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Frauen 22.08.2024
Saisonstart mit Titelchance
Die VfL-Frauen treffen im Google Pixel Supercup auf den FC Bayern München.
Titel werden normalerweise erst am Ende einer Saison vergeben – normalerweise. Mit der Einführung des Google Pixel Supercup gibt es für den Deutschen Meister sowie den DFB-Pokalsieger künftig gleich zu Beginn einer Spielzeit die Chance, einen Pokal für den Trophäenschrank zu entführen. Eine Premiere im deutschen Vereinsfrauenfußball ist dieser Wettbewerb zwar nicht, allerdings liegt die letzte Austragung 27 Jahre zurück. Beim Comeback stehen sich am kommenden Sonntag, 25. August (Anstoß um 18.15 Uhr/live auf SPORT1, Magenta Sport und DAZN), mit dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München die Schwergewichte im deutschen Vereinsfrauenfußball gegenüber. Ausgetragen wird die Partie im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion. Bislang sind rund 15.000 Tickets verkauft.
„Gegenseitig ans Limit pushen“
Nur etwas mehr als 100 Tage liegt das letzte Aufeinandertreffen zwischen den VfL-Frauen und dem FC Bayern München zurück: Im ausverkauften Kölner Rhein-Energie-Stadion setzten sich die Wölfinnen mit 2:0 durch – es war der zehnte DFB-Pokalsieg der Wölfinnen in Folge. Die Revanche in der sächsischen Landeshauptstadt findet freilich unter andere Vorzeichen statt. Im ersten Pflichtspiel der Saison sind die Fragezeichen naturgemäß größer als am Ende einer Spielzeit. Wie schnell haben sich die neuen Spielerinnen integriert? Wie fit sind die Olympia-Teilnehmerinnen? Inwiefern können die in der Vorbereitung erarbeiteten Inhalte schon im Echtbetrieb abgerufen werden? Endgültige Antworten auf diese Fragen wird es erst am Sonntag geben. Andere Fragen wurden bereits am heutigen Donnerstag beantwortet, als sich VfL-Cheftrainer Tommy Stroot und Lena Lattwein im Rahmen der offiziellen DFB-Pressekonferenz den Fragen der Medien stellten.
Stroot sprach in diesem Rahmen über…
…die Personalsituation: Wir haben mit Kristin Demann, Caitlin Dijkstra und Camilla Küver eine Gruppe an Langzeitverletzten, die Gründe sind bekannt. Tabea Sellner befindet sich im Aufbautraining, bis zu ihrer Spielfähigkeit werden sicherlich noch zwei oder drei Monate vergehen. In Diana Nemeth haben wir eine Spielerin mit muskulären Problemen, für die es am Wochenende nicht reichen wird. Rebecka Blomqvist befindet sich nach ihrer Kreuzbandverletzung in der letzten Phase des Aufbaus. Sie ist mehr und mehr im Mannschaftstraining dabei, aber noch nicht für den Supercup vorgesehen.
…seine Erwartungen an das Spiel: Wir Trainer wissen sehr gut einzuschätzen, dass wir uns im Laufe der Saison von den Inhalten her sicherlich noch steigern werden. Wir sind noch nicht so weit, dass wir am Sonntag unser allerbestes Saisonspiel absolvieren werden. Aber gleichzeitig gelten diese Voraussetzungen ja für beide Teams. Wenn Bayern und wir auf dem Platz stehen, geht es immer darum, das Maximale rauszuholen und sich gegenseitig ans Limit zu pushen. Der Supercup bei den Männern zwischen Leverkusen und Stuttgart war schon ein heißer Tanz – und entsprechend freue ich mich auch auf unseren Supercup.
…die Einsatzchancen der Olympiateilnehmerinnen: Bei uns reden wir ja von acht Spielerinnen, die voller Stolz und mit einer Medaille nach Wolfsburg zurückgekehrt sind. Wir haben in vielen Momenten mit ihnen gefiebert. Man muss es aber individuell betrachten. Es gibt Spielerinnen, die sehr viel gespielt haben und auch vielleicht ein bisschen überlastet zurückgekommen sind. Es gibt andere Spielerinnen, die weniger gespielt haben und entsprechend früher schon wieder bei uns in den Trainingsbetrieb einsteigen konnten. Diese Anpassungen wird es nicht nur in dieser Woche, sondern auch noch in den nächsten Wochen geben. Wir müssen jeder Spielerin das geben, was sie braucht, um schnellstmöglich wieder eine Kontrolle über ihre Performance zu bekommen. Darüber sind wir mit den Spielerinnen im Gespräch. Aber grundsätzlich sind alle spielfähig zurückgekommen, was uns sehr glücklich macht, weil es nicht selbstverständlich ist.
Lena Lattwein äußerte sich zur…
…Vorfreude auf die neue Saison: Mir geht es gut. Ich habe die Vorbereitung sehr genossen und es tat wirklich gut, mal wieder eine komplette Vorbereitung von Anfang bis Ende mitmachen zu können. Wir freuen uns jetzt sehr auf den Supercup als neues Event und ich glaube, dass dieses Spiel die Vorfreude auf den Liga-Start eine Woche später noch etwas größer werden lässt.
…Austragung in Dresden: Wir hatten vor zwei Jahren das erste Spiel nach der EM in England, als ja ein gewisser Hype ausgebrochen ist, in Dresden. Ich erinnere mich, dass schon am Tag vor dem Spiel viele Fans bei uns im Hotel waren, um Fotos und Autogramme zu bekommen. Wir haben sehr gute Erinnerungen an Dresden. Und es ist ja auch das Ziel, den Supercup in den Städten stattfinden zu lassen, in denen es keinen Bundesliga-Fußball gibt und ich finde, das ist ein wichtiger Faktor, um die Popularität des Frauenfußballs gerade an diesen Standorten noch einmal steigen zu lassen.
…Mehrbelastung durch ein weiteres Pflichtspiel: Das ist eine schwierige Frage. Bei mir überwiegt gerade die Vorfreude auf dieses Spiel, weil es um einen Titel geht, den man in einem Spiel gewinnen kann. Was ein bisschen kritisch zu sehen ist, ist das Timing nach diesem sehr belastenden Olympia-Turnier, bei dem viele Spielerinnen beider Mannschaften im Einsatz waren. Ich würde nicht die Einführung des Supercups infrage stellen. Es geht in diesem Jahr eher um dieses ungünstige Timing so kurz nach Olympia, weil für die Spielerinnen sehr wenig Zeit war, um zu regenerieren und sich auch mental wieder auf ein frisches Level zu bringen.
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Frauen 23.08.2024
Neue skandinavische Power
VfL-Neuzugang Justine Kielland über Herausforderungen, hohes Tempo und Hobbys.
Mit Justine Kielland hat mal wieder eine junge Skandinavierin den Weg nach Wolfsburg gefunden. Die 21-jährige Mittelfeldkraft aus Norwegen will bei den VfL-Frauen den nächsten Schritt in ihrer Karriere machen. Am Rande des Trainingslagers der Wölfinnen in Harsewinkel hat sie über ihren bisherigen Weg, ihre ersten Wochen beim VfL und das, was sie neben dem Platz macht, gesprochen.
Teamkolleginnen helfen auf Norwegisch
„Am Anfang war die Sprache eine Herausforderung“, gibt Kielland zu. Angemerkt hat man das der fröhlichen und selbstbewussten Norwegerin in ihren ersten Wochen beim VfL allerdings kaum. Wahrscheinlich auch deshalb, weil sie sehr gutes Englisch und durch die Schule sogar ein bisschen Deutsch spricht. Außerdem kann sie sich auf die Unterstützung von zwei ihrer Teamkolleginnen verlassen: Camilla Küvers Mutter ist Norwegerin, Schwedin Rebecka Blomqvist spricht die Sprache ebenfalls. „Ich kann mich mit Camilla und Becks auf Norwegisch unterhalten. Das hilft mir vor allem auf dem Platz, wo mir Becks einiges übersetzt. Und auch ansonsten ist es schön, manchmal in seiner eigenen Sprache reden zu können“, sagt Kielland. Mittlerweile merke sie, dass sie das Trainerteam und die Art, wie es spielen will „von Tag zu Tag besser verstehe“. Einen Deutschkurs beginnt sie nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in Harsewinkel – die 21-Jährige freut sich bereits darauf.
Hohes Tempo in Deutschland
Ihren bisherigen Verein Brann Bergen zu verlassen sei ihr „sehr schwergefallen“. „Vor allem, weil es für das Team dort gut lief“, sagt sie mit Blick auf die erfolgreiche Champions-League-Saison, die der norwegische Erstligist zuletzt spielte. Die Qualität des VfL und der Google Pixel Frauen-Bundesliga habe sie allerdings so überzeugt, dass sie sich dennoch für den Wechsel entschied. Nach knapp zwei Monaten, vier Testspielen und zahlreichen Einheiten bemerkt Kielland bereits Unterschiede zu den Stationen in ihrer Heimat. „Ich habe hier ein hohes Tempo und mehr Körperlichkeit als in Norwegen erwartet und genauso ist es auch. Jedes Training beim VfL ist für mich eine Challenge. Das finde ich gut.“
Abschalten am Schläger
In Wolfsburg und im Team habe sie sich schon gut eingelebt: „Alle sind sehr nett. Von der Stadt habe ich vorher gehört, dass sie nicht groß ist. Aber ich denke, dass man alles hat, was man braucht. Es gibt einige gute Restaurants und ich habe das Gefühl, langsam in meiner Wohnung anzukommen.“ Neben dem Fußball absolviert Kielland aktuell noch ein Wirtschaftsstudium. In ihrer Freizeit ist sie gerne sportlich unterwegs: „Fußball war immer mein Hauptsport. ber ich mag auch andere Sportarten wie Tennis, Padel, Golf und im Winter fahre ich in Norwegen gerne Ski. Vor allem Golf ist eine tolle Aktivität an einem freien Tag, um ein bisschen zu entspannen und den Kopf freizubekommen.“
Traum erfüllt
Der Schritt ins Ausland sei für sie „etwas schneller passiert“ als erwartet, meint Kielland. „Aber es fühlt sich richtig an, hier zu sein“, betont sie. Mit fünf Jahren fing sie an, Fußball zu spielen. Sie kickte zunächst mit Jungs zusammen. „Ich habe angefangen, weil meine Freunde und alle um mich herum gespielt haben“, sagt die 21-Jährige. Mit zwölf wechselte sie schließlich in eine Akademie und durchlief sämtliche Nachwuchsteams, ehe sie im August 2018 für Stabaek Fotball ihr Debüt in der höchsten norwegischen Liga gab. „Es war immer ein Traum von mir, vom Fußballspielen zu leben. Als ich jünger war, war ich nicht so gut. Ich war nie in der Nachwuchsnationalmannschaft oder so. Als ich dann älter wurde und gemerkt habe, dass es möglich ist, war das natürlich toll.“ Am Sonntag steht für Kielland und ihre Teamkolleginnen mit dem Supercup gegen den FC Bayern München das erste Pflichtspiel an: „Ich bin super aufgeregt. Es ist toll, ein erstes Spiel gegen einen so starken Gegner zu haben.“
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24.08.2024
Formcheck vor dem Supercup
VfL-Frauen spielen am Sonntag in Dresden gegen den FC Bayern München.
Vom Trainingslager zum Supercup: Am Freitag sind die Wölfinnen aus ihrem Vorbereitungscamp im Hotel Klosterpforte in Harsewinkel zurückgekehrt. Nach nur einer Nacht und einem Abschlusstraining in Wolfsburg geht es für sie weiter nach Dresden. Dort treffen sie am morgigen Sonntag, 25. August, im wieder eingeführten Google Pixel Supercup auf den FC Bayern München. Der Anstoß für die Partie im Rudolf-Harbig-Stadion ist um 18.15 Uhr (live auf SPORT1, Magenta Sport und DAZN). Für Kurzentschlossene sind über das Ticketportal des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und an der Tageskasse weiterhin Karten erhältlich. So kommen die beiden Teams aus der Vorbereitung.
Bayern mit Unentschieden im letzten Test
Die Bayern sind bereits vor einer Woche aus ihrem Trainingslager in Tirol zurückgekehrt. Am vergangenen Dienstag absolvierten sie ihr letztes Testspiel gegen den italienischen Vizemeister Juventus Turin. Die Partie endete mit einem torlosen Unentschieden. Cheftrainer Alexander Straus zieht eine positive Vorbereitungsbilanz. In einem Interview auf der Website des Klubs erklärt er: „Ich bin sehr zufrieden mit der Vorbereitung. Vor zwei Jahren hatten wir noch gewisse Schwankungen in den Trainingseinheiten: Meist auf Top-Niveau, aber auch mal unkonzentriert und fehlerhaft. Nun sind wir konstant auf einem sehr hohen Level und gehen in den Einheiten immer an unsere Grenzen.“ Ähnlich wie die Wölfinnen mussten auch die Münchenerinnen in der Vorbereitung lange Zeit auf ihre Olympia-Fahrerinnen verzichten. Allerdings waren mit Lea Schüller, Giulia Gwinn, Klara Bühl und Sydney Lohmann nur vier FCB-Frauen in Frankreich dabei, während die Grün-Weißen mit acht deutschen Nationalspielerinnen bei dem Turnier vertreten waren. Inwieweit die Olympia-Fahrerinnen beim Supercup am Sonntag zum Einsatz kommen, bleibt abzuwarten. Definitiv fehlen wird Ex-Wölfin Lena Oberdorf, die sich im Juli bei einem EM-Qualifikationsspiel eine Kreuz- und Innenbandverletzung zugezogen hatte.
Gleiche Voraussetzungen
Während die FCB-Frauen ihr Abschlusstraining am Samstag in Dresden absolvieren, entschieden sich die Wölfinnen für einen Zwischenstopp in Wolfsburg. Sie sind erst am Freitag aus einem erfolgreichen Trainingslager in Harsewinkel zurückgekehrt. Die Einheiten seien „kurz und knackig“ gewesen, wie es Neuzugang Sarai Linder beschrieb. Insgesamt drei Mal stand das komplette Team zusammen auf dem Platz. Ansonsten ging es darum, für jede Spielerin den individuell richtigen Mix aus Belastung und Regeneration zu finden. Nach einer Woche ist VfL-Cheftrainer Tommy Stroot zufrieden. Wichtig ist für ihn dabei auch: Alle acht deutschen Nationalspielerinnen sind spielfähig. Die vier Testspiele, die größtenteils noch ohne sie stattfanden, verliefen mit drei Siegen und einem Unentschieden ebenfalls erfolgreich. Bei aller Vorfreude auf den Saisonstart geht Stroot den Supercup aber auch realistisch an: „Wir Trainer wissen sehr gut einzuschätzen, dass wir uns im Laufe der Saison von den Inhalten her sicherlich noch steigern werden. Wir sind noch nicht so weit, dass wir am Sonntag unser allerbestes Saisonspiel absolvieren werden. Aber gleichzeitig gelten diese Voraussetzungen ja für beide Teams.“ Der VfL-Chefcoach betont dennoch: „Wenn Bayern und wir auf dem Platz stehen, geht es immer darum, das Maximale rauszuholen und sich gegenseitig ans Limit zu pushen.“
Hotline für VfL-Fans
Für die Partie am Sonntag sind über 15.000 Tickets verkauft. VfL-Fans, die am Sonntag in Dresden sind und Informationen für die Anreise oder zu den Grün-Weißen-Blöcken im Stadion benötigen, können sich an eine Hotline wenden. Diese ist unter der Telefonnummer 05361-8903-587 erreichbar.
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Frauen 25.08.2024
Knappe Niederlage
Die VfL-Frauen unterliegen Bayern München im Supercup 0:1.
Der prall gefüllte Trophäenschrank der VfL-Frauen erhält vorerst keinen Neuzugang: Der Rekordpokalsieger aus Wolfsburg verpasste durch eine 0:1 (0:1)-Niederlage gegen den Deutschen Meister FC Bayern München den Gewinn des erstmals seit 1997 wieder ausgespielten Google Pixel Supercups. Vor 16.690 Zuschauenden im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion erzielte Bayerns Klara Bühl bereits früh den Goldenen Treffer der Partie (9. Minute). In acht Tagen sind die Wolfsburgerinnen dann erneut gefordert, wenn am Montag, 2. September, am ersten Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga ab 18 Uhr der SV Werder Bremen im AOK Stadion gastiert. Tickets für den Ligaauftakt gibt es hier.
Personal
VfL-Cheftrainer Tommy Stroot musste im ersten Pflichtspiel der Saison gleich auf sechs Spielerinnen verletzungsbedingt verzichten: Neben den sich im Aufbautraining befindlichen Tabea Sellner und Rebecka Blomqvist fehlten zudem Caitlin Dijkstra (Sprunggelenksverletzung), Diana Nemeth (muskuläre Probleme) sowie Kristin Demann und Camilla Küver (beide Knieprobleme). Kein Wiedersehen auf dem Platz gab es zudem mit Ex-Wölfin Lena Oberdorf, die im Sommer an die Isar gewechselt war, aber aufgrund einer Kreuz- und Innenbandverletzung das Duell mit ihrem ehemaligen Verein verpasste.
Spielverlauf
Die Wolfsburgerinnen fanden schwer in die Partie. Die Bayern bestimmten von Beginn an das Tempo, erspielten sich ein deutliches Übergewicht und belohnten sich nach einem Stockfehler von Marina Hegering mit dem frühen Führungstreffer durch Bühl (9.). Auch danach blieben die Deutschen Meisterinnen tonangebend, ein weiterer Treffer von Pernille Harder zählte aber wegen Abseits zu Recht nicht (18.). Der VfL brauchte bis zur 25. Minute, ehe der Ball den Weg erstmals Richtung Münchener Tor fand, doch der Kopfball von Sveindis Jonsdottir war zu schwach gesetzt, um die FCB-Frauen in Bedrängnis zu bringen (25.). Die Wölfinnen standen ab da aber besser und bissen sich mehr und mehr in die Partie hinein, hatten dann aber auch das Glück zweimal auf ihrer Seite. Zunächst klärte Svenja Huth nach einer Bayern-Ecke per Kopf auf der Linie (28.). Kurz darauf hätte es zudem Elfmeter für die Münchnerinnen geben müssen, nachdem Nuria Rabano Ex-VfLerin Harder im Strafraum gefoult hatte (33.). Doch die Assistentin von Schiedsrichterin Fabienne Michel wollte zuvor eine Abseitsstellung der Schwedin erkannt haben, was die Fernsehbilder nicht bestätigten. So blieb es bei der knappen, aber verdienten Führung des FCB beim Halbzeitpfiff.
Der zweite Durchgang begann deutlich ausgeglichener, doch die Wölfinnen fanden zunächst kein wirksames Rezept gegen die kompakt stehende Münchner Defensive. So gehörte auch die erste Chance in Hälfte zwei den Süddeutschen, doch den nicht perfekt getroffenen Ball von Linda Dallmann, die freistehend aus fünf Metern zum Abschluss kam, konnte VfL-Torfrau Merle Frohms parieren (63.). Das schien aber der Wachmacher für das Stroot-Team gewesen zu sein, das den Druck in der Folge merklich erhöhte. Und viel hätte nach einer Huth-Ecke zum Torjubel auch nicht gefehlt, doch den von Janina Minge mit Kopf fein verlängerten und von Lena Lattwein direkt genommenen Ball konnte FCB-Torhüterin Maria Luisa Grohs gerade noch auf der Linie parieren (69.). Wenig später war die Nummer Eins des FCB erneut zur Stelle, als sie einen strammen Schuss von Huth aus 17 Metern zur Ecke klären konnte (71.). Obwohl die Wolfsburgerinnen bis zum Schlusspfiff weiter Vollgas gaben und die Münchnerinnen die Führung nur noch verwalteten, sollte kein Treffer mehr fallen, so dass der erste Titel der neuen Saison in die bayerische Landeshauptstadt ging.
Tor
1:0 Bühl (9.): Einen Rückpass von Jule Brand bekommt Hegering an der Strafraumkante nicht unter Kontrolle und rutscht zudem beim Versuch nachzusetzen auch noch weg. Harder schaltet am schnellsten, passt in den Sechzehner zu Bühl, die den Ball aus 14 Metern und halbrechter Position flach ins lange Eck zur Münchener Führung knallt.
Trainerstimmen
VfL-Cheftrainer Tommy Stroot: Meinen Glückwunsch an die Bayern. Aufgrund der ersten Halbzeit war der Sieg auch verdient. Das Spiel war am Ende ein Spiegelbild unseres Trainingslagers. Auch dort haben wir uns Tag für Tag weiterentwickelt. Im Spiel war es ähnlich, wenn man sich unsere Entwicklung von der ersten zur zweiten Hälfte anschaut. Insgesamt waren wir in der Anfangsviertelstunde nicht mutig genug, haben uns dann aber im Laufe des Spiels toll entwickelt und ein tolles Match abgeliefert. Am Ende hat eine unglückliche Abwehraktion das Spiel entschieden. Man darf halt nicht vergessen: Wir haben drei Schlüsselspielerinnen verloren. Dass wir Zeit brauchen, um uns zu stabilisieren, ist klar. Der VfL hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass er das kann. Je mehr Zeit wir bekommen, umso gefährlicher werden wir auch.
Aufstellungen und Statistiken
FC Bayern München: Grohs – Hansen, Viggosdottir, Eriksson, Gwinn (78. Simon) – Zadrazil, Stanway – Dallmann (71. Lohmann), Damnjanovic (64. Schüller), Bühl (78. Kett) – Harder
Ersatz: Wellmann (Tor), Sembrant, Kerr, Zigiotti, Zawistowska
VfL Wolfsburg: Frohms – Wilms, Hegering, Hendrich (75. Wedemeyer), Rabano (62. Linder) – Lattwein – Huth, Minge (85. Hagel) – Jonsdottir, Beerensteyn (62. Popp), Brand (75. Endemann)
Ersatz: Schmitz (Tor), Papp, Kielland, Arias
Tor: 1:0 Bühl (9.)
Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Gau-Odernheim)
Zuschauende: 16.690 am Sonntagnachmittag im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion
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Nach dem Supercup: Auf den VfL wartet noch viel Arbeit
Wolfsburgs Trainer Stroot bleibt gelassen: "Dass wir Zeit brauchen, ist klar"
26.08.24 - 12:11
Es war noch nicht der Abend des VfL Wolfsburg. Nach den Abgängen von Dominique Janssen, Lena Oberdorf und Ewa Pajor fehlt den Wolfsburgerinnen derzeit jene Eingespieltheit, die der personell kaum veränderte FC Bayern beim Supercup größtenteils vorweisen konnte.
Im Test gegen PSV Eindhoven (3:0) hatte es der VfL um Trainer Tommy Stroot noch einfacher. IMAGO/regios24
Die erste Halbzeit habe man "verpennt", wie Marina Hegering nach der Supercup-Niederlage gegen den FC Bayern ( 0:1 ) etwas salopp erklärte. Genauer gesagt hatte der VfL in der ersten Halbzeit ein schwaches Bild abgegeben, hatte in den Zweikämpfen fast immer das Nachsehen, kam nicht richtig ins Pressing und gab kaum einen nennenswerten Torschuss ab. "Wir waren nicht griffig genug und immer einen Schritt zu spät", erklärte Hegering weiter.
Allerdings habe der VfL "auch nicht super viel zugelassen", wie die 34-Jährige ergänzte. Darüber konnte man zumindest diskutieren, hätte der FC Bayern nach weiteren Chancen durch Linda Dallmann und Magdalena Eriksson sowie einem nicht geahndeten, elfmeterreifen Foulspiel von Nuria Rabano an Pernille Harder doch auch mit einem 3:0 in die Halbzeitpause gehen können.
Dass sich der Wolfsburger Auftritt in der zweiten Hälfte besserte, lag auch an der Hereinnahme der Olympia-Teilnehmerinnern Alexandra Popp und Sarai Linder, die Trainer Tommy Stroot nach rund einer Stunde in die Partie gebracht hatte.
Sturmspitze Beerensteyn hing in der Luft
"Da müssen wir die eine oder andere Situation nach vorne besser durchspielen, dann kommen wir zu klareren Chancen", sagte Hegering, deren VfL in dieser Phase zwar den Ausgleich auf dem Fuß hatte, Bayern-Keeperin Maria Luisa Grohs aber nicht überwinden konnte.
"Wir wissen, woran wir arbeiten müssen", erklärte Hegering aber auch, nachdem die Wolfsburger Mannschaft durch die Olympischen Spiele nur sieben Tagen als komplettes Team trainieren hatte können.
Arbeiten muss der VfL auch an seinem Spiel in die Spitze. Dort hing Lineth Beerensteyn , die als Ersatz für die zum FC Barcelona abgewanderte Torjägerin Ewa Pajor geholt wurde, bis zur ihrer Auswechslung nach rund einer Stunde in der Luft, hatte kaum eine gefährliche Szene vorzuweisen und erst recht keinen Torschuss.
Minge findet, "dass wir mithalten können"
In der Rolle der zentralen Mittelstürmerin wird sich die 27-Jährige erst noch zurechtfinden müssen, zumal sie bislang eher nicht als Knipserin wie eben eine Pajor bekannt war.
"Lineth ist eine sehr flexible Spielerin. Sie kann vorne alle drei Positionen spielen. Wir wissen um ihre Qualität, aber der Vergleich mit Ewa wird ihr nicht gerecht, weil sie viel flexibler einsetzbar ist. Das ist ihr großer Pluspunkt" stellte Tommy Stroot klar, der Pajor in der vergangenen Saison allerdings auch wahlweise im Zentrum oder auf dem Flügel aufgestellt hatte.
"Wir haben drei Schlüsselspielerinnen verloren. Dass wir Zeit brauchen, um uns zu stabilisieren, ist klar", sprach der VfL-Trainer auch die neue personelle Situation an. "Wir waren noch nicht da, wo wir im Laufe der Saison stehen wollen, aber für das erste Spiel sah das schon gut aus. Man hat gesehen, dass wir mithalten können", formulierte es Neuzugang Janina Minge nach der Partie. "Mithalten" wird in den nächsten Wochen und Monaten aber kaum das Ziel des VfL sein.
Susanne Müller
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Frauen 29.08.2024
Passionierte Profifußballerin und Polizistin
VfL-Neuzugang Janina Minge im Porträt.
Was wäre dein Traumberuf gewesen, wenn es mit dem Profifußball nicht geklappt hätte? Gleich mehrere VfL-Frauen haben auf diese Steckbrief-Frage dieselbe Antwort: Polizistin. Eine Wölfin hat sich diesen Berufswunsch allerdings tatsächlich erfüllt: Neuzugang Janina Minge ist nicht nur Profifußballerin, sondern auch Polizeibeamtin und ist bis vor Kurzem noch beiden Berufen nachgegangen.
Polizeidienst und Fußball
Ihre Ausbildung bei der Polizei schloss Minge bereits vor drei Jahren ab, danach war sie in Freiburg weiter im Streifendienst tätig. „Ich habe bis zum Schluss nebenbei gearbeitet. Jetzt bin ich immer noch Polizeibeamtin, aber freigestellt. Nach dem Fußball werde ich vermutlich wieder in den Dienst einsteigen“, berichtet die 25-Jährige.
Abschied aus der Heimat
Für sie ist der Wechsel nach Wolfsburg nicht nur das vorläufige Ende ihrer Polizei-Tätigkeit, sondern vor allem auch der Abschied aus ihrer Heimat: In Lindau am Bodensee wurde Minge geboren. Bei der TSG Lindau-Zech begann sie mit dem Fußballspielen. Ihr Idol war damals Lukas Podolski. Nach Zwischenstationen beim VfB Friedrichshafen und dem FC Wangen 05 kam sie zur Saison 2015/2016 schließlich zum SC Freiburg. Für die erste Mannschaft des Sport-Clubs absolvierte sie 186 Pflichtspiele, in denen sie 27 Tore schoss. 2023 feierte sie ihr Debüt in der deutschen Nationalmannschaft. Bei allem sportlichen Erfolg war Minge auch abseits des Platzes sehr engagiert: Vor ihrer Tätigkeit bei der Polizei absolvierte sie bereits ein Freiwilliges Soziales Jahr. In dem Zusammenhang machte sie auch einen Trainerschein und verfügt seitdem über eine B-Lizenz.
Flexibel einsetzbar
Die gelernte Mittelfeldspielerin zeichnet sich außerdem durch ihre Flexibilität aus. In Freiburg kam sie zuletzt in der Innenverteidigung zum Einsatz. Sie könne auf der Acht, der Zehn, der Sechs oder eben auch in der Innenverteidigung spielen, sagt Minge selbst. Ihre Lieblingsposition sei das aber nicht: „Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann würde ich auf jeden Fall gerne offensiver spielen.“ Insofern passt es, dass sie in Wolfsburg wieder als Mittelfeldkraft eingeplant ist. Über welche Qualitäten sie dort verfügt, hat Minge erst vor wenigen Wochen bei den Olympischen Spielen unter Beweis gestellt. Nachdem die deutsche Nationalspielerin eigentlich nur auf Abruf nominiert war, rückte sie für die verletzte Lena Oberdorf in den Kader nach. In Frankreich stand sie schließlich in allen Partien des deutschen Teams in der Startelf und hatte damit großen Anteil am Bronze-Gewinn.
Janina Minge und weitere Nationalspilelerinnen des VfL Wolfsburg stehen aufgereit nebeneinander, jubeln und zeigen ihre Medaillen.
Champions League ist das Ziel
Mit Blick auf ihre erste Saison beim VfL sagt die 25-Jährige: „Ich hoffe, dass ich durch meine Spielfreude auf dem Platz, durch meine lockere Art und hoffentlich mit vielen guten Spielen der Mannschaft weiterhelfen kann.“ Sie sei in Wolfsburg, um hier „den nächsten Step zu gehen“. Dafür wolle sie zunächst ankommen, sich gut einleben und Einsatzminuten sammeln. „Und dann hoffe ich natürlich, in der Champions League zu spielen und um Titel mitzuspielen“, fügt sie an. Bereits am ersten Trainingstag beim VfL habe sie festgestellt: „Man merkt schon alleine durch die Ansprache, dass der Verein hohe Ziele und Ambitionen hat.“
Guter Start
Viel Zeit in Wolfsburg hatte Minge bislang nicht: Durch die EM-Quali und die Olympischen Spiele war sie nur wenige Tage im Juli da und kehrte dann erst Mitte August zum VfL zurück. Trotzdem fühle sie sich bereits sehr wohl: „Ich habe eine schöne Wohnung in einer schönen Ecke gefunden. Im Team sind auch alle superlieb.“ Viele ihrer Mitspielerinnen kannte sie bereits aus der Nationalmannschaft oder aus Freiburg. Im Supercup sammelte die 25-Jährige bereits erste Pflichtspielminuten. „Es ist bislang alles so, wie ich mir das vorgestellt habe“, betont sie.
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Inside 30.08.2024
Starke Partnerschaft für Spitzenleistungen
VfL Wolfsburg und Rowe Mineralölwerk GmbH bündeln ihre Kräfte.
Neue Unterstützer für die VfL-Frauen: Ab der neuen Saison ist die Rowe Mineralölwerk GmbH Top-Partner der Frauen und ziert mit dem Markenlogo den Ärmel der Trainings- und Aufwärmkleidung der Pokalsiegerinnen. „Als führender Hersteller hochwertiger Schmierstoffe und technischer Flüssigkeiten steht Rowe für Innovationskraft, sowie für eine moderne Unternehmensorganisation. Aspekte wie Innovation, Vielfalt, Gleichstellung und Nachhaltigkeit prägen ebenfalls unseren Alltag, und von daher freuen wir uns sehr auf die Partnerschaft und den damit verbundenen Know-how-Transfer“, erklärt VfL-Geschäftsführer Michael Meeske. Die Partnerschaft zwischen Rowe und dem VfL Wolfsburg umfasst neben dem Markenbranding auf der Kleidung und den LED-Banden der Wölfinnen auch Maßnahmen zur Förderung von Female Empowerment und Gleichberechtigung. Dr. Alexandra Kohlmann, Geschäftsführerin der Rowe-Gruppe, betont: „Wir freuen uns sehr, offizieller Top-Partner der Frauen des VfL Wolfsburg zu sein. Damit setzen wir bei Rowe ein starkes Zeichen für Female Empowerment und Gleichberechtigung – Themen, die mir sehr am Herzen liegen. Wir freuen uns darauf, in den nächsten zwei Jahren unser Engagement für den Frauenfußball und die Förderung von Spitzenleistungen im Sport unter Beweis stellen zu dürfen. Denn ‚die Performance‘ ist nicht nur grammatikalisch weiblich.“
Klares Bekenntnis
Mit Sitz in Worms beliefert das Unternehmen Kunden in über 80 Ländern. Die international erfolgreichen Wölfinnen präsentieren das Unternehmen künftig in ganz Europa und erweitern damit die Zielgruppe des Familienbetriebs. „Die neue Top-Partnerschaft mit dem Frauenteam des VfL Wolfsburg ist ein bedeutender Schritt für uns bei Rowe. Wir sind gespannt auf die vielfältigen Möglichkeiten, diese herausragenden Athletinnen unterstützen zu können, und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit über die nächsten zwei Jahre. Unser Branding auf den Trainings- und Aufwärmshirts steht als Symbol für unsere gemeinsame Zielstrebigkeit und Leistungsbereitschaft. Durch diese Partnerschaft wollen wir ein klares Bekenntnis zu Leidenschaft und Performance im Spitzensport abgeben“, äußert sich Stefan Wermter, Co-Geschäftsführer. Kurz: Die neue Partnerschaft entfaltet weitreichende Synergien, die nachhaltige Mehrwerte schaffen und den Weg für einen Paradigmenwechsel in zwei bedeutenden Branchen ebnen.
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Frauen 30.08.2024
„Schritt für Schritt entwickeln“
VfL-Frauen starten am Montag gegen Werder Bremen in die neue Saison.
Am Montag beginnt für die Wölfinnen die Saison 2024/2025 in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Zum Auftakt steht ein Duell gegen einen anderen Klub aus dem Norden an: Der SV Werder Bremen ist ab 18 Uhr zu Gast im AOK Stadion (live auf Sport 1, MagentaSport und DAZN). Die Grün-Weißen erwarten rund 3.000 Zuschauende im AOK Stadion. Für das Match sind über den Wölfeshop, den Fanshop im Fanhaus an der Volkswagen Arena und an der Tageskasse noch Tickets erhältlich.
Viele Verletzte
Die Werder-Frauen haben am vergangenen Wochenende den letzten Test der Vorbereitung absolviert. Von den Liga-Konkurrentinnen vom 1. FC Köln trennten sie sich mit einem 1:1-Unentschieden. Dabei war die Mannschaft zunächst in Rückstand geraten, ehe Abwehrspielerin Lara Schmidt nach einem Eckball ausglich. Die Verletztenliste war bei Werder zuletzt lang. Das Team muss bereits länger auf Sophie Weidauer, Saskia Matheis, Maja Sternad, Jasmin Sehan, Melina Kunkel, Jette Behrens, Lina Hausicke, Sharon Beck, Verena Wieder und Catalina Perez verzichten. Hinzu kamen gegen Köln krankheitsbedingte Ausfälle.
Zweite gemeinsame Woche
Hinter den Wölfinnen liegt eine knappe 0:1-Niederlage gegen den FC Bayern München im Google Pixel Supercup der Frauen. Nachdem die Grün-Weißen bereits in der neunten Minute in Rückstand geraten waren, steigerten sie sich im Verlauf des Duells aber deutlich und verpassten einen Ausgleichstreffer nur knapp. Vor dem Supercup hatte das Team nur eine gemeinsame Trainingswoche, die es im Trainingslager in Harsewinkel verbrachte. Zurück in Wolfsburg haben die Wölfinnen bislang zwei Einheiten mit dem kompletten Kader absolviert, zwei weitere stehen am Samstag und Sonntag an. Die Vorfreude auf das erste Heimspiel nach der Sommerpause ist groß: „Wir können es kaum abwarten, vor unseren eigenen Fans mit einem Heimspiel in die Bundesliga-Saison starten zu dürfen. Duelle zuhause im AOK Stadion sind für uns immer etwas Besonderes“, sagt VfL-Cheftrainer Tommy Stroot.
VfL-Wolfsburg-Spielerin Jule Brand läuft im Training mit dem Ball. Um sie herum sind weitere Spielerinnen.
Vor dem Spiel gegen Bremen sprach Stroot außerdem über…
…die Personalsituation: Caitlin Dijkstra steht nach wie vor nicht zur Verfügung. Wir gehen davon aus, dass sie in Richtung Dezember und im Rahmen der Rückserie wieder einsatzfähig sein könnte. Bei Camilla Küver und Kristin Demann ist relativ schwer einzuschätzen, wann sie wieder einsteigen können. Das ist jeweils vom Heilungsverlauf abhängig. Tabea Sellner ist nach ihrer Schwangerschaft und dem Mutterschutz mehr und mehr auf dem Platz zu sehen. Sie ist in Teilen im Mannschaftstraining dabei. Wir gehen davon aus, dass sie im Dezember oder Januar wieder spielfähig sein könnte. Vielleicht auch früher. Bei Rebecka Blomqvist sieht es so aus, dass sie spätestens in den nächsten zwei bis drei Wochen wieder mitwirken kann. Sie ist mehr und mehr im Training unterwegs und war gestern auch in Teilen bei unserem Elf-gegen-Elf dabei. Luca Papp hat leichte muskuläre Probleme. Da schauen wir genau hin und warten ab, ob das für Montag reicht. Wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen. Die Olympia-Fahrerinnen sind grundsätzlich alle spielfähig. Gerade bei ihnen schauen wir aber genau hin, wie wir mit den Gesamtbelastungen haushalten.
…die Gegnerinnen: Natürlich haben die Bremerinnen mit Nina Lührßen und mit Chiara Hahn den einen oder anderen Abgang, der wehtut. Aber wenn man schaut, dass sie auch Spielerinnen wie Amira Arfaoui und Larissa Mühlhaus bekommen haben, dann haben sie wieder eine spannende Gruppe beieinander. Ich habe das eine oder andere Spiel der Vorbereitung gesehen. Sie haben in meinen Augen eine ähnlich starke Mannschaft wie in der vergangenen Saison. Ich denke, dass sie sich schnell aus dem Abstiegskampf verabschieden und eine klare Mittelfeldmannschaft sein werden, die vom Personal her überraschen kann. Mit Bremen erwartet uns außerdem ein Team, das sieben oder acht Wochen zusammenarbeiten konnte und uns dementsprechend in gewissen Phasen herausfordern wird. Diese Herausforderung nehmen wir an. Wir wollen unsere Ideen auf den Platz bringen und dominant auftreten.
…die Ausgangslage seines Teams: Mit Dominique Janssen, Lena Oberdorf und Ewa Pajor haben uns im Sommer drei Schlüsselspielerinnen verlassen. Jetzt haben wir eine neue Gruppe, die sich entwickeln muss und der wir die Zeit geben müssen, sich zu entwickeln. Ich finde aber, dass wir ein extrem spannendes Team haben, das extrem schnelle Steps macht. Ich sehe alles, was wir brauchen, um am Ende erfolgreich zu sein. Und klar ist: Wir gehen jeden Tag auf den Trainingsplatz, um am Ende mit Titeln dazustehen. Für uns geht es darum, dass wir uns Schritt für Schritt weiterentwickeln, damit wir im weiteren Verlauf der Saison bereit für die größeren Dinge und Aufgaben sind.
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Frauen 01.09.2024
Viele Neuzugänge und ein Mann an der Linie
Daten und Fakten zum Spiel der Wölfinnen gegen Bremen.
Die Vorfreude ist groß: Am Montag starten die Wölfinnen in die Saison 2024/2025 der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Ab 18 Uhr sind die Frauen des SV Werder Bremen zu Gast im AOK Stadion (live auf Sport 1, MagentaSport und DAZN). Die spannendsten Daten und Fakten zu dem Match:
Starke Saison: Die Spielzeit 2023/2024 war für Bremen eine bemerkenswert gute. Das Team ließ den Abstiegskampf schnell hinter sich und schloss die Saison schlussendlich auf dem siebten Platz ab. Über den Sommer verließen allerdings auch acht Spielerinnen den Verein, darunter waren unter anderem die beiden Leistungsträgerinnen Nina Lührßen (zu Eintracht Frankfurt) und Chiara Hahn (zur TSG 1899 Hoffenheim).
Jeweils neun Neue: Beide Klubs gehen mit neun neuen Gesichtern im Kader in die Saison. Bei Werder könnte Caroline Siems (vorher Bayer 04 Leverkusen) der Ersatz für Hahn sein. Spannende Neuzugänge sind außerdem unter anderem die Schweizer Nationalspielerin Amira Arfaoui (vorher 1. FC Nürnberg) und Larissa Mühlhaus (vorher Hamburger SV).
Neue Anstoßzeit: 19.30 Uhr – das war in der vergangenen Saison die Anpfiffzeit für Montagsspiele in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. In der neuen Spielzeit ist das anders, die Partien beginnen bereits um 18 Uhr. An der TV-Übertragung hat sich nichts geändert: Sport 1, MagentaSport und DAZN zeigen die Begegnungen.
Das jüngste Duell: Beide Teams sind zuletzt am 12. Mai im Saisonendspurt aufeinander getroffen. Das Spiel fand für die Wölfinnen nur wenige Tage nach dem elften Titelgewinn im DFB-Pokal statt, der zweite Platz in der Liga war ihnen zu diesem Zeitpunkt bereits sicher. Trotzdem erkämpfte sich das Team von Cheftrainer Tommy Stroot bei den Werder-Frauen einen 3:0-Sieg.
Überzeugende Bilanz: Die Wölfinnen und die Bremerinnen verzeichnen bislang 14 Begegnungen in der Liga und zwei im DFB-Pokal. Alle gewannen die Wolfsburgerinnen.
Mann an der Linie: Ab dieser Saison kommen in der Frauen-Bundesliga ausschließlich spezialisierte Assistentinnen und Assistenten zum Einsatz. Darunter sind auch vier Männer. Einer von ihnen wird am Montag im AOK Stadion sein: Christoph Michels assistiert zusammen mit Lea Bramkamp der Schiedsrichterin Nadine Westerhoff. Vierte Offizielle ist Anna-Lena Weiss.
Ehrung vor dem Anpfiff: Vor dem Anpfiff wird der VfL nochmals die acht deutschen Nationalspielerinnen würdigen, die vor wenigen Wochen bei den Olympischen Spielen in Paris die Bronze-Medaille gewannen.
Kurioser Zwischenfall: Beim letzten Heimspiel gegen Bremen kam es im AOK Stadion zu einer kuriosen Szene, die in den Sozialen Medien viel Aufmerksamkeit erregte: Vor Beginn der zweiten Halbzeit entdeckte die Schiedsrichter-Assistentin ein Loch im Tornetz. VfL-Kapitänin Alexandra Popp zögerte nicht lange und beschaffte schnell Tape, mit dem sie das Netz reparierte.
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Inside 01.09.2024
Roy trifft … Alexandra Popp
Gemeinsame Zeitreise der VfL-Legende und der Wölfinnen-Tormaschine hinterm Steuer des Golf II Fire & Ice.
Begegnung der Champions: Alexandra Popp, Kapitänin des VfL Wolfsburg, und der Golf II Fire & Ice – Baujahr 1990 und eines der begehrtesten Sondermodelle aus 50 Jahren Golf Geschichte. Die Geschichte im Fußball der Frauen hat Popp mit ihren Erfolgen maßgeblich mitgeschrieben: siebenmalige Deutsche Meisterin. 13-malige DFB-Pokal-Siegerin. Olympiasieg 2016. Mit der deutschen Nationalmannschaft gewann sie in diesem Sommer die Bronzemedaille. In der vierten Folge des Zeitreise-Formats „Roy trifft …“ blickt Popp mit VfL-Aufstiegslegende Roy Präger auf die Anfänge ihrer Karriere zurück, verrät, welcher süßen Versuchung sie nicht widerstehen kann, und wagt einen Ausblick auf die neue Saison.
VfL-Wolfsburg-Spielerin Alexandra Popp hält Roy Präger ihre Medaille hin, die er sich anschaut.
Zum Einstand direkt ein Triple
Sie ist die erfolgreichste deutsche Fußballerin aller Zeiten: Alexandra Popp. Bereits mit vier Jahren trat sie gegen den Ball – ihrer fußballverrückten Familie sei Dank. Silschede, Recklinghausen und Duisburg lauten ihre Stationen, bevor sie 2012 zum VfL Wolfsburg wechselt. Zu diesem Zeitpunkt ist die damals 21-Jährige bereits zweimalige Pokalsiegerin. Was dann aber bei den Wölfinnen passiert, ist eine Erfolgsstory, die ihresgleichen sucht: Gleich in ihrer ersten Saison gewinnt sie mit dem VfL das Triple Triple: Deutsche Meisterschaft. DFB-Pokal. UEFA Women’s Champions League. „Das ist mein größter sportlicher Erfolg“, blickt Popp zurück. „Wir waren die Underdogs und haben die Gunst der Stunde genutzt.“
In Mädchenteams unterfordert
In Sachen Spielintelligenz und Torgefährlichkeit macht Popp weltweit kaum eine Spielerin etwas vor. „Ich habe lange in Mannschaften mit Jungs zusammengespielt, das hat mir in meiner Entwicklung extrem geholfen“, erklärt Popp. Über ihre Anfänge in Mädchenmannschaften sagte sie einmal: „Die konnten überhaupt nicht Fußball spielen. Ich habe Libero gespielt und konnte einfach bis vors gegnerische Tor durchlaufen. Das war keine Herausforderung für mich.“ Auf die Frage nach der besten Spielerin aller Zeiten überlegt sie lange. Nicht, weil ihr niemand einfällt. „Es gibt so viele tolle Spielerinnen“, sagt Popp. Sie könnte sich selbst nennen, aber dazu ist sie viel zu sehr auf dem Boden geblieben. „Ich bin selbst Offensivspielerin, deshalb nehme ich Martha“, entscheidet sich Popp für die brasilianische Stürmerin und sechsmalige FIFA-Weltfußballerin des Jahres.
VfL-Wolfsburg-Spielerin Alexandra Popp und Roy Präger sitzen auf der VfL-Tribühne.
Dreifache Wolfsburg-Prominenz
So auffällig wie Popp auf dem Platz ist der Golf II Fire & Ice auf der Straße. Grund dafür ist auch die auffällige Sonderlackierung „Dark Violet Perleffekt“, die den Golf mal Dunkellila, mal eher Schwarz scheinen lässt. Gerade einmal 16.000 Exemplare wurden von der Sonderserie gebaut. Bei ihrer Ausfahrt durch Wolfsburg sind Popp und Präger daher nicht nur aufgrund ihrer eigenen Prominenz ein Aufmerksamkeitsmagnet. Denn ähnlich wie Popp, ist auch der Golf II Fire & Ice ein Star. Das Sondermodell erschien zum Film „Feuer, Eis und Dynamit“ von Designer, Sportler und Filmemacher Willy Bogner junior, der auch das Design mitgestaltet hat.
VfL-Wolfsburg-Spielerin Alexandra Popp und Roy Präger, beide Daumen hoch stehend vor dem Golf II Fire & Ice.
Traum von der Rückkehr auf den Thron
Popp fährt den Golf sicher und souverän. Ganz so, wie sie als Kapitänin auf und neben dem Platz agiert. Schwach wird sie nur bei Eiscreme. „Gerne viel, das mag ich sehr“, sagt sie und lacht. Beim Blick auf die neue Spielzeit ist „Poppi“ sich sicher: „Wir werden wieder um die Meisterschaft mitspielen und auch im Pokal eine Rolle spielen. Da liegt es an uns, ob wir den elften Titel in Folge holen.“ Bei einem anderen Wettbewerb ist die 33-Jährige verhaltener: „Ich will die Champions League unbedingt noch einmal gewinnen, aber die Konkurrenz ist sehr stark. Erst einmal müssen wir uns qualifizieren, das war im vergangenen Jahr ein doofer Ausrutscher“, sagt Popp beim Gedanken an das Aus in der Qualifikationsrunde gegen den Paris FC. Und wer weiß, wo die Reise dann hingeht, die Gedanken an 2013 und den Gewinn des Triples sind bei Alexandra Popp und dem VfL Wolfsburg nach wie vor omnipräsent.
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Frauen 03.09.2024
Rücktritt aus dem DFB-Team
Merle Frohms beendet ihre Karriere in der deutschen Nationalmannschaft.
52-mal ist Merle Frohms für die deutsche Nationalmannschaft aufgelaufen – ein weiterer Einsatz wird nicht hinzukommen: Die 29-jährige Torhüterin des VfL Wolfsburg hat den neuen Bundestrainer Christian Wück in einem persönlichen Gespräch darüber unterrichtet, ab sofort nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Ihr letztes Länderspiel absolvierte Frohms im Juli in einem EM-Qualifikationsspiel in Island. Knapp sechs Jahre zuvor, im Oktober 2018, debütierte sie in einem Testspiel gegen Österreich in der A-Nationalmannschaft. Ihren größten Erfolg mit der DFB-Auswahl feierte Frohms 2022 mit dem Gewinn des Vize-Titels bei der Europameisterschaft in England. Von den Olympischen Spielen 2024 in Paris kehrte sie mit der Bronzemedaille zurück. Vor ihrer Zeit in der A-Nationalmannschaft durchlief Frohms sämtliche Nachwuchsteams des DFB. Mit der U17 wurde sie 2012 Europameisterin, mit der U20 gewann sie 2014 die Weltmeisterschaft.
„Sechs unvergessliche Jahre“
„Bereits seit der WM im letzten Jahr ist die Entscheidung gereift, dass das Olympia-Turnier in Paris mein letztes in der Nationalmannschaft sein wird“, so Frohms. „Ich blicke auf sechs erlebnisreiche und unvergessliche Jahre mit zahlreichen Höhen und Tiefen zurück. Mein Land bei zwei großen Turnieren als Nummer eins vertreten zu haben, war mir eine Ehre, aber auch körperlich und mental sehr fordernd. Nun richte ich den Blick nach vorne und freue ich mich darauf, nach intensiven Jahren mit sportlicher Doppelbelastung wieder mehr Zeit für Familie und Freunde zu haben. Auf dem Platz werde ich mich künftig mit ganzer Kraft und vollem Fokus dem VfL Wolfsburg widmen. Der deutschen Nationalmannschaft und Bundestrainer Christian Wück wünsche ich alles erdenklich Gute und maximalen Erfolg bei den nächsten Turnieren.“
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Frauen 04.09.2024
Hauptstadtklub mit Ambitionen
Wölfinnen treffen im DFB-Pokal erstmals auf das Team von Hertha BSC.
Die zweite Runde des DFB-Pokals stellt eine Premiere dar: Auf die Frauen von Hertha BSC sind die Wölfinnen zuvor noch nie getroffen. Das liegt auch daran, dass der Klub erst vor rund einem Jahr eine Mädchen- und Frauenfußballabteilung übernommen hat. Für die Herthanerinnen wird das Duell, das am Freitag, 6. September, um 18.30 Uhr angepfiffen wird (live auf Wölfe TV), die „bislang größte Herausforderung“ ihrer noch jungen Geschichte.
Mehrere Anläufe im Frauenfußball
Im DFB-Pokal ist Hertha BSC zum ersten Mal überhaupt dabei. Und das aus einem guten Grund: Die Mannschaft aus der Regionalliga Nordost gibt es in dieser Form erst seit dem 1. Juli 2023. Möglich machte dies die Gründung einer Partnerschaft mit dem F.C. Hertha 03 Zehlendorf. Dieser übergab der größeren Hertha sieben Juniorinnen- und zwei Frauenteams. „Die Kooperation zwischen der großen und der kleinen Hertha ist ein sehr aufregender, aber auch sehr ernst gemeinter Prozess“, sagte der mittlerweile verstorbene Klub-Präsident Kay Bernstein damals. Für den Klub aus der Hauptstadt ist es nicht der erste Anlauf der Etablierung eines Frauenteams: Bereits in den 1920er-Jahren gab es kurzfristig eine Mannschaft, im Juli 1978 gründete sich erneut eine. Weil zahlreiche Kickerinnen den Verein wechselten, löste sich das Team 1988 aber wieder auf. Für lange Zeit war der Frauenfußball bei der „Alten Dame“ damit Geschichte. Erst 2009 begann die Hertha schließlich eine Kooperation mit dem damaligen Zweitligisten 1. FC Lübars, die bis 2016 bestand. Ab 2020 folgte eine weitere Partnerschaft mit dem 1. FFC Turbine Potsdam. Diese ließen die Berlinerinnen schließlich zum Ende der Saison 2022/2023 mit dem Ziel auslaufen, ein eigenes Team zu gründen. Diesen Plan setzten sie dann bereits im Juli desselben Jahres um.
Guter Saisonstart
In der Spielzeit 2023/2024 kickte die ehemalige Mannschaft der Hertha 04 Zehlendorf erstmals in den Trikots von Hertha BSC. Am Ende sortierte sie sich auf Rang sechs der Tabelle in der Regionalliga Nordost ein. In der laufenden Saison belegen die Berlinerinnen nach zwei Spieltagen und zwei Siegen aktuell den zweiten Platz. Dabei setzten sie sich unter anderem mit 3:1 gegen die Zweitvertretung von Rivale Union Berlin durch. In der ersten Runde des DFB-Pokals schlug das Team außerdem den ATS Buntentor aus der Regionalliga Nord mit 5:0 und qualifizierte sich damit für Runde zwei. Herthas beste Torschützin ist die erst 18-jährige Elfie Wellhausen. Sie hat in dieser Spielzeit in drei Partien in Liga und Pokal bereits sechsmal getroffen. In der vergangenen Saison schoss sie in 22 Partien 16 Tore.
„Absolutes Highlight für das Team“
Herthas Kader ist mit einem Durchschnittsalter von 19,2 Jahren insgesamt noch sehr jung. Ziel des Teams ist vorerst, sich weiter in der Regionalliga zu etablieren. Mittelfristig möchte der Klub gerne aufsteigen. Zunächst steht aber das Pokalspiel gegen die Wölfinnen an. Laut Herthas Coach Manuel Meister ist die Freude darüber, auf den VfL zu treffen, groß. Er sagt auf der Vereinswebsite: „Bei der ersten Teilnahme direkt gegen den zehnmaligen Seriensieger spielen zu dürfen ist ein absolutes Highlight für das Team, den Verein und die Fans. Wir dürfen uns mit einem Topteam aus Europa messen, wo Olympiasiegerinnen, Welt- und Europameisterinnen spielen. Viele der Mädels spielen gegen Vorbilder. Da gehen Träume in Erfüllung.“
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Frauen 05.09.2024
Der Weg startet in Berlin
Die VfL-Frauen gastieren in der 2. Runde des DFB-Pokals bei Hertha BSC.
Bei den Männern ist Berlin traditionell das große Ziel im DFB-Pokal-Wettbewerb, für die Frauen des VfL Wolfsburg ist die Hauptstadt in diesem Jahr der Startpunkt der Reise: In der 2. Runde gastiert der Rekordgewinner und Titelverteidiger am morgigen Freitag (Anstoß um 18.30/live auf Wölfe TV bei Regionalligist Hertha BSC. Die Partie wird im Amateurstadion der Hertha unweit des Olympiastadions ausgetragen. Es ist das erste Aufeinandertreffen zwischen den Wölfinnen und der Hertha-Frauen, die nach einer Neugründung erst in ihre zweite Saison gehen.
Bewährte Routinen
Nach der knappen Niederlage im Supercup und dem 3:3 gegen den SV Werder Bremen zum Liga-Start sollte den VfL-Frauen im dritten Pflichtspiel der noch jungen Saison der erste Sieg gelingen. Dass die Hertha-Frauen die zehnjährige Pokal-Siegesserie der Grün-Weißen beenden, ist zumindest wenig wahrscheinlich. Siege von Regional- gegen Bundesligisten gab es in der 44-jährigen Geschichte des Wettbewerbs bereits – aber allesamt vor 2004, als die Regionalligen vor der Einführung der 2. Frauen-Bundesliga noch die zweithöchste Spielklasse waren. Kein Grund natürlich für die VfL-Verantwortlichen, von bewährten Routinen abzuweichen. Wie üblich vor einem Auswärtsspiel reist der VfL-Tross bereits am Vortag an, um sich bestmöglich auf die Partie vorbereiten zu können.
VfL-Wolfsburg-Frauentrainer Tommy Stroot steht in der Mitte. Vor ihm steht ein Mann der ihm ein Mikrofon entgegenstreckt.
„Ich freue mich auf die Hertha“
Vor dem Abschlusstraining am Elsterweg sprach VfL-Cheftrainer Tommy Stroot über…
…die Personalsituation: Neben den längerfristigen Ausfällen von Tabea Sellner und Kristin Demann haben wir mit Janina Minge, Kathy Hendrich, Luca Papp und Sveindis Jonsdottir vier weitere Spielerinnen, die wir nicht für den Kader morgen einplanen. Die beiden Olympiafahrerinnen, Janina und Kathy, bekommen eine kleine Pause aufgrund der hohen Belastung in den letzten Wochen. Es gibt aber auch zwei positive Personalien mit Rebecka Blomqvist, die nach ihrer Kreuzband-Verletzung zurückkehren wird und mit Yasu Wöhrn, die aus unserer U20 dazustoßen wird.
…die kurze Trainingswoche: Wir konnten während des Rehatrainings nochmal mit ein paar Spielerinnen sprechen und uns Meinungen einholen zu verschiedenen Themen. Mit diesen Informationen haben wir dann die Spielvorbereitung ausgearbeitet.
…den Gegner: Bei der Hertha sehen wir, wie sich die Regionalliga weiterentwickelt hat. Mittlerweile sind auch dort spielerisch starke Mannschaften unterwegs, was vor ein paar Jahren in der Qualität noch nicht der Fall war. Die Liga entwickelt sich. Das sehen wir bei der Hertha, die gute Strukturen haben bei sich im Verein und auch die ein oder andere spannende Spielerin. Über Favoritenrollen brauchen wir nicht reden. Wir haben als klares Ziel, unsere Serie fortzuführen und mit dem richtigen Ergebnis zurück nach Wolfsburg zu kommen.
…die Bedeutung des Pokal-Wettbewerbs: Es ist egal welcher Wettbewerb, wir wollen ihn spielen. Ich freue mich vor allem auf die Hertha und dass der Club wieder im Frauenfußball aktiver ist. Das ist ein Verein, wo Frauenfußball hingehört. Es gibt viele Vereine in Berlin, aber so einen Verein wie die Hertha braucht der Frauenfußball.
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Inside 06.09.2024
Partnerschaft ausgeweitet
Vilsa ist neuer Ärmelpartner bei den Wölfinnen.
Der VfL Wolfsburg und die Vilsa-Brunnen Otto Rodekohr GmbH haben ihre Partnerschaft erweitert. Seit Juli 2022 ist das Familienunternehmen aus Bruchhausen-Vilsen offizieller Wasserpartner des VfL Wolfsburg. Nach gemeinsamen Aktionen wie dem „Spiel eures Lebens“ intensiviert Vilsa nun sein Engagement im Frauenfußball. So wird der VfL-Partner in dieser Saison auch auf dem Trikotärmel der Wölfinnen in der UEFA Women’s Champions League und im DFB-Pokal vertreten sein.
„Starkes Commitment“
„Wir freuen uns über die Ausweitung des Engagements von Vilsa beim VfL Wolfsburg und möchten uns bei Vilsa für das starke Commitment bei unseren Wölfinnen bedanken. Wir hoffen gemeinsam mit Vilsa auf viele spannende und erfolgreiche Spiele in der diesjährigen Champions League und im DFB-Pokal“, so VfL-Geschäftsführer Michael Meeske.
„Gemeinsam schaffen wir Großes“
Julia Kornau, Head of Media, Digital & Sponsoring bei Vilsa: „Wir freuen uns sehr, unsere starke Partnerschaft mit den Wölfinnen durch das Ärmelsponsoring im DFB-Pokal der Frauen und in der UEFA Women‘s Champions League weiter auszubauen. Als Partner dieses dynamischen und erfolgreichen Teams unterstreichen wir nicht nur unsere Leidenschaft für, sondern auch die Relevanz des Frauenfußballs. Gemeinsam schaffen wir Großes – auf und neben dem Spielfeld.“
Quellez
Frauen 06.09.2024
Souverän ins Achtelfinale
Die VfL-Frauen setzten sich in der 2. DFB-Pokal-Runde mit 6:0 bei Hertha BSC durch.
Standesgemäß hat der Titelverteidiger seine Auftakthürde im DFB-Pokal genommen: Die VfL-Frauen gewannen ihr Zweitrunden-Spiel bei Regionalligist Hertha BSC mit 6:0 (3:0). Im ersten Pflichtspiel-Aufeinandertreffen beider Klubs im Frauenfußball trafen Doppel-Torschützin Lynn Wilms, Chantal Hagel, Fenna Kalma, Vivien Endemann und Ariana Arias für die Gäste, die nun zehn Tage auf ihren Achtelfinal-Gegner warten müssen. Die Auslosung der nächsten Runde findet am 19. September um 20.30 Uhr im Rahmen der Sendung „Nachspielzeit“ auf Sky statt. Bereits vorher sind die Wölfinnen wieder in der Google Pixel Frauen-Bundesliga gefragt: Am Samstag, 17. September (Anstoß um 12 Uhr / live auf DAZN und Magenta Sport), gastieren die Grün-Weißen bei Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena.
Personal
Die Olympia-Teilnehmerinnen Kathrin Hendrich und Janina Minge bekamen in der Hauptstadt mit Blick auf die hohe Belastung der letzten Wochen eine Pause. Auch Caitlin Dijkstra (Sprunggelenksverletzung), Kristin Demann, Camilla Küver (Knieprobleme), Diana Nemeth (muskuläre Probleme) und Tabea Sellner (Aufbautraining) fehlten. Ihre Pflichtspiel-Debüts im grün-weißen Dress realisierten Justine Kielland, die auf der Sechs startete, sowie per Einwechslung Arias im Sturmzentrum. Für Rebecka Blomqvist schloss sich derweil ein Kreis: Die Schwedin feierte fast ein Jahr nach ihrem im Auswärtsspiel beim 1. FFC Turbine Potsdam erlittenen Kreuzbandriss – es war ebenfalls die 2. Pokal-Runde – ihr Comeback. Blomqvists Hereinnahme in der 79. Minute war aus VfL-Sicht der mit Abstand emotionalste Moment des Abends.
Spielverlauf
Die Gastgeberinnen agierten in der Anfangsphase durchaus mutig, was nichts daran änderte, dass der VfL – wenig überraschend – das tonangebende Team war. Den Hertha-Frauen gelang es allerdings, die Räume gut zu verdichten und somit verhinderten sie zunächst, dass sich die Wölfinnen in der Berliner Hälfte einnisten konnten. In der 13. Minute erarbeitete sich der Underdog dann sogar eine Tormöglichkeit: Elfie Wellhausen tauchte nach einer Hereingabe von Lilli Genthe aussichtsreich vor Merle Frohms auf. Dann aber wurden die Wölfinnen konsequenter und kamen bereits vor dem Führungstreffer zu einer Kopfballchance durch Marina Hegering (20.).
Die VfL-Wolfsburg-Spielern Svenja Huth steht auf dem Spielfeld.
Spätestens nach dem 2:0 bewegte sich das Geschehen dann fast ausschließlich in der Hälfte der Hertha-Frauen, die dem Tempo ihres Gegners nun nicht mehr gewachsen waren. Womöglich zollte der Regionalligist nun bereits seiner laufintensiven Anfangsphase Tribut. Mit Wiederanpfiff rückte dann Chantal Hagel für die ausgewechselte Hegering ins Abwehrzentrum, während die eingewechselte Alexandra Popp Hagels Position im defensiven Mittelfeld einnahm. Weitere Wechsel folgten bald, an der Statik des Spiels änderte sich indes nichts. Dabei blieben die Gäste bissig und dachten gar nicht daran, die Partie nur noch ins Ziel zu bringen. Das Resultat: Weitere Treffer auf der Anzeigentafel und sehenswerte Spielzüge für die über 3.000 Zuschauenden.
Tore
0:1 Hagel (22.): Kielland setzt sich auf der rechten Seite durch und legt mit Auge für Hagel auf, die den Ball per Direktabnahme mit links im linken Eck unterbringt.
0:2 Wilms (29.): Beim Torjubel scheint sich Wilms fast zu entschuldigen, dass sie getroffen hat. Die Botschaft ist klar: Das sollte eigentlich kein Torschuss, sondern eine Flanke werden. Die aber rutscht „perfekt“ ab und fällt ins lange Eck.
0:3 Kalma (40.): Starke Vorarbeit von Jule Brand, die über rechts in den Strafraum vorstößt und dann für Kalma auflegt.
0:4 Endemann (49.): Wieder ist es Brand, die sich den Scorerpunkt verdient und für Endemann auflegt. Endemanns Schuss ist zwar platziert, wird aber letztlich von einer Berlinerin noch abgefälscht.
0:5 Arias (64.): Die vier Minuten zuvor eingewechselte Arias vollendet eine spanische Co-Produktion – Nuria Rabano war per Hereingabe von der linken Seite die Vorlagengeberin.
0:6 Wilms (88.): Was für ein Freistoß-Hammer von Wilms! Aus 25 Metern versenkt die Niederländerin das Leder aus halblinker Position im langen Eck!
Trainerstimme
Tommy Stroot: Wir haben erwartet, dass die Hertha heute das Spiel ihres Lebens machen möchte vor solch einer Kulisse. Man hat gerade in der Anfangsphase gemerkt, dass sie den Fans etwas zurückgeben wollten, da sind sie auch mit einer gewissen Härte aufgetreten. Für uns war wichtig, dass wir die Ruhe bewahrt haben – und dann war klar, dass wir mit der Zeit auch mehr und mehr Möglichkeiten bekommen werden. Aber auch in der ersten Viertelstunde hätten wir schon in Führung gehen können. Am Ende steht ein 6:0, die nächste Runde ist erreicht – und das unter tollen Bedingungen. Es war eine wahnsinnige Atmosphäre, das hat richtig Spaß gemacht. Aber eines ist mir heute noch wichtiger als das Spiel: das Comeback von Rebecka Blomqvist. Man hat gemerkt, wie besonders der Moment ihrer Einwechslung war, da mussten einige mit den Tränen kämpfen. Sie ist immer happy geblieben im letzten Jahr, sie hat immer auch das Positive aus ihrer Situation gezogen. Davor habe ich einen riesengroßen Respekt.
Aufstellungen und Statistiken
Hertha BSC: Thomas – Genthe, Peters (67. Giannori), Dreher, Borchmeyer, Pranke (58. Westphal) – Haesler (46. Seifert), Rohde, Wellhausen (46. Reimold), Poock (64. Frieauff) – Yavuz
Ersatz: Reimann (Tor), Saeland, Pausch, Burghardt
VfL Wolfsburg: Frohms (60. Schmitz) – Wilms, Wedemeyer, Hegering (46. Popp), Rabano – Huth (79. Blomqvist), Kielland, Hagel – Endemann (69. Beerensteyn), Kalma (60. Arias), Brand
Ersatz: Borbe (Tor), Lattwein, Wöhrn, Linder
Tore: 0:1 Hagel (22.), 0:2 Wilms (29.), 0:3 Kalma (40.), 0:4 Endemann (49.), 0:5 Arias (64.), 0:6 Wilms (88.)
Gelbe Karten: Genthe, Pranke / Hegering
Schiedsrichterin: Miriam Schwermer (Ballenstedt)
Zuschauende: 3.068 am Freitagabend im Amateurstadion von Hertha BSC
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Frauen 09.09.2024
Über Florenz in die Gruppenphase
Die VfL-Frauen treffen in der 2. Qualifikationsrunde zur UWCL auf die AC Florenz.
Das Ziel steht seit langem fest, seit heute kennen die Frauen des VfL Wolfsburg auch ihren Gegner, den es hierfür zu bezwingen gilt: Auf dem Weg in die Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League trifft der zweimalige Titelträger auf die AC Florenz. Die Italienerinnen, Drittplatzierte ihrer Liga, qualifizierten sich mit Siegen gegen Brondby IF und Ajax Amsterdam (jeweils 1:0) für die entscheidende Play-off-Runde. Die Wölfinnen gastieren am 18./19. September zunächst in der Toskana, das Rückspiel findet am 25./26. September in Wolfsburg statt. Die genauen Termine werden in den nächsten Tagen von der UEFA bekanntgegeben. Dann startet auch der Vorverkauf für das Heimspiel im AOK Stadion.
Wiedersehen mit Ex-Wölfin
Nicht zum ersten Mal treffen die VfL-Frauen in der europäischen Königsklasse auf die Fiorentina: In der Saison 2017/2018 gab es im Achtelfinale auswärts einen 4:0-Erfolg für den späteren Finalisten, das Rückspiel endete 3:3. Zum aktuellen Kader der Italienerinnen zählen in Madelen Janogy u.a. eine ehemalige Wölfin sowie in Stephanie Breitner eine Deutsche, die bis 2018 bei der TSG 1899 Hoffenheim aktiv war.
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Frauen 09.09.2024
Das Fußball-Mädchen aus Malaysia
Als ein Ausnahmetalent ihres Landes versucht „Rania“ nun den Sprung in den deutschen Fußballnachwuchs.
Qaseh Rania Binti Khairul Najib, genannt “Rania”, beeindruckt in Wolfsburg gerade nicht nur mit ihren Künsten am Ball, sondern auch mit ihrer außergewöhnlichen Geschichte. Knappe zehntausend Kilometer Luftlinie entfernt gilt die junge Malaysierin als das größte Fußballtalent ihres Landes. Sie gibt Interviews, ist in Radiosendungen zu Gast, Zeitungen berichten über sie und für ihre gerade einmal 14 Lebensjahre hat sie auch schon eine beachtliche Anzahl an Instagram-Followern. Nun versucht sie, den Sprung nach Deutschland, genauer gesagt nach Wolfsburg, zu schaffen. Hier ist Ranias einzigartige Geschichte.
Von Kuala Lumpur nach Wolfsburg
Ranias Geschichte beginnt in ihrer Heimat Malaysia. Als sie zehn Jahre alt war, folgte sie ihrem Bruder eines Tages auf den kleinen Fußballplatz, der unweit ihres Zuhauses liegt. Ranias Bruder hatte hier schon häufiger mit Freunden Fußball gespielt. Für Rania selbst war es das erste Mal und sie verliebte sich auf Anhieb in diesen Sport. Als die beiden nach vielen Stunden dann wieder zuhause ankamen, ging Rania zu ihrem Vater und sagte: „Papa? Ich glaube, ich will Fußball spielen.“ Und ihr Vater wollte ihr diesen Wunsch erfüllen. Wie sich herausstellte, war dies aber gar nicht so einfach, denn in der näheren Umgebung ihres Heimatortes gab es nicht einen einzigen Fußballverein für Frauen oder Mädchen. Es gab lediglich ein kleines Futsal-Team.
Knapp zwei Jahre spielte Rania dort, bis sie sich einem richtigen Fußballverein anschloss. Mit gerade einmal zwölf Jahren spielte sie dann in einer U15-Juniorenmannschaft. Wenig überraschend waren von da an alle Augen auf sie gerichtet. Nicht nur, weil sie jünger war als ihre Mitspieler, sie war auch das einzige Mädchen in ihrem Team und in der gesamten Liga. Darüber hinaus erzielte sie in einem Spiel ihrer Mannschaft ein wunderschönes Tor, welches glücklicherweise mit einer Kamera eingefangen wurde. Der Freistoß aus gut 25 Metern schlug rechts oben im Netz ein. Bei den Fans brandete Jubel auf und die 21 anderen Jungs auf dem Platz staunten nicht schlecht.
Award vom Kronprinzen
Das Video ging viral. Sogar Fußballscouts aus Europa sind nach diesem Video auf die damals zwölfjährige Rania aufmerksam geworden. Ein kroatischer Erstligist lud sie daraufhin sogar zum Probetraining ein. Fast zwei Wochen lang trainierte die junge Malaysierin in der dortigen Frauenmannschaft mit und überzeugte, letztendlich entschieden sich Rania und ihre Familie dann aber gegen das Angebot aus Kroatien. In den Augen der Eltern war es noch zu früh und Rania zu jung für diesen lebensverändernden Schritt. Zurück in Malaysia ging es dann sehr erfolgreich weiter für das Supertalent.
Mit gerade einmal 13 Jahren wechselte Rania in die erste malaysische Liga, zum MBSJ FC – ein Team gespickt mit zahlreichen Nationalspielerinnen verschiedener Länder. In der Liga maß sie sich teilweise mit Frauen, die doppelt so alt waren wie sie. Bis heute ist Rania die jüngste Spielerin und jüngste Torschützin der FAS Women‘s Super League aller Zeiten. Darüber hinaus gewann ihre Mannschaft sogar die Meisterschaft und Rania erhielt den Award für das beste junge Talent der Liga. Überreicht wurde ihr die Trophäe vom Kronprinzen Tengku Amir Shah persönlich. Was für eine große Ehre für sie!
Malaysische Spielerin Rania hält einen Pokal, neben ihr steht der Kronprinzen Tengku Amir Shah.
Das zweite Klopfen
Im Jahr darauf wechselte Rania den Verein und gewann mit diesem dann noch zusätzlich den nationalen Pokal ihres Verbandes. Während Rania diese ganzen Erfolge feierte, tat sich auch einiges abseits des Fußballplatzes, das dem malaysischen Ausnahmetalent möglicherweise die Tür zum europäischen Profifußball geöffnet hat: Denn 2023 eröffnete der VfL Wolfsburg ein Büro in Malaysia. Kuala Lumpur war erst der zweite Standort in Asien, wo der VfL im Zuge seiner Internationalisierungsstrategie seine Zelte aufschlug. Unter anderem sollten dort auch nationale Talente gefördert werden.
Davon hörte auch Ranias Vater Ibrahim Khairul Najib und machte sich, noch in der Woche der Eröffnung der Außenstelle, kurzerhand auf den Weg zu den neu errichteten Büros in der Hauptstadt Malaysias, um dort ganz ungeniert anzuklopfen und für seine Tochter zu werben. Doch niemand öffnete ihm. Unverrichteter Dinge zog er wieder von dannen, ohne sich aber entmutigen zu lassen. Bereits am darauffolgenden Tag versuchte er sein Glück erneut und klopfte an die Tür des Bürogebäudes. Diesmal mit Erfolg. Die Tür wurde ihm geöffnet, es gab ein kurzes Gespräch und es wurden Nummern ausgetauscht. Ab diesem Tag war Ranias Vater im ständigen Austausch mit Ken Hew, dem Chief Representative South East Asian des VfL. Ziemlich genau ein Jahr später, nach unzähligen Gesprächen und der Klärung organisatorischer Dinge, bekamen Rania und ihr Vater das „Go“. Da in Malaysia zu dieser Zeit Schulferien waren, machten sich Vater und Tochter kurzerhand auf den Weg nach Deutschland. Nach kurzem Kennenlernen bekam Rania ihr grün-weißes Trainings-Outfit und einen eigenen individuellen Trainingsplan für den Zeitraum ihres Aufenthalts.
Der Aufenthalt in Wolfsburg
Vom 8. August bis zum 7. September war Rania in Deutschland und trainierte in der Nachwuchsabteilung der Wölfinnen mit. Die junge Fußballerin erhielt die Chance, sich im Training der U15- und U17-Juniorinnen zu zeigen. Zusätzlich stand sie im Kader für ein Turnier und ein Testspiel der U15. Ein straffes Programm für die 14-Jährige, das sie bis zum Schluss knallhart durchzog. Sogar an trainingsfreien Tagen machte sich die junge Malaysierin auf den Weg zum Kunstrasenplatz, um eine extra Einheit hinzulegen.
Dieser Fleiß sollte sich auszahlen! Anna Fries, Trainerin der U15-Juniorinnen, registrierte den besonderen Trainingseifer der jungen Südostasiatin: „Im Vergleich zu unseren Mädels ist Rania physisch sehr stark. Sie ist immer motiviert, fleißig und hat eine Menge Ehrgeiz.“ Aber natürlich gibt es auch noch Punkte, an denen Rania arbeiten muss, wenn sie irgendwann den Sprung in den europäischen Spitzenfußball schaffen möchte. „Im defensiven Eins-gegen-eins muss sie noch besser werden und lernen, ihren Körper bewusster einzusetzen. Außerdem muss sie schneller die richtigen Entscheidungen auf dem Platz treffen“, erklärt Fries.
Wie anders sich der Fußball in Deutschland dann tatsächlich anfühlt, bemerkte Rania spätestens bei ihren Einsätzen bei einem Turnier in Aurich und beim Freundschaftsspiel gegen Turbine Potsdam. „Es ist alles schneller, taktischer und es wird körperlicher gespielt“, befand die 14-Jährige. Zusätzlich hat die Malaysierin mit ungeahnten Problemen zu kämpfen: „Der Wind ist oft so stark, da wird mir richtig kalt. Dazu fällt es mir schwer zu atmen, weil die Luft so trocken ist.“
„Mein Ziel ist es, Fußballprofi zu werden!“
Eines steht für das Fußballtalent aus Malaysia fest: „Mein Ziel ist es, Fußballprofi zu werden!“ Und nicht nur das, insgeheim träumt Rania auch schon davon, hier Titel zu gewinnen: „Eines Tages möchte ich in Deutschland die Meisterschaft und den DFB-Pokal gewinnen.“ Durchaus ambitionierte Ziele, zumal sie die erste Südostasiatin wäre, welcher der Sprung nach Wolfsburg gelingen würde. Aber wer sich zwei der besten Fußballerinnen Deutschlands als Vorbilder nimmt, der darf auch von großen Titeln träumen: „Meine Idole sind Alex Popp und Jule Brand“, verriet sie. „Leider konnte ich sie bis jetzt noch nicht persönlich treffen.“ Aber auch das sollte sich ein paar Tage später ändern.
Der Sportliche Leiter der Juniorinnen des VfL Wolfsburg, Daniel Kraus, betont, wie wertvoll diese Zeit für Malaysias Supertalent war: „Rania konnte hier in den vier Wochen Erfahrungen sammeln, die sie mit Sicherheit fußballerisch weiterbringen werden. Sie hat professionelle Strukturen kennengelernt und konnte auf einem anderen Niveau trainieren und spielen, als sie es aus ihrer Heimat gewohnt ist.“ Dementsprechend gespannt blickt man momentan auch aus dem fernen Südostasien nach Wolfsburg. Nicht nur die zurückgelassene Familie, sogar der Minister ihres Bundesstaates Selangor, Ahmad Azri, war sehr interessiert an Ranias Reise und wollte durchgehend auf dem Laufen gehalten werden. „Herr Azri hat uns extrem geholfen, dass wir überhaupt hier nach Wolfsburg kommen konnten“, möchte sich Ranias Vater bei diesem bedanken. Und natürlich beim VfL Wolfsburg.
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Inside 10.09.2024
Feierlicher Empfang im Schloss
Olympioniken des VfL werden von Oberbürgermeister Dennis Weilmann geehrt.
Vier Wochen nach dem Ende der Olympischen Spiele in Paris wurden die Abgesandten des VfL Wolfsburg noch einmal im offiziellen Rahmen von Oberbürgermeister Dennis Weilmann geehrt. Beim feierlichen Empfang im Schloss Wolfsburg am Dienstag wurden neben den Bronzemedaillen-Gewinnerinnen Jule Brand, Vivien Endemann, Merle Frohms, Marina Hegering, Kathrin Hendrich, Sarai Linder, Janina Minge und Alexandra Popp auch Kevin Paredes und Leichtathlet Deniz Almas gewürdigt.
„Unglaublich stolz auf euch“
Oberbürgermeister Weilmann, der im Aufsichtsrat des VfL sitzt, eröffnete mit seiner Rede die Veranstaltung im Jagdsaal, bei der auch die grün-weißen Geschäftsführer Peter Christiansen und Dr. Tim Schumacher sowie Frauen-Cheftrainer Tommy Stroot anwesend waren. „Als Sportstadt Wolfsburg sind wir unglaublich stolz auf euch. Die Olympischen Spiele sind etwas ganz Besonderes – ein Symbol für Fairness, Teamgeist und harte Arbeit. Als Teilnehmerinnen und Teilnehmer habt ihr diese Werte in jeder Hinsicht verkörpert. Und die Leistung, die ihr alle erbracht habt, zu der möchte ich euch ganz herzlich gratulieren“, so das Stadtoberhaupt.
„Rückgrat der deutschen Nationalmannschaft“
Auch Dr. Sebastian Rudolph, Aufsichtsratsvorsitzender des VfL, ließ es sich nicht nehmen, noch ein paar Worte an die Wolfsburger Olympioniken zu richten: „Ich kann für Volkswagen und den VfL Wolfsburg sprechen, wenn ich sage: Wir sind sehr stolz auf euch.“ Danach hielt der Kommunikationschef der Volkswagen AG noch eine Lobeshymne auf die acht Spielerinnen, die Olympia-Bronze auf der Rückreise im Gepäck hatten: „Ich glaube, wir haben alle vor dem Fernseher verfolgt, wie ihr Weltmeister Spanien geschlagen habt. Acht Olympia-Teilnehmerinnen aus Wolfsburg zu haben, das ist große Klasse. Ihr wart und seid das Rückgrat der deutschen Nationalmannschaft“, so Rudolph. Nach einer Talkrunde war der große Augenblick dann endlich gekommen: Die Olympioniken setzten ihre Unterschrift ins Goldene Buch der Stadt. Ein bedeutsamer Moment.
Paredes mit drei Scorerpunkten
Die DFB-Frauen haben bei den Olympischen Spielen 2024 im Spiel um Bronze den Weltmeister Spanien mit 1:0 geschlagen und sich damit einen Platz auf dem Treppchen gesichert. Kevin Paredes scheiterte mit der US-amerikanischen Nationalmannschaft im Viertelfinale an Marokko (0:4), erzielte zuvor in der Gruppenphase einen Doppelpack gegen Guinea und bereitete einen weiteren Treffer gegen Neuseeland vor. Deniz Almas gehörte zur Männer-Staffel über die 4x100 Meter.
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