16.08.2018 - 08:25
Gedenken 30 Jahre danach
Gladbecker Geiseldrama: Regierungschefs besuchen Silke Bischoffs Grab in Stuhr
16.08.18
Stuhr - Tagelang hielt ein Verbrechen im August 1988 Deutschland in Atem: das Gladbecker Geiseldrama. Drei Menschen verloren damals ihr Leben. Auch 30 Jahre danach ist das Trauma bei vielen Angehörigen präsent.
Mit Kranzniederlegungen gedenken Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und Bremens Regierungschef Carsten Sieling (SPD) am Donnerstag der Opfer des Gladbecker Geiseldramas, bei dem vor 30 Jahren drei Menschen ums Leben kamen.
Gemeinsam mit einer Ministerin der niedersächsischen Landesregierung besuchen sie das Grab von Silke Bischoff auf dem Friedhof Heiligenrode in Stuhr. Die 18-jährige Bischoff wurde damals von einem der Geiselnehmer erschossen. Am 16. August 1988 hatten Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner in Gladbeck (Nordrhein-Westfalen) eine Bankfiliale überfallen und Geiseln genommen. Anschließend flohen sie quer durch Deutschland - live verfolgt von Fernsehen und Radio.
Zwei Opfer bei der Busentführung
In Bremen kaperten sie am 17. August 1988 einen Linienbus im Stadtteil Huckelriede mit 32 Passagieren. Zwei der Businsassen wurden von den Geiselnehmern getötet. Der 15-jährige Italiener Emanuele de Georgi wurde von Degoswki im Bus erschossen, Bischoff später von Rösner bei einer Polizeiaktion auf der Autobahn 3 bei Bad Honnef am 18. August. Dabei wurde die Geiselnahme beendet.
Das dritte Opfer war ein Bremer Polizeibeamter, der bei dem Einsatz bei einem Verkehrsunfall starb. In Bremen soll noch in diesem Jahr in Absprache mit den Angehörigen und dem Ortsbeirat Huckelriede über einen Erinnerungsort in der Nähe des Busbahnhofes entschieden werden. Es gibt zwei Vorschläge, die aber noch offen sind. Es solle aber eher „schlicht und puristisch“ werden, hieß es.
Ministerpräsident bittet um Vergebung
Es gab mehrere Gespräche mit den Angehörigen, bei denen das schreckliche Ereignis auch nach 30 Jahren noch sehr präsent sei. In Süditalien wird am Freitag auf dem Friedhof der Stadt Surbo ein Kranz für Emanuele de Georgi niedergelegt. Bremens Bürgermeister Sieling bat die deutsche Botschaft in Italien um Mithilfe und schickte ein Kondolenzschreiben an die Familie.
In dieser Woche bat Laschet die Angehörigen der drei Todesopfer und die weiteren Opfer um Vergebung. „Es ist die oberste Pflicht des Staates, seine Bürger zu schützen. Dies ist ihm in Gladbeck und in den Stunden danach unter dramatischen Umständen nicht gelungen“, hatte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gesagt.
dpa
Quelle:
https://www.kreiszeitung.de/lokales/diep...23696.html
Gladbecker Geiseldrama: Regierungschefs besuchen Silke Bischoffs Grab in Stuhr
16.08.18
Stuhr - Tagelang hielt ein Verbrechen im August 1988 Deutschland in Atem: das Gladbecker Geiseldrama. Drei Menschen verloren damals ihr Leben. Auch 30 Jahre danach ist das Trauma bei vielen Angehörigen präsent.
Mit Kranzniederlegungen gedenken Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und Bremens Regierungschef Carsten Sieling (SPD) am Donnerstag der Opfer des Gladbecker Geiseldramas, bei dem vor 30 Jahren drei Menschen ums Leben kamen.
Gemeinsam mit einer Ministerin der niedersächsischen Landesregierung besuchen sie das Grab von Silke Bischoff auf dem Friedhof Heiligenrode in Stuhr. Die 18-jährige Bischoff wurde damals von einem der Geiselnehmer erschossen. Am 16. August 1988 hatten Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner in Gladbeck (Nordrhein-Westfalen) eine Bankfiliale überfallen und Geiseln genommen. Anschließend flohen sie quer durch Deutschland - live verfolgt von Fernsehen und Radio.
Zwei Opfer bei der Busentführung
In Bremen kaperten sie am 17. August 1988 einen Linienbus im Stadtteil Huckelriede mit 32 Passagieren. Zwei der Businsassen wurden von den Geiselnehmern getötet. Der 15-jährige Italiener Emanuele de Georgi wurde von Degoswki im Bus erschossen, Bischoff später von Rösner bei einer Polizeiaktion auf der Autobahn 3 bei Bad Honnef am 18. August. Dabei wurde die Geiselnahme beendet.
Das dritte Opfer war ein Bremer Polizeibeamter, der bei dem Einsatz bei einem Verkehrsunfall starb. In Bremen soll noch in diesem Jahr in Absprache mit den Angehörigen und dem Ortsbeirat Huckelriede über einen Erinnerungsort in der Nähe des Busbahnhofes entschieden werden. Es gibt zwei Vorschläge, die aber noch offen sind. Es solle aber eher „schlicht und puristisch“ werden, hieß es.
Ministerpräsident bittet um Vergebung
Es gab mehrere Gespräche mit den Angehörigen, bei denen das schreckliche Ereignis auch nach 30 Jahren noch sehr präsent sei. In Süditalien wird am Freitag auf dem Friedhof der Stadt Surbo ein Kranz für Emanuele de Georgi niedergelegt. Bremens Bürgermeister Sieling bat die deutsche Botschaft in Italien um Mithilfe und schickte ein Kondolenzschreiben an die Familie.
In dieser Woche bat Laschet die Angehörigen der drei Todesopfer und die weiteren Opfer um Vergebung. „Es ist die oberste Pflicht des Staates, seine Bürger zu schützen. Dies ist ihm in Gladbeck und in den Stunden danach unter dramatischen Umständen nicht gelungen“, hatte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gesagt.
dpa
Quelle:
https://www.kreiszeitung.de/lokales/diep...23696.html
Mit freundlichen Grüßen von Ritchie
Viele wollen zurück zur Natur, aber die wenigsten zu Fuß.
Viele wollen zurück zur Natur, aber die wenigsten zu Fuß.