24.06.2018 - 10:49
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23.06.2018, 23:35
Kommentar von kicker-Chefreporter Oliver Hartmann
Pomadig, ziellos, nervenstark: Kroos als Sinnbild der DFB-Elf
Das war nichts für schwache Nerven: Deutschland schlägt Schweden nach einem Kunstschuss von Toni Kroos mit 2:1 und wendet ein mögliches, historisches WM-Aus in der Vorrunde ab. Die Erlösung durch den viermaligen Champions-League-Sieger von Real Madrid kann eine Initialzündung sein, doch realistisch gesehen ist dieser Erfolg nur ein erster kleiner Schritt. kicker-Chefreporter Oliver Hartmann kommentiert.
Als Joachim Löw nach der Auftaktniederlage gegen Mexiko gefragt wurde, warum drei der letzten vier WM-Titelverteidiger bereits in der Vorrunde ausschieden, entgegnete er: "Warum das bei den anderen Nationen so war, weiß ich auch nicht. Uns wird es nicht passieren! Wir werden es schaffen!"
Bis zur 95. Minute in diesem denkwürdigen Krimi gegen Schweden sah es nicht mehr danach aus, als solle es die deutsche Mannschaft im Gruppenfinale am Mittwoch gegen Südkorea in der eigenen Hand haben, diese Prophezeiung des Bundestrainers in die Realität umzusetzen. Löw ging am Ende trotz Unterzahl totales Risiko, setzte auf Offensive pur, weil er davon ausgehen musste, dass ein Unentschieden wohl nicht reichen würde zum Weiterkommen. Der Mut wurde belohnt, und auch wenn der Sieg am Ende glücklich war, hatte ihn sich die Mannschaft auf Grund eines klaren Chancen-Plus fraglos verdient.
Dass es ausgerechnet Toni Kroos war, der nervenstark und technisch brillant den Freistoß zum erlösenden 2:1 in den schwedischen Winkel zirkelte, steht sinnbildlich für das bisherige Erscheinungsbild der DFB-Auswahl bei diesem Turnier. Nach drei pomadigen, überheblichen und ziellos vorgetragenen Halbzeiten legte die deutsche Mannschaft erst in den zweiten 45 Minuten von Sotschi jene Tugenden an den Tag, die für ein erfolgreiches Auftreten absolute Grundlage sind: Einsatzbereitschaft, Entschlossenheit, Behauptungswille. Folgerichtig bezeichnete Joachim Löw den Ausgang der Partie als "Sieg der Moral".
Dies gilt in ganz besonderem Maß für Kroos: Wie schon gegen Mexiko erfüllte der viermalige Champions-League-Gewinner auch gegen die Schweden zunächst seinen Auftrag als Taktgeber ungewohnt unzulänglich, stellvertretend dafür steht sein fataler Fehlpass vor dem 0:1 und der danach arg halbherzige Versuch einer Abwehrarbeit. Doch nach dem Seitenwechsel steigerte sich Kroos erheblich, bemühte sich endlich um Tempo und Zielstrebigkeit, wirkte endlich im Turnier angekommen. Und übernahm in höchst prekärer Situation Verantwortung.
Quelle:
http://www.kicker.de/news/fussball/natio...b-elf.html
23.06.2018, 23:35
Kommentar von kicker-Chefreporter Oliver Hartmann
Pomadig, ziellos, nervenstark: Kroos als Sinnbild der DFB-Elf
Das war nichts für schwache Nerven: Deutschland schlägt Schweden nach einem Kunstschuss von Toni Kroos mit 2:1 und wendet ein mögliches, historisches WM-Aus in der Vorrunde ab. Die Erlösung durch den viermaligen Champions-League-Sieger von Real Madrid kann eine Initialzündung sein, doch realistisch gesehen ist dieser Erfolg nur ein erster kleiner Schritt. kicker-Chefreporter Oliver Hartmann kommentiert.
Als Joachim Löw nach der Auftaktniederlage gegen Mexiko gefragt wurde, warum drei der letzten vier WM-Titelverteidiger bereits in der Vorrunde ausschieden, entgegnete er: "Warum das bei den anderen Nationen so war, weiß ich auch nicht. Uns wird es nicht passieren! Wir werden es schaffen!"
Bis zur 95. Minute in diesem denkwürdigen Krimi gegen Schweden sah es nicht mehr danach aus, als solle es die deutsche Mannschaft im Gruppenfinale am Mittwoch gegen Südkorea in der eigenen Hand haben, diese Prophezeiung des Bundestrainers in die Realität umzusetzen. Löw ging am Ende trotz Unterzahl totales Risiko, setzte auf Offensive pur, weil er davon ausgehen musste, dass ein Unentschieden wohl nicht reichen würde zum Weiterkommen. Der Mut wurde belohnt, und auch wenn der Sieg am Ende glücklich war, hatte ihn sich die Mannschaft auf Grund eines klaren Chancen-Plus fraglos verdient.
Dass es ausgerechnet Toni Kroos war, der nervenstark und technisch brillant den Freistoß zum erlösenden 2:1 in den schwedischen Winkel zirkelte, steht sinnbildlich für das bisherige Erscheinungsbild der DFB-Auswahl bei diesem Turnier. Nach drei pomadigen, überheblichen und ziellos vorgetragenen Halbzeiten legte die deutsche Mannschaft erst in den zweiten 45 Minuten von Sotschi jene Tugenden an den Tag, die für ein erfolgreiches Auftreten absolute Grundlage sind: Einsatzbereitschaft, Entschlossenheit, Behauptungswille. Folgerichtig bezeichnete Joachim Löw den Ausgang der Partie als "Sieg der Moral".
Dies gilt in ganz besonderem Maß für Kroos: Wie schon gegen Mexiko erfüllte der viermalige Champions-League-Gewinner auch gegen die Schweden zunächst seinen Auftrag als Taktgeber ungewohnt unzulänglich, stellvertretend dafür steht sein fataler Fehlpass vor dem 0:1 und der danach arg halbherzige Versuch einer Abwehrarbeit. Doch nach dem Seitenwechsel steigerte sich Kroos erheblich, bemühte sich endlich um Tempo und Zielstrebigkeit, wirkte endlich im Turnier angekommen. Und übernahm in höchst prekärer Situation Verantwortung.
Quelle:
http://www.kicker.de/news/fussball/natio...b-elf.html
Mit freundlichen Grüßen von Ritchie 
Viele wollen zurück zur Natur, aber die wenigsten zu Fuß.

Viele wollen zurück zur Natur, aber die wenigsten zu Fuß.