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08.12.2023 - 13:22
Wichtige Personalfrage geklärt
Offiziell: Weltmeisterin Künzer wird DFB-Direktorin
07.12.23 - 13:32
Nach der WM 2023 im Sommer war für Nia Künzer auf eigenen Wunsch als ARD-Expertin Schluss, dem Frauen-Fußball bleibt sie aber eng verbunden. Die 43-Jährige übernimmt den neu geschaffenen Posten der Direktorin Frauenfußball beim DFB.
Weltmeisterin Nia Künzer arbeitet künftig für den DFB. IMAGO/ActionPictures
Zwei wichtige Personalfragen im Frauenfußball beschäftigten den DFB in den vergangenen Wochen: Wer wird neuer Nationalcoach? Und wer bekleidet den Direktorenposten, der neu geschaffen wird? Zumindest hinter der zweiten Frage steht seit diesem Donnerstag eine Antwort: Nia Künzer übernimmt das Amt zum 1. Januar 2024.
Und der Bezug zum Nationalteam der Frauen könnte nicht größer sein. Künzer, die siebenmal mit dem 1. FFC Frankfurt Meister und Pokalsieger war sowie dreimal UEFA-Cup-Siegerin, erzielte 2003 das Golden Goal im WM-Finale gegen Schweden. Damit sorgte sie dafür, dass die Frauen-Nationalmannschaft erstmals den Weltmeistertitel gewann. Zudem begleitete sie als ARD-Expertin 17 Jahre die DFB-Auswahl, für die sie nun als Sportdirektorin zuständig sein wird.
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Nia Künzer als Direktorin Frauenfußball - eine gute Wahl des DFB?
"Nia Künzer ist eine ideale Besetzung für die Position der DFB-Sportdirektorin", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. "Sie ist eine starke Persönlichkeit, verfügt über ein umfassendes Netzwerk und war immer nah dran am Frauenfußball." Dass Künzer, zuletzt als Dezernatsleiterin beim Land Hessen tätig, auch außerhalb des Fußballs Führungsaufgaben übernommen hat, wertete Neuendorf positiv: "Ihr kritischer Blick, die Fähigkeit, auch andere Perspektiven einzubringen, ihre hohe soziale Kompetenz und ihr profundes Fußballwissen werden uns in diesem für den DFB hoch priorisierten Bereich voranbringen."
Künzer muss einen Hrubesch-Nachfolger finden
Künzer bedankte sich in der DFB-Mitteilung für das Vertrauen. "Vor uns liegen große Herausforderungen. Der Frauenfußball hat ein großes Potenzial, und unsere Nationalmannschaft ist ein wichtiges Aushängeschild für unseren Sport", sagte sie. "Es ist elementar für die Entwicklung in allen Bereichen, dass wir in die Erfolgsspur zurückkehren und auch wieder Titel gewinnen."
Anfang Oktober hatte Künzer im kicker-Interview auch positiv bewertet, dass mit Horst Hrubesch, der schon 2018 in Amt und Würden gewesen war, ein Interimstrainer für die DFB-Frauen gefunden wurde. "Er ist für den DFB eine sehr gute Zwischenlösung - finanziell und von der Verfügbarkeit her." Künzer selbst soll eine dauerhafte Lösung beim DFB werden.
In ihrem neuen Aufgabenbereich fällt es auch, nach der Vertragsauflösung mit Martina Voss-Teckenburg die Frage zu klären, wer künftig die DFB-Frauen trainieren wird. Hrubesch hatte am Dienstagabend nach dem Gruppensieg in der Nations League klargestellt, dass er für die Finalspiele im Februar zur Verfügung stehe.
nik, pab
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Hoffenheim-Coach vor Bundesliga-Verfolgerduell
Lerch als Bundestrainer? "Damit habe ich mich null Komma null beschäftigt"
TSG Hoffenheim
06.12.23 - 16:59
Wird es wieder ein 3:3? Für die TSG Hoffenheim steht das vermutlich offensivlastige Verfolgerduell gegen Eintracht Frankfurt an. Nebenher äußerte sich TSG-Coach Stephan Lerch auch kurz zu eigenen Plänen.
Seit März 2023 im Amt: Stephan Lerch. IMAGO/foto2press
Am Ende der vergangenen Saison trennten Eintracht Frankfurt und die TSG Hoffenheim sechs Punkte und ein Tabellenplatz. Dieser Platz war aber entscheidend für die Qualifikation zur Champions League. Frankfurt als Dritter überstand beide Qualifikationsrunden und ist in die Gruppenphase eingezogen. Ein Sieg (2:1 gegen den FC Rosengard) und eine Niederlage (1:3 gegen Titelverteidiger FC Barcelona) stehen dort für die Eintracht zu Buche. Am nächsten Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) tritt die Eintracht bei Benfica Lissabon an.
Zuvor, am Sonntag um 14 Uhr, empfangen die Frankfurterinnen in der Bundesliga aber noch die TSG Hoffenheim. Beide Verfolger des Spitzen-Duos aus München und Wolfsburg haben nach sieben Spieltagen 14 Punkte gesammelt - ebenso wie die SGS Essen, die sich als Tabellenvierter aktuell zwischen Frankfurt auf Platz 5 und Hoffenheim auf Platz 3 einsortiert hat.
Linder und Krumbiegel mit verschiedenen Auftritten beim DFB
"Es wird ein spannendes Spiel, wenn beide Mannschaften ihr Potenzial auf den Platz bringen", prophezeit Hoffenheims Trainer Stephan Lerch. "Frankfurt hat in der Offensive viel Power und Dynamik." In der vergangenen Saison endeten die beiden Duelle 3:3 und 3:3. "Wir rechnen uns eine Chance aus, wollen nicht mit leeren Händen nach Hause fahren, denn die Tabelle ist eng zusammen", sagt der TSG-Coach. "Wir müssen jedes Spiel zu 100 Prozent in den Fokus nehmen, sonst wird es schwierig."
Im Laufe des Mittwochs kehren auch die deutschen Nationalspielerinnen nach Hoffenheim zurück. Sarai Linder und auch Paulina Krumbiegel waren am Dienstag beim 0:0 im Nations-League-Spiel in Wales als auch am vergangenen Freitag in Rostock gegen Dänemark (3:0) im Einsatz. "Paulina hat in Wales nicht das gespielt, was sie sich erhofft hat. Sie kann es besser", weiß Lerch. Bei Linder fällt das Fazit des Trainers deutlich positiver aus: "Sarai macht es richtig gut. Sie spielt unaufgeregt und schaltet sich immer wieder vorne mit ein."
Auf die Frage, ob Lerch selbst Ambitionen auf die Nachfolge von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch hat, antwortete der 39-Jährige deutlich: "Ich habe mich mit diesem Thema null Komma null beschäftigt. Ich lebe im Hier und Jetzt und konzentriere mich auf meine Aufgabe hier bei der TSG."
Gunnar Meggers
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Fragezeichen hinter Wolfsburgs Janssen vor Gastspiel in Köln
"Nicht mein Thema": Stroot weist die Aufgabe Frauen-Bundestrainer von sich
Mit drei Heimsiegen in Serie - zwei davon in der Bundesliga, einen im DFB-Pokal - und einem Torverhältnis von 11:0 war der VfL Wolfsburg in die Länderspielpause gegangen, nun steht nach über vier Wochen mal wieder ein Duell in der Fremde an. Am kommenden Samstag ist der Tabellenachte 1. FC Köln der Gastgeber.
Lobte im Vorfeld den kommenden Gegner Köln: VfL-Trainer Tommy Stroot. IMAGO/foto2press
Am Donnerstagvormittag hatte der VfL Wolfsburg noch kein Training in kompletter Besetzung absolviert. Die meisten Nationalspielerinnen waren erst am Tag zuvor von ihren Länderspielreisen zurückgekehrt. Nach dem guten Lauf zuletzt passte Trainer Tommy Stroot die Pause ohnehin nicht so gut in den Plan.
Denn dass der VfL seine Startprobleme nach den guten Spielen zuletzt vollends überwunden hat, glaubt Stroot nicht: "Entscheidend war, dass wir gemeinsame Trainingswochen haben, so konnten wir uns für den Moment stabilisieren. Aber wir ruhen uns nicht auf diesen drei Spielen aus. Wir wollen den Fokus weiter auf Dinge legen, die uns zuletzt ausgezeichnet haben. Wir sind gefordert, das in Köln auch wieder abzurufen", erklärt der 34-Jährige, der davon ausgeht, dass auch die Länderspielpause einen gewissen Einfluss auf das Auftreten der Wolfsburgerinnen haben wird.
Ungeachtet dessen will Stroot mit seinem VfL am Samstag beim 1. FC Köln (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) den nächsten Sieg einfahren, um den nach acht Spieltagen immer noch unbesiegten Tabellenführer FC Bayern München weiter unter Druck zu setzen. Ein Punkt Rückstand ist es aktuell auf den FCB, noch mehr sollen möglichst nicht dazukommen.
Köln ist eine Mannschaft, die eine tolle Entwicklung genommen hat.
Tommy Stroot
Köln konnte zwar seine letzten drei Partien nicht gewinnen (zwei Unentschieden, eine Niederlage), Stroot warnt aber dennoch vor einem durchaus gefährlichen Gegner: "Köln ist eine Mannschaft, die eine tolle Entwicklung genommen hat. Das ist eine junge Truppe mit einem tollen spielerischen Ansatz, aber auch gewissen individuellen Qualitäten. Sie verteidigen gut, treten als Kollektiv auf und versuchen spielerische Akzente zu setzten." Zudem sieht der Trainer Sharon Beck mit ihrer "individuelle Klasse" als Spielerin, "die Spiele entscheiden kann". Zuletzt hatte die Israeli binnen einer Woche achtmal für ihr Nationalteam getroffen und war so zur Top-Torjägerin der gesamten Nations League aufgestiegen.
Rauch kommt wohl vor der Winterpause nicht mehr zum Einsatz
Personell muss Stroot weiter auf Linksverteidiger Felicitas Rauch (Zehenverletzung) verzichten, die vor der Winterpause wohl nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Auch Außenverteidigerin Sara Agrez (Knieverletzung) ist weiter in Behandlung, könnte im letzten Spiel gegen Werder Bremen aber wieder eine Option sein. Zudem steht hinter Innenverteidigerin Dominique Janssen (Sprunggelenksprobleme) noch ein Fragezeichen. Für Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf, die wieder voll trainiert und nach aktuellem Stand spielfähig ist, wird es noch nicht für 90 Minuten reichen.
Derweil hat Stroot unlängst seinen Pro-Lizenz-Lehrgang abgeschlossen, der höchsten Trainer-Lizenz im deutschen Fußball. Aber auch bestanden? "Das Feedback war so, dass ich davon ausgehe", sagt der Trainer, der spätestens im Januar Genaueres wissen wird. Das Thema Frauen-Bundestrainer und die Nachfolge-Frage von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch weist der VfL-Trainer dagegen weit von sich: "Das ist gar nicht mein Thema. Ich habe in Wolfsburg Vertrag und auch keine Klausel." Der Fokus liege komplett auf Wolfsburg.
Susanne Müller
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Bericht: Friederike Kromp Kandidatin für Bundestrainer-Posten
Horst Hrubesch "nur" interimsweise Bundestrainer der DFB-Frauen
Sechs Kandidaten für langfristige Lösung
DFB sucht Trainer mit Erfahrung im Frauenbereich
Von Daniel Holfelder | Dec 6, 2023 | Zuletzt geändert: Dec 7, 2023, 12:15 AM GMT+1
Friederike Kromp / Christof Koepsel/GettyImages
Nach der Trennung von Martina Voss-Tecklenburg hat Horst Hrubesch den Bundestrainer-Posten bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft übernommen. Der 72-Jährige hat das Amt allerdings nur interimsweise inne.
Für eine langfristige Lösung beschäftigt sich der DFB laut Frankfurter Rundschau mit sechs Kandidaten. Dazu sollen die schon länger gehandelten Bundesliga-Trainer Tommy Stroot (VfL Wolfsburg) und Stephan Lerch (TSG Hoffenheim) sowie der aktuelle südkoreanische Nationalcoach Colin Bell gehören, der früher ebenfalls in der Bundesliga tätig war.
Außerdem, so die Frankfurter Rundschau weiter, zählen der ehemalige Bayern-Trainer Thomas Wörle, die ehemalige U16- und U17-Nationaltrainerin Friederike Kromp und Jill Ellis zum Kandidatenkreis. Wörle trainiert aktuell die Männermannschaft des SSV Ulm in der 3. Liga, Kromp ist gemeinsam mit ihrer langjährigen Co-Trainerin Julia Simic für die zweite Mannschaft von Eintracht Frankfurt zuständig. Ellis, die 2015 und 2019 als Cheftrainerin der US-Nationalmannschaft Weltmeisterin wurde, ist gegenwärtig Präsidentin von NWSL-Klub San Diego Wave FC. Zum Nachteil der US-Amerikanerin, die in Folkestone geboren wurde und daher auch die britische Staatsangehörigkeit besitzt, könnten ihre fehlenden Deutschkenntnisse werden. Da sich der DFB einen Trainer mit Erfahrung im Frauenbereich wünsche, seien der häufig genannte Stefan Kuntz oder Miroslav Klose kein Thema.
Wann der neue Mann oder die neue Frau einsteigen soll, hängt vermutlich vom Abschneiden der DFB-Elf bei der Nations League-Endrunde im Februar ab. Dort wird Hrubesch die Mannschaft erneut betreuen, wie der Europameister von 1980 jüngst erklärte. Qualifizieren sich Alexandra Popp und Co. bei der Endrunde für die Olympischen Spiele im Sommer 2024, ist offen, ob weiterhin Hrubesch oder ein potenzieller Nachfolger an der Seitenlinie steht. Misslingt die Olympia-Quali, wird Hrubesch seinen Interims-Posten aller Voraussicht nach räumen und der DFB eine langfristige Lösung präsentieren.
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Trio plant "größtes Fußballfest der Geschichte des Frauenfußballs"
Mit Belgien und den Niederlanden: DFB reicht Bewerbungsunterlagen für Frauen-WM 2027 ein
Gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden hat sich Deutschland als Ausrichter für die Frauen-Weltmeisterschaft 2027 beworben. Konkurrenz gibt es aus den USA, die das Turnier mit den Nachbarn aus Mexiko veranstalten wollen, und aus Brasilien.
Unter dem Motto "Breaking New Ground" (Deutsch: Neue Wege gehen) wollen Deutschland, Belgien und die Niederlande die Frauen-
Unter dem Motto "Breaking New Ground" (Deutsch: Neue Wege gehen) wollen Deutschland, Belgien und die Niederlande die Frauen-WM 2027 ausrichten IMAGO/ANP
Fristgerecht hat der Deutsche Fußball-Bund gemeinsam mit dem belgischen und niederländischen Verband die Bewerbungsunterlagen für eine gemeinsame Frauen-Weltmeisterschaft 2027 übergeben - das verkündete der DFB am Freitagmorgen. Neben den drei Nachbarländern haben sich auch die USA und Mexiko gemeinsam sowie der brasilianische Verband, der allerdings zurzeit in einer Krise steckt, nachdem der Verbandschef per Gericht des Amtes enthoben worden war, beworben.
In einem sogenannten "Bidbook" mit 300 Seiten und 17 Kapiteln präsentierten DFB, RBFA (Belgien) und KNVB (Niederlande) dem Weltverband ihr Vorhaben. Dabei soll "vor allem die positive Wirkung auf die künftige Entwicklung des Frauenfußballs weltweit aufzeigt" werden.
"Fan-orientiert, kommerziell attraktiv und nachhaltig"
Unter dem Motto "BNG2027", das geformt aus den Anfangsbuchstaben der drei beteiligten Länder (Belgium, Netherlands, Germany) gebildet wurde und für "Breaking New Ground" (Deutsch: Neue Wege gehen) steht, wollen die drei Verbände "ein Fan-orientiertes, kommerziell attraktives und nachhaltiges Turnier veranstalten, das den teilnehmenden Mannschaften und Fans in jeder Hinsicht die bestmögliche Qualität bietet."
In einem gemeinsamen Statement verkünden DFB-Präsident Bernd Neuendorf, RBFA-Präsidentin Pascale Van Damme und KNVB-Präsident Just Spee: "Mit Breaking New Ground wollen wir die Extrameile gehen, um ein WM-Turnier auf höchstem Niveau auszurichten, den Fußball auf die nächste Stufe zu heben und sein großes Potenzial auszuschöpfen."
Die möglichen Austragungsorte liegen dabei nah beieinander, "da die nachhaltigste Weltmeisterschaft aller Zeiten ausgerichtet werden soll". In Deutschland kommen entsprechend die vier westlich gelegenen Spielorte Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Köln in Frage. Gemeinsam mit Anderlecht (Brüssel), Charleroi, Genk und Gent in Belgien sowie den niederländischen Stadien in Amsterdam, Eindhoven, Heerenveen, Enschede und Rotterdam stehen insgesamt 13 Spielorte bereit. Die maximale Entfernung zwischen zwei Stadien beträgt dabei 300 Kilometer. Die Auslosung würde in Brüssel erfolgen.
Das Ziel ist groß: Gemeinsam wolle man "im Sommer 2027 die Welt zum größten Fußballfest in der Geschichte des Frauenfußballs begrüßen", erklären Heike Ullrich (DFB-Generalsekretärin), Manu Leroy (CEO a.i. RBFA) und Gijs de Jong (KNVB-Generalsekretär). Ob die drei Verbände die Chance erhalten, soll sich am 17. Mai 2024 auf dem FIFA-Kongress in Bangkok entscheiden.
dza
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11.12.2023 - 10:48 Uhr | News | Quelle: dpa
Grings über Trainerjob bei DFB-Frauen: Interessant
©FC Zürich
Wer folgt bei den deutschen Fußballerinnen auf Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch? Diese Frage ist weiter offen. Eine Ex-Nationalspielerin spricht über den Job - und ihre Position.
Inka Grings traut sich generell den Job als Bundestrainerin der deutschen Fußballerinnen zu. «Ich bin Deutsche, lebe in Deutschland und trage die «deutsche Mentalität» in mir. Es ist sicherlich ein sehr anspruchsvoller Job, aber auch eine der interessantesten Stellen überhaupt», sagte die frühere Nationalspielerin im Interview des Portals «t-online» am Montag.
Eine Kontaktaufnahme seitens des Deutschen Fußball-Bundes habe es bislang aber noch nicht gegeben, verriet Grings. Vor knapp vier Wochen hatte die 45-Jährige das Amt als Nationaltrainerin der Schweizer Fußballerinnen verloren. In 14 Länderspielen unter ihrer Regie gelang den Schweizerinnen nur ein Sieg.
Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch, der das Amt von Martina Voss-Tecklenburg übernommen hat, wird die DFB-Auswahl noch beim Finalturnier der Nations League im Februar betreuen. Ob der dann 73-Jährige bei einer erfolgreichen Qualifikation auch bei Olympia 2024 in Paris an der Seitenlinie steht, ist noch nicht sicher. Spätestens danach soll ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin die Arbeit aufnehmen.
Grings hofft, dass Ex-Bundestrainerin Voss-Tecklenburg «weiterhin im Sportbereich tätig bleibt, weil sie eine Person ist, die super engagiert und mit Herz dabei ist. So jemanden brauchst du im Frauenfußball».
Die Ernennung von Nia Künzer zur Sportdirektorin für die deutschen Fußballerinnen beim DFB wertet die frühere Torjägerin als richtige Entscheidung. «Sie war selbst eine sehr erfolgreiche Spielerin, war jahrelang als Expertin im TV dabei. Sie weiß, was es braucht, um international sowie national wieder zu den Großen des Fußballs zu gehören», sagte die Ex-Europameisterin: «Ich traue ihr zu, dass sie die richtigen Entscheidungen und Anregungen treffen wird, um den deutschen Fußball wieder zu stärken.»
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Deutscher Fußball in der Krise
Damit steht und fällt die Zukunft
Meinung
Von
Tabea Kemme
Aktualisiert am 26.12.2023 - 18:01 Uhr Lesedauer: 4 Min
Nia Künzer: Sie ist die neue Sportdirektorin für Frauenfußball beim DFB. (Quelle: IMAGO)
Es sind stürmische Zeiten beim DFB. Trotz der gegebenen Chance auf Olympia blicken die Spielerinnen in eine ungewisse Zukunft. Eine Kolumne von Tabea Kemme.
Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu und die Nationalmannschaft der Frauen blickt auf ein turbulentes Jahr zurück. Auf die Vertragsverlängerung mit der Bundestrainerin im Frühjahr folgte im Sommer das Vorrunden-Aus bei der WM in Australien und Neuseeland, das schließlich auch zur Trennung von Martina Voss-Tecklenburg führte.
Das historische WM-Aus bleibt eine große, klaffende Wunde. Dem Team fehlte in Australien das notwendige Vertrauen. Die Vorbereitung auf das Turnier war geprägt von Ungewissheit, viele Spielerinnen wussten nicht, woran sie waren. Ein Neustart war für diese Mannschaft zwingend notwendig.
Mit Interimstrainer Horst Hrubesch qualifizierten sich die DFB-Frauen nun für die Olympia-Playoffs im Februar, hatten mit den bereits für Paris qualifizierten Französinnen Losglück. Frankreich liegt uns, doch die jüngsten Partien haben gezeigt, dass die Mannschaft aktuell nicht konstant performt. Auf den beschwingten und überzeugenden 3:0-Sieg gegen Dänemark folgte das trostlose 0:0 in Wales, wo es nur deshalb für Platz eins in der Nations-League-Gruppe reichte, weil wiederum Dänemark seine Pflichtaufgabe gegen Island verpatzte. Auf furiose Hochpunkte folgten immer wieder Tiefschläge, es war ein Jahr der Ups und Downs. Es sind stürmische Zeiten beim DFB.
Tabea Kemme: Sie blickt kritisch auf die Entwicklung beim DFB. (Quelle: IMAGO/Dennis Ewert/RHR-FOTO)
Auch wenn die Stelle der Sportdirektorin für Frauenfußball mit Nia Künzer endlich besetzt wurde, blicken viele Nationalspielerinnen in eine ungewisse Zukunft. Die Position des Bundestrainers ist langfristig nicht besetzt. Der DFB muss frühere Angestellte wie Oliver Bierhoff, Hansi Flick oder Martina Voss-Tecklenburg mit einem hohen finanziellen Aufwand entschädigen.
Mit welchem Coach und mit welcher Strategie geht der DFB in ein Jahr, in dem nicht nur die Olympischen Spiele, sondern auch die wichtige Qualifikation für die EM 2025 in der Schweiz ansteht? Ich kann hier nur wiederholen, was ich bereits in einer früheren Kolumne artikuliert habe: Das Pflichtbewusstsein des DFB gegenüber seinen Spielerinnen ist nicht überzeugend.
Der DFB ist langsam unterwegs – und hat in meinen Augen auch schon verschlafen, sich auf dem internationalen Trainer- und Trainerinnenmarkt umzuschauen. Emma Hayes verlässt Chelsea und geht in die USA, Jonatan Giráldez vom FC Barcelona hat ein Angebot aus der NWSL. Auch ein Trainer wie Joe Montemurro, aktuell bei Juventus Turin unter Vertrag, ist eine hoch spannende Personalie. Das sind alles Topleute aus dem Ausland, beim DFB sehe ich immer die gleichen Leute, die zudem das eigene System durchlaufen haben.
Emma Hayes: Sie wird Nationaltrainerin der USA. (Quelle: John Walton/PA Wire/dpa/dpa-bilder)
Es wäre wichtig, dass man beim DFB den Mut zeigt, sich auf jemanden einzulassen, der eine neue, frische Perspektive aus dem Ausland einbringt. Damit steht und fällt die Zukunft. Leider hat die Vergangenheit gezeigt, dass man immer wieder auf die alten, gleichen Kandidaten zurückgreift. Ich habe das Gefühl, dass der DFB zu wenig über den Tellerrand schaut.
Ich schätze Nia Künzer und weiß, dass sie die nötige Führungskompetenz mitbringt. Diese enorm wichtige Position im Frauenfußball bekommt mit ihr endlich ein Gesicht. Es ist ihr zu wünschen, dass sie auch die Unterstützung bekommt, um die dicken Bretter zu bohren, die sie bohren wird müssen. Klar ist, dass die männlichen Führungspersönlichkeiten beim DFB nach wie vor veraltete Bilder skizzieren und einer Frau in hochrangiger Funktion weniger offen gegenüberstehen.
Der deutsche Frauenfußball wird nur dann Chancen auf Erfolg haben, wenn man mit einer konkreten, langfristigen Vision in die Zukunft geht. Mit einer konkreten Strategie, die man gemeinsam in den kommenden fünf, sieben oder zehn Jahren verfolgen will. Hier braucht es volle Überzeugung und Transparenz der Herangehensweise.
Und auch sportlich wird langsam ein Generationswechsel eingeleitet werden müssen. Stand heute kann niemand sagen, ob Spielerinnen wie Marina Hegering, Svenja Huth oder Kapitänin Alex Popp bei der Europameisterschaft 2025 noch dabei sind. Es ist an der Zeit, dass junge Spielerinnen wie Jule Brand, Klara Bühl oder auch Lena Oberdorf, die ja bereits im Mannschaftsrat ist, in Führungsrollen hineinwachsen. Von der mittleren Generation erwarte ich, dass sie die Lücke füllt, die eine Akteurin wie Popp nach ihrem Abtritt hinterlässt.
Alexandra Popp: Sie schied mit Deutschland bei der WM in der Vorrunde aus. (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler/imago)
Dabei geht es um die sportliche Führung auf dem Platz, aber auch um die Kommunikation innerhalb des DFB. Ich wünsche mir, dass sich ein Kreis bildet, der die Interessen der Spielerinnen gegenüber dem Verband vertritt und der sich mit der nötigen Hartnäckigkeit für das Team einsetzt. Das Potenzial dafür ist auf jeden Fall gegeben.
Blickt man nun auf das Jahr 2023 zurück, sind einem neben den vielen Themen rund um den DFB natürlich auch die Leistungen der Spanierinnen bei der WM im Gedächtnis geblieben – und die Umstände, unter denen sie vollbracht wurden.
Der revolutionäre Kampf der Spanierinnen gegen ihren Verband und dessen Chef hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass das Thema im öffentlichen Diskurs stattfindet. Die Spielerinnen sind im Lichte der weltweiten Aufmerksamkeit für ihre Rechte eingetreten und waren erfolgreich. Gleichzeitig haben sie damit ein Signal an alle anderen Frauenteams gesendet, dass es sich lohnt, hartnäckig zu bleiben und für seine Forderungen zu kämpfen.
Diese Energie, diese Power, die dadurch entfacht wurde, die war atemberaubend und hat mir persönlich gezeigt, dass der Frauenfußball weiter den Weg in die breite Öffentlichkeit suchen und die große Bühne bestrahlen muss. Denn dort gehört er hin.
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Rückblick auf 2023: Das Krisen-Jahr der DFB-Frauen in 5 Spielen und Phasen
Von Helene Altgelt | Dec 25, 2023
Die deutsche Startelf im entscheidenden Spiel gegen Südkorea / Visionhaus/GettyImages
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2023 war ein kompliziertes Jahr für die DFB-Frauen. Auf EM-Euphorie folgte WM-Blues, und nach dem Debakel in Australien wurde es kaum besser. Das waren die fünf prägenden Spiele von Deutschland im Jahr 2023.
Deutschland - Niederlande 1:0
Deutschland - Sambia 2:3
Deutschland - Marokko 6:0
Deutschland - Südkorea 1:1
Deutschland - Wales 0:0
1. Deutschland - Niederlande 1:0
Jubel bei den DFB-Frauen nach dem schmeichelhaften 1:0 gegen die Niederlande / BSR Agency/GettyImages
Phase 1: Ergebnisse stimmen, Leistungen nicht
Vor der WM wollte sich Deutschland bewusst mit einigen Top-Teams messen: Den Startschuss in das wichtige Jahr 2023 gab es beim 0:0 gegen Schweden, dann folgten Partien gegen die Niederlande und Brasilien. Gegen Schweden und die Niederlande gab es keine Niederlage, was zunächst zu einer vorsichtigen Zuversicht führte.
Die Ergebnisse stimmten - und im vorherigen November hatte das DFB-Team auch noch gegen den damaligen Weltmeister USA gewonnen. Mit den Leistungen sah es etwas anders aus. Das 1:0 gegen die Niederlande war mindestens schmeichelhaft.
Die DFB-Frauen waren offensiv harmlos, der Siegtreffer durch Sydney Lohmann kam aus dem Nichts. Nur dank der beiden überragenden Torhüterinnen Merle Frohms und Ann-Katrin Berger konnte Deutschland den Sieg irgendwie über die Zeit bringen.
Voss-Tecklenburg lobte ihre "Chancentöterinnen", erkannte aber auch selbst, dass noch viel fehlte. Unter Druck müsse ihr Team souveräner werden, sagte die damalige Bundestrainerin. Die Diagnose war richtig, aber eine Lösung wurde nicht gefunden - sodass auch bald die Ergebnisse nicht mehr stimmten.
2. Deutschland - Sambia 2:3
Phase 2: Bad Omens
Die WM-Vorbereitung hatte schon fast gruselige Parallelen zu den letzten Spielen vor der EM. Damals hatte die Elf von Voss-Tecklenburg überraschend mit 2:3 gegen Serbien verloren. Jetzt war es ein 2:3 gegen einen anderen Underdog: Sambia.
Wie auch gegen Serbien waren es vor allem lange Bälle hinter die eigene Abwehrkette, die den DFB-Frauen zu schaffen machten. Nach vorne herrschte noch schlimmere Ideenlosigkeit, als es der Spielstand zeigen mag. Das letzte Spiel vor der WM - ein kompletter Reinfall.
2022 beendete das DFB-Team die Vorbereitung immerhin mit einem versöhnlichen 7:0 gegen die Schweiz. In diesem Sommer nahm Deutschland die schmachhafte Niederlage gefühlt im Gepäck mit nach Australien. Und sie kam nicht mal überraschend. Schon die vorherigen Spiele gegen Brasilien und gegen Vietnam waren wenig überzeugend.
Immer wieder zeigte sich, dass die DFB-Elf mit intensivem Pressing im Mittelfeld größte Probleme hatte. Trotzdem, selbst nach dem 2:3 gegen Sambia herrschte vorsichtiger Optimismus. Der Titel blieb das erklärte Ziel von Voss-Tecklenburg, ein Ausscheiden im Viertelfinale wurde allgemein als Worst-Case-Szenario angesehen.
3. Deutschland - Marokko 6:0
Starker Auftakt in die WM: Das 6:0 gegen Marokko / SOPA Images/GettyImages
Phase 3: Trügerische Euphorie
Die Optimisten sahen sich nach dem 6:0 gegen Marokko bestätigt. WM-Auftaktsieg, und was für einer. Die DFB-Frauen erledigten ihren Job mindestens souverän, in Teilen fast schon entfesselt. Die Sorgen der Vorbereitung schienen wie weggeblasen. Fußball kann so einfach sein!
So schien es zumindest an dem Tag, für ein paar Minuten. Und wieder waren da die EM-Parallelen: Miese Vorbereitung, glänzender Auftaktsieg - damals war es ein 4:0 gegen Dänemark gewesen. Niemand gewann am ersten Spieltag höher als Deutschland. "Wir wollten ein Statement setzen", sagte Stürmerin Laura Freigang.
Die Flügelzange mit Bühl und Brand funktionierte hervorragend, fütterte Alexandra Popp am laufenden Band mit Flanken. Die tat, was sie am besten kann - einköpfen. Gegen überforderte WM-Debütantinnen reichte das für einen lockeren Sieg.
Selbst beim 6:0 waren aber Risse im Fundament zu erkennen. Dass das Experiment mit Huth als Rechtsverteidigerin nicht funktionieren würde, war da abzusehen, der offensive Schwung ging zulasten der defensiven Stabilität. Und im Mittelfeld gab es zu viele Ungenauigkeiten.
4. Deutschland - Südkorea 1:1
Enttäuschung nach dem WM-Aus gegen Südkorea / Visionhaus/GettyImages
Phase 4: Desillusionierung
Der Schock folgte schon mit dem zweiten WM-Spiel gegen Kolumbien. Die erste Niederlage in einer Gruppenphase seit 1995, die anfängliche Euphorie war schnell verflogen. Aber so wirklich kam der Ernst der Situation nicht an, weder in der Öffentlichkeit noch beim Team.
Schließlich gab es genug bequeme Erklärungen für die Pleite. Ein später Treffer und ein Traumtor von einem Wunderkind - kann passieren, oder? Kolumbien machte sehr viel aus den wenigen Chancen, aber mehr Sorgen machten das fahrige Aufbauspiel und die eigene Unkreativität.
Trotzdem schien das Weiterkommen in der Gruppe durchaus möglich. Selbst eine Niederlage konnte sich die DFB-Elf leisten, solange Marokko keinen Punkt gegen Kolumbien holen würde. Jenes Marokko, das zu Beginn mit 0:6 gegen Deutschland verloren hatte - das würden sie doch nicht, oder?
Taten sie doch, und so war Deutschland nach einem schrecklichen Auftritt beim 1:1 gegen Südkorea ausgeschieden. Die Probleme: fast identisch zu denen gegen Kolumbien, das Lernen aus den Fehlern: überhaupt nicht zu sehen. Wieder war Deutschland lethargisch, schon früh überfordert gegen clevere Südkoreanerinnen.
Gerade die Schlussphase war erschreckend: Der absolute Drang auf das Tor, der nötige Ansturm, war nicht zu sehen. Warum, das wurde später in der Doku "Born for this" aufgedeckt: Die Spielerinnen wurden vom Trainerteam nicht über den Stand im Parallelspiel aufgeklärt. Eine Anekdote, die die miserable Kommunikation bei der WM perfekt aufzeigt. Das Trauma von Brisbane würde die DFB-Frauen noch länger verfolgen, das war sofort klar.
5. Deutschland - Wales 0:0
Das 0:0 gegen Wales war ein zäher Abschluss des Fußballjahres / Michael Steele/GettyImages
Phase 5: Mühsamer Wiederaufbau
Nach der verpatzten WM hätte es eine klare Analyse der spielerischen Probleme gebraucht. Die fand zunächst nicht statt, was auch an der Krankheit von Martina Voss-Tecklenburg lag. So gingen die DFB-Frauen mit einer doppelten Unsicherheit in die Nations League: Unsicherheit auf der Trainerposition, Unsicherheit beim Konzept.
Mit dem 0:2 gegen Dänemark zum Auftakt schien sich die Abwärtsspirale nur noch weiter zu drehen. Die unklare Kommunikation und fehlende Perspektive für die kommende Monate belastete auch die Spielerinnen sichtlich, die weiterhin weit unter ihrem Niveau spielten. Plötzlich war das "Zahnarzt-Gate" in aller Munde - eine weitere kuriose Anekdote aus dem verkorksten Jahr.
Zunächst unter Britta Carlsson, dann unter Horst Hrubesch konnten einige wichtige Arbeitssiege eingefahren werden, die Olympia-Chance wurde am Leben gehalten. Es schien wieder bergauf zu gehen - mühsam bergauf, aber immer noch bergauf, besonders nach dem starken Sieg gegen Dänemark.
Dann zum Abschluss der Dämpfer: Beim 0:0 gegen Wales verfiel die Nationalelf in altbekannte Muster. Spielerischer Fortschritt seit dem WM-Debakel? Kaum zu sehen, stattdessen müde Angriffe im entscheidenden Spiel.
Eine Ironie des Schicksals: Wieder spielte Deutschland im letzten Spiel nur Unentschieden, wieder waren sie auf Schützenhilfe angewiesen, und dieses Mal leistete Island sie. Für das nächste Jahr haben die DFB-Frauen eine Chance auf Olympia und auf eine Wiedergutmachung - sie haben aber auch noch viele schwere Aufgaben im Rucksack.
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28.12.2023 - 09:09 Uhr | News | Quelle: dpa
Hrubesch: Bundestrainer-Job geht an die Substanz
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Auch dank Nothelfer Horst Hrubesch ist die Olympia-Teilnahme für die deutschen Fußballerinnen nach einem schweren Jahr 2023 noch möglich. Hrubesch spürt die Belastung.
Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch hat auf die Frage nach einem längerfristigen Engagement beim deutschen Frauen-Nationalteam mit einem Scherz und einem Hinweis auf sein Alter geantwortet. «Überreden muss mich keiner. Ich frage immer meine Frau», sagte der frühere Mittelstürmer in einem Interview des «Kicker» lachend. «Mir macht das riesigen Spaß», betonte Hrubesch und fügte dann an: «Es ist aber auch klar: Ich bin 72 Jahre alt und merke, dass das auch an die Substanz geht.»
Unter der Regie des Europameisters von 1980 hat sich die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes nach einem Fehlstart noch für das Finalturnier der Nations League qualifiziert und besitzt damit die Chance auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris. «Mir ist aber wichtig zu betonen, dass wir nicht nur bei Olympia dabei sein wollen, sondern auch im ersten Schritt die Nations League gewinnen wollen. Olympia kommt danach. Wir werden angreifen», kündigte Hrubesch an.
Gegner im Halbfinale am 23. Februar sind auswärts die als Gastgeberinnen automatisch für Olympia qualifizierten Französinnen. Damit hat das deutsche Team auch bei einer Niederlage noch die Chance, mit einem Sieg im Spiel um Platz drei eines der beiden Olympia-Tickets zu holen.
Nach dem erstmaligen Vorrunden-Aus bei der WM in Australien und Neuseeland unter der damaligen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg war Hrubesch nach den ersten beiden Spielen in der Nations League zum zweiten Mal als Bundestrainer des Frauen-Teams eingesprungen. Er ist auch Direktor des Nachwuchsleistungszentrums beim Hamburger SV.
«Ich bin ja ein positiver Typ und gucke nicht zurück. Deshalb habe ich auch nichts aus der Vergangenheit aufgearbeitet, sondern habe in die Mannschaft reingehört», berichtete der Vizeweltmeister von 1982. «Entscheidend war, dass die Mädels mich angenommen haben und wie wir miteinander kommunizieren, auch mit den Vereinen und dem DFB. Das ist ein Gesamtpaket.» Alle hätten einen guten Job gemacht, das habe von der ersten Minute an funktioniert, lobte Hrubesch. «Wir haben den Mädels Luft zum Atmen gegeben, nicht eine Sitzung nach der anderen angesetzt. Fußball ist einfach. Der hat sich auch nicht verändert.»
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Rech, Hrubesch und Kellermann beim Gipfel im Frauen-Fußball
"Im Verein haben wir unter der WM gelitten"
Das Trio gehört zu den den derzeit einflussreichsten Entscheidern im deutschen Frauen-Fußball: Bayerns Sportliche Leiterin Bianca Rech (42), Wolfsburgs Sportchef Ralf Kellermann (55) und Bundestrainer Horst Hrubesch (72) sprechen im kicker-Interview (Donnerstagausgabe) über die Liga und die Nationalelf.
Bundestrainer Horst Hrubesch, Bayerns Sportliche Leiterin Bianca Rech und Wolfsburgs Sportchef Ralf Kellermann. imago images (3)
Die Qualifikation für die olympischen Spiele im kommenden Sommer ist weiter möglich - und vor dem Duell Mitte Februar mit Frankreich für die Nationalmannschaft zumindest in greifbarer Nähe. "Ich habe nie daran gezweifelt, dass wir den Gruppensieg holen, weil ich weiß, welche Qualität in der Mannschaft steckt", sagt Bundestrainer Horst Hrubesch im Rückblick auf die Erfolge in der Nations League, die diese Chance erst möglich machten.
Da ist für den ehemaligen Profi von Rot-Weiss Essen und dem Hamburger SV aber noch nicht Schluss. "Mir ist wichtig zu betonen, dass wir nicht nur bei Olympia dabei sein wollen, sondern auch im ersten Schritt die Nations League gewinnen wollen", sagt der Bundestrainer im Dreier-Interview in der aktuellen Donnerstagausgabe des kicker und weiter: "Olympia kommt danach. Wir werden angreifen."
An solch selbsbewusste Worte war nach dem großen Scheitern der DFB-Elf bei der WM im Sommer in Australien und Neuseeland noch nicht zu denken, doch unter Hrubesch spielt Deutschland wieder stärker. "Wir haben im Verein unter der enttäuschenden WM sehr gelitten. Unsere Spielerinnen waren zum Teil mental am Boden", sagt etwa Ralf Kellermann, der mit dem VfL Wolfsburg einen großen Teil des DFB-Kaders abstellte.
Für Bayerns Bianca Rech war es "sportlich am Ende ein gutes Jahr" - klar, holte sie mit den Münchnerinnen auch die Meisterschale und mit Magdalena Eriksson und Pernille Harder zwei Top-Stars in die Bundesliga. "Wir müssen es schaffen, Spielerinnen aus dem Ausland für diese Liga zu begeistern", glaubt die Bayern-Chefin, findet aber auch mit Blick auf die einst große sportliche Kluft: "Die Liga rückt enger zusammen."
Rech, Kellermann und Hrubesch werben außerdem für eine weitere Professionalisierung, etwa beim VAR und den Schiedsrichterinnen. Und fordern durch Rech sogar die Öffnung hin zu mänlichen Unparteiischen. So fragt Rech mit klarer Absicht: "Warum sind wir nicht in der Lage, in der Frauen-Bundesliga die Tore für männliche Schiedsrichter zu öffnen?"
jim
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Bundestrainer-Suche: Darum kritisiert Tabea Kemme den DFB
Horst Hrubesch nur interimsweise Bundestrainer
DFB sucht langfristige Lösung
Verband zu langsam und ideenlos?
Von Daniel Holfelder | Dec 30, 2023
Tabea Kemme / Christof Koepsel/GettyImages
Aktuell steht Horst Hrubesch an der Seitenlinie der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Mit 72 Jahren ist die HSV-Legende aber "nur" eine Interimslösung und wird spätestens im Sommer aufhören. Wer langfristig an der Seitenlinie der deutschen Fußballerinnen stehen soll, ist noch unklar. Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme findet, dass der DFB auf der Suche nach einem neuen Bundestrainer keine gute Figur abgibt.
In ihrer Kolumne für t-online bemängelt die Olympiasiegerin von 2016: "Der DFB ist langsam unterwegs - und hat in meinen Augen auch schon verschlafen, sich auf dem internationalen Trainer- und Trainerinnenmarkt umzuschauen."
Was und wen die 32-Jährige damit konkret meint: "Emma Hayes verlässt Chelsea und geht in die USA, Jonatan Giráldez vom FC Barcelona hat ein Angebot aus der NWSL. Auch ein Trainer wie Joe Montemurro, aktuell bei Juventus Turin unter Vertrag, ist eine hoch spannende Personalie."
Der DFB schaue allerdings "zu wenig über den Tellerand hinaus" und greife "immer wieder auf die alten gleichen Kandidaten zurück", moniert Kemme. Dabei wäre "eine neue, frische Perspektive aus dem Ausland" wichtig. "Damit steht und fällt die Zukunft", so die ehemalige Spielerin von Turbine Potsdam und dem FC Arsenal.
Aktuell gelten etwa Wolfsburgs Tommy Stroot, Stephan Lerch aus Hoffenheim oder der südkoreanische Nationalcoach Colin Bell, der früher auch in der Frauen-Bundesliga tätig war, als Kandidaten.
Nia Künzer und "die männlichen Führungspersönlichkeiten beim DFB"
Positiv bewertet Kemme die Installation von Nia Künzer als neue Direktorin Frauenfußball und erklärt: "Ich schätze Nia Künzer und weiß, dass sie die nötige Führungskompetenz mitbringt. Diese enorm wichtige Position im Frauenfußball bekommt mit ihr endlich ein Gesicht."
Es sei aber notwendig, dass Künzer im Verband "auch die Unterstützung bekommt, um die dicken Bretter zu bohren, die sie wird bohren müssen", gibt Kemme zu bedenken - und äußert durchaus Zweifel. Es sei klar, "dass die männlichen Führungspersönlichkeiten beim DFB nach wie vor veraltete Bilder skizzieren und einer Frau in hochrangiger Funktion weniger offen gegenüberstehen."
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01.01.2024 - 17:13 Uhr | News | Quelle: dpa
Wolfsburgs Kellermann für U23 der Frauen beim DFB
©IMAGO
Wolfsburgs Sportdirektor Ralf Kellermann fordert eine weitere Nachwuchs-Auswahl hinter dem Fußball-Nationalteam der Frauen. Seit Jahren fehle ein U23-Team, monierte der 55-Jährige in einem Interview des «Kicker»: «Wir sind die einzige Top-Nation in Europa, die in dieser Altersklasse keine Nationalmannschaft hat. Mir wurde der Verzicht auf diese Mannschaft immer mit dem Verweis auf budgetäre Gründe erklärt. Dafür fehlt mir jegliches Verständnis, und man muss sich nicht wundern, wenn man in manchen Bereichen den Anschluss verliert.» Die älteste Nachwuchs-Auswahl bei den Fußballerinnen ist bislang die U20.
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Neue DFB-Sportdirektorin wird im Campus vorgestellt
Künzer: "Ich schließe nicht aus, dass wir wieder erfolgreich sein werden"
Für Nia Künzer ist ihre neue Aufgabe "Chance und Herausforderung" zugleich. Die ehemalige Nationalspielerin ist die erste "Direktorin Frauenfußball" in der Historie des DFB. "Nia ist ein wichtiger Baustein", betonte DFB-Präsident Bern Neuendorf am Donnerstagmittag bei der Vorstellung Künzers auf dem DFB-Campus.
Vorstellung im DFB-Campus: Nia Künzer mit Präsident Bernd Neuendorf und Geschäftsführer Andreas Rettig (re.). picture alliance/dpa
Künzer wird auch daran gemessen, wie zügig der Frauenfußball in Deutschland nach dem missratenen Jahr 2023 mit dem WM-Aus in der Vorrunde und den folgenden Querelen um Ex-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wieder auf die Beine kommt. Ein erster Schritt ist getan mit dem Gruppensieg in der Nations League. Im Februar soll die Qualifikation für Olympia folgen. Und im April startet außerdem schon die Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 in der Schweiz.
"Ich sehe die Qualität in der Mannschaft. Es fehlen aber Konstanz, Sicherheit und Leichtigkeit", hat Künzer erkannt. Der letzte Titelgewinn eines DFB-Teams liegt fast acht Jahre zurück: der Olympiasieg 2016 in Rio de Janeiro. Die EM 2017 sowie die Weltmeisterschaften 2019 und 2023 gerieten zum Desaster. Einzige positive Ausnahme der vergangenen Jahre war die Finalteilnahme bei der EM 2022 in England.
Der Blick geht auch nach England, Spanien und Japan
Nia Künzer hat die goldenen Zeiten der Nationalmannschaft selbst miterlebt und mitgestaltet. "Ich schließe nicht aus, dass wir wieder erfolgreich sein werden", kündigte die 43-Jährige in Frankfurt an. Dafür lohne es sich auch, über den Tellerrand zu schauen. "Das tut immer gut", meint Künzer. "Man muss auch mal gucken, was andere Verbände machen, zum Beispiel in England, Spanien oder Japan." Auch andere Sportarten habe sie immer im Blick.
Auch die durchaus kritische Haltung gegenüber ihrem neuen Arbeitgeber will Künzer nicht ad acta legen. "Ich habe manchmal kritisch auf den DFB geschaut. Den Blick will ich mir erhalten." Der Vertrag der Ex-Nationalspielerin beim Verband läuft über drei Jahre. Für diese Zeit wurde sie vom Land Hessen, wo sie als Dezernats-Leiterin im Regierungspräsidium Gießen tätig war, freigestellt.
Gunnar Meggers
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Erste Gespräche schon kurz nach der Frauen-WM 2023
Neuendorf freut sich auf den "kritischen Geist" Künzer
Nia Künzer ist die neue Sportdirektorin Frauenfußball beim DFB. Am Donnerstag wurde die ehemalige Nationalspielerin offiziell vorgestellt - mit einigen Vorschusslorbeeren, die DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig der 43-Jährigen mit auf den Weg gaben.
Entspricht voll und ganz dem Profil des DFB: die neue Sportdirektorin Frauenfußball Nia Künzer. IMAGO/Kessler-Sportfotografie
Schon kurz nach der Frauen-WM im Sommer 2023 habe es den ersten Kontakt, die ersten Gespräche gegeben, berichtet Bernd Neuendorf zu Beginn der Pressekonferenz im Frankfurter DFB-Campus, die Nia Künzer offiziell vorstellen soll. "In diesen Gesprächen habe ich gemerkt, dass Nia genau dem Profil entspricht, das wir uns vorher überlegt hatten: Jemand, der auch mal querdenkt, der ein kritischer Geist ist, der uns auch mal ein bisschen herausfordert und nicht so stromlinienförmig ist. Deshalb bin ich froh, dass wir Nia haben, die nicht nur ausgezeichnet in ihrem Fach ist, sondern auch von ihrer Persönlichkeit her. Eine, die uns gut zu Gesicht steht, die uns mit ihren Gedanken und Ideen immer wieder herausfordert."
Aber auch im Zuge der Strukturveränderungen beim DFB sieht der DFB-Präsident die 34-malige A-Nationalspielerin als wichtiges Puzzleteil: "Wir haben uns vor einem Jahr auf den Weg gemacht, diesen sportlichen Bereich neu zu ordnen. Das ist ein wichtiger Transformationsprozess, der viel Kraft gekostet hat, der aber auch schon Früchte trägt, mit dem Personal, das wir ausgesucht haben. Nia ist der letzte wichtige Baustein in dieser sportlichen Führung, womit der Strukturprozess in der Spitze abgeschlossen wird. Sie ist ein wichtiger Baustein für die Sichtbarkeit und die Pluralität des Fußballs, die Pluralität des DFB, eine empathische Person, die hier hervorragend reinpasst."
Nicht nur, dass sie wie keine zweite ins Anforderungsprofil passt, nach den ersten Gesprächen war für mich auch klar: Nia oder nix.
In Sachen Empathie konnte sich Andreas Rettig allerdings ein Augenzwinkern nicht verkneifen, als er anmerkte: "Du hast von der empathischen Person Nia Künzer gesprochen, Bernd. Du hast mit ihr noch nicht über den Vertrag verhandelt. Nia kann auch anders."
Schnell aber fielen auch von Seiten des DFB-Geschäftsführers nur noch lobende Worte für den Neuzugang: "Nach dem Ausscheiden von Oliver Bierhoff sollte die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden. Ich kenne die Belastbarkeit von Nias Schultern zwar noch nicht, aber sie ist auf jeden Fall eine große Hilfe, und ich habe mich sehr gefreut, dass wir relativ schnell zusammengekommen sind. Nicht nur, dass sie wie keine zweite ins Anforderungsprofil passt, nach den ersten Gesprächen war für mich auch klar: Nia oder nix."
Beide Seiten sollen voneinander profitieren
In der Folge sei alles recht schnell gegangen, sodass künftig beide Seiten voneinander profitieren sollen, wenn es nach Rettig geht: "Ich werde Nia da unterstützen, wo sie mich braucht - wenn sie denn Hilfe braucht. Ansonsten bin ich voller Vorfreude und sicher, dass ich auch noch was lernen kann."
Susanne Müller
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DFB-Vizepräsidentin Sasic fordert "Equal Pay" für die Frauen-Nationalmannschaft
Von Daniel Holfelder | Jan 13, 2024
Celia Sasic / Oliver Hardt/GettyImages
DFB-Vizepräsidentin Celia Sasic hat sich in der Debatte um die Bezahlung der deutschen Frauen-Nationalmannschaft klar positioniert.
Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung fordert die ehemalige Nationalspielerin, dass die DFB-Frauen in Zukunft die gleichen Prämien bekommen wie ihre männlichen Pendants. "Mir ist nicht begreiflich, warum der Wert eines Turniergewinns bei der Männermannschaft anders sein sollte", erklärt Sasic.
"Diese Wende ist für mich absolut notwendig. Selbst der Bundeskanzler hat gesagt, dass er nicht versteht, dass die Leistung nicht gleich honoriert wird", fährt die DFB-Vizepräsidentin fort. Olaf Scholz hatte sich im Rahmen der EM 2022 ebenfalls für eine Angleichung der Prämienzahlungen bei den Männer- und Frauen-Nationalteams ausgesprochen.
"Equal Play" statt "Equal Pay"
Sasic will bald auch mit dem neuen DFB-Geschäftsführer Sport Andreas Rettig über das Thema diskutieren. "Ich versuche, mit ihm in Austausch zu kommen. Wir haben noch nicht gesprochen. Wir haben es noch nicht geschafft. Wir haben schon Anläufe gestartet, sind aber noch nicht dazu gekommen", so die 35-Jährige.
Bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland im vergangenem Sommer hätten die deutschen Fußballerinnen jeweils rund 245.000 Euro für den Turniersieg bekommen - allerdings direkt von der Fifa, nicht vom DFB. Die Männer-Nationalmannschaft hätte bei einem WM-Sieg 2022 in Katar vom DFB 400.000 Euro erhalten.
In der Vergangenheit hatte die Mehrheit der deutschen Nationalspielerinnen das Prinzip "Equal Play", etwa gleiche Trainingsbedingungen bei Männern und Frauen und professionelle Strukturen nicht nur in der Spitze des Frauenfußballs, über "Equal Pay" gestellt (ohne freilich eine gleiche Bezahlung explizit abzulehnen). Trotz der positiven Entwicklung des Frauenfußballs sind die Einnahmen und Umsätze im Männerbereich nach wie vor deutlich höher.
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DFB-Frauen: 3 Favoriten für Bundestrainer-Posten - Bericht
Von Jan Kupitz | 10:18 AM GMT+1
Thomas Wörle / Sebastian Widmann/GettyImages
Nach wie vor ist offen, wer die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ab Sommer betreuen wird. Offenbar sind drei Kandidaten im Rennen.
Mit Nia Künzer konnte der DFB zum Jahreswechsel endlich die langersehnte Sportdirektorin vorstellen. Eine der ersten Aufgaben der 44-Jährigen ist es, einen Nachfolger für Horst Hrubesch zu finden, der das Amt als Bundestrainer nach dem Aus von Martina Voss-Tecklenburg interimsweise übernommen hatte.
Gemäß der Sport Bild zählt Thomas Wörle zu den Favoriten auf den Posten. Der 41-Jährige betreut derzeit die Männer-Mannschaft des SSV Ulm - nachdem er mit dem Klub aus Baden-Württemberg erst im vergangenen Sommer in die 3. Liga aufgestiegen war, mischt Wörle mit dem SSV auch dort schon wieder vorne mit. Wie aus dem Bericht hervorgeht, führt der Trainer derzeit Gespräche mit dem DFB.
Ein Job im Frauenfußball wäre für Wörle nichts Neues: von 2010 bis 2019 hatte er bereits die FC Bayern Frauen betreut und in dieser Zeit zu zwei Meistertiteln geführt.
Neben Wörle sollen beim DFB auch Stefan Kuntz und Christian Wück als potenzieller Frauen-Bundestrainer thematisiert werden. Beide Akteure weisen langjährige Erfahrung als Trainer im männlich U-Bereich des DFB auf, im Frauenfußball waren die zwei bislang aber noch nicht aktiv.
Geplant ist, dass der neue Bundestrainer mit der kommenden Saison übernehmen wird. Horst Hrubesch wird die DFB-Frauen bei der Finalrunde der Nations League im Februar betreuen - sollte dort die Qualifikation für Olympia 2024 geschafft, coacht die Trainerlegende auch bei dem Turnier. Danach ist für den 72-Jährigen aber definitiv Schluss.
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31.01.2024 - 11:21 Uhr | News | Quelle: dpa
Nächster Rückschlag: Bayern-Aus vor Hrubeschs Herkulesaufgabe
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©IMAGO
Im Frauenfußball herrscht Alarmstimmung: Das Viertelfinale der Königsklasse findet ohne deutsches Team statt. Und in der Bundesliga nimmt Eintracht-Boss Axel Hellmann den DFB in die Pflicht.
Internationale K.o.-Spiele ohne deutsche Fußballerinnen - das Desaster bei der Weltmeisterschaft 2023 in Australien wiederholt sich nun in der Champions League. «Es ist brutal, es ist traurig», sagte Trainer Alexander Straus nach dem bitteren Aus des FC Bayern München gegen Paris Saint-Germain. Mit Tränen in den Augen gaben Giulia Gwinn und Klara Bühl nach dem Abpfiff Interviews. Das folgenschwere 2:2 warf aber nicht nur den deutschen Meister zurück: Erstmals seit die Champions League 2009 den UEFA-Pokal abgelöst hat, steht kein deutsches Team im Viertelfinale. Und in der Bundesliga rumort es.
Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann bemängelte die Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland und schloss eine Loslösung der Liga vom Deutschen Fußball-Bund nicht aus. «Es wird vom DFB abhängen, ob diese Debatte aufkommt oder nicht. Es gibt nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen Proficlubs ein Grummeln, eine Unzufriedenheit, auch wie die Clubs eingebunden sind», sagte der 52-Jährige der «Frankfurter Rundschau».
Letztlich gehe es immer um die Frage, was das Beste für den Frauenfußball sei. «Wenn die notwendigen Anpassungen in der Struktur des DFB erreicht werden können, habe ich damit überhaupt kein Problem. Wenn das aber nicht der Fall ist, müssen wir darüber nachdenken, den Frauenfußball eigenständig zu organisieren», so Hellmann weiter.
Hellmann betonte auch, dass die Gelder aus der Königsklasse anders als bei den Männern nicht geeignet seien, einen Etat nach oben zu schieben: «Der Aufwand, den wir betreiben, konsumiert die Ausschüttung der UEFA nahezu komplett. Man verdient im Frauenfußball mit der Champions League kein Geld.»
Die Eintracht-Frauen haben vor dem letzten Vorrundenspieltag an diesem Mittwoch gegen FC Rosengard/Schweden keine Chance mehr aufs Weiterkommen. Der VfL Wolfsburg, 2023 noch im Finale dem FC Barcelona unterlegen, hatte die Gruppenphase verpasst. Als bislang letztes deutsches Team gewann der VfL 2013 und 2014 die Champions League.
Für den FC Bayern platzte der Traum vom ersten internationalen Titel in einer dramatischen Schlussphase gegen Paris: Ein Eigentor der englischen Vize-Weltmeisterin Georgia Stanway (88. Minute) ließ sein Team auf den dritten Platz der Gruppe C hinter Ajax Amsterdam und Paris zurückfallen. Zu allem Übel für die in den vergangenen Monaten von Verletzungen gebeutelten Münchnerinnen wurde ein Tor von Jovana Damnjanovic in der Nachspielzeit wegen Abseits nicht gegeben.
«Die Spielerinnen hätten so viel mehr verdient gehabt», sagte Straus und rang bei der Pressekonferenz um Fassung. «Alle vier Mannschaften dieser Gruppe wären in einer anderen Gruppe weiter gekommen.» Die Vorstellung seines Teams hätte ein «top, top, top Level» gehabt. Nationalspielerinnen wie Sydney Lohmann, Klara Bühl und Lea Schüller hatten bereits im vergangenen Sommer die WM-Pleite der DFB-Frauen miterlebt.
Bundestrainer Horst Hrubesch sah im Bayern-Campus den nächsten Rückschlag für den Frauenfußball im Land des EM-Zweiten. Auf den 72-Jährigen wartet nun die Herkules-Aufgabe, die DFB-Auswahl in der Nations League zu den Olympischen Spiele nach Paris zu führen. Ein Sieg im Halbfinale in Lyon gegen Frankreich am 23. Februar würde dafür reichen. Bei einer Niederlage gebe es fünf Tage später gegen den Verlierer der Partie Spanien - Niederlande eine zweite Chance. Eine verpasste Qualifikation würde die Krise nicht nur für die Goldmedaillengewinnerinnen von Rio 2016 weiter verschärfen, sondern auch der Liga schaden.
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24.02.2024 - 22:22 Uhr | News | Quelle: dpa
Schult schlägt Flick als Hrubesch-Nachfolger vor
©VfL Wolfsburg
Wer folgt Horst Hrubesch als Frauen-Bundestrainer nach? Almuth Schult hat jemand im Blick, der als ehemaliger DFB-Chefcoach noch keinen neuen Job hat.
Die derzeit vereinslose Nationaltorhüterin Almuth Schult hat einen überraschenden und pragmatischen Vorschlag gemacht, was die Nachfolge von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch betrifft. «Es gibt ja noch einen Trainer, der verpflichtet ist, beim DFB unter Vertrag steht. Wenn man gar niemand findet, vielleicht wird’s ja Hansi Flick», sagte die 33 Jahre alte Ex-Wolfsburgerin am Freitagabend als ARD-Expertin vor dem Nations League-Halbfinale des deutschen Teams gegen Frankreich (1:2) in Lyon.
Flick war im vergangenen September als Männer-Bundestrainer freigestellt worden. Der 72 Jahre alte Hrubesch hört spätestens nach den Olympischen Spielen in diesem Sommer in Paris auf. Bei einer verpassten Olympia-Teilnahme wäre er allenfalls bereit, für eine kurze «Übergangszeit» weiter auszuhelfen, wie er sagte, sieht aber bei einem anstehenden Umbruch andere gefordert. Die DFB-Frauen können mit einem Sieg am Mittwoch in Herrenveen gegen die Niederlande aber noch das Paris-Ticket lösen.
«Wir sind handlungsfähig vorbereitet», sagte Sportdirektorin Nia Künzer am Freitag zu der Personalie erneut, kommentierte aber weder Schults Flick-Vorschlag noch andere Namen. Man habe die Hausaufgaben gemacht beim DFB.
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