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Die Teams der Frauen Bundesliga Saison 22/23

#5
1.FFC Turbine Potsdam

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Erfolge :
UEFA-Women’s-Cup-/Champions-League-Sieger: 2
2005, 2010

Deutscher Meister: 6
2004, 2006, 2009, 2010, 2011, 2012

Deutscher Pokalsieger: 3
2004, 2005, 2006

DDR-Meister: 6
1981, 1982, 1983, 1985, 1986, 1989

DFB-Hallenpokalsieger: 7
2004, 2005, 2008, 2009, 2010, 2013, 2014

Deutscher Meister der B-Juniorinnen: 11
2000, 2003, 2004, 2005, 2006, 2008, 2009, 2010, 2011, 2015, 2016

Personal- und Teamdaten :
Cheftrainer : Sebastian Middeke
sportlicher Leiter : vakant (?)
erweiterter Trainer- und Betreuerstab : 5 Mitarbeiter
Kadergröße : 28 Spielerinnen
Ausländeranteil : 14 Spielerinnen
Marktwert Mannschaft : 425.000 € , nicht aller Spielerinnen bewertet
Durchschnitt Marktwert/Spielerin : 15.179 €
wertvollste Spielerin : Vanessa Fischer 40.000 €
Spielstätte : Karl - Liebknecht - Stadion
Kapazität : 10.786 Sitz- und Stehplätze

Teams im Wetbewerb :
- Leistungssport :
Frauen I Bundesliga
Frauen II (U20) 2.Bundesliga
U17 Juniorinnen Bundesliga Nordost
C-Juniorinnen

- Breitensport :
Frauen III , B2 Juniorinnen , C2 Juniorinnen , D , E1 und F-Juniorinnen

Ticketpreise :
Tagestickets Turbine Potsdam 

Webseite :
Homepage Turbine Potsdam 

Zugänge 2022/23 :
Louisa Aniwaa (Police Ladies FC)
Amber Barrett (1. FC Köln)
Jennifer Cramer (vereinslos)
Pauline Deutsch (zweite Mannschaft)
Jil Frehse (Alemannia Aachen)
Noemi Gentile (SC Sand)
Alisa Grincenco (zweite Mannschaft)
Maya Hahn (Oregon Ducks)
Adrienne Jordan (SC Sand)
Amy König (BFC Dynamo)
Mai Kyōkawa (INAC Kōbe Leonessa)
Wibke Meister (zweite Mannschaft)
Adrijana Mori (ŽNK Olimpija Ljubljana/Leihe beendet)
Sonia O’Neill (ŽNK Split)
Laura Radtke (VfL Bochum)
Mollie Rouse (London City Lionesses)
Noa Selimhodzic (AC Mailand)
Martyna Wiankowska (Czarni Sosnowiec)

Abgänge 2022/23 :
Sara Agrež (VfL Wolfsburg)
Merle Barth (Atlético Madrid)
Selina Cerci (1. FC Köln)
Gina Chmielinski (FC Rosengård)
Luca Maria Graf (RB Leipzig)
Marie-Therese Höbinger (FC Zürich Frauen)
Karen Holmgaard (FC Everton)
Sara Holmgaard (FC Everton)
Isabel Kerschowski (Karriereende)
Melissa Kössler (TSG 1899 Hoffenheim)
Zala Meršnik (Sporting Huelva)
Małgorzata Mesjasz (AC Mailand)
Dina Orschmann (Glasgow Rangers)
Lena Uebach (1. FC Köln)

bereits in der Winterpause :
Lara Schmidt  (FC Basel,Schweiz)
Nina Ehegötz (vorzeitiges Karriereende)

Vom europäischen Topclub in den Nuller Jahren über Bundesligamittelmaß in den Zehner Jahren bis hin zum Chaosclub im Sommer 2022, so könnte man die (Rück)entwicklung bei Turbine Potsdam beschreiben.

Um die Jahrtausendwende bis zum Beginn der 2010er Jahre dominierten in Deutschland der 1.FFC Frankfurt, FCR Duisburg 2001 und Turbine Potsdam den Frauenfußball. Als dann mit Beginn der 2010er Jahre die von Proficlubs alimentierten Frauenabteilungen die Oberhand gewannen verschwanden die reinen Frauenvereine allmählich von der Bildfläche. Der FCR Duisburg meldete Insolvenz an, löste sich zum 31.12.2013 auf und trat zum 1.01.2014 zum MSV Duisburg über, der 1.FFC Frankfurt löste sich zum 30.06.2020 auf und fusionierte mit Eintracht Frankfurt. Nur Potsdam hält von den großen Drei noch die Fahne im Wind. Aber auch ihr Stern verliert immer mehr an Leuchtkraft und droht vollends unter zu erlöschen.

Potsdam hatte seit ihrer Bundesligazugehörigkeit schon immer das Problem dass ihre besten Spielerinnen vorwiegend Richtung Frankfurt oder Wolfsburg abwanderten weil dort schon zu frühen Zeiten mehr Geld und bessere Infrastrukturen vorhanden waren, trotzdem hielten sie durch gute Nachwuchsarbeit lange Zeit den Anschluss zu Europas Spitze. Doch mittlerweile sind die Ansprüche auch im Frauenfußball gestiegen, der DFB stellt immer mehr Auflagen zur Lizenzerteilung und Professionalisierung des Spielbetriebs die ein normaler Frauenverein finanziell kaum noch erfüllen kann. Das Trainingsgelände am Luftschiffhafen muss sich Potsdam mit dem Footballbundesligisten Potsdam Royals teilen die dort nicht nur trainieren sondern auch ihre Heimspiele austragen, die übrigen Räumlichkeiten sind unzureichend ausgestattet und müssen renoviert werden aber durch ausbleibende Erfolge wird es für die Turbinen immer schwieriger finanziell mit der Konkurrenz der Männervereine mitzuhalten.

Auch die Konkurrenz aus Berlin wird auch immer größer. Es gibt zwar eine Kooperation mit Hertha BSC Berlin die auf drei Jahre abgeschlossen wurde und ihnen finanzielle Unterstützung zu kam. Diese Kooperation endet aber mit Ende der laufenden Saison und eine Verlängerung ist ungewiss da man bei Hertha neuerdings selbst Überlegungen anstellt  eine Frauenabteilung zu gründen oder  wie im Falle der Eintracht aus Frankfurt mit einem Frauenverein zu fusionieren und deren Spielrechte zu übernehmen. Sollte dies der Fall sein fällt Potsdam aus dem infrage kommenden Raster, da der noch amtierende Vorstand unter Federführung des ehemaligen Erfolgstrainers Bernd Schröder eine Fusion mit einem Proficlub kategorisch ausschließt.

Weitere Konkurrenz droht Potsdam aus der Hauptstadt von Union Berlin die ihrerseits mit ihrer Frauenabteilung das Ziel Bundesliga ausgerufen und schon einige Anstrengungen unternommen haben ihre Ziele zu erreichen. Auch Victoria Berlin unter Leitung der ehemaligen Turbine Spielerin Ariane Hingst verfolgt voller Ambitionen das Ziel Bundesliga. Und aus dem fernen Leipzig drängen die Frauen von RB Leipzig mit aller Macht in die Bundesliga. Das sind alles Vereine die derzeit bessere Rahmenbedingen zu bieten haben als Potsdam sie bieten kann.

Ein weiteres Problem ist die, diplomatisch formuliert, beratungs-. und reformressistente Vereinsführung. Die Aussage des ehemaligen Erfolgstrainers und jetzigen Ehrenvorstands Bernd Schröder, der immer noch mit viel Macht ausgestattet zu sein scheint, die Turbinen werden sich niemals einem Profiverein anschließen ist wie in Stein gemeißelt  und begrenzt so eine Weiterentwicklung auf allen Ebenen.

Im Sommer 2021 stellte sich die ehemalige Turbinespielerin Tabea Kemme als Gegenkandidatin von Rolf Kutzmutz zur Wahl als Vereinspräidentin. Sie wollte den Verein reformieren und zukunftsfähig aufstellen. Zu diesem Zweck gründete sie ein Kompetenzteam bestehend aus Personen aus Wirtschaft, Politik und Sport.Die Wahl verlor sie knapp mit 100 zu 110 Stimmen und Rolf Kutzmutz blieb im Amt samt seiner Gefolgsleute. Kemme zog sich nach der verlorenen Wahl zurück und beendetet jegliche Aktivität im Verein.

Die letzte Saison beendeten die Turbinen als Tabellenvierter, verspielten aber auf der Zielgeraden den dritten Platz der zur  Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League berechtigt hätte und verloren diesen an den alten Rivalen aus Frankfurt. Im Pokal standen sie im Finale, unterlagen aber mit 4:0 dem VfL Wolfsburg.

Ein paar Tage nach Saisonende verkündete Potsdam die Trennung von Cheftrainer Sofian Chahed, wiederum einige Tage später trat Präsident Rolf Kutzmutz mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück und begründete dies damit, dass er in die Entscheidung den Trainer zu entlassen nicht involviert war und auch nichts davon wusste, da er zu dieser Zeit zu Besuch bei seinen Kindern in London war.

Im Verlaufe des Sommers suchten sich gleich 14 Spielerinnen eine neue Herausforderung. Alle Leistungsträgerinnen wie Merle Barth, Melissa Kössler, die Holmgaard Zwillinge und auch Selina Cerci haben sich neuen Vereinen angeschlossen,Isabel Kerschowski beendete ihre lange Karriere. Bereits in der Winterpause beendete Nina Ehegötz ihre Karriere und Marie-Therese Höbinger wechselte zum FC Zürich in die Schweiz. Insgesamt 16 Spielerinnen haben von Januar 22 bis August 22 Potsdam verlassen.

Zur neuen Saison wurden bis Transferschluss auch 16 Spielerinnen verpflichtet. Die bekanntesten Namen dürften Noemi Gentile und Adrienne Jordan vom SC Sand sein, mit Jennifer Cramer holte man eine Spielerin aus dem Ruhestand die zwei Jahr zuvor nicht ganz freiwillig den Verein auf etwas merkwürdige Art verlassen musste und Adrijana Mori kehrte von ihrer Leihe aus Jena zurück, die restlichen Neuverplichtungen sind überwiegend aus unteren Ligen  aus dem In- und Ausland.

Als Trainer wurde Sebastian Middeke von der SpVg Berghofen verpflichtet. Zuvor war er für den SV Meppen in der 2.Bundeslliga und deren B Juniorinnen tätig.

Wenn eine Mannschaft innerhalb kurzer Zeit leistungsmäßig so einbricht, innerhalb eines halben Jahres sämtliche Leistungsträgerinnen das Weite suchen und kurz hintereinander der Trainer entlassen wird und der Präsident das Amt niederlegt, dann ist das nicht mehr mit einem normalen Umbruch und einer Verletzungsmisere zu erklären. Dann muss vereinsintern etwas vorgefallen sein das nicht mehr zu retten war. Leider sind aber die Personen immer noch in wichtigen Funktionen die die ganze Misere mitverschuldet haben, sich aber keinerlei Schuld bewusst sind und dringend notwendige Reformen im Verein aus Eitelkeit verhindern.

Sebatian Middeke ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden,er steht quasi vor einem Himmelfahrtskommando und muss einen zusammengewürfelten Haufen aus verschiedenen Ligen und verschiedenen Nationen zu einer funktionierenden Mannschaft formen, das ganze mit einer Infrastruktur und mit einem finanziellen Rahmen der den gestiegenen Anforderungen in keinster Weise  entspricht. Die Vereinsführung verweigert sich nach wie vor dringend notwendigen Reformen um das sinkende Schiff wieder seetüchtig zu machen und träumt immer noch von längst vergangenen Zeiten. Für den Klassenerhalt wird die Qualität der neuen Mannschaft zwar reichen aber ohne gravierende Änderungen in den Strukturen und Denkweisen wird Potsdam der letzte Große sein der aus der Beletage verschwindet.

Quellen :
Homepage Turbine Potsdam , soccerdonne.de , Wikipedia, Facebook Turbine Potsdam

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Big Grin Ich glaub ich bin eine Signatur Tongue
Cs10 Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit! Cs10


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RE: Die Teams der Frauen Bundesliga Saison 22/23 - von KLAUS - 15.09.2022 - 23:16

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