07.04.2017 - 17:31
Ich bin nicht überzeugt, daß der erneute Giftgas-Angriff auf das Konto von Assad geht. Die Anti-IS-Koalition unter Führung der USA bekämpft vorwiegend den IS. Assad, unterstützt vom Iran und Rußland kämpft gegen alle und... er scheint zu gewinnen. Warum also sollte er einen taktisch und militärisch unsinnigen Giftgas-Angriff auf Zivilisten starten, der nur die Weltöffentlichkeit noch mehr gegen ihn aufbringt und ein militärisches Einschreiten (wie von den USA durchgeführt) quasi herausfordert? Assad mag ein brutaler Diktator und gewissenloser Mörder sein, aber blöde ist er sicherlich nicht. Dieser Giftgas-Angriff nützt NUR dem IS oder anderen Rebellengruppierungen. Bitte nicht falsch verstehen, Assad MUSS weg - schnellstmöglich, aber man sollte auch weiter vorausschauen und sehen, wer nach ihm kommt. Und man sollte NICHT auf die Zugeständnisse des Iran oder Rußlands warten, denn beide verfolge NUR eigene Interessen. Für den Iran ist es ein "wunderbarer" Stellvertreterkrieg gegen die Sunniten in Syrien und Putin will seinen einzigen militärischen Stützpunkt und Einfluß im östl. Mittelmeer erhalten. Ne, der Syrien-Konflikt wird jetzt erst richtig heiß. Trumps Raketenangriff zeigt einerseits, daß er von der Realpolitik eingeholt ist und andererseits, daß er völlig unberechenbar ist. Vor wenigen Tagen war der Syrien-Konflikt für ihn noch zweitrangig ("America first"), dann schwenkt er (mal wieder) innerhalb kürzester Zeit um 180 Grad um und haut drauf. Weiterhin zeigt Syrien deutlich auf, daß weder die UNO noch der UN-Sicherheitsrat irgendeine tiefgehende Bedeutung haben, denn es zeigt sich (wieder einmal) daß, wenn es um Substantielles geht, beide Institutionen eigentlich obsolet sind, weil abgesehen von heißer Luft, sprich Reden, Anklagen, Verurteilungen, etc. NICHTS aber auch gar NICHTS dabei herauskommt. Na denn, Hauptsache man finanziert eine Institution mit Milliarden (UNO), wo sich die Repräsentanten die Eier schaukeln und ihr Schärflein im trockenen haben, sie aber keinerlei Wirkung erzielen wenn vonnöten. Mit diesem Geld könnte man etwas wirklich gutes bewegen, anstatt es einem gefräßigen Moloch in den Hals zu werfen, der nur aus Selbstzweck existiert...