20.10.2022 Frauen
Auftakt in Europa
Die VfL-Frauen treffen in der UEFA Women’s Champions League auf den SKN St. Pölten.
So spät wie noch nie seit der Debüt-Saison 2012/2013 steigen die Frauen des VfL Wolfsburg in den europäischen Wettbewerb ein: Am morgigen Donnerstag, 20. Oktober (Anstoß um 18.45 Uhr/live auf DAZN, empfängt der zweimalige Titelträger den österreichischen Meister SKN St. Pölten im AOK Stadion. Im Duell der Wölfinnen – die Gäste, die sich erstmals für die Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League qualifiziert haben, werden ebenfalls so genannt – sind die Rollen klar verteilt: Alles andere als ein Sieg des deutschen Double-Siegers wäre eine Überraschung.
Gegner mit Ex-Jungwölfin
Die Hauptstadt von Niederösterreich ist seit 2015 auch die Frauenfußball-Hauptstadt Österreichs: Sieben Titel in Serie sicherte sich der SKN St. Pölten (bis 2016 noch FSK St. Pölten) seitdem und löste damit den vormaligen Serienmeister SV Neulengbach als das dominierende Team der ÖFB Frauen-Bundesliga ab. Über internationale Erfahrung verfügt man in der neuntgrößten Stadt Österreichs nach fünf UWCL-Teilnahmen zwar zur Genüge, in der 2021 installierten Gruppenphase der Königsklasse ist man allerdings zum ersten Mal dabei. In der Qualifikation gab es zunächst Siege gegen den mazedonischen Klub Ljuboten (7:0) und den belarussischen Vertreter Dinamo Minsk (3:0), ehe es in den Play-Offs weitaus enger zuging: Ein 1:0 beim finnischen Klub KuPS Kuopio sowie ein 2:2 im Rückspiel reichten letztlich, um das Ticket für mindestens sechs weitere Champions-League-Spiele zu lösen und 400.000 Euro auf der Habenseite der Bilanz einplanen zu können. Daran beteiligt sind nicht zuletzt einige Deutsche – sowohl im Trainerteam mit der ehemaligen Bundesliga-Trainerin Tanja Schulte als auch im Spielerinnenkader. In Rita Schumacher hat sogar eine ehemalige Jungwölfin den Weg zu den österreichischen Wölfinnen gefunden. Auch die Torhüterinnen Carina Schlüter und Luisa Palmen sowie die Niedersächsin Anna Johanning schnüren ihre Schuhe für den Top-Klub aus der Alpenrepublik. Trainerin ist seit 2021 die Brasilianerin Celia Liese Brancao-Ribeiro, die bereits 2004 nach Österreich kam und auch als Spielerin über Champions-League-Erfahrung verfügt.
Fernziel Eindhoven
Das letzte Champions-League-Spiel im AOK Stadion liegt bereits rund zehn Monate zurück, ist allerdings noch in bester Erinnerung hat seinen Platz in der grün-weißen UWCL-Geschichte sicher: Am 16. Dezember 2021 katapultierten sich die Wölfinnen mit einem 4:0 gegen Chelsea noch als Gruppensieger in die K.o.-Runde – und den topgesetzten Gegner aus dem Wettbewerb. Die Heimspiele im Viertel- und im Halbfinale wurden dann in der Volkswagen Arena ausgetragen. 22.057 Zuschauende feierten Ende April den 2:0-Erfolg gegen den FC Barcelona. Am Ausscheiden der Grün-Weißen änderte dieser zwar nichts mehr, allerdings setzte das Spiel mit einem Zuschauerrekord für ein Wölfinnen-Heimspiel neue Maßstäbe. Nun beginnt die Europa-Reise, die im Optimalfall im Juni 2023 in Eindhoven, wo das Finale stattfinden wird, endet, also von Neuem. Im Gegensatz zum Vorjahr, als das Auswärtsspiel gegen Chelsea den Auftakt bildete, mit einer klaren Ausgangsposition: Die in Liga und Pokal noch makellosen VfL-Frauen, die zuletzt mit 2:0 beim 1. FFC Turbine Potsdam gewannen, gehen klar favorisiert in die Partie, für die noch Tickets im WölfeShop erhältlich sind.
„Auf viele Dinge vorbereitet“
Wie bei internationalen Spielen üblich, fand das offizielle Abschlusstraining in der Spielstätte, also im AOK Stadion, statt. Am heutigen Donnerstag um 16 Uhr bat VfL-Cheftrainer Tommy Stroot seine Schützlinge zur einstündigen Einheit auf den Rasen. Danach fand die Pressekonferenz statt. Hier sprach Stroot über…
…die Personalsituation: Felicitas Rauch ist wieder negativ getestet worden, wird aber morgen noch nicht im Kader stehen. Wir werden sie – auch mit Blick auf das Wochenende – behutsam aufbauen. Katarzyna Kiedrzynek ist weiterhin nicht dabei. Marina Hegering hat heute wieder mit der Gruppe trainiert hat, das Spiel käme aber noch einen Tick zu früh. Sie befindet sich im angepassten Mannschaftstraining. Ein toller Schritt für sie, über den wir uns extrem freuen. Ansonsten sind alle Mädels verfügbar und alle werden wir auch mit in den Kader nehmen.
…den Gegner: Für mich ist St. Pölten ein alter Bekannter – wir durften mit Twente in der Champions League gegen sie spielen und sind damals eine Runde weitergekommen. Ich habe viele Namen wiedererkannt, weil sie immer noch da sind – das sagt viel über St. Pölten aus. Sie sind über Jahre sehr stabil geblieben und bringen immer wieder junge Talente hervor. Es gibt aber auch Spielerinnen wie Jasmin Eder, die den Weg zurückfinden. Es ist eine Mannschaft mit internationaler Erfahrung, die durch die nicht einfache Qualifikation musste. Und sie haben es zurecht geschafft.
…die Erwartungen an das Spiel: St. Pölten wird sich sehr detailliert mit uns beschäftigt haben. Was aber genau auf uns zukommt, ist schwer vorherzusagen. Es ändert sich gerade aber auch etwas insgesamt. Letztes Jahr war es so, dass viele Mannschaften mutig gegen uns agiert haben, sie wollten unseren Umbruch nutzen. Jetzt passen sich die Teams mehr uns an und gehen weg von ihrem eigenen Spiel – mal, um Beton anzurühren und mal, um uns bewusst vorne anzulaufen. Das macht es unberechenbarer für uns. Eine neue Situation, die aber auch dafür sorgt, dass wir uns noch mehr auf unsere eigenen Qualitäten fokussieren. Wir sind also auf viele Dinge vorbereitet, genauso aber flexibel, wenn es anders kommt als besprochen.
Quelle
20.10.2022 Frauen
„Positiv überrascht“
VfL-Geschäftsführer Dr. Tim Schumacher über die Fan-Resonanz vor dem Wölfinnen-Kracher.
Zum dritten Mal im Kalenderjahr 2022 werden die Frauen des VfL Wolfsburg ein Heimspiel in der Volkswagen Arena austragen: Das Top-Spiel der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zwischen dem aktuellen Deutschen Meister und dem FC Bayern München steigt am kommenden Sonntag, 23. Oktober (Anstoß um 14 Uhr/live im NDR), auf der größten Bühne im Allerpark. Schon jetzt steht fest, dass die Wölfinnen nach den erfolgreichen Champions-League-Partien gegen Arsenal Women FC (11.293 Zuschauende) und den FC Barcelona (22.057) im Frühjahr einmal mehr auf eine fünfstellige Kulisse bauen dürfen. Im Vorverkauf wurden bislang 16.300 Tickets für den deutschen Frauenfußball-Klassiker abgesetzt. Auch Dr. Tim Schumacher, für den Frauenfußball zuständiger Geschäftsführer der VfL Wolfsburg-Fußball GmbH, freut sich auf ein weiteres Highlight. Im Interview spricht Dr. Schumacher über die große Fan-Nachfrage und die allgemeine Entwicklung der Zuschauerzahlen bei den VfL-Frauen.
Herr Dr. Schumacher, der acht Jahre alte Zuschauerrekord für ein Bundesliga-Heimspiel der VfL-Frauen wird in wenigen Tagen Geschichte sein – schon jetzt wird die Marke von 12.464 überschritten. Hätten Sie mit einem solchen Zuspruch gerechnet?
Dr. Tim Schumacher: Natürlich hatten wir die Entscheidung, ein weiteres Heimspiel unserer Frauen in der Volkswagen Arena auszutragen, mit der Hoffnung auf eine fünfstellige Zuschauerzahl verbunden. Aber ehrlich gesagt war ich doch positiv davon überrascht, wie schnell diese Marke schon im Vorverkauf geknackt wurde. Es ist einfach toll zu sehen, wir sehr unser Team seine Fans in der Region, aber auch weit darüber hinaus, mobilisiert. Viele Ticketbestellungen kamen bislang auch aus einem größeren Umkreis.
Der neue Bundesliga-Zuschauerrekord wurde erst vor wenigen Wochen mit 23.200 Fans beim Saison-Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München aufgestellt. Halten Sie diese Marke grundsätzlich auch beim VfL für möglich?
Dr. Schumacher: Ja, absolut. Gegen Barcelona mit über 22.000 Zuschauenden haben wir ja schon ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Grundsätzlich dürfen wir aber nicht die unterschiedlichen Rahmenbedingungen ignorieren. In einer Metropole wie Frankfurt mit der Rhein-Main-Region dahinter steckt ein weitaus größeres Potenzial als in vielen anderen Liga-Standorten. Von daher bin ich kein Freund von Vergleichen. Wir sind absolut zufrieden mit der Entwicklung unserer Zuschauerzahlen – und damit meine ich nicht nur die bei Highlight-Spielen in der Volkswagen Arena. Die Entwicklung im AOK-Stadion, der Heimspielstätte unserer Frauen, geht auch in eine sehr positive Richtung.
Inwiefern?
Dr. Schumacher: Wir hatten bislang erst zwei Heimspiele in dieser Saison, die allerdings mit äußerst erfreulichen Zuschauerzahlen: 3.217 zum Start gegen Essen und 2.619 gegen Leverkusen – das ist deutlich über unserem Schnitt von knapp unter 2.000, den wir vor der Corona-Pandemie hatten. Wir sprechen dabei über einen Trend, der nicht allein mit der EM in England begründet werden kann. Schließlich waren auch schon die 3.689 Zuschauenden am letzten Spieltag der Saison 2021/2022 eine starke Marke. Große Zahlen bei Highlight-Spielen dienen der Wahrnehmung und sind ein Zeichen nach außen, dass der Frauenfußball mobilisieren kann. Aber mir ist genauso wichtig, dass wir unseren Schnitt sukzessive erhöhen, also ein gesundes Wachstum haben. Im AOK Stadion haben wir schon seit vielen Jahren deutlich den besten Zuschauerschnitt in der Frauen-Bundesliga. Darauf sind wir stolz. Und die Entwicklung geht noch einmal weiter.
Dennoch war das AOK Stadion erst ein Mal – 2019 im Champions-League-Viertelfinale gegen Olympique Lyon – ausverkauft. Wann wird dies wieder der Fall sein?
Dr. Schumacher: Wenn es nach mir gehen würde, sehr bald. Ein ausverkauftes AOK Stadion ist für mich auch ein wichtiges Ziel. Ich bin mir sicher, dass das AOK Stadion bei den zwei Champions-League Spielen gegen Arsenal und Barcelona in der letzten Saison oder auch am Sonntag gegen Bayern ausverkauft gewesen wäre, wenn wir nicht in die Volkswagen Arena umgezogen wären. Entscheidend ist für mich der positive Trend mit steigenden Zahlen im Frauenfußball. Hier sind wir in dieser Saison bereits jetzt erneut einen Schritt nach vorne gekommen. In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sind wir führend und daran werden wir auch weiterarbeiten.
Die Zuschauerzahlen in den Stadien sind das eine, die TV-Quoten das andere. Zumindest im Vereinsfrauenfußball ist bislang noch keine nennenswerte Entwicklung zu erkennen.
Dr. Schumacher: Aber auch hier gibt es eine positive Entwicklung und die Spiele der FLYERALARM Frauen-Bundesliga werden auch vermehrt im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gezeigt. Wichtig ist daher, dass es mit Blick auf die Sichtbarkeit der Liga eine gute Balance zwischen Pay- und Free-TV gibt. Das ist mit der neuen Medienrechtevergabe ab der Saison 2023/24 gelungen. Auch dann können neben Pay-TV zehn Spiele pro Saison frei übertragbar gezeigt werden. Und auch die Montagsspiele bieten die Möglichkeit, die Sichtbarkeit zu erhöhen.
Dann kommen wir nochmal zurück zum Spiel gegen den FC Bayern München: Auf was freuen Sie sich besonders?
Dr. Schumacher: Ich bin mir sicher, es wird ein tolles Erlebnis mit einem großartigen Rahmen für dieses Highlight-Spiel. Ich würde mich freuen, wenn am Sonntag auch noch viele Kurzentschlossene den Weg in die Volkswagen Arena finden, um unsere Wölfinnen zu unterstützen und anzufeuern!
Quelle
Auftakt in Europa
Die VfL-Frauen treffen in der UEFA Women’s Champions League auf den SKN St. Pölten.
So spät wie noch nie seit der Debüt-Saison 2012/2013 steigen die Frauen des VfL Wolfsburg in den europäischen Wettbewerb ein: Am morgigen Donnerstag, 20. Oktober (Anstoß um 18.45 Uhr/live auf DAZN, empfängt der zweimalige Titelträger den österreichischen Meister SKN St. Pölten im AOK Stadion. Im Duell der Wölfinnen – die Gäste, die sich erstmals für die Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League qualifiziert haben, werden ebenfalls so genannt – sind die Rollen klar verteilt: Alles andere als ein Sieg des deutschen Double-Siegers wäre eine Überraschung.
Gegner mit Ex-Jungwölfin
Die Hauptstadt von Niederösterreich ist seit 2015 auch die Frauenfußball-Hauptstadt Österreichs: Sieben Titel in Serie sicherte sich der SKN St. Pölten (bis 2016 noch FSK St. Pölten) seitdem und löste damit den vormaligen Serienmeister SV Neulengbach als das dominierende Team der ÖFB Frauen-Bundesliga ab. Über internationale Erfahrung verfügt man in der neuntgrößten Stadt Österreichs nach fünf UWCL-Teilnahmen zwar zur Genüge, in der 2021 installierten Gruppenphase der Königsklasse ist man allerdings zum ersten Mal dabei. In der Qualifikation gab es zunächst Siege gegen den mazedonischen Klub Ljuboten (7:0) und den belarussischen Vertreter Dinamo Minsk (3:0), ehe es in den Play-Offs weitaus enger zuging: Ein 1:0 beim finnischen Klub KuPS Kuopio sowie ein 2:2 im Rückspiel reichten letztlich, um das Ticket für mindestens sechs weitere Champions-League-Spiele zu lösen und 400.000 Euro auf der Habenseite der Bilanz einplanen zu können. Daran beteiligt sind nicht zuletzt einige Deutsche – sowohl im Trainerteam mit der ehemaligen Bundesliga-Trainerin Tanja Schulte als auch im Spielerinnenkader. In Rita Schumacher hat sogar eine ehemalige Jungwölfin den Weg zu den österreichischen Wölfinnen gefunden. Auch die Torhüterinnen Carina Schlüter und Luisa Palmen sowie die Niedersächsin Anna Johanning schnüren ihre Schuhe für den Top-Klub aus der Alpenrepublik. Trainerin ist seit 2021 die Brasilianerin Celia Liese Brancao-Ribeiro, die bereits 2004 nach Österreich kam und auch als Spielerin über Champions-League-Erfahrung verfügt.
Fernziel Eindhoven
Das letzte Champions-League-Spiel im AOK Stadion liegt bereits rund zehn Monate zurück, ist allerdings noch in bester Erinnerung hat seinen Platz in der grün-weißen UWCL-Geschichte sicher: Am 16. Dezember 2021 katapultierten sich die Wölfinnen mit einem 4:0 gegen Chelsea noch als Gruppensieger in die K.o.-Runde – und den topgesetzten Gegner aus dem Wettbewerb. Die Heimspiele im Viertel- und im Halbfinale wurden dann in der Volkswagen Arena ausgetragen. 22.057 Zuschauende feierten Ende April den 2:0-Erfolg gegen den FC Barcelona. Am Ausscheiden der Grün-Weißen änderte dieser zwar nichts mehr, allerdings setzte das Spiel mit einem Zuschauerrekord für ein Wölfinnen-Heimspiel neue Maßstäbe. Nun beginnt die Europa-Reise, die im Optimalfall im Juni 2023 in Eindhoven, wo das Finale stattfinden wird, endet, also von Neuem. Im Gegensatz zum Vorjahr, als das Auswärtsspiel gegen Chelsea den Auftakt bildete, mit einer klaren Ausgangsposition: Die in Liga und Pokal noch makellosen VfL-Frauen, die zuletzt mit 2:0 beim 1. FFC Turbine Potsdam gewannen, gehen klar favorisiert in die Partie, für die noch Tickets im WölfeShop erhältlich sind.
„Auf viele Dinge vorbereitet“
Wie bei internationalen Spielen üblich, fand das offizielle Abschlusstraining in der Spielstätte, also im AOK Stadion, statt. Am heutigen Donnerstag um 16 Uhr bat VfL-Cheftrainer Tommy Stroot seine Schützlinge zur einstündigen Einheit auf den Rasen. Danach fand die Pressekonferenz statt. Hier sprach Stroot über…
…die Personalsituation: Felicitas Rauch ist wieder negativ getestet worden, wird aber morgen noch nicht im Kader stehen. Wir werden sie – auch mit Blick auf das Wochenende – behutsam aufbauen. Katarzyna Kiedrzynek ist weiterhin nicht dabei. Marina Hegering hat heute wieder mit der Gruppe trainiert hat, das Spiel käme aber noch einen Tick zu früh. Sie befindet sich im angepassten Mannschaftstraining. Ein toller Schritt für sie, über den wir uns extrem freuen. Ansonsten sind alle Mädels verfügbar und alle werden wir auch mit in den Kader nehmen.
…den Gegner: Für mich ist St. Pölten ein alter Bekannter – wir durften mit Twente in der Champions League gegen sie spielen und sind damals eine Runde weitergekommen. Ich habe viele Namen wiedererkannt, weil sie immer noch da sind – das sagt viel über St. Pölten aus. Sie sind über Jahre sehr stabil geblieben und bringen immer wieder junge Talente hervor. Es gibt aber auch Spielerinnen wie Jasmin Eder, die den Weg zurückfinden. Es ist eine Mannschaft mit internationaler Erfahrung, die durch die nicht einfache Qualifikation musste. Und sie haben es zurecht geschafft.
…die Erwartungen an das Spiel: St. Pölten wird sich sehr detailliert mit uns beschäftigt haben. Was aber genau auf uns zukommt, ist schwer vorherzusagen. Es ändert sich gerade aber auch etwas insgesamt. Letztes Jahr war es so, dass viele Mannschaften mutig gegen uns agiert haben, sie wollten unseren Umbruch nutzen. Jetzt passen sich die Teams mehr uns an und gehen weg von ihrem eigenen Spiel – mal, um Beton anzurühren und mal, um uns bewusst vorne anzulaufen. Das macht es unberechenbarer für uns. Eine neue Situation, die aber auch dafür sorgt, dass wir uns noch mehr auf unsere eigenen Qualitäten fokussieren. Wir sind also auf viele Dinge vorbereitet, genauso aber flexibel, wenn es anders kommt als besprochen.
Quelle
20.10.2022 Frauen
„Positiv überrascht“
VfL-Geschäftsführer Dr. Tim Schumacher über die Fan-Resonanz vor dem Wölfinnen-Kracher.
Zum dritten Mal im Kalenderjahr 2022 werden die Frauen des VfL Wolfsburg ein Heimspiel in der Volkswagen Arena austragen: Das Top-Spiel der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zwischen dem aktuellen Deutschen Meister und dem FC Bayern München steigt am kommenden Sonntag, 23. Oktober (Anstoß um 14 Uhr/live im NDR), auf der größten Bühne im Allerpark. Schon jetzt steht fest, dass die Wölfinnen nach den erfolgreichen Champions-League-Partien gegen Arsenal Women FC (11.293 Zuschauende) und den FC Barcelona (22.057) im Frühjahr einmal mehr auf eine fünfstellige Kulisse bauen dürfen. Im Vorverkauf wurden bislang 16.300 Tickets für den deutschen Frauenfußball-Klassiker abgesetzt. Auch Dr. Tim Schumacher, für den Frauenfußball zuständiger Geschäftsführer der VfL Wolfsburg-Fußball GmbH, freut sich auf ein weiteres Highlight. Im Interview spricht Dr. Schumacher über die große Fan-Nachfrage und die allgemeine Entwicklung der Zuschauerzahlen bei den VfL-Frauen.
Herr Dr. Schumacher, der acht Jahre alte Zuschauerrekord für ein Bundesliga-Heimspiel der VfL-Frauen wird in wenigen Tagen Geschichte sein – schon jetzt wird die Marke von 12.464 überschritten. Hätten Sie mit einem solchen Zuspruch gerechnet?
Dr. Tim Schumacher: Natürlich hatten wir die Entscheidung, ein weiteres Heimspiel unserer Frauen in der Volkswagen Arena auszutragen, mit der Hoffnung auf eine fünfstellige Zuschauerzahl verbunden. Aber ehrlich gesagt war ich doch positiv davon überrascht, wie schnell diese Marke schon im Vorverkauf geknackt wurde. Es ist einfach toll zu sehen, wir sehr unser Team seine Fans in der Region, aber auch weit darüber hinaus, mobilisiert. Viele Ticketbestellungen kamen bislang auch aus einem größeren Umkreis.
Der neue Bundesliga-Zuschauerrekord wurde erst vor wenigen Wochen mit 23.200 Fans beim Saison-Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München aufgestellt. Halten Sie diese Marke grundsätzlich auch beim VfL für möglich?
Dr. Schumacher: Ja, absolut. Gegen Barcelona mit über 22.000 Zuschauenden haben wir ja schon ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Grundsätzlich dürfen wir aber nicht die unterschiedlichen Rahmenbedingungen ignorieren. In einer Metropole wie Frankfurt mit der Rhein-Main-Region dahinter steckt ein weitaus größeres Potenzial als in vielen anderen Liga-Standorten. Von daher bin ich kein Freund von Vergleichen. Wir sind absolut zufrieden mit der Entwicklung unserer Zuschauerzahlen – und damit meine ich nicht nur die bei Highlight-Spielen in der Volkswagen Arena. Die Entwicklung im AOK-Stadion, der Heimspielstätte unserer Frauen, geht auch in eine sehr positive Richtung.
Inwiefern?
Dr. Schumacher: Wir hatten bislang erst zwei Heimspiele in dieser Saison, die allerdings mit äußerst erfreulichen Zuschauerzahlen: 3.217 zum Start gegen Essen und 2.619 gegen Leverkusen – das ist deutlich über unserem Schnitt von knapp unter 2.000, den wir vor der Corona-Pandemie hatten. Wir sprechen dabei über einen Trend, der nicht allein mit der EM in England begründet werden kann. Schließlich waren auch schon die 3.689 Zuschauenden am letzten Spieltag der Saison 2021/2022 eine starke Marke. Große Zahlen bei Highlight-Spielen dienen der Wahrnehmung und sind ein Zeichen nach außen, dass der Frauenfußball mobilisieren kann. Aber mir ist genauso wichtig, dass wir unseren Schnitt sukzessive erhöhen, also ein gesundes Wachstum haben. Im AOK Stadion haben wir schon seit vielen Jahren deutlich den besten Zuschauerschnitt in der Frauen-Bundesliga. Darauf sind wir stolz. Und die Entwicklung geht noch einmal weiter.
Dennoch war das AOK Stadion erst ein Mal – 2019 im Champions-League-Viertelfinale gegen Olympique Lyon – ausverkauft. Wann wird dies wieder der Fall sein?
Dr. Schumacher: Wenn es nach mir gehen würde, sehr bald. Ein ausverkauftes AOK Stadion ist für mich auch ein wichtiges Ziel. Ich bin mir sicher, dass das AOK Stadion bei den zwei Champions-League Spielen gegen Arsenal und Barcelona in der letzten Saison oder auch am Sonntag gegen Bayern ausverkauft gewesen wäre, wenn wir nicht in die Volkswagen Arena umgezogen wären. Entscheidend ist für mich der positive Trend mit steigenden Zahlen im Frauenfußball. Hier sind wir in dieser Saison bereits jetzt erneut einen Schritt nach vorne gekommen. In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sind wir führend und daran werden wir auch weiterarbeiten.
Die Zuschauerzahlen in den Stadien sind das eine, die TV-Quoten das andere. Zumindest im Vereinsfrauenfußball ist bislang noch keine nennenswerte Entwicklung zu erkennen.
Dr. Schumacher: Aber auch hier gibt es eine positive Entwicklung und die Spiele der FLYERALARM Frauen-Bundesliga werden auch vermehrt im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gezeigt. Wichtig ist daher, dass es mit Blick auf die Sichtbarkeit der Liga eine gute Balance zwischen Pay- und Free-TV gibt. Das ist mit der neuen Medienrechtevergabe ab der Saison 2023/24 gelungen. Auch dann können neben Pay-TV zehn Spiele pro Saison frei übertragbar gezeigt werden. Und auch die Montagsspiele bieten die Möglichkeit, die Sichtbarkeit zu erhöhen.
Dann kommen wir nochmal zurück zum Spiel gegen den FC Bayern München: Auf was freuen Sie sich besonders?
Dr. Schumacher: Ich bin mir sicher, es wird ein tolles Erlebnis mit einem großartigen Rahmen für dieses Highlight-Spiel. Ich würde mich freuen, wenn am Sonntag auch noch viele Kurzentschlossene den Weg in die Volkswagen Arena finden, um unsere Wölfinnen zu unterstützen und anzufeuern!
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!