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CL Qualfikationsspiele der Frauen Saison 22/23

#32
Trotz erfolgreichen taktischen Kniffs
2:0-Vorsprung verspielt: Wolfsburgs Frauen verlieren CL-Finale gegen Barcelona

Die Frauen des VfL Wolfsburg haben ihren dritten Champions-League-Titel verpasst. Gegen Barcelona reichte den Wölfinnen ein 2:0-Vorsprung zur Pause nicht, um die Partie in Eindhoven für sich zu entscheiden.

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Nach der verspielten Bundesliga-Meisterschaft waren die Frauen des VfL Wolfsburg erpicht darauf, neben dem DFB-Pokal noch einen weiteren Titel für den Trophäenschrank zu erobern. Es winkte der erste Champions-League-Erfolg seit 2014.

Barcelona hatte zuvor seine Generalprobe in den Sand gesetzt und zum ersten Mal seit zwei Jahren in der Liga verloren. Dennoch ging das Team von Trainer Jonatan Giraldez als Favorit in die Partie und setzte anders als zuletzt wieder auf sein vollständiges Starsensemble um die Ex-Wolfsburgerin Hansen.
Barcelona wirbelt, Wolfsburg trifft

Und deren Hereinnahme machte sich beinahe schon nach nur 40 Sekunden bezahlt. Doch nach ihrem Tänzchen inklusive Ablage blieb Aitana aus dem Rückraum zielend an Wilms hängen (1.).

Wolfburg-Trainer Tommy Stroot hatte nach dem 2:1-Sieg gegen den SC Freiburg zum Saisonfinale lediglich Rückkehrerin Oberdorf neu in der Startelf begrüßt, dafür mit bekanntem Personal aber etwas überraschend rotiert. So begann die nominelle Mittelstürmerin Pajor zum ersten Mal in dieser Saison auf dem linken offensiven Flügel. Und das zahlte sich aus: Die Polin eroberte tief in der gegnerischen Hälfte den Ball und jagte ihn noch vor Erreichen der Strafraumkante in den rechten Giebel (3.).

Der Traumstart war aus Sicht der Wölfinnen also geglückt, diese mussten in der Folge allerdings immer wieder Druckphasen spielfreudiger Katalaninnen überstehen: Paredes köpfte aus kürzester Distanz am Tor vorbei (13.), Aitana blieb erneut nach einem Hansen-Solo mit ihrem Schuss an Wilms hängen (27.), Hansen traf aus aussichtsreicher Lage den Ball nicht optimal und Salma scheiterte kurz vor der Pause an der hervorragenden Frohms (45.+2).

Stattdessen zeigte Wolfsburg mit nur einem einzigen weiteren Angriff, was Effizienz bedeutet. Pajor hatte auf der linken Seite den Kopf oben und das Auge für Popp, die als Mittelstürmerin aufgeboten worden war und allen zeigte, warum. Nachdem sie sich in der Mitte davongestohlen hatte, versenkte sie die Flanke von Pajor eiskalt per Kopf zur schmeichelhaften 2:0-Pausenführung (37.).
Doppelschlag nach der Pause bringt Barça auf die Siegerstraße

Nach dem Seitenwechsel legte Barça dann los wie die Feuerwehr. Wolfsburg schien gedanklich noch in der Kabine, da rollte schon die erste Welle der Spanierinnen. Patri leitete einen Angriff selbst ein und tauchte dann nach der Vorlage von Hansen frei im gegnerischen Sechzehner auf, den Ball schob sie mühelos zum Anschluss über die Linie (48.). Keine 120 Sekunden später durfte die 25-Jährige schon wieder jubeln. Eine Flanke von Aitana köpfte sie zum 2:2 in die Maschen (50.). Wieder war es über die rechte Offensivseite gegangen.

Die Wölfinnen erholten sich nur schwer von diesem Doppelschlag. Stattdessen verteidigten sie mit Mühe die immer währenden Angriffe ihrer Kontrahentinnen. Erst Mitte des zweiten Durchgangs sorgten die Niedersächsinnen mal für etwas Entlastung. Doch zweimal scheiterte Pajor aus spitzem Winkel an Barcelonas Torhüterin Paños (67./69.).

Spielbestimmend war trotz dieser beiden Nadelstiche aber nach wie vor das Team von Jonatan Giraldez, das sich 20 Minuten vor dem Ende für seine Bemühungen belohnte. Ausgerechnet die ehemalige Wolfsburgerin Rölfo brachte den Ball eiskalt im rechten Toreck unter, nachdem Wilms mit ihrem Klärungsversuch gescheitert war (70.).

Dem Ausgleich war der VfL dann nie mehr wirklich nahe. Zu viele Unterbrechungen aufgrund von Fouls, Verletzungen und Auswechslungen kennzeichneten die Schlussphase, die nach acht Minuten Nachspielzeit ihr Ende fand. Den Traum vom dritten Titelgewinn in der Königsklasse mussten die Wölfinnen also trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung begraben, Barça feierte indes seinen zweiten Champions-League-Triumph binnen zwei Jahren.

Für beide Teams ist die Saison nun beendet, für einige Spielerinnen beider Klubs startet nach einer kurzen Pause in den nächsten Wochen allerdings schon die Vorbereitung auf die anstehende Weltmeisterschaft (20.07. bis 20.08.).

Quelle 


Bronzes Fehler fallen am Ende nicht ins Gewicht
Flashback, Aberglaube, "Bullshit": Barça fliegt zur Titelfeier sofort nach Hause

Dass der FC Barcelona nach einer immensen Leistungssteigerung doch noch dem VfL Wolfsburg den Champions-League-Titel entriss, lag vielleicht auch an der Final-Niederlage 2022.

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Die Liebe zum großen Pokal: Mittelfeld-Lenkerin Aitana kann ihre Freude ganz gut ausdrücken.

Aus Eindhoven berichtet Paul Bartmuß

"Lucy, wir verpassen den Flug!", rief Ana-Maria Crnogorcevic ihrer Mitspielerin zu, die in der Mixed Zone mit ihrer Sonnenbrille spielte und geduldig Fragen der Reporter beantwortete. Lucy Bronze schien, als würde sie gar nicht unbedingt schon wieder verschwinden wollen aus Eindhoven. Hier, wo sie gerade eines der schwächsten Finals ihrer an Finals nicht armen Karriere hinter sich hatte. Samt ihrem vierten Titelgewinn in der Königsklasse.

Vor dem 0:1 durch Wolfsburgs Ewa Pajor hatte die Engländerin den Ball stümperhaft verloren, vor dem 0:2 hatte sie Pajor kaum attackiert. Die Polin flankte auf den Kopf von Alexandra Popp und brachte die Wölfinnen dem Titel ganz nahe - scheinbar.

"Klar, ich habe fünf Wochen lang kein Spiel gemacht", sagte die in der Zwischenzeit am Knie arthroskopierte Bronze, auch wenn es in Wahrheit sogar sechs waren. "Das darf aber keine Ausrede sein. Erst war es schwer, meinen frühen Fehler (der zum 0:1 führte, Anm. d. Red.) abzuhaken, aber nach ein paar Minuten ist es mir gelungen. Um das zu schaffen, spielt Erfahrung eine große Rolle."

Trainer Jonatan Giraldez nahm die fehlerhafte Rechtsverteidigerin ausdrücklich in Schutz: "Es geht nicht darum, dass man Fehler macht. Es geht darum, wie man auf sie reagiert." Und das habe Bronze "großartig" gemacht: "Ich mag es nicht, wenn jemand einen Fehler macht, und man dann mit dem Finger auf denjenigen zeigt."

So stand nach Schlusspfiff doch noch ein 3:2-Sieg auf der Tafel, zu der Patri mit einem schnellen Doppelpack nach der Pause und schließlich die ehemalige Wolfsburgerin Fridolina Rolfö die Tore beigetragen hatten. Der zweite Champions-League-Titel der Barça-Frauen binnen zwei Jahren: Zwischendurch hatten sie das Finale 2022 gegen Lyon verloren. Ob das schon der Beginn einer neuen Dynastie sei, wurde Jonatan Giraldez gefragt. "Ich weiß nicht", wehrte der ab.

Weil der FCB sich vorab festgelegt hatte, bald nach Schlusspfiff zurück zu reisen, musste er schnell seine Sachen packen und los zum Flughafen. "In Barcelona machen wir Party bis zum Morgen", sagte Caroline Hansen. "Wir haben so lange auf diesen Tag gewartet. Es ist ein viel größerer Titel als der vor zwei Jahren".

Ein Kraftakt mit drei Toren? Kein Problem

Damals hatte es wegen der Pandemie keine Zuschauer in Göteborg gegeben, in Eindhoven waren es nun 33.147. Die Katalaninnen wurden begeistert gefeiert - und feierten sich selbst. "Sie hören es ja", sagte Hansen in der Mixed Zone und deutete lächelnd in die Richtung, aus der Freudengesänge ihrer Mitspieler tönten. Die Norwegerin sagte, sie habe einen "Flashback" zum Finale 2022 gehabt. "Aber ich habe mir gedacht: 'Das passiert nicht noch einmal'". Im vergangenen Jahr hatte der FC Barcelona gegen Olympique Lyon - ebenfalls nach frühem 0:2 - mit 1:3 verloren.

Diesmal schien der Zwei-Tore-Rückstand beim FC Barcelona und dessen Selbstverständnis nicht viel anzurichten. "Ich glaube nicht, dass wir uns zu irgendeinem Zeitpunkt Sorgen darum gemacht haben, drei Tore zu erzielen", berichtete Bronze. Eigentlich ein großer Kraftakt - aber mit dieser Qualität im Kader doch machbar.

Spielerinnen und Trainer waren sich hinterher einig, schon in der ersten Halbzeit trotz des 0:2-Rückstands die eindeutig bessere Mannschaft gewesen zu sein. "Das Ergebnis zur Pause war nicht ganz fair", sagte Trainer Jonatan Giraldez, "wir hatten so viele Chancen." Unisono berichteten er und sein Team, in der Pause sei es primär darum gegangen, weiter an sich zu glauben, dran zu bleiben.

Nur eine Umstellung habe es gegeben: Die umtriebige Zentrumsstürmerin Salma tauschte Giraldez mit der linken Angreiferin Mariona Caldentey. Mariona habe, so erklärte es Giraldez, von da an als Wandspielerin mit dem Rücken zum Wolfsburger Tor fungieren sollen. Weil sie sich auch gern nach hinten fallen ließ, stellte die Blaugrana so in mancher Situation eine Überzahl im Mittelfeld her.

Dort schwang sich Patri, die oft im Schatten von Aitana, Putellas und Walsh steht, mit ihren beiden Toren zur Matchwinnerin auf. "Endlich haben die Leute gesehen, wie gut Patri ist", lobte Nebenfrau Keira Walsh, selbst die teuerste Spielerin der Welt. "Sie wurde so sehr unterschätzt."

Die entscheidende Frau erzählte von einem der Erfolgsgeheimnisse des Teams: dem Aberglauben. "Vor ein paar Jahren haben wir Holz angefasst", sagte Patri, diesmal habe es die "Theorie der Nummer zwei" gegeben. Ab und zu war es zu beobachten, dass die Akteurinnen sich anschauten und dabei zwei Finger hochhielten. "Natürlich wird das nicht den Ausschlag gegeben haben", schränkte die Torschützin ein, "aber das sorgt für eine spezielle Verbindung zwischen uns".

Kleiner Vorfall um Mariona und ihre Flagge

Inmitten der Euphorie untersagte die UEFA laut dem schwedischen Portal "Fotbollskanalen" der Angreiferin Mariona Caldentey, eine Flagge aus der Umkleidekabine zum Feiern zu holen. Schließlich war die 27-Jährige zur Dopingkontrolle ausgelost worden und durfte sich in den Katakomben nicht frei bewegen. "Das ist Bullshit", habe Mariona der UEFA-Mitarbeiterin entgegengeschrien, die ihr den Zutritt verwehrt habe.

Es blieb ein kleiner Aufreger in einer großen Barça-Party, die ihre Spuren in mindestens zwei Ländern hinterlassen sollte. Während man in Eindhoven noch das Lametta vom Rasen sammelte, waren die Spielerinnen schon auf dem Weg zum Flughafen.

Quelle 


Wolfsburgs Trainer über Enttäuschung, Wechsel und die Perspektiven
Stroot befürchtet nach vierter Finalpleite: "Das wird in Zukunft nicht leichter"

Tommy Stroot wirkte gefasst, aber auch etwas mitgenommen. Mehr als eine Stunde nach dem mit 2:3 verlorenen Champions-League-Finale musste sich der Trainer des VfL Wolfsburg den Fragen der anwesenden Journalisten stellen.

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Wolfsburgs Trainer Tommy Stroot Getty Images

Aus Eindhoven berichtet Susanne Müller

Die Glückwünsche an den FC Barcelona standen dabei recht weit oben auf Stroots Liste, noch wichtiger aber war dem 34-Jährigen, die Leistung seiner eigenen Mannschaft hervorzuheben. "Wenn man zur Halbzeit 2:0 führt, muss man sagen, wir hatten Barça da, wo wir sie haben wollten. Wir haben ein wahnsinnig tolles Spiel gesehen und daran waren wir in vielen Momenten beteiligt. Das war Werbung für den Frauenfußball in allen Bereichen, ein tolles Niveau."

Entsprechend geknickt seien alle Beteiligten nach dem Schlusspfiff gewesen. "Ich musste mich kurz sammeln und auch den Spielerinnen einen kurzen Moment geben. Das tut schon extrem weh, wenn man sehr viel richtig gemacht hat und nah dran war, für die große Sensation zu sorgen. In dem Moment, in dem ich die Spielerinnen niedergeschlagen sehe, macht das auch was mit mir. Wir müssen jetzt kurz schlucken und dann wieder neue Energie daraus ziehen, dass wir ein tolles Spiel gesehen haben."
Zwei Nationalstürmerinnen schmoren auf der Bank

Und selbiges hätte noch besser sein können, wenn da nicht diese fünf Minuten nach der Pause gewesen wären. "Die erste Viertelstunde kommt bei Barça die volle Wucht. Nach der Halbzeit kam diese Wucht dann nochmal. Das war bitter, das 1:2 so schnell zu kriegen. Das 2:2 hatte damit auch zu tun, weil Barça diese Wucht aufrechterhalten hat. Gut war, dass wir uns danach gefangen haben", erklärte Stroot weiter.

Einige Fragen zu seinen Wechseln musste sich der Trainer allerdings auch gefallen lassen. Nach dem 1:2 brachte er Lena Lattwein, die nach einem Schlüsselbeinbruch seit Anfang April kein Spiel mehr absolviert hatte. Im weiteren Verlauf folgte mit Marina Hegering eine Verteidigerin, obwohl der VfL offensiv extrem harmlos agierte, und mit Pauline Bremer eine Stürmerin, die den VfL nach der Saison verlassen wird.

Stattdessen schmorten die offensiven Nationalspielerinnen Jule Brand und Tabea Waßmuth ebenso 90 Minuten auf der Bank wie auch Rebecka Blomqvist, die im DFB-Pokalfinale noch in der Startelf gestanden hatte. "Man schränkt sich ein, wenn alle Wechsel schon gemacht sind", begründete Stroot seine personellen Veränderungen, immerhin hätte es ja mit einem weiteren Wolfsburger Tor zum 3:3 in die Verlängerung gehen können. "Es geht nie um individuelle Spielerinnen, es geht immer darum, wonach das Spiel gerade fragt", philosophierte der Trainer weiter. Eine richtige Antwort auf die Frage, warum der VfL personell nichts mehr für seine Offensive tat, blieb jedoch aus.

So bleibt Stroot und seinem VfL am Ende nur die Hoffnung, Europas höchsten Titel vielleicht im nächsten Jahr gewinnen zu können. Nach 2016, 2018 und 2020 war die Niederlage gegen Barcelona bereits die vierte Endspielpleite in Folge. "Grundsätzlich ist das Erreichen des Finales schon ein Riesending. Das wird in Zukunft nicht leichter, wenn man weiß, was international passiert. Wir wissen das einzuschätzen. Aber wir sind nah dran an diesen Mannschaften", ist sich Stroot weiterhin sicher.

"Wir wissen genau, was unsere Qualitäten sind, und haben eine Art und Weise gefunden, uns auf diesem Niveau stabil zu halten. Dieses Finale war eine Bestätigung dafür. Mit Jonsdottir und Oberdorf haben wir Beispiele, die hier zur Weltspitze gereift sind, und bei Barça spielen drei ehemalige Spielerinnen von uns - das ist ein klares Signal. Finanzielle Mittel spielen da natürlich auch eine klare Rolle, aber wir kennen unseren Weg. Wir wissen, dass wir es auf unsere Weise schaffen, immer wieder gefährlich zu sein."

Am Ende aber hatte konnte auch der Trainer nicht alles erklären. Zum Beispiel, was bei den Wolfsburger Gegentoren so alles falsch gelaufen war bei seinem Team: "Diese Szenen muss ich mir in einem ruhigen Moment noch mal anschauen."

Quelle 
Big Grin Ich glaub ich bin eine Signatur Tongue
Cs10 Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit! Cs10
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RE: CL Qualfikationsspiele der Frauen Saison 22/23 - von KLAUS - 04.06.2023 - 16:06

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