26.06.2023 - 10:46
24.06.2023 - 13:33 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Frauen in Offenbach: Chance für Eintracht-Asse um Freigang
©IMAGO
Für die deutsche Nationalmannschaft ist die Partie gegen Vietnam der vorletzte WM-Test. Dabei können sich in Offenbach vor allem die Spielerinnen von Eintracht Frankfurt empfehlen.
Vor allem die Spielerinnen von Eintracht Frankfurt können bei der Testpartie des deutschen Fußball-Nationalteams der Frauen gegen Vietnam für ihre WM-Teilnahme werben. «Wir können davon ausgehen, dass die Spielerinnen, die nicht so lange gespielt haben, die pünktlich angereist sind, auch mehrheitlich Spielzeit bekommen», kündigte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor der Begegnung an diesem Samstag (18.15 Uhr/ZDF) in Offenbach gegen den WM-Teilnehmer an.
Die Eintracht stellt mit den WM-Kandidatinnen Laura Freigang, Nicole Anyomi, Sophia Kleinherne, Sara Doorsoun und Sjoeke Nüsken die zweitgrößte Fraktion im 28-köpfigen vorläufigen Kader der DFB-Frauen. Die fünf Bayern-Akteurinnen Lea Schüller, Klara Bühl, Lina Magull, Carolin Simon und Sydney Lohmann werden im vorletzten Länderspiel vor der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) nicht zum Einsatz kommen. Sie waren erst drei Tage nach ihren Kolleginnen im Trainingslager in Herzogenaurach eingetroffen, weil der FC Bayern München darauf bestanden hatte.
Dies hatte zu einem heftigen Streit zwischen dem deutschen Meister und dem Deutschen Fußball-Bund geführt. Bei der Nominierung des endgültigen Kaders mit 23 WM-Fahrerinnen soll dies aber keine Rolle spielen, hatte Voss-Tecklenburg mehrfach betont.
Auch die zehn Spielerinnen des VfL Wolfsburg - allen voran DFB-Kapitänin Alexandra Popp - sollen weitgehend geschont werden, da sie erst Anfang Juni das Champions-League-Finale bestritten hatten. Die erkrankte Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf blieb zudem in Herzogenaurach. «Natürlich werden alle Spielerinnen vor Ort sein und sich den Fans zeigen», versprach die Bundestrainerin. Bis Freitag waren 12 000 Tickets verkauft.
«Wir haben taktisch schon ein bisschen was angeschoben - sowohl auf dem Platz als auch daneben. Wir haben eine Idee, was wir morgen sehen wollen. Wir wissen aber auch, dass nicht alles gelingen wird», sagte Voss-Tecklenburg. Letzter Gegner der DFB-Frauen vor der WM ist Sambia am 7. Juli (20.30 Uhr/ARD) in Fürth. Danach wird die Bundestrainerin ihr WM-Aufgebot benennen.
Quelle
24.06.2023 - 23:01 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulrike John und David Joram
«Ganz viel zu tun»: DFB-Spielerinnen mühen sich zu 2:1 gegen Vietnam
©IMAGO
Beim WM-Casting in Offenbach zeigen die DFB-Spielerinnen ohne Alexandra Popp und die Bayern-Asse wenig Durchschlagskraft. Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vermisst die «Basics».
Martina Voss-Tecklenburg klatschte ihre Spielerinnen ab, wirkte aber ganz schön angefressen. Trotz des Sieges am Samstagabend gegen Vietnam war die Fußball-Bundestrainerin nicht zufrieden. In vielen Bereichen würden die Basics fehlen, monierte die 55-Jährige mit ernster Miene nach dem 2:1 (1:0) beim ZDF. «Wir hatten keinen Zugriff», an Chancen habe es gemangelt. «Es gibt in allen Bereichen noch ganz viel zu arbeiten, ganz viel zu tun.»
Genau einen Monat vor dem Auftaktspiel der DFB-Elf bei der Weltmeisterschaft in Australien gelang nur wenig, wohl auch, weil Voss-Tecklenburg auf viele potenzielle Stammspielerinnen verzichtet hatte. «Es war sicherlich ein wenig zusammengewürfelt», sagte sie zu ihrer Startformation - und zum Stand der Vorbereitung: «Wir sind vielleicht bei 40 Prozent, wir haben drei Platzeinheiten.»
Vor 13 652 Fans setzte die Bundestrainerin viele Spielerinnen aus der zweiten Reihe ein. Ohne Kapitänin Alexandra Popp traf Paulina Krumbiegel bereits in der dritten Minute auf dem Bieberer Berg zum 1:0. Janina Minge vom SC Freiburg erhöhte mit ihrem ersten Länderspieltor auf 2:0 (80.). In der Nachspielzeit gelang den Vietnamesinnen aber sogar noch der Treffer durch Thi Thanh Nha Nguyen (90.+3).
«Am Ende freuen wir uns über den Sieg», sagte Krumbiegel, «wir haben aber auch gesehen, dass wir noch einiges zu arbeiten haben bis zur WM.» Es sei noch einiges zu tun. «Ich denke schon, dass es in den Köpfen auch ein bisschen verankert ist», sagte die 22-Jährige über die Konkurrenzsituation im Team. Von den Spielerinnen aus der zweiten Reihe müssen einige noch um ihr WM-Ticket kämpfen.
Voss-Tecklenburg hatte in Torhüterin Merle Frohms und Lena Lattwein nur zwei Wolfsburgerinnen in der Startelf und - wie angekündigt - keine Spielerin des FC Bayern. Nach dem Streit zwischen dem DFB und dem Münchner Club um deren spätere Anreise wollte die Bundestrainerin «keine Risiken eingehen», weil die Bayern-Asse um Lena Magull und Lea Schüller nach ihrem Urlaub erst am Freitag zum Nationalteam gestoßen waren.
Geschont wurde auch Popp: Für den EM-Star vom VfL Wolfsburg gab die Hoffenheimer Stürmerin Melissa Kössler ihr Debüt in der Auswahl, konnte aber keine ihrer Chancen verwerten. Vor allem für Wackelkandidatinnen wie sie war es die große Chance, sich für eine WM-Teilnahme zu empfehlen. Nach dem letzten Testspiel gegen Sambia am 7. Juli (20.30 Uhr/ARD) in Fürth wird Voss-Tecklenburg ihr 23-köpfiges WM-Aufgebot benennen. Zuvor geht es in das zweite Trainingslager nach Herzogenaurach.
Wie schon mit ihrem Siegtreffer beim 2:1 im November gegen Weltmeister USA tat sich Krumbiegel als Torschützin hervor: Die Hoffenheimerin verlängerte gleich zu Beginn per Hacke eine Hereingabe von Nicole Anyomi ins Netz. Doch wer auf weitere Tore gehofft in Durchgang eins hatte, wurde enttäuscht. Vor allem an der Frankfurterin Laura Freigang mit der Nummer 10 lief das Spiel ziemlich vorbei.
Nach der Pause kam unter anderem Chelsea-Profi Melanie Leupolz, die im vergangenen Jahr Mutter eines Jungen geworden war, fürs Mittelfeld. Sie fand aber ebenfalls kaum Lücken nach vorne. Freigang setzte kurz nach dem Wechsel den Ball am linken Pfosten vorbei - ansonsten tat sich die deutsche Auswahl weiter schwer. Vor und nach Minges 2:0 vergaben die Asiatinnen sogar noch zwei dicke Chancen, ehe sie doch noch jubeln durften.
Voss-Tecklenburg hat allerdings noch Zeit, um ihr Turnierteam zu formen. Am 11. Juli ist der Abflug zur WM, am 24. Juli geht es im ersten Gruppenspiel gegen Marokko. Kolumbien und Südkorea lauten die weiteren Vorrundengegner der DFB-Spielerinnen auf dem Weg zum erhofften dritten WM-Titel nach 2003 und 2007.
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25.06.2023 - 19:38 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Frauen machen sich Mut: «Vor der EM lief auch nicht alles rund»
©IMAGO
Nichts war es mit dem erhofften Torspektakel gegen Vietnam. Die deutschen Fußballerinnen müssen sich erst noch in WM-Form bringen - die Bundestrainerin ist ziemlich unzufrieden.
Martina Voss-Tecklenburg brüllte immer wieder vergebens gegen den Lärm der zahlreichen Vietnam-Fans auf dem Bieberer Berg an und klatschte später schmallippig ihre Spielerinnen ab. Vier Wochen vor dem Vorrunden-Start in Australien sucht die Bundestrainerin noch ihr Team für die Weltmeisterschaft. Auf das mühsame 2:1 der deutschen Fußballerinnen gegen den WM-Außenseiter aus Asien in Offenbach reagierte die 55-Jährige am Samstagabend ziemlich angefressen. Unterm Strich bleiben eine lange Mängelliste, nur noch eine Testpartie zum Einspielen - aber die Hoffnung auf die Asse des VfL Wolfsburg und des FC Bayern sowie die Trainingseinheiten in Herzogenaurach:
«Es war sicherlich ein wenig zusammengewürfelt», sagte Voss-Tecklenburg zu ihrer Startformation vor 13 652 Fans mit zahlreichen Spielerinnen aus der zweiten Reihe. Und zum Stand der Vorbereitung: «Wir haben einen anderen Anspruch, das ist klar. Aber wir wissen auch, wir sind vielleicht maximal bei 40 Prozent oder 50 Prozent. Trotzdem haben wir heute viele Erkenntnisse gewonnen.»
Vor allem die, dass die Vize-Europameisterinnen zum Ende ihrer ersten Vorbereitung und im zweiten Block vom 1. bis 7. Juli «noch ganz viel auf dem Trainingsplatz zu tun haben». Gegen das giftige Vietnam-Team konnten sich noch am ehesten die Frankfurterin Nicole Anyomi und die Hoffenheimerin Paulina Krumbiegel, die neben Janina Minge ins Tor traf, empfehlen. Am Ende verhinderte die starke Stammkeeperin Merle Frohms den Ausgleich. Die meisten Asse vom Champions-League-Finalisten VfL Wolfsburg um Kapitänin Alexandra Popp und die erkrankte Lena Oberdorf wurden von Voss-Tecklenburg ebenso geschont wie die fünf später angereisten Spielerinnen des FC Bayern.
Dass der Nominierungs-Streit zwischen dem Münchner Club und dem Deutschen Fußball-Bund doch noch nachhallt, zeigt auch die Tatsache, dass den DFB-Frauen jetzt nur noch die Partie gegen Sambia am 7. Juli (20.30 Uhr/ARD) in Fürth bleibt, um Automatismen zu schärfen. Danach wird Voss-Tecklenburg ihr 23-köpfiges Aufgebot benennen. Fünf Spielerinnen aus dem vorläufigen Kader müssen zu Hause bleiben. Nach der Ankunft in Australien, wo es in den Gruppenspielen gegen Marokko, Kolumbien und Südkorea geht und im Achtelfinale schon die WM-Mitfavoriten Frankreich oder Brasilien drohen, will die Bundestrainerin intern noch gegen eine männliche Nachwuchsmannschaft testen.
«Nach drei Platzeinheiten ist es das erste Spiel gewesen. Wir können das einordnen, wissen aber auch, was wir auf vielen Ebenen die nächsten drei Wochen zu tun haben», sagte Voss-Tecklenburg - nachdem sie ihrem Team zahlreiche Mängel attestiert hatte. Die Fitness sei noch am einfachsten zu lösen, aber sie sprach auch von fehlenden «Basics», dem Umgang mit Druck und dem taktischen Verständnis: «Verstehen wir das Spiel so, wie wir es spielen wollen?»
Die Fehlpassquote empfand Angreiferin Laura Freigang von Eintracht Frankfurt «auffällig». Für die eingewechselte Abwehrchefin Marina Hegering war «das Zweikampfverhalten der alles entscheidende Unterschied.» Man müsse noch an vielem arbeiten, räumte Mittelfeldspielerin Lena Lattwein ein, erinnerte aber auch daran: «Vor der EM lief ja auch nicht alles rund.»
In England fanden die DFB-Frauen im vergangenen Jahr schnell zusammen und begeisterten, ehe sie im Finale vom Gastgeber-Team ausgebremst wurden. Andererseits: Voss-Tecklenburg brauchte zuletzt schon fast alle Finger, um ihre WM-Favoriten aufzuzählen. Und in diesem Jahr hat ihre Auswahl in den Spielen gegen Schweden (0:0), die Niederlande (1:0) und Brasilien (1:2) nur phasenweise überzeugen können. Trotzdem ist der dritte WM-Titel nach 2003 und 2007 das große Ziel.
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26.06.2023 - 08:53 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB stockt WM-Prämie für Fußballerinnen nicht auf
Der Deutsche Fußball-Bund erspart sich weitere Verhandlungen über die WM-Prämien der Fußballerinnen: Die Zahlungen kommen direkt von der FIFA.
Der DFB wird den deutschen Fußballerinnen bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft keine Preisgelder über die Prämien der FIFA hinaus bezahlen. Dies bestätigte der Deutsche Fußball-Bund der Deutschen Presse-Agentur und verwies auf die Zahlungen des Weltverbandes. Für den WM-Titel bei dem Turnier vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland würden Kapitänin Alexandra Popp und Co. demnach jeweils 270 000 Dollar (252 000 Euro) bekommen. Bei den deutschen Männern waren im vergangenen Jahr vom DFB für einen Triumph in Katar 400 000 Euro ausgelobt worden.
Die FIFA hatte kürzlich bekannt gegeben, dass bei den Frauen erstmals mindestens 30 000 Dollar (rund 28 000 Euro) an jede Spielerin ausgeschüttet werden. Für die 23 Weltmeisterinnen gibt es demnach am Ende jeweils 270 000 Dollar (252 000 Euro) und damit zusammen mehr als 6,2 Millionen Dollar (rund 5,8 Millionen Euro).
An der Debatte um Equal Pay («Gleiche Bezahlung») hatte sich seit der EM im vergangenen Jahr in England sogar Bundeskanzler Olaf Scholz beteiligt, der vom DFB eine gleiche Bezahlung von Frauen und Männern forderte. Der DFB kann sich durch das Vorgehen der FIFA nun aber weitere Verhandlungen sparen.
In der Vergangenheit waren die FIFA-Gelder nur an die jeweiligen nationalen Verbände verteilt worden, die wiederum selbst ihre Preisgelder für die Teams bestimmten. Jetzt werden die Prämien direkt an die WM-Akteurinnen weitergegeben. Die Verbände erhalten noch zusätzliche Zahlungen - der Verband der künftigen Weltmeisterinnen zum Beispiel noch einmal über 4 Millionen Dollar (gut 3,7 Millionen Euro).
Bei der WM schüttet die FIFA insgesamt 110 Millionen US-Dollar (rund 103 Millionen Euro) aus - und damit immer noch deutlich weniger als zuletzt bei den Männern in Katar: Da waren es im vergangenen Jahr insgesamt 440 Millionen Dollar (411 Millionen Euro).
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DFB-Frauen in Offenbach: Chance für Eintracht-Asse um Freigang
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Für die deutsche Nationalmannschaft ist die Partie gegen Vietnam der vorletzte WM-Test. Dabei können sich in Offenbach vor allem die Spielerinnen von Eintracht Frankfurt empfehlen.
Vor allem die Spielerinnen von Eintracht Frankfurt können bei der Testpartie des deutschen Fußball-Nationalteams der Frauen gegen Vietnam für ihre WM-Teilnahme werben. «Wir können davon ausgehen, dass die Spielerinnen, die nicht so lange gespielt haben, die pünktlich angereist sind, auch mehrheitlich Spielzeit bekommen», kündigte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor der Begegnung an diesem Samstag (18.15 Uhr/ZDF) in Offenbach gegen den WM-Teilnehmer an.
Die Eintracht stellt mit den WM-Kandidatinnen Laura Freigang, Nicole Anyomi, Sophia Kleinherne, Sara Doorsoun und Sjoeke Nüsken die zweitgrößte Fraktion im 28-köpfigen vorläufigen Kader der DFB-Frauen. Die fünf Bayern-Akteurinnen Lea Schüller, Klara Bühl, Lina Magull, Carolin Simon und Sydney Lohmann werden im vorletzten Länderspiel vor der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) nicht zum Einsatz kommen. Sie waren erst drei Tage nach ihren Kolleginnen im Trainingslager in Herzogenaurach eingetroffen, weil der FC Bayern München darauf bestanden hatte.
Dies hatte zu einem heftigen Streit zwischen dem deutschen Meister und dem Deutschen Fußball-Bund geführt. Bei der Nominierung des endgültigen Kaders mit 23 WM-Fahrerinnen soll dies aber keine Rolle spielen, hatte Voss-Tecklenburg mehrfach betont.
Auch die zehn Spielerinnen des VfL Wolfsburg - allen voran DFB-Kapitänin Alexandra Popp - sollen weitgehend geschont werden, da sie erst Anfang Juni das Champions-League-Finale bestritten hatten. Die erkrankte Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf blieb zudem in Herzogenaurach. «Natürlich werden alle Spielerinnen vor Ort sein und sich den Fans zeigen», versprach die Bundestrainerin. Bis Freitag waren 12 000 Tickets verkauft.
«Wir haben taktisch schon ein bisschen was angeschoben - sowohl auf dem Platz als auch daneben. Wir haben eine Idee, was wir morgen sehen wollen. Wir wissen aber auch, dass nicht alles gelingen wird», sagte Voss-Tecklenburg. Letzter Gegner der DFB-Frauen vor der WM ist Sambia am 7. Juli (20.30 Uhr/ARD) in Fürth. Danach wird die Bundestrainerin ihr WM-Aufgebot benennen.
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24.06.2023 - 23:01 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulrike John und David Joram
«Ganz viel zu tun»: DFB-Spielerinnen mühen sich zu 2:1 gegen Vietnam
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Beim WM-Casting in Offenbach zeigen die DFB-Spielerinnen ohne Alexandra Popp und die Bayern-Asse wenig Durchschlagskraft. Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vermisst die «Basics».
Martina Voss-Tecklenburg klatschte ihre Spielerinnen ab, wirkte aber ganz schön angefressen. Trotz des Sieges am Samstagabend gegen Vietnam war die Fußball-Bundestrainerin nicht zufrieden. In vielen Bereichen würden die Basics fehlen, monierte die 55-Jährige mit ernster Miene nach dem 2:1 (1:0) beim ZDF. «Wir hatten keinen Zugriff», an Chancen habe es gemangelt. «Es gibt in allen Bereichen noch ganz viel zu arbeiten, ganz viel zu tun.»
Genau einen Monat vor dem Auftaktspiel der DFB-Elf bei der Weltmeisterschaft in Australien gelang nur wenig, wohl auch, weil Voss-Tecklenburg auf viele potenzielle Stammspielerinnen verzichtet hatte. «Es war sicherlich ein wenig zusammengewürfelt», sagte sie zu ihrer Startformation - und zum Stand der Vorbereitung: «Wir sind vielleicht bei 40 Prozent, wir haben drei Platzeinheiten.»
Vor 13 652 Fans setzte die Bundestrainerin viele Spielerinnen aus der zweiten Reihe ein. Ohne Kapitänin Alexandra Popp traf Paulina Krumbiegel bereits in der dritten Minute auf dem Bieberer Berg zum 1:0. Janina Minge vom SC Freiburg erhöhte mit ihrem ersten Länderspieltor auf 2:0 (80.). In der Nachspielzeit gelang den Vietnamesinnen aber sogar noch der Treffer durch Thi Thanh Nha Nguyen (90.+3).
«Am Ende freuen wir uns über den Sieg», sagte Krumbiegel, «wir haben aber auch gesehen, dass wir noch einiges zu arbeiten haben bis zur WM.» Es sei noch einiges zu tun. «Ich denke schon, dass es in den Köpfen auch ein bisschen verankert ist», sagte die 22-Jährige über die Konkurrenzsituation im Team. Von den Spielerinnen aus der zweiten Reihe müssen einige noch um ihr WM-Ticket kämpfen.
Voss-Tecklenburg hatte in Torhüterin Merle Frohms und Lena Lattwein nur zwei Wolfsburgerinnen in der Startelf und - wie angekündigt - keine Spielerin des FC Bayern. Nach dem Streit zwischen dem DFB und dem Münchner Club um deren spätere Anreise wollte die Bundestrainerin «keine Risiken eingehen», weil die Bayern-Asse um Lena Magull und Lea Schüller nach ihrem Urlaub erst am Freitag zum Nationalteam gestoßen waren.
Geschont wurde auch Popp: Für den EM-Star vom VfL Wolfsburg gab die Hoffenheimer Stürmerin Melissa Kössler ihr Debüt in der Auswahl, konnte aber keine ihrer Chancen verwerten. Vor allem für Wackelkandidatinnen wie sie war es die große Chance, sich für eine WM-Teilnahme zu empfehlen. Nach dem letzten Testspiel gegen Sambia am 7. Juli (20.30 Uhr/ARD) in Fürth wird Voss-Tecklenburg ihr 23-köpfiges WM-Aufgebot benennen. Zuvor geht es in das zweite Trainingslager nach Herzogenaurach.
Wie schon mit ihrem Siegtreffer beim 2:1 im November gegen Weltmeister USA tat sich Krumbiegel als Torschützin hervor: Die Hoffenheimerin verlängerte gleich zu Beginn per Hacke eine Hereingabe von Nicole Anyomi ins Netz. Doch wer auf weitere Tore gehofft in Durchgang eins hatte, wurde enttäuscht. Vor allem an der Frankfurterin Laura Freigang mit der Nummer 10 lief das Spiel ziemlich vorbei.
Nach der Pause kam unter anderem Chelsea-Profi Melanie Leupolz, die im vergangenen Jahr Mutter eines Jungen geworden war, fürs Mittelfeld. Sie fand aber ebenfalls kaum Lücken nach vorne. Freigang setzte kurz nach dem Wechsel den Ball am linken Pfosten vorbei - ansonsten tat sich die deutsche Auswahl weiter schwer. Vor und nach Minges 2:0 vergaben die Asiatinnen sogar noch zwei dicke Chancen, ehe sie doch noch jubeln durften.
Voss-Tecklenburg hat allerdings noch Zeit, um ihr Turnierteam zu formen. Am 11. Juli ist der Abflug zur WM, am 24. Juli geht es im ersten Gruppenspiel gegen Marokko. Kolumbien und Südkorea lauten die weiteren Vorrundengegner der DFB-Spielerinnen auf dem Weg zum erhofften dritten WM-Titel nach 2003 und 2007.
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25.06.2023 - 19:38 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Frauen machen sich Mut: «Vor der EM lief auch nicht alles rund»
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Nichts war es mit dem erhofften Torspektakel gegen Vietnam. Die deutschen Fußballerinnen müssen sich erst noch in WM-Form bringen - die Bundestrainerin ist ziemlich unzufrieden.
Martina Voss-Tecklenburg brüllte immer wieder vergebens gegen den Lärm der zahlreichen Vietnam-Fans auf dem Bieberer Berg an und klatschte später schmallippig ihre Spielerinnen ab. Vier Wochen vor dem Vorrunden-Start in Australien sucht die Bundestrainerin noch ihr Team für die Weltmeisterschaft. Auf das mühsame 2:1 der deutschen Fußballerinnen gegen den WM-Außenseiter aus Asien in Offenbach reagierte die 55-Jährige am Samstagabend ziemlich angefressen. Unterm Strich bleiben eine lange Mängelliste, nur noch eine Testpartie zum Einspielen - aber die Hoffnung auf die Asse des VfL Wolfsburg und des FC Bayern sowie die Trainingseinheiten in Herzogenaurach:
«Es war sicherlich ein wenig zusammengewürfelt», sagte Voss-Tecklenburg zu ihrer Startformation vor 13 652 Fans mit zahlreichen Spielerinnen aus der zweiten Reihe. Und zum Stand der Vorbereitung: «Wir haben einen anderen Anspruch, das ist klar. Aber wir wissen auch, wir sind vielleicht maximal bei 40 Prozent oder 50 Prozent. Trotzdem haben wir heute viele Erkenntnisse gewonnen.»
Vor allem die, dass die Vize-Europameisterinnen zum Ende ihrer ersten Vorbereitung und im zweiten Block vom 1. bis 7. Juli «noch ganz viel auf dem Trainingsplatz zu tun haben». Gegen das giftige Vietnam-Team konnten sich noch am ehesten die Frankfurterin Nicole Anyomi und die Hoffenheimerin Paulina Krumbiegel, die neben Janina Minge ins Tor traf, empfehlen. Am Ende verhinderte die starke Stammkeeperin Merle Frohms den Ausgleich. Die meisten Asse vom Champions-League-Finalisten VfL Wolfsburg um Kapitänin Alexandra Popp und die erkrankte Lena Oberdorf wurden von Voss-Tecklenburg ebenso geschont wie die fünf später angereisten Spielerinnen des FC Bayern.
Dass der Nominierungs-Streit zwischen dem Münchner Club und dem Deutschen Fußball-Bund doch noch nachhallt, zeigt auch die Tatsache, dass den DFB-Frauen jetzt nur noch die Partie gegen Sambia am 7. Juli (20.30 Uhr/ARD) in Fürth bleibt, um Automatismen zu schärfen. Danach wird Voss-Tecklenburg ihr 23-köpfiges Aufgebot benennen. Fünf Spielerinnen aus dem vorläufigen Kader müssen zu Hause bleiben. Nach der Ankunft in Australien, wo es in den Gruppenspielen gegen Marokko, Kolumbien und Südkorea geht und im Achtelfinale schon die WM-Mitfavoriten Frankreich oder Brasilien drohen, will die Bundestrainerin intern noch gegen eine männliche Nachwuchsmannschaft testen.
«Nach drei Platzeinheiten ist es das erste Spiel gewesen. Wir können das einordnen, wissen aber auch, was wir auf vielen Ebenen die nächsten drei Wochen zu tun haben», sagte Voss-Tecklenburg - nachdem sie ihrem Team zahlreiche Mängel attestiert hatte. Die Fitness sei noch am einfachsten zu lösen, aber sie sprach auch von fehlenden «Basics», dem Umgang mit Druck und dem taktischen Verständnis: «Verstehen wir das Spiel so, wie wir es spielen wollen?»
Die Fehlpassquote empfand Angreiferin Laura Freigang von Eintracht Frankfurt «auffällig». Für die eingewechselte Abwehrchefin Marina Hegering war «das Zweikampfverhalten der alles entscheidende Unterschied.» Man müsse noch an vielem arbeiten, räumte Mittelfeldspielerin Lena Lattwein ein, erinnerte aber auch daran: «Vor der EM lief ja auch nicht alles rund.»
In England fanden die DFB-Frauen im vergangenen Jahr schnell zusammen und begeisterten, ehe sie im Finale vom Gastgeber-Team ausgebremst wurden. Andererseits: Voss-Tecklenburg brauchte zuletzt schon fast alle Finger, um ihre WM-Favoriten aufzuzählen. Und in diesem Jahr hat ihre Auswahl in den Spielen gegen Schweden (0:0), die Niederlande (1:0) und Brasilien (1:2) nur phasenweise überzeugen können. Trotzdem ist der dritte WM-Titel nach 2003 und 2007 das große Ziel.
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26.06.2023 - 08:53 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB stockt WM-Prämie für Fußballerinnen nicht auf
Der Deutsche Fußball-Bund erspart sich weitere Verhandlungen über die WM-Prämien der Fußballerinnen: Die Zahlungen kommen direkt von der FIFA.
Der DFB wird den deutschen Fußballerinnen bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft keine Preisgelder über die Prämien der FIFA hinaus bezahlen. Dies bestätigte der Deutsche Fußball-Bund der Deutschen Presse-Agentur und verwies auf die Zahlungen des Weltverbandes. Für den WM-Titel bei dem Turnier vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland würden Kapitänin Alexandra Popp und Co. demnach jeweils 270 000 Dollar (252 000 Euro) bekommen. Bei den deutschen Männern waren im vergangenen Jahr vom DFB für einen Triumph in Katar 400 000 Euro ausgelobt worden.
Die FIFA hatte kürzlich bekannt gegeben, dass bei den Frauen erstmals mindestens 30 000 Dollar (rund 28 000 Euro) an jede Spielerin ausgeschüttet werden. Für die 23 Weltmeisterinnen gibt es demnach am Ende jeweils 270 000 Dollar (252 000 Euro) und damit zusammen mehr als 6,2 Millionen Dollar (rund 5,8 Millionen Euro).
An der Debatte um Equal Pay («Gleiche Bezahlung») hatte sich seit der EM im vergangenen Jahr in England sogar Bundeskanzler Olaf Scholz beteiligt, der vom DFB eine gleiche Bezahlung von Frauen und Männern forderte. Der DFB kann sich durch das Vorgehen der FIFA nun aber weitere Verhandlungen sparen.
In der Vergangenheit waren die FIFA-Gelder nur an die jeweiligen nationalen Verbände verteilt worden, die wiederum selbst ihre Preisgelder für die Teams bestimmten. Jetzt werden die Prämien direkt an die WM-Akteurinnen weitergegeben. Die Verbände erhalten noch zusätzliche Zahlungen - der Verband der künftigen Weltmeisterinnen zum Beispiel noch einmal über 4 Millionen Dollar (gut 3,7 Millionen Euro).
Bei der WM schüttet die FIFA insgesamt 110 Millionen US-Dollar (rund 103 Millionen Euro) aus - und damit immer noch deutlich weniger als zuletzt bei den Männern in Katar: Da waren es im vergangenen Jahr insgesamt 440 Millionen Dollar (411 Millionen Euro).
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