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14.02.2024 - 14:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.02.2024 - 14:14 von KLAUS.)
Hrubesch beruft Kader für das Final Four
Bundestrainer Horst Hrubesch hat seinen 23 Spielerinnen umfassenden Kader für das Final Four der UEFA Women´s Nations League bekanntgegeben. Erstmals nominiert ist Vivien Endemann vom VfL Wolfsburg. Abwehrspielerin Pia-Sophie Wolter (Eintracht Frankfurt) wurde nach längerer Zeit wieder in den Kreis der Frauen-Nationalmannschaft berufen. Lena Oberdorf (VfL Wolfsburg) und Lea Schüller (FC Bayern München) kehren zurück ins DFB-Aufgebot, nachdem sie die vergangenen Nations League Spiele gegen Dänemark und Wales verletzungsbedingt verpasst hatten.
Horst Hrubesch sagt: "Unser Ziel ist klar: Wir wollen beide Spiele gewinnen. Es wird darauf ankommen, körperlich dagegenzuhalten und selbstbestimmt, mit Überzeugung Fußball zu spielen. So, wie wir es zuletzt gegen Dänemark gezeigt haben. Solche Spiele werden über den Willen entschieden. Jede Einzelne muss alles reinwerfen."
Zunächst trifft die deutsche Frauen-Nationalmannschaft am 23. Februar (ab 21 Uhr, live in der ARD) im Halbfinale der UEFA Women´s Nations League Finals in Lyon auf Frankreich. Je nach Spielausgang wird das Team von Horst Hrubesch im Finale oder im Spiel um Platz drei in Sevilla auf Spanien oder in Heerenveen auf die Niederlande treffen. Die beiden Finalisten der UEFA Women's Nations League qualifizieren sich neben Gastgeber Frankreich für das Olympische Fußballturnier 2024. Sollten die Französinnen das Endspiel der Nations League erreichen, erhält der Drittplatzierte das noch offene Olympiaticket.
[sal]
DFB Aufgebot
Quelle
14.02.2024 - 08:38 Uhr | News | Quelle: dpa
Schult hat Träume: Einmal noch Olympische Spiele erleben
©VfL Wolfsburg
Die derzeit vereinslose ehemalige Nationalspielerin Almuth Schult träumt von einer weiteren Teilnahme an den Olympischen Spielen.
"Ich würde mich vermutlich ärgern, wenn ich es nicht noch einmal versuchen würde. Fußball macht einfach Spaß, und in gewisser Weise habe ich noch Träume: Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann wäre es, noch einmal Olympische Spiele erleben zu dürfen", sagte die 32 Jahre alte Torhüterin der "Sport Bild". "Man muss aber sehen, welches Niveau ich wieder erreiche und wie der Schritt zu einem neuen Verein mit der Familie zu organisieren wäre."
Schult trainiert derzeit mit der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg. Die TV-Expertin und Olympiasiegerin von 2016, die zuletzt für den Angel City FC in den USA zwischen den Pfosten stand, hatte Mitte August ihr drittes Kind zur Welt gebracht. In der Bundesliga hatte die 66-fache Nationalspielerin zuletzt von 2013 bis 2022 für den VfL Wolfsburg gespielt.
Quelle
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14.02.2024 - 14:50 Uhr | News | Quelle: dpa
Hrubesch und DFB-Frauen: Notfalls noch eine »Übergangszeit«
©IMAGO
Horst Hrubesch würde bei einer verpassten Olympia-Qualifikation der deutschen Fußballerinnen kurzfristig weiter als Bundestrainer aushelfen.
"Ich habe ja gesagt, dass in dem Fall ganz normal wäre - wenn es wirklich so kommen sollte", sagte der 72-Jährige in einer Medienrunde und sprach von einer möglichen "Übergangszeit". "Das wird aber vom DFB entschieden, da bin ich jetzt nicht involviert, das muss Nia Künzer dann mit Herrn Rettig machen."
Hrubesch hatte bereits im vergangenen Jahr klargemacht, dass er die DFB-Frauen nur noch bei den Olympischen Spielen (26. Juli bis 11. August) betreut - falls es das Nationalteam nach Paris schafft. Die Nachfolgesuche läuft schon länger beim Deutschen Fußball-Bund. Dabei sind in erster Linie Geschäftsführer Andreas Rettig und die neue Sportdirektorin Nia Künzer gefordert.
Die deutschen Frauen hätten mit einem Sieg gegen Frankreich im Halbfinale der Nations League am 23. Februar (21.00 Uhr/ARD) in Lyon das Olympia-Ticket sicher. Die beiden Finalisten qualifizieren sich neben Gastgeber Frankreich für Paris.
Sollten die Französinnen das deutsche Team besiegen, wäre auch der Dritte dabei und die DFB-Auswahl hätte noch eine zweite Chance am 28. Februar gegen den Verlierer der Partie zwischen Weltmeister Spanien und den Niederlanden. "Für mich liegt der Fokus eindeutig auf diesem ersten Spiel", sagte Hrubesch, der 2016 in Rio de Janeiro mit den DFB-Männern Silber gewonnen hatte und unbedingt noch einmal Olympia erleben will.
Das Hamburger Stürmer-Idol hatte nach der Trennung des DFB von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg das Amt Anfang Oktober zum zweiten Mal nach 2018 übernommen. Für die DFB-Frauen beginnt im April die neue Nations-League-Runde mit der Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 in der Schweiz. Dies wäre das nächste internationale Turnier für die Vize-Europameisterinnen, falls sie die Spiele in Paris verpassen.
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14.02.2024 - 14:50 Uhr | News | Quelle: dpa
Bundestrainer nimmt Wolfsburgerin Lattwein in die Pflicht
©VfL Wolfsburg
Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch hat die ausgebootete Nationalspielerin Lena Lattwein in die Pflicht genommen. "Für mich spielt sie eigentlich nicht das, was sie spielen kann", sagte der 72-Jährige bei einer Medienrunde des Deutschen Fußball-Bundes am Mittwoch über die 23-Jährige vom VfL Wolfsburg. Er habe da "viel, viel mehr erwartet. Bei dem Mittelfeldangebot, was ich habe, musste ich mich entscheiden und habe mich gegen Lena entschieden."
Lattwein steht für die Olympia-Qualifikation der DFB-Frauen mit den Nations-League-Spielen zunächst gegen Frankreich am 23. Februar (21.00 Uhr/ARD) in Lyon ebenso nur auf Abruf bereit wie Lina Magull. Bei der Nicht-Nominierung der langjährigen Stammspielerin Magull, die in der Winterpause zu Inter Mailand gewechselt ist, verwies Hrubesch darauf, dass sie zuletzt beim FC Bayern München wenig zum Einsatz gekommen sei.
Die Mittelfeldakteurinnen Magull und Lattwein waren ebenso wie Stürmerin Nicole Anyomi (Eintracht Frankfurt) und Abwehrspielerin Felicitas Rauch (North Carolina Courage/zuvor Wolfsburg) bei der EM 2022 und der WM 2023 dabei. Auch Anyomi und Rauch stehen dieses Mal nicht im 23-köpfigen Aufgebot von Hrubesch. Als Neuling dabei ist die Wolfsburger Stürmerin Vivien Endemann. Außerdem kehrt nach langer Zeit Abwehrspielerin Pia-Sophie Wolter (Frankfurt) zurück.
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19.02.2024 - 12:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.02.2024 - 12:10 von KLAUS.)
19.02.2024 - 11:27 Uhr | News | Quelle: dpa
Magull «natürlich enttäuscht» über Nichtnominierung
©FC Bayern München
Die 75-malige Nationalspielerin Lina Magull wollte sich mit ihrem Wechsel nach Italien für das Nationalteam empfehlen. Das klappte erst einmal nicht. Aus ihrer Reaktion macht sie keinen Hehl.
Lina Magull hofft auf eine baldige Rückkehr in die Nationalmannschaft. Mit ihrer Nichtnominierung für die kommenden Nations-League-Spiele, in denen es um die Olympia-Qualifikation geht, hatte die 29 Jahre alte Mittelfeldspielerin nicht unbedingt gerechnet. «Natürlich bin ich enttäuscht», sagte sie in einem Interview dem «Kicker» (Montag).
Magull spielt seit Januar für Inter Mailand. «Mit meinem Wechsel möchte ich mich mit guten Leistungen weiter für die Nationalmannschaft empfehlen, weil ich immer noch sehr motiviert bin, für die Nationalelf zu spielen, und überzeugt davon bin, dass meine Qualitäten der Mannschaft helfen können», sagte Magull. Vor ihrem Engagement in Italien hatte sie vom Sommer 2018 bis Anfang dieses Jahres für den FC Bayern gespielt.
Bei der Nominierung des Kaders der Nationalmannschaft hatte Interimsbundestrainer Horst Hrubesch darauf verwiesen, dass Magull zuletzt beim FC Bayern München wenig zum Einsatz gekommen sei.
«Ich bin nach der Winterpause gut im neuen Verein gestartet und hatte gehofft, aufgrund meiner Leistungen für die Nationalmannschaft jetzt schon wieder berücksichtigt zu werden. Deshalb bin ich schon etwas enttäuscht, aber es motiviert mich zusätzlich», erklärte die 75-malige Nationalspielerin.
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Erste Einheit in Frankfurt - "Diagonal ist besser als vertikal"
Hrubesch gibt klare Hinweise auf DFB-Startelf gegen Frankreich
Drei Tage vor dem Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich, das im Fall eines Sieges die Olympia-Qualifikation bedeutet, hat das DFB-Team das Training aufgenommen. Für Sara Däbritz bleibt wohl nur ein Bankplatz.
Macht kein Geheimnis aus Personalplanungen: Horst Hrubesch. IMAGO/Schüler
Noch sind einige Einheiten zu absolvieren, bis es für die deutsche Nationalmannschaft am Freitagabend in Lyon gegen Frankreich (21 Uhr, LIVE! bei kicker) ernst wird. Doch schon beim 100 Minuten dauernden Trainingsauftakt am Dienstagmorgen auf dem DFB-Campus in Frankfurt lieferte Bundestrainer Horst Hrubesch klare Hinweise, mit wem er nach aktuellem Stand in seiner Startelf plant.
Schon für die erste Trainingsform verteilte er zehn Leibchen unter seinen 20 Feldspielerinnen und ließ sie im doppelten 4-4-2-System antreten: zu kleinen Aufgaben, die auf Kommando seines Trainerstabs zu erledigen waren.
Mal ging es dabei um Antrittsschnelligkeit, mal um Balance und Kraft - immer im direkten Zweierduell mit der jeweiligen Positionskonkurrentin. Vor der zu erwartenden Viererkette aus Giulia Gwinn, Kathrin Hendrich, Marina Hegering und Sarai Linder formierte sich eine Doppel-Sechs mit Lena Oberdorf und Sjoeke Nüsken. Was bedeuten würde: Sara Däbritz wird in Lyon, also dort, wo sie im Verein spielt, mutmaßlich auf der Bank beginnen.
Endemann versucht sich links hinten
Svenja Huth und Klara Bühl auf den Außen sowie die Doppelspitze Lea Schüller und Alexandra Popp werden hingegen aller Voraussicht nach starten. Somit hätte Hrubesch keine echte Stürmerin mehr auf der Bank: Sydney Lohmann und Laura Freigang, die diese Position am Montag in der B-Elf einnahmen, sind vom Typ her eher offensive Mittelfeldspielerinnen.
Auffällig zudem: Senkrechtstarterin Vivien Endemann vom VfL Wolfsburg, erstmals im Kreise der Nationalmannschaft dabei und eigentlich offensiv zu Hause, gab links hinten den Back-up von Stammkraft Sarai Linder.
Die Nationalelf übte zudem Spielzüge wie eine zügige Spielauslösung von hinten (Hendrich) über eine sich fallen lassende Stürmerin (Schüller) mit mehreren Zwischenstationen. "Alles, was diagonal ist, ist besser als vertikal", forderte Co-Trainerin Britta Carlson. Und rief: "Wir sind immer noch zu ungenau", nachdem zweimal in Serie das Zusammenspiel zwischen Elisa Senß und Jule Brand fehlgeschlagen war.
Dallmann mit bandagiertem Oberschenkel
Auch beim Fünf-gegen-fünf auf kleine Tore teilten Hrubesch und Co. nach mutmaßlicher A- und B-Elf auf, ließ beide Auswahlen im abschließenden Elf-gegen-elf inklusive Elfmeterschießen gegeneinander antreten. Da schaute Linda Dallmann mit bandagiertem Oberschenkel nur noch zu, während die Ersatzkeeperinnen Ann-Katrin Berger und Stina Johannes abwechselnd im Feld aushalfen.
Insgesamt fand Hrubesch allerdings Gefallen am körperlichen Zustand des Kaders. "Die Mädels sind fit, es gibt fast gar keine Blessuren", sagte er. Die Chancen gegen Frankreich sieht er bei "50 zu 50": "Sie gehören zur Weltspitze dazu, aber wir auch."
Falls die deutsche Nationalmannschaft am Freitag gewinnt, fährt sie im Sommer zu den Olympischen Spielen - andernfalls bietet sich im Spiel um Platz drei gegen Spanien oder die Niederlande noch eine zweite, letzte Chance.
Paul Bartmuß
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20.02.2024 - 13:27 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulrike John
«Mir geht’s um die Mädels»: Hrubesch und der Olympia-Traum
©IMAGO
Die deutschen Fußballerinnen vertrauen dem «alten Mann», wie Horst Hrubesch selbst sagt. Der 72-Jährige will noch einmal Olympia erleben. Ein Sieg in Frankreich würde das Paris-Ticket sichern.
«Vorwärts!», «Kopf hoch!», «Abschluss!» Horst Hrubeschs knappe Anweisungen sind auf dem Frankfurter DFB-Campus gut zu hören. Die «Mädels», wie der Interims-Bundestrainer die deutschen Fußballerinnen stets nennt, «sind fit» und legen eine knackige Übungseinheit hin. Beschweren tut sich niemand im Team um Kapitänin Alexandra Popp über die nicht ganz zeitgemäße Anrede. «Für mich werden es immer die Mädels bleiben. Das könnten alles meine Enkeltöchter sein», hatte Hrubesch dieser Tage lässig erklärt. Und die Spielerinnen vertrauen dem 72-Jährigen bei ihrer Mission Olympia-Qualifikation.
«Egal, wo ich trainiert habe: Ich habe immer «Jungs» gesagt. Also müsste ich jetzt dann Männer sagen?», fragte Hrubesch, ganz Pragmatiker. Auf so Feinheiten kommt es vor dem Nations-League-Halbfinale der DFB-Frauen gegen Frankreich am Freitag (21.00 Uhr/ARD) in Lyon auch gar nicht an. Mit einem Sieg wären die Vize-Europameisterinnen in Paris dabei. Bei einer Niederlage hätten sie am 28. Februar in Sevilla oder Heerenveen noch eine zweite Chance gegen den Verlierer aus Spanien - Niederlande, da die Französinnen als Gastgeber-Team automatisch für die Sommerspiele qualifiziert sind und es darüber hinaus zwei Olympia-Tickets für Europa gibt.
Hrubesch: «Fußball ist ein einfaches Spiel»
Hrubesch will natürlich gleich gegen Frankreich alles klarmachen. «Es macht ja eigentlich mit dieser Qualität überhaupt keinen Sinn, ein Spiel zu verlieren», sagte Hrubesch nach dem 100-minütigen Training mit abschließendem Elfmeterschießen. Das HSV-Idol hatte nach dem WM-Debakel von Australien mit dem Vorrunden-Aus und dem unrühmlichen Abgang von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im November die deutsche Auswahl zum zweiten Mal nach 2018 übergangsweise übernommen.
«Sie vertrauen mir, und ich vertraue ihnen. Das wissen sie», sagte Hrubesch. «Wir machen uns gegenseitig nichts vor: Fußball ist normal ein einfaches Spiel. Das habe ich versucht, ihnen zu erklären.» Diese Lockerheit, sagte Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf, hätte sie manchmal gerne selber. Und: «Horst ist generell ein sehr direkter Mensch.»
Noch haben sich Popp und Co. nicht aus der Krise befreit, doch mit dem 3:0 gegen Dänemark Anfang Dezember wahrten sie ihre Olympia-Chancen. Das 0:0 kurz darauf in Wales ernüchterte allerdings wieder. Aber die klare Ansprache, der Fokus auf das Wesentliche, keine Überfrachtung bei Trainingsinhalten, das tut den Spielerinnen gut.
Fehlerkultur gehört dazu
Eine Szene, wie es sie zu Voss-Tecklenburgs Zeiten gab, wird man unter Hrubesch kaum erleben: Da hatte sich Oberdorf auf dem Platz gegen die ständigen taktischen Anweisungen der Bundestrainerin mit den Worten gewehrt: «Lass mich in Ruhe! Lass mich spielen!»
Der Europameister von 1980, eigentlich Nachwuchsdirektor beim HSV, impft den Spielerinnen immer wieder Selbstvertrauen ein. Sein Credo - «Mach’ Fehler! Probier! Dann wissen wir, ob wir auf dem richtigen Weg sind oder nicht» - nimmt den Spielerinnen etwas den Druck. Und Spaß, sagte Hrubesch auch am Dienstag, habe das Team ohnehin.
Zumal Lea Schüller mit einem Kopfball - ganz wie früher ihr Nationalcoach - der Abschluss der Einheit vor der Frankfurter Skyline gelang. Die Bayern-Spielerin ist eine, die von Hrubeschs Erfahrung als Stürmer profitiert. «Er weiß, wo man stehen muss.»
Hrubeschs Amtszeit kann schnell enden
Hrubesch hatte 2016 in Rio de Janeiro, als die deutschen Frauen mit Cheftrainerin Silvia Neid Gold gewannen, mit den DFB-Männern Silber geholt. Fakt ist, dass er spätestens nach den Sommerspielen sein Amt wieder aufgibt. Wenn er die Olympia-Qualifikation verpatzt, muss der DFB zügig einen neuen Bundestrainer oder eine neue Bundestrainerin präsentieren.
«Ich bin ja auch Egoist auf der einen Seite. Ich würde Olympia gerne noch mal machen. Damit wir noch mal ins Olympische Dorf kommen. In erster Linie geht’s mir um die Mädels, gar nicht so um meine Person», sagte der Routinier. Über mangelnde Akzeptanz kann er sich nicht beklagen: «Die nehmen den alten Mann mit und das funktioniert eigentlich ganz gut.»
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20.02.2024 - 14:17 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Frauen alle «fit» vor Olympia-Qualifikation
©VfL Wolfsburg
Mit einem Sieg in Lyon kann das Frauen-Nationalteam das Olympia-Ticket holen. Hrubesch setzt wohl auf Schüller und Popp als kopfballstarkes Sturmduo.
Horst Hrubesch ist mit allen 23 nominierten Fußballerinnen in die Vorbereitung des Final Four der Nations League mit der Olympia-Qualifikation gestartet. Die 100-minütige Übungseinheit am Dienstag auf dem DFB-Campus in Frankfurt/Main beendete lediglich Angreiferin Linda Dallmann vom FC Bayern München vorzeitig. «Die Mädels sind fit und haben fast keine Blessuren», sagte Interims-Bundestrainer Hrubesch.
Dallmann stellte sich aber gemeinsam mit ihrer Bayern-Kollegin Lea Schüller, die sich ebenfalls Eis mit einer Bandage auf den rechten Oberschenkel hatte packen lassen, nach dem Training lächelnd zum Foto. Hrubesch deutete beim Training schon an, dass er gegen Frankreich am Freitag (21.00 Uhr/ARD) in Lyon auf eine Doppelspitze mit den kopfballstarken Schüller und Kapitänin Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg setzt.
Mit einem Sieg wären die Vize-Europameisterinnen bei den Olympischen Spielen im Sommer in Paris dabei. Bei einer Niederlage hätten sie am 28. Februar noch eine zweite Chance gegen den Verlierer aus Spanien - Niederlande in Sevilla oder Heerenveen, da die Französinnen als Gastgeber-Team automatisch für die Sommerspiele qualifiziert sind und es darüber hinaus zwei Olympia-Tickets für Europa gibt.
Hrubesch betonte erneut, dass man alles auf das Frankreich-Spiel setze. «Es macht ja eigentlich mit dieser Qualität überhaupt keinen Sinn, ein Spiel zu verlieren», sagte der 72-Jährige über seine Auswahl.
In der Innenverteidigung gelten Marina Hegering und Kathrin Hendrich als gesetzt. Neben Lena Oberdorf (alle Wolfsburg) dürfte Sjoeke Nüsken vom FC Chelsea auflaufen. Als Offensiv-Joker hat Hrubesch unter anderem Kader-Neuling Vivien Endemann (Wolfsburg).
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20.02.2024 - 17:01 Uhr | News | Quelle: dpa
Lyon-Profi Däbritz: DFB-Elf Angstgegner für Frankreich
©IMAGO
Sara Däbritz ist die Frankreich-Expertin im Fußball-Nationalteam der Frauen und hat quasi ein Heimspiel in Lyon. Dort kann die DFB-Auswahl von Horst Hrubesch das Olympia-Ticket sichern.
Mittelfeldspielerin Sara Däbritz von Olympique Lyon sieht das deutsche Nationalteam durchaus als Angstgegner für Frankreichs Fußballerinnen. «Vielleicht in gewisser Weise schon. Wir konnten viele wichtige Spiele für uns entscheiden», sagte die 29 Jahre alte Olympiasiegerin von 2016 vor dem Nations-League-Halbfinale am Freitag (21.00 Uhr/ARD) in Lyon gegen die französische Auswahl. «Mit diesem Selbstvertrauen gehen wir in dieses Spiel rein. Wir werden alles geben, damit wir die Finaltickets ziehen.»
Die Endspielteilnahme in der Nations League ist allerdings nebensächlich: Für die DFB-Frauen geht es um die Olympia-Teilnahme für Paris (26. Juli bis 11. August). Die Sommerspiele in Tokio hatte das deutsche Team verpasst. 2016 in Rio de Janeiro gewannen die Fußballerinnen allerdings Olympia-Gold unter der damaligen Bundestrainerin Silvia Neid.
Interims-Chefcoach Horst Hrubesch und seine Spielerinnen wären mit einem Sieg gegen Frankreich bei den Sommerspielen in Paris dabei. Bei einer Niederlage hätten sie am 28. Februar noch eine zweite Chance gegen den Verlierer der Partie Spanien - Niederlande in Sevilla oder Heerenveen, da die Französinnen als Gastgeber-Team automatisch für die Sommerspiele qualifiziert sind und es darüber hinaus zwei Olympia-Tickets für Europa gibt.
«Wir haben natürlich den Traum, den Wunsch, uns für die Olympischen Spiele zu qualifizieren», sagte Däbritz, die 2019 von Bayern München zu Paris Saint-Germain gewechselt war und seit 2022 in Lyon spielt. «Ich bin mir sicher, dass wir eine super Mannschaft stellen werden.» Die Vorfreude auf das Frankreich-Spiel sei «riesengroß. Die Stimmung ist super, die Energie ist da im Training».
Die DFB-Auswahl hatte sich bei der WM 2015 in Kanada im Viertelfinale im Elfmeterschießen gegen Frankreich durchgesetzt, ehe sie gegen die späteren Weltmeisterinnen aus den USA verlor. Bei der EM 2022 in England gewannen Kapitänin Alexandra Popp und Co. mit 2:1 gegen die Französinnen. Wenige Monate danach gab es ein weiteres 2:1 im Testspiel in Dresden.
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22.02.2024 - 13:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.02.2024 - 13:13 von KLAUS.)
22.02.2024 - 10:44 Uhr | News | Quelle: dpa
Hrubesch und DFB-Frauen mit Vorfreude nach Lyon
©IMAGO
Alle 23 Spielerinnen sind einsatzbereit. Bundestrainer Horst Hrubesch geht optimistisch in die schwierige Olympia-Qualifikation mit der großen Chance gegen Frankreich.
Mit sehr positiven Eindrücken vom Training ist Horst Hrubesch mit den deutschen Fußballerinnen nach Lyon aufgebrochen. «Man hat gemerkt, sie freuen sich drauf. Ich denke, vor drei oder vier Monaten hätte keiner dran geglaubt, dass wir da stehen, wo wir jetzt sind», sagte der Interims-Bundestrainer am Donnerstag vor der Olympia-Qualifikation. Er selbst sei ja sowieso immer positiv. «Aber ich denke, die Mädels sind’s auch. Wir glauben an unsere Möglichkeit. Ich hoffe wirklich, dass wir sie auch nutzen.»
Das deutsche Frauen-Nationalteam kann mit einem Sieg im Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich an diesem Freitag (21.00 Uhr/ARD) das Ticket für die Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August) direkt lösen. Da die Französinnen als Olympia-Gastgeberinnen automatisch qualifiziert sind, bekäme das deutsche Nationalteam im Falle einer Niederlage eine zweite Chance im Spiel um Platz drei. Dann wäre am kommenden Mittwoch in Sevilla oder Heerenveen der Verlierer der Partie zwischen den Weltmeisterinnen aus Spanien und den Niederlanden der Gegner.
Ein gutes halbes Jahr nach dem WM-Vorrunden-Aus in Australien wäre die Olympia-Teilnahme für den Deutschen Fußball-Bund enorm wichtig. «Jetzt haben wir noch die Chance, es selbst zu entscheiden», sagte Hrubesch, der gegen den Dritten der FIFA-Weltrangliste alle 23 Spielerinnen zur Verfügung hat. «Ich glaube, dass wir gegen Frankreich in Lyon ein Spiel sehen werden, das auf Augenhöhe ist.»
Quelle
Magull, Popp & Co: Welche Spielerinnen haben (k)eine Zukunft im DFB-Team?
Das DFB-Team kämpft in den anstehenden Nations League-Duellen um die Qualifikation für Olympia. Für viele Spielerinnen könnte es das letzte große Turnier im Nationaltrikot werden.
Von Daniel Holfelder | 9:53 AM GMT+1
Lina Magull und Alexandra Popp sind zwei von vielen etablierten Spielerinnen, deren Nationalmannschaftskarriere sich dem Ende zuneigt / Sebastian Widmann/GettyImages
Nicht einmal zwei Jahre ist es her, dass die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ihre Fans bei der Europameisterschaft begeisterte und um Haaresbreite den großen Triumph verpasste. Am Ende war es nur Gastgeber England, dem man sich im Finale knapp mit 1:2, noch dazu nach Verlängerung, geschlagen geben musste. Eine der prägenden Spielerinnen im deutschen Team: Mittelfeldmotor Lina Magull, damals noch Kapitänin des FC Bayern, die im Eröffnungsspiel gegen Dänemark und im Viertelfinale gegen Österreich das wichtige 1:0, im Finale den 1:1-Ausgleich erzielte.
Das war im Juli 2022. Heute, Februar 2024, kämpfen die DFB-Frauen um die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Und zwar ohne Magull. Die 29-Jährige, seit kurzem in Diensten von Inter Mailand, wurde für das Final Four in der Nations League nicht nominiert. "Lina Magull hat wenig gespielt im letzten halben Jahr und ist jetzt gewechselt. Sie ist eine Spielerin, auf die man von Beginn an setzen muss, deswegen habe ich mich dagegen entschieden", begründet Bundestrainer Horst Hrubesch die Entscheidung.
Die DFB-Karriere vieler etablierter Spielerinnen neigt sich dem Ende entgegen
Magull (75 Länderspiele) ist nicht die einzige verdiente Spielerin, die um ihren Platz im DFB-Team bangen muss. Im aktuellen Kader finden sich sechs Akteurinnen, die das 30. Lebensjahr überschritten haben, andere sind nicht mehr weit entfernt davon. Vom Umbruch, der angesichts der enttäuschenden Auftritte seit der EM notwendig ist, werden vor allem diese erfahrenen Spielerinnen betroffen sein.
Im Tor ist es nur noch eine Frage der Zeit, ehe die vielen jungen Talente aus der Bundesliga die bald 34 Jahre alte Ersatzkeeperin Ann-Katrin Berger (FC Chelsea) verdrängen. Mit Ena Mahmutovic (20/MSV Duisburg), Sophia Winkler (20/SGS Essen) und Mala Grohs (22/FC Bayern) stehen gleich drei Nachwuchskräfte bereit. Stammtorhüterin Merle Frohms (29) muss sich dagegen keine Sorgen um ihren Platz zwischen den Pfosten machen. Die Wolfsburgerin präsentierte sich in den letzten Monaten zwar auch nicht immer in Topform, ihr Status als beste deutsche Torfrau ist aber nach wie vor unumstritten.
In der Innenverteidigung hat der DFB die größten Nachwuchsprobleme. Aus diesem Grund werden Kathrin Hendrich (31/VfL Wolfsburg) und Sara Doorsoun (32/Eintracht Frankfurt) wohl auch weiterhin fester Bestandteil des Kaders bleiben. Wie es mit Marina Hegering (33/VfL Wolfsburg) weitergeht, ist hingegen unklar. Hegering hat noch keine Entscheidung darüber getroffen, ob sie ihre aktive Karriere über den Sommer hinaus fortsetzt. Im Raum steht ein Wechsel ins Wolfsburger Trainerteam.
Hängt Marina Hegering die Fußballschuhe nach dieser Saison an den Nagel? / Simon Hofmann/GettyImages
Die einzige Innenverteidigerin unter 30 im aktuellen Kader ist Sophia Kleinherne. Der 23-jährigen Frankfurterin gehört auf dieser Position die Zukunft. Mittelfristig könnten etwa Laura Pucks (19/SGS Essen) oder Kleinhernes Eintracht-Kollegin Jella Veit (18), die 2022 mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold als beste U17-Nachwuchsspielerin ausgezeichnet wurde, den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffen.
Auf der defensiven Außenbahn steht hinter Felicitas Rauch (27) ein Fragezeichen. Die Linksverteidigerin hatte nach der WM ihren Stammplatz an Hoffenheims Sarai Linder verloren und ist nun, ebenso wie Magull, nur noch auf Abruf nominiert. Wie sich Rauchs Wechsel vom VfL Wolfsburg in die USA zu Carolina Courage, vollzogen im Januar, auf ihre Nationalelfkarriere auswirken wird, muss die Zeit zeigen.
Popp und Huth vor Rücktritt?
Ihren Stammplatz verloren hat auch Sara Däbritz (Olympique Lyon). Die zentrale Mittelfeldspielerin galt im Vorfeld der EM 2022 als Leistungsträgerin und Anführerin, schaffte es aber weder beim Turnier in England noch in der Zeit danach, diesem Anspruch gerecht zu werden. Inzwischen wurde der 29-Jährigen von Sjoeke Nüsken (FC Chelsea) der Rang abgelaufen. Wie Magull sieht sich auch Däbritz, die (zumindest diesmal) noch zum Kader zählt, einer Reihe jüngerer Spielerinnen gegenüber, die entweder den Sprung in die Nationalmannschaft schon geschafft haben und sich festspielen wollen (etwa Bayer Leverkusens Elisa Senß), in der Vergangenheit nominiert wurden und die Rückkehr ins Team anstreben (etwa die Wolfsburgerin Lena Lattwein) oder sich mit starken Leistungen immer mehr für eine Nominierung empfehlen (etwa Frankfurts Lisanne Gräwe).
Ähnlich verhält sich die Situation bei Linda Dallmann. Die Münchnerin konnte sich in der Vergangenheit keinen Stammplatz beim DFB erkämpfen, war aber stets fester Bestandteil des Kaders und eine der ersten Einwechselspielerinnen. Im Klub beim FC Bayern muss Dallmann seit geraumer Zeit auf den Flügel ausweichen, weil Star-Neuzugang Pernille Harder die Zehnerposition für sich beansprucht. Überzeugen kann die 29-Jährige auf der Außenbahn nur selten. Im Sommer wechselt nun auch noch Lena Oberdorf nach München und erhöht den Konkurrenzkampf im Mittelfeldzentrum. Gerät Dallmann bei den Bayern dadurch weiter ins Hintertreffen, wird es auch im Nationalteam eng für die quirlige Technikerin.
Alexandra Popp hat in bislang 135 Länderspielen 67 Tore erzielt / Maja Hitij/GettyImages
Die namhafteste Spielerin, deren Nationalmannschaftskarriere bald enden könnte, ist Alexandra Popp. Im Unterschied zu den bereits genannten Abschiedskandidatinnen sind es im Fall der Kapitänin keine sportlichen Gründe, die zum Ende im DFB-Dress führen würden, denn die Wolfsburgerin ist nach wie vor die beste deutsche Stürmerin. Das hat sie bei der WM mit vier Toren in drei Spielen unter Beweis gestellt.
Allerdings machte Popp bereits nach dem frühen Aus in Down Under deutlich, dass sie über einen Rücktritt aus dem Nationalteam nachdenkt. Vorerst entschied sich die 32-Jährige, die aktuell 135 Länderspiele auf dem Buckel hat und schon jetzt auf eine grandiose Karriere zurückblickt, für eine Fortsetzung ihrer DFB-Laufbahn. Ob sie noch bis zur EM im kommenden Jahr (und darüber hinaus) weitermacht oder - im Falle einer erfolgreichen Qualifikation - die Schuhe nach den Olympischen Spielen in diesem Sommer an den Nagel hängt, steht in den Sternen.
Die Lücke, die Popp hinterließe, müsste vor allem Bayerns Lea Schüller schließen. Daneben ist die Frankfurterin Nicole Anyomi zu nennen, deren Qualitäten in Sachen Athletik aber wohl nur in einem Zweiersturm voll zur Geltung kämen. Auch Vanessa Fudalla (RB Leipzig) oder Sophie Weidauer (Werder Bremen) werden über kurz oder lang ihre Chance in der A-Nationalmannschaft bekommen.
Als Nachfolgerinnen für Svenja Huth stünden etwa Jule Brand, Vivien Endemann (alle VfL Wolfsburg) oder die 18-jährige Hoffenheimer Senkrechtstarterin Mara Alber parat. Huth wurde vor kurzem 33 Jahre alt und verriet im Dezember, sie wisse noch nicht, wie es nach dieser Saison für sie weitergeht. Einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft schloss sie nicht aus. Auch für die Flügelflitzerin, deren Ehefrau im September den ersten gemeinsamen Sohn zur Welt brachte, könnten die Olympischen Spiele der krönende Abschluss ihrer erfolgreichen DFB-Karriere werden.
Ein neuer Bundestrainer wird die Mannschaft verändern
Die Olympiasiegerin von 2013 wird wie ihre Mitspielerinnen alles dafür geben, um im Sommer erneut beim Olympischen Turnier dabei zu sein. Voraussetzung dafür ist ein positives Abschneiden bei der anstehenden Nations League-Endrunde, d.h. ein Sieg gegen die Französinnen am Freitag (23.02., 21 Uhr) oder, falls man gegen die Équipe Tricolore den Kürzeren zieht, ein Erfolg gegen den Verlierer des zweiten Halbfinals zwischen Spanien und der Niederlande am kommenden Mittwoch (28.02.).
Fest steht, dass sich das Gesicht der DFB-Frauen in den nächsten Monaten verändern wird. Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch wird seinen Hut nehmen, ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin frische Ideen einbringen und die Hierarchie der Mannschaft verändern. Die Frage ist nur, ob dieser Prozess nach Olympia oder schon jetzt nach dem Final Four in der Nations League eingeläutet werden muss.
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24.02.2024 - 13:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.02.2024 - 13:15 von KLAUS.)
23.02.2024 - 09:57 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Frauen: Nicht weiter als das Frankreich-Spiel denken
©VfL Wolfsburg
Wenn es gegen Frankreich schiefgeht, haben die deutschen Fußballerinnen noch eine zweite Olympia-Chance. Doch darauf will sich das Hrubesch-Team nicht verlassen.
Die deutschen Fußballerinnen wollen unbedingt gleich ihre erste Chance nutzen, sich für die Olympischen Spiele in Paris zu qualifizieren. «Die Einstellung ist diese: Wir wollen morgen alles dran setzen, einen Sieg zu holen, und wollen nicht weiterdenken. Wir werden morgen alles reinhauen», sagte Abwehrspielerin Kathrin Hendrich vor dem Nations-League-Halbfinale der DFB-Frauen gegen Frankreich an diesem Freitag (21.00 Uhr/ARD) in Lyon.
Das deutsche Nationalteam von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch wäre mit einem Erfolg gegen Frankreich bei den Sommerspielen (26. Juli bis 11. August) dabei. Im Falle einer Niederlage bekäme es eine zweite Chance im Spiel um Platz drei, da die Französinnen als Olympia-Gastgeberinnen automatisch qualifiziert sind. Dann wäre am kommenden Mittwoch in Sevilla oder Heerenveen der Verlierer der Partie zwischen den Weltmeisterinnen aus Spanien und den Niederlanden der Gegner.
«Wir denken jetzt nicht: Wir gehen jetzt locker an die Sache ran, wir haben ja eine zweite Chance. Jetzt zählt nur eines - das ist morgen das Spiel», betonte die 31 Jahre alte Hendrich vom VfL Wolfsburg bei der Pressekonferenz am Donnerstag. Dass bei dem Final Four auch der Nations-League-Titel ausgespielt wird, spiele natürlich «auch eine Rolle. Aber in erster Linie geht es trotzdem um Olympia. Alles andere wäre ein Bonus.»
Auch Hrubesch hatte in den vergangenen Tagen betont, dass der Fokus ganz dem Frankreich-Spiel gelte, wo etwa 30 000 Zuschauer im Groupama-Stadion erwartet werden. «Wir müssen alles bündeln. Wir müssen alles in die Waagschale werfen», forderte der 72-Jährige.
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23.02.2024 - 10:02 Uhr | News | Quelle: dpa
Lässiger Hrubesch hat keine Lust auf Geheimniskrämerei
©VfL Wolfsburg
Alexandra Popp hat beste Erinnerungen an Frankreich als Gegner: Die Kapitänin soll neben Lea Schüller im Angriff helfen, die Olympia-Qualifikation zu schaffen.
Die deutschen Fußballerinnen gehen mit der Doppelspitze Alexandra Popp/Lea Schüller in das Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich - daraus macht Horst Hrubesch entgegen der sonstigen Branchen-Gepflogenheiten überhaupt kein Geheimnis. Während im Profigeschäft der Männer mittlerweile Trainingseinheiten, die Medienvertreter oder gar Fans komplett verfolgen können, eine Seltenheit sind, agiert der Interims-Bundestrainer da anders. «Von mir aus könnt ihr jedes Mal kommen», sagte der 72-Jährige bei der Pressekonferenz vor dem Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich in Lyon lässig zu den Journalisten.
Die Einheit am Donnerstag im Groupama-Stadion war zwar nur die ersten 15 Minuten für Medienvertreter offen - aber das ist bei Spielen unter der Regie der UEFA und FIFA längst üblich. Hrubesch hatte jedoch am Dienstag in Frankfurt etwa 100 Minuten vor den Augen von DFB-Mitarbeitern und Berichterstattern trainieren lassen. Dabei trennte er beim Abschlussspiel sichtbar Stamm- und Ersatzelf. Schüller vom FC Bayern und Popp vom VfL Wolfsburg stürmten nebeneinander.
Geheimnisse aus seiner Taktik macht Hrubesch nicht - dabei geht es für die DFB-Frauen um die Olympia-Qualifikation. Die deutsche Auswahl wäre mit einem Erfolg gegen Frankreich in Paris (26. Juli bis 11. August) dabei. Im Falle einer Niederlage bekäme sie eine zweite Chance im Spiel um Platz drei, da die Französinnen als Olympia-Gastgeberinnen automatisch qualifiziert sind. Dann wäre am Mittwoch in Sevilla oder Heerenveen der Verlierer der Partie zwischen den Weltmeisterinnen aus Spanien und den Niederlanden der Gegner.
Klar ist dank Hrubeschs Offenheit, dass die Vize-Europameisterinnen in einem 4-4-2-System auflaufen werden. Der Chefcoach setzt in der Offensive auf Außenbahnspielerinnen wie Svenja Huth - und auf die Durchschlagskraft von Schüller und Popp: «Sie haben auch die Möglichkeit, da eins zu eins durchzukommen. Lea mit ihrer Schnelligkeit, und Poppi kann Bälle festmachen, kann Bälle auflegen.»
Die 32 Jahre alte Kapitänin und Olympiasiegerin von 2016 hat zudem allerbeste Erinnerungen an Frankreich: Sowohl beim 2:1-Sieg im EM-Halbfinale 2022 in England als auch beim 2:1 im Testspiel wenige Monate später in Dresden erzielte sie beide Tore.
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Hrubesch bemängelt "zu viele Fehler"
"Angsthasen-Fußball": Gwinn hadert mit erster Hälfte
Giulia Gwinns Anschlusstreffer im Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich kam zu spät. Die Torschützin haderte im Anschluss mit der ängstlichen Spielweise in Hälfte eins.
Giulia Gwinn ging auf dem Platz voran und war auch danach meinungsstark. picture alliance / ZUMAPRESS.com
Die erste von zwei Chancen auf das Olympia-Ticket haben die DFB-Frauen im Halbfinale der Nations League liegen gelassen. Beim 1:2 in Frankreich entwickelte die deutsche Elf erst in der zweiten Hälfte mehr Zug zum Tor, lag da aber aufgrund eines Doppelschlags der Französinnen vor der Pause schon zurück. Der Anschlusstreffer von Giulia Gwinn sowie die Schlussoffensive kamen zu spät.
"Wir waren in der ersten Halbzeit nicht mutig genug. Wir haben ein bisschen Angsthasen-Fußball gespielt", ging die Torschützin in der ARD schonungslos in die Analyse. Gerade im ersten Durchgang wurde das DFB-Team von Frankreich "immer wieder vor Probleme gestellt". Besonders auf den defensiven Außenbahnen war Deutschland schwer beschäftigt und konnte sich nicht allen Angriffen erwehren. "Da müssen wir anders auftreten und in den Zweikämpfen präsenter sein", forderte die 24-Jährige.
Wechsel sorgen für Schwung
Diese Präsenz habe in der ersten Halbzeit gefehlt, "in der zweiten Halbzeit haben wir sie besser auf den Platz gebracht". Das veränderte Spiel lag aber auch an drei von Trainer Horst Hrubesch vorgenommenen Wechseln. Für Svenja Huth, Lea Schüller und Marina Hegering, die zum einen in der ersten Hälfte nach einem Zusammenprall hatte behandelt werden müssen und zum anderen beim zweiten Gegentor nicht gut ausgesehen hatte, kamen Sydney Lohmann, Jule Brand und Sara Däbritz.
Nach der Systemumstellung von 4-4-2 auf ein 4-2-3-1 - und auch weil sich Frankreich tiefer fallen ließ - bekam Deutschland mehr Spielanteile. Richtig zwingend wurde es aber erst in der Schlussphase, die Alexandra Popp mit einem Lattenknaller einleitete. Diesen Schwung "hätten wir in der ersten Halbzeit gebraucht", trauerte Gwinn den verhaltenen ersten 45 Minuten hinterher.
Zwei verschiedene Hälften
Hrubesch hatte dort zwar auch eine Viertelstunde erkannt, "wo wir sie (Frankreich) eigentlich hatten", das zweite Gegentor habe seiner Elf dann aber "ein bisschen den Hals gebrochen". Insgesamt bemängelte der 72-Jährige "zu viele Fehler" in Hälfte eins. Dem 0:1 ging ein taktisches Foul von Huth voraus, zudem klärte Schüller unglücklich vor die Füße von Torschützin Kadidiatou Diani. Beim 0:2 sah Hegering nicht glücklich aus, Lena Oberdorf musste nachsetzen und verursachte einen Elfmeter.
Zufriedener war Hrubesch mit dem Auftreten nach der Pause: "In der zweiten Halbzeit haben wir das gemacht, was wir von Anfang wollten. Wir haben es bestimmt, wir müssen nur die Tore machen."
Eine Chance auf Olympia bleibt noch
Am Ende war es nur das eine durch Gwinns verwandelten Strafstoß und doch hat das DFB-Team noch eine Chance auf das Olympia-Ticket. Weil Frankreich als Gastgeber gesetzt ist, kann Deutschland mit einem Sieg im Spiel um Platz drei gegen die Niederlande in Heerenveen (Mittwoch, 20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) die Qualifikation doch noch schaffen.
Aufbauen wollen Gwinn und Co. auf der "zweiten Halbzeit und dem, was wir im letzten Drittel gemacht haben" - mit einer Einschränkung: "Der letzte Pass, der letzte Schuss muss nochmal präziser werden." Als beeindruckend bezeichnete Deutschlands rechte Außenverteidigerin "die Intensität" in Hälfte zwei - allerdings auch hier mit einem Aber: "Die hätten wir über 90 Minuten gebracht." Am besten am Mittwoch in den Niederlanden.
sts
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Nationalspielerin pendelt in Frankreich zwischen den Extremen
Erst getadelt, dann gelobt: Warum sich Oberdorf als Symbolfigur eignet
Die erste Chance auf die Olympia-Qualifikation verspielen Lena Oberdorf und das DFB-Team. Beim 1:2 in Frankreich patzt die 22-Jährige folgenschwer, rappelt sich aber wieder auf. So eignet sie sich an diesem Abend als Symbolfigur für die gesamte Mannschaft.
Lena Oberdorf ließ sich im Spiel in Frankreich auch nicht von einer schwachen ersten Halbzeit unterkriegen. picture alliance/dpa
Aus Lyon/Frankreich berichtet Leon Elspaß
Kurz, ganz kurz nur dachte Lena Oberdorf offenbar daran, Schiedsrichterin Esther Staubli von ihrer vermeintlichen Unschuld überzeugen zu wollen. Sie zeigte also auf den Ball, als sei der gerade von ihr gespielt und getroffen worden. Dass dem allerdings nicht so war, und dass es darum ein heilloses Unterfangen würde, diesen Elfmeterpfiff noch zu verhindern, wurde ihr dann ziemlich zügig klar. Sie verzog sich kleinlaut an den Rand des Strafraums und konnte nur noch dabei zusehen, wie sich die Französinnen wenige Sekunden später zum zweiten Mal an diesem Abend in den Armen lagen.
Dieses Elfmetertor in der Nachspielzeit der ersten Hälfte habe seinem Team "ein bisschen den Hals gebrochen", erklärte Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch nach der 1:2-Niederlage seiner DFB-Auswahl. Nun gehört zur gesamten Wahrheit, dass Marina Hegering im Zweikampf mit der immer aktiven und gefährlichen Eugenie Le Sommer zu spät kam - dadurch ging die Kugel erst verloren. Oberdorf indes hätte durchaus eine andere Möglichkeit gehabt, als Grace Geyoro mit voller Wucht umzugrätschen - trotz der extremen Geschwindigkeit, mit der die Französin in diesem Moment auf dem Weg in die Tiefe war.
Frohms über Olympia-Ticket: "Wichtig zu wissen, dass wir eine zweite Chance haben"
Popp: "Dass so das zweite Tor fällt, ist ärgerlich"
"Da muss sie nicht mit der Grätsche kommen", haderte Kapitänin Alexandra Popp, die ihre grundsätzlich hoch geschätzte Kollegin bereits auf dem Feld getadelt hatte. "Lena geht mit sehr viel Tempo in den Zweikampf - da kann sie besser den Körper reinstellen und den Ball blocken. Davon hat sie am Ende mehr." Sie gehe stattdessen "ins Risiko, will alles reinhauen. Dass so das zweite Tor fällt, ist ärgerlich". Es sei nun mal kompliziert, einem 0:2-Rückstand gegen Frankreich hinterherzulaufen, so Popp. "Diese individuellen Fehler dürfen einfach nicht passieren."
Allein: Individuelle Aussetzer erlaubt sich die sehr inkonstante DFB-Auswahl in den vergangenen Monaten deutlich zu oft. Sie scheinen mehr oder minder reihum zu gehen, diesmal erwischte es Oberdorf, deren Wert für die Nationalelf normalerweise riesengroß ist. Sie gehört mit 22 Jahren zu den weltweit besten Spielerinnen auf ihrer Position - und wird auch in den Niederlanden am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) auf dem Rasen stehen, wenn Hrubesch und Co. ihre zweite Chance auf das Olympia-Ticket nutzen wollen. Das ist ganz sicher, zumal sich Oberdorf nach ihrem Patzer erfolgreich aufrappelte.
Oberdorf überzeugt nach der Pause auf einer anderen Position
Für Hegering, die nach einem Zusammenprall zur Pause draußen blieb (Hrubesch: "Sie hatte einen Cut im Mund, der genäht worden ist, dadurch war der Kreislauf ein bisschen daneben“), rückte die Sechserin neben Kathrin Hendrich in die Innenverteidigung. Ein Rollenwechsel, den Oberdorf bewältigte. „Sie hat es gut gemacht", lobte Bundestrainer Hrubesch, "sie konnte noch mal spielerische Akzente setzen, gerade im Aufbau."
Defensiv blieb der Sommer-Zugang vom FC Bayern zudem souverän und zeigte sich insgesamt gut erholt vom Missgeschick zuvor. In gewisser Weise taugte Nationalspielerin Oberdorf so als Symbolfigur der gesamten DFB-Auswahl. Während über die Leistung in der ersten Halbzeit nämlich aus guten Gründen reichlich Frust herrschte - Giulia Gwinn kritisierte den sogenannten "Angsthasenfußball", Hrubesch sah schlicht zu viele Fehler -, war das Team mit der Herangehensweise in der zweiten Hälfte grundsätzlich einverstanden. "Damit war ich sehr zufrieden", erläuterte der Coach, der genau beobachtete, wie seine verbesserte Elf zurückschlug, flexibler agierte, vehement aufs französische Tor drängte und durch Gwinns Elfmetertor verkürzen konnte.
In den Niederlanden, forderte Hrubesch, müsse es über die gesamte Spieldauer so aussehen. Wohl nur in diesem Fall könnte es für Oberdorf und Co. tatsächlich für Olympia reichen. "Einerseits glaube ich an meine Mannschaft, sie hat die Qualität", bekräftigte ihr Trainer zum wiederholten Mal. "Aber sie muss dafür alles tun, 100 Prozent zeigen. Bei uns reichen aktuell keine 90 Prozent." Die eigenen Fehler und Versäumnisse werden von den Top-Gegnerinnen gnadenlos ausgenutzt. Und dann steht man so da, wie Oberdorf am Ende der ersten Hälfte, kann nur noch dabei zusehen, wie auf der anderen Seite gefeiert wird.
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In Frankreich geht Hrubeschs Matchplan nicht auf
Popp, Schüller, Lohmann und die Sturmfrage
Beim 1:2 in Frankreich verwirft Horst Hrubesch seinen Matchplan nach 45 Minuten. Das 4-4-2 mit Lea Schüller und Alexandra Popp in der Doppelspitze bringt keinen durchschlagenden Erfolg. Wie verfährt der Interims-Bundestrainer nun, wenn es in den Niederlanden darum geht, die letzte Chance auf ein Olympia-Ticket zu nutzen?
Die Doppelspitze blieb ohne Erfolg: Alexandra Popp (re.) und Lea Schüller nach Frankreichs Treffer zum 2:0. picture alliance/dpa
Aus Lyon/Frankreich berichtet Leon Elspaß
Die Antwort folgte prompt, und sie verwunderte ein wenig. Ob man nun sagen könne, dass der Matchplan mit der Doppelspitze Lea Schüller/Alexandra Popp in der ersten Hälfte nicht richtig gepasst habe, wurde Horst Hrubesch nach dem 1:2 in Frankreich gefragt. Und der Interims-Bundestrainer verneinte: "Das würde ich nicht so sehen." Es folgte eine kurze Ausführung darüber, dass es auch in Halbzeit eins 20 Minuten gegeben habe, die unter Kontrolle gewesen seien. Richtig überzeugend waren seine Argumente allerdings nicht.
Zumal er an anderer Stelle vielfach die bessere zweite Halbzeit ansprach, explizit die fußballerische Leistung nach der Pause hervorhob - und, das wog freilich am schwersten, seinen Matchplan nach den ersten 45 Minuten komplett über den Haufen geworfen hatte. Eine sinnige Entscheidung - die Ursprungsidee ging schließlich nicht auf. Das konnte man an mehrerlei Beobachtungen festmachen.
Wer die kopfballstarken Schüller und Popp zeitgleich aufbietet, der sieht das Flankenspiel als ganz wichtiges Mittel an. Exakt dieses Mittel indes konnte die Nationalelf in der ersten Hälfte des Nations-League-Halbfinals nur sehr bedingt ausspielen. Die eine oder andere Ecke flog herein, zudem mühte sich die agile Klara Bühl auf dem linken Flügel, kam zweimal zum Abschluss. Doch dass die DFB-Auswahl über die Außen durchbrach, blieb eher eine Seltenheit. Die Folge: Bayerns Schüller und Wolfsburgs Popp fehlten verwertbare Zuspiele.
Nach der Umstellung zur zweiten Halbzeit ist die DFB-Elf besser im Spiel
Svenja Huth wurde auf der rechten Seite lahmgelegt. Die Außenverteidigerinnen Giulia Gwinn und Sarai Linder schoben nur selten selbstbewusst nach vorn - womöglich wegen des Hintergedankens, dass sie es mit äußerst flinken und konterstarken Französinnen aufnehmen mussten. Darüber hinaus kam es der wackeligen DFB-Elf nicht gerade zugute, dass der Zehnerraum oftmals unbesetzt blieb.
Popp und auch Schüller ließen sich zwar zuweilen fallen - der Ertrag blieb allerdings gering. Nach Ballgewinn wurde die Kugel oftmals ziemlich zügig wieder verloren, lange Schläge auf das Duo verpufften. Und wenn die beiden Angreiferinnen doch mal einen Ball sicherten, waren sie vorne recht isoliert. "Gerade wenn wir den Ball gewonnen hatten, haben wir schnell tief und vor allem hoch gespielt, obwohl wir relativ viel Raum hatten, gerade vor der Kette, um dort flach hineinzuspielen", sagte Popp, die in der ersten Hälfte Mut und Sicherheit vermisste.
Warum es nach der Pause besser lief? Keine der Protagonistinnen verwies konkret auf die Umstellungen. Dass sie einen Effekt hatten, und dass die deutsche Elf im 4-2-3-1 respektive 4-3-3 besser ins Spiel fand, war aber offensichtlich. Die dynamischere Jule Brand ersetzte Huth, Sara Däbritz brachte sich im zentralen Mittelfeld ein - und Sydney Lohmann machte sich fortan im Zehnerraum verdient.
Lohmann erweist sich als belebendes Element für die DFB-Auswahl
Die Spielerin des FC Bayern hat ihre Fähigkeiten in den Halbräumen schon oftmals unter Beweis gestellt, und auch in Lyon war sie ein belebendes Element, beschäftigte die beiden Sechserinnen Frankreichs, bot sich als Anspielstation an. Dass darüber hinaus Däbritz und Sjoeke Nüsken dabei mithalfen, die verschiedenen Ebenen im Mittelfeldzentrum zu besetzen und zu bespielen, kam der DFB-Auswahl im Kombinationsspiel entgegen. Die häufig klaffende Lücke zwischen dem mittleren und vorderen Mannschaftsteil wurde damit geschlossen.
Sicher war die Spielanlage gegen nun etwas abwartendere Französinnen auch in der zweiten Halbzeit bei weitem nicht perfekt, und auch in der zweiten Halbzeit traf Hrubeschs Nationalelf in Person von Gwinn nur per Handelfmeter. Dennoch taugten die Umbauten der DFB-Elf merkbar. Sie spielte flexibler, entwickelte etwas mehr Durchschlagskraft, war insgesamt gefährlicher, mutiger, weshalb sich die Frage stellt, wie Hrubesch am nächsten Mittwoch in den Niederlanden an den Start gehen will.
Bekenntnis
Dort gilt es bekanntlich, die letzte Chance auf die Olympia-Qualifikation zu nutzen. Setzt er in dieser Partie mit Finalcharakter erneut auf Huth? Bringt er erneut Schüller, die sich zwar redlich abmühte, aber nur einmal gut in Szene gesetzt (Nüsken, 38.) und ohne Torschuss nach 45 Minuten auf die Ersatzbank versetzt wurde? Oder vertraut er neuen Kräften? Vor allem Lohmann, eventuell aber auch Däbritz und Brand, die deutlich frischer als Vize-Kapitänin Huth wirkte, böten sich gegen die Niederlande für die Startelf an.
Kapitänin Popp vermied es am späten Freitagabend, sich in dieser Frage - Doppelspitze oder nicht? - zu positionieren. "Das ist die Entscheidung des Trainers." Ihr sei es egal, ob sie im Zweiersturm oder mit einer Zehnerin im Rücken auflaufe. Das, was Hrubesch sage, werde gemacht. Bleibt also abzuwarten, was der Interims-Bundestrainer vorgibt. Sollte er an der Doppelspitze festhalten, würde es allerdings überraschen.
Quelle Popp vermeidet ein klares
Vor Olympia-Entscheidungsspiel gegen Niederlande
Nach Platzwunde: Hegering fühlt sich wieder fit - und warnt vor Beerensteyn
Gegen Frankreich im Nations-League-Halbfinale musste Marina Hegering zur Halbzeit raus. Nun gibt sie Entwarnung, lobt eine Mitspielerin überschwänglich und weiß, auf welche Niederländerin sie sehr aufpassen muss.
Wieder startklar: Die verletzungserprobte Marina Hegering kann gegen die Niederlande auflaufen. IMAGO/MIS
Ihre Platzwunde im Mund unterhalb der Lippe musste mit zwei Stichen genäht werden. Doch das hält Marina Hegering nicht davon ab, am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) in Heerenveen aufzulaufen. Gegen die Niederlande geht es im Spiel um Platz drei der Nations League dann um das letzte europäische Olympia-Ticket.
"Mir geht's so weit gut. Ich hatte ein bisschen Kreislaufprobleme, von daher war es wahrscheinlich nicht clever weiterzuspielen", sagte Hegering am Sonntag. "Aber der Tag gestern hat sehr gutgetan, ich habe mich heute auf dem Platz auch wieder wohlgefühlt."
Kurz nach ihrer Verletzung war das 0:1 gegen Frankreich gefallen (Endstand 1:2), doch das eine habe mit dem anderen nichts zu tun gehabt. "Auf dem Platz ging es mir noch sehr gut", betonte die 33-Jährige, deswegen habe sie sich auch nicht auswechseln lassen. Erst in der Halbzeit habe sich das geändert.
Nüsken bittet um Geduld für die neue Doppel-Sechs
Für sie rückte Lena Oberdorf aus dem Mittelfeld nach hinten in die Viererkette. Bleibt die Frage, wen Hrubesch nun von Beginn an wo aufstellen wird. "Lena ist eine Spielerin, die im zentralen Bereich alles spielen kann", sagte Hegering und übertrieb dann etwas mit ihrem Lob: "Die kann man vorne in die Spitze stellen, auf der Zehn, der Acht, der Sechs und in der Innenverteidigung."
Ihre Wolfsburger Kollegin bringe "ein herausragendes Talent und alle Fähigkeiten mit, um sämtliche Positionen zu spielen". Oberdorfs Nebenfrau der ersten Hälfte im zentralen Mittelfeld war Sjoeke Nüsken.
Die Chelsea-Spielerin bat um etwas Geduld, damit sich die neue Doppelsechs mit ihr und Oberdorf einspielen könne, - und war recht zufrieden: "Wir standen kompakt, haben das Zentrum defensiv zugemacht - wie es die Vorgabe war." In der ersten Halbzeit sei es schwierig gewesen, offensive Akzente zu setzen: "Der Weg nach vorne war relativ weit." Nach Wiederanpfiff habe man weiter vorgeschoben, sodass es besser geklappt habe.
Zentrales Mittelfeld der Niederlande "sehr stark besetzt"
Die Enttäuschung nach Abpfiff sei "riesengroß" gewesen, sagte die Chelsea-Spielerin: "weil das Team auf dem Platz das Gefühl hatte, dass viel mehr drin war." Mit dem Druck des nun anstehenden Endspiels gehe jede Spielerin anders um, so Nüsken weiter, die einen Platz in der Startaufstellung sicher haben sollte. Durch die zweite Halbzeit des Frankreich-Spiels könne man "einen gewissen Schwung" mit in die Partie gegen die Niederlande nehmen.
Die Oranje Leeuwinnen verloren parallel 0:3 gegen Spanien, haben sich aber dennoch viel Respekt bei den DFB-Spielerinnen aufgebaut. "Die Niederlande sind gerade im Zentrum sehr stark besetzt und sehr eingespielt", sagte Hegering und spielte aufs stabile Dreiermittelfeld aus Danielle van de Donk, Sherida Spitse und Jackie Groenen an. Sie hob im Angriff die "unfassbar schnelle" Ex-Münchnerin Lineth Beerensteyn heraus.
Dass im Falle einer abermaligen Niederlage und dem Verpassen von Olympia die Zeit von Horst Hrubesch an der Seitenlinie der Nationalmannschaft enden würde, ist dem Team bewusst. "Er hat auch gesagt, dass er das erste Mal mit uns Mädels verloren hat", berichtete Hegering: "Das war uns nicht so ganz klar."
Paul Bartmuß
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Kommentar: Nicht nur die Spielerinnen müssen sich steigern
Die DFB-Frauen haben das Halbfinale der Nations League gegen Frankreich mit 1:2 verloren. Bundestrainer Horst Hrubesch gab keine überzeugende Figur ab. Ein Kommentar
Von Daniel Holfelder | Feb 24, 2024
Horst Hrubesch / Michael Steele/GettyImages
Der deutschen Frauen-Nationalmannschaft droht nach dem blamablen Abschneiden bei der WM die nächste Enttäuschung. Im Final Four der Nations League müssen Alexandra Popp und Co. mindestens Dritter werden, um sich für die Olympischen Spiele im Sommer zu qualifizieren. Den ersten Matchball hat das Team am Freitagabend vergeben. Im Halbfinale gegen Frankreich setzte es eine 1:2-Niederlage.
Damit es doch noch mit der Olympia-Quali klappt, müssen die deutschen Fußballerinnen nun das Spiel um Platz drei gegen die Niederlande gewinnen. Eine Leistung wie gegen die Französinnen darf sich die DFB-Elf dabei nicht erlauben. Viel zu mutlos war der Auftritt gegen die Équipe Tricolore, viel zu ideenlos das Spiel nach vorne. Torschützin Giulia Gwinn sprach hinterher zu Recht von "Angsthasenfußball". Dass Deutschland nach der Pause besser ins Spiel kam, war vor allem der Taktik der Französinnen geschuldet, die sich angesichts der 2:0-Führung zurückzogen und auf Konter lauerten.
Hrubesch redet die Niederlage schön
Umso befremdlicher wirkte die Analyse von Bundestrainer Horst Hrubesch. Der 72-Jährige redete die Niederlage schön. In der ersten Halbzeit habe seine Mannschaft zwar zu viele Fehler gemacht, gab Hrubesch am ARD-Mikrofon zu. Im zweiten Durchgang, fuhr er fort, habe man das Spiel aber bestimmt und nur keine Tore gemacht. Insgesamt fiel Hrubeschs Bewertung des Spiels reichlich oberflächlich aus. Bleibt zu hoffen, dass die HSV-Legende intern anders mit seinen Spielerinnen ins Gericht geht als nach außen.
Auch seine eigenen Entscheidungen sollte Hrubesch hinterfragen. Dass er die Aufstellung und sogar die bevorzugte Taktik (Flanken auf die kopfballstarken Popp und Schüller) schon Tage vor dem Spiel verriet, dürfte den Französinnen zumindest nicht geschadet haben. Funktioniert hat der Ansatz nicht wirklich. Flanken gut und schön, aber es braucht auch spielerische Lösungen, um überhaupt in gefährliche Flankenpositionen zu kommen. An Kreativität nach vorne mangelt es dem deutschen Team ohnehin, wie wir spätestens seit der WM wissen. Im Oktober trat Hrubesch die Nachfolge von Martina Voss-Tecklenburg an. Hat es bislang eine spielerische
Weiterentwicklung gegeben?
Hinzu kommen unglückliche Personalentscheidungen. Sarai Linder hatte ihre linke Seite gegen die pfeilschnelle Kadidiatou Diani überhaupt nicht im Griff. Eine Alternative für die Hoffenheimerin gab es gegen Frankreich und gibt es auch gegen die Niederlande nicht. Auf Linders Konkurrentin Felicitas Rauch hat Hrubesch bei der Kadernominierung verzichtet und auch keine andere gelernte Linksverteidigerin berufen.
Keine Wechsel im zweiten Durchgang
Eine weitere Stürmerin im Kader hätte dem deutschen Team angesichts des 0:2-Rückstands ebenfalls gut zu Gesicht gestanden. Da Hrubesch sowohl Alexandra Popp als auch Lea Schüller von Beginn an aufbot, saßen ausschließlich Torhüterinnen, Verteidigerinnen und Mittelfeldspielerinnen auf der Ersatzbank. Warum Nicole Anyomi, immerhin eine der Topscorerinnen der Bundesliga und bisher stets fester Bestandteil des Kaders, zu Hause bleiben musste, weiß nur der Bundestrainer.
Positiv muss erwähnt werden, dass Hrubesch zur Pause reagierte, von 4-2-2 auf 4-2-3-1 umstellte und dreimal wechselte. Vor allem Jule Brand sorgte in der zweiten Halbzeit für Schwung. Unverständlich blieb jedoch, warum Hrubesch im Laufe der zweiten 45 Minuten keine weiteren Wechsel vornahm. Mit Elisa Senß, Linda Dallmann, Laura Freigang und Vivien Endemann standen genug Offensivkräfte (wenn auch keine gelernte Angreiferin) zur Verfügung. Auch die Entscheidung, die gelb-verwarnte Lena Oberdorf für die verletzte Marina Hegering ins Abwehrzentrum zu beordern, hätte Hrubesch auf die Füße fallen können. Mit Sara Doorsoun und Sophia Kleinherne saßen zwei Innenverteidigerinnen 90 Minuten lang auf der Bank.
Fazit: Gegen die Niederlande müssen sich nicht nur die Spielerinnen steigern. Auch der Bundestrainer ist in der Pflicht. Die Nationalmannschaft braucht mehr als einen Gute-Laune-Onkel. Das gilt übrigens auch dann, wenn gegen die Elftal ein Sieg gelingt - trotz der Jobgarantie, die Hrubesch im Falle einer erfolgreichen Olympia-Quali vom DFB bekommen hat.
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27.02.2024 - 15:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.02.2024 - 15:15 von KLAUS.)
Spiel um Platz 3 wird zum eigentlichen Finale
Gwinn lobt Hrubesch: "Finde es gut, wenn ein Trainer auch mal lauter wird"
Eine letzte Chance gibt es noch: Am Mittwoch muss sich die deutsche Nationalmannschaft im "kleinen Finale" der Nations League gegen die Niederlande den Sieg holen, um im Sommer zu den Olympischen Spielen nach Paris reisen zu dürfen.
Auch sie kann laut werden: Giula Gwinn nach ihrem Tor im Halbfinale gegen Frankreich in Lyon. Corbis via Getty Images
Die Unsicherheit gilt es abzustellen. Rund 45 Minuten lang hatte die deutsche Nationalmannschaft bei der 1:2-Niederlage gegen Frankreich aus Sicht von Torschützin Giulia Gwinn "Angsthasen-Fußball" gezeigt. Übel genommen hatten die Teamkameradinnen Gwinn diese Formulierung aber nicht, zumal die Rechtsverteidigerin am Montag ergänzte: "Das war vielleicht ein bisschen hart formuliert. Die zweite Halbzeit war deutlich besser und mutiger, aber ich war auch emotional geladen." Zurecht, denn die deutsche Elf hatte zuvor über weite Strecken "nicht gezeigt, was in uns steckt, vor allem nicht von der Überzeugung her", wie Gwinn weiter anmerkte.
Entsprechend sei es auch bei der Spielanalyse etwas lauter geworden, bei der Interimstrainer Horst Hrubesch "ein bisschen direktere Worte, eine andere Tonlage", gefunden hatte. "Das war sehr passend, um uns klarzumachen, um was es geht. Ich finde es gut, wenn ein Trainer auch mal lauter wird, um zu motivieren", sagte Gwinn.
Mutig von Beginn an
Gegen die Niederlande soll am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) nun alles anders werden. Mutiger Fußball von der ersten Minute an sei das Ziel. "Wir wollen diesen Topmannschaften unseren Stempel aufdrücken. Wenn man für Olympia brennt, muss man ab der ersten Minute da sein", fordert Gwinn, die die Stärke der Niederlande vor allem in deren Kollektiv sieht. Im Halbfinale gegen Spanien (0:3) hatte das der Elf um Chefcoach Andries Jonker (einst Chefcoach bei den Männern des VfL Wolfsburg und Interimstrainer beim FC Bayern) allerdings nicht geholfen.
"Das wird ein All-in-Spiel. Wir haben nichts zu verlieren, können nur als Gewinner vom Platz gehen. Und wir haben die Qualität: Wenn wir das umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben, bin ich zuversichtlich, dass das Spiel positiv für uns ausgeht", kündigt Sarai Linder an. Bei der Linksverteidigerin überwiegen derzeit Optimismus und Vorfreude. "Das ist eine Riesenchance, ein super Spiel. Darauf freut man sich als Spielerin." Um den Teamgeist noch einmal zu stärken und die Köpfe freizubekommen, half zuletzt auch ein freier Nachmittag und ein gemeinsames Essen im Restaurant. "Einfach mal andere Themen besprechen als Fußball", das ist für Linder auch ein Schlüssel zum Erfolg.
"... auch für unser Trainerteam"
"Wir möchten es Horst zurückgeben, dass er uns diesen Olympiatraum vorlebt. Wir wollen das für uns schaffen, aber auch für unser Trainerteam", kündigt Gwinn derweil mit Blick auf Mittwoch an, auf die letzte deutsche Chance und die Aussicht, dass Hrubesch das Team bei einer Olympia-Qualifikation weiter betreuen würde.
Während sich in Sevilla also die spanische Nationalelf mit Frankreich duelliert (19 Uhr), die beide ihren Platz bei Olympia schon sicher haben, steigt das eigentliche Endspiel in Heerenveen.
Susanne Müller
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23-Jährige ist zuversichtlich vor Olympia-Entscheidung
Wie Angreiferin Bühl der DFB-Elf eine Stütze in schwierigen Zeiten ist
Auch ihr misslingt so manches, dennoch gehört Klara Bühl vor dem Olympia-Entscheidungsspiel in den Niederlanden zu den Hoffnungsträgerinnen des instabilen DFB-Teams. Sie kann für besondere Momente sorgen und auch dann zum Faktor werden, wenn sie auf sich allein gestellt ist.
Unverzichtbar für Horst Hrubesch: Klara Bühl verpasste keine Minute dieser Nations-League-Saison. IMAGO/MIS
Während Emre Can angetrieben von ein paar Usern in den sozialen Medien trotz oder gerade wegen wenig preisverdächtiger Leistungen zum Nationalspieler des Jahres 2023 gekürt wurde, ging die Wahl zur Nationalspielerin des Jahres ihren ganz normalen Gang.
Dass Klara Bühl mit deutlichem Abstand auf Position eins des Fan-Votings landete, war gewiss keiner Bierlaune und keinem Spaß geschuldet, sondern konnte objektiv mit ihren Auftritten begründet werden. Im DFB-Team wankt und ächzt derzeit einiges, doch sie ist weiterhin eine wichtige Stütze.
Sieben von sieben Nations-League-Spielen hat Bühl seit der verkorksten WM im vergangenen Sommer absolviert, stand jeweils über die gesamte Spieldauer auf dem Platz und erzielte immerhin vier Treffer - nur Teamkollegin Giulia Gwinn kommt ebenfalls auf diese Anzahl, wobei die Rechtsverteidigerin stets vom Elfmeterpunkt erfolgreich war.
Gegen Frankreich blitzt Bühls Klasse ein paar Mal auf
Zwar gelingt Bühl beileibe nicht alles - auch die Angreiferin des FC Bayern spielt teilweise durchwachsen, verheddert sich im Eins-gegen-eins, scheitert vor dem Tor. Von enormer Bedeutung ist sie für die schlingernde DFB-Auswahl aber trotzdem. Und gehört vor dem Olympia-Entscheidungsspiel in den Niederlanden an diesem Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) dementsprechend zu den Hoffnungsträgerinnen.
Die 23-Jährige verfügt nun mal über gleich mehrere besondere Fähigkeiten, die sie nicht selten herausragen lassen und immer gefährlich machen: Sie ist dynamisch, extrem wuchtig, besitzt einen guten Abschluss mit links wie rechts, sie kann aus dem Spiel flanken und gefährliche Ecken schlagen. Qualitäten, die die DFB-Auswahl dringend benötigt. Zumal die nimmermüde Bühl auch dann zum Faktor werden kann, wenn sie auf sich allein gestellt ist.
Beim 1:2 in Frankreich blitzte diese Klasse zumindest ein paar Mal auf. Insbesondere in der ersten Hälfte fehlte es der Nationalelf an Präzision und Sicherheit. Richtige Drangphasen konnte sich die Mannschaft von Bundestrainer Horst Hrubesch nicht erarbeiten, weil sie die Bälle schnell verlor, weil sie nicht richtig nachrückte beziehungsweise nachrücken konnte und weil Frankreich - etwas anders als in der zweiten Halbzeit - hoch stand und aggressiv wie präsent agierte. Auf der linken Seite war Bühl darum des Öfteren ziemlich allein, wenn sie an den Ball kam. Sie wusste sich indes zu behelfen.
In der 18. Minute verlagerte Sjoeke Nüsken das Spiel mit viel Übersicht und einem perfekten Flugball auf die linke Außenbahn. Bühl dribbelte, schloss letztlich mit links ab und forderte Keeperin Pauline Peyraud-Magnin zu einer Parade heraus. Ähnliches Spiel in der 30. Minute: Bühl forderte den Ball, bekam ihn diesmal flach von Lena Oberdorf, kurvte wieder in Richtung Tor und verzog nur knapp.
Bühl hadert in Frankreich mit mangelnder Kompaktheit
Manche Nationalspielerin bemängelte nach dieser Partie, dass in der ersten Hälfte der Mut gefehlt habe. In Richtung der sehr aktiven Bühl aber zielten diese Äußerungen sicherlich nicht. Hatte sie defensiv gemeinsam mit Sarai Linder zuweilen ihre Probleme mit den schnellen Französinnen, war sie offensiv vor allem vor der Pause ein Aktivposten - wenngleich der durchschlagende Erfolg ausblieb.
Von ihren Schüssen müsse einer reingehen, haderte die Angreiferin, die davon sprach, dass "die erste Hälfte überwiegend verschlafen" worden sei. Gegen die Niederlande dürfe das nicht noch mal passieren. Das Team müsse vielmehr von Anfang bis Ende so auftreten wie in Durchgang zwei. Beim Stand von 0:2 wirkte es mutiger, ging das Spiel - logisch - deutlich offensiver und mit offenem Visier an.
Vor der Pause sei es nicht gelungen, "wirklich kompakt zu sein", analysierte Bühl. Die Abstände zwischen den Mannschafsteilen waren teils deutlich zu groß. Das sei einerseits ein mannschaftstaktisches Thema, andererseits müsse jede Einzelne darauf achten, präsent in den Duellen zu sein.
Zuversicht aus besserer zweiter Hälfte
Den zweiten Olympia-Matchball "müssen und wollen wir nutzen", betonte die Offensivkraft, die in den zweiten 45 Minuten in Lyon mit der eingewechselten Jule Brand ab und an die Seite tauschte. Ein Modell, das auch am Mittwoch zum Tragen kommen könnte. Oder spielt rechts erneut Svenja Huth, die in Lyon völlig wirkungslos blieb?
Bühl erwartet in jedem Fall "sehr, sehr athletische" Niederländerinnen, die "schnell nach vorne spielen wollen". Da müssten grobe Fehler vermieden, wichtige Zweikämpfe gewonnen und Tore gemacht werden. Klingt simpel, ist es aber nicht. Bühl indes gab sich zuversichtlich. In der zweiten Hälfte habe sich die DFB-Elf Chancen herausgespielt, und "da gab es auch andere Phasen" in den vergangenen Monaten.
"Wir kommen jetzt vors Tor", bekräftigte sie. "Wir hatten einen Lattentreffer, sehr viele Standards, bei denen wir einen Tick zu spät wären. Heute sieht es scheiße aus", sagte Bühl am späten Freitagabend. "Aber wenn wir effizienter sind, wenn wir es vielleicht einen Tick mehr wollen, können wir einige Tore schießen." Schon an diesem Mittwoch. Die Nationalspielerin des Jahres wird alles daran setzen, ihren Teil dazu beizutragen.
Leon Elspaß
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27.02.2024 - 12:00 Uhr | News | Quelle: dpa
Popp denkt weiter über Rücktritt aus DFB-Team nach
©VfL Wolfsburg
Wie lange macht es Alexandra Popp noch? Vor dem entscheidenden Olympia-Qualifikationsspiel der DFB-Frauen ist auch das ein Thema.
DFB-Kapitän Alexandra Popp denkt weiter über einen Rücktritt aus dem Fußball-Nationalteam nach. «Die Gedanken habe ich ja jetzt tatsächlich schon länger. Natürlich beschäftige ich mich mit dem Thema auch weiterhin ein Stück weit», sagte die 32-jährige Wolfsburgerin in einem Sky-Interview, betonte aber: «Es gibt da keine Entscheidung oder sonst irgendwas.»
Popp hatte schon nach der EM 2022 in England und dem WM-Debakel 2023 in Australien mit einem Ende ihrer internationalen Karriere geliebäugelt. Die Stürmerin Popp soll an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) gegen die Niederlande ihr 137. Länderspiel bestreiten. Die Auswahl von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch muss die Partie um Platz drei in der Nations League gewinnen, um sich für die Olympischen Spiele im Sommer in Paris zu qualifizieren.
Davon abhängig machen will Popp ihre Entscheidung nach eigener Aussage aber nicht: «Nein, gar nicht.» Jetzt gehe es erst mal darum: «Fußball spielen, mich für Olympia qualifizieren.» 2016 in Rio de Janeiro hatte Popp mit den DFB-Frauen Gold gewonnen. Sie würde natürlich «noch gerne nach Paris fahren, wenn Horst mich mitnehmen würde», sagte Deutschlands «Fußballerin des Jahres».
Ob Paris der Schlusspunkt ihrer internationalen Karriere sein könnte, wurde Popp gefragt. «Ich hatte schon so viele perfekte Schlusspunkte, die irgendwie nicht funktioniert haben», sagte sie mit Blick auf das verlorene EM-Finale 2022 und das WM-Vorrunden-Aus 2023 in Australien. Zum Thema EM 2025 in der Schweiz sagte Popp lachend: «Da kann man auch schön Urlaub machen.» Ihr Vertrag in Wolfsburg läuft noch bis 2025.
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Hrubesch schließt weitere Zukunft beim DFB aus
"Taktisch nicht großartig was ändern": Beginnt die gleiche DFB-Elf?
Am Mittwoch steigt das Entscheidungsspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden um ein Olympia-Ticket. Alexandra Popp und Horst Hrubesch bleiben cool - und haben auch vor einem Elfmeterschießen keine Sorge.
Auch ihre Führungsstärke ist am Mittwoch gefragt: Alexandra Popp. IMAGO/Beautiful Sports
Vom besonderen Druck war Alexandra Popp am Dienstag nichts anzumerken, denn: "Doof gesagt sind wir das ja schon gewohnt." Auf gewisse Weise hat die 32-Jährige damit recht, schließlich hatten die DFB-Frauen in den vergangenen Monaten regelmäßig Spiele mit großer Bedeutung vor der Brust. Mit wechselhaftem Ausgang.
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Zuletzt setzte es mal wieder eine Niederlage, 1:2 gegen Frankreich hieß es im Nations-League-Halbfinale. Bundestrainer Horst Hrubesch will das nicht zu hoch hängen: "Eins muss man auch mal klar sagen: Wir reden hier von den vier besten Mannschaften in Europa", sagte er. "Wenn ich gegen Frankreich spiele, spiele ich nicht gegen irgendjemanden."
Nach der besseren zweiten Hälfte am Freitagabend gaben sich Popp und Hrubesch nun optimistisch, am Mittwoch gegen die Niederlande (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) daran anknüpfen zu können. "Taktisch werden wir nicht großartig was ändern", sagte Hrubesch und ließ damit erahnen, dass es womöglich wieder eine Doppelspitze aus Popp und Lea Schüller geben könnte. Alternativ wäre Sydney Lohmann wie nach Wiederanpfiff gegen Frankreich eine Kandidatin.
Popp steht Privatduell mit Janssen bevor
Alle Spielerinnen seien fit, zwei, drei kleine Blessuren bereiten keine Sorgen. Der 72-Jährige erklärte aber gleichzeitig, dass er nicht viel von Zahlenspielen und Systembezeichnungen halte: "Ob ich 4-4-2, 4-3-3 oder sonstiges spiele: Wir haben einen klaren Matchplan, den werden wir durchziehen."
Wie dieser aussehen soll, liegt auf der Hand: mit aktivem, aggressivem, selbstbestimmtem Angriffsspiel. Aber auch die Stärken der Niederländerinnen hat das DFB-Team im Blick. "Wir wissen um die Schnelligkeit der Stürmerinnen", sagte Popp. "Aber sie agieren natürlich nicht nur mit langen Bällen, sondern können den Ball auch sehr gut durchs Zentrum laufen lassen." Damit klangen ihre Aussagen fast identisch zu denen, die Marina Hegering am Sonntag getroffen hatte.
Popp selbst wird am Mittwoch ins Privatduell mit ihrer Vereinskollegin Dominique Janssen vom VfL Wolfsburg gehen müssen. Kontakt habe es zwischen den beiden zuletzt keinen gegeben, so die Stürmerin: "Jeder hat den Fokus voll auf seinen Teams. Wir wissen gegenseitig, wie wir spielen. Dome ist beidfüßig, von daher ist es generell schwierig, sie auf eine Seite zu lenken - weil sie mit beiden Füßen einen guten Spielaufbau hat. Klar ist: Morgen sind wir Feind, und wenn das Spiel vorbei ist, sind wir wieder Freund."
Hrubesch will so oder so zu Olympia reisen
Sollte es nach 120 Minuten noch keine Entscheidung über Platz drei der Nations League und damit das letzte Olympia-Ticket geben, droht der große Nervenkrimi. "Ich glaube, dass wir genug Elfmeterschützen haben", sagte Hrubesch ruhig.
Im Training laufe es in dieser Disziplin gut, auch wenn man die Situation nicht vollends nachstellen könne. "Aber ich habe eigentlich nicht vor, ins Elfmeterschießen zu gehen", sagte Hrubesch und lächelte.
Zwei Dinge stellte er zudem klar: Die Olympischen Spiele in Paris stünden ohnehin auf seinem Reiseplan in diesem Jahr - "aber ich würde es ganz gerne mit den Mädels machen". Und auch über seine Zukunft nach dem Amt des Bundestrainers ist er sich im Klaren: "Ich werde auf jeden Fall nicht weiter beim DFB arbeiten danach, nein."
Paul Bartmuß
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28.02.2024 - 09:15 Uhr | News | Quelle: dpa
Popp und Hrubesch schwelgen in Olympia-Erinnerungen
©IMAGO
Alexandra Popp gehörte zum Gold-Team von Rio 2016, Hrubesch holte damals mit den Männern Silber. Für die beiden steht Olympia über allem - und sie wollen unbedingt noch einmal ins Athletendorf.
Horst Hrubesch und Alexandra Popp haben vor dem entscheidenden Qualifikationsspiel der Fußballerinnen für Paris in Olympia-Erinnerungen geschwelgt. Der Interims-Bundestrainer erzählte bei der Pressekonferenz am Dienstagabend in Heerenveen von einem gemeinsamen Abend mit der deutschen Männer- und Frauen-Auswahl vor den Spielen 2016 in Rio de Janeiro und den Erlebnissen im Olympischen Dorf. «Die Mädels haben uns vor dem Finale perfekt unterstützt. Der Austausch war genial. Das war vielleicht meine Geburtsstunde, was den Frauenfußball angeht», sagte de 72-Jährige.
Während das Team um Popp damals Gold gewann, unterlagen die DFB-Männer im Finale im Elfmeterschießen Gastgeber Brasilien mit Superstar Neymar. Schon vor dem Abflug gab es eine Zusammenkunft bei einem Treffen in Frankfurt/Main. «Das war sensationell gut. Die Mädels haben uns damals eigentlich erklärt, was olympischer Fußball heißt. Das hat uns im Nachhinein auch in Rio geholfen», sagte Hrubesch.
Seine Spielerinnen müssen an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) die Partie gegen die Niederlande im Spiel um Platz drei der Nations League gewinnen, um bei den Olympischen Spielen im Sommer dabei zu sein. Die deutschen U21-Männer haben die Teilnahme für Paris bereits verpasst.
Hrubesch schwärmte zuletzt auch regelmäßig von der Atmosphäre im Olympischen Dorf. Um das noch einmal zu erleben, müssten die DFB-Frauen jedoch das Finale in Paris erreichen, da vorher in anderen Städten gespielt wird. Popp erinnerte in einem Sky-Interview an einen Auflauf von Sportlern in der Athletenunterkunft von Rio, als alle Sprintstar Usain Bolt bewunderten.
«Ich glaube, vor dem Abflug ist da etwas zwischen uns entstanden, das sich durch das ganze Turnier gezogen hat», berichtete die 32 Jahre alte Wolfsburgerin von den beiden deutschen Mannschaften. Sie stellte die Sommerspiele noch über Europa- und Weltmeisterschaften: «Olympia ist das größte Turnier, das du als Sportlerin haben kannst.» Die DFB-Frauen feierten in Rio im Deutschen Haus auch zusammen mit den Männern: «Das war der perfekte Abschluss.»
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Dreimal Bronze - einmal Gold: Die Olympia-Geschichte der DFB-Frauen
Mit einem Sieg gegen die Niederlande könnten sich die DFB-Frauen für die Olympischen Spiele qualifizieren. Bei der letzten Teilnahme gab es Gold - und davor einen Bronze-Hattrick. Ein Blick in die Geschichtsbücher.
Von Helene Altgelt | 3:17 PM GMT+1
Marozsan, Popp und Goeßling durften 2016 die Goldmedaille bejubeln / Jean Catuffe/GettyImages
Bisher sind die USA das erfolgreichste Team bei den Olympischen Spielen im Frauenfußball. Im Medaillenspiegel folgt Deutschland aber direkt danach. Von den bisher sieben Turnieren nahmen die DFB-Frauen an fünf teil. Nur einmal, bei der historischen Premiere 1996 in Atlanta, gab es anschließend keine Medaille.
1. Die Premiere: 1996 in Atlanta
Die ersten Olympiasiegerinnen: Die USA 1996 / Gilbert Iundt/GettyImages
Zum ersten Mal fanden 1996 in Atlanta die Olympischen Spiele mit einem Turnier im Frauenfußball statt - reichlich spät und ein historischer Moment. Nur die acht besten Teams der letzten WM 1995 nahmen teil - was das Scheitern der Deutschen in der Vorrunde weniger dramatisch aussehen lässt.
In einer Gruppe mit Norwegen, Brasilien und Japan wurde die DFB-Auswahl mit vier Punkten Dritter. Deutschland schrieb trotzdem Geschichte, weil Bettina Wiegmann das erste Frauenfußball-Tor bei den Olympischen Spielen schoss. Die erste Goldmedaille schnappten sich, natürlich, die USA, die im Finale China besiegten.
2. Erste Medaille: 2000 in Sydney
Vier Jahre später nahmen erneut nur acht Teams teil. Deutschland, als Mitfavorit nach Australien gefahren, machte es besser als bei der ersten Ausgabe des Turniers und gewann seine Gruppe souverän mit drei Siegen.
Im Halbfinale war gegen den späteren Olympiasieger Norwegen wegen eines unglücklichen Eigentores Schluss, aber das Spiel um Platz drei konnte die DFB-Elf gewinnen. Bronze war die erste Medaille eines deutschen Fußballteams bei Olympia seit 1988, eine kleine Durststrecke endete.
3. Bronze: 2004 in Athen
Birgit Prinz (links) war sich auch für eine Grätsche nicht zu schade / DANIEL GARCIA/GettyImages
2004 war Birgit Prinz auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Die DFB-Rekordnationalspielerin erzielte bei den Olympischen Spielen in Athen fünf Treffer und wurde gemeinsam mit der Brasilianerin Cristiane Torschützenkönigin. Erstmals gab es bei Olympia ein Viertelfinale.
Deutschland blieb bis zum Halbfinale ohne Punktverlust, musste sich dort aber wieder dem späteren Olympiasieger, in diesem Fall den USA, geschlagen geben. Im Spiel um Platz drei gab es aber einen Sieg - gegen den historisch gesehen absoluten Lieblingsgegner bei den Olympischen Spielen: Schweden.
4. Bronze-Hattrick: Peking 2008
Aller guten Dinge sind drei! Die USA wurden 2008 zum dritten Mal Olympiasieger, und die DFB-Frauen holten zum dritten Mal hintereinander die Bronzemedaille. Vielleicht ein wenig enttäuschend, schließlich war die Elf von Silvia Neid als Doppel-Welstmeister (2003 und 2007) an den Start gegangen.
Im Viertelfinale gab es wieder einen Sieg gegen Schweden, dann folgte in der Neuauflage des WM-Finales von 2007 die erste Niederlage der Geschichte gegen Brasilien und ein versöhnliches Finish im Spiel um Platz drei.
5. Erste Enttäuschung: London 2012
Die Heim-WM 2011 sollte für die DFB-Frauen ein rauschendes Fußballfest werden, ein zweites Sommermärchen. Diese Hoffnungen wurden nicht erfüllt, die Neid-Elf spielte biederen Fußball und verabschiedete sich im Viertelfinale. Damit qualifizierte sich Deutschland zum ersten Mal nicht für die Olympischen Spiele, die ein Jahr später in London stattfanden.
6. Gold in Rio 2016
Gelungener und emotionaler Abschied: Silvia Neid jubelt / Jean Catuffe/GettyImages
2016 kamen gleich zwei Dinge zusammen: Brasilien war in den 2010er-Jahren ein guter Ort für den deutschen Fußball, und Schweden bei den Olympischen Spielen traditionell ein guter Gegner. Die Kombination führte zu der vielumjubelten ersten Goldmedaille, im letzten Spiel von Silvia Neid, die nach mehr als zehn Jahren von ihrem Trainerposten zurücktrat.
Dabei stand das Olympiamärchen nach der Gruppenphase noch auf der Kippe, Deutschland wurde nur knapp dank der besseren Tordifferenz Gruppenzweiter. Danach folgten Siege gegen China und Kanada, und schließlich im Finale gegen die Schwedinnen, die zuvor bereits die USA und Brasilien im Elfmeterschießen ausgeschaltet hatten.
So war der Weg für Deutschland frei - Dzsenifer Marozsán machte im Endspiel die Partie ihres Lebens, Neid bekam ihren gebührenden Abschied und der deutsche Fußball seine erste Goldmedaille.
7. Tokio 2020: Nicht qualifiziert
Weniger erfreulich lief das erneute Zusammentreffen mit Schweden bei der WM 2019: Im Viertelfinale zog Deutschland in Rennes den Kürzeren, sodass die Qualifikation für Tokio 2020 (wegen Corona ein Jahr später ausgetragen) verpasst wurde. Es war ein spektakuläres olympisches Turnier, bei dem Schweden erneut im Finale die Goldmedaille verwehrt blieb und Kanada einen unerwarteten Siegeszug feierte.
8. Paris 2024: ?
Bisher sind für die Olympischen Spiele in Frankreich acht der zwölf Teams qualifiziert: Titelverteidiger Kanada, die USA, Gastgeber Frankreich, Spanien, Kolumbien, Brasilien, Neuseeland und Australien. Ein hochkarätiges Feld also.
Quelle
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