10.05.2023 - 21:43
10.05.2023 - 15:06 Uhr | News | Quelle: dpa
Neuendorf über TV-Poker um Frauen-WM: «Alle zusammenraufen»
©IMAGO
Im Rechtestreit um die Frauenfußball-WM im Sommer macht der DFB Druck. Statt die Schuldfrage zu klären, sollen alle Parteien an einer Lösung interessiert sein. Das fordert der DFB-Boss.
Im andauernden Poker über die TV-Rechte der Frauenfußball-WM hat der Deutsche Fußball-Bund alle Beteiligten zur lösungsorientierten Zusammenarbeit aufgefordert. «Es bringt jetzt gar nichts, Fingerpointing zu machen. Ich glaube, alle müssen sich zusammenraufen. Wir haben eine politische Verantwortung: Dem Frauenfußball und der Gesellschaft gegenüber», sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Frankfurt/Main.
Ein Blackout im deutschen Fernsehen während der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland vom 20. Juli bis 20. August wäre «ein Imageverlust für alle Beteiligten», mahnte Neuendorf und appellierte, «dass man sich dem nicht verweigert, sondern sich fragt, was ist die Konsequenz, wenn man nicht zusammenkommt?»
Auf die Frage, ob er darüber auch mit FIFA-Präsident Gianni Infantino gesprochen habe, antwortete das FIFA-Council-Mitglied: «Sie können davon ausgehen, dass ich meiner Verantwortung bewusst bin. Dass ich alles tue, was in meiner Macht steht, um zu einer Lösung zu kommen.»
Infantino hatte angesichts der stockenden Verhandlungen davor gewarnt, dass die Spiele auch in Deutschland nicht im TV zu sehen sein könnten. Es sei eine «moralische Verpflichtung», die WM der Frauen nicht unter Wert zu verkaufen. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky hatte zuletzt Mitte April in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» geäußert, ARD und ZDF hätten «im Rahmen dieser Ausschreibung ein marktgerechtes Angebot platziert».
Nach einem «Kicker»-Bericht liegt dieses bei 5 Millionen Euro, der Fußball-Weltverband verlange aber das Doppelte. Für die Übertragungsrechte der Männer-WM 2022 in Katar hatten ARD und ZDF 214 Millionen Euro bezahlt. Konkrete Zahlen wollte Neuendorf am Mittwoch nicht kommentieren. «Wir verfügen nicht wirklich über belastbares Zahlenmaterial», sagte der DFB-Präsident.
Zuletzt hatte sich auch die Politik in die Debatte eingeschaltet. So hatten Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf eine schnelle Einigung gedrängt.
Die Live-Übertragung vom EM-Finale zwischen Deutschland und England im Wembleystadion (1:2) war mit 17,952 Millionen Zuschauern die am meisten gesehene Fernsehsendung des vergangenen Jahres. Allerdings versprechen die WM-Partien aus Australien und Neuseeland keine Quotenrekorde, da sie wegen der Zeitverschiebung nicht in die deutsche Primetime fallen.
Quelle
10.05.2023 - 15:09 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB: Frauenfußball «in den Köpfen angekommen»
©picture-alliance
Frauenfußball boomt seit der EM unübersehbar. Zumindest die öffentliche Wahrnehmung hat sich verändert, wie der DFB in einer Zwischenbilanz erfreut feststellt.
Die Reichweite der Nationalmannschaft und Bundesliga im Frauenfußball ist im Fernsehen und in den sozialen Netzwerken nach Angaben des DFB massiv gestiegen. Plattformübergreifend liege die Steigerung bei Social Media bei 186 Prozent. Die Aufrufe wuchsen demnach von 117 Millionen von der Hinrunde 2021/22 auf 335 Millionen (Hinrunde 2022/23). Dies teilte der DFB bei der Zwischenbilanz seiner «Strategie Frauen im Fußball FF27» am Mittwoch mit.
«Die EM hat uns absolut in die Karten gespielt und Dynamik hineingebracht», sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf bei der Pressekonferenz in Frankfurt/Main mit Blick auf die größere Sichtbarkeit seit dem erfolgreichen Turnier 2022 in England. Die WM im Sommer in Australien und Neuseeland werde dazu beitragen, «dass wir mit unserer Strategie weiter vorankommen». Allerdings gibt es für das Turnier immer noch keine Einigung im Rechte-Poker zwischen dem Weltverband FIFA und deutschen TV-Sendern wie ARD und ZDF.
Auch die kumulierte TV-Reichweite des Nationalteams, der Bundesliga und des DFB-Pokals habe sich massiv gesteigert - laut DFB von 150 Millionen aus der Hinrunde 2021/22 auf 239 Millionen ein Jahr später. Dies entspricht einer Steigerung von 59 Prozent. Der Zuschauerschnitt in der Bundesliga wuchs von 806 aus der vergangenen Spielzeit auf derzeit 2671.
«Frauenfußball ist in den Köpfen der Entscheidungsträger und -trägerinnen angekommen und auch in den Herzen der Menschen», sagte DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich. Für das Förderprojekt, das Ex-Nationalspielerin Doris Fitschen leitet, waren im vergangenen Jahr vier Ziele ausgegeben worden: Bis 2027, wenn Deutschland gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden die WM ausrichten will, sollen die Nationalteams und Bundesliga-Clubs internationale Titel gewonnen haben.
Zudem soll die Zahl der Spielerinnen, Trainerinnen und Schiedsrichterinnen um 25 Prozent steigen, die mediale Reichweite des Frauenfußballs sich verdoppeln und der Frauenanteil in Gremien und hauptamtlichen Führungsebenen beim DFB mindestens 30 Prozent betragen. Die Zahl der aktiven Spielerinnen ist zwar im jüngsten Zeitraum um 26,2 Prozent gestiegen. Allerdings bedeutet dies vorerst nur, dass es auf dem Niveau von vor Corona wieder angekommen ist. «Die Pandemie hat natürlich ihre starke Auswirkung gehabt. Im Sommer können wir erst tatsächlich sagen, wo die Reise hingeht», erklärte Fitschen.
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Neuendorf über TV-Poker um Frauen-WM: «Alle zusammenraufen»
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Im Rechtestreit um die Frauenfußball-WM im Sommer macht der DFB Druck. Statt die Schuldfrage zu klären, sollen alle Parteien an einer Lösung interessiert sein. Das fordert der DFB-Boss.
Im andauernden Poker über die TV-Rechte der Frauenfußball-WM hat der Deutsche Fußball-Bund alle Beteiligten zur lösungsorientierten Zusammenarbeit aufgefordert. «Es bringt jetzt gar nichts, Fingerpointing zu machen. Ich glaube, alle müssen sich zusammenraufen. Wir haben eine politische Verantwortung: Dem Frauenfußball und der Gesellschaft gegenüber», sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Frankfurt/Main.
Ein Blackout im deutschen Fernsehen während der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland vom 20. Juli bis 20. August wäre «ein Imageverlust für alle Beteiligten», mahnte Neuendorf und appellierte, «dass man sich dem nicht verweigert, sondern sich fragt, was ist die Konsequenz, wenn man nicht zusammenkommt?»
Auf die Frage, ob er darüber auch mit FIFA-Präsident Gianni Infantino gesprochen habe, antwortete das FIFA-Council-Mitglied: «Sie können davon ausgehen, dass ich meiner Verantwortung bewusst bin. Dass ich alles tue, was in meiner Macht steht, um zu einer Lösung zu kommen.»
Infantino hatte angesichts der stockenden Verhandlungen davor gewarnt, dass die Spiele auch in Deutschland nicht im TV zu sehen sein könnten. Es sei eine «moralische Verpflichtung», die WM der Frauen nicht unter Wert zu verkaufen. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky hatte zuletzt Mitte April in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» geäußert, ARD und ZDF hätten «im Rahmen dieser Ausschreibung ein marktgerechtes Angebot platziert».
Nach einem «Kicker»-Bericht liegt dieses bei 5 Millionen Euro, der Fußball-Weltverband verlange aber das Doppelte. Für die Übertragungsrechte der Männer-WM 2022 in Katar hatten ARD und ZDF 214 Millionen Euro bezahlt. Konkrete Zahlen wollte Neuendorf am Mittwoch nicht kommentieren. «Wir verfügen nicht wirklich über belastbares Zahlenmaterial», sagte der DFB-Präsident.
Zuletzt hatte sich auch die Politik in die Debatte eingeschaltet. So hatten Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf eine schnelle Einigung gedrängt.
Die Live-Übertragung vom EM-Finale zwischen Deutschland und England im Wembleystadion (1:2) war mit 17,952 Millionen Zuschauern die am meisten gesehene Fernsehsendung des vergangenen Jahres. Allerdings versprechen die WM-Partien aus Australien und Neuseeland keine Quotenrekorde, da sie wegen der Zeitverschiebung nicht in die deutsche Primetime fallen.
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10.05.2023 - 15:09 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB: Frauenfußball «in den Köpfen angekommen»
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Frauenfußball boomt seit der EM unübersehbar. Zumindest die öffentliche Wahrnehmung hat sich verändert, wie der DFB in einer Zwischenbilanz erfreut feststellt.
Die Reichweite der Nationalmannschaft und Bundesliga im Frauenfußball ist im Fernsehen und in den sozialen Netzwerken nach Angaben des DFB massiv gestiegen. Plattformübergreifend liege die Steigerung bei Social Media bei 186 Prozent. Die Aufrufe wuchsen demnach von 117 Millionen von der Hinrunde 2021/22 auf 335 Millionen (Hinrunde 2022/23). Dies teilte der DFB bei der Zwischenbilanz seiner «Strategie Frauen im Fußball FF27» am Mittwoch mit.
«Die EM hat uns absolut in die Karten gespielt und Dynamik hineingebracht», sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf bei der Pressekonferenz in Frankfurt/Main mit Blick auf die größere Sichtbarkeit seit dem erfolgreichen Turnier 2022 in England. Die WM im Sommer in Australien und Neuseeland werde dazu beitragen, «dass wir mit unserer Strategie weiter vorankommen». Allerdings gibt es für das Turnier immer noch keine Einigung im Rechte-Poker zwischen dem Weltverband FIFA und deutschen TV-Sendern wie ARD und ZDF.
Auch die kumulierte TV-Reichweite des Nationalteams, der Bundesliga und des DFB-Pokals habe sich massiv gesteigert - laut DFB von 150 Millionen aus der Hinrunde 2021/22 auf 239 Millionen ein Jahr später. Dies entspricht einer Steigerung von 59 Prozent. Der Zuschauerschnitt in der Bundesliga wuchs von 806 aus der vergangenen Spielzeit auf derzeit 2671.
«Frauenfußball ist in den Köpfen der Entscheidungsträger und -trägerinnen angekommen und auch in den Herzen der Menschen», sagte DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich. Für das Förderprojekt, das Ex-Nationalspielerin Doris Fitschen leitet, waren im vergangenen Jahr vier Ziele ausgegeben worden: Bis 2027, wenn Deutschland gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden die WM ausrichten will, sollen die Nationalteams und Bundesliga-Clubs internationale Titel gewonnen haben.
Zudem soll die Zahl der Spielerinnen, Trainerinnen und Schiedsrichterinnen um 25 Prozent steigen, die mediale Reichweite des Frauenfußballs sich verdoppeln und der Frauenanteil in Gremien und hauptamtlichen Führungsebenen beim DFB mindestens 30 Prozent betragen. Die Zahl der aktiven Spielerinnen ist zwar im jüngsten Zeitraum um 26,2 Prozent gestiegen. Allerdings bedeutet dies vorerst nur, dass es auf dem Niveau von vor Corona wieder angekommen ist. «Die Pandemie hat natürlich ihre starke Auswirkung gehabt. Im Sommer können wir erst tatsächlich sagen, wo die Reise hingeht», erklärte Fitschen.
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Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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