mich Aussagen oder Taten, wo nicht darüber nachgedacht wird, was das eigentlich mit der Spielerin bzw. dem Gegenüber macht“, fasst die Kapitänin ihre Erfahrungen zusammen.
Ein Verhalten, dass Greta vom AK Awareness bestätigen kann. „Viele Männer reflektieren ihr Verhalten nicht oder erkennen darin kein Problem.“ Damit meint sie Verhaltensweisen wie Bestimmtheit, Aggressivität und Übergriffigkeit, „die Männer an den Tag legen, weil sie denken, damit dem Bild eines Mannes zu entsprechen.“
Doch auch wenn Sprüche wie „Der spielt doch wie ein Mädchen“ oft noch in der Kurve vorkommen, habe sich laut Greta durch zahlreiche Initiativen schon viel bewegt, sodass Frauen selbstbewusster ins Stadion gehen können und es immer mehr ein Ort der Begegnung wird. Dabei helfe es, dass sich zahlreiche Spielerinnen auf Social Media und anderen Plattformen mutig äußern und Dinge ansprechen, wie Hausicke erzählt. Ein wahrnehmbarer Fortschritt ist für sie dabei auch das größere Interesse am Frauenfußball – auch von Männern, die sich die Spiele gerne anschauen, ohne die Sau rauszulassen.
Quelle
Podiumsdiskussion zum Thema toxische Männlichkeit im Fußball
Lina Hausicke und weitere Gäste diskutierten angeregt über das Thema (Foto: WERDER.DE).
Frauen
Donnerstag, 24.08.2023 / 18:15 Uhr
Von Fiona John
„Das Stadion ist für viele ein Ort, um die Sau rauszulassen.“ Eine Aussage, die bei der Podiumsdiskussion zum Thema ‚Toxische Männlichkeit im Fußball‘ am Mittwochabend im OstKurvenSaal viel Zuspruch fand. Gesagt hat diesen einprägsamen Satz Christian Linker vom Werder Fan-Club „Green Hot Spots“ und dem Rat&Tat Zentrum, der gemeinsam mit Werder-Kapitänin Lina Hausicke, Julia Monro (trans Aktivistin), Greta vom AK Awareness Bremen und Fan.Tastic Females auf dem Podium Platz nahm. In einem offenen und intensiven Austausch schilderten die Gäste ihre Erfahrungen zu diesem Thema und führten mit den rund 60 anwesenden Fans einen offenen Austausch, bei dem viele verschiedene Sichtweisen zum Ausdruck gebracht wurden.
Im Rahmen des Christopher-Street-Day, der am Samstag, 26.08.2023 in Bremen stattfindet, bot der SV Werder Raum für diese besondere Veranstaltung. Dem Verein ist es wichtig für das Thema zu sensibilisieren, da wahrgenommen wird, dass Fans an jedem Spieltag das Hilfsangebot ‚Kennst du MIKA‘ nutzen, das Unterstützung bei grenzüberschreitendem Verhalten im Stadion bietet. Doch was ist eigentlich grenzüberschreitendes Verhalten und toxische Männlichkeit?
Als Spielerin nimmt Lina Hausicke toxische Männlichkeit besonders in Form von Stereotypen und Vorurteilen wahr, die ihr und ihren Mitspielerinnen immer wieder begegnen. So wird zum Beispiel der Beruf Fußballerin von vielen Männern oft nicht ernstgenommen. „Toxische Männlichkeit sind für mich Aussagen oder Taten, wo nicht darüber nachgedacht wird, was das eigentlich mit der Spielerin bzw. dem Gegenüber macht“, fasst die Kapitänin ihre Erfahrungen zusammen.
Ein Verhalten, dass Greta vom AK Awareness bestätigen kann. „Viele Männer reflektieren ihr Verhalten nicht oder erkennen darin kein Problem.“ Damit meint sie Verhaltensweisen wie Bestimmtheit, Aggressivität und Übergriffigkeit, „die Männer an den Tag legen, weil sie denken, damit dem Bild eines Mannes zu entsprechen.“
Doch auch wenn Sprüche wie „Der spielt doch wie ein Mädchen“ oft noch in der Kurve vorkommen, habe sich laut Greta durch zahlreiche Initiativen schon viel bewegt, sodass Frauen selbstbewusster ins Stadion gehen können und es immer mehr ein Ort der Begegnung wird. Dabei helfe es, dass sich zahlreiche Spielerinnen auf Social Media und anderen Plattformen mutig äußern und Dinge ansprechen, wie Hausicke erzählt. Ein wahrnehmbarer Fortschritt ist für sie dabei auch das größere Interesse am Frauenfußball – auch von Männern, die sich die Spiele gerne anschauen, ohne die Sau rauszulassen.
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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