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UEFA Frauen EM 2022

#45
01.08.2022 - 08:36 Uhr | News | Quelle: dpa sd
Dietrich: Frauenfußball soll EM-Hype und neue Popularität nutzen

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©1. FFC Frankfurt

DFB-Funktionär Siggi Dietrich hofft durch die Vize-Europameisterschaft der deutschen Fußballerinnen auf einen Aufschwung auch über das Nationalteam hinaus. «Wir müssen den in England erlebten Hype und die neue Popularität des Frauenfußballs für den Start in ein neues Zeitalter nutzen», sagte der Vorsitzende des DFB-Ausschusses Frauen-Bundesligen dem «Kicker» (Montag). Dietrich betonte aber auch, dass es sich um eine gemeinsame Kraftanstrengung handeln müsse: «Da sind wir alle vielfältig gefragt - der DFB, die Clubs mit der DFL im Hintergrund, genauso aber auch die Medien», sagte der 65-Jährige.

Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte bei der EM das Finale erreicht und mit 1:2 nach Verlängerung gegen Gastgeber England verloren.

Ein gutes Signal sei es, das Eröffnungsspiel der Frauen-Bundesliga zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München am 16. September im Deutsche-Bank-Park zu spielen. «Das darf aber nur der Anfang sein», sagte Dietrich. Elementar sei, dass alle Spiele live ausgestrahlt werden.

Zum Thema Equal Pay, der gleichen Bezahlung von Männern und Frauen, sagte der Funktionär: «Man kann nur den Kuchen verteilen, der da ist, der zuvor auch erwirtschaftet wurde. Und da sind die Einnahmen bei den Frauen in Deutschland leider immer noch deutlich geringer als bei den Männern. Man kann den Kuchen allerdings mit Vermarktungsstrategien größer backen und dann angemessen und transparent dimensionieren.» Eine Alternative könne auch sein, «über einen gewissen Zeitraum mit höheren Prämien und Gehältern in Entwicklungsprozesse zu investieren».

Quelle 


01.08.2022 - 10:18 Uhr | News | Quelle: dpa sd
Empfang für englische EM-Siegerinnen in London geplant

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Mit einem großen Empfang auf dem berühmten Trafalgar Square in London werden die englischen Fußballerinnen für ihren Sieg bei der Europameisterschaft gefeiert. An der Party im Herzen der britischen Hauptstadt am Montag können bis zu 7000 Fans teilnehmen, teilte das Sportministerium mit. Der Platz werde um 11.00 Uhr (Ortszeit, 12.00 Uhr MESZ) geöffnet. Auch die BBC werde die Feier von 13.40 Uhr (MESZ) an übertragen.

Der EM-Titel der «Lionesses» werde für den Frauenfußball im Land wie ein Turbo wirken, sagte der Chef des englischen Fußballverbands FA, Mark Bullingham der BBC. «Die vergangenen Jahre waren unglaublich. Wir haben wirklich viel investiert, und die Lionesses haben die Chance genutzt und etwas Unglaubliches geschafft», sagte Bullingham. «Es gibt keinen Grund, warum wir nicht genauso viele Mädchen haben sollen, die (Fußball) spielen, wie Jungs, und es wird eine neue Generation von Spielerinnen inspirieren», sagte der FA-Boss. «Wir haben uns seit Jahren auf diesen Moment vorbereitet.» Landesweit stünden Clubs bereit, um Mädchen aufzunehmen. Zudem habe der Verband in Schulen investiert und fußballerische Entwicklungsmöglichkeiten für Mädchen geschaffen.

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01.08.2022 - 11:17 Uhr | News | Quelle: dpa sd
Watzke hofft nach EM auf Signalwirkung für Frauen-Bundesliga

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©FC Bayern München

Nach dem vielbeachteten Auftritt der Frauenfußball-Nationalmannschaft bei der EM in England hofft Hans-Joachim Watzke auf eine Signalwirkung für die Bundesliga. «Unsere Nationalmannschaft hat Herausragendes geleistet. Man muss jetzt abwarten, ob wir beim Interesse mittelfristig über die Eventisierung hinauskommen», sagte der DFL-Aufsichtsratschef dem «Kicker» (Montag) mit Bezug auf die bisher eher bescheidenen Besucherzahlen im Ligaalltag.

«Der entscheidende Schritt wäre für mich getan, sobald die Bundesliga in Sachen Zuschauerzuspruch partizipiert. Turniere sind schön und wichtig, doch sie sollten im Optimalfall auf den sportlichen Alltag abstrahlen. Ich würde mir das sehr wünschen, weil ich merke, mit welchem immensen Engagement der Frauenfußball betrieben wird. Aber am Ende ist es wie immer: Abgestimmt wird mit den Füßen», kommentierte Watzke.

In der Debatte um Equal Pay, eine gleiche Bezahlung im Fußball für Männer und Frauen, verwies Watzke auf geringere Einnahmen im Frauen-Fußball: «Es ist doch völlig klar, dass Equal Pay das Ziel ist. Aber bei Equal Revenues, also gleichen Erlösen.»

Am Rande der EM hatte Nationalspielerin Lina Magull für einen Mindestlohn aller Spielerinnen in der 1. und 2. Bundesliga plädiert. «Wir Fußballerinnen sollten ab der 2. Liga so gut verdienen, dass niemand mehr nebenbei arbeiten gehen muss. Da sprechen wir von einem Mindestgehalt von 2000, 3000 Euro im Monat. So kannst du die Entwicklung im Frauenfußball nachhaltig voranbringen», sagte die Offensivspielerin vom FC Bayern München der «Bild».

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01.08.2022 - 16:19 Uhr | News | Quelle: dpa sd
Rekord-Quote: 17,897 Millionen sehen Niederlage bei Frauen-EM

[Bild: em.jpg]

Die Live-Übertragung des Finals der deutschen Fußballerinnen bei der Europameisterschaft in London hat den elf Jahre alten Einschaltquoten-Rekord von der WM 2011 geknackt. Durchschnittlich 17,897 Millionen Menschen sahen am Sonntag in der ARD die 1:2-Niederlage der DFB-Auswahl gegen England nach Verlängerung. Der Marktanteil der rund zweistündigen Übertragung lag nach Angaben der AGF-Videoforschung bei 64,8 Prozent. Beim jüngeren Publikum war er nach ARD-Angaben sogar noch höher.

Noch nie zuvor hatten so viele Menschen in Deutschland ein Frauenfußballspiel im Fernsehen gesehen. Der bisherige Bestwert war bei der Heim-WM aufgestellt worden: Bei der Viertelfinal-Partie Deutschland gegen Japan (0:1) hatten 16,95 Millionen zugeschaut, der Marktanteil lag damals bei 59,3 Prozent.

«Die deutschen Spielerinnen haben in England eine tolle EM gespielt und unser Publikum mit ihrer Art, Fußball zu spielen, ihrer hohen Einsatzfreude und insbesondere ihrer mannschaftlichen Stärke und Geschlossenheit begeistert», sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. Das Team habe ein «Finale geboten, das uns nicht nur einen neuen Allzeit-Rekord bei der Zuschauerquote gebracht hat, sondern vor allem viel Lust auf das, was in Zukunft von diesem DFB-Team noch kommen wird».

Das Turnier in England hat ARD und ZDF starke Zahlen beschert, die mit den deutschen Erfolgen stetig stiegen. Der bisherige EM-Bestwert war beim Halbfinale gegen Frankreich mit durchschnittlich 12,187 Millionen Menschen und einem Marktanteil von 47,2 Prozent aufgestellt worden. Bei den drei Partien der DFB-Auswahl in der Vorrunde hatten durchschnittlich 6,58 Millionen zugeschaut.

In Großbritannien hatte das Finale nach Angaben der BBC in der Spitze 17,4 Millionen TV-Zuschauer. Zusätzlich dazu erlebten weitere 5,9 Millionen den ersten EM-Erfolg der Lionesses via Stream. Nicht mit eingerechnet sind dabei die Zuschauer bei Fanfesten und in Pubs.

Quelle 


01.08.2022 - 16:25 Uhr | News | Quelle: dpa sd
DFB-Frauen blicken nach vorne: «Der Anfang von was ganz Großem»?

Die EM in England endet mit einer Enttäuschung für die deutschen Fußballerinnen - und mit einem klaren Auftrag für den Verband. Die Sportart soll dauerhaft von der Strahlkraft der Nationalmannschaft profitieren.

Müde und immer noch enttäuscht über die verpasste EM-Krönung verließen die deutschen Fußballerinnen am Montagmorgen ihr Team-Quartier in einem ehemaligen Adelssitz in Watford. Kapitänin Alexandra Popp, die so schmerzlich vermisst wurde beim 1:2 im Endspiel gegen England im Londoner Fußball-Tempel Wembley, trug einen der Zwillinge von Ersatztorhüterin Almuth Schult. Die Koffer verstauen, noch ein paar Autogramme schreiben - dann war dieses Turnier Geschichte für die DFB-Frauen, die am Nachmittag zum Empfang auf dem Frankfurter Römer erwartet wurden. «Ich würde mir sehr, sehr wünschen, dass wir das in Deutschland hautnah spüren, was da ja anscheinend losgetreten wurde», sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor der Heimreise.

Die DFB-Auswahl hat mit ihrem mitreißenden Fußball in den vergangenen vier Wochen enorm an Popularität hinzugewonnen. Fast 18 Millionen Menschen drückten am Sonntag vor den TV-Geräten die Daumen - eine Rekordquote für die Fußballerinnen. «Wir sind froh und stolz, dass wir so viele Menschen erreicht haben», sagte Offensivspielerin Svenja Huth. Die Wolfsburgerin hatte Popp, die wegen einer Oberschenkelverletzung wenige Minuten vor dem Finale passen musste, als Kapitänin vertreten.

«Ich bin stolz auf die Mannschaft, welche Reise wir hinter uns haben. Ich hoffe, dass das nur der Anfang war», sagte Popp mit Blick auf den Frauenfußball in Deutschland. «Der Markt ist vorhanden, aber wir müssen ihn natürlich auch bespielen. Das ist ein großer, großer Wunsch, dass wir viele Mädchen erreichen.»

Von Bundeskanzler Olaf Scholz über Innenministerin Nancy Faeser bis zu DFB-Boss Bernd Neuendorf gab es trotz der unglücklichen Niederlage vor der ohrenbetäubenden EM-Rekordkulisse von 87 192 Zuschauern Glückwünsche und aufmunternde Worte. «Unsere Spielerinnen haben das ganze Land begeistert, sie sind sympathisch, authentisch und nahbar aufgetreten, sie leben echten Teamgeist vor», lobte Neuendorf. Und Scholz twitterte: «Das war ein mitreißendes Turnier und ganz Deutschland ist stolz auf dieses Team!»

Trösten konnte der SPD-Politiker die Spielerinnen bei seinem Kabinenbesuch nach dem Abpfiff zwar nicht. Popp & Co. verließen mit verweinten oder zumindest feuchten Augen das Wembley-Stadion. Doch beim Bestreben, den Sport weiter voranzubringen und aus dieser EM etwas zu machen, hat der Verband nun auch die Politik mit im Boot. «Wir haben uns versprochen, dass wir das jetzt forcieren wollen. Olaf Scholz hat mir versprochen, dass wir uns auch treffen werden, um die Themen für die Zukunft anzugehen», sagte Voss-Tecklenburg und blickte noch einmal auf die so emotionale EM zurück: «Es war gefühlt ein Rausch.»

Joti Chatzialexiou, Leiter Nationalmannschaften beim DFB, weiß, dass nun genau hingeschaut wird, ob und wie der Verband die Steilvorlage aus der EM verwandeln wird. Strategiepläne, um den Frauenfußball zu fördern, lagen schon vor der EM vor. «Es muss etwas passieren, definitiv. Da sind nicht nur der Bundeskanzler und die Politik. Sondern da müssen auch wir als Verband und die Vereine zusammenstehen und tatsächlich diesen Hype, den wir erzeugt haben, umsetzen», sagte er.

Steffi Jones fordert dafür konkrete Pläne. «Das ist nichts, was man aus der kalten Hose während eines Turniers planen sollte», sagte die frühere Nationalspielerin und -trainerin der «FAZ» (Montag). Sie kritisierte: «Die Führungsebene sonnt sich jetzt im Erfolg des Teams. Dabei wünsche ich mir, dass der DFB schon vor dem Turnier Pläne für die Zeit danach gemacht hätte.»

Sportlich stehen die DFB-Frauen jedenfalls wieder auf der großen Bühne, nachdem durch das Viertelfinal-Aus bei der WM 2019 auch die Olympischen Spiele in Tokio verpasst wurden. Voss-Tecklenburg hofft, «dass alle weitermachen. Wir werden die jungen Spielerinnen weiter forcieren. Dann fahren wir nächstes Jahr hoffentlich zur WM und wollen dort so auftreten, wie wir hier aufgetreten sind: als eine Mannschaft, die begeistert, die mutig spielt, die Ideen hat, die einen klaren Auftrag hat, die eine große Leidenschaft hat.»

Die Chance, dauerhaft in der Öffentlichkeit präsent zu bleiben, ist groß - vor allem wenn die Bundesliga aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt werden kann. «Unsere Nationalmannschaft hat Herausragendes geleistet. Man muss jetzt abwarten, ob wir beim Interesse mittelfristig über die Eventisierung hinauskommen», sagte DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke dem «Kicker» (Montag). Sollte die Bundesliga beim Zuschauerzuspruch von der EM profitieren, wäre «der entscheidende Schritt» getan, so Watzke: «Turniere sind schön und wichtig, doch sie sollten im Optimalfall auf den sportlichen Alltag abstrahlen.»

Das Zugpferd bleibt vorerst die DFB-Auswahl. 2023 gibt es die WM, für die sich Deutschland im September noch endgültig qualifizieren muss, 2024 die Olympischen Spiele in Paris, 2025 wieder eine EM (Ausrichter noch nicht entschieden) - und 2027 möglicherweise eine WM im eigenen Land. Der DFB hat sich gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden beworben. Kein Wunder, dass Huth zum Abschied den Wunsch äußerte: «Ich hoffe, dass wir mit dem Großteil der Mannschaft zusammenbleiben können und dass das nur der Anfang von etwas ganz Großem war.»

Quelle 
Big Grin Ich glaub ich bin eine Signatur Tongue
Cs10 Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit! Cs10
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