09.01.2014 - 13:15
Ich bin auf einen Leserkommentar in der BZ gestossen,der den Nutzen eines Stadionneubaus im allgemeinen seh gut erklärt :
Der SC braucht kein neues Stadion? Ich unterstelle mal, dass Sie dem Fussball und den darum erwachsenen Strukturen wenig Beachtung schenken und daher nicht gewillt sind, diese mit Ihren Steuergeldern zu fördern. Das ist zunächst ihr gutes Recht, jedoch auch sehr kurzsichtig. Der Profifussball generierte nach einer Studie von McKinsey in Deutschland 2010 rund 1,5 Mrd. Steuern. Bezieht man Einnahmen von Zubringern (Verkehrsbetriebe) und Zulieferern (Gastronomie, Sicherheitsdienste, Medien, etc.) und die dabei generierten 100.000 (!) Jobs und Nebenverdienste mit ein, sollte auch Fussballhassern (unterstelle ich nicht) klar werden, dass der Steuerzahler massiv vom Fussball und seinen "überbezahlten Millionären" profitiert.
Da ist man natürlich geneigt zu meinen, die Vereine seien nicht auf wirtschaftsfördernde Maßnahmen angewiesen. Im Gegensatz zu Industrie und Handel, bringt der Profifussball aber eine Besonderheit mit: die Zahl der Vereine ist in den Ligen begrenzt. Es ist ein Verdrängungswettbewerb, in dem die Vereine am Limit wirtschaften müssen, um zu bestehen. Ein und derselbe Verein erwirtschaftet in der Bundesliga leicht das doppelte von dem, was in der 2 Liga rein kommt. Ein Abstieg des örtlichen Vereins bedeutet für die entsprechende Stadt daher massive Einbussen beim Steueraufkommen und den Wegfall von Arbeitsplätzen (+ Kostenanstieg bei den Sozialleistungen).
Neben dem großen öffentlichen Interesse (nennen Sie es ruhig "Brot und Spiele", aber der Verein bereitet ja auch sehr vielen Menschen Freude) besteht für die Stadt Freiburg daher auch ein enormes finanzielles Interesse, dass der Sport Club auch in Zukunft zur Beletage des deutschen Profifussballs gehört. Im alten Dreisamstadion ist diese Perspektive mittelfristig nicht gegeben. Ein Stadionneubau liegt daher standortpolitisch ganz klar auch im Interesse des Steuerzahlers. Im Gegensatz zu anderen geförtderten Bereichen in Kultur und Freizeit (Theater, Freibäder, etc.) werden hier tatsächlich nachhaltig Steuergelder generiert. Man muss sich also als Kommune entscheiden, ob man ein Stück vom großen Kuchen abhaben will oder nicht, und gff. etwas dafür tun. (Off Topic: das sei auch den Populisten gesagt, die immer häufiger fordern, den Vereinen die Kosten für (oft überzogene) Polizeieinsätze aufzudrücken)
Ein Beispiel aus Frankfurt: Der dortige Stadionneubau (2003-04) hat rund 200 Millionen Euro gekostet. Ohne WM wäre dieser nicht zustande gekommen, die Eintracht kämpfte zu Baubeginn in Liga 2 ums finanzielle Überleben. Geplant war, dass der Verein bis 2020 die Hälfte der Kosten durch Stadionmiete an die Stadt refinanziert (es finden auch andere Veranstaltungen dort statt). Das neue Stadion half dem Verein, in den vergangenen 10 Jahren eine positive sportliche und finanzielle Entwicklung zu nehmen, die sonst undenkbar gewesen wäre. Allein während der letzten sechs Jahre wurden dadurch über 10 Millionen € zusätzlich an Mieteinnahmen in die Stadtkasse gespült, ganz zu schweigen vom gestiegenen Gewerbesteueraufkommen. Bezieht man auch Zulieferer und Beschäftigung mit ein, wird die Stadt Frankfurt bis 2020 einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag mit dem neuen Stadion umgesetzt haben, der weit über der kommunalen Investitionssumme liegt.
Der SC braucht kein neues Stadion? Ich unterstelle mal, dass Sie dem Fussball und den darum erwachsenen Strukturen wenig Beachtung schenken und daher nicht gewillt sind, diese mit Ihren Steuergeldern zu fördern. Das ist zunächst ihr gutes Recht, jedoch auch sehr kurzsichtig. Der Profifussball generierte nach einer Studie von McKinsey in Deutschland 2010 rund 1,5 Mrd. Steuern. Bezieht man Einnahmen von Zubringern (Verkehrsbetriebe) und Zulieferern (Gastronomie, Sicherheitsdienste, Medien, etc.) und die dabei generierten 100.000 (!) Jobs und Nebenverdienste mit ein, sollte auch Fussballhassern (unterstelle ich nicht) klar werden, dass der Steuerzahler massiv vom Fussball und seinen "überbezahlten Millionären" profitiert.
Da ist man natürlich geneigt zu meinen, die Vereine seien nicht auf wirtschaftsfördernde Maßnahmen angewiesen. Im Gegensatz zu Industrie und Handel, bringt der Profifussball aber eine Besonderheit mit: die Zahl der Vereine ist in den Ligen begrenzt. Es ist ein Verdrängungswettbewerb, in dem die Vereine am Limit wirtschaften müssen, um zu bestehen. Ein und derselbe Verein erwirtschaftet in der Bundesliga leicht das doppelte von dem, was in der 2 Liga rein kommt. Ein Abstieg des örtlichen Vereins bedeutet für die entsprechende Stadt daher massive Einbussen beim Steueraufkommen und den Wegfall von Arbeitsplätzen (+ Kostenanstieg bei den Sozialleistungen).
Neben dem großen öffentlichen Interesse (nennen Sie es ruhig "Brot und Spiele", aber der Verein bereitet ja auch sehr vielen Menschen Freude) besteht für die Stadt Freiburg daher auch ein enormes finanzielles Interesse, dass der Sport Club auch in Zukunft zur Beletage des deutschen Profifussballs gehört. Im alten Dreisamstadion ist diese Perspektive mittelfristig nicht gegeben. Ein Stadionneubau liegt daher standortpolitisch ganz klar auch im Interesse des Steuerzahlers. Im Gegensatz zu anderen geförtderten Bereichen in Kultur und Freizeit (Theater, Freibäder, etc.) werden hier tatsächlich nachhaltig Steuergelder generiert. Man muss sich also als Kommune entscheiden, ob man ein Stück vom großen Kuchen abhaben will oder nicht, und gff. etwas dafür tun. (Off Topic: das sei auch den Populisten gesagt, die immer häufiger fordern, den Vereinen die Kosten für (oft überzogene) Polizeieinsätze aufzudrücken)
Ein Beispiel aus Frankfurt: Der dortige Stadionneubau (2003-04) hat rund 200 Millionen Euro gekostet. Ohne WM wäre dieser nicht zustande gekommen, die Eintracht kämpfte zu Baubeginn in Liga 2 ums finanzielle Überleben. Geplant war, dass der Verein bis 2020 die Hälfte der Kosten durch Stadionmiete an die Stadt refinanziert (es finden auch andere Veranstaltungen dort statt). Das neue Stadion half dem Verein, in den vergangenen 10 Jahren eine positive sportliche und finanzielle Entwicklung zu nehmen, die sonst undenkbar gewesen wäre. Allein während der letzten sechs Jahre wurden dadurch über 10 Millionen € zusätzlich an Mieteinnahmen in die Stadtkasse gespült, ganz zu schweigen vom gestiegenen Gewerbesteueraufkommen. Bezieht man auch Zulieferer und Beschäftigung mit ein, wird die Stadt Frankfurt bis 2020 einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag mit dem neuen Stadion umgesetzt haben, der weit über der kommunalen Investitionssumme liegt.
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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