16.09.2022 - 15:07
Start in die Meisterschaft
Essens Högner: "Jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen"
Am 16. September geht die FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister FC Bayern München wieder los. Wer spielt um den Titel? Für wen geht es um den Klassenverbleib? Wer sind die spannenden neuen Gesichter? Und wie schlagen sich die Vizeeuropameisterinnen? DFB.de stellt Protagonist*innen aller zwölf Klubs in einer Serie vor. Heute: Markus Högner (55), Trainer der SGS Essen.
DFB.de: Herr Högner, in der vergangenen Saison haben Sie mit viel Mühe und erst am letzten Spieltag den Klassenverbleib gesichert. Was stimmt Sie zuversichtlich, dass es diesmal nicht so eng wird?
Markus Högner: Vor der vergangenen Saison hatten wir einen klaren Drei-Jahres-Plan abgestimmt. Dieser sieht vor, dass es in der ersten Saison nur darum gehen würde, den Abstieg zu vermeiden. Jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen und uns weiter stabilisieren. Auch in der Tabelle wollen wir uns im Gegensatz zu Rang zehn verbessern. Und in der kommenden Saison wollen wir dann den nächsten Schritt machen und noch weiter nach oben kommen.
DFB.de: Was war das größte Problem in der vergangenen Saison?
Högner: In vielen Statistiken waren wir recht ordentlich. Probleme hatten wir allerdings in der Chancenverwertung. Hier müssen wir uns auf jeden Fall verbessern, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen. Wir wollen frühzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun haben.
DFB.de: Wie kann das gelingen?
Högner: Speziell im Offensivbereich konnten wir gute Verpflichtungen tätigen. Laureta Elmazi, die die komplette Saison ausgefallen ist, zähle ich auch dazu. Sie ist ein großes Talent in unseren Reihen, das auch bei der U 20-Weltmeisterschaft zuletzt dabei war. Dann haben wir Maria Edwards von Manchester United verpflichtet, die in den Testspielen schon sehr gute Ansätze gezeigt hat. Außerdem spielt jetzt Annalena Rieke bei uns, die in Gütersloh eine der Führungsspielerinnen war. Und bei Vivien Endemann erhoffe ich mir ebenfalls den nächsten Entwicklungsschritt. Mit Ramona Meier ist es uns gelungen, die Torschützenkönigin der 2. Liga zu verpflichten. Ich glaube schon, dass wir vorne eine Menge Optionen haben.
DFB.de: Also ändert sich am Konzept nichts, dass Sie weiterhin auf junge Spielerinnen setzen, die Sie ausbilden?
Högner: Genau das ist unser Konzept, das wir auch weiterhin verfolgen werden. Wir werden weiter unseren Weg gehen und an unserer Konzeption festhalten. Es tut unserem Mannschaftsgefüge aber gut, dass wir mit Anja Pfluger und Elze Huls auch zwei erfahrene Spielerinnen gewinnen konnten, die uns Sicherheit geben. Das ändert aber nichts daran, dass wir auch in der kommenden Saison mit der jüngsten Mannschaft in der Bundesliga am Start sein werden.
DFB.de: Wird es für die SGS Essen als reiner Frauenfußballverein immer schwieriger, sich gegen Klubs mit Profi-Männermannschaften zu behaupten?
Högner: Dies ist eine gute Herausforderung für uns alle, der wir uns mit ganzer Kraft stellen werden. Unsere Strategie bleibt weiterhin, dass die jungen Spielerinnen ihre Schule und gegebenenfalls das Studium erfolgreich abschließen. Wir verfolgen weiterhin den dualen Weg, und es ist unsere Pflicht, dass die Spielerinnen die Möglichkeit haben, sich ein schulisches bzw. berufliches Standbein neben dem Fußball aufzubauen. Danach stehen ihnen immer noch alle Türen offen. Was wir auf jeden Fall sehr zu schätzen wissen, ist die tolle Unterstützung durch die Stadt Essen. Wir geben nur das Geld aus, das wir haben. Wir sind ein sehr solide aufgestellter Verein.
DFB.de: Hat der Ruf der SGS Essen nach der durchwachsenen vergangenen Saison gelitten?
Högner: Nein, das habe ich so nicht gespürt. Es ist doch ganz normal, dass man auch mal eine Delle hat. Wir waren vor drei Jahren auf dem absoluten Peak - mit dem DFB-Pokalfinale und sechs, sieben oder acht A-Nationalspielerinnen in unseren Reihen. Die haben uns danach alle verlassen. Und das hinterlässt natürlich Spuren. Wichtig ist, dass wir Verantwortlichen die Ruhe bewahren. Damals mussten wir im Grunde eine komplett neue Mannschaft aufbauen. In diesem Prozess sind wir immer noch.
DFB.de: Ist es unter diesen Voraussetzungen überhaupt möglich, wie vor drei Jahren vielleicht um Rang drei und damit die Qualifikation für das internationale Geschäft mitzuspielen?
Högner: Das wird natürlich nicht einfacher. Um das zu schaffen, muss alles passen und wir müssen unsere Toptalente halten können. Aber dafür ist viel Überzeugungsarbeit nötig. Wenn die Spielerinnen irgendwann so gut sind, dass sie Angebote von Bayern oder Wolfsburg bekommen, dann sprechen wir über Nationalspielerinnen, denen man es nicht übel nehmen kann, wenn sie diese Herausforderung annehmen wollen.
[sw]
Quelle
16.09.2022 08:00
SGS beginnt bei Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg
Der Pflichtspielauftakt glückte der SGS mit dem 6:1-Erfolg in der zweiten DFB-Pokalrunde am vergangenen Sonntag beim Bremer Verein ATS Buntentor. Nun wartet Doublegewinner VfL Wolfsburg zum Start der FLYERARLAM Frauen-Bundesliga am Sonntag auf das Team von Trainer Markus Högner. Anstoß ist am Samstag um 13 Uhr im AOK-Stadion.
Zu Beginn gleich ein dickes Brett
Der Auftakt könnte sicherlich leichter sein. Gastgeber VfL Wolfsburg ist sicherlich DAS deutsche Team der letzten Jahre. Die Mannschaft von Trainer Tommy Stroot stellte mit gleich sieben Spielerinnen das Gros des Vize-Europameisters bei Sommerspielen in England. Mit Lena Oberdorf wurde eine ehemalige Essenerin zur besten jungen Spielerin des Turniers gewählt. Dazu schoss sich Alexandra Popp auf den geteilten Torschützenkönigsthron.
Auf der anderen Seite reist mit der SGS das Team an, das im ersten Jahr nach dem Umbruch erneut die Klasse halten konnte. Die Sommerpause nutzte der Essener Bundesligist, um weiter an der richtigen Mischung zu arbeiten. Die Ergebnisse der Vorbereitung lassen hoffen. Wobei Trainer Markus Högner natürlich um die Kräfteverhältnisse weiß: „Wir sind alle gespannt und freuen uns, dass es endlich auch in der Meisterschaft losgeht. Beim amtierenden Meister und absoluten Topfavoriten zu starten, ist natürlich eine schwierige Aufgabe für uns. Wolfsburg ist ein Team, das ein Spiel lenken und leiten kann. Nach Ruhephasen folgen blitzschnelle Umschaltmomente. Da müssen wir uns drauf einstellen.“
Fokussiert bleiben und Chancen nutzen
Gegen die „Torfabrik“ aus der Autostadt kommt es darauf an, fokussiert zu bleiben und mannschaftlich geschlossen zu agieren, wie unser Trainer sagt: „Wir müssen das ganze Spiel über ‚klar im Kopf‘ sein, selbstbewusst auftreten und gute Lösungen bei eigenem Ballbesitz parat haben. Wenn wir es schaffen, die Dinge umzusetzen, die wir uns vorgenommen haben, und die Chancen, die wir bekommen, auch nutzen, können wir in Wolfsburg ein gutes Ergebnis erzielen. Aber dazu brauchen wir am Samstag eine absolute Topleistung.“
Personell kann unsere SGS aus dem Vollen schöpfen. Bis auf zwei Spielerinnen sind Alle mit an Bord und können die Reise nach Niedersachsen antreten.
Zur Heimspielpremiere (25.09.2022) in der jetzt schon 19. Bundesliga-Saison in Folge für die SGS Essen laden die Verantwortlichen zum Fanfest vor das Stadion an der Hafenstraße ein. Bevor die Saisoneröffnung gegen den SV Meppen um 16 Uhr angepfiffen wird, kann Klein und Groß sich bereits ab 14 Uhr an verschiedenen Stationen austoben und z.B. am Glücksrad tolle Preise u.a. Trikots aus den vergangenen Saisons gewinnen.
Glück auf!
© SGS-Bericht
Quelle
Essens Högner: "Jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen"
Am 16. September geht die FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister FC Bayern München wieder los. Wer spielt um den Titel? Für wen geht es um den Klassenverbleib? Wer sind die spannenden neuen Gesichter? Und wie schlagen sich die Vizeeuropameisterinnen? DFB.de stellt Protagonist*innen aller zwölf Klubs in einer Serie vor. Heute: Markus Högner (55), Trainer der SGS Essen.
DFB.de: Herr Högner, in der vergangenen Saison haben Sie mit viel Mühe und erst am letzten Spieltag den Klassenverbleib gesichert. Was stimmt Sie zuversichtlich, dass es diesmal nicht so eng wird?
Markus Högner: Vor der vergangenen Saison hatten wir einen klaren Drei-Jahres-Plan abgestimmt. Dieser sieht vor, dass es in der ersten Saison nur darum gehen würde, den Abstieg zu vermeiden. Jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen und uns weiter stabilisieren. Auch in der Tabelle wollen wir uns im Gegensatz zu Rang zehn verbessern. Und in der kommenden Saison wollen wir dann den nächsten Schritt machen und noch weiter nach oben kommen.
DFB.de: Was war das größte Problem in der vergangenen Saison?
Högner: In vielen Statistiken waren wir recht ordentlich. Probleme hatten wir allerdings in der Chancenverwertung. Hier müssen wir uns auf jeden Fall verbessern, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen. Wir wollen frühzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun haben.
DFB.de: Wie kann das gelingen?
Högner: Speziell im Offensivbereich konnten wir gute Verpflichtungen tätigen. Laureta Elmazi, die die komplette Saison ausgefallen ist, zähle ich auch dazu. Sie ist ein großes Talent in unseren Reihen, das auch bei der U 20-Weltmeisterschaft zuletzt dabei war. Dann haben wir Maria Edwards von Manchester United verpflichtet, die in den Testspielen schon sehr gute Ansätze gezeigt hat. Außerdem spielt jetzt Annalena Rieke bei uns, die in Gütersloh eine der Führungsspielerinnen war. Und bei Vivien Endemann erhoffe ich mir ebenfalls den nächsten Entwicklungsschritt. Mit Ramona Meier ist es uns gelungen, die Torschützenkönigin der 2. Liga zu verpflichten. Ich glaube schon, dass wir vorne eine Menge Optionen haben.
DFB.de: Also ändert sich am Konzept nichts, dass Sie weiterhin auf junge Spielerinnen setzen, die Sie ausbilden?
Högner: Genau das ist unser Konzept, das wir auch weiterhin verfolgen werden. Wir werden weiter unseren Weg gehen und an unserer Konzeption festhalten. Es tut unserem Mannschaftsgefüge aber gut, dass wir mit Anja Pfluger und Elze Huls auch zwei erfahrene Spielerinnen gewinnen konnten, die uns Sicherheit geben. Das ändert aber nichts daran, dass wir auch in der kommenden Saison mit der jüngsten Mannschaft in der Bundesliga am Start sein werden.
DFB.de: Wird es für die SGS Essen als reiner Frauenfußballverein immer schwieriger, sich gegen Klubs mit Profi-Männermannschaften zu behaupten?
Högner: Dies ist eine gute Herausforderung für uns alle, der wir uns mit ganzer Kraft stellen werden. Unsere Strategie bleibt weiterhin, dass die jungen Spielerinnen ihre Schule und gegebenenfalls das Studium erfolgreich abschließen. Wir verfolgen weiterhin den dualen Weg, und es ist unsere Pflicht, dass die Spielerinnen die Möglichkeit haben, sich ein schulisches bzw. berufliches Standbein neben dem Fußball aufzubauen. Danach stehen ihnen immer noch alle Türen offen. Was wir auf jeden Fall sehr zu schätzen wissen, ist die tolle Unterstützung durch die Stadt Essen. Wir geben nur das Geld aus, das wir haben. Wir sind ein sehr solide aufgestellter Verein.
DFB.de: Hat der Ruf der SGS Essen nach der durchwachsenen vergangenen Saison gelitten?
Högner: Nein, das habe ich so nicht gespürt. Es ist doch ganz normal, dass man auch mal eine Delle hat. Wir waren vor drei Jahren auf dem absoluten Peak - mit dem DFB-Pokalfinale und sechs, sieben oder acht A-Nationalspielerinnen in unseren Reihen. Die haben uns danach alle verlassen. Und das hinterlässt natürlich Spuren. Wichtig ist, dass wir Verantwortlichen die Ruhe bewahren. Damals mussten wir im Grunde eine komplett neue Mannschaft aufbauen. In diesem Prozess sind wir immer noch.
DFB.de: Ist es unter diesen Voraussetzungen überhaupt möglich, wie vor drei Jahren vielleicht um Rang drei und damit die Qualifikation für das internationale Geschäft mitzuspielen?
Högner: Das wird natürlich nicht einfacher. Um das zu schaffen, muss alles passen und wir müssen unsere Toptalente halten können. Aber dafür ist viel Überzeugungsarbeit nötig. Wenn die Spielerinnen irgendwann so gut sind, dass sie Angebote von Bayern oder Wolfsburg bekommen, dann sprechen wir über Nationalspielerinnen, denen man es nicht übel nehmen kann, wenn sie diese Herausforderung annehmen wollen.
[sw]
Quelle
16.09.2022 08:00
SGS beginnt bei Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg
Der Pflichtspielauftakt glückte der SGS mit dem 6:1-Erfolg in der zweiten DFB-Pokalrunde am vergangenen Sonntag beim Bremer Verein ATS Buntentor. Nun wartet Doublegewinner VfL Wolfsburg zum Start der FLYERARLAM Frauen-Bundesliga am Sonntag auf das Team von Trainer Markus Högner. Anstoß ist am Samstag um 13 Uhr im AOK-Stadion.
Zu Beginn gleich ein dickes Brett
Der Auftakt könnte sicherlich leichter sein. Gastgeber VfL Wolfsburg ist sicherlich DAS deutsche Team der letzten Jahre. Die Mannschaft von Trainer Tommy Stroot stellte mit gleich sieben Spielerinnen das Gros des Vize-Europameisters bei Sommerspielen in England. Mit Lena Oberdorf wurde eine ehemalige Essenerin zur besten jungen Spielerin des Turniers gewählt. Dazu schoss sich Alexandra Popp auf den geteilten Torschützenkönigsthron.
Auf der anderen Seite reist mit der SGS das Team an, das im ersten Jahr nach dem Umbruch erneut die Klasse halten konnte. Die Sommerpause nutzte der Essener Bundesligist, um weiter an der richtigen Mischung zu arbeiten. Die Ergebnisse der Vorbereitung lassen hoffen. Wobei Trainer Markus Högner natürlich um die Kräfteverhältnisse weiß: „Wir sind alle gespannt und freuen uns, dass es endlich auch in der Meisterschaft losgeht. Beim amtierenden Meister und absoluten Topfavoriten zu starten, ist natürlich eine schwierige Aufgabe für uns. Wolfsburg ist ein Team, das ein Spiel lenken und leiten kann. Nach Ruhephasen folgen blitzschnelle Umschaltmomente. Da müssen wir uns drauf einstellen.“
Fokussiert bleiben und Chancen nutzen
Gegen die „Torfabrik“ aus der Autostadt kommt es darauf an, fokussiert zu bleiben und mannschaftlich geschlossen zu agieren, wie unser Trainer sagt: „Wir müssen das ganze Spiel über ‚klar im Kopf‘ sein, selbstbewusst auftreten und gute Lösungen bei eigenem Ballbesitz parat haben. Wenn wir es schaffen, die Dinge umzusetzen, die wir uns vorgenommen haben, und die Chancen, die wir bekommen, auch nutzen, können wir in Wolfsburg ein gutes Ergebnis erzielen. Aber dazu brauchen wir am Samstag eine absolute Topleistung.“
Personell kann unsere SGS aus dem Vollen schöpfen. Bis auf zwei Spielerinnen sind Alle mit an Bord und können die Reise nach Niedersachsen antreten.
Zur Heimspielpremiere (25.09.2022) in der jetzt schon 19. Bundesliga-Saison in Folge für die SGS Essen laden die Verantwortlichen zum Fanfest vor das Stadion an der Hafenstraße ein. Bevor die Saisoneröffnung gegen den SV Meppen um 16 Uhr angepfiffen wird, kann Klein und Groß sich bereits ab 14 Uhr an verschiedenen Stationen austoben und z.B. am Glücksrad tolle Preise u.a. Trikots aus den vergangenen Saisons gewinnen.
Glück auf!
© SGS-Bericht
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!