17.07.2023 - 19:31
16.07.2023 - 22:26 Uhr | News | Quelle: dpa
Kolumbiens Skandal-Spiel warnt DFB vor WM
©IMAGO
Deutschland und Kolumbien gelten als Favoriten der Gruppe H bei der Frauen-WM. Die Südamerikanerinnen sorgen kurz vor dem Turnier für Negativ-Schlagzeilen.
Erste WM-Stimmung am Trainingslatz, Bumerangs als Begrüßungsgeschenke und eine deutliche Warnung vom Gruppengegner Kolumbien - bei den deutschen Fußballerinnen läuft der Countdown zum WM-Auftakt auf Hochtouren. Der offizielle Empfang im DFB-Quartier in Wyong mit Tönen eines Didgeridoo, dem traditionellen Blasinstrument der australischen Aborigines, und mehreren hundert Fans mit schwarz-rot-goldenen Fans geriet am Sonntag überaus freundlich. Das kann das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vom Gruppenrivalen Kolumbien nicht erwarten.
Der Südamerika-Vizemeister hat vor der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) für einen Skandal gesorgt, der natürlich auch die DFB-Frauen beschäftigt. Das irische Nationalteam brach ein Testspiel gegen Kolumbien nach etwa 20 Minuten ab, weil es nach Angaben des irischen Verbandes Fai «übermäßig körperlich» ausgetragen worden sei. Irlands Trainerin Vera Pauw sagte laut Medienberichten, ihre Spielerinnen hätten gar «Angst» um ihre körperliche Unversehrtheit gehabt.
Kolumbien ist nach der Auftaktpartie der Vize-Europameisterinnen gegen Marokko am Montag in einer Woche (10.30 Uhr MESZ/ZDF) dann der zweite Vorrundengegner am 30. Juli (11.30 Uhr MESZ/ARD) in Sydney. Die Südamerikanerinnen gelten als der größte Rivale in der Gruppe H, die Südkorea komplettiert.
Voss-Tecklenburg hatte schon mehrfach vor der körperlichen Spielweise der Kolumbianerinnen gewarnt - zuletzt bei der 2:3-Niederlage der Vize-Europameisterinnen gegen den ebenfalls robusten WM-Außenseiter Sambia in Fürth. Ihre Spielerinnen wollen sich aber von der harten Spielweise nicht beeindrucken lassen. «In solchen Situationen sollten wir die Bälle nicht lange halten, sondern mit ein, zwei Kontakten schnell spielen. So entgehen wir oft unnötigen Zweikämpfen. Aber natürlich müssen wir in den direkten Duellen auch dagegenhalten», sagte Vize-Kapitänin Svenja Huth am Sonntag bei «Bild».
Der kolumbianische Verband äußerte sich in einer Stellungnahme auf der eigenen Internetseite zum Fall. Man akzeptiere Irlands Entscheidung eines Spielabbruchs, auch wenn sich das kolumbianische Team während der gesamten Zeit an die Spielregeln, den gesunden Wettbewerb und das Fairplay orientiert habe.
«Das Spannende an einer WM ist, dass verschiedene Spielstile aufeinandertreffen», sagte Huth vom VfL Wolfsburg. «Dazu gehört bei manchen Teams auch eine körperliche und robuste Art. Daher hatten wir mit Sambia einen Testspielgegner, der so auftritt. Denn wir wissen, dass zum Beispiel auch Kolumbien so spielt.»
Die irische Mittelfeldspielerin Denise O`Sullivan zog sich bei dem Test unter Ausschluss der Öffentlichkeit im australischen Brisbane bei einem Zweikampf eine Schienbeinverletzung zu und wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Medienberichten zufolge soll es sich aber um keinen Bruch handeln. Ihr Einsatz zum WM-Auftakt am 20. Juli gegen Co-Gastgeber Australien scheint also möglich.
In den letzten Tagen der Vorbereitung liegt in der DFB-Auswahl das Augenmerk besonders auf der Abwehr. Es gehe darum, «dass wir alle wieder Bock haben zu verteidigen», sagte die Wolfsburger Torhüterin Merle Frohms: «Das hat uns bei der EM stark gemacht als Mannschaft und ausgezeichnet.»
Quelle
17.07.2023 - 13:24 Uhr | News | Quelle: dpa
«Poppi» hier, Alex da, Frau Popp dort: DFB-Kapitänin gefragt wie nie
©VfL Wolfsburg
Alexandra Popp ist zum Gesicht des Frauenfußballs geworden. Die EM-Torjägerin bewältigt ihre Rolle mit Engagement - und der nötigen Lockerheit. Kontern kann sie natürlich auch abseits des Platzes.
Diese eine Frage hatte Alexandra Popp offensichtlich noch nicht gestellt bekommen. «Ja, ich bin verheiratet. Sie sind der Erste, der nachfragt», sagte die Kapitänin des deutschen Nationalteams in einer Medienrunde vor der Weltmeisterschaft - und schob kess hinterher: «Alle anderen schreiben`s einfach.» Ehemann Patrick spielt übrigens auch Fußball - «aber nicht hoch. Ist ja auch egal, wo er spielt.»
Die 32-Jährige vom VfL Wolfsburg ist seit ihrer furiosen EM in England eine begehrte Gesprächspartnerin - und weiß manchmal gar nicht mehr, wie sie all den Anfragen gerecht werden soll. Von den sportlichen Erwartungen einmal abgesehen. In ihrem Leben hat sich seit dem vergangenen Sommer «extrem etwas verändert. Es ist natürlich brutal viel geworden mit Terminen, die dazu gekommen sind», sagte Popp. Organisatorisch sei das nicht immer einfach bei all den Spielen und Trainingseinheiten.
«Es müssen natürlich auch Absagen verteilt werden, auch klar. Vielleicht sogar bei Anfragen, wo man richtig Bock drauf hätte.» So hätte sie zum Beispiel gerne beim «RTL Turmspringen» mitgemacht. «Darauf hätte ich schon Lust gehabt, mich ein bisschen zum Affen zu machen», sagte die Star-Stürmerin. Aber sie könne nicht zwei, drei Tage aus dem Trainingsbetrieb raus.
Längst ist Popp zu einem Gesicht ihres Sports geworden, zu einer Botschafterin und zum Sprachrohr. So saß sie schon mal auf dem Sofa bei Thomas Gottschalks «Wetten dass..?», weil ihr für die Sichtbarkeit des Frauenfußballs TV-Sendungen mit hoher Einschaltquote wichtig sind - «die vielleicht Leute gucken, die sich gar nicht so mit unserem Sport an sich beschäftigen».
Am 1. August - also mitten während der WM - erscheint eine Biografie über die frühere Duisburgerin mit dem Titel: «Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz.» Als Spielführerin geht Popp natürlich nicht nur auf dem Rasen voran. Entscheidende Dinge bespricht und regelt sie mit dem Mannschaftsrat der DFB-Auswahl. Darin vertreten sind neben Popp noch Marina Hegering, Sara Däbritz, Lina Magull und Lena Oberdorf sowie Torhüterin Almuth Schult, die derzeit ihr drittes Kind erwartet und nicht mehr im Kader steht. «Wenn wir klare Ergebnisse haben zu irgendwelchen Thematiken, dann stellen wir das der Mannschaft vor» - sei es in der Debatte um WM-Prämien oder um die Regenbogenbinde.
«Poppi» hier, Alex da, Frau Popp dort - die Starstürmerin, Olympiasiegerin von 2016, 128-fache Nationalspielerin, «Persönlichkeit des Jahres» («Fachmagazin Kicker») und Bundesliga-Torschützenkönigin ist gefragt wie nie. Wie ihre Teamkolleginnen damit umgehen? «Das wird bei uns gar nicht thematisiert. Es gibt keinen Neid, sondern jedem ist klar, dass Stürmerinnen oft etwas mehr im Fokus stehen», erklärte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. «Wir freuen uns einfach über die gesamte Entwicklung, die wir gerade anschieben und darüber, Vorbilder zu sein für viele Mädchen und Jungs, die den Weg zum Fußball finden.»
Für Popp und Co. geht die WM am 24. Juli in Melbourne gegen Marokko los. Im Gegensatz zur EM im vergangenen Jahr, als die Wolfsburgerin nach einer schweren Knieverletzung lange um ihre Teilnahme kämpfen musste und nach sechs Toren dann im Finale gegen England (1:2) verletzt fehlte, reist sie dieses Mal mit viel Spielpraxis zum Turnier. Nach 2011, 2015 und 2019 ist es ihre vierte WM. Der Titel ist das Ziel, das hat sie schon gesagt. Aber sie drückt es auch pragmatisch aus: «Erstmal guten Fußball spielen.»
Popps Ehemann Patrick fliegt übrigens nicht nach Australien. Ihr geliebter Hund «Patch», ein Australian Shepherd, übrigens auch nicht. «Wie soll ich das denn machen? Soll der schwimmen?», antwortete Popp trocken auf eine entsprechende Frage.
Quelle
Kolumbiens Skandal-Spiel warnt DFB vor WM
©IMAGO
Deutschland und Kolumbien gelten als Favoriten der Gruppe H bei der Frauen-WM. Die Südamerikanerinnen sorgen kurz vor dem Turnier für Negativ-Schlagzeilen.
Erste WM-Stimmung am Trainingslatz, Bumerangs als Begrüßungsgeschenke und eine deutliche Warnung vom Gruppengegner Kolumbien - bei den deutschen Fußballerinnen läuft der Countdown zum WM-Auftakt auf Hochtouren. Der offizielle Empfang im DFB-Quartier in Wyong mit Tönen eines Didgeridoo, dem traditionellen Blasinstrument der australischen Aborigines, und mehreren hundert Fans mit schwarz-rot-goldenen Fans geriet am Sonntag überaus freundlich. Das kann das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vom Gruppenrivalen Kolumbien nicht erwarten.
Der Südamerika-Vizemeister hat vor der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) für einen Skandal gesorgt, der natürlich auch die DFB-Frauen beschäftigt. Das irische Nationalteam brach ein Testspiel gegen Kolumbien nach etwa 20 Minuten ab, weil es nach Angaben des irischen Verbandes Fai «übermäßig körperlich» ausgetragen worden sei. Irlands Trainerin Vera Pauw sagte laut Medienberichten, ihre Spielerinnen hätten gar «Angst» um ihre körperliche Unversehrtheit gehabt.
Kolumbien ist nach der Auftaktpartie der Vize-Europameisterinnen gegen Marokko am Montag in einer Woche (10.30 Uhr MESZ/ZDF) dann der zweite Vorrundengegner am 30. Juli (11.30 Uhr MESZ/ARD) in Sydney. Die Südamerikanerinnen gelten als der größte Rivale in der Gruppe H, die Südkorea komplettiert.
Voss-Tecklenburg hatte schon mehrfach vor der körperlichen Spielweise der Kolumbianerinnen gewarnt - zuletzt bei der 2:3-Niederlage der Vize-Europameisterinnen gegen den ebenfalls robusten WM-Außenseiter Sambia in Fürth. Ihre Spielerinnen wollen sich aber von der harten Spielweise nicht beeindrucken lassen. «In solchen Situationen sollten wir die Bälle nicht lange halten, sondern mit ein, zwei Kontakten schnell spielen. So entgehen wir oft unnötigen Zweikämpfen. Aber natürlich müssen wir in den direkten Duellen auch dagegenhalten», sagte Vize-Kapitänin Svenja Huth am Sonntag bei «Bild».
Der kolumbianische Verband äußerte sich in einer Stellungnahme auf der eigenen Internetseite zum Fall. Man akzeptiere Irlands Entscheidung eines Spielabbruchs, auch wenn sich das kolumbianische Team während der gesamten Zeit an die Spielregeln, den gesunden Wettbewerb und das Fairplay orientiert habe.
«Das Spannende an einer WM ist, dass verschiedene Spielstile aufeinandertreffen», sagte Huth vom VfL Wolfsburg. «Dazu gehört bei manchen Teams auch eine körperliche und robuste Art. Daher hatten wir mit Sambia einen Testspielgegner, der so auftritt. Denn wir wissen, dass zum Beispiel auch Kolumbien so spielt.»
Die irische Mittelfeldspielerin Denise O`Sullivan zog sich bei dem Test unter Ausschluss der Öffentlichkeit im australischen Brisbane bei einem Zweikampf eine Schienbeinverletzung zu und wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Medienberichten zufolge soll es sich aber um keinen Bruch handeln. Ihr Einsatz zum WM-Auftakt am 20. Juli gegen Co-Gastgeber Australien scheint also möglich.
In den letzten Tagen der Vorbereitung liegt in der DFB-Auswahl das Augenmerk besonders auf der Abwehr. Es gehe darum, «dass wir alle wieder Bock haben zu verteidigen», sagte die Wolfsburger Torhüterin Merle Frohms: «Das hat uns bei der EM stark gemacht als Mannschaft und ausgezeichnet.»
Quelle
17.07.2023 - 13:24 Uhr | News | Quelle: dpa
«Poppi» hier, Alex da, Frau Popp dort: DFB-Kapitänin gefragt wie nie
©VfL Wolfsburg
Alexandra Popp ist zum Gesicht des Frauenfußballs geworden. Die EM-Torjägerin bewältigt ihre Rolle mit Engagement - und der nötigen Lockerheit. Kontern kann sie natürlich auch abseits des Platzes.
Diese eine Frage hatte Alexandra Popp offensichtlich noch nicht gestellt bekommen. «Ja, ich bin verheiratet. Sie sind der Erste, der nachfragt», sagte die Kapitänin des deutschen Nationalteams in einer Medienrunde vor der Weltmeisterschaft - und schob kess hinterher: «Alle anderen schreiben`s einfach.» Ehemann Patrick spielt übrigens auch Fußball - «aber nicht hoch. Ist ja auch egal, wo er spielt.»
Die 32-Jährige vom VfL Wolfsburg ist seit ihrer furiosen EM in England eine begehrte Gesprächspartnerin - und weiß manchmal gar nicht mehr, wie sie all den Anfragen gerecht werden soll. Von den sportlichen Erwartungen einmal abgesehen. In ihrem Leben hat sich seit dem vergangenen Sommer «extrem etwas verändert. Es ist natürlich brutal viel geworden mit Terminen, die dazu gekommen sind», sagte Popp. Organisatorisch sei das nicht immer einfach bei all den Spielen und Trainingseinheiten.
«Es müssen natürlich auch Absagen verteilt werden, auch klar. Vielleicht sogar bei Anfragen, wo man richtig Bock drauf hätte.» So hätte sie zum Beispiel gerne beim «RTL Turmspringen» mitgemacht. «Darauf hätte ich schon Lust gehabt, mich ein bisschen zum Affen zu machen», sagte die Star-Stürmerin. Aber sie könne nicht zwei, drei Tage aus dem Trainingsbetrieb raus.
Längst ist Popp zu einem Gesicht ihres Sports geworden, zu einer Botschafterin und zum Sprachrohr. So saß sie schon mal auf dem Sofa bei Thomas Gottschalks «Wetten dass..?», weil ihr für die Sichtbarkeit des Frauenfußballs TV-Sendungen mit hoher Einschaltquote wichtig sind - «die vielleicht Leute gucken, die sich gar nicht so mit unserem Sport an sich beschäftigen».
Am 1. August - also mitten während der WM - erscheint eine Biografie über die frühere Duisburgerin mit dem Titel: «Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz.» Als Spielführerin geht Popp natürlich nicht nur auf dem Rasen voran. Entscheidende Dinge bespricht und regelt sie mit dem Mannschaftsrat der DFB-Auswahl. Darin vertreten sind neben Popp noch Marina Hegering, Sara Däbritz, Lina Magull und Lena Oberdorf sowie Torhüterin Almuth Schult, die derzeit ihr drittes Kind erwartet und nicht mehr im Kader steht. «Wenn wir klare Ergebnisse haben zu irgendwelchen Thematiken, dann stellen wir das der Mannschaft vor» - sei es in der Debatte um WM-Prämien oder um die Regenbogenbinde.
«Poppi» hier, Alex da, Frau Popp dort - die Starstürmerin, Olympiasiegerin von 2016, 128-fache Nationalspielerin, «Persönlichkeit des Jahres» («Fachmagazin Kicker») und Bundesliga-Torschützenkönigin ist gefragt wie nie. Wie ihre Teamkolleginnen damit umgehen? «Das wird bei uns gar nicht thematisiert. Es gibt keinen Neid, sondern jedem ist klar, dass Stürmerinnen oft etwas mehr im Fokus stehen», erklärte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. «Wir freuen uns einfach über die gesamte Entwicklung, die wir gerade anschieben und darüber, Vorbilder zu sein für viele Mädchen und Jungs, die den Weg zum Fußball finden.»
Für Popp und Co. geht die WM am 24. Juli in Melbourne gegen Marokko los. Im Gegensatz zur EM im vergangenen Jahr, als die Wolfsburgerin nach einer schweren Knieverletzung lange um ihre Teilnahme kämpfen musste und nach sechs Toren dann im Finale gegen England (1:2) verletzt fehlte, reist sie dieses Mal mit viel Spielpraxis zum Turnier. Nach 2011, 2015 und 2019 ist es ihre vierte WM. Der Titel ist das Ziel, das hat sie schon gesagt. Aber sie drückt es auch pragmatisch aus: «Erstmal guten Fußball spielen.»
Popps Ehemann Patrick fliegt übrigens nicht nach Australien. Ihr geliebter Hund «Patch», ein Australian Shepherd, übrigens auch nicht. «Wie soll ich das denn machen? Soll der schwimmen?», antwortete Popp trocken auf eine entsprechende Frage.
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Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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