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02.06.2023 - 13:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.06.2023 - 13:18 von KLAUS.)
02.06.2023 - 06:05 Uhr | News | Quelle: dpa
Schäfer über Frauen-Männer-Vergleich beim VfL: «Das ist nicht fair»
Einen Tag vor dem Champions-League-Finale gegen den FC Barcelona wehrt sich Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer vom VfL Wolfsburg gegen den Eindruck, die Frauen-Mannschaft könnte bei seinem Club bald populärer und werbewirksamer sein als die Männer in der Fußball-Bundesliga. «Ich mag diese Vergleiche nicht. Das wäre nicht fair», sagte Schäfer in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.
«Beide Mannschaften haben unterschiedliche Voraussetzungen und auch unterschiedliche Ambitionen», sagte der 38-Jährige weiter. «Wir haben unglaublich viele deutsche Nationalspielerinnen. Sie sind die Gesichter des deutschen Frauenfußballs. Dass wir und Volkswagen das werbewirksam und kommunikativ nutzen, ist doch völlig klar und legitim.»
Die Wolfsburger sind seit Jahren der erfolgreichste deutsche Club im Frauenfußball. Im Endspiel der Champions League treffen sie an diesem Samstag auf den FC Barcelona (16.00 Uhr/ZDF und DAZN). «Natürlich hat Barcelona eine absolute Top-Mannschaft. Aber im Finale, in nur einem Spiel, ist alles möglich. Selbstverständlich fahren wir dorthin, um danach den Pokal in die Höhe zu heben», sagte Schäfer.
Quelle
01.06.2023 Frauen
Janssens Zeitreise nach Eindhoven
Abwehrspielerin vor dem Endspiel der Königsklasse.
Der Countdown läuft! In zwei Tagen (Samstag, 3. Juni, Anstoß um 16 Uhr) steigt in Eindhoven der Champions-League-Showdown zwischen den Frauen des FC Barcelona und VfL Wolfsburg. Beim Endspiel der Königsklasse genießen drei Spielerinnen aus den Reihen der Wölfinnen einen Heimvorteil. Eine davon ist Dominique Janssen. Wir haben vor dem Spiel des Jahres mit der niederländischen Abwehrspielerin gesprochen. Eine Zeitreise.
Kindheitstraum erfüllen
381 Kilometer trennen das AOK Stadion und das Philips-Stadion in Eindhoven. Mit dem Auto ist diese Strecke in etwas mehr als vier Stunden zu bewältigen. Eine „normale“ Reisezeit zu einem Auswärtsspiel in der Frauen-Bundesliga. Im Nachbarstaat Deutschlands ticken die Uhren jedoch anders. „Holland ist nicht so groß, da sind 45 Minuten schon eine lange Zeit“, meint Janssen mit einem Lächeln im Gesicht. Eine Dreiviertelstunde, so lange hat es gedauert, bis sie aus ihrem früheren Wohnort Horst in Eindhoven war. Die Großstadt verknüpft Janssen mit zahlreichen Shopping-Trips, Wochenendausflügen – und einer besonders schönen Erinnerung. „Das erste professionelle Fußballspiel meines Lebens habe ich bei der PSV Eindhoven im Philips-Stadion gesehen“, erinnert sich die niederländische Nationalspielerin. Genau dort will sie mehr als zwei Jahrzehnte später einen Kindheitstraum erfüllen.
„Die Jungs weggegrätscht“
Bis zu ihrem 18. Lebensjahr hat Janssen noch bei ihrem Dorfverein RKsv Wittenhorst gekickt, mit den Jungs wohlgemerkt. „Das ist in Holland normal und megacool. Ich konnte zeigen, wie gut ein Mädchen spielen kann und habe auch schon mal die Jungs weggegrätscht“, meint Janssen. 2013 folgte der Schritt in den Profibereich. Auf ihrem Schreibtisch häuften sich die Angebote, zahlreiche Vereine aus Europa waren interessiert, unter anderem Eindhoven. „Ich habe auch mal bei den Mädels der PSV mittrainiert, letztlich habe ich mich dann aber für den großen Sprung nach Deutschland entschieden. Man kann trotzdem sagen, dass Eindhoven ein – wenn auch nur kleiner – Teil meiner sportlichen Geschichte ist“, so die 28-Jährige.
Eine (fast) perfekte Erfolgsgeschichte
Deutsche Meisterin (2020, 2022) und Pokalsiegerin (2020, 2021, 2022, 2023), Englische Meisterin (2019), Ligapokalsiegerin (2015, 2018) und Pokalsiegerin (2016) sowie Europameisterin (2017): Die Liste ihrer Erfolge ist ebenso lang wie beeindruckend. Eine Trophäe fehlt in der prestigeträchtigen Sammlung allerdings noch. Und zwar die des wichtigsten Wettbewerbs im europäischen Klubfußball. „Jede Spielerin träumt davon, eines Tages die Champions League zu gewinnen.“ In ihrer ersten Saison im Trikot der Wölfinnen ist Janssen ihrem Traum zum Greifen nah gekommen, sie hatte sogar schon eine Hand am Pokal. Doch im Endspiel der Champions-League-Saison 2019/2020 setzte sich Olympique Lyon mit 3:1 durch. „In diesem Jahr muss es unbedingt klappen“, meint die Niederländerin.
Ausverkauftes Stadion – ein Novum
Die Frauen des VfL Wolfsburg stehen zum sechsten Mal im Endspiel der Königsklasse, und haben bereits vor Anpfiff Geschichte geschrieben. Denn zum allerersten Mal seit der Einführung der UEFA Women’s Champions League ist ein Finale ausverkauft. „Es macht mich richtig glücklich, die positive Entwicklung im Frauenfußball zu sehen. Hoffentlich geht’s so weiter“, meint Janssen, die einen großen Teil zum ausverkauften Philips-Stadion beigetragen hat. Denn unter den 34.120 Zuschauenden werden zahlreiche Mitglieder ihrer Familie sein. „Und das“, so die 28-Jährige, „gibt dem Spiel des Jahres noch einen ganz speziellen Touch.“
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02.06.2023 Frauen
DAZN-Doku über die Triple-Mission
Streamingdienst DAZN begleitet die Wölfinnen in entscheidender Saisonphase und gibt exklusive Einblicke hinter die Kulissen.
Mit einer neuen Dokumentation über die Saison 2022/2023, in der die Frauen des VfL Wolfsburg um gleich drei Titel kämpften, investiert der Streamingdienst DAZN weiter in die Entwicklung des Frauensports in Deutschland. Seit März begleitet DAZN die Wölfinnen auf ihrem „Ritt durch drei Wettbewerbe.” Während die Meisterschaft unlängst an den ärgsten Konkurrenten aus München fiel, ist mit dem DFB-Pokal-Triumph seit Mitte Mai bereits der erste Titel eingesackt. Am Samstag, 3. Juni, winkt dem außergewöhnlichem Team jedoch die Chance, auf die prestigeträchtigste Trophäe im europäischen Vereinsfußball. Dann bestreitet das Team von VfL-Cheftrainer Tommy Stroot das Finale der UEFA Women’s Champions League. Exklusive Einblicke unter anderem hinter die Kulissen des Finalspiels liefert ab dem 17. Juli dann die DAZN-Dokumentation „Wölfinnen – die Jagd nach dem Triple“. Die Dokumentation wird auf der DAZN-App für DAZN-Abonnenten und für alle Fans auf dem frei empfangbaren linearen 24/7-Frauensport-Sender DAZN RISE verfügbar sein.
Sport im Fokus – Erfolgshunger und die Rolle des VfL Wolfsburg im Frauenfußball
In dem rund 60-minütigen Film lässt die Sport- und Unterhaltungsplattform alle Fans hautnah an den spannenden Titelkämpfen der Wölfinnen teilhaben. Die Dokumentation fokussiert sich neben dem gesamten Wolfsburger Team vor allem auf fünf Protagonistinnen und Protagonisten: die beiden Mannschaftskapitäninnen Alexandra Popp und Svenja Huth sowie Jill Roord, Lena Oberdorf und Trainer Tommy Stroot. In längeren Interviews kommen ebenfalls Vereinsverantwortliche wie Ralf Kellermann (Direktor Frauenfußball) und die beiden Geschäftsführer Michael Meeske und Marcel Schäfer zu Wort. Alle Fans werden auf eine Reise durch eine ganz besondere Saison, die ihren Höhepunkt mit dem großen europäischen Finale erreicht, mitgenommen. Sie erhalten nie dagewesene Einblicke in den Alltag der Mannschaft.
„Emotionaler, packender und exklusiver Blick“
„DAZN steht seit jeher für hochklassige und einzigartige Produktionen aus der Sportwelt: `Being Mario Götze`, `The Making Of` oder `Underground Of Berlin`. Es freut mich daher besonders, dass wir mit `Wölfinnen – Die Jagd nach dem Triple` nun auch die erste dedizierte Dokumentation über ein Frauen-Team veröffentlichen und allen DAZN-Abonnenten sowie kostenlos allen Fans über DAZN RISE zur Verfügung stellen können. Ein weiterer Beleg unserer unermüdlichen Bemühungen, den Frauensport nachhaltig zu fördern und die Sichtbarkeit zu erhöhen,“ sagt Alice Mascia, DAZN CEO in der DACH-Region. VfL-Geschäftsführer Michael Meeske ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit DAZN ist ein tolles und spannendes Projekt. Wir beim VfL sind sicher, dass ein emotionaler, packender und exklusiver Blick hinter die Kulissen eines der erfolgreichsten Frauenteams Europas herauskommen wird, wie es ihn so noch nicht gibt. Dass wir auf diese Art auch nach draußen zeigen können, auf was für einem hohen Niveau wir im Frauenfußball in Wolfsburg seit Jahren arbeiten und welch großen selbstverständlichen Stellenwert die Frauen bei uns im Klub haben, macht uns stolz und freut uns sehr. Zugleich hoffen wir, damit einen Teil dazu beitragen zu können, die Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland insgesamt weiter voranzutreiben.“
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02.06.2023 Frauen
Das Spiel der Spiele
Die VfL-Frauen treffen im Champions-League-Finale auf den FC Barcelona.
Zwei Mal haben die Frauen des VfL Wolfsburg die UEFA Women’s Champions League bereits gewonnen, in drei weiteren Finals mussten sich die Wölfinnen Olympique Lyon geschlagen geben. Im sechsten Endspiel der Vereinsgeschichte geht es zwar nicht gegen den französischen Rekordsieger, doch die Herausforderung ist deshalb nicht kleiner: Am morgigen Samstag, 3. Juni (Anstoß um 16 Uhr/live im ZDF und auf DAZN), trifft der VfL im niederländischen Eindhoven auf den FC Barcelona. Es ist nicht nur aus grün-weißer Sicht das Spiel der Spiele: Noch nie war ein Champions-League-Finale der Frauen ausverkauft, noch nie war das öffentliche Interesse größer. Die 2021 reformierte Königsklasse stößt in neue Dimensionen vor – und der VfL Wolfsburg ist Teil davon.
Entspannte Anreise
Es wird noch mehrere Gänsehautmomente für die Spielerinnen des VfL Wolfsburg geben in den nächsten Tagen – mit diesem hätten die Schützlinge von Cheftrainer Tommy Stroot aber wohl am wenigsten gerechnet: Beim letzten Training vor dem Abflug nach Eindhoven standen Fans und VfL-Mitarbeitende Spalier und applaudierten, als das Team vor dem AOK Stadion ankam. Eine gute halbe Stunde lang durfte dann auch die Einheit von den Rängen aus verfolgt werden, ehe ein nicht-öffentlicher Teil begann. Wie bei Endspielen üblich, reiste der VfL-Tross zwei Tage vor dem Spiel an den Ort des Geschehens. Entspannt ankommen, noch einmal durchatmen, um dann mit vollen Akkus in den „Matchday minus eins“ zu starten – so die Idee dahinter. Auch der heutige Freitagvormittag sah noch keine Programmpunkte für die VfL-Frauen vor. Als offiziellem Auswärtsteam wurde den Grün-Weißen für ihr Abschlusstraining im Philips Stadion der spätere Slot zugeteilt. Um 16.30 Uhr machten sich die Spielerinnen schließlich zum ersten Mal mit den Bedingungen in der 35.000 Zuschauende fassenden Arena vertraut, die beim Spiel bis auf den letzten Platz gefüllt sein wird.
Barcas steiler Aufstieg
Vor neun Jahren trafen die VfL-Frauen schon einmal auf den FC Barcelona, die Kräfteverhältnisse waren damals noch andere: Als Titelverteidiger hatten die Grün-Weißen seinerzeit keine Mühe, die Katalaninnen in den Viertelfinal-Partien aus dem Weg zu räumen (3:0; 2:0). Die spätere Weltfußballerin Alexia Putellas, die kürzlich nach langer Verletzungspause ihr Comeback feierte, sowie Abwehrspielerin Marta Torrejon standen bereits damals auf dem Platz. Der Verein investierte zwar früher als viele andere europäische Marken in den Frauenfußball und wurde zwischen 2012 und 2015 auch jeweils Spanischer Meister, doch was wirklich möglich ist in der fußballverrückten Metropole, schien man noch nicht zu realisieren. Erst 2017 setzten die Verantwortlichen dann ein Statement und verpflichteten gleich mehrere europäische Top-Spielerinnen, darunter die niederländische Europameisterin Lieke Martens oder Ex-Wölfin Elise Bussaglia. Von nun an war klar: Barca hatte Großes vor mit seinem Frauen-Team. Und der Plan ging auf: 2019 folgte die erste UWCL-Finalteilnahme, 2021 der erste – und bislang einzige – Champions-League-Titel.
Wölfinnen unbesiegt
Im aktuellen Wettbewerb mussten die Katalaninnen bereits eine Niederlage hinnehmen: Ausgerechnet der FC Bayern München zeigte dem Team von Trainer Jonathan Giraldez seine Grenzen auf und siegte in der heimischen Allianz Arena mit 3:1. Unter dem Strich ohne Folgen: Barca setzte sich in der Gruppe D dennoch als Erster durch und bekam im Viertelfinale mit der AS Rom den vermeintlich leichtesten Gegner zugelost. Doch wie schon im mit 1:3 gegen Lyon verlorenen Champions-League-Finale 2022 zeigte sich, dass die vermeintliche Übermannschaft schlagbar ist. In der heimischen Liga gelang dies Madrid CFF ebenso, doch dient die 1:2-Niederlage am letzten Spieltag – Barca hatte den achten Meistertitel längst sicher – nicht unbedingt als Vorlage. Die Wölfinnen kamen ohne Niederlage durch den europäischen Wettbewerb und räumten in der K.-o.-Phase mit Paris Saint-Germain und Arsenal zwei Schwergewichte aus dem Weg. Insbesondere der dramatische 3:2-Erfolg nach Verlängerung im Halbfinal-Rückspiel in London dient als Beweis für die eigene Stärke: Sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen lassen und bis zur letzten Minute an den Sieg glauben – diese Fähigkeiten könnten auch im Endspiel gefragt sein.
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03.06.2023 Frauen
Kein Henkelpokal
VfL-Frauen unterliegen im Finale der Königsklasse dem FC Barcelona mit 2:3.
Die Bundesliga-Frauen des VfL Wolfsburg haben den ganz großen Wurf verpasst. Im Endspiel um die Trophäe der UEFA Women’s Champions League verlor die Elf von Cheftrainer Tommy Stroot am späten Samstagnachmittag gegen den FC Barcelona mit 2:3 (2:0). Durch Treffer von Ewa Pajor (3.) und Alexandra Popp (37.) lag der VfL vor 34.120 Zuschauenden im ausverkauften Philips Stadion in Eindhoven zur Pause noch in Führung. Infolge eines frühen Doppelschlags nach dem Seitenwechsel durch Patricia Guijarro (48./50.) kippte jedoch die Partie, ehe Ex-Wölfin Fridolina Rolfö das Spiel vollends für die Spanierinnen drehte (70.). Schon zuvor hatte festgestanden, dass die Wölfinnen infolge des erneuten Gewinns des DFB-Pokals auch im elften Jahr in Folge eine Pflichtspielsaison mit mindestens einem Titel abschließen würden. Im Europapokal ist der VfL nun nicht automatisch für die Gruppenphase 2023/2024 qualifiziert, sondern hat für eine erneute Teilnahme als nationaler Vizemeister zunächst zwei Partien in der Play-off-Runde vor sich.
Personal
Marina Hegering und Lena Lattwein hatten zuletzt noch gefehlt, doch auch sie waren pünktlich zum Showdown wieder einsatzbereit. Somit stand dem Cheftrainer der komplette Kader zur Verfügung. Gegenüber dem finalen Bundesligaspiel gegen den SC Freiburg stellte Stroot auf einer Position um: Lena Oberdorf kehrte zurück in die erste Elf, Tabea Waßmuth rotierte auf die Einwechselbank.
Spielverlauf
Das 38. Pflichtspiel einer langen Saison begann – nach einer Gänsehaut erzeugenden Zeremonie vor dem Anpfiff – mit einem Prachtstart für Grün-Weiß, denn gleich mit dem ersten Vorstoß Richtung Tor der Katalaninnen gelang die frühe Führung (3.). Die Wölfinnen, die im neuen Saisontrikot 2023/2024 spielten, hatten es mit einem zunächst verdatterten Gegner zu tun, der aber bald vehement probierte, eine Antwort zu finden. Nach einigen Halbchancen vergab Irene Paredes eine Riesengelegenheit, als sie nach einer Ecke am langen Pfosten nur noch einnicken musste, aus kurzer Distanz aber neben die Längsstange traf (13.). Der VfL blieb in der Defensive sehr gut beschäftigt und zeigte dem spanischen Meister mit seinem hellwachen Stellungsspiel überwiegend die Stirn. Ex-Wölfin Caroline Hansen stellte trotzdem um ein Haar auf 1:1, als sie im Zentrum nach scharfer Flanke von links den Ball nicht richtig erwischte (34.). Mit einem zweiten Wölfinnen-Tor war angesichts Barcas klaren Übergewichts kaum zu rechnen, doch tatsächlich bewies die Stroot-Elf beachtliche Kaltschnäuzigkeit, als sie auch ihre zweite Gelegenheit zu einem Torerfolg nutzte (37.). Zumal Merle Frohms kurz vor dem Halbzeitpfiff auch noch gegen Salma Paralluelo rettete (45.+2), ging der Favorit Barcelona zerknirscht in die Pause.
Bloß kein frühes Gegentor, wollte man mit Wiederbeginn den Grün-Weißen raten. Aber genau das passierte. Und noch schlimmer: Binnen zwei Minuten holte ein wütend anrennendes Barca den kompletten Rückstand auf und stellte auf 2:2 (48./50.). Die Wölfinnen kostete es Mühe, nach diesem Doppelschlag zumindest Ruhe ins Spiel zu bekommen. Als er sich aus dem Würgegriff etwas befreit hatte, bekam der VfL seine Reihen aber wieder besser sortiert und zeigte sich nach einer Stunde allmählich auch wieder in der anderen Hälfte. Mit einem Flachschuss von der Strafraumkante setzte Pajor mal wieder ein offensives Zeichen (67.) und prüfte zwei Minuten später Barcas Keeperin erneut, nachdem sie über links ausgebüchst war. Dass genau in dieser Phase, als Grün-Weiß wieder alles zuzutrauen war, der Gegner plötzlich ins Tor traf (70.), wirkte wie ein Stich ins Herz. Erstmals also rannte die Stroot-Elf nun einem Rückstand hinterher. Jene Mannschaft, die den VfL im Halbfinale der Vorsaison als letzte in diesem Wettbewerb geschlagen hatte, schirmte ihr Tor aber souverän ab, nahm durch Auswechslungen und andere Unterbrechungen Zeit von der Uhr und blieb zudem selbst in der Offensive aktiv. Auch eine lange und hitzige Nachspielzeit brachte keine Kehrtwende mehr. Nachdem die eingewechselte Pauline Bremer per Kopf die letzte Chance vergeben hatte (90.+9), stand fest: Trotz des so verheißungsvollen Starts ins Finale gehörte die Krone Europas den anderen.
Tore
0:1 Pajor (3.): Bis hierhin war überwiegend Barca am Ball. Dann aber luchst Pajor tief in der anderen Hälfte Lucy Bronze den Ball ab, hat nach einigen Metern das Tor bereits vor sich und jagt das Leder einfach mal in den Knick – was für ein Paukenschlag!
0:2 Popp (37.): Wie abgebrüht ist das bitte? Mit einem herrlichen Pass startet Felicitas Rauch einen Konter. Über die linke Seite eilt Pajor davon und flankt im perfekten Moment in die Mitte. Popp rauscht heran und köpft in typischer Manier unhaltbar ein.
1:2 Guijarro (48.): Durchgang zwei beginnt wie der erste, nur dass der Treffer für die andere Mannschaft fällt: Nach einem Doppelpass mit Hansen schleicht sich Guijarro in den Rücken der VfL-Abwehr und muss zentral vor dem Tor nur noch den Fuß hinhalten.
2:2 Guijarro (50.): Plötzlich geht alles viel zu schnell für die Wölfinnen. Barcas nächster Angriff über rechts endet schon wieder mit jubelnden Spanierinnen. Eine scharfe Flanke erreicht in der Mitte schon wieder Guijarro, die dieses Mal Frohms mit einem Kopfball überwindet.
3:2 Rolfö (70.): Unnötig, schade und irgendwie gemein: Nachdem gerade Grün-Weiß wieder Oberwasser bekam, führt auf der anderen Seite ein Lapsus in der Wölfinnen-Abwehr zum dritten Gegentor. Lynn Willms schießt im Strafraum Kathrin Hendrich an. Die erste Spanierin verpasst noch, doch Ex-Wölfin Rolfö lässt sich die Großchance nicht nehmen und dreht für ihre Farben das Spiel.
Trainerstimme
Tommy Stroot: Wir haben ein wahnsinnig tolles Spiel auf hohem Niveau gesehen, und daran waren wir in ganz vielen Momenten beteiligt. Dieses Finale war Werbung für den Frauenfußball in allen Bereichen. Zur Halbzeit hatten wir den Gegner genau dort, wo wir ihn haben wollten. Es war bitter, dass wir so schnell nach der Pause das 2:1 bekommen haben. Der Ausgleich hatte direkt damit zu tun, weil Barcelona die Wucht aufrechterhalten hat. Hut ab vor meiner Mannschaft, dass wir trotzdem in der letzten halben Stunde unsere Akzente wieder einbringen und das Spiel offen gestalten konnten. Wenn man so viel richtig gemacht hat, so nah dran war an der großen Sensation, dann tut es schon extrem weh. Trotzdem möchte ich den Moment auch nutzen, um Barcelona zu gratulieren.
Aufstellungen und Statistiken
FC Barcelona: Panos – Bronze, Paredes, Leon, Rolfö – Bonmati (90. Putellas), Walsh (90. Engen), Guijarro – Hansen (79. Crnogorcevic), Paralluelo (70. Geyse), Caldentey (79. Pina)
Ersatz: Coll (TW), Panedas, Fernandez, Torrejon, Vilamala, Rabano, Lopez
VfL Wolfsburg: Frohms – Wilms (83. Hegering), Hendrich, Janssen, Rauch – Oberdorf – Huth, Roord (71. Lattwein) – Jonsdottir, Popp, Pajor (84. Bremer)
Ersatz: Weiß (TW), Kiedrzynek (TW), Agrez, Demann, Wolter, Blomqvist, Wedemeyer, Waßmuth, Brand
Tore: 0:1 Pajor (3.), 0:2 Popp (37.), 1:2 Guijarro (48.), 2:2 Guijarro (50.), 3:2 Rolfö (70.)
Gelbe Karten: Bonmati, Paredes / Hendrich, Jonsdottir, Popp
Schiedsrichterin: Cheryl Foster (Wales)
Zuschauende: 34.120 am Samstagnachmittag im Eindhovener Philips Stadion (ausverkauft)
Quelle
04.06.2023 - 21:16 Uhr | News | Quelle: dpa | von: David Joram
«Werbung für den Frauenfußball»: VfL machtlos gegen Barças Zauber
©VfL Wolfsburg
Nach dem 2:3 im Finale der Champions League müssen Wolfsburgs Fußballerinnen die Klasse des FC Barcelona anerkennen - VfL-Trainer Tommy Stroot tut die Niederlage «extrem weh».
Als die ersten Tränen getrocknet waren, fand auch Alexandra Popp ein paar Worte zur bitteren wie spektakulären Niederlage des VfL Wolfsburg gegen den FC Barcelona. «Ziemlich leer» fühle sie sich, sagte die deutsche Fußball-Nationalspielerin nach nervenaufreibenden 90 Minuten plus Nachspielzeit zum 2:3 (2:0). «Zum größten Teil» seien sie selbst daran schuld, «dass wir die Spiele verloren haben», sagte die 32 Jahre alte Kapitänin und meinte neben dem Champions-League-Finale in Eindhoven auch einige vermeidbaren Pleiten in der Bundesliga. «Einfach, weil wir in entscheidenden Phasen die Fehler machen oder nicht richtig da sind.»
Doch nur mit den eigenen Patzern war die vierte Wolfsburger Niederlage in einem Finale der Königsklasse nicht zu erklären. Vielmehr hing das Scheitern mit einer überragenden Barça-Elf zusammen, die den mächtigen Silberpokal mehr erspielte denn erzwang, mit Passqualität, Beinschüssen, Finten - einer Leichtigkeit also, die die ganze Schwere des deutschen Kraftfußballs offenbarte. «Es ist schon so, dass der spanische Fußball sehr technisch ist - mit kurzen Pässen, auch sehr schön, sehr präzise», sagte TV-Expertin Almuth Schult der Deutschen Presse-Agentur. «Diese Präzision und diese Effektivität im Passspiel, die ist bei Barça höher als bei Wolfsburg.»
Dass sich Barcelonas Trainer den Luxus gönnte, die zweimalige Weltfußballerin Alexia Putellas erst kurz vor Spielende einzuwechseln, erzählte viel über ein durchweg grandioses Finale, zunächst geprägt von deutscher Effizienz und schließlich vom spanischen Zauber. «Wir haben ein wahnsinnig tolles Spiel gesehen», urteilte VfL-Trainer Tommy Stroot, der Wert darauf legte, dass sein Team daran auch beteiligt gewesen sei. «Das war vor allem Werbung für den Frauenfußball.»
Neben der viel gerühmten spanischen Fußball-Schule sind es allerdings auch die finanziellen Unterschiede, die Barcelona befähigen, einen solch dominanten Stil auf den Platz bringen zu können. Schult und Stroot wiesen darauf hin, dass es eben auch ehemalige Wolfsburgerinnen sind, die bei Barcelona den Takt mit angeben. Caroline Hansen etwa, die das erste Tor brillant vorlegte und immer wieder über den rechten Flügel angerauscht kam, spielte von 2014 bis 2019 für den VfL. Ebenso Siegtorschützin Fridolina Rolfö, die zwischen 2019 und 2021 für Wolfsburg auflief.
Deren Erfahrung und Klasse sorgten mit dafür, dass Stroot mit der verpassten Titelchance haderte. «Das tut schon extrem weh, wenn man sehr viel richtig gemacht hat», sagte er. «Wir hatten Barça genau da, wo wir sie haben wollten.» Ewa Pajor, die Torschützenkönigin dieses Wettbewerbs, mit ihrem neunten Turniertor (3. Minute) und Popp (37.) hatten dem VfL zur Pause ein 2:0-Polster beschert. «Wir hatten natürlich schon das Gefühl, dass wir Barcelona mehr oder weniger im Griff hatten», sagte Popp. Ein trügerisches Gefühl. Patricia Guijarro (48./50.) und Rolfö (70.) schossen ihr Team zum zweiten Königsklassen-Titel nach 2021. Wolfsburg verpasste nach 2013 und 2014 Triumph Nummer drei.
Grämen wollte sich im Lager des VfL deshalb niemand so richtig. Das Erreichen des Finales sei «ein Riesending» gewesen, meinte Stroot. Es werde in Zukunft «nicht unbedingt leichter ins Finale zu kommen, wenn man sieht, was international so passiert.» Clubs wie Barcelona, Chelsea oder Arsenal gelten als finanzkräftiger und investitionsfreudiger als Wolfsburg, weitere könnten nachziehen. Der Rummel wird größer, der Frauenfußball ist klar im Aufwind. Auch diese Botschaft schwebte über dem erinnerungswürdigen Endspiel von Eindhoven.
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Das Top-Talent von Wolfsburg gibt sich nach dem Champions-League-Finale selbstbewusst
Kampfansage von Jonsdottir: "Wir werden noch besser sein"
Der VfL Wolfsburg steht nach dem verlorenen Champions-League-Finale mit nur einem statt drei Titeln da. Das ändert aber nichts am Selbstbewusstsein des Teams.
Sveindis Jonsdottir entwischt Irene Paredes IMAGO/ANP
Aus Eindhoven berichten Paul Bartmuß, Jim Decker, Annika Fröhlich und Susanne Müller
Tommy Stroot ging ins Risiko - und wurde anfangs belohnt. Ewa Pajor kannte beim VfL Wolfsburg bisher eigentlich nur das Sturmzentrum. Daher war es dann doch eine mittelgroße Überraschung, als die Polin bei Anpfiff des Champions-League-Finals gegen den FC Barcelona (2:3) an der linken Seitenlinie auftauchte - und dort auch 45 Minuten lang blieb.
Gegen eine sichtlich unfitte Lucy Bronze (Comeback nach Arthroskopie im Knie) konnte Pajor ihre Stärken perfekt ausspielen: den Zug zum Tor, das Tempo und ihren starken rechten Fuß. Weil Bronze vor dem 1:0 den Ball verlor, schoss die Wolfsburgerin herrlich ins Eck (3.). Und kurz vor der Pause flankte sie von links mit rechts nach innen, wo Alexandra Popp eine ihrer größten Stärken nutzte und zum 2:0 einköpfte (37.). Stroots Schachzug war aufgegangen.
Eine besondere Aufgabe für die Stürmerin
Es war allerdings nicht der einzige taktische Kniff des 34 Jahre alten Coaches. Auch die andere Flügelangreiferin musste eine ihr ungewohnte Aufgabe erledigen. Sveindis Jonsdottir kippte immer wieder bis tief in die eigene Hälfte ab und unterstützte Lynn Wilms als zweite Rechtsverteidigerin. Dabei ist die Isländerin sonst eher eine Offensivnatur, ackerte diesmal aber kräftig nach hinten mit. Auch diese Idee funktionierte lange gut: Fridolina Rolfö, angriffslustige Verteidigerin der Katalaninnen, blieb in den ersten 45 Minuten wirkungslos.
"Wenn ich mir die erste Hälfte anschaue, in der wir 2:0 führen: Ja, wir gehören in diesen Wettbewerb, in die Finalspiele der Champions League", betonte Jonsdottir, bekannte dann aber auch, dass die zweite Hälfte nicht mehr so stark gewesen war.
Nur ein Titel statt des Triples
Deshalb blieb es am Ende bei einem Titel in dieser Saison: dem DFB-Pokal. Dabei hatten die Wölfinnen das Triple angepeilt, aber schon in der Bundesliga die Meisterschaft an den FC Bayern verloren. "Wir hatten einige nicht so gute Spiele. Und das sollte mit der Mannschaft, die wir haben, nicht passieren", resümierte Jonsdottir selbstkritisch.
Dann fügte sie noch einen Satz hinzu, der angesichts von Talenten im Kader wie Lena Oberdorf, Lena Lattwein, Jule Brand oder eben Jonsdottir eine Kampfsage ist: "Wir kommen zurück und werden nächstes Jahr noch besser sein."
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05.06.2023 Frauen
„Die Fans haben uns getragen“
Vor dem Wolfsburger Rathaus bedanken sich die VfL-Frauen bei ihrem Anhang.
Grün-weiße Party vor dem Wolfsburger Rathaus: Rund 1.000 Fans des VfL Wolfsburg sind am Sonntagnachmittag vor einer extra aufgebauten Bühne in der Innenstadt zusammengekommen, um die Wölfinnen nach dem Champions-League-Finale in Eindhoven wieder in der Heimat zu begrüßen. Gemeinsam feierten die Mannschaft und ihre Anhängerinnen und Anhänger trotz der knappen Niederlage im Endspiel der Königsklasse den Abschluss einer insgesamt erfolgreichen Saison. Die Spielerinnen bedankten sich bei den Fans für die große Unterstützung in den vergangenen Monaten.
„Unfassbar wichtiger Sympathieträger“
Gegen 15.15 Uhr war der VfL-Tross am Sonntag wieder am Flughafen Braunschweig gelandet. Schon hier begrüßten einige jubelnde Anhängerinnen und Anhänger die Mannschaft. Nach einem kurzen Stopp am Elsterweg ging es für die Spielerinnen und das Betreuerteam schließlich ins Wolfsburger Rathaus. Dort richtete Oberbürgermeister Dennis Weilmann einige aufbauende Worte an die VfL-Frauen: „Wolfsburg ist unfassbar stolz auf euch. Ich denke, ganz Deutschland ist stolz auf euch. Für uns in Wolfsburg seid ihr ein unfassbar wichtiger Sympathieträger, ihr tragt Wolfsburg in die Welt.“ Auch wenn die Final-Niederlage gegen den FC Barcelona schmerzhaft gewesen sei, wolle die Stadt die Wölfinnen für ihre „unfassbar tolle Saisonleistung“ gebührend ehrend, hob Weilmann hervor. Unter den Gratulierenden im Rathaus waren unter anderem Dr. Christian Vollmer, Mitglied des Markenvorstands von Volkswagen, die VW-Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo sowie Vertretende aus Politik und Verwaltung.
Trotzdem einen Pokal mitgebracht
Im Anschluss ging es für die Spielerinnen nach draußen zu ihren Fans. Viele der vor dem Rathaus wartenden Grün-Weißen waren am Samstag schon beim Spiel in Eindhoven gewesen, rund 4.600 Zuschauende aus Wolfsburg hatten die Mannschaft im Philips Stadion unterstützt. Obwohl einige von ihnen noch ziemlich müde gewesen sein dürften, war die Stimmung ungebrochen ausgelassen: Jubelnd und klatschend begleiteten die Fans die Eintragung der Spielerinnen ins Goldene Buch der Stadt. Später sangen alle gemeinsam Fußballhits wie „Sweet Caroline“ und natürlich die VfL-Hymne „Immer nur Du“. Chefcoach Tommy Stroot bedankte sich für den überragenden Support: „Es tut richtig gut, mit euch hier zu stehen“, rief er in die Menge. Die Spielerinnen hatten als Dank den DFB-Pokal mit auf die Bühne gebracht. „Die Fans haben uns das ganze Jahr über getragen, uns immer supported. Dafür sind wir sehr, sehr dankbar“, betonte VfL-Kapitänin Svenja Huth.
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06.06.2023 Frauen
Volkswagen ehrt Wölfinnen
Markenchef Thomas Schäfer empfängt die VfL-Frauen nach dem Champions-League-Finale.
Thomas Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen, hat die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg in höchsten Tönen gelobt. Zwei Tage nach der knappen 2:3-Niederlage im Champions-League-Finale gegen den FC Barcelona empfing Schäfer die Mannschaft im Wolfsburger Volkswagenwerk. Dort beglückwünschte er sie zu ihrer starken Saison. Schäfer richtete den Blick nach dem verlorenen Endspiel nach vorne und zeigte sich stolz auf die Leistungen der Wölfinnen: „Ihr habt eine fantastische Saison gespielt. Ihr seid DFB-Pokalsiegerinnen, Vizemeister und die zweitbeste Mannschaft Europas. Ihr bringt den Frauenfußball voran und inspiriert viele.“
„Wir wollen wieder angreifen“
Svenja Huth, die den VfL am Samstag als Kapitänin aufs Feld geführt hatte, bedankte sich für „die tröstenden Worte“: „Leider haben die letzten Schritte gefehlt. Wir müssen das Ganze jetzt erst einmal sacken lassen, um dann bald auch schon wieder voll anzugreifen.“ Marcel Schäfer, als Geschäftsführer Sport auch fürs Frauenteam zuständig, dankte Volkswagen ebenfalls für die Einladung und die Wertschätzung: „Wir sind unglaublich stolz auf das Team. Die Spielerinnen haben begeistert und Herzblut gezeigt. Wir spüren auch das immer größere Interesse am Frauenfußball. Im kommenden Jahr wollen wir auch wieder gemeinsam angreifen.“
Erfolgreiche Saison 2022/2023
Die abgelaufene Spielzeit können die Wölfinnen insgesamt als Erfolgsstory verbuchen: In der Champions League überzeugten sie auf ihrem Weg ins Finale. Sie gewannen die Vorrundengruppe B, ließen unter anderem die AS Rom hinter sich. Im Viertelfinale setzten sie sich gegen Paris Saint-Germain (1:0, 1:1) durch, im Halbfinale gegen den Bayern-Bezwinger WFC Arsenal (2:2, 3:2) – ehe sie das Finale gegen Barcelona knapp mit 2:3 nach 2:0-Halbzeitführung verloren.
Der DFB-Pokal bleibt unterdessen weiter fest in der Hand der Wölfinnen. Der 4:1-Sieg gegen den SC Freiburg bedeutete den neunten Finalsieg in Folge – Rekord! Und den zehnten Titel insgesamt – ebenfalls Rekord! In der Bundesliga standen die Wolfsburgerinnen lange an der Tabellenspitze, gewannen gar alle elf Hinrundenspiele. Am Ende fehlten zwei Punkte, um den FC Bayern München vom ersten Platz zu verdrängen.
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09.06.2023 Frauen
Wölfinnen spät komplett
Die VfL-Frauen starten mit einem Rumpfkader in die Vorbereitung auf die Saison 2023/2024.
In gut drei Monaten starten die Frauen des VfL Wolfsburg in die Saison 2023/2024 – zur ersten Trainingseinheit bittet VfL-Cheftrainer Tommy Stroot allerdings deutlich früher: Ab dem 20. Juli, zeitgleich zum Start der Frauen-WM, wird am Elsterweg wieder geschwitzt. In den Tagen zuvor stehen für die Spielerinnen, die nicht in Australien und Neuseeland dabei sind, bereits die obligatorischen Leistungstests an. Den kompletten Kader, dann auch mit allen WM-Teilnehmerinnen und Neuzugängen, hat Stroot erst ab dem 1. September – so spät wie noch nie zuvor – zusammen. An diesem Tag bezieht der VfL-Tross sein achttägiges Trainingslager im Hotel Klosterpforte in Harsewinkel. Im Rahmen des Aufenthalts im Münsterland findet auch das einzige Testspiel der gesamten Vorbereitungsphase statt: Am 3. September (Anstoßzeit noch offen) treffen die Wölfinnen auf die PSV Eindhoven. Wo der Vergleich mit dem Vierten der niederländischen Liga stattfinden wird, steht noch nicht fest.
DFB-Pokal macht den Anfang
Zum ersten Mal ernst wird es für die VfL-Frauen zwischen dem 9. und 11. September, wenn der zehnmalige Titelträger in der 2. Runde des DFB-Pokals gefordert ist. Am Wochenende darauf (15. bis 17. September) startet die Google Pixel Frauen-Bundesliga in die neue Saison. Später als gewohnt beginnt in der kommenden Spielzeit der europäische Wettbewerb: Die Wölfinnen, die sich als Tabellenzweiter der abgelaufenen Saison für die Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League qualifizieren müssen, treffen in Play-off-Spielen am 10./11. Oktober (Hinspiel) sowie am 18./19. Oktober (Rückspiel) auf den Zweit- oder Drittplatzierten eines anderen Verbandes.
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11.06.2023 Frauen
„Eine besondere Geschichte“
Co-Trainerin Kim Kulig spricht über ihre Zeit bei den Wölfinnen und ihren Wechsel nach Basel.
Nach zwei Jahren in Wolfsburg verabschiedet sich Co-Trainerin Kim Kulig von den VfL-Frauen und wechselt in die Schweiz, wo sie Cheftrainerin beim FC Basel wird. Die gebürtige Schwäbin war im Juli 2021 aus Frankfurt nach Wolfsburg gekommen. Ihre eigene Karriere hatte die 33-malige Nationalspielerin nach mehreren Eingriffen am Knie bereits mit 25 Jahren beenden müssen. Beim VfL konnte die heute 33-Jährige als Co-Trainerin gemeinsam mit dem Team um Chefcoach Tommy Stroot zweimal den DFB-Pokal gewinnen (2022, 2023) und einmal die Deutsche Meisterschaft (2022). Im Interview blickt Kulig auf ihre Zeit in Wolfsburg zurück und erklärt, was den VfL für sie besonders macht. Außerdem spricht sie über ihre Zukunft als TV-Expertin.
Kim Kulig, die Mannschaft und das Trainerteam haben sich in den vergangenen Tagen in die Sommerpause verabschiedet. Wie schwer fiel Ihnen der Abschied?
Kim Kulig: Auf der einen Seite ist der Abschied der nächste Schritt für mich, auf der anderen Seite fällt es mir trotzdem total schwer, dieses Umfeld hier zu verlassen.
Als Sie im Juli 2021 in Wolfsburg gestartet sind, gab es größere Umbrüche im Trainerteam – zeitgleich mit Ihnen starteten Tommy Stroot, Sabrina Eckhoff, Eva-Maria Virsinger und Gerhard Waldhart beim VfL. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Kulig: Das erste Jahr, in dem wir als Trainerteam komplett neu hier reingekommen sind, war besonders. Wir konnten sofort gut zusammenarbeiten, weil wir in ein gut funktionierendes Konstrukt mit professionellen Strukturen gekommen sind. In der ersten Saison dann direkt Double-Sieger zu werden, das war schon nicht ohne. Wir haben dafür echt viel investiert.
Gibt es Momente, die Ihnen dabei besonders im Gedächtnis geblieben sind?
Kulig: Ja, der 4:0-Sieg in der Gruppenphase der Champions League gegen Chelsea ist einer davon. Da haben wir gemerkt, dass mit der Mannschaft alles möglich ist. Aber auch die anschließenden K.-o.-Spiele bleiben in Erinnerung, unter anderem die Partie zuhause in der Volkswagen Arena gegen Arsenal. Das war ein Erlebnis. Natürlich lief auch in der Saison nicht immer alles glatt. Die Niederlage 2022 im Camp Nou in Barcelona hat uns echt wehgetan. Aber dieses Spiel war für uns ein Signal: Wir müssen wieder aufstehen und daraus lernen. Dass wir es jetzt im zweiten Jahr ins Finale geschafft haben, zeigt, dass uns das gelungen ist.
Ein gutes Stichwort. Wie fällt Ihre Bilanz zur Saison 2022/2023 aus?
Kulig: Das zweite Jahr war auch total besonders. Plötzlich waren wir der Gejagte und in der Situation, das gute Ergebnis aus dem Vorjahr bestätigen zu müssen. Wir haben eine sehr starke Hinrunde gespielt und wieder den DFB-Pokal gewonnen. Dass wir das Champions-League-Finale gegen Barcelona am Ende so knapp und nach einer Führung verloren haben, ist natürlich ärgerlich. Im Endeffekt geht es aber in Ordnung, weil Barcelona insgesamt besser war. Was uns allerdings wurmt, ist, dass wir nicht Meister geworden sind. Wir haben den Titel in den Duellen gegen Hoffenheim, Bayern und Frankfurt ein bisschen hergeschenkt. Insgesamt habe ich in Wolfsburg aber viele tolle und besondere Momente erlebt. Es hat unfassbar viel Spaß gemacht, mit den Mädels zu arbeiten.
Inwiefern werden die Erfahrungen, die Sie hier in Wolfsburg als Co-Trainerin gesammelt haben, Ihnen bei Ihrem neuen Job beim FC Basel weiterhelfen?
Kulig: Ich habe mich enorm weiterentwickelt. Die letzten zwei Jahre waren sehr hilfreich, weil in diesem Team hier brutale Qualität steckt. Das kannte ich in der Form vorher noch nicht. Als ich damals in Frankfurt U20-Trainerin geworden bin, war ich sofort an vorderster Front. Ich habe vieles so gemacht, wie ich es mir gedacht habe. Hier in Wolfsburg konnte ich durch die täglichen Gespräche im Trainerteam viel aufsaugen, zum einen taktisch, zum anderen auch menschlich. Gleichzeitig hatte ich den Raum, meine Gedanken zu teilen. Deshalb wird mir definitiv alles, was ich hier gelernt habe, bei meiner neuen Aufgabe weiterhelfen.
Also war Wolfsburg damals der richtige Schritt?
Kulig: Absolut! Mein Wechsel nach Wolfsburg war ja eine besondere Geschichte, weil ich mich damals hier verletzt habe. Der Kreuzbandriss in der Volkswagen Arena war am 9. Juli 2011. Genau zehn Jahre später, am 9. Juli 2021, stand ich vor dem Stadion und habe gedacht, wie krass das eigentlich ist. Natürlich hatte ich ursprünglich nicht den Plan, mit 31 Jahren Trainerin zu sein, sondern wollte eigentlich noch Fußball spielen. Aber in diesem Moment, als ich vor der Volkswagen Arena stand, war das für mich eine runde Sache. Es hat sich hier ein Kreis geschlossen. Wolfsburg war für mich die perfekte Station mit den perfekten Menschen und dem perfekten Umfeld.
Jetzt heißt es Abschied nehmen. Was wünschen Sie den Wölfinnen für die kommende Saison?
Kulig: Im Herzen werde ich immer ein Teil der Mannschaft sein und als Fan alles verfolgen. Ich wünsche dem VfL, dass der nächste Deutsche Meister aus Wolfsburg kommt. Die Mannschaft muss in der Champions League leider den Weg gehen, sich erst qualifizieren zu müssen. Diese Situation haben wir 2021 auch gehabt. Von daher weiß ich, dass es eine besondere Herausforderung ist, für die ich die Daumen drücke. Und wer weiß: Wielleicht sieht man sich irgendwann wieder.
Als Gegner? Oder wäre es für Sie auch eine Option, irgendwann nach Wolfsburg zurückzukommen?
Kulig: Wir kennen alle den Fußball, der total verrückt ist. Da reicht es nicht zu sagen, man sieht sich immer zweimal im Leben, da sind es eher acht Male. Ich werde Wolfsburg in guter Erinnerung behalten und bin wirklich dankbar, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, weiterzuziehen. Deshalb halte ich mir da alles offen. Ich kann jedem nur sagen: Hier kann man sehr, sehr gut arbeiten und schlussendlich auch erfolgreich sein.
Viele kennen Sie nicht nur als Trainerin, sondern auch als TV-Expertin. Werden die Wolfsburgerinnen und Wolfsburger Sie zukünftig weiter in dieser Rolle sehen?
Kulig: Das ist zumindest geplant. Natürlich haben die Traineraufgaben absolute Priorität, ich will den Fokus voll auf meiner Mannschaft halten. Aber mir macht die Tätigkeit als Expertin Spaß. Und wenn es die Möglichkeit gibt, dann werde ich wahrscheinlich weitermachen. Aber wie gesagt: Es muss alles zusammenpassen.
Zum Abschluss noch eine Frage zu Basel: Jede Stadt hat so ihre Besonderheiten. Ist Ihnen bei der Vorbereitung auf die Schweiz schon der Basler Basilisk (Anm. d. Red.: In Basel gibt es zahlreiche grüne Brunnen mit Basilisken) über den Weg gelaufen?
Kulig: Ich hatte bislang noch gar nicht so die Möglichkeit, mich damit zu befassen. Ich war einmal in Basel, habe mir alles angeschaut und bin sehr gespannt. Ich bin ein Mensch, der immer mal wieder etwas Neues braucht – das passt zu meinem Naturell. Deshalb freue ich mich auf eine neue Stadt, einen neuen Verein und das Umfeld dort.
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15.06.2023 Frauen
„Wollen um Titel spielen"
Wölfinnen-Trainer Tommy Stroot zieht Bilanz zur Saison 2022/2023 und spricht über das, was seine Mannschaft auszeichnet.
Mit dem Champions-League-Finale ist für die VfL-Frauen eine turbulente Saison zu Ende gegangen. Einige Tage nach der 2:3-Niederlage gegen den FC Barcelona ist die Enttäuschung über das verlorene Finale noch nicht vollends überwunden. Trotzdem überwiege mit jedem Tag zunehmend der Stolz darüber, großen Anteil an einem „tollen Finale“ gehabt zu haben, sagt Cheftrainer Tommy Stroot. Für ihn haben die ersten Vorbereitungen für die neue Saison bereits vor der Sommerpause begonnen. So blickt der Coach der Wölfinnen auf die nächste Spielzeit und die wachsende Konkurrenz im Frauenfußball.
„Ambitionen haben uns getragen“
„Wir durften bis zum letzten Spieltag um alle drei Titel spielen. Das ist sehr, sehr besonders“, zieht Stroot insgesamt ein positives Fazit zur Saison 2022/2023. Schon im vergangenen Sommer hatten die VfL-Frauen deutlich ihre Titel-Ambitionen formuliert. Für den Trainer war das die richtige Entscheidung: „Es gibt nur wenige Sportmannschaften, die das tun. Ich finde es gut, dass wir uns dafür entschieden haben. Diese Ambitionen haben uns zum Pokalsieg, ins Champions-League-Finale und zur Vize-Meisterschaft getragen.“ Bei der Meisterschaft habe sich das Team „natürlich mehr ausgerechnet“, betont Stroot. Insbesondere, weil der VfL in der Liga eine makellose Hinrunde spielte, in der die Wölfinnen keinen einzigen Punkt liegenließen. Dass es am Ende trotzdem nicht für den Titel reichte, hat aus Sicht des Coaches „mehrere Ursachen“.
Hohe Belastung für Spielerinnen
Eine Rolle spielt ihm zufolge, dass mit der Europameisterschaft im Sommer 2022 und der Weltmeisterschaft in diesem Jahr zwei große Wettbewerbe dicht aufeinander folgen. „Wir haben eine Vielzahl sehr hochbelasteter Spielerinnen. Insbesondere auch die emotionale Belastung durch die verschiedenen Saison-Highlights ist nicht zu unterschätzen“, meint Stroot. Er betont aber gleichzeitig: „Wir wussten von vorneherein, wie herausfordernd das Jahr wird.“
Demut entscheidend für Erfolg
Dass es am Ende „nur“ ein Titel geworden ist, ist aus Sicht des Trainers der Wölfinnen außerdem kein Misserfolg: Es kristallisiere sich in der Weltspitze und der europäischen Spitze stattdessen mehr und mehr heraus, dass die Konkurrenz breiter werde. „Dementsprechend ist das Spielen um Titel keine Selbstverständlichkeit. Das Erreichen des Champions-League-Finals war etwas sehr Besonderes“, hebt Stroot hervor. Diese Demut zu haben, sei entscheidend für den Erfolg. Und den strebe der VfL in der kommenden Saison wieder an: „Wir bleiben ambitioniert und wollen weiter um die nationalen Titel spielen“, sagt der VfL-Coach. Dafür wolle das Team „sehr viel investieren“. „Gleichzeitig wissen wir, dass es nicht leichter wird, diese Titel zu gewinnen“, meint Stroot. „Den Favoriten“ für die Meisterschaft habe es für ihn ohnehin nie gegeben. Vielmehr sei es ein Favoritenkreis, der „mehr und mehr wächst“.
Sieben Neuzugänge
Um weiter vorne dabei zu sein, hat der VfL bereits sieben Neuzugänge verpflichtet: Ab der neuen Saison verstärken Chantal Hagel, Anneke Borbe, Lisa Schmitz, Vivien Endemann, Riola Xhemaili, Camilla Küver und Fenna Kalma die Wölfinnen. „Wir haben wieder eine extrem spannende Gruppe zur Verfügung. Deshalb freue ich mich sehr auf die nächste Saison“, sagt Stroot.
Trainingsstart am 20. Juli
Der Trainingsstart für die VfL-Frauen ist am 20. Juli. Zeitgleich beginnt in Australien und Neuseeland allerdings die Weltmeisterschaft. Das sorgt für Herausforderungen in der Vorbereitung der Wölfinnen: Der gesamte Kader kommt erst spät zusammen. „Dafür können wir mit einigen Neuzugängen und der kleineren Gruppe, die wir dann haben, aber sehr intensiv arbeiten“, meint Stroot. Mit seinem Trainerteam hat er schon vor dem Sommerurlaub Pläne für die ersten Einheiten am Elsterweg geschmiedet. „In der ersten Phase wird es vor allem darum gehen, dass wir die Dinge, die unser Spiel ausmachen, schnell wieder stabilisieren.“ Viel Zeit, um Neues zu kreieren, bleibe aufgrund der Weltmeisterschaft ohnehin nicht, sagt Stroot.
Großer Teamgeist
Worauf er in der kommenden Spielzeit aber sicher setzen kann, ist der große Teamgeist der Fußballerinnen, der die Mannschaft seit langem auszeichne. „Diese Mentalität ist mir in meiner ersten Saison in Wolfsburg direkt aufgefallen. Ich empfinde sie als sehr besonders“, betont Stroot. Deshalb gelte es, den Zusammenhalt zu bewahren und zu schützen. Als Verdienst des Trainerteams sieht er ihn nicht an: „Diese Mentalität liegt vor allem an den Charakteren, die wir in dieser Gruppe haben. Sie wird von Spielergeneration zu Spielergeneration weitergegeben.“
Pro-Lizenz-Lehrgang
Stroot selbst hatte in der zurückliegenden Spielzeit eine Doppelbelastung: Seit Januar nimmt er an einem Lehrgang zum Erwerb der Pro Lizenz teil. Dieser geht über insgesamt 13 Monate und erfordert immer wieder Präsenzzeiten am DFB-Campus in Frankfurt. Von dort habe er schon viele Erkenntnisse für die tägliche Arbeit mitnehmen können, sagt Stroot: „Der Austausch mit den Kollegen ist sehr wertvoll, weil man darüber nochmal eine andere Perspektive bekommt. Gleichzeitig bekommen wir auch bestätigt, dass wir sehr, sehr viele Dinge richtig machen und einen hohen Standard haben.“
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16.06.2023 Frauen
Erfahrungsaustausch in den USA
Ralf Kellermann besuchte die Chicago Red Stars.
Wie trainieren, spielen und arbeiten Profivereine in den USA? Um sich davon einen Eindruck zu verschaffen, hat Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball beim VfL Wolfsburg, kürzlich den Chicago Red Stars einen Besuch abgestattet. Zwischen den VfL-Frauen und dem Klub aus dem US-Bundesstaat Illinois besteht seit dem vergangenen Jahr eine strategische Partnerschaft.
Große Entfernungen
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass die Bedingungen für die Spielerinnen in Wolfsburg und den USA ähnlich sind: Es gibt mit der National Women’s Soccer League (NWSL) eine Liga mit zwölf Mannschaften und einen jährlich ausgetragenen Ligapokal, den NWSL Challenge Cup. Außerdem sind die Red Stars wie die Wolfsburgerinnen Pioniere im Frauenfußball: Seit der Gründung im Jahr 2007 investiert der Klub in den Aufbau einer professionellen Frauenabteilung. Mit insgesamt sieben NWSL-Playoff-Teilnahmen, zwei Vizemeisterschaften und einem zweiten Platz im Pokal kann Chicago bereits einige Erfolge nachweisen. Gleichzeitig gibt es aber viele Unterschiede zwischen dem Profifußball in Deutschland und dem in Amerika, unter anderem das Playoff-System in den USA. Aber auch die Entfernungen sind andere als hierzulande: Zu einem Auswärtsspiel in Los Angeles muss das Frauenteam beispielsweise über 3.000 Kilometer zurücklegen und ist dadurch insgesamt drei bis vier Tage unterwegs.
Austausch auf allen Ebenen
Im Zuge seiner USA-Reise besichtigte Kellermann unter anderem die Trainingsplätze und das Stadion der Red Stars. „Ich habe einen guten Einblick in die Arbeit des Trainerteams vor Ort und auch die Tages- und Wochenabläufe der Spielerinnen bekommen“, berichtet er. Der Direktor Frauenfußball des VfL Wolfsburg sprach bei seinem mehrtägigen Besuch mit der Vereinsführung, dem Cheftrainer, den Physiotherapeuten und dem Athletiktrainer. Außerdem bekam er Einblicke in die Spiel- und Trainingsbeobachtung. „Es gab einen Austausch auf allen Ebenen“, betont er.
Philosophie muss passen
Kellermann war es wichtig, dadurch ein möglichst umfassendes Bild von den Bedingungen vor Ort zu bekommen. „Wenn wir zum Beispiel überlegen, Spielerinnen zu den Chicago Red Stars zu verleihen, hilft es sehr zu wissen, wie dort gearbeitet wird. Die Philosophie des Vereins muss zu unserer passen, damit sich die Spielerinnen dort so weiterentwickeln können, dass wir sie hinterher wieder bei uns einsetzen können“, erklärt der Direktor Frauenfußball.
Nächster Besuch ist geplant
Mit Sandra Starke hat der VfL bereits in der abgelaufenen Saison erstmals eine Spielerin an die Red Stars verliehen. Die Stürmerin war im April in die USA gewechselt und wird noch bis zum 30. Juni in Chicago im Einsatz sein. Umgekehrt nahm Tierna Davidson, Innenverteidigerin bei den Red Stars, im Winter an der Saisonvorbereitung in Wolfsburg teil, um an ihrem Comeback nach einem Kreuzbandriss zu arbeiten. Kooperationen wie diese sind auch für die Zukunft angedacht. Denn: Der VfL und der Verein aus den USA wollen langfristig zusammenarbeiten. „Die Partnerschaft muss wachsen und dafür war der Besuch ein weiterer Schritt“, sagt Kellermann. Ein nächstes Treffen ist zudem bereits geplant: „Es ist angedacht, dass das Trainerteam von den Red Stars in deren Spielpause nach Wolfsburg kommt, um uns für eine Woche eng zu begleiten.“
Erste Partnerschaft für Frauen
Die Partnerschaft zwischen den beiden Frauenteams besteht seit September 2022. Es ist die erste dieser Art der VfL-Frauen. Ziel der Kooperation ist es, sich weiter auf dem internationalen Markt zu etablieren und Know-how zu bündeln, um gemeinsam Themen wie Scouting, Spielerinnen-Entwicklung und Management stetig zu verbessern.
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Einen Monat vor der WM
Nationalspielerin hat geheiratet – und trägt neuen Namen
Von t-online
Aktualisiert am 15.06.2023Lesedauer: 1 Min.
Tabea Waßmuth: Die Nationalstürmerin läuft ab sofort als Tabea Sellner auf. (Quelle: IMAGO/Eibner/Memmler)
Im vorläufigen WM-Kader von Bundestrainerin Voss-Tecklenburg taucht auch der Name Tabea Waßmuth auf. Aber nicht mehr lange.
Die deutsche Nationalspielerin Tabea Waßmuth hat geheiratet. Das gab ihr Verein VfL Wolfsburg bekannt. Waßmuth habe dabei den Nachnamen ihres Ehemannes angenommen, laufe ab sofort unter dem Namen Tabea Sellner auf.
Die 26 Jahre alte Stürmerin zählt auch zum vorläufigen WM-Kader von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Das Trikot mit ihrem neuen Namen könnte also auch schon kommenden Monat beim Turnier in Australien und Neuseeland zu sehen sein.
Jedoch ist noch nicht ganz klar, ob die gebürtige Hessin dabei sein wird. Das 28-köpfige Aufgebot muss noch um fünf Spielerinnen reduziert werden.
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