03.08.2021 - 01:07
Etwas endet, etwas beginnt
Eineinhalb Jahre lang mussten sich die Fans pandemiebedingt damit begnügen, das Dreisamstadion aus der Ferne zu betrachten. Vom 15. bis zum 25. Juli öffneten die Tore des Stadions daher täglich um einen Abschied von der langjährigen Spielstätte zu ermöglichen.
Der Duft von Langer Roter liegt in der Luft, aus den Boxen tönt „SC Freiburg, für uns immer vorn...“ und auf der Videoleinwand vernascht Uwe Wassmer den ehemaligen Bayern-Keeper Raimond Aumann mit einem lässigen Heber. Eindrücke, die nicht nur bei mir, sondern auch bei den zahlreichen SC-Fans, die in den vergangenen elf Tagen das Dreisamstadion besucht haben, augenscheinlich Erinnerungen wach werden lassen.
Insbesondere nach eineinhalb Spielzeiten, in denen keine Fans zu den Spielen des Sport-Club kommen konnten, tut es gut wieder mit Fahnen, Schals und Trikots bewaffnete Fußballverrückte im Dreisamstadion zu sehen. Insbesondere in den Abendstunden tummeln sich die SC-Anhänger zu hunderten auf den Tribünen, streifen durch das Stadion oder begutachten den für gewöhnlich gesperrten Innenraum mit den Trainerbänken.
„Wir sind Exil-Freiburger aus Köln und haben auf dem Weg in den Urlaub nach Österreich extra einen Umweg gemacht, um uns vom Dreisamstadion und den vielen schönen Momenten, die wir hier erlebt haben, zu verabschieden“, berichten Heiko und Petra, die nach eigenen Angaben bereits in den späten Achtzigerjahren hier mit dem damals noch zweitklassig spielenden SC mitgefiebert haben.
„Was sich seitdem im Verein getan hat – Bundesliga, Europapokal, Euro-League – ist schon Wahnsinn,“ bestätigt ein anderer Besucher, der es mittlerweile seit über 40 Jahren mit dem Sport-Club hält und der versonnen auf die Highlights blickt, die nun über die Leinwand flimmern: Siege gegen die großen Bayern, Wunderkerzen beim Dreier gegen den BVB Mitte der 90er Jahre, die Schneeschlacht gegen RB Leipzig in der Aufstiegssaison 2015/16 und mittendrin, die ganz persönlichen Highlights, die jeder Fan für sich im Kopf abgespeichert hat.
Und die unterscheiden sich von Person zu Person gewaltig. „Das 5:0 gegen den FC Hansa Rostock Ende der 90er Jahre. Es war mein erstes Spiel im Dreisamstadion und dann gleich so Fußballfest. Seitdem habe ich bis zur Pandemie fast kein Heimspiel mehr verpasst,“ berichtet Tim, während sein Begleiter – ebenfalls Tim – von einem 1:1 in der 2. Liga gegen RW Ahlen erzählt: „06.04.2009 – das Datum habe ich noch genau im Kopf, weil ich in der zweiten Halbzeit den Anruf bekommen habe, dass bei meiner Frau die Wehen vorzeitig eingesetzt haben. Ich bin dann in der 60. Minute los ins Krankenhaus.“ Den Beweis seiner Erzählung hat er gleich mitgebracht: Leon, 12 Jahre alt, und von klein auf ebenso begeisterter SC-Fan, wie sein Vater.
Wieder andere berichten vom gemeinsamen Einlaufen mit den Profis, von bitterlich kalten Fußballabenden in der Zweiten Liga vor wenigen tausend Zuschauern, von Nils Petersens Treffer zum 2:1 gegen den FCB auf Vorlage von Karim Guédé, von Tränen nach Abstiegen, von Tränen nach dem sensationellen Klassenerhalt in der Saison 1993/94 und vielem mehr.
So divers wie die Erinnerungen an das Dreisamstadion sind auch die Altersgruppen der Fans, die man in den vergangenen elf Tagen in der langjährigen Spielstätte beobachten konnte. Und neben viel Wehmut ob des Abschieds spürt man bei vielen auch etwas anderes: Die Vorfreude auf den Umzug ins neue Stadion und die Tatsache, dass dem Abschied auch ein Neuanfang innewohnt. Denn auf Profisport im Dreisamstadion muss auch künftig, wenn die Frauen und die U23 von den Fans auf den Rängen angefeuert werden, niemand verzichten.
Quelle mit Fotogalerie
Eineinhalb Jahre lang mussten sich die Fans pandemiebedingt damit begnügen, das Dreisamstadion aus der Ferne zu betrachten. Vom 15. bis zum 25. Juli öffneten die Tore des Stadions daher täglich um einen Abschied von der langjährigen Spielstätte zu ermöglichen.
Der Duft von Langer Roter liegt in der Luft, aus den Boxen tönt „SC Freiburg, für uns immer vorn...“ und auf der Videoleinwand vernascht Uwe Wassmer den ehemaligen Bayern-Keeper Raimond Aumann mit einem lässigen Heber. Eindrücke, die nicht nur bei mir, sondern auch bei den zahlreichen SC-Fans, die in den vergangenen elf Tagen das Dreisamstadion besucht haben, augenscheinlich Erinnerungen wach werden lassen.
Insbesondere nach eineinhalb Spielzeiten, in denen keine Fans zu den Spielen des Sport-Club kommen konnten, tut es gut wieder mit Fahnen, Schals und Trikots bewaffnete Fußballverrückte im Dreisamstadion zu sehen. Insbesondere in den Abendstunden tummeln sich die SC-Anhänger zu hunderten auf den Tribünen, streifen durch das Stadion oder begutachten den für gewöhnlich gesperrten Innenraum mit den Trainerbänken.
„Wir sind Exil-Freiburger aus Köln und haben auf dem Weg in den Urlaub nach Österreich extra einen Umweg gemacht, um uns vom Dreisamstadion und den vielen schönen Momenten, die wir hier erlebt haben, zu verabschieden“, berichten Heiko und Petra, die nach eigenen Angaben bereits in den späten Achtzigerjahren hier mit dem damals noch zweitklassig spielenden SC mitgefiebert haben.
„Was sich seitdem im Verein getan hat – Bundesliga, Europapokal, Euro-League – ist schon Wahnsinn,“ bestätigt ein anderer Besucher, der es mittlerweile seit über 40 Jahren mit dem Sport-Club hält und der versonnen auf die Highlights blickt, die nun über die Leinwand flimmern: Siege gegen die großen Bayern, Wunderkerzen beim Dreier gegen den BVB Mitte der 90er Jahre, die Schneeschlacht gegen RB Leipzig in der Aufstiegssaison 2015/16 und mittendrin, die ganz persönlichen Highlights, die jeder Fan für sich im Kopf abgespeichert hat.
Und die unterscheiden sich von Person zu Person gewaltig. „Das 5:0 gegen den FC Hansa Rostock Ende der 90er Jahre. Es war mein erstes Spiel im Dreisamstadion und dann gleich so Fußballfest. Seitdem habe ich bis zur Pandemie fast kein Heimspiel mehr verpasst,“ berichtet Tim, während sein Begleiter – ebenfalls Tim – von einem 1:1 in der 2. Liga gegen RW Ahlen erzählt: „06.04.2009 – das Datum habe ich noch genau im Kopf, weil ich in der zweiten Halbzeit den Anruf bekommen habe, dass bei meiner Frau die Wehen vorzeitig eingesetzt haben. Ich bin dann in der 60. Minute los ins Krankenhaus.“ Den Beweis seiner Erzählung hat er gleich mitgebracht: Leon, 12 Jahre alt, und von klein auf ebenso begeisterter SC-Fan, wie sein Vater.
Wieder andere berichten vom gemeinsamen Einlaufen mit den Profis, von bitterlich kalten Fußballabenden in der Zweiten Liga vor wenigen tausend Zuschauern, von Nils Petersens Treffer zum 2:1 gegen den FCB auf Vorlage von Karim Guédé, von Tränen nach Abstiegen, von Tränen nach dem sensationellen Klassenerhalt in der Saison 1993/94 und vielem mehr.
So divers wie die Erinnerungen an das Dreisamstadion sind auch die Altersgruppen der Fans, die man in den vergangenen elf Tagen in der langjährigen Spielstätte beobachten konnte. Und neben viel Wehmut ob des Abschieds spürt man bei vielen auch etwas anderes: Die Vorfreude auf den Umzug ins neue Stadion und die Tatsache, dass dem Abschied auch ein Neuanfang innewohnt. Denn auf Profisport im Dreisamstadion muss auch künftig, wenn die Frauen und die U23 von den Fans auf den Rängen angefeuert werden, niemand verzichten.
Quelle mit Fotogalerie
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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