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05.02.2024 - 18:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.04.2024 - 11:40 von KLAUS.)
California Dreaming: Was die amerikanische Frauenfußball-Liga so attraktiv macht
Von Helene Altgelt | 12:39 PM GMT+1
Felicitas Rauch wechselt, wie viele europäische Spielerinnen, in die USA / Sebastian Widmann/GettyImages
Es war ein klarer Trend im Winter-Transferfenster: Gleich drei Spielerinnen sind aus der Frauen-Bundesliga in die amerikanische National Women's Soccer League gewechselt. Das liegt vor allem an einem lukrativen neuen TV-Deal, aber nicht nur. Was macht die US-Liga so attraktiv?
Die Geschichte: Zuletzt wenige deutsche Spielerinnen in den USA
Lukrativer neuer TV-Vertrag für die NWSL
Verträge in Europa sorgen nur für einen Bruchteil der Einnahmen
Investitionen der Klubs in Ablösesummen und Gehälter
Mehr Sichtbarkeit und Werbedeals für NWSL-Spielerinnen
US-Liga sportlich sehr ausgeglichen
Die Geschichte: Zuletzt wenige deutsche Spielerinnen in den USA
In dieser Winter-Transferperiode sind Felicitas Rauch (zu North Carolina Courage), Maximiliane Rall (Chicago Red Stars) und Marie Müller (Portland Thorns) in die USA gewechselt. Auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Entwicklung, denn in den letzten Jahren spielten nur wenige Deutsche in Amerika. Viele Jugendspielerinnen gehen in die USA, um dort auf hohem Niveau am College zu spielen, aber in der Profiliga NWSL sah das anders aus.
Der Trend beschränkt sich nicht nur auf Deutschland: Auch aus England oder Frankreich wechselten diesen Winter Spielerinnen in die US-Liga. Der Zeitpunkt ergibt Sinn, da die amerikanische Liga einen anderen Zeitplan hat und die Saison im März beginnt.
Zuletzt hatte Dzsenifer Marozsán per Leihe bei OL Reign gespielt, 2021 war das. Das lag aber auch an der Kooperation ihres Klubs, Olympique Lyonnais, mit dem US-Verein. Auch Almuth Schult wechselte für eine kurze Zeit zu Angel City. Davor hatte es in den frühen 2010er-Jahren eine Welle an Wechseln in die USA gegeben. Welttorhüterin Nadine Angerer, Inka Grings, Conny Pohlers und Kerstin Garefrekes machten sich 2013 und 2014 auf nach Amerika.
Nationaltorhüterin Nadine Angerer ging vor zehn Jahren in die USA / Minas Panagiotakis/GettyImages
Das war, kurz nachdem die NWSL im November 2012 gegründet wurde. Zuvor hatte es bereits zwei weitere US-Ligen gewesen, die für europäische Spielerinnen sehr attraktiv waren. Die USA waren lange der einzige Standort, an dem man vom Fußball leben konnte. Beide Vorgänger-Ligen brachen aber wegen finanzieller Probleme zusammen. Bei der NWSL ist das anders: Finanziell ging es der Liga sogar nie besser - was einer der Hauptgründe für die vielen Wechsel aus Europa ist.
Lukrativer neuer TV-Vertrag für die NWSL
Im November wurde ein neuer TV-Deal beschlossen, der von den Verantwortlichen mit typisch amerikanischem Pathos umjubelt wurde: Der Vertrag wird "das Spiel für unsere Liga und die Spielerinnen, die jede Woche auf dem Platz stehen, grundlegend verändern", sagte NWSL-Chefin Jessica Berman: "Das ist der Start in unsere Zukunft." Soweit nichts Neues - die Dimensionen des Vertrages aber schon.
Das neue Medienrechtepaket ist das Größte, das je von einer nordamerikanischen Frauensportlige geschnürt wurde. Ganze 240 Millionen Dollar (rund 223 Millionen Euro) erhält die Liga für den Vertrag über vier Jahre. Das sind komplett neue Dimensionen, die Liga ist damit in eine andere finanzielle Stratosphäre durchgebrochen. Hauptpartner ist sind die TV-Sender ESPN und CBS Sports, außerdem Prime Video und Scripps Sports.
Zum Vergleich: Der vorherige Dreijahresvertrag hatte 4,5 Millionen Dollar eingebracht. Pro Jahr sind das also 1,5 Millionen Dollar - bei dem neuen Vertrag dagegen 60 Millionen Dollar. 40 Mal so viel wie zuvor. Da sind die überschwänglichen Worte verständlich, es ist tatsächlich eine Explosion der Einnahmen, wie sie selten zuvor gesehen wurde.
NWSL-Chefin Jessica Berman war hauptverantwortlich für den Deal / Meg Oliphant/GettyImages
Verträge in Europa sorgen nur für einen Bruchteil der Einnahmen
Dagegen wirken auch die europäischen TV-Verträge läppisch. Der aktuelle Deal der englischen Women's Super League wurde 2021 als Meilenstein gefeiert, er bemisst sich auf acht Millionen Pfund pro Jahr, was zehn Millionen Dollar entspricht. Selbst die aktuell attraktivste und finanzstärkste europäische Liga bleibt damit deutlich hinter den amerikanischen Verhältnissen zurück. Für den neuen Vertrag, den die Women's Super League aktuell aushandelt, sollen die Einnahmen auf 20 Millionen Pfund (25 Millionen Dollar) ansteigen.
Und Deutschland? In der Frauen-Bundesliga wurde das Medienrechte-Paket für die Jahre 2023/24 bis 2026/27 ebenfalls als Schritt in neue Dimensionen gefeiert. Schließlich wurden die Einnahmen pro Jahr um das 16-Fache gesteigert. Jetzt liegen sie bei etwa fünf Millionen pro Jahr - eine deutliche Verbesserung zu den Vorjahren, aber nur ein Achtel von dem, was die amerikanische Liga absahnt.
Investitionen der Klubs in Ablösesummen und Gehälter
Die Folgen des TV-Deals sind bereits stark zu spüren. Die Rekorde purzeln, und in Zukunft wird das nur noch mehr der Fall sein. Der Rekord für die höchste Ablösesumme (Jessie Fleming zu Portland) wurde bereits gebrochen und wird voraussichtlich bald wieder überboten.
Und natürlich bleibt auch mehr Geld für das Gehalt der Spielerinnen. Das "Salary Cap", also die Obergrenze, wurde als Reaktion auf den neuen TV-Deal bereits angehoben. Bald gab es einen neuen Rekord für den Vertrag mit dem höchste Gehalt: US-Stürmerin Mallory Swanson unterzeichnete kürzlich einen Vierjahresdeal über zwei Millionen Dollar mit den Chicago Red Stars.
Topstar der Liga: Mallory Swanson / John Todd/ISI Photos/USSF/GettyImages
Mehr Sichtbarkeit und Werbedeals für NWSL-Spielerinnen
Natürlich kassieren nicht nur die Topstars wie Swanson, sondern auch die anderen Spielerinnen, nun deutlich mehr. Die finanzielle Komponente war sicherlich ein Beweggrund der vielen europäischen Spielerinnen, die es in die USA zieht. Zudem es noch einen indirekten Bonus gibt: Das Marketing der Spielerinnen ist in der amerikanischen Liga auf einem ganz anderen Level als in Europa. Durch die Sichtbarkeit und die Plattform, die sich ihnen bietet, können die Spielerinnen also auch attraktivere Werbe-Deals abschließen.
Die bestbezahlten Spielerinnen der Welt beziehen den Großteil ihrer Einnahmen nicht aus dem Gehalt durch den Klub, sondern von Sponsoren und Werbepartnern. Forbes hat gezeigt, dass die beiden Topstars der USA Megan Rapinoe und Alex Morgan im letzten Jahr damit mehr als sechs Millionen Dollar einnahmen. Es ist kein Zufall, dass auf der Forbes-Liste der zehn bestbezahlten Fußballerinnen 2023 alle bis auf zwei in den USA spielten.
US-Liga sportlich sehr ausgeglichen
Die finanzielle Attraktivität der Liga ist sicherlich der Auslöser für die Welle an Transfers in die NWSL. Daneben gibt es auch noch andere Gründe - denn dass Geld alleine nicht reicht, zeigt sich etwa daran, dass im Frauenfußball immer noch keine Stars in die saudi-arabische Liga gewechselt sind. Die USA sind dazu kulturell sehr attraktiv - Müller und Rall sprachen von einem Traum, der in Erfüllung gehe.
Sportlich ist die Liga ebenfalls reizvoll: Mit dem komplett anderen Spielstil bietet sich eine neue Herausforderung. In der NWSL braucht es vor allem Tempo, Laufstärke und Athletik. Taktik zählt weniger als in Europa, stattdessen geht es schnell hin und her. Das zu erleben, ist interessant und bietet die Möglichkeit, sich als Spielerin weiterzuentwickeln.
Last but not least ist die NWSL als ausgeglichenste Frauen-Liga der Welt bekannt. Das ist nicht nur ein Marketing-Gag: Am Ende der regulären Saison 2023 trennten den Ersten, San Diego Wave, nur dreizehn Punkte vom Zwölften, den Chicago Red Stars. Ein Unterschied der Welten zur Bundesliga, wo es 51 Zähler zwischen Bayern und Potsdam waren. In der NWSL kann jeder jeden schlagen - und in den Playoffs wird nochmal alles auf Null gestellt. Für das Abenteuer USA gibt es also gute Gründe - es wird interessant, zu sehen, inwiefern sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren fortsetzt.
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Wechsel von Madrid nach San Francisco
Kundananji aus Sambia stellt neuen Ablöse-Weltrekord auf
Jule Brand hat schon eine unangenehme Erfahrung mit ihr gemacht: Racheal Kundananji heißt die neue teuerste Spielerin der Frauenfußball-Geschichte. Die Sambierin wechselt zu einem neu gegründeten Klub in den USA.
Bei der WM traf sie einmal gegen Costa Rica: Racheal Kundananji (li.) IMAGO/ZUMA Wire
Es lief die 48. Minute des letzten DFB-Tests vor der WM 2023, als Jule Brand den Ball am Mittelkreis verlor - an eine gewisse Racheal Kundananji. Der Rest ist Geschichte: Barbra Banda erzielte aus diesem Konter heraus das 1:0 für Sambia, ließ zwei weitere Tore folgen und schickte die deutsche Elf mit einer 2:3-Niederlage im Gepäck nach Australien.
Dass ebenjene Kundananji sieben Monate später zur teuersten Spielerin der Frauenfußball-Geschichte avancieren würde, war damals noch nicht ansatzweise abzusehen. Doch genau so kam es an diesem Dienstag.
Da verkündete Bay FC, ein neu gegründeter kalifornischer Klub, die Verpflichtung der sambischen Stürmerin von Madrid CFF bis Ende der Saison 2027 - plus Option für ein weiteres Jahr.
Die Sambierin stürmte auch schon in Kasachstan
"Sie ist ein enormes Talent mit dynamischen Angriffsqualitäten und einem unglaublichen körperlichen Profil", sagte Managerin Lucy Rushton: "Racheal verfügt über eine Gelassenheit vor dem Tor und die natürliche Fähigkeit, mit verschiedenen Arten von Abschlüssen und aus verschiedenen Positionen zu treffen."
Acht Tore in 14 Saisonspielen erzielte die Mittelstürmerin, die auch schon in Kasachstan für BIIK Kazygurt auflief, in der laufenden Saison für den spanischen Tabellenvierten aus Madrid. Transfergerüchte rankten daher in den vergangenen Wochen schon mehrere empor.
Austin Buchanan, Scouting-Chef des Bay FC, sagte: "Dies ist der Höhepunkt einer Menge an Arbeit, die hinter den Kulissen abgelaufen ist." Internationale Medien berichten übereinstimmend von einer Ablöse von 735.000 Euro zuzüglich 75.000 Euro erfolgsabhängiger Boni.
Beattie, Oshoala - und nun Kundananji
Neuer Weltrekord für den Frauenfußball - mal wieder. Erst in diesem Winter hatte Mayra Ramirez die bisherige Marke mit insgesamt rund 500.000 Euro mutmaßlich überboten, die wiederum im Spätsommer 2022 von Keira Walsh aufgestellt worden war.
Der finanzkräftige Bay FC tritt zur Saison 2024 erstmals in der boomenden US-Frauenliga, der NWSL, an. Kundananji ist dabei nicht der erste prominente Name im Kader des neuen Klubs: Anfang Februar war Jennifer Beattie vom FC Arsenal gekommen, wenige Tage später folgte mit Asisat Oshoala vom FC Barcelona die fünfmalige afrikanische Fußballerin des Jahres.
Am 17. März wird es für Kundananji und Co. erstmals in der NWSL ernst: im innerkalifornischen "Derby" gegen Angel City FC.
pab
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Alpin-Star beteiligt sich an NWSL-Team
Lindsey Vonn hält Anteile an den Utah Royals
Die ehemalige Skirennläuferin Lindsey Vonn hat ihre geschäftlichen Aktivitäten erweitert und hält künftig Anteile an den Utah Royals, die fortan in der National Women's Soccer League beheimatet sind.
Olympiasiegerin und Geschäftsfrau: Lindsey Vonn, hier beim Formel-1-Rennen in Las Vegas im Oktober. IMAGO/eu-images
Olympiasiegerin Vonn (39) gehört einer Investorengruppe um Ryan Smith, dem Besitzer der Utah Jazz, und David Blitzer, Boss der Philadelphia 76ers, an. Deren Global Football Holdings hält Anteile an mehreren Vereinen, der FC Augsburg und der seit kurzer Zeit von Oliver Glasner trainierte englische Premier-League-Klub Crystal Palace zählen dazu. Und nun auch die Utah Royals.
"Ich freue mich sehr, Frauen und insbesondere Frauen in Utah zu unterstützen", sagte Vonn in einem vom Klub geteilten Video. Die Royals spielten von 2018 bis 2020 in der US-amerikanischen National Women's Soccer League (NWSL), ehe alle Verträge an die neu gegründete Franchise Kansas City NWSL übergingen.
Saisonstart am 16. März
Vonn und Co. unternehmen jetzt einen neuen Anlauf. Die Saison in der NWSL startet am 16. März, die Royals treffen dann auf die Chicago Red Stars mit der früheren Bayern- und Nationalspielerin Maximiliane Rall. "Ich werde da sein", versprach Vonn.
Nicht nur die Royals sind neu in der Liga, zudem stieß auch der Bay FC aus dem kalifornischen San Jose hinzu. Somit sind es zur neuen Saison 14 Teams, die an den Start gehen.
aho, sid
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Schwierige Platzbedingungen in San Diego
Naeher als Heldin: USA im Gold-Cup-Finale gegen Brasilien
Beim Gold Cup hat Gastgeber USA auf dramatische Weise das Finale erreicht. Torhüterin Alyssa Naeher verursachte erst einen scheinbar fatalen Elfmeter, ehe sie später drei dieser Sorte parierte.
Gefeierte Frau des Abends: Alyssa Naeher (li.). Getty Images for USSF
Die Frauen-Nationalmannschaft der USA spielt beim Gold Cup nach einem dramatischen Finaleinzug um den Titel. Torhüterin Naeher avancierte beim 3:1 im Elfmeterschießen des Halbfinals gegen Kanada zur Heldin - nun wartet in der Nacht zum Montag ein Duell mit Brasilien im Endspiel.
Die Selecao setzte sich sicher mit 3:0 gegen Mexiko durch. Spannender war es aber in der Partie der Vereinigten Staaten gegen Kanada. In der Nachspielzeit der Verlängerung verursachte Naeher einen Strafstoß, den die Kanadierinnen in Person von Leon zum 2:2 nutzten (120.+7). Schon in der regulären Spielzeit hatten die Ahornblätter recht spät den Ausgleich geschafft (Huitema, 82.). Dann drehte Naeher aber im Elfmeterschießen auf, parierte gleich drei Mal und traf mit ihrem eigenen Versuch zum 2:0.
Diskutiert wurde auch über die Platzbedingungen im Snapdragon Stadium in San Diego. Der Rasen stand bei der Partie stark unter Wasser. "Das war kein Spiel, in dem man Fußball spielen konnte", sagte US-Kapitänin Horan. Entscheidend sei der Kampfgeist gewesen.
sid, pab
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US-Liga im Vormarsch
Orlando macht DFB-Schreck Banda zur zweitteuersten Spielerin der Welt
Kurz vor Saisonstart sorgt die NWSL mit einem weiteren Top-Transfer für Aufsehen. Orlando Pride macht Barbra Banda zur zweitteuersten Spielerin der Welt. In Deutschland ist sie keine Unbekannte.
Barbra Banda soll Orlando Pride zum Meisterschaftskandidaten machen picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Im vergangenen Sommer machte sich Barbra Banda auch in Deutschland einen Namen. Mit der sambischen Nationalmannschaft versetzte sie dem Team von Ex-Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg einen herben Dämpfer vor der letztlich enttäuschenden WM in Australien und Neuseeland: Mit ihrem Doppelpack inklusive Last-Minute-Siegtor war die 23-Jährige entscheidend am 3:2-Sieg beteiligt.
Nun schreibt Banda erneut Schlagzeilen. Denn seit Freitagmorgen ist ihr Wechsel in die US-amerikanische NWSL offiziell - und Banda die zweitteuerste Fußballspielerin der Geschichte. Orlando Pride sind die Dienste der Stürmerin nach eigenen Angaben umgerechnet 677.000 Euro Ablöse wert.
Orlando Pride verfolgt große Ziele
Für ihren bisherigen Arbeitgeber Shanghai Shengli, für den sie seit 2020 auflief, schoss sie in der abgelaufenen Spielzeit 16 Tore in der Chinese Super League. In der Abschlusstabelle lief das Team aus der Millionen-Metropole als Zweiter ein.
Banda waren als bisher einzige Spielerin der Geschichte zwei Dreierpacks in aufeinanderfolgenden Spielen eines Olympischen Fußballturniers gelungen: 2021 in Tokio, erst gegen die Niederlande (Endstand: 3:10 ), dann beim 4:4 gegen China. Beim Afrika-Cup der Frauen ein Jahr später stand Banda dennoch nicht im Kader Sambias. Berichten zufolge sollen Bandas Testosteronwerte höher als erlaubt gewesen sein, es kam zum Streit zwischen Verbänden.
In Florida feiert man die Verpflichtung Bandas als Coup: "Es war immer unsere Vision, die Orlando Pride zu einem NWSL-Meisterschaftsanwärter aufzubauen, und wir glauben, dass Investitionen in die besten Spielerinnen der Welt eine Voraussetzung für den Erfolg sind", erklärte Pride-Eigentümer Mark Wilf in einer Mitteilung. "Barbra Banda bringt ein neues Maß an technischem Können, Körperlichkeit und Tempo in unseren Angriff." In der Spielzeit 2023 verpasste Orlando die Play-offs zur Meisterschaft.
Die NWSL rüstet auf
Bereits Mitte Februar war Bandas Nationalteam-Kollegin Rachael Kundananji in die NWSL zum neu gegründeten Bay FC aus Kalifornien gewechselt - und mit einer Ablösesumme in Höhe von mindestens 735.000 Euro zur teuersten Spielerin der Welt aufgestiegen .
"Die National Women's Soccer League ist eine der wettbewerbsfähigsten und stärksten Ligen der Welt, daher verspüre ich große Demut, die Chance zu bekommen, in dieser Liga zu spielen", erklärte nun Banda ihren Wechsel in die boomende US-Frauenliga, die jüngst einen historischen TV-Vertrag präsentierte und in einer Woche ihren Saisonauftakt begeht.
Für Pride, das zuvor unter anderem die beiden brasilianischen Nationalspielerinnen Luana und Rafaelle sowie die zweimalige Weltmeisterin Morgan Gautrat (USA) verpflichtete, geht es am ersten Spieltag am 16. März gegen Racing Louisville.
kmx
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Brasilien wird Zweiter bei stark besetztem Turnier
Horan köpft goldenes Tor: USA gewinnen Premierenausgabe des Gold Cup
11.03.24 - 09:54
Gastgeber USA hat die erste Ausgabe des Women's Gold Cup für sich entschieden. Im Finale gegen Brasilien reichte ein wuchtiger Kopfball.
Gold-Cup-Siegerinnen und ihre individuellen Auszeichnungen: Lindsey Horan mit dem Fairplay-Award, Jaedyn Shaw mit goldenem Ball, Alyssa Naeher (v. li.) mit goldenem Handschuh. Getty Images for USSF
Exakt mit Anbruch der Nachspielzeit der ersten Hälfte schlug Emily Fox eine Halbfeldflanke von rechts hinein, innen wuchtete die großgewachsene Lindsey Horan den Ball in die lange Ecke (45.+1). Das sollte dem USWNT im Snapdragon Stadium von San Diego/Kalifornien zum Titel reichen.
Die USA richteten das neue Turnier als Gastgeber aus. Unter den zwölf teilnehmenden Teams in drei Vierergruppen waren nicht nur CONCACAF-Verbände, sondern auch vier Gastnationen aus dem CONMEBOL (Südamerika): Neben Brasilien starteten auch Kolumbien, Argentinien und Paraguay - also die vier besten Mannschaften der Copa America Femenina 2022 .
Jaedyn Shaw gewann den goldenen Ball als beste Spielerin des Turniers, Alyssa Naeher nach ihrer Gala im Halbfinale den goldenen Handschuh als beste Keeperin. Die Kanadierin Adriana Leon wurde als beste Torschützin, Teamkollegin Olivia Smith als beste Nachwuchsspielerin ausgezeichnet.
pab
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Kanada muss sich in Columbus geschlagen geben
USA gewinnen SheBelieves-Cup vom Elfmeterpunkt
Die US-Frauen haben sich im eigenen Land durchgesetzt und das Finale im SheBelieves-Cup gegen Nachbar Kanada im Elfmeterschießen gewonnen. Es ist der fünfte Titel in Serie in diesem Wettbewerb.
Finalsiegerinnen: US-Torhüterin Alyssa Naeher (li., verdeckt) wird von ihren Teamkolleginnen bestürmt. Getty Images
Rekordweltmeister USA entschied das traditionsreiche Einladungsturnier in der Nacht zum Dienstag (MESZ) in Columbus/Ohio durch ein 5:4 im Elfmeterschießen über Kanada für sich. Nach 90 Minuten hatte es 2:2 (0:1) gestanden.
Adriana Leon (40.) hatte Kanada in Führung gebracht, ehe Sophia Smith von den Portland Thorns (50./68.) die Partie zunächst für die USA drehte. Vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit rettete abermals Leon, sie spielt in Englands Oberhaus für Aston Villa, ihr Team per verwandeltem Strafstoß ins Elfmeterschießen.
Auch Brasilien siegt im Elfmeterschießen
Im "kleinen Finale" setzte sich Brasilien, das mit WM-Rekordtorschützin Marta (38) in der Startelf aufwartete, zuvor mit 3:0 im Elfmeterschießen gegen Japan durch und belegte dadurch wie im vergangenen Jahr Rang drei.
Nach der regulären Spielzeit hatte es 1:1 gestanden. Mina Tanaka (35.) brachte die Asiatinnen in Führung und verpasste das 2:0 durch einen verschossenen Elfmeter (64.). Den Ausgleichstreffer erzielte Cristiane (71.).
aho, DPA, SID
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US-Nationalteam: Kontroverse um Korbin Albert - Team verurteilt LGBTQ-Feindlichkeit
Die USA haben gerade den She Believes Cup gewonnen. Überschattet wurde der Sieg aber von der Kontroverse um Mittelfeldspielerin Korbin Albert. Das Team veröffentlichte nun ein Statement.
Von Helene Altgelt | Apr 12, 2024
Ihre Social-Media-Likes lösten eine Kontroverse aus: Korbin Albert / Michael Miller/ISI Photos/GettyImages
Korbin Albert beim SheBelieves-Cup ausgebuht
Eigentlich gab es Grund zum Jubeln für die Fans der USA. Ein Duell gegen den traditionellen Rivalen Kanada, im Lieblingswettbewerb (dem SheBelieves Cup ), eine gute Leistung im Finale. What's not to like? Nun, die Fans in Columbus machten in der 75. Minute, beim Stand von 2:1 gegen Kanada, trotzdem ihrer Unzufriedenheit Luft. Das hatte wenig mit der Leistung des Teams zu tun, und viel mehr mit der gerade geschehenen Einwechselung: Jungstar Jaedyn Shaw wurde nach einer starken Leistung für Mittelfeldspielerin Korbin Albert ausgewechselt.
Noch vor zwei Wochen hätte diese Nachricht wohl bei wenigen Einwohnern der Vereinigten Staaten große Emotionen ausgelöst. Wenn, dann eher positive: Albert, 20-jährige Offensivspielerin in Diensten von Paris Saint-Germain, galt da als vielversprechendes Talent, hatte mit ihren Leistungen in der Champions League und spektakulären Toren auf sich aufmerksam gemacht. Die Berufung ins Nationalteam war da nur ein logischer Schritt.
Likes auf Social Media für homofeindliche Videos
Aber schnell waren nicht mehr ihre Ballkünste das Thema Nummer Eins. Fans hatten sich mal ihre Likes in den Sozialen Medien (TikTok und Instagram) angeschaut. Was Albert, die sich selbst als sehr religiös bezeichnet, dort unter anderem mit einem Herzchen versehen hatte: ein Video von einer Predigt in einem christlichen Gottesdienst, laut der es falsch sei, schwul zu sein und sich transgender zu "fühlen", ein Clip ihrer Familie, laut der ihre Pronomen "U.S.A" seien, womit trans Personen verspottet werden.
Auch ein Video, welches US-Legende Megan Rapinoe eine Verletzung in ihrem letzten Spiel wünschte, war unter ihren Likes, die inzwischen entfernt sind - für die Fans inakzeptabel und besonders heikel, weil Albert die Nummer 15 von Rapinoe übernommen hat.
Rapinoe regiert - Entschuldigung von Albert
Rapinoe, die sich ebenso wie das gesamte US-Team oft für die LGBTQ-Community ausgesprochen hat, reagierte prompt: "Den Leuten, die sich hinter "ihren Überzeugungen" verstecken wollen, möchte ich nur eine Frage stellen: Machen Sie irgendeinen Raum sicherer, inklusiver, vollkommener, in irgendeiner Weise besser und holen das Beste aus jedem heraus? ... denn wenn Sie das nicht tun, ist alles, woran Sie glauben, Hass. Und Kinder bringen sich wegen dieses Hasses buchstäblich um", schrieb in ihrer Instagram-Story als Reaktion auf die homo- und transfeindlichen Posts, die Albert geliked hatte.
Megan Rapinoe zögerte mit ihrer Antwort nicht / Katharine Lotze/GettyImages
Albert entschuldigte sich daraufhin: "Ich bin wirklich enttäuscht von mir selbst und es tut mir zutiefst leid, dass ich meine Mannschaftskameraden, andere Spieler, Fans, Freunde und alle, die beleidigt wurden, verletzt habe", schrieb die Mittelfeldspielerin. "Ich glaube wirklich, dass sich jeder überall und auf allen Spielfeldern sicher und respektiert fühlen sollte." Sie verspreche, sich in Zukunft zu bessern.
US-Team macht Position mit Statement klar
Das US-Nationalteam veröffentlichte daraufhin ein Statement, in dem sie ihre Position klarmachten. Das Nationalteam habe historisch ihr Eintreten für größere Themen ausgemacht. Tatsächlich ist diese "advocacy" bei den USA tief verankert - schon 1999 sprach die frühere Topstürmerin Mia Hamm von der Verantwortung des Teams für den gesamten Frauensport, und Megan Rapinoe stellte sich während der WM 2019 gegen Trump.
"Die USWNT-Spielerinnen sind seit langem der Meinung, dass eine unserer Hauptaufgaben darin besteht, sich für andere einzusetzen", schrieb das Team. Im Statement machte das Team klar, dass sie die Posts, die Albert geliked hatte, nicht unterstützen.
"Wir haben uns immer dafür eingesetzt, dass unsere Gemeinschaft sicher, inklusiv und offen für alle ist. Als Verbündete und Mitglieder der LGBTQIA+-Gemeinschaft werden diese Bemühungen nicht aufhören", schrieben die "Stars and Stripes", und richteten noch einen generellen politischen Appel an die Öffentlichkeit: "Überall im Land werden die Menschenrechte ausgehöhlt. LGBTQIA+-Rechte sind Menschenrechte. Trans-Rechte sind Menschenrechte. Heute und jeden Tag werden die USWNT-Spielerinnen für diese Rechte eintreten."
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15.04.2024 - 11:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.04.2024 - 11:38 von KLAUS.)
NWSL: System, Übertragung, Playoffs - So funktioniert die Liga
Die NWSL, die Frauenfußball-Liga der USA, ist eine der besten Spielklassen der Welt. Sie hat zahlreiche Besonderheiten, die sie von den europäischen Ligen unterscheiden. So funktioniert die Liga - und so können Fans sie aus Deutschland sehen.
Von Helene Altgelt | 10:17 AM GMT+2
Das Logo der NWSL / Erin Chang/ISI Photos/GettyImages
- Die Übertragung aus Deutschland
- Das System der NWSL
- Die deutschen Spielerinnen in der NWSL
Die Übertragung aus Deutschland
Eine gute Nachricht und eine schlechte für Fans. Zunächst die gute: Auf watch.nwslsoccer.com können Fans aus dem Ausland die Spiele der NWSL live und kostenlos schauen - dafür braucht es bloß eine Registrierung.
Die schlechte Nachricht: Wer die NWSL tatsächlich live schauen will, muss eine Nachteule sein. Wegen der Zeitdifferenz werden die meisten Spiele um 1, 2 oder 3 Uhr nachts angepfiffen. Mit dem Schlafrhythmus oft schwer vereinbar - die Devise heißt also spät wachbleiben, oder früh aufstehen. Oder einfach am Tag danach das Spiel schauen.
Das System der NWSL
Das System der NWSL ist auf den ersten Blick nicht ganz leicht zu verstehen, denn in einer Saison werden gleich drei Titel vergeben. Der erste ist der Challenge Cup, der bereits vor Beginn der regulären Saison gespielt wird.
Challenge Cup
Früher gab es eine Gruppenphase und K.o.-Runden - ab dieser Saison wurde das System aber geändert, sodass wie im deutschen Supercup nun direkt zwei Teams aufeinandertreffen - der Cup besteht also nur aus einem Spiel. In dem Challenge Cup spielt der Meister der letzten Saison gegen das Team, das den "Shield", den Titel nach der regulären Saison, gewonnen hat.
Die reguläre Saison und der "Shield"
In der NWSL gibt es zunächst 26 Spieltage, während derer die 14 Teams je zweimal aufeinandertreffen. Wer am Ende auf Platz 1 steht - in Europa also direkt Meister wäre -, gewinnt den "Shield".
Die Playoffs
Danach qualifizieren sich die acht besten Teams für die Playoffs, die wie bei einer WM mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale gespielt werden. Die reguläre Saison geht von März bis Anfang November, die Playoffs werden dann bis Ende November gespielt. Danach geht die NWSL in die Winterpause.
Titelverteidiger ist NJ/NY Gotham FC, die San Diego Wave dagegen konnte letztes Jahr den Shield gewinnen und auch Gotham im Challenge Cup besiegen.
Der Draft
Eine weitere amerikanische Besonderheit ist der Draft: Vor Anfang der Saison dürfen die Teams die besten College-Spielerinnen auswählen. In den USA bleiben die Spielerinnen oft lange im College und starten erst später in der Liga, als in Europa üblich - daher ist der Altersdurchschnitt deutlich höher.
In letzter Zeit ging der Trend aber dazu, auch jüngere Spielerinnen einzusetzen. Olivia Moultrie von den Portland Thorns gewann einen Rechtsstreit gegen die Liga, die vorher keine Spielerinnen unter 18 zuließ. Moultrie ist eine Ausnahme, da sie nicht den Weg über den Draft ging - die meisten jungen Top-Spielerinnen kommen so in die Liga, in jeder Runde können sich die Teams sicher sein, dass künftige Nationalspielerinnen dabei sind.
Um die Liga fair zu machen, bekommen jene Teams, die in der letzten Saison schlecht abgeschnitten haben, eine frühere Chance, sich die Spielerin ihrer Wahl zu sichern. Die sogenannten "Draft Picks" sind sehr beliebt - gerne werden sie auch gegen Geld oder Spielerinnen von anderen Klubs eingetauscht.
Die Gehaltsobergrenze: Salary Cap
Dass die Spielerinnen dabei kein Mitspracherecht haben, wurde viel kritisiert - der Mechanismus macht die Liga aber ausgeglichener, da die Schlechtesten eine neue Chance bekommen, sich zu verstärken. Auch die Gehaltsobergrenze, der Salary Cap, soll dafür sorgen, dass kein Team zu lange dominieren kann. Anfang dieses Jahres machte die Obergrenze einen riesigen Sprung von 1,375 Millionen Dollar pro Team zu 2,75 Millionen. Mehr Geld ist im Spiel - dank des neuen TV-Vertrags, mit dem es nun 40 Mal so viele Einnahmen gibt wie zuvor.
Die deutschen Spielerinnen in der NWSL
Im Winter wechselten drei deutsche Spielerinnen in die USA - ebenso wie viele weitere europäische Spitzenspielerinnen, die Liga boomt : Felicitas Rauch vom VfL Wolfsburg ging zu der North Carolina Courage, Maximiliane Rall vom FC Bayern München zu den Chicago Red Stars, und Marie Müller vom SC Freiburg zu den Portland Thorns.
Bisher steht das Team von Felicitas Rauch , North Carolina, am besten da: Sie rangieren auf Platz zwei, haben drei der bisherigen vier Spiele gewonnen. Rauch konnte sich prompt als Stammspielerin etablieren. Auch bei den Chicago Red Stars, auf Platz vier, läuft es gut - Rall ist dort ebenso gesetzt und durfte schon ihr erstes Tor in den USA bejubeln.
Die Portland Thorns, in den letzten Jahren immer Titelanwärter, haben dagegen einen schlechten Start in die Saison erwischt. Marie Müller stand bisher stets in der Startelf, konnte aber noch keinen Sieg mit ihrem Team bejubeln.
Quelle
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17.04.2024 - 19:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.04.2024 - 19:58 von KLAUS.)
Favoriten, Stars, Flops: Die Teams der amerikanischen Frauenfußball-Liga NWSL
Die amerikanische Liga NWSL gilt als eine der besten Frauenfußball-Spielklassen der Welt. Aber wer sind die besten Teams der Liga? Ein Guide für NWSL-Fans und alle, die es werden wollen.
Von Helene Altgelt | 3:04 PM GMT+2
Amtierender Meister: Die Eckfahne von NJ/NY Gotham FC / Ira L. Black - Corbis/GettyImages
Die ersten vier Spieltage in der National Women's Soccer League (NWSL) sind gespielt. Schon jetzt gab es einige große Überraschungen - die NWSL zeigt auch dieses Jahr wieder, wie unberechenbar sie ist. Schwankende Altmeister, aufstrebende Neulinge, bunt durchmischte Teams und der "USA FC": Das sind die Favoriten und Stars dieses Jahr.
- Die Favoriten
- Die bisher Enttäuschten
Die Favoriten
Der Durchstarter: San Diego Wave
Kalifornien, eine Welle im Logo, Sonnenschein und guter Fußball: Die San Diego Wave wollen cool sein - und keine Frage, das sind sie auch. Das Team kam erst 2022 in die NWSL dazu und stand seitdem etwas im Schatten des Miteinsteigers Angel City FC. Die Rivalen hatten vielleicht die bessere Geschichte zu erzählen, aber bisher ist San Diego eindeutig das Erfolgsprojekt.
In der zweiten Saison gewann die Wave gleich mal den Shield, schied dann in den Playoffs im Halbfinale aus. Im diesjährigen Challenger Cup setzte sich San Diego gegen den Meister Gotham FC durch - zwei Titel, das reicht allerhand für den Favoritenstatus. Für den Erfolg sorgen erfahrene US-Spielerinnen wie Abby Dahlkemper, Christen Westphal und Kapitänin Alex Morgan, neben zwei der größten amerikanischen Talente derzeit: Innenverteidigerin Naomi Girma und Stürmerin Jaedyn Shaw.
Den Mix komplettieren hochkarätige Internationals wie die Ex-Bayern-Spielerinnen Hanna Glas und Sofia Jakobsson. Mindestens genauso wichtig ist aber Trainerin Casey Stoney, eine der aufregendsten Coaches derzeit. Mit diesem stimmigen Ensemble hat der "Wave Fútbol Club", wie man sich lässig nennt, einen Nerv in der Hafenstadt getroffen - San Diego hält die wichtigsten Zuschauerrekorde der NWSL, im Durchschnitt kamen letztes Jahr 20.718 Fans zu den Spielen.
San Diego Wave-Trainerin Casey Stoney / Tim Nwachukwu/GettyImages
Der "All-American" Titelverteidiger: NJ/NY Gotham FC
Gotham FC hat die beste Geschichte der letzten Jahre zu erzählen - eine Geschichte, wie sie nur in der NWSL möglich ist. 2022 wurde der Klub aus New York noch abgeschlagen Letzter, hatte eine Horrorserie von elf Spielen ohne Sieg. Aber in den USA sind die Unterschiede zwischen Letztem und Erstem, zwischen Zero und Hero, viel geringer als in den europäischen Ligen.
So gelang dem Klub ein unglaubliches Comeback: In der nächsten Saison wurde New York, angestachelt von dem Spott über die Negativserie, tatsächlich Meister. Vor dieser Saison verstärkte sich Gotham prominent, viele sahen ein neues Superteam geboren, oder auch "USWNT FC": Zahlreiche Nationalspielerinnen kamen in die Stadt - Crystal Dunn, Rose Lavelle, Tierna Davidson, Emily Sonnett.
Ein Blockbuster-Transfer nach dem anderen, passend zu jedem Verein, der nach Batmans Heimat benannt ist. Bisher konnte Gotham aber nur gegen Portland siegen - niemand kennt die sensationellen Aufstiege und Abstürze in der NWSL besser als sie.
Die Internationalen: Kansas City Current
Die Kansas City Current haben ein bekanntes Gesicht an der Seitenlinie stehen: Ex-US-Nationaltrainer Vlatko Andonovski, der zwar während seiner Zeit bei den Stars and Stripes eher erfolglos agierte, davor aber ein Erfolgscoach in der NWSL war. Er soll nun KC wieder nach oben führen - in der letzten Saison landete der Verein noch auf dem vorletzen Platz.
Aber der Wind kann sich schnell drehen, und Kansas City schlug auf dem Transfermarkt ordentlich zu, um die "Firepower" in der Offensive zu verstärken. Mit Bia Zaneratto und Lauren kamen zwei weitere Brasilianerinnen neben dem Star des Teams, Debinha. Auch Temwa Chawinga - die Schwester von PSG-Stürmerin Tabitha -, welche 2023 in der chinesischen Liga so viel traf wie nur irgendwie möglich, kam nach Kansas. Bisher ist der Klub noch ungeschlagen.
Bia Zaneratto und Temwa Chawinga jubeln gegen Gotham / Ira L. Black - Corbis/GettyImages
Der Geheimfavorit: North Carolina Courage
Die neue Heimat von Felicitas Rauch hatte in der letzten Saison ein schlechtes Timing. Gerade zu Ende der Saison schien dem Team die Kraft auszugehen - in den letzten acht Ligaspielen holte North Carolina nur einen Sieg, verspielte so eine gute Ausgangsposition in den Playoffs und schied prompt gegen Gotham aus.
Dabei hatte die Elf lange als einer der Favoriten gegolten. North Carolina macht vor allem ihr starkes Teamgefüge aus: Anders als etwa Gotham setzen sie nicht auf große Namen - mit Ausnahme von der Brasilianerin Kerolin -, sondern auf ein eingespieltes System.
Die Ambitionierten: Washington Spirit
Die Washington Spirit haben turbulente Zeiten hinter sich. 2021 wurde Trainer Richie Burke wegen emotionalen Missbrauchs und Mobbing von Spielerinnen entlassen, infolge des großen Missbrauchs-Skandals in der Liga . Darauf hin sollte ein "fresh start" erfolgen, die Klubkultur sich verändern.
Die Unternehmerin Michele Kang stieg von einer Anteilseignerin zur Besitzerin des Klubs auf, um den herum sie nun eine neue Supergruppe von Frauenfußball-Vereinen aufbauen will. Der Neustart besteht vor allem aus viel frischem Geld in der Hauptstadt - unter anderem wurde Barcelonas Erfolgstrainer Jonatan Giraldez verpflichtet, mit einem Gehalt, das laut Medienberichten fünfmal so hoch sein soll wie in Katalonien. Der Spanier übernimmt nach Ende der europäischen Saison, auch ohne ihn läuft es bisher gut für Washington.
Investorin Michele Kang hat Großes mit ihren Klubs vor / BERTRAND GUAY/GettyImages
Die finanzstarken Neulinge: Bay FC
Auch Bay FC hat nicht geknausert. Der Klub ist einer von zwei Neulingen in der NWSL, gemeinsam mit den Utah Royals. Bay beherrschte aber die Schlagzeilen, dank einiger spektakulärer Transfers: Barcelona-Stürmerin Asisat Oshoala kam nach Kalifornien, ebenso Sambias Racheal Kundananji - für einen neuen Weltrekord von fast einer Million Ablöse.
Neben den beiden Topstürmerinnen hat sich Bay auch die Dienste der technisch beschlagenen Deyna Castellanos und von erfahrenen Verteidigerinnen wie Jen Beattie gesichert. Für attraktiven Fußball sind alle Zutaten da - und Coach Albertin Montoya gilt als Taktikfuchs.
Die bisher Enttäuschten
Die Hochburg des Frauenfußballs: Portland Thorns
Dominanz ist in der NWSL nur schwer zu erreichen, denn das System ist darauf ausgelegt, dass die Karten stets wieder neu gemischt werden. Wer einmal schlecht abgeschnitten hat, kann in nächsten Jahren als Erster die besten Jugendspielerinnen auswählen. So ist es schwieriger, an der Spitze zu bleiben, als dahin zu kommen. Und doch ist das den Portland Thorns lange gelungen.
Portland gilt als ein Mekka des Frauenfußballs, wegen der sportlichen Erfolge, aber auch der Fans mit ihren aufwendigen Choreos. In der "Rose City" spielen weiterhin viele Weltklassespielerinnen wie US-Toptalent Olivia Moultrie, Kapitänin Christine Sinclair und allen voran das neue Gesicht der Nationalmannschaft, Sophia Smith. Im Winter kamen einige starke Transfers, wie Kanada-Kapitänin Jessie Fleming, dazu.
Bisher konnten die Rosen nicht wirklich ihre Stacheln zeigen: Das Logo der Thorns / Soobum Im/GettyImages
Dennoch tut sich Portland nach dem Rücktritt von Erfolgstrainerin Rhian Wilkinson, die nun Wales übernommen hat, schwer. Die Thorns haben in den ersten vier Spielen nur einen Punkt gesammelt, zur Freude der anderen Fans. Das gilt in den USA ebenso wie in Europa: Wer immer siegt, macht sich viele Freunde und viele Feinde.
Die Neuaufgebauten: Seattle Reign FC
Wo die Dominanz ist, da ist auch immer ein Herausforderer. Diese Rolle hatte in den letzten Jahren Seattle inne - wegen der kurzen Distanz, die die Derbys zwischen Portland und Seattle zu den emotionalsten Spielen der Liga machen, aber auch wegen der sportlichen Erfolge. Das Gesicht von Reign FC war lange Megan Rapinoe, die nun ihre Karriere beendet hat.
Eine neue Ära bricht am Pazifik an. Auch, weil der Verein ab dieser Saison nicht mehr zur Lyon-Gruppe gehört, und statt OL Reign wieder Seattle Reign heißt. Auf dem Logo prangt eine majestätische Königin, der Anspruch des Klubs ist damit schonmal geklärt. Seattle setzt für diese Saison auf volle Wales-Power mit gleich drei Spielerinnen aus dem Land des Drachens.
Daneben ist der größte Name Ji So-Yun, die technisch beschlagene ehemalige Chelsea-Mittelfeldspielerin. Der Start in die Saison verlief aber holprig - wie beim Rivalen stehen die Zeichen auf Umbruch. Da haben die beiden doch mehr gemeinsam, als ihnen lieb ist.
Das visionäre Projekt: Angel City FC
Angel City steht nach vier Spieltagen im Tabellenkeller. Aber warum über so schnöde Dinge wie Ergebnisse reden? In Los Angeles geht es doch um so viel mehr. Angel City, 2022 dazugestoßen, ist vielleicht der amerikanischste Klub von allen: In seinem Selbstverständnis, nicht nur Fußball zu spielen - das kann ja jeder -, sondern die Stadt, wenn nicht gleich die Welt zu verändern. Für Präsidentin Julie Uhrman ist Angel City nicht einmal ein Fußballklub, "sondern eine Plattform, die für Gleichheit und Veränderungen steht". Fußball als Vehikel, um etwas zu verändern.
Bekannte Investorin: Schauspielerin Natalie Portman / Randy Shropshire/GettyImages
Eine attraktive Idee - finden die Investoren um Serena Williams, Natalie Portman und ehemaligen Nationalspielerinnen wie Mia Hamm. Angel City wird als das wertvollste Team der NWSL geschätzt - ein Verkauf würde alle Rekorde sprengen. Allerdings, das wird der Klub wohl erkennen müssen, geht es in der NWSL dann doch auch um Fußball - wenn der Verein die hohen Erwartungen nicht erfüllen kann, dürfte sich das auch auf den Erfolg der Impact-Mission auswirken.
Die Kalifornierinnen sind von Verletzungspech getroffen, Leistungsträgerinnen wie Jun Endo und Christen Press sind langfristig verletzt. Neben diesen Stars baut Angel City auf Toptalente wie die 16-jährige Casey Phair oder Alyssa Thompson. Jetzt soll es bergauf gehen - das Team um die Trainerin mit dem wunderbar englischen Namen Becki Tweed konnte jüngst den ersten Saisonsieg feiern.
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