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24.07.2024 - 21:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.07.2024 - 21:15 von KLAUS.)
Spielorte & Stadien im Frauenfußball bei Olympia
Das Olympische Fußball-Turnier der Frauen wird in sieben unterschiedlichen Städten ausgetragen. Welche Stadien das sind, erfahrt ihr hier.
Von Carmen Stadelmann | 1:52 PM GMT+2
Auch im Groupama Stadion werden Spiele ausgetragen. / Claudio Villa/GettyImages
In insgesamt sieben Stadien in ganz Frankreich werden sich die zwölf Frauenteams um die olympischen Medaille duellieren. Welche Stadien das sind, wie viele Zuschauer sie fassen und welche Spiele dort stattfinden , erfahrt ihr hier:
Paris: Parc des Princes
Während viele andere Sportarten die Olympischen Spiele ausschließlich in Paris verbringen, müssen manche Fußballteams lange warten, bis sie in der französischen Hauptstadt auflaufen dürfen. Im Pariser Parc des Princes findet lediglich ein Gruppenspiel der Gruppe C zwischen Brasilien und Japan statt. Ansonsten beherbergt das Heimstadion von Paris Saint-Germain sowohl ein Viertel- als auch ein Halbfinale. Auch das große Finale um die Goldmedaille wird im Prinzenpark steigen. Sollten die DFB-Frauen ihre Gruppe gewinnen, würden sie ihr Viertelfinale in diesem Stadion spielen.
Kapazität: 47.929 Zuschauer; Anzahl der Spiele: 4
Marseille: Stade Vélodrome
Die deutsche Frauennationalmannschaft bereitet sich seit Sonntag in Marseille auf das Olympische Turnier vor. Im legendären Stade Vélodrome absolviert das Team von Horst Hrubesch zwei der drei Gruppenspiele. Das Stadion in Marseille fasst die meisten Zuschauer im Fußballturnier der Olympischen Spiele. Im Heimstadion von Olympique de Marseille finden neben drei Gruppenspielen der deutschen Gruppe B auch ein Viertelfinale und ein Halbfinale statt.
Kapazität: 67.394 Zuschauer; Anzahl der Spiele: 5
Im Stade Velodrome in Marseille werden auch die DFB-Frauen spielen. / Christian Liewig - Corbis/GettyImages
Lyon: Groupama Stadion
Im Stadion von Lyon wird sich in der Gruppenphase ausschließlich die Gruppe A um Gastgeber Frankreich, Neuseeland, Kolumbien und Titelverteidiger Kanada duellieren. Im Anschluss findet im Groupama Stadion, der Heimspielstätte von Olympique Lyon, das Viertelfinale zwischen dem Ersten der Gruppe C und dem Besten der Drittplatzierten aus Gruppe A und B statt. Außerdem wird das drittgrößte Stadion Frankreichs das Spiel um Platz drei austragen.
Kapazität: 59.186 Zuschauer; Anzahl der Spiele: 5
Nantes: Stade de la Beaujoire
Das Stadion mit dem geschwungenen Dach in der französischen Stadt Nantes wird in der Gruppenphase von der Gruppe C bespielt. Im La Beaujoire Stadion spielen dann die Frauenteams von Spanien, Brasilien, Japan und Nigeria gegeneinander. Die Ibererinnen werden in Nantes eines der beiden Eröffnungsspiele des Olympischen Turniers gegen Japan bestreiten. Außerdem findet im Stade de la Beaujoire, das zu den bekanntesten Stadien in Frankreich zählt, das Viertelfinale zwischen dem Gruppenersten der Gruppe A und dem Besten der Drittplatzierten aus Gruppe B und C statt.
Kapazität: 35.322 Zuschauer; Anzahl der Spiele: 4
Saint-Etienne: Stade Geoffroy-Guichard
Im Stade Geoffroy-Guichard in Saint-Etienne findet das zweite Eröffnungsspiel statt, wenn Kanada dort in Gruppe A auf Neuseeland trifft. Die deutsche Delegation wird ihr letztes Gruppenspiel gegen Sambia hier austragen. Ansonsten beherbergt der traditionsreiche Spielort am zweiten Spieltag die Partie der Gastgeberinnen gegen die amtierenden Olympia-Siegerinnen aus Kanada.
Kapazität: 41.965 Zuschauer: Anzahl der Spiele: 3
Eines der Eröffungsspiele findet im Geoffroy-Guichard Stadium statt. / Tullio M. Puglia/GettyImages
Nizza: Stade de Nice
Im Stade de Nice in Nizza können sich die Zuschauer auf alle Gruppen freuen, da dort an jedem Gruppenspieltag eine unterschiedliche Fraktion auflaufen wird. Den Anfang macht am ersten Spieltag die Gruppe C, danach folgen mit Australien und Sambia die Gruppengegner aus der deutschen Gruppe B, bevor zum Schluss Kolumbien und Kanada in Gruppe A im Stade de Nice gegeneinander spielen werden.
Kapazität: 36.178 Zuschauer; Anzahl der Spiele: 3
Bordeaux: Stade Matmut-Atlantique
Die wenigsten Spiele des olympischen Frauenfußball-Turniers werden im Stade Matmut-Atlantique in Bordeaux ausgetragen. Das hochmoderne Stadion, das extra für die Männer-Europameisterschaft 2016 gebaut wurde, ist lediglich der Spielort für zwei Spiele der Gruppe C. Seit der Fertigstellung ist das Stadion die Heimat von Girondins de Bordeaux, dessen Herrenteam künftig nur noch in der 3. Liga aktiv ist.
Kapazität: 42.000; Anzahl der Spiele: 2
Quelle
Morgan, Debinha & Co: Diese Stars wurden nicht für Olympia nominiert
Nur 18 Spielerinnen können ihr Land in Paris vertreten, was bedeutet, dass es einige Spielerinnen nicht in das Aufgebot ihrer Nationalmannschaft schaffen. Hier ist eine Übersicht der Spielerinnen, die nicht für die Olympia nominiert wurden.
Von Carmen Stadelmann | Jul 20, 2024
Die Olympischen Spiele finden dieses Jahr in Paris statt. / GEOFFROY VAN DER HASSELT/GettyImages
Für die Trainer stellte die Nominierung des Kaders der Olympischen Spiele eine Herausforderung dar - nur 18 Spielerinnen dürfen ihr Land in Paris repräsentieren. Dementsprechend groß war die Gefahr für einige, es nicht in das Aufgebot ihrer Nationalmannschaft zu schaffen. Hier ist ein Überblick der Spielerinnen, die überraschenderweise nicht für Olympia nominiert wurden oder nur als Reservistinnen mitreisen:
- USA
- Australien
- Spanien
- Deutschland
- Frankreich
- Kanada
- Brasilien
- Neuseeland
USA
Die Olympischen Spiele sind das erste Turnier der neuen Nationaltrainerin Emma Hayes. Die 47-Jährige sorgte bei der Nominierung gleich für einen Aufreger: Alex Morgan, die langjährige Starspielerin der USA, hat es nicht in den Kader geschafft. Es ist schwer, sich die US-amerikanische Nationalmannschaft ohne Morgan vorzustellen. 123 Tore in 224 Spielen, zwei WM-Titel und Gold bei den Olympischen Spielen 2012 in London - die Liste an Erfolgen ist lang. Nun wird die 35-Jährige, die 2020 eine Tochter zur Welt brachte, ihrer Nation nicht mehr helfen können.
Mit der Nicht-Nominierung Morgans geht auch eine Ära innerhalb der US-amerikanischen Nationalelf zu Ende. Spielerinnen wie Megan Rapinoe, Alex Morgan oder Kelley O’Hara prägten das Spiel der USA und setzten sich auch neben dem Platz für gesellschaftlich-wichtige Themen ein, wie beispielsweise für Equal-Pay.
Alex Morgan im Trikot der US-amerikanischen Nationalmannschaft. / C. Morgan Engel/GettyImages
Australien
Australien, der zweite Gruppengegner der DFB-Frauen, sorgt bei seiner Nominierung für wenig Überraschungen. Dennoch sind sich die Fans einig: Charlotte Grant sollte in dem 18 Frau starken Kader für die Olympischen Spiele stehen. Die 22-jährige Verteidigerin reist zwar als Reservespielerin mit nach Frankreich, hätte allerdings laut den Fans der Matildas definitiv einen Platz im Team verdient gehabt. Grant, die bei Tottenham Hotspur unter Vertrag steht, absolvierte 25 Spiele für die australische Nationalmannschaft. Bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr war Charlotte Grant allerdings auch keine gesetzte Spielerin und kam während des gesamten Turniers auf einen Einsatz. Die Verteidigerin teilt sich eine Position mit der formstarken Ellie Carpenter und wird sich auch in Zukunft strecken müssen, um an der 24-Jährigen vorbeizukommen.
Charlotte Grant hätten viele gerne im 18er Kader gesehen. / Cameron Spencer/GettyImages
Spanien
Die Spanierinnen gehören als amtierende Weltmeisterinnen zu den absoluten Favoritinnen auf das olympische Gold. Starspielerinnen wie Aitana Bonmati oder Alexia Putellas sind natürlich Teil des Teams. Vermisst wird unterdessen die Mittelstürmerin Alba Redondo. Die 27-Jährige schafft es nur als Reservisten nach Frankreich. Redondo absolvierte bisher 38 Partien für die spanische Delegation und erzielte dabei 14 Tore. Die Spielerin von Real Madrid verhalf ihrem Team mit insgesamt drei Toren zum Gewinn der Weltmeisterschaft.
Eine weitere Personalie, auf die die Spanier verzichten müssen, aber nur schwer können, ist María Pilar "Mapi" León. Die Verteidigerin vom FC Barcelona formulierte gemeinsam mit 15 weiteren Spielerinnen vor der Weltmeisterschaft 2023 eine Mail an ihren Verband. In dieser stand, dass die betroffenen Spielerinnen zurücktreten würden, sollte sich nichts an der Arbeitsweise innerhalb der Nationalmannschaft ändern. Besonders verschärft wurde Leóns Haltung durch den sexuellen Übergriff von Luis Rubiales. Während viele der Unterzeichnerinnen mittlerweile wieder das spanische Trikot tragen, bleibt Mapi León bei ihrer Entscheidung. Es ist ein herber Verlust für die spanische Nationalelf, da die 29-Jährige als eine der besten Verteidigerinnen gehandelt wird.
Maria Leon spielt nicht mehr für die spanische Nationalelf. / Quality Sport Images/GettyImages
Deutschland
Auch auf deutscher Seite werden einige prominente Namen die Reise nach Frankreich nicht mit antreten dürfen. Wenig überraschend war da die Nicht-Nominierung von Sophia Kleinherne: Die Verteidigerin von Eintracht Frankfurt hat unter Horst Hrubesch einen schweren Stand und wurde für die vorausgegangenen Lehrgänge bereits nicht mehr berücksichtigt. Ähnlich ergeht es Lina Magull und Linda Dallmann.
Die beiden Mittelfeldspielerinnen, die lange Zeit das Spiel der DFB-Frauen prägten, mussten sich zuletzt hinter den jungen Spielerinnen anstellen. Trotz der erfolgreichen Karrieren von Magull und Dallmann blieb die Teilnahme an einem Turnier den beiden verwehrt: den Olympischen Spielen. Während Lina Magull auf Abruf nominiert wurde, schaffte es die junge Dallmann 2016 nicht in den Kader. Die Olympia-Träume von Dallmann wurden dann endgültig eliminiert, als sie sich beim letzten Liga-Spiel mit dem FC Bayern München die Hand brach und sich somit beim darauffolgenden Lehrgang nicht empfehlen konnte.
Schafften es nicht in den Kader: Lina Magull und Linda Dallmann. / Maja Hitij/GettyImages
Frankreich
Die Gastgeberinnen zählen zu den Favoriten im Kampf um die Goldmedaille. Der Kader umfasst erfahrene Spielerinnen wie Wendie Renard oder Eugénie Le Sommer. Eine Personalie hätten die Fans allerdings gerne im 18er-Kader gesehen: Ève Périsset. Die 29-jährige Verteidigerin vom FC Chelsea wurde lediglich auf Abruf nominiert. Périsset ist flexibel einsetzbar, kann sowohl die linke als auch die rechte Außenverteidigerposition bekleiden. Trainer Hervé Renard ist wohl der Meinung, dass die Abwehrspielerin nicht unersetzlich ist.
Eve Perisset im Trikot der französischen Nationalmannschaft. / Quality Sport Images/GettyImages
Kanada
Die Kanadierinnen reisen als amtierende Olympiasiegerinnen nach Frankreich. Ein Blick in die Kommentare unter dem Verkündungspost genügt, um zu verstehen, wer aus den Augen vieler Fans fehlt: Olivia Smith. Die erst 19-Jährige gilt als eines der größten Talente im kanadischen Fußball der Frauen. Für Kanada wurde Smith die jüngste Spielerin ihres Landes, als sie im November 2019 im Alter von 15 Jahren und 94 Tagen debütierte. Bisher hat sie zehn Länderspiele in der A-Nationalmannschaft absolviert. Die Spielerin vom FC Liverpool nahm an der WM 2023 in Australien teil und erhielt Anfang des Jahres beim Concacaf W Gold Cup die Auszeichnung „Nachwuchsspielerin des Turniers“.
Olivia Smith (links) für Kanada im Einsatz. / SOPA Images/GettyImages
Brasilien
Das letzte große internationale Turnier, die Weltmeisterschaft im letzten Jahr, endete für die Brasilianerinnen wie für die Deutschen - mit dem Gruppenaus. Marta, die Legende des Frauenfußballs, kündigte bereits an, ihre Schuhe nach Olympia an den Nagel zu hängen. Mit Cristiane hat eine weitere Legende nicht die Chance, am Ende ihrer Karriere nochmals so ein Highlight zu erleben. Die 39-jährige Stürmerin hat es nicht in den Kader geschafft. In 155 Spielen für die Nationalmannschaft erzielte Cristiane 97 Tore und prägte eine Ära im brasilianischen Frauenfußball.
Auch Debinha muss das Olympische Turnier von zu Hause aus beobachten. Die 32-Jährige wurde zwar für den Concacaf W Gold Cup noch berücksichtigt, konnte sich dort aber anscheinend nicht genug empfehlen. Die Stürmerin netzte 61 Mal in 147 Spielen für Brasilien.
Cristiane (11) und Debinha (9) bei der WM 2019 in Frankreich. / Elsa/GettyImages
Neuseeland
Neuseeland zählt wohl nicht zu den großen Medaillen-Anwärtern, ist aber immer für eine Überraschung gut. Cheftrainer Michael Mayne setzt auf eine Mischung aus erfahrenen und jungen, talentierten Spielerinnen. Auf Seiten der Erfahrenen fehlt allerdings ein Name: Hannah Wilkinson. Vielen bleibt Wilkinsons 1:0 Siegtreffer im Eröffnungsspiel der WM 2023 gegen Norwegen in Erinnerung. Es war auch gleichzeitig der erste neuseeländische Sieg bei einer WM - vor 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Die 32-Jährige kam in jedem der drei Spiele zum Einsatz und schied mit dem Team nach der Gruppenphase aus. Bei den Olympischen Spielen wird die Stürmerin ihrer Nation nun nicht mehr helfen können.
Hannah Wilkinson wird den Olympischen Traum nicht leben. / Catherine Ivill/GettyImages
Bei Japan, Sambia und Nigeria gibt es keine nennenswerten Überraschungen bei der Nominierung für den finalen Olympia-Kader. Es bleibt spannend, wie die jeweiligen Teams ohne die oben genannten Spielerinnen performen werden.
Quelle
Die potentiellen Topstars bei Olympia 2024
Ein internationales Turnier bietet Spielerinnen die Chance, sich zu zeigen. Bei den Olympischen Spielen könnten mehrere Fußballerinnen den entscheidenden Unterschied machen und international bekannt werden. Hier erfahrt ihr, wer diese Spielerinnen sind.
Von Carmen Stadelmann | Jul 21, 2024
Salma Paralluelo (links) und Aitana Bonmati. / Quality Sport Images/GettyImages
Ein internationales Turnier bietet auch immer die perfekte Bühne sich, als Spielerin individuell zu zeigen. Bei den Olympischen Spielen in Paris gibt es gleich mehrere Fußballerinnen, die für ihre Teams den entscheidenden Unterschied machen könnten. Wer diese sind, erfahrt ihr hier:
- Offensivpower für Spanien
- Japanische Mittelfeldstrategin
- Die teuersten Spielerinnen der Welt für Sambia
- Kolumbianisches Wunderkind
- Gesamtpaket aus Frankreich
- "Big Game Bühl"
- Smith, Lavelle und Girma
- Europäische Power in Down Under
- Strippenzieherin-Fleming
- Die ewige Legende Brasiliens
- Nigerias Offensiv- und Defensivakteurinnen
- Neuseelands 5-malige Olympionikin
Offensivpower für Spanien
Auf fast jeder Position ist das spanische Team gespickt mit Weltklasse-Spielerinnen, sei es Aitana Bonmati oder Alexia Putellas. Diese werden auch bei den Olympischen Spielen zum Non-plus-Ultra zählen. Dennoch gibt es eine Spielerin in den spanischen Reihen, die das Turnier nutzen könnte, um den endgültigen Durchbruch zu schaffen: Salma Paralluelo. Die erst 20-jährige Flügelstürmerin vom FC Barcelona reihte sich in der abgelaufenen Saison mit 20 Treffern in 19 Spielen nur knapp hinter der Torschützenkönigin Carolin Graham Hansen ein. Bei der WM 2023 wurde Paralluelo, die ursprünglich aus der Leichtathletik kommt, zur besten jungen Spielerin ausgezeichnet. Ihre Schnelligkeit und Torgefahr wird so manchen Defensivreihen einige Probleme bereiten.
Kommt aus der Leichtathletik: Salma Paralluelo. / Jam Media/GettyImages
Japanische Mittelfeldstrategin
Schnelle Pässe, konzentriertes Defensivverhalten und sichere Abschlüsse: Die japanische Frauennationalelf konnte mit ihrem Spielstil bei der WM viele Fans mit sich reißen. Yui Hasegawa zieht bei den Nadeshiko im Mittelfeld die Fäden. Die 27-Jährige versteht es, sich clever zwischen den Räumen zu bewegen und Pässe zu antizipieren. Hasegawa läuft für Manchester City in der englischen Women's Super League auf. Dort gehört sie mit 1.248 erfolgreichen Pässen und einem Wert von 89,9 Prozent zu den passgenausten Spielerinnen der Liga. Die Mittelfeldspielerin hat gerne den Ball am Fuß und initiiert die Angriffe ihres Teams. Auch in der Defensive kann sich Yui Hasegawa behaupten und komplementiert somit ihr Portfolio.
Yui Hasegawa im Trikot der japanischen Nationalmannschaft. / Brad Smith/ISI Photos/USSF/GettyImages
Die teuersten Spielerinnen der Welt für Sambia
Im Fußball der Frauen steigen die Ablösesummen so langsam aber sicher. Mit Rachael Kundananji und Barbra Banda hat die sambische Nationalmannschaft die zwei teuersten Spielerinnen der Geschichte in ihren Reihen. Die 24-jährige Kundananji ist vor allem für ihre Kaltschnäuzigkeit bekannt. Außerdem verliert Rachael Kundananji nur selten den Ball, wenn sie ins Tempodribbling geht. Ihre Sturm-Partnerin ist keine geringere als die zweit-teuerste Spielerin der Welt, Barbra Banda. Die Schüsse der bei Orlando Pride spielenden 24-Jährigen fanden in der bisherigen NWSL-Saison so oft ihren Weg ins Tor wie bei keiner anderen Spielerin. Sowohl Banda als auch Kundananji zeichnet zudem eine gute Körperlichkeit aus.
Barbra Banda (rechts) und Racheal Kundananji beim Jubeln. / Buda Mendes/GettyImages
Kolumbianisches Wunderkind
2023 wurde sie als "Golden Girl" ausgezeichnet und trägt seitdem den Titel als beste U21-Spielerin Europas: Linda Caicedo. Die 19-Jährige verzaubert die Fans mit ihrer Übersicht, Technik und ihrer eleganten Spielweise. Vielen deutschen Fans wird Caicedo in Erinnerung geblieben sein, als ihr Traumtor gegen die DFB-Elf den Grundstein für das Gruppenaus legte. Bereits mit 14 Jahren spielte Linda Caicedo für Kolumbiens A-Nationalteam. Kurze Zeit später wurde das Ausnahmetalent mit Eierstockkrebs diagnostiziert. Nach mehreren Chemotherapien kämpfte sich Linda Caicedo zurück und ist bereits jetzt eine feste Größe in der kolumbianischen Nationalmannschaft.
Linda Caicedo zählt zu den Top-Talenten. / Diego Souto/GettyImages
Gesamtpaket aus Frankreich
Offensivpower zeichnet das Team der Gastgeberinnen aus. Katoto, Diani, Cascarino, Henry und Le Sommer sind dabei nur fünf Namen, die Fans auf dem Zettel haben sollten. Doch auch in der Defensive sticht eine Spielerin besonders hervor: Sakina Karchaoui. Die Spielerin von Paris Saint-Germain ist auf der linken Abwehrseite unterwegs, wobei ihr Fokus längst nicht nur auf dem Verteidigen liegt. Karchaoui ist das Paradebeispiel einer modernen Außenverteidigerin, die sich auch in die Offensive einschaltet. Dort sorgt die 28-Jährige durch maßgeschneiderte Flanken für den ein oder anderen Assist und kann sich auch gelegentlich selber in die Torschützenliste eintragen. Neben Sakina Karchaoui ist natürlich auch Wendie Renard ein absoluter Pfeiler in der Hintermannschaft der Französinnen, die schon seit etlichen Jahren auf dem höchsten Niveau performt.
Sakina Karchaoui am Ball für Paris Saint-Germain / Franco Arland/GettyImages
"Big Game Bühl"
Mit dem Ausfall von Lena Oberdorf fällt dem DFB-Tross eine Topspielerin weg. Dennoch hat das Team von Horst Hrubesch genug individuelle Klasse, um sich mit den Besten der Besten zu messen. Besonders wichtig wird hierbei Klara Bühl werden: Die 23-Jährige ist aus der Startelf der deutschen Mannschaft nicht wegzudenken und sorgt durch ihre Dribblings und strammen Abschlüssen immer wieder für torgefährliche Aktionen. Längst machte sich Bühl auch international einen Namen. Dass eine Spielerin alleine keine Wunder bewirken kann, sollte klar sein. Das DFB-Team braucht eine gute Mannschaftsleistung, um sich realistische Chancen zu wahren. Sjoeke Nüsken und Elisa Senß sind zwei weitere Kandidatinnen, die die Olympischen Spiele nutzen könnten, um international auf sich aufmerksam zu machen.
Offensivkraft Klara Bühl im Duell mit Lilli Purtscheller. / Selim Sudheimer/GettyImages
Smith, Lavelle und Girma
Bei den Rekord-Weltmeisterinnen gibt es gleich mehrere Spielerinnen, die den entscheidenden Unterschied machen könnten. In der Offensive sind das vor allem Sophia Smith und Rose Lavelle. Während Lavelle als Anschieberin und kreativer Kopf gilt, zeichnet sich Smith häufig durch ihre Tore aus. In bisher 14 Spielen der NWSL-Saison traf die 23-Jährige 10-mal, für das USWNT netzte Smith sogar 20-mal in bisher 50 Partien. In der Abwehr tat sich zuletzt Naomi Girma hervor, die sich auch immer mehr am Spielaufbau beteiligt und durch eine gute Passgenauigkeit hervorsticht.
Sophia Smith, die Mittelstürmerin der USA. / Greg Fiume/USSF/GettyImages
Europäische Power in Down Under
Auch Australien setzt auf Teampower anstatt individuelle Klasse. Verzichten müssen die Matildas auf ihren Superstar Sam Kerr. In der Offensive sind es vor allem Mary Folwer, Hayley Raso und Caitlin Foord, die durch ihre Tore den Verlust von Kerr zu kompensieren versuchen. Dass gute Außenverteidigerinnen eher rar gesät sind, ist nichts Unbekanntes. Mit Ellie Carpenter haben die Australierinnen eine der besten Außenverteidigerinnen der europäischen Ligen auf dem Platz stehen. Bei ihrem Verein Olympique Lyon gehört die 24-Jährige längst zum Stamminventar. An Carpenters Zweikampfstärke beißen sich einige Gegnerinnen die Zähne aus.
Ellie Carpenter im Trikot der Matildas. / Matt King/GettyImages
Strippenzieherin-Fleming
Auf Seiten der amtierenden Titelverteidigerinnen besticht eine Spielerin im Mittelfeld durch gute Leistungen - Jessie Fleming. Früher bei Chelsea, heute bei den Portland Throns spielend, zeigt Fleming regelmäßig ihre ganze Klasse. Das Talent der 26-Jährigen liegt vor allem im Spielaufbau. Als Strippenzieherin agiert Jessie Fleming im Mittelfeld der kanadischen Nationalmannschaft. Seit einem halben Jahr führt die flexible Fußballerin ihre Nation als Kapitänin auf den Platz und versucht als absolute Leistungsträgerin mehr Verantwortung zu übernehmen.
Die Kanadierin Jessie Fleming. / Soobum Im/GettyImages
Die ewige Legende Brasiliens
Blickt man auf den brasilianischen Kader, braucht man nicht lange nach dem Superstar suchen. Marta wird berechtigterweise als beste Spielerinnen des 21. Jahrhunderts gehandelt und wird nach den Olympischen Spielen ihre Schuhe für die Nationalmannschaft an den Nagel hängen . Zuletzt bremsten Wadenprobleme die 38-jährige Ausnahmesportlerin aus. Ob sie für die vollen 90 Minuten fit genug ist, wird sich erst noch herausstellen.
Marta, die wohl beste Fußballerin der Welt. / Eurasia Sport Images/GettyImages
Nigerias Offensiv- und Defensivakteurinnen
Nigerias Assisat Oshoala ist wohl vielen Kennern ein Begriff. Lange Zeit war die 29-Jährige in der WSL (Liverpool und Arsenal) und beim FC Barcelona unterwegs. Aktuell steht Oshoala bei Bay FC (NWSL) unter Vertrag. Ihr Tempo und ihre Dribblingstärke zeichnen sie aus. Doch auch in der Defensive hat Nigeria mit Michelle Alozie eine erfahrene Rechtsverteidigerin in den eigenen Reihen. Zwar zählen die Super Falcons zu den Underdogs, können aber immer für eine Überraschung gut sein.
Spielte auch schon für den FC Barcelona: Assisat Oshoala. / Diego Souto/GettyImages
Neuseelands 5-malige Olympionikin
Das Standing, das Ali Riley in Neuseeland genießt, wird ihr so schnell niemand nachmachen. Die 36-Jährige fährt nun bereits zu ihrer fünften Olympiade - seit 2008 durfte Riley zu allen Olympischen Spielen reisen. Die Außenverteidigerin und Kapitänin der Ferns sorgt für Stabilität und Ruhe. Zwar ist sie nicht mehr die Jüngste, aber für die neuseeländische Mannschaft weiterhin von immenser Bedeutung und definitiv der Top-Star des Teams.
Trägt die Nummer 7: Ali Riley. / Catherine Ivill/GettyImages
Es bleibt spannend zu sehen, welche Spielerin am Ende den bleibendsten Eindruck hinterlässt. Klar ist aber, dass kein Team aufgrund von Individualität gewinnen wird. Am Ende wird die Mannschaft siegen, die die individuelle Klasse am besten als Team auf den Platz bringt.
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Diese Spielerinnen verpassen Olympia aufgrund von Verletzungen - 6 Kreuzbandrisse dabei
Auch in diesem Jahr verpasst leider eine ganze Reihe an Spielerinnen das Sommerturnier. Lena Oberdorf ist dabei nicht die einzige Star-Akteurin, der eine Teilnahme am Olympischen Turnier verwehrt bleibt.
Von Adriana Wehrens | Jul 22, 2024
Australien wird bei den Olympischen Spielen ohne Kapitänin Sam Kerr auskommen müssen / Visionhaus/GettyImages
- Lena Oberdorf (Deutschland)
- Sam Kerr (Australien)
- Sara Däbritz (Deutschland)
- Catarina Macario (USA)
- Carolin Simon (Deutschland)
- Amy Sayer (Australien)
- Halimatu Ayinde (Nigeria)
- Jun Endo und Hikaru Naomoto (Japan)
Lena Oberdorf (Deutschland)
Germany v Austria - UEFA Women's EURO 2025 Qualifier / Selim Sudheimer/GettyImages
Es handelte sich um die Schock-Nachricht schlechthin, als der DFB nach dem EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich das bestätigte, wovor es vielen Fans bereits gegraut hatte. Lena Oberdorf hat sich eine Kreuzband- und Innenbandverletzung zugezogen, durch die sie die nächsten Monate komplett ausfallen wird.
Die 22-jährige zentrale Mittelfeldspielerin, der bei den Olympischen Spielen eine Schlüsselrolle zugekommen wäre, hinterlässt im deutschen Team eine schwer zu füllende Lücke und wirft die Frage auf, wer sie ersetzen könnte. Mit Janina Minge vom VfL Wolfsburg wurde eine Spielerin, die auf der gleichen Position eingesetzt werden kann, nachnominiert. Hinzu kommen die Optionen aus Elisa Senß, Sjoeke Nüsken, Sydney Lohmann oder auch des Zurückziehens von Kapitänin Alexandra Popp auf die Sechs.
Sam Kerr (Australien)
Philippines vs Australia - AFC Women's Asian Olympic Qualifiers / Janelle St Pierre/GettyImages
Mit Sam Kerr fehlt den Olympischen Spielen einer der größten Namen im Frauenfußball. Die 30-jährige Australierin zog sich zu Beginn des Jahres einen Kreuzbandriss zu und befindet sich seit der Operation in der Reha. Für Kerr ist es bereits das zweite große Turnier in Folge, bei dem sie mit einer Verletzung zu kämpfen hat. Bei der letztjährigen Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland musste die Torjägerin des FC Chelsea aufgrund einer Wadenzerrung kürzer treten und verpasste die komplette Gruppenphase.
Auch wenn den Matildas in Frankreich mit Kerr eine Spielerin mit Weltklasse-Format fehlt, zeigte die Mannschaft von Trainer Tony Gustavsson schon damals auf heimischem Rasen, dass sie auch ohne die Angreiferin kann. Etwa Mary Fowler oder Hayley Raso sorgten mit dafür, dass Australien das Turnier auf einem guten vierten Platz beendete.
Sara Däbritz (Deutschland)
France v Germany - UEFA Women's Nations League 2024 Semi-final / Eurasia Sport Images/GettyImages
Mit Sara Däbritz fehlt dem DFB-Team gleich die nächste zentrale Mittelfeldspielerin neben Oberdorf, was die Situation nicht gerade leichter macht. Die erfahrene Spielerin von Champions-League-Rekordsieger Olympique Lyon musste sich im April einer Knöcheloperation unterziehen. Infolgedessen verpasste die 29-Jährige das UWCL-Finale, wo sich Lyon gegen den FC Barcelona geschlagen geben musste.
Däbritz, die zu den Olympiasiegerinnen von 2016 gehört, muss in diesem Sommer zurückschalten und sich stattdessen auf die Regeneration für eine Rückkehr auf Vereinsebene konzentrieren.
Catarina Macario (USA)
South Korea v United States / Erin Chang/ISI Photos/USSF/GettyImages
Vor einem Jahr ein Kreuzbandriss, nun eine Kniereizung - die US-Amerikanerin Catarina Macario hat derzeit einfach kein Glück mit ihren Knien. Nun ist es eine leichte Kniereizung, welche die Chelsea-Stürmerin ausbremst. Bereits in der vergangenen Spielzeit musste Macario die erste Saisonhälfte nach einer Kreuzbandverletzung aussetzen.
Die 24-Jährige ist zwar in Brasilien geboren, erlangte jedoch im Jahr 2020 die US-Staatsbürgerschaft. Unter der neuen Trainerin Emma Hayes, welche Macario noch vor einem Jahr nach London gelotst hatte, hätte die trickreiche Angreiferin sicherlich zum Stammpersonal gehört.
Carolin Simon (Deutschland)
Germany Women's Team Presentation / Alex Grimm/GettyImages
Ähnlich wie Lena Oberdorf ging es Carolin Simon vom FC Bayern München im letzten Sommer. Beim letzten Testspiel der DFB-Frauen vor der WM gegen Sambia verletzte sich die 31-Jährige kurz vor dem Flug nach Down Under am Kreuzband. Seitdem unterging die Außenverteidigerin einer längeren Rehabilitationszeit. Seit einigen Wochen befindet sich Simon wieder im Training beim FCB.
Für die Nationalmannschaft und eine Olympiateilnahme reichte es am Ende dann doch nicht ganz. Simon wolle sich voll auf ihr Comeback konzentrieren können, ohne einen verfrühten Versuch zu wagen.
Amy Sayer (Australien)
Australia vs Chinese Taipei - AFC Women's Asian Olympic Qualifiers / Janelle St Pierre/GettyImages
Neben Veteranin Kerr muss Australien auch auf das junge Talent Amy Sayer verzichten. Die 22-jährige Offensivspielerin vom schwedischen Klub Kristianstads DFF erlitt ebenfalls einen Kreuzbandriss. Trainer Gustavsson sprach von einem "schweren Schlag für Amy und für unsere Matilda-Familie".
Halimatu Ayinde (Nigeria)
FBL-WC-2023-WOMEN-MATCH54-ENG-NGR / PATRICK HAMILTON/GettyImages
Besonders hart trifft es Nigeria mit der Knieverletzung von Halimatu Ayinde. Der Ausfall der Leistungsträgerin wurde erst Anfang Juli bekannt, umso schwieriger wird es für die Super Falcons sein, die Mittelfeldspielerin vom FC Rosengard zu ersetzen. Gleichzeitig mit der Ankündigung sendete die 29-Jährige auch eine klare Ansage: "Schaut her, wenn ihr mich vermisst. Ich werde stärker zurückkommen!"
Jun Endo und Hikaru Naomoto (Japan)
Brazil v Japan - Women's International Friendly / Ricardo Moreira/GettyImages
Die Japanerinnen beklagen gleich zwei Kreuzbandrisse. Jun Endo (Angel City) sowie Teamkollegin Hikaru Naomoto (Urawa Red Diamonds) können nicht am Olympischen Turnier teilnehmen. Gerade der Ausfall der 24-jährigen Endo, die seit 2019 zum Kader der Nadeshiko gehört und auf insgesamt 39 Einsätze kommt, wird ein herber Verlust sein.
Quelle
Frauenfußball bei Olympia: Die spannendsten Spiele in der Gruppenphase
Bei den Olympischen Spielen ist es schwer, jede einzelne Begegnung zu sehen. Was sind die Highlights im Frauenfußball in der Gruppenphase?
Von Helene Altgelt | Jul 23, 2024
Japan erteilte letztes Jahr den späteren Weltmeisterinnen Spanien um Aitana Bonmati (rechts) eine Lehrstunde. Kann das erneut gelingen? / Anadolu/GettyImages
Tennis, Fußball, Fechten oder Bogenschießen: Bei den Olympischen Spielen ist für ein volles Programm gesorgt - Langeweile ausgeschlossen. Welche Spiele muss man aber unbedingt gesehen haben?
Beim Frauenfußball-Turnier der Olympischen Spiele 2024 sind zwölf Teams vertreten. Die besten Teams der Welt treten an, die stärksten Spielerinnen sind am Start . Sie spielen zunächst in drei Gruppen à vier Teams. So sehen die drei Gruppen aus:
Gruppe A
Gruppe B
Gruppe CTopf 1
Frankreich
USA
Spanien
Topf 2
Kanada
Deutschland
Japan
Topf 3
Kolumbien
Australien
Brasilien
Topf 4
Neuseeland
Sambia
Nigeria
Wegen der geringen Anzahl an Teams ist Spannung garantiert: Alle Teams können sich Chancen auf das Viertelfinale ausrechnen, schon in der Gruppenphase werden Ausrutscher bestraft. Einige Highlight-Spiele in der Gruppenphase stehen schon fest (den ganzen Spielplan findet ihr hier .)
1. USA vs Deutschland - 28.07., 21 Uhr
Für die DFB-Frauen soll es besser laufen als bei der letzten WM / SOPA Images/GettyImages
Es ist der Klassiker schlichthin im Frauenfußball. Die USA und Deutschland teilten lange Zeit das Reich des Frauenfußballs untereinander auf. Die DFB-Frauen dominierten in Europa, bei der Weltmeisterschaft hatten die Amerikanerinnen doch noch öfter die Nase vorne - aber es war immer ein enges Rennen.
Wenn die USA und Deutschland am 28. Juli um 21 Uhr in Marseille aufeinandertreffen, dann wird von beiden Seiten auch ein bisschen Nostalgie mitschwingen. Die guten alten Zeiten! Inzwischen haben sich die Verhältnisse geändert, die USA wagen mit Emma Hayes einen Neuanfang - ohne Alex Morgan - und die DFB-Frauen verarbeiten immer noch das peinliche WM-Aus 2023 .
Aber aus der Krise kann auch eine Chance entstehen: Beide können frei aufspielen und bei Olympia zeigen, dass sie früher wieder da sind, als die Welt es gedacht hätte.
2. Spanien vs Japan - 25.07., 17 Uhr
Bei der WM 2023 musste sich Spanien nur Japan in der Gruppenphase geschlagen geben / SOPA Images/GettyImages
Spanien gegen Japan, das war bei der letzten WM das Spiel der Gruppenphase, das man gesehen haben musste. Japan war das einzige Team, das den ansonsten so beflügelt kombinierenden Spanierinnen das Wasser reichen konnte. Mehr noch, die Nadeshiko schafften es, ein Gegengift zum intelligenten Spiel der Spanierinnen herzustellen.
Trainer Futoshi Ikeda mixte aus Konterstärke, technischer Beschlagenheit und einer brutalen Effizienz im Abschluss ein tödliches Gebräu für die Furia Roja. 4:0 hieß es nach 90 Minuten für Japan. Spanien war konsterniert, Japan mindestens zum Geheimfavoriten des Turniers aufgestiegen.
Der Rest der Geschichte ist bekannt: Das junge japanische Team scheiterte an Schweden, die mit ihrem Verteidigungs-Bollwerk eine ganz andere Herausforderung darstellten, während Spanien den Siegeszug der letzten Jahre mit dem WM-Titel krönte .
Zwölf Monate später hat immer noch niemand einen besseren Matchplan gegen Spanien präsentiert als Ikeda. Kann das Team um Manchester Citys Yui Hasegawa Spanien nochmal kalt erwischen?
3. Deutschland vs Australien - 25.07., 19 Uhr
Jubel bei den Matildas / Darrian Traynor/GettyImages
Australien war in den letzten Jahren im Frauenfußball selten das beste Team. Aber die Matildas brachten die Unterhaltung, die guten Vibes. Australien gefällt sich in der Rolle des sympathischen Underdogs und konnte darin bereits einige Erfolge feiern.
Bei den letzten Olympischen Spielen besiegten sie England hochdramatisch in der Verlängerung und schrammten nur knapp an einer Medaille vorbei, bei der Heim-WM 2023 gewann die Elf von Tony Gustavsson viele Sympathien, aber nach dem Ausscheiden im Halbfinale erneut kein Edelmetall.
Mit diesen starken Ergebnissen bei den letzten Turnieren und internationalen Stars wie Caitlin Foord und Steph Catley (Arsenal), Mary Fowler (Manchester City) oder Ellie Carpenter (Olympique Lyon) dürfte Australien eigentlich kein echter Underdog mehr sein.
Allerdings fehlt die alles überstrahlende Sam Kerr, und die Ergebnisse zwischen WM und Olympia waren eher ernüchternd (0:5 mit einem B-Team gegen Kanada, 1:1 gegen China).
Australien ist eine Wundertüte und defensiv teils anfällig - einige Gemeinsamkeiten mit den DFB-Frauen also. Das Gruppenspiel gegen Deutschland wird beide sehr wichtig, um nicht schon nach dem ersten Spieltag mit dem Rücken zur Wand zu stehen.
4. Frankreich vs Kanada - 28.07., 21 Uhr
Kanada 2021: Große Freude nach dem entscheidenden Elfmeter im Finale / Naomi Baker/GettyImages
Gastgeber gegen Titelverteidiger: Eine Konstellation, die hohe Fußballqualität verspricht. Da kommen die zwei größten Titelanwärter, könnte man meinen. Bei Frankreich gegen Kanada ist das nicht wirklich der Fall, beide haben mit ihren Problemchen zu kämpfen.
Gastgeber Frankreich leidet unter einem chronischen Keine-Leistung-unter-Stress-Syndrom, brilliert zwar streckenweise in Qualifikationsspielen oder in der Gruppenphase, aber kann bei Turnieren sein Potenzial nicht richtig abrufen.
Das letzte Heimturnier, die WM 2019, verlief miserabel - die Gespenster dieser Erfahrung muss Trainer Hervé Renard seiner hochtalentierten Truppe um Abwehr-Leuchtturm Wendie Renard und Kapitänin Grace Geyoro austreiben. Renard hätten viele im Team gerne noch länger als Coach gesehen, nach Olympia kehrt er aber zurück in den Männerfußball.
Und der Titelverteidiger? Der ist nach ein paar mittelmäßigen Jahren, die auf den Erfolg in Tokio 2021 folgten, wieder in Form gekommen. Kanada ist es gelungen, die Offensivprobleme, die selbst beim Gewinn der Goldmedaille offensichtlich waren, zu lindern.
Die Ahornblätter verloren 2024 zweimal nur knapp im Elfmeterschießen gegen den Erzrivalen USA und dürften auf Rache sinnen - dafür müssen sie aber erstmal die Gruppenphase und das Spiel gegen Frankreich überstehen.
5. Spanien vs Brasilien - 31.07. 17 Uhr
Für Brasilien um Marta soll es mit einem neuen Trainer besser laufen / Koki Nagahama/GettyImages
O jogo bonito, das schöne Spiel, und futebol-arte, die Kunst des Fußballspielens, sind Grundprinzipien des brasilianischen Fußballs. Nicht nur erfolgreich soll das Sporteln sein, sondern auch nett anzusehen - beim Fußball Englands bei der Männer-EM in diesem Sommer bekommen die brasilianischen Legenden wohl physische Schmerzen.
In den letzten Jahren war der Fußball des Frauen-Nationalteams leider weder sehr bonito noch sehr erfolgreich. Funken des jogo bonito sprühten immer wieder auf - etwa bei der letzten WM, als Brasilien gegen Panama wunderschön kombinierte und Ary Borges ein Tor wunderschön per Hacke auflegte.
In klarer Überzahl waren aber die Momente der Ratlosigkeit, es war mehr Heldinnenfußball als durchdachtes Konzept. Unter dem neuen Trainer Arthur Elias sollte das anders werden - beim letzten Turnier mit Legende Marta.
Beim Gold Cup und SheBelieves Cup schlugen sich die Brasilianerinnen gut, besiegten Japan mit 4:1 und verloren nur knapp gegen die USA und Kanada. Aber der Härtetest für Elias folgt jetzt erst bei Olympia - vor allem in den Spiel gegen die übermächtig wirkenden Spanierinnen.
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Die besten Stürmerinnen bei Olympia
Bei den Olympischen Spielen werden wieder einige Topstars zu sehen sein. Doch wer sind derzeit die besten Stürmerinnen, die bei Olympia antreten? Hier ist ein Überblick:
Von Carmen Stadelmann | Jul 24, 2024
Marie-Antoinette Katoto jubelt für die französische Nationalmannschaft. / Stu Forster/GettyImages
Internationale Turniere sind immer ein Kräftemessen der besten Spielerinnen auf den jeweiligen Positionen. Auch bei den Olympischen Spielen werden wieder einige Topstars zu sehen sein. Doch wer sind aktuell die besten Stürmerinnen, die bei Olympia auflaufen? Hier ist ein Überblick:
Sophia Smith
Das USWNT reist als Rekord-Olympiasieger nach Frankreich. Dementsprechend ambitioniert dürften die Ziele des Teams von Emma Hayes auch sein. Eine Spielerin, die in der Offensive den Unterschied bringen soll, ist Sophia Smith. Mit erst 23 Jahren gehört Smith zum festen Etat der US-amerikanischen Nationalelf. 2022 wurde sie sogar zur besten Spielerin in den USA und zur wertvollsten Spielerin der NWSL gewählt. Vergangene Saison krönte die torgefährliche Smith als Torschützenkönigin und auch in dieser Spielzeit kann die 23-Jährige bereits zehn Tore in 14 Partien für sich verbuchen. Auf Sophia Smith sollten die gegnerischen Teams in jedem Fall ein Auge haben.
Sophia Smith am Ball für die US-amerikanische Elf. / Howard Smith/ISI Photos/USSF/GettyImages
Marie-Antoinette Katoto
Die WM im letzten Jahr verpasste Marie-Antoinette Katoto aufgrund eines Kreuzbandrisses. Jetzt ist sie zurück und tut das, was sie am besten kann: Tore schießen. Sowohl 2019, 20 und 22 beendete die Stürmerin von Paris Saint-Germain die Saison als beste Torschützin der französischen Liga. In der vergangenen Spielzeit bekleidete Katoto gemeinsam mit Ada Hegerberg den zweiten Platz der Top-Scorer. Im Februar 2023 war sie eine von drei Spielerinnen, die ihren Rückzug aus der französischen Nationalmannschaft unter der Trainerin Corinne Diacre bekannt gaben. Einen Monat später kündigte der französische Fußballverband Diacres Vertrag. Mit Berufung von Herve Renard als neuem Trainer kehrte sie im Dezember 2023 nach überstandener Kreuzbandverletzung in die Nationalmannschaft zurück.
Die Nummer 9 Frankreichs: Marie-Antoinette Katoto. / Eurasia Sport Images/GettyImages
Barbra Banda
Die letzten Olympischen Spiele 2020 in Tokyo dürfte Barbra Banda noch in bester Erinnerung haben: Zwar schied Sambia nach der Gruppenphase aus, aber durch Hattricks in zwei aufeinanderfolgenden Spielen wurde Banda Afrikas beste Torschützin aller Zeiten bei den Olympischen Spielen. Die Kapitänin Sambias kommt über ihre Schnelligkeit und Körperlichkeit. In der NWSL erzielte die 24-Jährige für ihren Verein Orlando Pride in nur zwölf Spielen ganze elf Tore. Niemand in der gesamten US-amerikanischen Frauenliga spielt genauere lange Bälle als die leidenschaftliche Boxerin. 2023 wurde Barbra Band vom IFFHS ( International Federation of Football History & Statistics) als weltbeste internationale Torschützin ausgezeichnet.
Barbra Banda, die Kapitänin der sambischen Nationalelf. / Phil Walter/GettyImages
Mayra Ramírez
Für kurze Zeit galt Mayra Ramírez als die teuerste Fußballerin der Welt, da Chelsea eine Ablösesumme von 450.000 Euro an ihren ehemaligen Verein Levante gezahlt haben soll. Bei den Blues spielt die 25 Jahre alte Kolumbianerin seit Januar dieses Jahres. In bisher sieben Spielen erzielte Ramírez drei Tore und konnte mit zwei Assists etwas zum Ligagewinn der englischen Womens Super League beitragen. In Kolumbien gilt Mayra Ramírez neben Linda Caicedo zu den absoluten Topstars. Die lautstarken Fans der Südamerikanerinnen werden ihre Hoffnungen auch bei Olympia in diese Spielerinnen setzen.
Mayra Ramírez. / Eurasia Sport Images/GettyImages
Salma Paralluelo
Titel gewinnen ist für Salma Paralluelo nichts Ungewöhnliches: Als Jugendliche zählte sie zu den besten Leichtathletinnen Spaniens und stellte in verschiedenen Altersstufen nationale Rekorde auf. 2022 unterschrieb sie ihr Arbeitspapier beim FC Barcelona und zog sich aus der Leichtathletik zurück. Seither kennt man die 20-Jährige als treffsichere Vollstreckerin und schnelle Flügelflitzerin. In der abgelaufenen Saison konnte Paralluelo 20 Treffer in nur 19 Spielen in der spanischen Liga erzielen. Die beste junge Spielerin der Weltmeisterschaft 2023 wird auch bei Olympia alles geben, um den Ball ins Tornetz zu befördern.
In jungen Jahren schon viel gewonnen: Salma Paralluelo. / Pedro Salado/GettyImages
Lea Schüller
Die deutsche Seite braucht sich in puncto Offensivkraft nicht hinter den anderen Teams verstecken. Lea Schüller, die Mittelstürmerin der DFB-Frauen , ist immer für ein Tor gut - das stellte sie in der abgelaufenen Bundesliga-Saison unter Beweis: Elf Tore und fünf Vorlagen standen am Ende auf dem Konto der 26-Jährigen. Die Spielerin vom FC Bayern München wurde 2022 als Deutschland Fußballerin des Jahres und Torschützenkönigin der Bundesliga ausgezeichnet. Athletik, Kopfballstärke und Schnelligkeit sind Fähigkeiten, die Lea Schüller zu Gute kommen. Ihre Ziele für Olympia sind klar: "Wenn du an so einem Turnier teilnimmst, dann muss das Ziel eine Medaille sein", so Schüller in einem Interview mit t-online. Bleibt zu hoffen, dass die Stürmerin ihrem Team mit vielen Toren dabei helfen kann.
Lea Schüller im Interview. / Mateusz Slodkowski/GettyImages
Mina Tanaka
Japan gehört spätestens nach dem überzeugenden Auftritt bei der Weltmeisterschaft zum engen Favoriten-Kreis auf eine olympische Medaille. Das Team ist eigentlich aufgrund der geschlossenen Mannschaftsleistung erfolgreich. Im Sturm kann dennoch Mina Tanaka für den Unterschied sorgen. Die 30-Jahre alte Stürmerin ist in der japanischen Frauenliga unterwegs. Von 2015 bis 2020 war ihr Name in jedem Team der Saison zu finden. Vier Mal wurde Tanaka Toptorschützin der Nadeshiko League Division 1. Neben Tanaka wird auch die Stürmerin Ueki Riko ihrem Team helfen, so viele Tore wie möglich zu erzielen.
Die Nummer 11 Japans: Mina Tanaka. / Koji Watanabe/GettyImages
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"Spy-Gate" bei Olympia: Kanada fliegt Drohne über Neuseelands Training
Bei den Olympischen Spielen im Frauenfußball gab es schon vor dem ersten Spiel einen Eklat: Kanada ließ eine Drohne über das Training von Gruppengegner Neuseeland fliegen. Ob es Konsequenzen gibt, steht noch nicht fest.
Von Helene Altgelt | Jul 24, 2024
Olympiasieger Kanada sorgte für Empörung / LOIC VENANCE/GettyImages
Die Trainingsspionage hat im Fußball eine lange, wenn auch wenig ruhmreiche Geschichte. Schon in den 80er-Jahren wurde in der Bundesliga kreativ aus dem Hubschrauber spioniert. Auch im Frauenfußball gab es schon einige Beispiele - allen voran die WM 2007, wo Gastgeber China mit schön unauffällig platzierten Kameras die Taktikbesprechung von Gegner Dänemark filmte.
Die Trainingsspionage ist vom technologischen Fortschritt nicht verschont geblieben, und so sind Kameras und Hubschrauber inzwischen passé, Drohnen dagegen das neue Mittel der Wahl. Auch bei den Olympischen Spielen 2024, wo Kanada für die Partie gegen den ersten Gruppengegner Neuseeland ( Donnerstag, 17 Uhr in Saint-Etienne) auf Nummer sicher gehen wollte, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Ein Mitglied des kanadischen Staff wurde dabei erwischt , wie er eine Drohne über das Training von Neuseeland fliegen ließ. Besonders unauffällig war das Flugobjekt wohl nicht, denn das neuseeländische Team entdeckte den Spionageversuch schnell und rief die Polizei. Der kanadische Mitarbeiter wurde festgenommen, dass Internationale Olympische Komitee (IOC) benachrichtigt.
Eine Ermittlung läuft nun, das Ergebnis soll noch vor dem Spiel kommuniziert werden. Der amtierende Olympiasieger Kanada trifft in der Gruppenphase vom Frauenfußball-Turnier neben Neuseeland auch auf Frankreich und Kolumbien.
Im schlimmsten Fall droht Kanada der Ausschluss aus dem Frauenfußball-Turnier. Das kanadische Olympische Komitee kündigte an, für eine bestmögliche Aufklärung mit dem IOC und der FIFA zusammenzuarbeiten und verurteilte den Vorfall in einem Statement: "Das Kanadische Olympische Komitee steht für Fairplay und wir sind schockiert und enttäuscht."
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Paris 2024: Fragen und Antworten
Olympisches Fußballturnier der Frauen: Modus, Teilnehmer, Termine
22.07.24 - 07:28
Ende Juli beginnen die Olympischen Spiele in Paris, bei denen auch die die DFB-Frauen auf eine Medaille hoffen. So läuft das Fußball-Turnier der Frauen bei Olympia.
Das DFB-Team um Elisa Senß, Kathrin Hendrich und Laura Freigang (v. li. n. re.) bereitet sich auf die Olympischen Spiele vor. IMAGO/Jan Huebner
Nach achtjähriger Pause ist auch die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in diesem Jahr wieder beim olympischen Fußball-Turnier vertreten. Hatte die DFB-Elf das Turnier 2021 nach dem Viertelfinal-Aus bei der WM 2019 noch verpasst, ist dem Team von Horst Hrubesch die Qualifikation in diesem Jahr über die Nations League gelungen. Es tritt als eines von zwölf Teams bei Olympia an. Alle wichtigen Fragen und Antworten zum Turnier im Überblick.
Welche Nationalmannschaften sind qualifiziert?
Insgesamt zwölf Mannschaften nehmen am Turnier teil. Aus Europa ist neben Gastgeber Frankreich Nations-League-Sieger Spanien sowie die DFB-Elf, die sich im Spiel um Platz 3 gegen die Niederlande durchgesetzt hat, qualifiziert. Für den afrikanischen Verband gehen Nigeria und Sambia an den Start, Kanada und die USA sind die Vertreter des CONCACAF. Australien und Japan starten für Asien, Neuseeland startet für Ozeanien, und aus Südamerika nehmen Brasilien und Kolumbien teil.
Nach welchem Modus wird gespielt?
Die zwölf für Olympia qualifizierten Teams treten in drei Vierergruppen gegeneinander an. Jedes Team hat somit drei Gruppenspiele, ehe es in die K.-o.-Phase geht. Dafür qualifizieren sich die jeweiligen Gruppenersten und -zweiten sowie die beiden besten Gruppendritten. Es folgen Viertelfinale, Halbfinale, das Spiel um Platz drei sowie das Endspiel in Paris.
In welchem Zeitraum findet das Olympia-Turnier statt?
Die Olympischen Spiele werden am 26. Juli offiziell eröffnet, das Fußballturnier beginnt allerdings bereits am Abend zuvor. Am 25. Juli ab 17 Uhr eröffnen Kanada und Neuseeland sowie Spanien und Japan im Parallelspiel das Turnier. Das erste Spiel der deutschen Mannschaft beginnt zwei Stunden später: In Marseille geht es gegen Australien. Beschlossen wird das Turnier im Finale am 10. August.
Wann und gegen wen spielt Deutschland?
In Gruppe B trifft Deutschland neben Australien (25. Juli, 19 Uhr) auf die USA (28. Juli, 21 Uhr) und Sambia (31. August, 19 Uhr). Im Falle eines Weiterkommens sind die Viertelfinals für den 3. August angesetzt, die Halbfinals steigen am 6. August. Der dritte Platz wird am Vortag des Finals ausgespielt, also am 9. August.
Wie viele Spielerinnen stehen im Kader?
Anders als bei Welt- oder Europameisterschaften mussten sich die Nationaltrainer bei ihrer Kader-Nominierung auf 18 Spielerinnen beschränken (den deutschen Olympia-Kader findest du hier ). Im Vergleich zum Männer-Turnier, bei dem lediglich drei Spieler über 23 Jahren erlaubt sind, gibt es bei den Frauen keine Altersbeschränkung.
Wo finden die Spiele statt?
Die Olympischen Spiele finden in Paris statt, die Spielstätten beim Fußball-Turnier sind aber auf ganz Frankreich verteilt. Sieben Städte öffnen ihre Pforten für die Frauen-Nationalteams: Paris, Bordeaux, Nantes, Lyon, Marseille, Nizza und Saint-Etienne.
Wer ist Titelverteidiger?
Als Titelverteidiger tritt das kanadische Team an, dass sich bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio im Elfmeterschießen gegen Schweden durchsetzte . Auch Deutschland hat bereits einmal die Goldmedaille im Frauenfußball gewonnen: 2016 gewann die Auswahl das Finale - ebenfalls gegen Schweden ( 2:1 ).
Wer überträgt die Spiele?
Die Übertragungsrechte für Olympia 2024 hat Warner Bros. Discovery inne. Damit werden die Spiele also live im Free-TV bei Eurosport zu sehen sein. Allerdings steht aktuell noch nicht fest, welche Spiele wann genau im TV gezeigt werden, da bei den Olympischen Spielen diverse Wettkämpfe gleichzeitig ausgetragen werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Spiele der deutschen Frauen live und in voller Länge übertragen werden.
Auch bei der ARD und dem ZDF, die sich Übertragungsrechte gesichert haben, wird es einen Livestream sowie Übertragungen im Free-TV geben. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender haben sich Sublizenzen für die Übertragung der Olympischen Spiele gesichert.
kmx
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Erster Gruppengegner von Deutschland
Zweikampfhärte und defensive Aussetzer: Australien im Check
24.07.24 - 12:36
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Kann die Frauen-Nationalmannschaft Australiens sich in einen ähnlichen Rausch spielen wie bei der Heim-WM 2023? Vor dem Duell mit dem deutschen Team heißt es: abwarten. Ihr größter Star fehlt - und die Generalprobe ging schief.
Die Matildas haben sich in der jüngeren Vergangenheit als Turniermannschaft entpuppt. IMAGO/ZUMA Press Wire
Die seit 2020 vom Schweden Tony Gustavsson trainierten Matildas, wie die australische Frauen-Nationalmannschaft in Anlehnung an das australische Kultlied "Waltzing Matilda" genannt wird, sind in der Weltrangliste aktuell auf Position 12 gelistet.
Maßgeblichen Anteil daran hat das Abschneiden bei der WM 2023, als für die Australierinnen erst im Halbfinale gegen England Schluss war ( 1:3 ). Am Ende belegte Australien Rang 4 und entfachte erstmals einen regelrechten Fußball-Hype im Land. Bitter für die Australierinnen: Star-Stürmerin Sam Kerr (30, FC Chelsea) wird ihrem Land aufgrund eines Kreuzbandrisses bei Olympia nicht zur Verfügung stehen.
Stärken und Schwächen
Bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land spielten sich die Matildas in einen wahren Rausch, Turniere scheinen der Gustavsson-Elf zu liegen. Viel Einsatz, Zweikampfhärte und Leidenschaft sind das große Plus der Australierinnen, die sich aber auch immer wieder Aussetzer in der Defensive leisten.
Aktuelle Form
Aus den sechs Spielen in diesem Jahr stehen vier Siege zu Buche, die Gegner hießen allerdings auch nur Usbekistan, Mexiko und China. Die Generalprobe gegen Kanada verpatzten die Matildas mit 1:2 . Es bleibt abzuwarten, ob sich Australien in einen ähnlichen Rausch spielen kann wie bei der WM.
Schlüsselspielerinnen
Torhüterin Mackenzie Arnold (30, West Ham United) wurde bei der WM in ihrem Heimatland in die "Elf des Turniers" der FIFA gewählt, überzeugt sowohl auf der Linie als auch dank ihrer 1,81 Meter im Luftduell und strahlt zudem große Sicherheit aus. Rechtsverteidigerin Ellie Carpenter (24) avancierte mit 16 Jahren in Rio 2016 zur jüngsten olympischen Fußballerin und gewann mit Olympique Lyon bereits zwei Mal die Champions League.
Australiens Olympia-Gruppenphase
Linksverteidigerin [url=https://www.kicker.de/stephanie-catley/spieler/fussball-frauen-olympia/2024/australien-frauen]Steph Catley (30, FC Arsenal) überzeugt als sehr offensivstarke Außenverteidigerin mit ihren Flanken ebenso wie in der Defensive mit ihrer Zweikampfhärte. Auch mit Caitlin Foord (28, FC Arsenal) will man sich lieber nicht anlegen, denn die Mittelfeldspielerin zieht gnadenlos durch und vor keinem Zweikampf zurück.
Angreiferin Hayley Raso (29, Real Madrid) wurde bei der WM 2023 mit drei Toren zur besten Schützin ihrer Mannschaft, spielerisch ist ihre Sturmkollegin Mary Fowler (21, Manchester City) aber noch eine Stufe höher einzuschätzen.
SM
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Zwei Standard-Tore gegen Australien
Ecke, Kopfball, Tor: Deutschland feiert gelungenen Olympia-Auftakt
Dank eines starken Auftritts feiert die deutsche Frauen-Nationalmannschaft einen eindrucksvollen 3:0-Sieg gegen den letztjährigen WM-Halbfinalisten Australien und startet erfolgreich in das olympische Fußballturnier.
Klara Bühl, Jule Brand und Lea Schüller (v.l.n.r.) jubeln über den dritten deutschen Treffer. AFP via Getty Images
Es war ein bitterer Rückschlag für die deutsche Nationalmannschaft sowie Bundestrainer Horst Hrubesch: Bei der eigentlich gelungenen Generalprobe für Olympia ( 4:0 gegen Österreich ) verletzte sich die Mittelfeldspielerin Oberdorf am Innen- sowie Kreuzband und verpasst somit die Teilnahme an den Olympischen Spielen. So rückte zum Auftakt gegen Australien Nüsken für die Führungsspielerin ins Team. Neben der nachnominierten Minge begann Kapitänin Popp, zudem rotierte Hegering in die Innenverteidigung.
Aber auch Australiens Trainer Tony Gustavsson musste auf eine seiner besten Spielerinnen verzichten, trotz spielstarker Optionen in der Offensive fehlte weiterhin Angreiferin Kerr vom FC Chelsea - zuletzt auch deutlich sichtbar beim 1:2 im Testspiel gegen Kanada .
Hegering belohnt Deutschland
Und auch gegen die DFB-Elf sollte sich dies in der ersten Hälfte nicht ändern. Von Anfang an präsentierte sich das Team von Horst Hrubesch als das aktivere. So hatte auch nach einem Abschlag von Berger, die bereits gegen Österreich zwei Tore vorbereitete, die aktive Brand die erste gute Chance des Spiels, schoss aber über die Latte (10.).
In der Folge war es dann Hegering, die erstmals für Gefahr im deutschen Strafraum sorgte. Ihren schlampigen Pass verpasste Vine jedoch knapp (19.). Wenig später machte es die Innenverteidigerin im gegnerischen Strafraum besser: Nach einer Ecke von Gwinn stieg die Wolfsburgerin am zweiten Pfosten am höchsten und traf zur Führung (24.).
Ein Treffer, den die DFB-Elf in Gedanken womöglich zu lange bejubelte, denn im Gegenzug tauchte plötzlich Fowler in zentraler Position im deutschen Strafraum auf, doch zögerte zu lange und konnte im letzten Moment geblockt werden (26.) - die einzige brenzlige Situation für die deutsche Hintermannschaft in der ersten Hälfte. Insbesondere dank des erfahrenen sowie körperlich präsenten Zentrums, in dem Popp auf ungewohnter Position überzeugte. So ging es auch, nachdem kurz vor der Pause Nüsken noch geblockt wurde, mit einem knappen Vorsprung in die Kabinen (45.).
Brand mit der Entscheidung
Danach ging es deutlich offensiver und offener weiter. Gefährlich sollte es allerdings nur vor dem australischen Tor werden, erst verfehlte Brand aus der Distanz (49.), dann ließ Schüller die große Chance aufs 2:0 (56.) liegen. Ein Fehlschuss, der sich jedoch nicht rächen sollte, denn knapp zehn Minuten später machte es die Angreiferin des FC Bayern besser - wieder nach dem Muster "Ecke, Kopfball, Tor" erhöhte die 26-Jährige (64.).
Und es sollte noch besser kommen, denn keine vier Minuten später, in der 68. Minute, belohnte sich auch noch die stets aktive Brand, die nach einer schön herausgespielten Kombination nur noch zum dritten Treffer des Abends ins Tor schieben musste. Dass das Auftaktspiel Deutschlands in der Folge mit einem 3:0 endete, war einzig der Auswahl von Horst Hrubesch geschuldet: Popp köpfte aus Abseitsposition ins Tor (72.), Bühls Versuch landete zweimal in den Füßen einer Verteidigerin (85., 87.) und Lohmann sowie Schüller (88.) verpassten um Haaresbreite.
Im zweiten Gruppenspiel treffen die DFB-Frauen am Sonntag (21 Uhr) auf die USA. Australiens nächster Gegner ist ebenfalls am Sonntag (19 Uhr) Sambia.
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Schon am Sonntag warten die USA
"Nicht groß feiern und trallala": Popp ordnet Sieg über Australien ein
3:0 gegen Australien gewonnen: Viel besser hätte der Start ins olympische Frauenfußball-Turnier für das Team Deutschland nicht laufen können. Fanden auch Alexandra Popp und Horst Hrubesch - mit einer Einschränkung.
Job erledigt: Alexandra Popp gratuliert ihrer eigentlichen Sturmkollegin Lea Schüller (re.) zum Tor. IMAGO/HMB-Media
Eigentlich hätte es ja schon in der 10. Minute losgehen müssen mit dem Toreschießen. Ann-Katrin Berger hatte da mit einem schnellen Abschlag nach einer Ecke Jule Brand auf die Reise geschickt. Die Wolfsburgerin ließ zwei Australierinnen aussteigen und vergab mit ihrem etwas schwächeren linken Fuß aus allerbester Lage.
"Wir hätten vielleicht schon in der ersten Halbzeit den Sack zu machen können", fand Alexandra Popp hinterher im ZDF zu Recht. Als hätten die Australierinnen den deutschen 4:0-Sieg über Österreich bei der Generalprobe nicht gesehen. Als hätten sie von Bergers gefährlichen Abschlägen, die damals zu zwei Torvorlagen geführt hatten, noch nie gehört. So leicht machten es die Australierinnen dem Team D defensiv zeitweise.
Oder lag es primär schlicht an der Stärke von Hrubeschs Elf? "Gerade gegen die Australierinnen, die im letzten Jahr bei der WM extrem gut abgeschnitten haben, so aufzutreten, so dominant zu sein, ist schon mal ein gutes Zeichen", fand die gelernte Stürmerin Popp. Ihre eigene Leistung im defensiven Mittelfeld bewertete sie lächelnd mit "einigermaßen okay": "Es ist ja nicht so, als würde ich es nicht kennen, auf der Sechs zu spielen."
In zu viel Optimismus wollte sie aber eindeutig nicht verfallen. "Man muss sich nur unsere Gruppe anschauen: Da ist jetzt nicht mit groß Feiern und trallala. Die nächste Partie ist gegen die USA, das ist nochmal eine andere Nummer."
Neben Nachrückerin Janina Minge war die 33-Jährige auf der Doppelsechs aufgelaufen, eine Position hinter Sjoeke Nüsken. Die Chelsea-Akteurin agierte auf der Zehn allerdings trotz Bemühens unglücklich und musste zur Pause für Sydney Lohmann weichen.
Popp wünscht sich "eine kleine Balance"
"Man hat gesehen, was wir für eine Qualität haben", fand Horst Hrubesch bei Eurosport. "Wir hätten schon früher ein, zwei Tore machen müssen, dann wäre es auch leichter geworden. Am Ende haben wir hochverdient gewonnen."
Eine mögliche Verbesserung hatte seine Kapitänin aber dann doch ausgemacht: "Das eine oder andere Mal mit Ball können wir noch ruhiger spielen", sagte die Wolfsburgerin. "Wir haben extrem viel mit langen Bällen gespielt." Diese seien zwar "auch teilweise effektiv" gewesen, aber Popp wünschte sich "eine kleine Balance": "Wann lassen wir sie laufen und wann spielen wir den langen Ball?"
pab
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Klare Angelegenheit in der deutschen Gruppe
Horan, Swanson und Co. zaubern - Zulus Tränen nach VAR-Platzverweis
Beim Treffen der beiden kommenden deutschen Gruppengegner haben die USA ihre Rolle als Mitfavorit im olympischen Turnier erfüllt. Gegen ein luftig verteidigendes Sambia hätte es höher als 3:0 enden können.
Keine Probleme mit der schwachen sambischen Defensive: Mallory Swanson (li.) und Trinity Rodman. IMAGO/PanoramiC
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Kolumbien verschläft erste Hälfte und beendet Spiel in Unterzahl
Erst klare Führung, dann großes Zittern: Frankreichs wilder Ritt gegen Kolumbien
Frankreich hatte zum Start ins olympische Turnier mit Kolumbien eine knifflige Aufgabe vor der Brust. Zunächst sah es nach einem Spaziergang für die Gastgeberinnen aus, doch dann kam alles anders. Am Ende rettete die Equipe Tricolore auch wegen eines Platzverweises ein 3:2 über die Zeit.
Doppelpackerin vor der Halbzeit: Marie-Antoinette Katoto (re.).
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Olympisches "Spy-Gate": Spionieren hatte bei Kanada Tradition - Trainerin suspendiert
Das Spionieren per Drohne war kein Einzelfall: Kanadas Männer- und Frauennationalteams haben jahrelang ihre Gegner beobachtet. Das hat Konsequenzen: Kanada-Trainerin Bev Priestman wurde für die Dauer der Olympischen Spiele suspendiert.
Von Helene Altgelt | 11:38 AM GMT+2
Kanada-Trainerin Bev Priestman wurde suspendiert / Logan Riely/GettyImages
Das "Spy-Gate" nimmt immer größere Ausmaße an. Vor dem ersten Spiel des kanadischen Frauen-Nationalteams gegen Neuseeland war bekannt geworden, dass Kanada die Gegnerinnen während deren Training mit einer Drohne beobachtet hatte . Assistenztrainerin Jasmine Mander und Analyst Joseph Lombardi wurden darauf nach Hause geschickt.
Doch damit nicht genug: Neuseeland rief die Polizei und eine Untersuchung von FIFA, IOC und dem kanadischen Olympischen Komitee (COC) begann. In deren Laufe wurde festgestellt, dass Kanada nicht nur einmal, sondern zweimal Drohnen eingesetzt hatte, um das neuseeländische Training zu beobachten und so Erkenntnisse über die Taktik der Gegnerinnen zu gewinnen.
"Spy-Gate": Kein Einzelfall, sondern ein System
Jetzt wurde klar, dass das "Spy-Gate" weit über einen Einzelfall hinausgeht. Was aussah wie eine einzige Drohne, entpuppt sich als ein komplettes System. Die Untersuchung des IOC ergab , dass Kanada bereits vor den Olympischen Spielen Drohnen einsetzte, um Gegner auszuspionieren.
Kanadas Cheftrainerin Bev Priestman hatte zuvor nicht klar verneinen wollen, dass sie von dem Drohnenflug gewusst habe. Da das Spionieren bei Kanada anscheinend System hatte, scheint es dem IOC unwahrscheinlich, dass Priestman nicht involviert war. Daher wurde die Trainerin für die Zeit der Olympischen Spiele suspendiert - ihre Zukunft über den Sommer hinaus ist noch unklar. Für sie springt während des Turniers Co-Trainer Andy Spence ein.
Doch damit nicht genug: Das kanadische Medium TSN Sports berichtete , dass das Spionieren der Gegner bereits jahrelang praktiziert wurde. Das betrifft nicht nur das Frauen-Nationalteam, sondern auch die Männer. Besonders brisant: Auch bei den Olympischen Spielen 2021, als die kanadischen Frauen sensationell Gold errangen, soll das Trainerteam bereits die Gegnerinnen gefilmt haben.
Die Spionage war darüber hinaus nicht nur das Werk einzelner Trainerinnen und Trainer, sondern eine Vorgabe des Verbands, wie TSN Sports berichtet. "Einigen Mitarbeitern und Vertragspartnern wurde gesagt, dass das Filmen zu ihren Aufgaben gehörte und dass sie ihre Stelle beim Verband verlieren könnten, wenn sie den Forderungen nicht nachkämen", schreibt TSN Sports.
Kanada gewann Spiel gegen Neuseeland - Wertung unklar
Der kanadische Fußballverband hat große Geldprobleme. Das führte schon während der WM 2023 zu einem Protest der kanadischen Fußballspielerinnen gegen den Verband Canada Soccer. Aus Geldmangel konnte das Frauenteam weniger Freundschaftsspiele bestreiten als andere Teams, wurde laut den Spielerinnen zudem schlechter bezahlt und hatte unzureichende Infrastruktur zur Verfügung. Diese Geldsorgen könnten den kanadischen Verband dazu bewogen haben, sich auf "kreative" Weise einen Vorteil zu verschaffen.
Kanada gewann das erste Spiel beim olympischen Frauenfußball -Turnier mit 2:1 gegen Neuseeland - die Gegnerinnen, die von der Spionage betroffen waren. Neuseeland hatte gegenüber der FIFA gefordert, dass Kanada für das Spiel keine Punkte bekommen solle. Ob dieser Forderung nachgegeben wird, steht noch nicht fest.
Die Spielerinnen betonten, nichts von den Vorfällen gewusst zu haben. "Die Spiele stehen für Fairplay. Wir sind keine Betrüger", sagte Verteidigerin Vanessa Gilles: "Es war sehr hart, aber als Spielerinnen halten wir zusammen.“
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Zwei Rote Karten und wenig Überraschungen: Der erste Spieltag der Olympischen Spiele im Überblick
Beim ersten Gruppenspieltag der Olympischen Spiele konnten die meisten Nationen ihren Favoritenrollen gerecht werden. Für Aufreger sorgten am vergangenen Donnerstagabend gleich zwei rote Karten.
Von Carmen Stadelmann | 6:36 PM GMT+2
Die Kolumbianerin Mayra Ramirez kassierte eine rote Karte im ersten Spiel gegen Frankreich. / Claudio Villa/GettyImages
Die DFB-Fraue n konnten ihr erstes Spiel komfortabel gewinnen. Doch wie schlugen sich die anderen Nationen bei ihrem Olympia-Auftakt ? Einige Teams konnten überzeugen, andere mühten sich zu einem knappen Sieg. Neben Toren hagelte es auch rote Karten. Was auf den verschiedenen Plätzen los war, erfahrt ihr hier:
- Spionage erfolgreich: Kanada gewinnt gegen Neuseeland
- Spanien bezwingt WM-Schreck
- Ein Tor reicht Brasilien
- Frühe Rote Karte und eine US-amerikanische Dominanz
- Kolumbianische Star-Spielerin sieht Rot - Frankreich müht sich zum Sieg
Spionage erfolgreich: Kanada gewinnt gegen Neuseeland
Schon vor Anpfiff lieferte die Partie zwischen Kanada und Neuseeland ordentlich Zündstoff: Die Kanadierinnen haben mittels einer Drohne ihre Gegnerinnen unerlaubt ausspioniert. Diskussionen und Konsequenzen gab es zu Genüge - gewonnen hat Kanada dennoch. Die amtierenden Olympiasiegerinnen geraten früh in Rückstand: In der 13. Minute setzte Mackenzie Barry ihren Abschluss nach einer Ecke aus der Drehung heraus in den linken Winkel - die überraschende 1:0 Führung für die Neuseeländerinnen.
Das Gegentor rüttelte Kanada wach und sie erhöhten den Druck auf das Tor der "Ferns". Kurz vor dem Halbzeitpfiff kombinierten sich die Nordamerikanerinnen schön durchs Mittelfeld. Den Pass in Richtung Elfmeterpunkt konnte Chloé Lacasse im Fallen noch über die Linie drücken (45+4.). Nach der guten Anfangsphase baute Neuseeland auch in Halbzeit zwei ab und gab das Unentschieden zehn Minuten vor Ende noch aus der Hand: Jokerin Evelyne Viens erlief einen langen Ball, fackelte nicht lange und zog am Sechzehnereck ab. Der Abschluss landete im linken unteren Eck und sicherte den Kanadierinnen den Auftaktsieg (79.)
Evelyne Viens (Mitte) erzielte das Siegtor. / Tullio M. Puglia/GettyImages
Spanien bezwingt WM-Schreck
Im zweiten Nachmittags-Spiel trafen mit Japan und Spanien die zwei wohl taktisch und spielerisch besten Teams der Welt aufeinander. Bei der letzten Begegnung der Teams in der Gruppenphase der WM konnten die Japanerinnen den Spanierinnen eine denkbare 4:0 Klatsche zuführen. Auch diesmal sah es anfangs gut aus: Aoba Fujino versenkten einen Freistoß aus 20 Metern direkt und unhaltbar ins Kreuzeck - die 1:0 Führung für Japan (13.). Doch Spanien gab sich nicht auf und in der 22. Minute war es dann Weltfußballerin Aitana Bonmati, die lässig die Keeperin umkurvte und zum Ausgleich einschob.
Im weiteren Spielverlauf nahmen die Ibererinnen das Spiel an sich und konnten ihre Geduld dann im letzten Drittel des Spiels auch belohnen: Im Tiki-Taka-Stil spielten sich Bonmati und Mariona Caldentey durch die japanische Abwehr. Caldentey hob den Ball platziert ins Tor und festigte die ersten drei Punkte auf dem Konto des amtierenden Weltmeisters (74.).
Ein Tor reicht Brasilien
In der ersten Viertelstunde hatte Nigeria den Führungstreffer auf dem Schlappen: Erst blockte die brasilianische Torfrau einen Abschluss aus kürzester Distanz, dann lenkte sie den Schuss von Christy Ucheibe um den Pfosten (16.). Brasilien übernahm von nun an die Kontrolle. In der 35. Minute war dann die Freude groß, währte aber nur kurz, da Martas Treffer aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt wurde (36.). Nur eine Minute später stand die Legende des Frauenfußballs wieder im Fokus. Diesmal assistierte Marta ihrer Mitspielerin Gabi Nunes, die halbrechts aus spitzem Winkel wuchtig ins Tornetz traf - die 1:0 Führung für Brasilien (37.). In der zweiten Hälfte plätscherte das Spiel vor sich hin und Brasilien gewinnt relativ ungefährdet.
Torschützin und Vorlagengeberin: Gabi Nunes (links) und Marta. / Juan Manuel Serrano Arce/GettyImages
Frühe Rote Karte und eine US-amerikanische Dominanz
In Deutschlands Gruppe B traf am späten Abend die USA auf Sambia. Das Spiel entschied sich dabei schon in der ersten halben Stunde. Das Team von Emma Hayes drückte der Partie ihren Stempel auf - Sambia kam kaum zum Zug. In der 17. Minute zeigte Trinity Rodman ihre ganze Klasse, zog den Ball mit der Hacke in die andere Richtung und schloss zum 1:0 Führungstreffer ab. Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Wie schon beim ersten Tor spielte Lindsey Horan einen perfekt getimten Pass in die Box. Diesmal wartete Mallory Swanson am anderen Ende und sorgte für den Führungsausbau (24.). Nur wenige Augenblicke später war es wieder Swanson, die nach einem Ballgewinn im Mittelfeld die sambische Torfrau locker umkurvte und zum 3:0 einschob (25.).
Weitere fünf Minuten später bremste Pauline Zulu Sophie Smith kurz vor dem Sechzehner mit der Hand. Nach dem VAR-Check bekam die Sambierin dafür die Rote Karte - Smith musste verletzt ausgewechselt werden. Die USA zockte die Partie abgeklärt runter und sorgte für ein erstes Ausrufezeichen in Gruppe B.
Mallory Swanson (links) und Trinity Rodman sorgten für die drei Treffer. / Brad Smith/ISI/GettyImages
Kolumbianische Star-Spielerin sieht Rot - Frankreich müht sich zum Sieg
Der Olympia-Auftakt der Gastgeberinnen verlief anfangs noch nach Maß: Bereits in der 6. Minute nutzte Marie-Antoinette Katoto eine Unstimmigkeit in der kolumbianischen Hintermannschaft aus und versenkte den Ball im Netz (6.). Frankreich war spielbestimmend, der Ausbau der Führung nur eine Frage der Zeit. Nachdem die Torfrau Kolumbiens eine Flanke unglücklich mit der Faust klärte, stand Kenza Dali goldrichtig und traf zum 2:0 (18.). Die Gastgeberinnen zeigte vor der Halbzeit ihr ganzes Repertoire: Nach einem sehenswerten Dribbling von Diani köpfte Katoto die punktgenaue Flanke in die Maschen (42.).
Marie-Antoinette Katoto jubelt mit Kandidiatou Diani. / Eurasia Sport Images/GettyImages
Die Ansprache in der Halbzeit zeigte Wirkung: Die Lateinamerikanerinnen spielten von nun an deutlich aggressiver. Nachdem die französische Torfrau Mayra Ramirez ungestüm stoppte, versenkte Catalina Usme den daraus resultierenden Elfmeter (54.). Nur zehn Minuten später war es Manuela Cavi, die ihre Gegenspielerin alt aussehen ließ und zum 2:3 Anschlusstreffer einnetzte (64.). In der Folge trumpfte Kolumbien immer mehr auf, vergab sogar etliche Chancen zum Ausgleich. Dann der Schock: Kolumbiens beste Spielerin Mayra Ramirez kam im Tackling zu spät und traf Salma Bacha klar an der Achillessehne - glatt Rot. Die 25-Jährige wird ihrem Team nun gegen Sambia fehlen. Frankreich kam mit einem blauen Auge davon.
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Das Olympia-Power-Ranking zum Fußball-Turnier der Frauen
Mit den amtierenden Weltmeisterinnen, den Olympia-Siegerinnen von 2021 und den DFB-Frauen im Mix startet das olympische Fußballturnier. Die zwölf Teams im Power-Ranking.
Von Adriana Wehrens | 7:07 PM GMT+2
Jenni Hermoso of Spain © celebrates with team mates after... / Insidefoto/GettyImages
Am Donnerstag starteten die Frauenfußball-Nationalmannschaften bereits einen Tag vor der offiziellen Eröffnungsfeier in das olympische Turnier. Welche Mannschaften die besten Chancen auf die Medaillen haben, erfahrt ihr im 90min-Power-Ranking.
12. Platz: Sambia
Republic of Ireland WNT v Zambia WNT. International Friendly. / Tim Clayton - Corbis/GettyImages
Auch wenn Sambia in der Fußball-Weltrangliste "nur" Platz 64 belegt, ist die Nation mittlerweile keine Unbekannte mehr. Das gilt speziell auch gegenüber dem deutschen Team, das sich letztes Jahr überraschenderweise in einem Testspiel gegen die Copper Queens geschlagen geben musste.
Hauptverantwortlich dafür waren die beiden Starspielerinnen Barbra Banda (Orlando Pride) und Racheal Kundananji (Bay FC), aktuell die beiden teuersten Transfers aller Zeiten im Frauenfußball . Letztere wechselte zur Winterpause für die Rekordsumme von 805.000 Euro in die USA.
Allerdings machte Sambia in der jüngeren Vergangenheit vor allem in Form von Trainer Bruce Mwape Negativ-Schlagzeilen , der seine Positon gegenüber den Spielerinnen mehrfach ausgenutzt und einige sogar sexuell missbraucht haben soll. Während Olympia ist dem Trainer jeglicher privater Kontakt mit seinen Spielerinnen verboten. Als Teil von Gruppe B ergibt sich für die deutsche Mannschaft in der dritten Partie der Gruppenphase die Gelegenheit auf eine Revanche für die jüngste Niederlage. Doch dazu muss erst einmal eine Lösung gefunden werden, um die schnellen sambischen Gegnerinnen zu stoppen.
11. Platz: Neuseeland
FBL-OLY-PARIS-2024-CAN-NZL / ARNAUD FINISTRE/GettyImages
Im vergangenen Jahr hieß es für WM-Gastgeber Neuseeland bereits nach der Gruppenphase Abschied nehmen. In Frankreich soll es nun anders ablaufen, doch das wird keine leichte Aufgabe. Die ganz großen Namen sind im Kader der Football Ferns nicht zu finden. Die wohl bekannteste Akteurin und Kapitänin Ali Riley musste vor dem Turnierstart aus medizinischen Gründen kurzfristig absagen. Für die Spielführerin wurde Michaela Foster von Auckland United nachnominiert.
10. Kolumbien
Colombia v Jamaica - FIFA Women's World Cup / Anadolu/GettyImages
Ein weiterer Deutschland-Schreck neben Sambia ist in Gruppe A mit Kolumbien vertreten. Bei der letztjährigen Gruppenphase war es das 19-jährige Talent Linda Caicedo von Real Madrid, welches das frühe Aus des DFB-Teams mit ihrer individuellen Klasse einleitete. Daraufhin scheiterten die Südamerikanerinnen erst im Viertelfinale an England und haben spätestens da ihren Anspruch auf höhere Ziele für die Zukunft gestellt.
Neben Caicedo befindet sich mit Mayra Ramírez ein weiteres bekanntes Gesicht unter den Chicas Superpoderosas, die Deutschlands Sjoeke Nüsken bestens bekannt sein sollte. Beide stehen derzeit beim englischen Rekordmeister FC Chelsea unter Vertrag.
9. Nigeria
Nigeria v Canada - FIFA Women's World Cup / Anadolu/GettyImages
Mit Nigeria ist Afrikas erfolgreichste Nation im Fußball der Frauen vertreten. Insgesamt gelang es dem Team bereits elf Mal, den Women's Africa Cup of Nations zu gewinnen und gilt demnach immer als herausfordernder Gegner, der auch die vermeintlich "größeren" Nationen ärgern kann, wie etwa Gastgeber Australien bei der WM 2023.
Den bislang größten Erfolg bei Olympia verzeichneten die Super Falcons im Jahr 2004 mit dem erfolgreichen Einzug ins Viertelfinale, in Frankreich ist es die insgesamt vierte Teilnahme an den Olympischen Spielen. Bekannteste Spielerin bei Nigeria ist wohl Asisat Oshoala, die bis vor kurzem noch beim FC Barcelona unter Vertrag stand und mittlerweile in den USA für Bay FC aufläuft.
8. Kanada
Canada v Costa Rica: Group C - 2024 Concacaf W Gold Cup / Logan Riely/GettyImages
Es waren die Kanadierinnen, die sich bei den letzten Olympischen Spielen in Tokio die Goldmedaille gesichert haben. Trotzdem wird die Mannschaft beim diesjährigen Turnier nicht zwingend im engeren Favoritenkreis geführt. Dies liegt zum einen am Abschied von Kapitänin und Leaderin Christine Sinclaire, der besten internationalen Torschützin aller Zeiten (sowohl im Männer- wie im Frauenfußball), die zuletzt ihre Karriere beendete.
Hinzu kommen Streitigkeiten mit dem kanadischen Verband um unzureichende Bezahlungen und mangelhafte Trainingsbedingungen. Unter der neuen Kapitänin Jessie Fleming geht ein verändertes Team ins Rennen, das trotz allem große Ambitionen hat. Infolge einer Drohnen-Spähmaßnahme, die von Kanada auf den ersten Gruppengegner Neuseeland ausgegangen ist, wurde unter anderem Trainerin Bev Priestman für den Rest des Turniers suspendiert .
7. Brasilien
Nigeria v Brazil: Women's Football - Olympic Games Paris 2024: Day -1 / Juan Manuel Serrano Arce/GettyImages
Für Brasilien handelt es sich in diesem Jahr um ein ganz besonderes Turnier. Denn es stellt den letzten großen Auftritt von Marta - bereits jetzt eine Legende im Fußball der Frauen - auf der internationalen Bühne dar. Die 38-Jährige hat bereits vor der Reise nach Frankreich angekündigt, dass sie dort ihre letzten Partien im Brasilien-Trikot spielen wird.
Für die Offensivakteurin ist es bereits das sechste Mal, dass sie bei Olympia teilnimmt - Rekord im Fußball der Frauen. Bisher gelang es ihr zwei Male, die Silbermedaille zu gewinnen. Nun hat sie mit der Seleção die Chance, sich mit einem Erfolg zu verabschieden.
6. Deutschland
FBL-OLY-PARIS-2024-GER-AUS / CHRISTOPHE SIMON/GettyImages
Nach dem enttäuschenden frühen Gruppen-Aus bei der WM im letzten Jahr geht es für die deutsche Mannschaft auf Wiedergutmachungstour. Nachdem sich die DFB-Frauen für die letzte Ausgabe der Olympischen Spiele nicht qualifizieren konnten, wollen die Gold-Gewinnerinnen von 2016 wieder vorne angreifen.
Allerdings muss die Mannschaft um Interimstrainer Horst Hrubesch auf Mittelfeldregisseurin Lena Oberdorf verzichten, die sich im letzten Testspiel vor dem Turnier einen Kreuzbandriss zuzog. Die nachnominierte Janina Minge (VfL Wolfsburg) erhielt gleich im ersten Gruppenspiel gegen Australien die Chance von Beginn an neben der zurückegezogenen Kapitänin Alexandra Popp. Die deutsche Mannschaft um das gehäkelte Maskottchen Ottienne will auch Interimscoach Horst Hrubesch ein letztes Mal ehren, bevor er seine Aufgabe an Nachfolger Christian Wück abgibt.
Kann das DFB-Team die Eindrücke vom 3:0-Auftaktsieg gegen Australien auch gegen die USA bestätigen, scheint der Traum von der Medaille realistisch zu sein - und Deutschland im Ranking entsprechend nach vorne rücken.
5. USA
United States v Zambia: Women's Football - Olympic Games Paris 2024: Day -1 / Brad Smith/ISI/GettyImages
In Guppe B wartet mit den USA auch der olympische Rekordsieger im Fußball der Frauen auf das DFB-Team. Das USWNT konnte bereits vier Mal Gold holen sowie ein Mal Silber und bei den letzten Spielen in 2021 Bronze. Doch die goldenen Tage der US-Amerikanerinnen scheinen gezählt zu sein. Nicht nur an der Seitenlinie gab es mit der Verpflichtung von Ex-Chelsea-Trainerin Emma Hayes Veränderungen, auch der Kader ist in den letzten Jahre neu zusammengestellt worden.
Alex Morgan etwa, zweifache Weltmeisterin, wurde zum ersten Mal nicht für ein großes Turnier nominiert. An ihrer Stelle sind junge aufstrebende Spielerinnen wie Sophia Smith, Trinity Rodman und Mallory Swanson nun gesetzt. Das Aus im Achtelfinale bei der letzten WM hat gezeigt, dass der Umbruch im Team USA zu dem Zeitpunkt noch nicht vollendet gewesen war. Allein aufgrund der Erfolge in der Vergangenheit wird das US-Team immer noch unter den Favoriten aufgeführt. Langsam aber sicher müssen die Spielerinnen diese Erwartungshaltung nun aber wieder mit Siegen belegen.
4. Australien
Germany v Australia: Women's Football - Olympic Games Paris 2024: Day -1 / Alex Livesey/GettyImages
Bei der Heim-WM 2023 feierte der Fußball der Frauen großen Fan- und Aufmerksamkeitszuwachs in Australien. Dies ist vornehmlich auf das leidenschaftliche Auftreten der Matildas zurückzuführen, die das Turnier von den Zuschauer:innen getragen erfolgreich auf Platz vier beendeten. Dabei kam Starspielerin Sam Kerr nur in den letzten Spielen zum Einsatz.
Bei Olympia muss Australien erneut auf die Rekordspielerin verzichten, die aufgrund eines Kreuzbandrisses aussetzen muss. Doch die Spielerinnen haben bereits vor einem Jahr bewiesen, dass sie auch ohne ihre Kapitänin erfolgreich sein können. Unter anderem aus diesem Grund rückte etwas unerwartet auch Stürmerin Michelle Heyman wieder in den Kader, die zuvor eigentlich ihre Nationalmannschaftskarriere beendet hatte. Sie soll als eine der Backup-Optionen für Kerr im Angriff herhalten.
3. Japan
Spain v Japan: Women's Football - Olympic Games Paris 2024: Day -1 / Eurasia Sport Images/GettyImages
Die Japanerinnen verzauberten beim Wettbewerb in Australien und Neuseeland das Publikum durch die Art und Weise, wie einfach Fußball sein kann, wenn die ganze Mannschaft an einem Strang zieht. Unter Trainer Futoshi Ikeda spielt die japanische Mannschaft neben den Spanierinnen wohl den schönsten Fußball auf internationaler Ebene. Im direkten Duell mit La Roja bei der WM 2023 gelang den Japanerinnen sogar ein klarer 4:0-Erfolg in der Gruppenphase.
Namen wie Aoba Fujino, Hinata Miyazawa und Fuka Nagano sollten sich Fans merken, die nach technisch versierten zukünftigen Topspielerinnen Aussicht halten.
2. Frankreich
Republic of Ireland V France, UEFA Women's Euro 2025 Qualifier. / Tim Clayton - Corbis/GettyImages
Nicht zuletzt der Heim-Vorteil für Frankreich sollte beim olympischen Turnier eine große Rolle spielen. Auch wenn Les Bleus bei der Heim-EM 2019 das Glück nicht hold war, ist die Hoffnung auf eine Medaille in diesem Jahr groß.
Das Talent und die Qualität im Kader sind dafür auf jeden Fall gegeben. Allerdings gelang trotzdessen schon lange kein großer Erfolg mehr auf internationaler Ebene. Die Französinnen haben in jüngerer Vergangenheit nicht viel gerissen, da sie häufig noch unter ihren Qualitäten spielen. Vielleicht kommt das Heim-Turnier gerade zum richtigen Zeitpunkt, um endlich mal wieder ein Ausrufezeichen zu setzen.
1. Spanien
Women's EURO 2025 QualifiersBelgium women v Spain women / ANP/GettyImages
Wenn man das spanische Team betrachtet, ist es schwierig, Argumente zu finden, warum diese Spielerinnen nicht die Goldmedaille holen sollten. Nicht nur geht La Roja als amtierender Weltmeister mit einigen der besten Spielerinnen der Welt mit Aitana Bonmatí und Alexia Putellas in das Turnier, sondern in gewisser Weise auch mit einer neuen Befreitheit unter Trainerin Montse Tomé, die nach dem Skandal um Ex-Trainer Jorge Vilda und Luis Rubiales, Ex-Präsident des Spanischen Fußballverbands, übernommen hat.
Die Spanierinnen bestechen vor allem durch ihr schnelles Kombinationsspiel, geprägt von Spielerinnen aus dem Kader des FC Barcelona, des amtierenden Champions League-Siegers. In Hinblick auf die Goldmedaille sind sie der klare Favorit Nummer eins.
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28.07.2024 - 18:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.07.2024 - 18:08 von KLAUS.)
Zweiter deutscher Gruppengegner und einer der Top-Favoriten
Bestbezahlte Nationaltrainerin und viel Offensiv-Qualität: Die USA im Check
Am Sonntag wartet auf die deutsche Defensive Schwerstarbeit: Die USA sind vorn auf allen Positionen bestens besetzt, das zeigte nicht erst deren Auftaktsieg über Sambia. Auch einen echten Popstar und eine Persona non grata haben sie im Kader.
Die USA sind neben Spanien vielleicht der Top-Favorit des Turniers. IMAGO/Shutterstock
Seit Mai werden die Amerikanerinnen von der Engländerin Emma Hayes trainiert, die zuvor lange erfolgreich beim FC Chelsea gearbeitet hat. In ihrer kurzen Amtszeit sorgte Hayes bereits zweimal für Aufsehen: Zunächst als bekannt wurde, dass die 47-Jährige künftig die bestbezahlte Nationaltrainerin der Welt sein wird, zuletzt mit der Nicht-Nominierung von Star-Stürmerin Alex Morgan (34, 224 Länderspiele, 123 Tore, zwei Weltmeister-Titel).
In der FIFA-Weltrangliste liegen die USA aktuell nur auf Rang 5, bei Olympia gehören die US-Girls als Rekord-Olympiasieger aber auch in diesem Jahr zu den Topfavoriten . Immerhin acht Spielerinnen aus dem Olympia-Kader von 2020 sind auch dieses Jahr an Bord. Mit einem Altersdurchschnitt von 27,2 Jahren schicken die USA zudem das jüngste Team seit 2008 ins Rennen.
Aktuelle Form
Nach dem frühen Achtelfinal-Aus bei der WM in Australien und Neuseeland holten die USA in diesem Jahr bereits zwei Titel: Im März wurde der Women's Gold Cup durch ein 1:0 über Brasilien gewonnen, Anfang April folgte beim SheBelieves-Cup der Titel durch ein 5:4 im Elfmeterschießen gegen Kanada . In den folgenden vier Freundschaftsspielen gab es drei Siege und zuletzt ein torloses Remis gegen Costa Rica - alle unter Hayes.
Beim olympischen Auftakt am Donnerstag zeigten die USA mit einer höchst souveränen Vorstellung dem Underdog Sambia die Grenzen auf und überzeugten beim 3:0 offensiv wie defensiv.
Stärken und Schwächen
Offensive ist Trumpf! Wenn es nach vorne geht, gibt es für die Amerikanerinnen kaum ein Halten. Das liegt vor allem an der Qualität im Kader.
Zwar musste sich die Hierarchie in der Mannschaft nach dem Rücktritt der langjährigen Galionsfigur Megan Rapinoe etwas neu aufstellen, Führungsfiguren und Erfahrung gibt es dennoch genügend. Kapitänin Lindsey Horan (30, Olympique Lyon), mit 150 Länderspielen die erfahrenste im Kader, hat bereits angekündigt, ihr Team wolle um Gold spielen.
In der Abwehr fällt die Qualität womöglich ein wenig ab. Als Linksverteidigerin läuft die eigentliche Offensivkraft Crystal Dunn auf, was gegen Top-Teams ein Einfallstor für gegnerische Angriffe bedeuten könnte.
Schlüsselspielerinnen
Die USA sind vorn auf allen Positionen bestens besetzt, verfügen über große Talente wie Jungstar Jaedyn Shaw (19, San Diego Wave FC), die zum Auftakt allerdings verletzt ausfiel. Als kreative Dirigentin der jungen Wilden fungiert Rose Lavelle (29, NJ/NY Gotham FC).
Besondere Beachtung verdienen die Stürmerinnen Trinity Rodman (22, Washington Spirit) und Sophia Smith (23, Portland Thorns FC), Torschützenkönigin der vergangenen NWSL-Saison, allerdings gegen Sambia früh angeschlagen ausgewechselt.
Erstere, Tochter des fünffachen NBA-Champions Dennis Rodman, gilt als Popstar der Fußballwelt, arbeitet nebenbei auch als Autorin und Covergirl. Deutlich geringere Sympathiewerte in ihrem Land hat derzeit Korbin Albert (20, Paris St. Germain), die zuletzt aufgrund von queerfeindlichen und homophoben Postings stark in der Kritik stand.
SM
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Nach Drohnen-Skandal: Sechs Punkte Abzug für Kanada und Ein-Jahres Suspendierung von Bev Priestman
Die Spionage ihrer Gegnerinnen hat für die kanadische Nationalelf weitere Konsequenzen. Dem Team werden sechs Punkte in der Gruppenphase des Olympischen Turniers abgezogen. Das Trainerteam wird für ein Jahr suspendiert.
Von Carmen Stadelmann | Jul 27, 2024
Die kanadische Frauennationalmannschaft. / Tullio M. Puglia/GettyImages
Mittels einer Drohne spionierten die amtierenden Olympiasiegerinnen aus Kanada ihre Gegnerinnen aus Neuseeland beim Training aus. Als erste Konsequenz wurde Cheftrainerin Bev Priestman vor wenigen Tagen für die Dauer der Olympischen Spiele suspendiert und Teile ihres Trainerteams nach Hause geschickt - doch dabei sollte es nicht bleiben.
Folgenschwere Sanktionen für Olympia drohen
Wie die FIFA an diesem Samstagabend in einer Pressemitteilung erklärte, werden der kanadischen Frauennationalmannschaft mit sofortiger Wirkung sechs Punkte in der Gruppe A des olympischen Turniers abgezogen. Durch den Punktabzug scheidet Kanada zwar nicht sofort aus dem Turnier aus, muss aber nun die folgenden Spiele gegen Frankreich und Kolumbien gewinnen, um sich eventuell mit drei Punkten eine kleine Chance auf das Weiterkommen zu wahren. Aktuell steht Kanada quasi bei minus drei Punkten.
Außerdem wird der Verband eine Geldstrafe von 200.000 Schweizer Franken zahlen müssen, da er nicht gewährleistete, dass sich seine Funktionäre an das Verbot des Drohnenflugs über Trainingsgeländen einhielten.
Bev Priestman wird mindestens ein Jahr nicht mehr an der Seitenlinie stehen. / Vaughn Ridley/GettyImages
Cheftrainerin Beverly Priestman, ihr Analyst Joseph Lombardi und Assistenztrainerin Jasmine Mander werden für einen Zeitraum von einem Jahr "von der Teilnahme an fußballbezogenen Aktivitäten ausgeschlossen". Laut der FIFA wurden die Offiziellen "für beleidigendes Verhalten und Verstöße gegen die Fairplay-Grundsätze" verantwortlich gemacht. Konkret geht es dabei um das Spionieren und Fliegen der Drohne über dem neuseeländischen Trainingsgelände.
Der kanadische Verband, die Funktionäre und Spielerinnen haben von nun an zehn Tage Zeit, um eine begründete Entscheidung zu beantragen. Grundsätzlich kann der Verband noch Berufung beim Schiedsgericht für Sport einlegen. Das kann im Rahmen einer besonderen Schnellverhandlung auch noch während der laufenden Olympischen Spiele stattfinden.
Spielerinnen vermeintlich ahnungslos?
Erst am gestrigen Freitag äußerte sich die kanadische Frauenfußballlegende Christine Sinclair zu dem Vorfall. "Ich möchte klarstellen, dass uns in meinen 23 Jahren als Nationalspielerin niemals Filmmaterial einer Drohne gezeigt oder darüber diskutiert wurde", so Sinclair in einem Statement auf ihrem Instagram-Account. Ende des vergangenen Jahres beendete Christine Sinclair ihre Karriere im Dress der Nationalmannschaft.
Letztendlich müssen jetzt die Spielerinnen die Fehler und Uneinsichtigkeit ihrer Funktionäre ausbaden. Die Chance des Weiterkommens ist drastisch gesunken und fast nicht mehr vorhanden. Auch der Olympia-Sieg bei den letzten Olympischen Spielen bekommt einen faden Beigeschmack, soll der kanadische Verband schon länger Drohnen-Spionage als Mittel der Vorbereitung benutzen.
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Kommentar zu Kanadas Punktabzug: Hart für die Spielerinnen – und doch richtig
Nach dem Drohnen-Skandal bekommen Kanadas Fußballerinnen sechs Punkte abgezogen. Leiden nun die unwissenden Spielerinnen unter dem Verhalten des Verbandes? Die Strafe ist hart, doch vertretbar – solange die FIFA auch in anderen Bereichen diese harte Linie fährt.
Von Helene Altgelt | 11:39 AM GMT+2
Der kanadische Olympia-Jubel wird durch die Strafe ausgebremst. Trotzdem gibt es Gründe für die Strafe / ARNAUD FINISTRE/GettyImages
Es gibt sie ja doch noch, die Fußballmärchen. Das war der Tenor, als Kanada 2021 sensationell bei den Olympischen Spielen im Frauenfußball die Goldmedaille gewann. Die Ahornblätter gewannen keine Preise für den schönsten Fußball, aber mit einer effektiven Taktik und starken Elfmetern gelang der größte Erfolg der Fußballgeschichte des Landes.
Im Halbfinale bezwang Kanada den ewigen Rivalen USA und damit auch ein jahrelanges Trauma. Endlich, so einige Stimmen, war man aus dem Schatten der ewigen großen Schwester herausgetreten. Doch wie bei so vielen Märchen stellt sich nun die Frage, ob es zu schön war, um wahr zu sein.
Drei Jahre später steht die Integrität des gesamten kanadischen Fußballverbands in Frage. Und sogar die Frage, ob die Kanadierinnen ihre Goldmedaille zurückgeben müssen, steht im Raum. Auslöser der Debatte war die Sichtung einer Drohne beim neuseeländischen Training: Kanada hatte den ersten Gruppengegner ausspioniert .
Kanadische Spionage: Kein Einzelfall, sondern ein System
Schnell wurde klar , dass es sich weniger um einen Einzelfall handelte als um ein ganzes System, bei Frauen- wie Männernationalteams angewandt. Laut kanadischen Medien soll Mitarbeitenden die Kündigung angedroht werden, wenn sie sich der Verbandslinie widersetzten und nicht spionieren wollten. Nun wurde das Trainerteam von der FIFA für ein Jahr suspendiert , die vor Kurzem noch als Erfolgstrainerin gefeierte Bev Priestman steht vor den Trümmern einer Karriere.
Bev Priestman: Die kanadische Trainerin wurde für ein Jahr suspendiert - ihr Ruf ist wohl ruiniert / Omar Vega/GettyImages
Das ist wohl kaum mehr als ein Bauernopfer des kanadischen Verbands, wenn die Medienberichte stimmen und nicht Einzelpersonen, sondern ein System hinter der Spionage stehen. Umso zynischer scheint daher auf den ersten Blick die Strafe für die Spielerinnen: Sechs Punkte Abzug erhält Kanada bei den Olympischen Spielen . Das gleicht einer Disqualifikation, falls die Nordamerikanerinnen kein sportliches Wunder bewältigen.
Nationalspielerinnen als Opfer des Systems?
Die Nationalspielerinnen zeigten sich von den Enthüllungen entsetzt. Wohl auch im eigenen Interesse, denn auch das Olympia-Märchen 2021 wird nun in Zweifel gezogen. Eine nachträgliche Aberkennung des Sieges wird es wohl nicht geben, denn eine mögliche Spionage wäre schwer zu beweisen. Aber die Leistung in Tokio wird nun immer unter einem Vorbehalt stehen.
Elfmeterheldin Stephanie Labbé schrieb prompt in einem Statement, dass ihre Leistungen keineswegs durch Drohnen-Aufnahmen zustande gekommen seien, sondern durch nächtliches Pauken der Schusstechnik der Gegenspielerinnen. Und Christine Sinclair, kanadische Rekordtorschützin mit Legendenstatus, fand ebenso klare Worte: Nie habe sie Aufnahmen im Training gesehen, die von einer Drohne stammten, so Sinclair.
Wie realistisch diese Behauptung ist, ist von außen schwer zu beurteilen. Dass zumindest die Männer durchaus Aufnahmen von Drohnen zu sehen bekamen, kam inzwischen ans Licht. In jedem Fall sind die Spielerinnen in der Geschichte die Opfer und können nicht für das Schlamassel zur Verantwortung gezogen werden.
Und doch scheint die FIFA genau das zu tun, wenn sie Kanada sechs Punkte abzieht. Die Geldstraft von 200 000 Euro wird den finanziell klammen Verband ebenfalls hart treffen, aber das Turnier ist für die Nationalspielerinnen quasi beendet, ohne dass sie etwas dagegen ausrichten können – Höchststrafe für Leistungssportlerinnen. Dennoch kann die Strafe aus mehreren Gründen gerechtfertigt werden.
Strafe gerechtfertigt: Größere Debatte muss beginnen
Erstens steht nach den Enthüllungen sowieso das gesamte kanadische Turnier unter Vorbehalt. Wer weiß schon, ob auch im Vorfeld der Olympischen Spiele spioniert wurde, ohne dass es aufgefallen wäre? Bis zu einer lückenlosen Aufklärung der Vorfälle, die noch auf sich warten lassen wird, kann das „Spy-Gate“ nicht einfach ausgeklammert werden. Für die Spielerinnen wäre es womöglich noch bitterer, würden sie sich fair für das Halbfinale qualifizieren, und ihre Leistungen würden trotzdem angezweifelt werden.
Zweitens, und das ist der wichtigere Punkt, kann davon ausgegangen werden, dass Trainingsspionage nicht nur bei Kanada, sondern im gesamten Fußball verbreitet ist. Von Deutschland über England bis in die USA wurden in den letzten Jahren immer wieder solche Fälle bekannt.
Die aufgedeckten Spionage-Versuche dürften nur einen Bruchteil der tatsächlichen Problematik ausmachen. Schließlich dauerte es auch im kanadischen Fall viele Jahre, bis die Spionage ans Licht kam. Daher sollten die Vorfälle der Anstoß zu einer größeren Diskussion sein, und nicht als rein kanadisches Problem betrachtet werden.
Das Ergebnis der Diskussion muss dabei nicht unbedingt eine größere Abschottung sein: Im Gegenteil könnte auch eine Einigung darauf, dass bestimmte Trainingseinheiten immer transparent sein müssen, herauskommen. Um eine solche Diskussion zuzulassen und gleichzeitig mögliche Kanada-Imitatoren abzuschrecken, ist auch eine sportliche Strafe unverzichtbar. Gerade für Vereine kann solch eine Strafe auch wirtschaftlich gravierende Folgen haben.
FIFA muss konsequent bleiben - auch bei anderen Themen
Das Vorgehen der FIFA könnte sich also positiv auswirken. Unter zwei Bedingungen: Erstens sollte der Verband die Spionage-Thematik nun nicht fallen lassen wie eine heiße Kartoffel – bei ähnlich skandalträchtigen Themen bisher ein beliebtes Vorgehen –, sondern sich tatsächlich kritisch damit befassen.
Und zweitens darf die neu gewonnene Konsequenz der FIFA nicht bei der Trainingsspionage aufhören. Während Bev Priestman nun schwerlich einen neuen Job finden wird, steht bei Deutschlands Gruppengegner Sambia noch immer Bruce Mwape an der Seitenlinie. Mwape wurde schon im Vorfeld der WM 2023 übergriffiges Verhalten gegenüber seinen Spielerinnen vorgeworfen.
Die Vorwürfe erhärteten sich während des Turniers. Bei Olympia ist ihm nun der Kontakt zu seinen Spielerinnen untersagt . Das ist eine lächerliche Regelung, die vielleicht kurzfristig hilft, aber es Mwape leicht macht, sein Verhalten an anderer Stelle fortzusetzen. Die WM im letzten Jahr zeigte, dass in vielen Ländern alarmierende Probleme zwischen Verband und Nationalteam herrschten. Übergriffigkeit wie bei Mwape ist da nur die Spitze des Eisbergs.
Es wäre zu befürworten, dass die FIFA beim Wohlergehen der Spielerinnen ebenso konsequent handelt wie bei sportlichem Betrug. Ansonsten wird die Strafe, die eigentlich gerechtfertigt werden kann, vor allem als Beispiel einer eklatanten Doppelmoral, unter der vor allem die Spielerinnen leiden, in Erinnerung bleiben.
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Unglücklicher deutscher Auftritt in der Defensive
Wilde 45 Minuten in Marseille: DFB-Frauen unterliegen den USA
28.07.24 - 22:50
Erster Rückschlag auf der deutschen Medaillenjagd: Im Spitzenspiel der Gruppe B unterlagen die DFB-Frauen dem viermaligen Weltmeister aus den USA verdient mit 1:4. Speziell die ersten 45 Minuten in Marseille hatten es in sich.
Riesiger Jubel: Die USA besiegten Deutschland in Marseille verdient mit 4:1. imago images
Für dieses Topspiel der olympischen Gruppe B baute Deutschlands Frauen-Nationaltrainer Horst Hrubesch sein Team im Vergleich zum souveränen 3:0-Auftaktsieg über Australien einmal notgedrungen um: Die von einem Infekt ausgebremste Linder wurde links hinten durch Nachrückerin Rauch ersetzt.
Hrubeschs Gegenüber - die erst seit Mai 2024 angestellte Chelsea-Ikone Emma Hayes - hatte ebenfalls ein 3:0 zum Start des Turniers in Paris zu notieren. Gegen Sambia . Anschließend sah die 47-Jährige keinen Grund, ihre siegreiche Elf umzustellen.
In den ersten Minuten im legendären Velodrome allerdings diktierten die DFB-Frauen das Geschehen und suchten mit schnellem Vertikalspiel ihr Heil in der Offensive. Nach vier Minuten hätte Hrubeschs Team auch führen können - wenn nicht gar müssen -, doch nach überragender Vorarbeit von Brand scheiterte Schüller aus kurzer Distanz an Naeher.
Nach zehn Minuten wachten die US-Amerikanerinnen auf - und schlugen sofort eiskalt zu: Rodman kam nach Doppelpass zu leicht an Rauch vorbei, in der Mitte schob Smith zum 1:0 ein.
Minute 26 als Sinnbild
Die DFB-Frauen brauchten kurz, um sich zu schütteln, ehe Gwinn mit einem tollen Distanzschuss ins linke untere Eck auf 1:1 stellte (21.). Es war nun ein offener Schlagabtausch, der zum Teil recht wild daherkam. Defensiv war Hrubeschs Team fahrig, wofür die 26. Minute sinnbildlich stand: Hendrich verschätzte sich, Smith zog direkt ab, Keeperin Berger wehrte vor die Füße von Swanson ab - 2:1.
Außer dem nächsten wuchtigen Distanzschuss von Gwinn kam von den DFB-Frauen in dieser Phase nicht viel. So kam es, dass Deutschland nach der nächsten defensiven Fehlerkette, an deren Ende Rauch den Smith-Abschluss unhaltbar für Berger abfälschte, mit 1:3 zurücklag (44.). Ein fünftes Tor sahen die Fans vor der Pause nicht mehr, weil Nüsken nach Gwinn-Flanke knapp links vorbeiköpfte (45.+6).
Brand scheitert am Pfosten
Nach dem Seitenwechsel musste von der DFB-Elf mehr kommen, doch nach Aufholjagd sah es in der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff nicht aus. Urplötzlich traf Brand den Pfosten (58.), im Gegenzug schoss Swanson am leeren Tor vorbei (59.).
In der besten Phase des zweiten Abschnitts hätte Deutschland verkürzen können, doch Nüsken scheiterte an Torhüterin Naeher, ehe Schüller den Ball Sekundenbruchteile später nicht über die Linie gedrückt bekam (62.).
Zu allem Überfluss musste die am Knie verletzte Kapitänin Popp nach 77 Minuten vom Platz. Auf eine Aufholjagd warteten die deutschen Fans in Marseille vergeblich. Näher am eigenen vierten Tor waren die USA, doch Rodman scheiterte zunächst an Berger (84.). Fünf Minuten später sorgte die kurz zuvor erst eingewechselte Williams schließlich für den standesgemäßen 4:1-Endstand (89.).
Zum Abschluss der Gruppenphase bekommt es das deutsche Team mit Sambia zu tun, das zwei Stunden zuvor mit 5:6 gegen Australien verloren hatte . Anstoß am kommenden Mittwoch ist um 19 Uhr, wenn zeitgleich Australien gegen die USA kickt.
msc
Quelle
Frankreich verliert Torfrau und Abwehrchefin
Null Punkte nach zwei Siegen und wildem Comeback: Kanadas Olympia-Traum lebt
28.07.24 - 23:36
In einem dramatischen Spiel schlägt Kanada Frankreich mit 2:1 - und hält nach der kassierten Strafe nach zwei Siegen aus zwei Spielen und damit null Punkten auf der Habenseite den eigenen Olympia-Traum am Leben.
Spielbericht
2. Spieltag in der deutschen Gruppe B
Elf Tore! Australiens und Sambias Frauen liefern sich olympisches Spektakel
28.07.24 - 21:27
Was für ein Fußballspiel! Beim Duell zwischen Australiens und Sambias Frauen an diesem Sonntagabend hat das Publikum ein Spektakel der besonderen Güte geliefert bekommen - mit einem grandiosen Ende für die Matildas.
Spielbericht
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Nach Drohnen-Skandal und zwei Siegen aus zwei Spielen
Anhörung am Dienstag: Kanada wehrt sich gegen Punktabzug
Die kanadische Frauen-Nationalmannschaft wurde vor wenigen Tagen aufgrund eines Drohnen-Skandals hart bestraft - sechs Punkte Abzug. Nun wehrt sich der Verband und schaltet den internationalen Sportgerichtshof CAS ein.
Sechs Punkte aus zwei Spielen - und noch null Zähler auf der Habenseite: Kanadas Frauen-Nationalmannschaft. IMAGO/PanoramiC
Aus zweierlei Gründen darf die kanadische Frauen-Nationalmannschaft noch auf das Weiterkommen bei diesem olympischen Fußballturnier hoffen.
Einerseits, weil das Team zum Auftakt Neuseeland mit 2:1 bezwungen und am Montag dann auch noch auf dramatische Weise Frankreich ( 2:1 in der zwölften Minute der Nachspielzeit ) geschlagen hat. Somit stehen die Nordamerikanerinnen nach den sechs Punkten Abzug kurz vor Olympia 2024 aufgrund des schlagzeilenträchtigen Drohnen-Skandals zwar erst bei null Zählern auf der Habenseite, haben aber weiterhin die Chance, als einer von den zwei besten Gruppendritten weiterzukommen.
Dazu braucht es beim Gruppe-A-Duell mit Kolumbien am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) natürlich einen Sieg - und gewisse Schützenhilfe. Denn aktuell wären Australien aus Staffel B und Brasilien aus Staffel C mit je drei Punkten fürs Viertelfinale gesetzt .
Entscheidung am Mittwoch gegen Mittag
Genauer: Das Kanadische NOK und der Verband Canada Soccer zogen am Montag vor die Ad-Hoc-Kommission des Internationalen Sportgerichtshofs CAS, um das Urteil des Fußball-Weltverbandes komplett rückgängig zu machen oder zumindest etwas abzumildern.
"Die Antragsteller beantragen (...) eine Entscheidung über die Aufhebung oder Reduzierung des Punkteabzugs", teilte der CAS mit. Zugleich offenbarte der Sportgerichtshof, dass die Kanadier sich nicht gegen die einjährige Sperre gegen Cheftrainerin Bev Priestman wehren. Eine Anhörung der betroffenen Parteien soll am Dienstag stattfinden, eine Entscheidung dürfte dann am Mittwoch gegen Mittag - also vor dem finalen Gruppenspieltag - vorliegen.
Der ehemalige kanadische Video-Analyst Joey Lombardi hatte mit einer Drohne das Training von Vorrundengegner Neuseeland ausgespäht, im Anschluss hatte es Kritik und schlussendlich die Strafe gegen die Beteiligten samt Punktabzug gegeben. Der Analyst ist mittlerweile sogar zu einer Haftstrafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Auch Assistenztrainerin Jasmine Mander, der Lombardi Bericht erstattet hatte, musste die Olympischen Spiele verlassen. Beide wurden wie Coach Priestman für ein Jahr von der FIFA gesperrt.
mag, SID
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Sehr viele Aufnahmen von Fans auf den Tribünen
Schmelzer findet's "abenteuerlich": Kritik an TV-Regie beim Spiel der DFB-Frauen
Nach dem 1:4 der Fußballerinnen gegen die USA gibt es Zuschauer-Kritik an der TV-Übertragung. ARD und ZDF haben keinen Einfluss auf die produzierten Bilder bei Olympia und hoffen auf Besserung.
Sie bekam das TV-Publikum reichlich zu sehen: Fans beim Spiel in Marseille. picture alliance/dpa/MAXPPP
Die ARD hat nach der Kritik vieler Zuschauer an der Übertragung des olympischen Vorrundenspiels der deutschen Fußballerinnen gegen die USA (1:4) Gespräche mit den Produzenten der TV-Bilder angekündigt. "Aus unserer Sicht war die Kritik an der Regie beim gestrigen Fußball-Spiel der Frauen durchaus berechtigt. Aus diesem Grund werden wir dies natürlich bei den Verantwortlichen thematisieren und hoffen, dass unsere Anmerkungen Berücksichtigung finden", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky der Deutschen Presse-Agentur.
Während der Partie am Sonntagabend in Marseille hatte die Regie immer wieder Fans auf der Tribüne eingeblendet und dafür auf Zeitlupen von spannenden Szenen verzichtet. Damit sollte offenbar der Eindruck einer stimmungsvollen Kulisse im nur spärlich gefüllten Stade Velodrome erweckt werden. Bei vielen Zuschauern hatte dies für Unmut gesorgt.
ZDF nur mit einer Kamera im Stadion
ARD-Reporter Bernd Schmelzer, der die Partie im Livestream kommentierte, bezeichnete die Regie auf X als "abenteuerlich". Das ZDF, das die Begegnung im linearen Fernsehen übertrug, verwies auf die Verantwortlichen. "Das Weltbild erstellt der Hostbroadcaster OBS", sagte Teamchef Yorck Polus. Das ZDF sei lediglich mit einer Kamera für Interviews im Stadion gewesen. Man stehe mit den Olympic Broadcasting Services aber stetig im Austausch über einzelne Signale, die erstellt werden.
aho, DPA
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