Kokytos: Ein so großes vielfältiges Thema sollte man nicht mit "Stammtischparolen" angehen, wenn man es ernsthaft diskutieren möchte. Es macht mehr Sinn, es in einzelne Punkte zu zerlegen und diese sachlich diskutieren.
Ich bin, seit ich 10 Jahre alt war, politisch interessiert und lasse mich hier im Forum auch gerne auf politische Diskussionen ein.
1. Der Fall der Mauer war kein Fehler, aber die damalige DDR hätte noch weitere Jahre als eigenständiger Staat bestehen bleiben müssen und wäre dann - vielleicht - mit der BRD verschmolzen. So wurde sie, nicht nur nach meinen Empfinden, wie ein bedingungslos kapitulierender Kriegsgegner in der BRD "eingemeindet" und musste mit den Bedingungen der BRD ohne Widerspruch einverstanden sein.
2. Der "Westen" war und ist kapitalistisch, die USA mit Frankreich und Großbritannien hat sich gesagt, dass ihre Besatzungszonen am besten wieder wirtschaftlich und finanziell hoch kommt UND als politischer Puffer zum kommunistischen Osten dienen kann, wenn man sie in der wirtschaftlichen Entwicklung unterstützt (Marschall-Plan).
Die Sowjetunion war nie wirtschaftlich so stark und konnte einiges gebrauchen. Aus ihrer Besatzungszone wurde Geräte, Maschinen und vieles Nützliche abgebaut und Richtung Osten abtransportiert. DAS hat den Menschen in der DDR beim Wiederaufbau gefehlt, außerdem hatten sie nicht eine Unterstützung wie die BRD.
Die Grundlage war also bei beiden Staaten sehr verschieden. Da ist es für den "Wessi" leicht, seinen eigenen Fleiß zu loben und auf die weniger erfolgreichen gern als bequem (faul) angesehenen "Ossis" herunter zuschauen. "Stammtischpolitiker" machen so etwas gerne..., besonders bei Bier und Korn.
3. Die DDR-Bürger als Migranten zu bezeichnen und sie mit den aktuellen Flüchtlingen gleichzusetzen... Kokytos: Da weiß ich nicht, wie ich sachlich reagieren soll.
Es waren und sind DEUTSCHE! Genauso wie die Auswanderer die aus den Ostgebieten des damaligen Deutschlands (Pommern, Schlesien, Ostpreußen) Richtung Westen geflüchtet sind. Mehr Probleme hatten die Umsiedler aus Bessarabien (Rumänien), besonders aber jene aus der ehemaligen Sowjetunion (Russlanddeutsche).
4. Den Bürgern der DDR die Fehler anzurechnen die nach der Wende von der dann gesamtdeutschen Regierung gemacht wurden..., da kannst du die Autofahrer auch dafür kritisieren, dass die Straßen in Deutschland jahrelang nicht mehr richtig saniert wurden und es jetzt, wo vieles kaputt ist, schnell nachgeholt werden soll.
Es waren die Regierungspolitiker, die mit ihrer Rentenpolitik und den Sozialabbau zu der jetzigen Entwicklung nicht nur beigetragen, sondern diese ausgelöst haben. Helmut Kohl, Gerhard Schröder und aktuell Angela Merkel stehen verantwortlich für diese Entwicklung. NICHT der Bürger, egal wo er in Deutschland wohnt.
Die Worte Norbert Blüms werde ich nie vergessen: Die Rente ist sicher....
Altersarmut, Rente mit 67, massive Rentenkürzungen - nicht mal eine Rente ausreichend zur Grundsicherung ist für viele sicher. Wer zahlt denn noch 45 Arbeitsjahre in die Rentenkasse ein? 40 Jahre ist schon knapp, 35 Jahre wohl realistisch.
In die mal volle Rentenkasse wurde gerne gegriffen, sie wieder aufzufüllen war wohl nicht vorgesehen.
Hartz IV und die Agenda 2010..., Zeitarbeitsverträge unbefristet möglich. Die Rechte/Möglichkeiten der Gewerkschaften beschnitten.
5. Nach der Wende und der Wiedervereinigung wurden über die Treuhand Unternehmen und Fabriken der ehemaligen DDR zu symbolischen "Kaufpreisen" von einer DM (oder so) an Investoren aus der ehemaligen BRD verkauft. Sie mussten sich verpflichten, diese Unternehmen etc. noch etwa mindestens 2 Jahre weiter zu betreiben, dann konnten sie "plattgemacht" werden und die Produktion in den Westen Deutschlands verlegt werden. Arbeitslosigkeit bei den Ex-DDR Bürgern war die Folge.
Alles das führt zu dieser politischen Entwicklung in der ehemaligen DDR. Alles das kann ein "Wessi" im Grunde gar nicht völlig nachvollziehen. Aber sich "am Stammtisch" darüber auszulassen und sich für besser als die "Ossis" halten, dass bekommt er hin...
So, jetzt habe ich meine Gedanken dazu doch recht sachlich aufgeschrieben. Es beruht auf persönliche Erfahrungen und Beobachtungen der Entwicklung nach der Wende.
Zur AfD - nur kurz: Sie ist nun mal zur Wahl zugelassen. Da kann man ihre Wähler nicht dafür kritisieren, dass sie dieses Angebot auch wahrnimmt. Dieses Wahlverhalten zu respektieren, gehört für mich auch zu einer Demokratie.
Ich bin, seit ich 10 Jahre alt war, politisch interessiert und lasse mich hier im Forum auch gerne auf politische Diskussionen ein.
1. Der Fall der Mauer war kein Fehler, aber die damalige DDR hätte noch weitere Jahre als eigenständiger Staat bestehen bleiben müssen und wäre dann - vielleicht - mit der BRD verschmolzen. So wurde sie, nicht nur nach meinen Empfinden, wie ein bedingungslos kapitulierender Kriegsgegner in der BRD "eingemeindet" und musste mit den Bedingungen der BRD ohne Widerspruch einverstanden sein.
2. Der "Westen" war und ist kapitalistisch, die USA mit Frankreich und Großbritannien hat sich gesagt, dass ihre Besatzungszonen am besten wieder wirtschaftlich und finanziell hoch kommt UND als politischer Puffer zum kommunistischen Osten dienen kann, wenn man sie in der wirtschaftlichen Entwicklung unterstützt (Marschall-Plan).
Die Sowjetunion war nie wirtschaftlich so stark und konnte einiges gebrauchen. Aus ihrer Besatzungszone wurde Geräte, Maschinen und vieles Nützliche abgebaut und Richtung Osten abtransportiert. DAS hat den Menschen in der DDR beim Wiederaufbau gefehlt, außerdem hatten sie nicht eine Unterstützung wie die BRD.
Die Grundlage war also bei beiden Staaten sehr verschieden. Da ist es für den "Wessi" leicht, seinen eigenen Fleiß zu loben und auf die weniger erfolgreichen gern als bequem (faul) angesehenen "Ossis" herunter zuschauen. "Stammtischpolitiker" machen so etwas gerne..., besonders bei Bier und Korn.
3. Die DDR-Bürger als Migranten zu bezeichnen und sie mit den aktuellen Flüchtlingen gleichzusetzen... Kokytos: Da weiß ich nicht, wie ich sachlich reagieren soll.
Es waren und sind DEUTSCHE! Genauso wie die Auswanderer die aus den Ostgebieten des damaligen Deutschlands (Pommern, Schlesien, Ostpreußen) Richtung Westen geflüchtet sind. Mehr Probleme hatten die Umsiedler aus Bessarabien (Rumänien), besonders aber jene aus der ehemaligen Sowjetunion (Russlanddeutsche).
4. Den Bürgern der DDR die Fehler anzurechnen die nach der Wende von der dann gesamtdeutschen Regierung gemacht wurden..., da kannst du die Autofahrer auch dafür kritisieren, dass die Straßen in Deutschland jahrelang nicht mehr richtig saniert wurden und es jetzt, wo vieles kaputt ist, schnell nachgeholt werden soll.
Es waren die Regierungspolitiker, die mit ihrer Rentenpolitik und den Sozialabbau zu der jetzigen Entwicklung nicht nur beigetragen, sondern diese ausgelöst haben. Helmut Kohl, Gerhard Schröder und aktuell Angela Merkel stehen verantwortlich für diese Entwicklung. NICHT der Bürger, egal wo er in Deutschland wohnt.
Die Worte Norbert Blüms werde ich nie vergessen: Die Rente ist sicher....
Altersarmut, Rente mit 67, massive Rentenkürzungen - nicht mal eine Rente ausreichend zur Grundsicherung ist für viele sicher. Wer zahlt denn noch 45 Arbeitsjahre in die Rentenkasse ein? 40 Jahre ist schon knapp, 35 Jahre wohl realistisch.
In die mal volle Rentenkasse wurde gerne gegriffen, sie wieder aufzufüllen war wohl nicht vorgesehen.
Hartz IV und die Agenda 2010..., Zeitarbeitsverträge unbefristet möglich. Die Rechte/Möglichkeiten der Gewerkschaften beschnitten.
5. Nach der Wende und der Wiedervereinigung wurden über die Treuhand Unternehmen und Fabriken der ehemaligen DDR zu symbolischen "Kaufpreisen" von einer DM (oder so) an Investoren aus der ehemaligen BRD verkauft. Sie mussten sich verpflichten, diese Unternehmen etc. noch etwa mindestens 2 Jahre weiter zu betreiben, dann konnten sie "plattgemacht" werden und die Produktion in den Westen Deutschlands verlegt werden. Arbeitslosigkeit bei den Ex-DDR Bürgern war die Folge.
Alles das führt zu dieser politischen Entwicklung in der ehemaligen DDR. Alles das kann ein "Wessi" im Grunde gar nicht völlig nachvollziehen. Aber sich "am Stammtisch" darüber auszulassen und sich für besser als die "Ossis" halten, dass bekommt er hin...
So, jetzt habe ich meine Gedanken dazu doch recht sachlich aufgeschrieben. Es beruht auf persönliche Erfahrungen und Beobachtungen der Entwicklung nach der Wende.
Zur AfD - nur kurz: Sie ist nun mal zur Wahl zugelassen. Da kann man ihre Wähler nicht dafür kritisieren, dass sie dieses Angebot auch wahrnimmt. Dieses Wahlverhalten zu respektieren, gehört für mich auch zu einer Demokratie.
Mit freundlichen Grüßen von Ritchie
Der Klügere gibt solange nach, bis er merkt, dass er der Dümmere ist.
Der Klügere gibt solange nach, bis er merkt, dass er der Dümmere ist.