31.03.2023 - 17:59
Christian Keller ist unzufrieden mit der Entwicklung bei den FC-Frauen. (Foto: Bucco)
„Keine klare Spielidee“: Keller kritisiert Zustand des Frauen-Teams
VonDaniel Mertens
31. März 2023, 13:15 Uhr
Die Frauen des 1. FC Köln brauchen am Freitagabend (19:15 Uhr) im West-Duell gegen Duisburg einen Heimsieg, um endlich einen Stimmungswechsel einzuläuten. Unter der Woche gab es kritische Worte des FC-Geschäftsführers Christian Keller.
Es war der erste richtige Nackenschlag für den 1. FC Köln der laufenden Saison: Am 28. Oktober, es war ebenfalls ein Freitagabend, verloren die FC-Frauen ihr Auswärtsspiel beim MSV Duisburg mit 1:2. Was damals noch als einmaliger Ausrutscher betrachtet wurde, entpuppte sich rückblickend als Startschuss eines Negativlaufs, wie es ihn bei den FC-Frauen noch nicht gegeben hat.
Mittlerweile warten die Kölnerinnen seit elf Bundesliga-Spielen auf einen Sieg, genau eine Halbserie. Sarah Puntigam gelang in Duisburg kurz vor Schluss der Anschlusstreffer zum 1:2. Es sollte bis heute das letzte Kölner Tor gewesen sein. Seit 909 Minuten lechzen die Kölnerinnen nach einem Erfolgserlebnis. Der FC-Vereinsrekord, aufgestellt von den Männern in der Saison 2001/02 mit 1033 Minuten ohne Treffer, könnte just im anvisierten Rekordspiel am 23. April im Müngersdorfer Stadion gegen Eintracht Frankfurt gebrochen werden.
Darum findet das Spiel im Südstadion statt
Doch idealerweise reißt diese Serie bereits am Freitagabend, wenn sich die Wege des FC und des MSV abermals kreuzen. Das Rückspiel musste ins Südstadion verlegt werden, da im heimischen Franz-Kremer-Stadion die Bedingungen für eine Live-Übertragung nicht gegeben sind. Eurosport und Magenta werden das West-Duell live übertragen.
Die Kölnerinnen stehen dabei unter Druck. Auf einem Abstiegsplatz stehend ist das Keller-Derby eine der letzten Chancen, den Stimmungswechsel herbeizuführen und im Saison-Endspurt doch noch den Klassenerhalt zu schaffen. Der FC-Geschäftsführer Christian Keller zeigte sich in dieser Woche in einem Interview mit der Kölnischen Rundschau deutlich unzufrieden mit dem Status Quo des FC-Bundesliga-Teams: “Wir sind seit Wochen weit davon weg, eine klare Spielidee auf den Platz zu bringen, die Voraussetzung ist, um ein Spiel zu gewinnen.”
Bender-Rummler in der Kritik
Folgerichtig wurde der Trainer Sascha Glass, wenn auch viel zu spät, freigestellt. Unter der Interimstrainerin Nicole Bender-Rummler setzte sich die Negativserie mit dem 0:1 in Bremen jedoch fort. Die Bereichsleiterin Frauen- und Mädchenfußball erfuhr auch öffentliche kritische Worte durch den Geschäftsführer, zeichnete Bender-Rummler doch gemeinsam mit Glass verantwortlich für den personellen Umbruch des vergangenen Sommers.
Keller äußerte gegenüber der Kölnischen Rundschau: “Der Kader hat relativ wenig Geschwindigkeit nach vorne und verfügt über wenig Spielerinnen, die Eins-gegen-eins-Situationen auflösen und Tiefe ins Spiel bringen können.” Zudem fehle es “derzeit unter anderem an individuellen Waffen, um offensiv gefährlicher zu werden.”
Doppelter Kampf für die Interimstrainerin
Bender-Rummler wird am Freitag abermals gemeinsam mit der Co-Trainerin Mirella Junker auf der Bank sitzen, da sich die Vertragsgespräche mit dem Deutschen Fußball-Bund über die Wunschkandidatin Friederike Kromp nach GEISSBLOG-Infos zäh gestalten. Die kritischen Worte der Führungsetage lassen erahnen, dass Bender-Rummler gegen Duisburg einen doppelten Kampf führt: So muss sie zuvorderst ihre Mannschaft in der Bundesliga halten, womit sie andererseits zugleich auch ihre Position im Verein stärken würde.
Sollte sich der im Sommer nicht für möglich gehaltene Absturz jedoch weiter fortsetzen, muss nach dem Trainer früher oder später zwangsläufig auch über dessen Vorgesetzte diskutiert werden.
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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