17.12.2017 - 22:47
Der Artikel ist zwar aus dem Jahr 2016,aber aus ihm geht hervor von wem die Kosten für das neue KSC Stadion getragen werden :
Entscheidung über neues KSC-Stadion in Karlsruhe
Die Kosten für das geplante KSC-Stadion sollen um fast 30 Millionen Euro steigen. Im Gemeinderat werden Gegenstimmen laut.
Wenn es um das Aushängeschild „KSC“ geht, sind sich die Karlsruher meist einig – seit mehr als zehn Jahren ist eine neue Spielstätte geplant. „Der Ball liegt auf dem Elfmeter-Punkt, jetzt muss er nur noch rein“, so beschreiben manche die aktuelle Situation. Am heutigen Dienstag soll mit einem Gemeinderatsentscheid „Baurecht“ geschaffen und die Ausschreibung vorbereitet werden. Doch kurz vor dem Beschluss mehren sich kritische Stimmen, die vor einem „neuen finanziellen Abenteuer“ warnen. Am Freitag hatte der Oberbürgermeister weitere Kostensteigerungen gestanden.
Bereits 2014 war ein Gesamtkonzept vorgestellt worden, das die Kosten für das neue Wildparkstadion samt Parkhaus auf 88 Millionen Euro taxiert hatte. Elf Millionen Euro sind bereits seit 2010 im Landeshaushalt als Zuschuss „geparkt“. Doch mit den konkretisierten Plänen kommen nun 28,6 Millionen Euro für die Infrastruktur im Umfeld des Stadionbaus hinzu. Die Stadt will das Vorhaben überwiegend über Kredite finanzieren und die rund 74 Millionen Euro Nettobaukosten in 20 Jahren durch Pachtzahlungen des KSC refinanzieren. Das mittlerweile 114 Millionen Euro teure Vorhaben ist ein Wahlkampfversprechen von Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD). Sein Verhandlungspartner ist KSC-Präsident Ingo Wellenreuther, der auch CDU-Chef ist.
Das ergibt eine pikante Note: Der CDU-Bundestagsabgeordnete war 2012 Mentrups OB-Wahlkonkurrent. Immer wieder stellte Wellenreuther Nachforderungen beim Stadionbau, zuletzt wollte er „Mitsprache beim Bauablauf“. Ohne dass der Verein bislang einen einzigen Cent zum Bauvorhaben beisteuern würde. Das Recht auf Mitsprache wies Mentrup regelmäßig zurück: die Stadt „sei Herr des Verfahrens“. Doch das gemeinsame Ziel eint: ein in die Jahre gekommenes Stadion durch eine neue Spielstätte zu ersetzen. Das neue Großprojekt stößt jedoch auf Widerstand, weil der Gemeinderat gleichzeitig Einschnitte im kulturellen und sozialen Bereich angekündigt hatte – als „Haushaltsstabilisierungsprozess“. Die Bürger würden erwarten, dass das Stadion auf den Prüfstand gestellt wird, heißt es nun.
Die Grünen, mit derzeit neun Sitzen drittgrößte Gruppierung im Gemeinderat, kritisieren vor allem, dass „die Stadt alle Kostenrisiken trage“. Bei einer Zugehörigkeit zur Ersten Bundesliga würden für den Verein 3,5 Millionen im Jahr an Pacht fällig werden, in der Zweiten Bundesliga immerhin noch 1,5 Millionen Euro. Die Stadt kalkuliert „mit mindestens zwei von zehn Spielzeiten in der Ersten Liga“, andernfalls würde der Wirtschaftsplan „undurchführbar“. Geplant sind 35 000 überdachte Zuschauerplätze.
Grünen-Sprecher Johannes Honné verweist darauf, dass sich die Miete für den KSC von bisher 400 000 Euro inklusive der Geschäftsstelle „auf zukünftig rund zwei Millionen Euro pro Jahr verfünffachen würde“. Die Stadt werde womöglich „auf einem Großteil der Kosten sitzen bleiben“. Zudem könnte es Kollisionen mit EU-Recht geben, wenn die Stadt mit Summen von mehr als 50 Millionen Euro auf Kredit einen Verein „subventioniert“.
Die fünfköpfige „KULT“-Fraktion forderte nun, dass der Karlsruher SC bis zur Fertigstellung des Stadions weitere Rücklagen für Pacht und Instandhaltung in Höhe von 3,5 Millionen Euro anlegen müsse. KULT-Stadtrat Lüppo Cramer will zudem Einblick in den Pachtvertrag.
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&...aDEg9yTS0r
Als Gegenbeispiel die Stadionfinanzierung des SC Freiburg :
EU-Kommission akzeptiert Finanzierung des SC-Stadions
Kein Verstoß gegen das Beihilferecht: Stadt und Land dürfen die geplante SC-Arena im Wolfswinkel am Flugplatz fördern. Das hat die EU-Kommission nun beschlossen.
Die EU-Kommission hat die Finanzkonstruktion für das geplante SC-Stadion gebilligt. Das hat die Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers mitgeteilt, die im Auftrag des Rathauses diese Rechtsfrage klären sollte. Danach stellt die Unterstützung von Stadt und Land keinen Verstoß gegen das Beihilferecht der Europäischen Union dar. "Damit haben wir eine wichtige Hürde genommen", sagte Baubürgermeister Martin Haag der BZ. Gegner des geplanten Stadionstandorts am Flugplatz hatten im Vorfeld des Bürgerentscheids vor eineinhalb Jahren vermutet, die Subvention sei rechtswidrig.
Schon damals war die "Pricewaterhouse Coopers Legal AG" in ihrer Vorprüfung zu der Einschätzung gelangt, dass ein Genehmigungsverfahren der EU-Kommission kein Problem sein würde. Infrastrukturvorhaben, die von der öffentlichen Hand gefördert werden, unterliegen den Beihilfevorschriften der EU. "Es geht darum, dass durch staatliche Unterstützung eines Unternehmens der Wettbewerb nicht verzerrt werden darf, vor allem innerhalb der Europäischen Union", erklärt Sabine Recker, stellvertretende Leiterin des städtischen Rechtsamts.
Geprüft wurde auch, ob die Pacht angemessen ist
Im Mittelpunkt der Prüfung stand der Landeszuschuss in Höhe von 16 Millionen Euro sowie das städtische Grundstück, das für den Bau der Arena mit 35.000 Plätzen benötigt wird. Nun liegt ein sogenannter "Letter of Comfort" vor, eine Art Prüfbescheinigung. Laut Rathausjuristin Recker sieht die EU-Kommission keine Beihilfe im Sinne des EU-Rechts. Mehr noch: Selbst wenn es sich um eine Beihilfe handelte, wäre sie nach Ansicht der Kommission genehmigungsfähig. Einen ähnlichen "Letter of Comfort" hat auch Karlsruhe für seine Stadionpläne erhalten.
Wie berichtet, haben sich Stadtverwaltung und Land auf eine Finanzierung verständigt. Danach schießt Stuttgart 16 Millionen Euro zu mit der Begründung, dass die Infrastruktur – vor allem Parkplätze und Zufahrtstraße – auch der Universität zugutekommen. Tatsächlich fließen für das Projekt netto 9,5 Millionen Euro nach Freiburg, denn 6,5 Millionen Euro stehen der Stadt laut Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz sowieso zu. Die politische Forderung von Sportclub, Stadtverwaltung und Gemeinderat hatte immer gelautet, so viel wie die Stadt Karlsruhe für ihr Stadionprojekt zu erhalten: 11 Millionen Euro. Doch die Nordbadener können auf eine alte Zusage bauen, die aus einer Zeit stammt, als es noch einen Fördertopf für Sportstätten gab.
Fläche bleibt im städtischen Besitz
Das Rathaus bringt zudem das Grundstück für das Stadion in die gemeinsame Gesellschaft von SC und Stadt ein. Dessen Wert sei noch nicht genau taxiert, sagt Bürgermeister Haag. Für die EU-Kommission hat das keine Rolle gespielt, denn die Fläche bleibt in städtischem Besitz. Ein weiterer Punkt war, ob die Pacht angemessen ist, die der SC Freiburg an die "Stadion Freiburg Objektträger GmbH & Co. KG" überweist, die damit ihre Darlehen bedienen will. Das Finanzierungsmodell geht davon aus, dass für die auf 70 Millionen Euro geschätzte Arena Kredite von rund 33 Millionen Euro aufgenommen werden müssen. Für die Erste Bundesliga wurde eine Pacht von jährlich 3,8 Millionen Euro vereinbart, für die Zweite Bundesliga von 2,5 Millionen Euro netto.
Abgelaufen ist inzwischen die Frist für interessierte "Totalunternehmer", die das Stadion aus einer Hand planen und bauen. Weil es sich um ein laufendes Verfahren handelt, darf Baubürgermeister Haag keine Details nennen. Nur so viel: "Es gibt Interesse".
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&...jRmEbCoXDf
Entscheidung über neues KSC-Stadion in Karlsruhe
Die Kosten für das geplante KSC-Stadion sollen um fast 30 Millionen Euro steigen. Im Gemeinderat werden Gegenstimmen laut.
Wenn es um das Aushängeschild „KSC“ geht, sind sich die Karlsruher meist einig – seit mehr als zehn Jahren ist eine neue Spielstätte geplant. „Der Ball liegt auf dem Elfmeter-Punkt, jetzt muss er nur noch rein“, so beschreiben manche die aktuelle Situation. Am heutigen Dienstag soll mit einem Gemeinderatsentscheid „Baurecht“ geschaffen und die Ausschreibung vorbereitet werden. Doch kurz vor dem Beschluss mehren sich kritische Stimmen, die vor einem „neuen finanziellen Abenteuer“ warnen. Am Freitag hatte der Oberbürgermeister weitere Kostensteigerungen gestanden.
Bereits 2014 war ein Gesamtkonzept vorgestellt worden, das die Kosten für das neue Wildparkstadion samt Parkhaus auf 88 Millionen Euro taxiert hatte. Elf Millionen Euro sind bereits seit 2010 im Landeshaushalt als Zuschuss „geparkt“. Doch mit den konkretisierten Plänen kommen nun 28,6 Millionen Euro für die Infrastruktur im Umfeld des Stadionbaus hinzu. Die Stadt will das Vorhaben überwiegend über Kredite finanzieren und die rund 74 Millionen Euro Nettobaukosten in 20 Jahren durch Pachtzahlungen des KSC refinanzieren. Das mittlerweile 114 Millionen Euro teure Vorhaben ist ein Wahlkampfversprechen von Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD). Sein Verhandlungspartner ist KSC-Präsident Ingo Wellenreuther, der auch CDU-Chef ist.
Das ergibt eine pikante Note: Der CDU-Bundestagsabgeordnete war 2012 Mentrups OB-Wahlkonkurrent. Immer wieder stellte Wellenreuther Nachforderungen beim Stadionbau, zuletzt wollte er „Mitsprache beim Bauablauf“. Ohne dass der Verein bislang einen einzigen Cent zum Bauvorhaben beisteuern würde. Das Recht auf Mitsprache wies Mentrup regelmäßig zurück: die Stadt „sei Herr des Verfahrens“. Doch das gemeinsame Ziel eint: ein in die Jahre gekommenes Stadion durch eine neue Spielstätte zu ersetzen. Das neue Großprojekt stößt jedoch auf Widerstand, weil der Gemeinderat gleichzeitig Einschnitte im kulturellen und sozialen Bereich angekündigt hatte – als „Haushaltsstabilisierungsprozess“. Die Bürger würden erwarten, dass das Stadion auf den Prüfstand gestellt wird, heißt es nun.
Die Grünen, mit derzeit neun Sitzen drittgrößte Gruppierung im Gemeinderat, kritisieren vor allem, dass „die Stadt alle Kostenrisiken trage“. Bei einer Zugehörigkeit zur Ersten Bundesliga würden für den Verein 3,5 Millionen im Jahr an Pacht fällig werden, in der Zweiten Bundesliga immerhin noch 1,5 Millionen Euro. Die Stadt kalkuliert „mit mindestens zwei von zehn Spielzeiten in der Ersten Liga“, andernfalls würde der Wirtschaftsplan „undurchführbar“. Geplant sind 35 000 überdachte Zuschauerplätze.
Grünen-Sprecher Johannes Honné verweist darauf, dass sich die Miete für den KSC von bisher 400 000 Euro inklusive der Geschäftsstelle „auf zukünftig rund zwei Millionen Euro pro Jahr verfünffachen würde“. Die Stadt werde womöglich „auf einem Großteil der Kosten sitzen bleiben“. Zudem könnte es Kollisionen mit EU-Recht geben, wenn die Stadt mit Summen von mehr als 50 Millionen Euro auf Kredit einen Verein „subventioniert“.
Die fünfköpfige „KULT“-Fraktion forderte nun, dass der Karlsruher SC bis zur Fertigstellung des Stadions weitere Rücklagen für Pacht und Instandhaltung in Höhe von 3,5 Millionen Euro anlegen müsse. KULT-Stadtrat Lüppo Cramer will zudem Einblick in den Pachtvertrag.
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&...aDEg9yTS0r
Als Gegenbeispiel die Stadionfinanzierung des SC Freiburg :
EU-Kommission akzeptiert Finanzierung des SC-Stadions
Kein Verstoß gegen das Beihilferecht: Stadt und Land dürfen die geplante SC-Arena im Wolfswinkel am Flugplatz fördern. Das hat die EU-Kommission nun beschlossen.
Die EU-Kommission hat die Finanzkonstruktion für das geplante SC-Stadion gebilligt. Das hat die Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers mitgeteilt, die im Auftrag des Rathauses diese Rechtsfrage klären sollte. Danach stellt die Unterstützung von Stadt und Land keinen Verstoß gegen das Beihilferecht der Europäischen Union dar. "Damit haben wir eine wichtige Hürde genommen", sagte Baubürgermeister Martin Haag der BZ. Gegner des geplanten Stadionstandorts am Flugplatz hatten im Vorfeld des Bürgerentscheids vor eineinhalb Jahren vermutet, die Subvention sei rechtswidrig.
Schon damals war die "Pricewaterhouse Coopers Legal AG" in ihrer Vorprüfung zu der Einschätzung gelangt, dass ein Genehmigungsverfahren der EU-Kommission kein Problem sein würde. Infrastrukturvorhaben, die von der öffentlichen Hand gefördert werden, unterliegen den Beihilfevorschriften der EU. "Es geht darum, dass durch staatliche Unterstützung eines Unternehmens der Wettbewerb nicht verzerrt werden darf, vor allem innerhalb der Europäischen Union", erklärt Sabine Recker, stellvertretende Leiterin des städtischen Rechtsamts.
Geprüft wurde auch, ob die Pacht angemessen ist
Im Mittelpunkt der Prüfung stand der Landeszuschuss in Höhe von 16 Millionen Euro sowie das städtische Grundstück, das für den Bau der Arena mit 35.000 Plätzen benötigt wird. Nun liegt ein sogenannter "Letter of Comfort" vor, eine Art Prüfbescheinigung. Laut Rathausjuristin Recker sieht die EU-Kommission keine Beihilfe im Sinne des EU-Rechts. Mehr noch: Selbst wenn es sich um eine Beihilfe handelte, wäre sie nach Ansicht der Kommission genehmigungsfähig. Einen ähnlichen "Letter of Comfort" hat auch Karlsruhe für seine Stadionpläne erhalten.
Wie berichtet, haben sich Stadtverwaltung und Land auf eine Finanzierung verständigt. Danach schießt Stuttgart 16 Millionen Euro zu mit der Begründung, dass die Infrastruktur – vor allem Parkplätze und Zufahrtstraße – auch der Universität zugutekommen. Tatsächlich fließen für das Projekt netto 9,5 Millionen Euro nach Freiburg, denn 6,5 Millionen Euro stehen der Stadt laut Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz sowieso zu. Die politische Forderung von Sportclub, Stadtverwaltung und Gemeinderat hatte immer gelautet, so viel wie die Stadt Karlsruhe für ihr Stadionprojekt zu erhalten: 11 Millionen Euro. Doch die Nordbadener können auf eine alte Zusage bauen, die aus einer Zeit stammt, als es noch einen Fördertopf für Sportstätten gab.
Fläche bleibt im städtischen Besitz
Das Rathaus bringt zudem das Grundstück für das Stadion in die gemeinsame Gesellschaft von SC und Stadt ein. Dessen Wert sei noch nicht genau taxiert, sagt Bürgermeister Haag. Für die EU-Kommission hat das keine Rolle gespielt, denn die Fläche bleibt in städtischem Besitz. Ein weiterer Punkt war, ob die Pacht angemessen ist, die der SC Freiburg an die "Stadion Freiburg Objektträger GmbH & Co. KG" überweist, die damit ihre Darlehen bedienen will. Das Finanzierungsmodell geht davon aus, dass für die auf 70 Millionen Euro geschätzte Arena Kredite von rund 33 Millionen Euro aufgenommen werden müssen. Für die Erste Bundesliga wurde eine Pacht von jährlich 3,8 Millionen Euro vereinbart, für die Zweite Bundesliga von 2,5 Millionen Euro netto.
Abgelaufen ist inzwischen die Frist für interessierte "Totalunternehmer", die das Stadion aus einer Hand planen und bauen. Weil es sich um ein laufendes Verfahren handelt, darf Baubürgermeister Haag keine Details nennen. Nur so viel: "Es gibt Interesse".
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&...jRmEbCoXDf
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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