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22.09.2022 - 14:05 Uhr | News | Quelle: dpa
Dreikampf um TV-Rechte für Frauen-Nationalmannschaft des DFB
Der Deutsche Fußball-Bund steht vor dem Verkauf der TV-Rechte für die Spiele der Frauen-Nationalmannschaften. Drei Bewerber sind nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur noch im Rennen. Neben den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF haben auch die RTL-Gruppe und ProSiebenSat.1 Interesse an dem umfangreichen Paket. Die beteiligten Partien wollten sich dazu nicht äußern.
Der DFB verkauft die Medienrechte für vier Jahre ab 2023. Zum Angebot gehören mindestens 32 Spiele. Es können aber auch noch Partien dazukommen. Anders als bei der Fußball-Bundesliga der Frauen gibt es keinen Ausschreibungsprozess, sondern direkte Verhandlungen mit den Interessenten.
Derzeit liegen die Rechte für die Partien der DFB-Frauen noch bei ARD und ZDF, die seit mehreren Jahren live berichten. Nach den Quotenrekorden und der Euphorie bei der EM in England hofft der Verband auf steigende Einnahmen und will den Prozess schon in den nächsten Wochen abschließen.
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27.09.2022 - 14:33 Uhr | News | Quelle: dpa
Nach Krebsbehandlung: Torhüterin Berger zurück im DFB-Kader
©imago
Torhüterin Ann-Katrin Berger kehrt nach ihrer Krebsbehandlung ins deutsche Fußball-Nationalteam zurück. Die 31-Jährige vom FC Chelsea steht im 24-köpfigen Aufgebot von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg für das Test-Länderspiel der Vize-Europameisterinnen am 7. Oktober (20.30 Uhr/ARD) in Dresden gegen Frankreich. Nach DFB-Angaben sind für die erste Heim-Partie seit der EM in England bereits rund 24 000 Eintrittskarten verkauft.
«Wir freuen uns sehr, dass Ann-Katrin Berger wieder dabei sein kann: Das ist die schönste Nachricht rund um diese Länderspielmaßnahme», sagte Voss-Tecklenburg. Für die Auswahl um DFB-Kapitänin Alexandra Popp ist es eine Neuauflage des EM-Halbfinals, das Deutschland im Juli dank zweier Tore der Wolfsburgerin mit 2:1 gewann.
Ersatzkeeperin Berger hatte nach dem EM-Turnier bekannt gegeben, dass sie sich erneut einer Krebsbehandlung unterziehen muss. «Unglücklicherweise ist nach vier krebsfreien Jahren ein Wiederauftreten in meiner Schilddrüse entdeckt worden», hatte Berger mitgeteilt. Bei ihrem Club in England gab sie am vergangenen Wochenende ihr Comeback.
Erstmals im Kader steht Torfrau Maria Luisa Grohs vom FC Bayern München, nach längerer Zeit wurde zudem Stina Johannes von Eintracht Frankfurt nominiert. Stammtorhüterin Frohms vom VfL Wolfsburg gilt als gesetzt. Ihre Konkurrentin Almuth Schult werde wie abgesprochen wegen des letzten Spieltags vor den Playoffs in der amerikanischen Liga auf die Anreise aus den USA verzichten. Die Wolfsburgerin war zum Angel City FC gewechselt.
Aus dem EM-Team kehren auch Giulia Gwinn vom FC Bayern und die Wolfsburgerin Lena Oberdorf zurück, die bei den letzten WM-Qualifikationsspielen verletzt beziehungsweise krank fehlten. Zum Jahresabschluss fordern die DFB-Frauen noch zweimal die Weltmeisterinnen aus den USA am 11. November in Fort Lauderdale/Florida und am 13. November in Harrison/New Jersey. Die drei letzten Spiele in diesem Jahr gelten schon als wichtige Vorbereitung auf die WM im nächsten Sommer in Australien und Neuseeland.
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29.09.2022 - 13:39 Uhr | News | Quelle: dpa
Däbritz fällt für Frankreich-Spiel verletzt aus
©imago
Mittelfeldspielerin Sara Däbritz fehlt wegen einer Sprunggelenksverletzung im Länderspiel der deutschen Fußballerinnen gegen Frankreich. Für die 27-Jährige von Olympique Lyon wird Chantal Hagel von der TSG 1899 Hoffenheim nachnominiert, wie der DFB am Donnerstag mitteilte. Die Vize-Europameisterinnen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg treffen am 7. Oktober (20.30 Uhr/ARD) in Dresden auf Frankreich. Dabei kommt es zu einer Neuauflage des EM-Halbfinals von England, das die DFB-Frauen im Juli gewonnen hatten. Torhüterin Ann-Katrin Berger vom FC Chelsea ist nach dem Ausfall von Däbritz nun die einzige Spielerin aus dem Ausland im Kader.
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Nationaltrainerin Voss-Tecklenburg verzichtet auf Nachnominierung
Auch Freigang fehlt Deutschland gegen Frankreich
Die deutsche Nationalmannschaft hat einen nächsten Ausfall zu beklagen: Vize-Europameisterin Laura Freigang kann gegen Frankreich nicht spielen.
Laura Freigang wird in der Neuauflage des EM-Halbfinals geschont. IMAGO/Beautiful Sports
Wie der DFB am Sonntagnachmittag mitteilte, soll die Frankfurterin wegen ihrer Schulterverletzung am kommenden Freitagabend in Dresden (20.30 Uhr) gegen Frankreich noch geschont werden. Freigang hatte sich im Bundesliga-Eröffnungsspiel am 16. September gegen Bayern München (0:0) eine Schultereckgelenkverletzung zugezogen.
Damit hat Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Vorfeld der Neuauflage des Halbfinals der EM 2022 in England, das Deutschland mit 2:1 für sich entschieden hat, bereits den dritten prominenten Ausfall zu beklagen. Bereits zuvor musste Sara Däbritz ihre Teilnahme wegen einer Sprunggelenksverletzung absagen, Lara Magull hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Anders als bei Däbritz und Magull wird Voss-Tecklenburg auf den Freigang-Ausfall nicht mit einer Nachnominierung reagieren.
Die Partie in Frankreich ist das erste Heimspiel für die DFB-Frauen nach dem knapp verlorenen EM-Finale gegen England (1:2 n.V.). Im November stehen für Deutschland noch zwei Länderspiele in den USA an: Am 11. November wird in Fort Lauderdale gespielt, zwei Tage später in Harrison (New Jersey).
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01.10.2022 - 12:14 Uhr | News | Quelle: dpa
Nationalspielerin Magull fehlt wegen Corona gegen Frankreich
©FC Bayern München
Die deutschen Fußballerinnen müssen im Länderspiel gegen Frankreich auf Mittelfeldspielerin Lina Magull verzichten. Die 28-Jährige vom FC Bayern München muss wegen einer Corona-Infektion für die Partie am kommenden Freitag (20.30 Uhr/ARD) in Dresden absagen, wie der Deutsche Fußball-Bund am Samstag mitteilte. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nominierte Jana Feldkampf von der TSG Hoffenheim nach. Magull hatte den Münchnerinnen bereits am Donnerstag beim 3:1 gegen Real Sociedad San Sebastian in der Qualifikation zur Champions League gefehlt.
Für die Vize-Europameisterinnen ist es bereits der zweite Ausfall einer Stammspielerin für die erste Partie nach der EM. Zuvor hatte bereits Mittelfeldspielerin Sara Däbritz von Olympique Lyon wegen einer Sprunggelenksverletzung für die Partie absagen müssen. Gegen Frankreich kommt es für die deutschen Fußballerinnen zu einer Neuauflage des EM-Halbfinals von England, das die DFB-Frauen im Juli gewonnen hatten.
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02.10.2022 - 17:44 Uhr | News | Quelle: dpa
Fußball-Frauen gegen Frankreich ohne Stürmerin Freigang
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Deutschlands Fußball-Frauen müssen im Länderspiel gegen Frankreich auf Stürmerin Laura Freigang verzichten. Die 24-Jährige von Eintracht Frankfurt hat wegen ihrer Mitte September im Bundesliga-Auftaktspiel gegen Bayern München erlittenen Schulterverletzung für die Partie am 7. Oktober in Dresden abgesagt. Freigang solle noch geschont werden, teilte der Deutsche Fußball-Bund am Sonntag mit. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg verzichtet zunächst auf eine Nachnominierung. Neben Freigang fallen auch Sara Däbritz und Lina Magull für die Neuauflage des EM-Halbfinales aus.
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04.10.2022 - 15:53 Uhr | News | Quelle: dpa
Fußballerinnen glücklich über Rückkehr von Torfrau Ann-Katrin Berger
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Die Spielerinnen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sind über die Rückkehr von Torfrau Ann-Katrin Berger nach ihrer erneuten Krebserkrankung glücklich. «Ann-Katrin ist eine Kämpferin, sie hat das schon einmal durchgemacht und auch jetzt bewiesen, wie stark sie ist. Es ist einfach umso schöner, dass wir sie wieder in den Arm nehmen konnten, dass sie mit uns auf dem Platz stehen kann und das Trikot der Nationalmannschaft tragen darf», sagte Giulia Gwinn am Mittwoch in Dresden. Am Freitag (20.30 Uhr/ARD) bestreiten die Vize-Europameisterinnen ein Testspiel gegen Frankreich im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion. Für die erste Heimpartie nach der Europameisterschaft wurden bisher 24 000 Karten verkauft.
Berger musste sich nach der EM erneut einer Krebsbehandlung unterziehen. Bereits vor vier Jahren war die Krankheit bei der heute 31-Jährigen vom FC Chelsea aufgetreten. Im Sommer folgte der Rückschlag. Viel Zuspruch erhielt sie unter anderem von ihren Mitspielerinnen. «Wir haben als Mannschaft versucht, ihr bestmöglich beizustehen. Wir haben uns gewünscht, dass es so schnell geht», sagte Gwinn. Im Verein feierte Berger bereits ihr Comeback. Bei der DFB-Auswahl wird sie zumindest auf der Bank sitzen. «Sie ist wieder in unserem Kreis, was für uns alle sehr, sehr schön ist. Man sieht an ihrem Lachen und ihren Augen, dass sie sehr glücklich ist», sagte Gwinn.
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05.10.2022 - 16:51 Uhr | News | Quelle: dpa
Nächster Ausfall bei Fußball-Frauen: Gwinn fehlt gegen Frankreich
©FC Bayern München
Die deutschen Fußball-Frauen müssen im Länderspiel gegen Frankreich den nächsten Ausfall verkraften. Giulia Gwinn hat sich im Training eine Knieverletzung zugezogen und fehlt der DFB-Auswahl in der Neuauflage des EM-Halbfinales an diesem Freitag (20.30 Uhr/ARD) in Dresden. Die 23 Jahre alte Abwehrspielerin vom Vizemeister FC Bayern ist bereits aus dem Teamquartier abgereist und wird sich in München weiteren Untersuchungen unterziehen, teilte der Deutsche Fußball-Bund am Mittwoch mit.
Zuvor hatten bereits Sara Däbritz, Lina Magull und Laura Freigang aus Verletzungsgründen für den ersten Heim-Auftritt der deutschen Fußballerinnen nach der Europameisterschaft absagen müssen. Bisher wurden 24 000 Tickets für die Partie verkauft.
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06.10.2022 - 13:22 Uhr | News | Quelle: dpa sd
Zur Primetime im TV und fast volles Haus: DFB-Frauen in Dresden
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Die DFB-Frauen präsentieren sich im ersten Heimspiel nach der EM in Dresden. Auch dort schauen alle genau darauf, wie nachhaltig die in England entfachte Euphorie ist. Beim Nachwuchs tut sich was.
Ein ziemlich volles Stadion, Anstoß zur Primetime, Übertragung in der ARD. Beim Länderspiel gegen Frankreich am Freitag (20.30 Uhr) in Dresden bekommen die deutschen Fußballerinnen das, was sie schon lange gefordert haben. Der erste Heim-Auftritt der Vize-Europameisterinnen nach dem Turnier in England zeigt: Es bewegt sich was. «Ich glaube, wir können allesamt durch die Bank sagen, dass sich einiges getan hat die letzten Wochen», sagte DFB-Kapitänin Alexandra Popp, die von Druck angesichts der gestiegenen öffentlichen Aufmerksamkeit nichts wissen will: «Es ist eher eine Freude, diesen Hype, die Menschen mitgenommen zu haben, fortsetzen zu können. Da hoffen wir auf Nachhaltigkeit.»
Der Deutsche Fußball-Bund hat für die Neuauflage des EM-Halbfinals, das das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Juli dank zweier Popp-Tore mit 2:1 gegen die Französinnen gewonnen hatte, bisher über 24 500 Tickets für das Rudolf-Harbig-Stadion verkauft. «Es liegt in unserer Hand, die Leute weiter mit unserem Spiel zu begeistern», sagt Abwehrspielerin Kathrin Hendrich vom VfL Wolfsburg.
In der Bundesliga gab es vor 23 200 Fans zum Saisonauftakt beim Spiel Eintracht Frankfurt - FC Bayern München einen Zuschauerrekord. An den ersten beiden Spieltagen kamen insgesamt 47 238 Fans zu den zwölf Partien - mehr als in der gesamten Hinrunde der Vorsaison. Da lag der Schnitt bei gerade mal 811 Zuschauern. Spannend wird, wie viele das Spitzenspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern am 23. Oktober in der großen Volkswagen Arena besuchen und die Champions-League-Spiele der beiden Clubs.
«Die EM-Euphorie konnte mitgenommen werden, das sieht man anhand der Zuschauerzahlen in den Stadien der Liga», sagt Voss-Tecklenburg. «Das sieht man aber auch an den Reaktionen der Fans: Wir sind sichtbar, sie kennen die Namen, sie erkennen die Spielerinnen und das ist eine tolle Entwicklung. Es ist unser Ziel, diese Sichtbarkeit weiter hochzuhalten.»
Die verletzte Bayern-Spielerin Giulia Gwinn hofft nun, «dass einige Spiele in der Champions League in großen Stadien ausgetragen werden können». Mit der WM vom 20. Juli bis 20. August 2023 in Australien und Neuseeland ist das nächste Großereignis nicht weit, auch das hilft mittelfristig dem Verband, die Aufmerksamkeit auf die DFB-Frauen hochzuhalten.
Mit der Strategie «Frauen im Fußball FF27» hatte der DFB schon vor der EM ein Konzept aufgelegt, um den Sport auf allen Ebene voranzubringen. Nach neuesten Erkenntnissen des Verbandes gab es zuletzt 50 197 Erstregistrierungen bei den Mädchen in den Vereinen, ein Plus von 150 Prozent.
Für so manchen Landesverband ist es noch zu früh, verlässliche Einschätzungen zu treffen. «Im Großraum Frankfurt sind neue Mannschaften dazu gekommen, die die Vereine vor Herausforderungen in der Platzbelegung stellen», sagt jedoch Ute Maß vom hessischen Verband.
Der saarländische SV Elversberg spricht von aktuell sehr vielen Anfragen im Jugendbereich, so Abteilungsleiter Kai Klankert. «Das kann an den deutschen Erfolgen und der Strahlkraft der EM liegen. Es liegt sicherlich auch daran, dass wir als noch junge Frauen-Abteilung, die erst in ihre fünfte Saison geht, schon erstaunliche Erfolge vorweisen können.»
DFB-Präsident Bernd Neuendorf schlägt sogar schon Alarm: «Wir registrieren nach der EM einen Zulauf bei Mädchen und Frauen, aber wir können ihn gar nicht auffangen. Wir haben einfach zu wenig Plätze und Kapazitäten, um die Flut an Neuanmeldungen zu bedienen.» Gerade in den Ballungsräumen müssten deshalb Mädchen abgewiesen werden. «Deshalb ist das Thema Infrastruktur ein großes, das wir angehen und mit der Politik besprechen müssen.»
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06.10.2022 - 10:45 Uhr | News | Quelle: dpa
Voss-Tecklenburg über EM-Effekt im Frauenfußball: «Tolle Entwicklung»
«Wir sind sichtbar», sagt die Trainerin der deutschen Fußballerinnen gut zwei Monate nach der EM in England. In Dresden präsentiert sich der Vize-Europameister zur besten Sendezeit.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat sich vor dem Länderspiel in Dresden gegen Frankreich positiv über den Effekt der Fußball-Europameisterschaft in England geäußert. «Die EM-Euphorie konnte mitgenommen werden, das sieht man anhand der Zuschauerzahlen in den Stadien der Liga», sagte die 54-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Das sieht man aber auch an den Reaktionen der Fans: Wir sind sichtbar, sie kennen die Namen, sie erkennen die Spielerinnen und das ist eine tolle Entwicklung.»
Gleichzeitig mahnte Voss-Tecklenburg, die bei dem Turnier im Juli mit dem deutschen Nationalteam erst im Finale von Wembley dem Team der Gastgeberinnen unterlag, nicht nachzulassen beim Bemühen, ihren Sport auf allen Ebenen zu stärken: «Es ist unser Ziel, diese Sichtbarkeit weiter hochzuhalten.»
In der Bundesliga hatten zum Saisonauftakt zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern 23 200 Zuschauer für einen Rekord in einer Spielklasse gesorgt, deren Besucherschnitt zuletzt bei 811 lag. An den ersten beiden Spieltagen kamen insgesamt 47 238 Fans zu den zwölf Partien - mehr als in der gesamten Hinrunde der Vorsaison. Der Deutsche Fußball-Bund hat nach neuesten Erkenntnissen auch 50 197 Erstregistrierungen bei den Mädchen in den Vereinen, ein Plus von 150 Prozent. «Ich glaube, wir können allesamt durch die Bank sagen, dass sich einiges getan hat die letzten Wochen», so DFB-Kapitänin Alexandra Popp.
Die Stürmerin des VfL Wolfsburg erzielte im EM-Halbfinale gegen Frankreich beide Tore zum 2:1. Vor dem erneuten Aufeinandertreffen der beiden Teams am Freitag (20.30 Uhr/ARD) im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion wurden bislang 24 500 Tickets verkauft. Für die DFB-Frauen ist es das erste Heimspiel seit der EM und das letzte in diesem Jahr. Im November geht es noch zu zwei Testpartien in die USA gegen die gastgebenden Weltmeisterinnen. Alle drei Spiele dienen auch der Vorbereitung auf die WM vom 20. Juli bis 20. August 2023 in Australien und Neuseeland.
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07.10.2022 - 22:28 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulrike John
Déjà-vu mit Alexandra Popp: Gefeierte DFB-Frauen schlagen Frankreich
©VfL Wolfsburg
Bei einer Neuauflage des EM-Halbfinals gegen die Französinnen glänzt wieder die deutsche Kapitänin Alexandra Popp. Im fast vollen Stadion von Dresden überzeugen die EM-Heldinnen auf dem Weg zu WM.
Dresden (dpa) - 26 835 Fans haben in Dresden die Vize-Europameisterinnen von England und vor allem Kapitänin Alexandra Popp begeistert gefeiert. Die deutschen Fußballerinnen besiegten bei ihrem ersten Heimauftritt nach dem Turnier in England am Freitagabend Frankreich mit 2:1 (1:0). Der Stürmerin vom VfL Wolfsburg, die schon beim 2:1 im EM-Halbfinale gegen die Französinnen beide Treffer erzielt hatte, gelang auch diesmal ein Doppelpack (44. und 48. Minute). Mit einem couragierten, wenn auch zunächst etwas holprigen Testspiel bedankte sich das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg für die klasse Stimmung.
Erst in der 85. Minute und per Foulelfmeter durch Viviane Asseyi gelang den Gästen der Anschlusstreffer. Die DFB-Frauen wurden vor dem Anpfiff von DFB-Präsident Bernd Neuendorf für ihre mitreißende EM und ihren zweiten Platz im Juli in England ausgezeichnet. Ins fast ausverkaufte Rudolf-Harbig-Stadion kamen deutlich mehr Besucher als zuletzt zum Drittliga-Spiel der Männer zwischen Dynamo Dresden und dem FC Ingolstadt (20 302).
Gut zwei Monate nach dem gegen England verlorenen Finale von Wembley fehlten Abwehrchefin Marina Hegering (VfL Wolfsburg), die Bayern-Profis Giulia Gwinn und Lina Magull sowie Sara Däbritz von Olympique Lyon. Im offensiven Mittelfeld spielten deshalb die Wolfsburgerin Lena Lattwein und die Münchnerin Linda Dallmann - und überzeugten.
Für Rechtsverteidigerin Gwinn, die im Training diese Woche wahrscheinlich einen Kreuzbandriss erlitten hat und wohl lange ausfällt, hielten ihre Mitspielerinnen vor dem Anpfiff deren Trikot hoch und legten es in ihren Kreis.
Vorneweg stürmte natürlich die sechsfache EM-Torschützin Popp. Wie schon im EM-Duell traf die Wolfsburgerin auf die fast 1,90 Meter große Abwehrchefin Wendie Renard. Beide Teams versuchten, entscheidende Lücken über die Flügel zu reißen. Die DFB-Frauen zeigten aber im Aufbauspiel zunächst zu viele Fehlpässe, um Renard und Co. aus der Ruhe zu bringen.
Nach einer Ecke von Felicitas Rauch war jedoch ihre Clubkollegin Popp zur Stelle und köpfte zum 1:0 ein. Direkt nach der Pause leitete die eingewechselte Jule Brand das 2:0 ein: Popp nutzte einen Querpass von Svenja Huth zu einer weiteren Wolfsburger Offensivproduktion. Frankreich tauchte durchaus einige Male gefährlich vor Torhüterin Merle Frohms auf, brachten den Ball aber erst im gegnerischen Tor unter, als die Wolfsburgerin Lindsey Thomas von den Beinen holte und es Strafstoß gab.
Die nächsten Herausforderungen warten auf die DFB-Frauen bei den beiden Testspielen im November in den USA gegen die Weltmeisterinnen. Voss-Tecklenberg erhofft sich davon wichtige Erkenntnisse für die Vorbereitung auf die WM vom 20. Juli bis 20. August 2023 in Australien und Neuseeland. Bei der Auslosung am 22. Oktober erfährt das deutsche Team dann auch seine Vorrunden-Gegner.
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09.10.2022 - 16:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.10.2022 - 14:11 von KLAUS.)
08.10.2022 - 14:39 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulrike John
Gefeierte Nationalelf: «Das ist das, wovon wir immer geträumt haben»
©VfL Wolfsburg
Die Vize-Europameisterinnen dürfen sich noch mal feiern lassen, jetzt geht der Blick Richtung WM - und auf die Champions League. «Schaut euch die Spiele an!», sagt die Bundestrainerin.
Die gefeierte Doppel-Torschützin und Kapitänin Alexandra Popp fand die Atmosphäre «einfach Wahnsinn». Lena Oberdorf bekam beim Abspielen der Nationalhymne das Grinsen gar nicht mehr aus ihrem Gesicht. «Es war Gänsehaut pur. Als Kind träumt man genau von dieser Kulisse, wenn man über ein Länderspiel nachdenkt. Das ist das, wovon wir immer geträumt haben», sagte die 20-Jährige nach dem 2:1 (1:0) der deutschen Fußballerinnen im Testspiel gegen Frankreich am Freitagabend in Dresden. 26 825 Fans im fast ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion bejubelten die Vize-Europameisterinnen praktisch bei jeder Balleroberung und noch lange nach Schlusspfiff.
Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der das Nationalteam vor dem Anpfiff für die famose EM im Juli in England ausgezeichnet hatte, war von der Stimmung und vom Auftreten der Nationalspielerinnen mehr als angetan: «Es ist einfach großartig, hier zuzuschauen.»
Über zwei Monate nach dem in Wembley verlorenen Finale gegen England genoss das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg auch ausgiebig die Ehrenrunde. Durch die Arena schwappte La ola. «So macht das Fußballspielen Spaß und das Gewinnen Spaß», sagte Popp, die sich selbst und dem Publikum so etwas wie ein Déjà-vu-Erlebnis beschert hatte: Wie beim 2:1 im EM-Halbfinale gegen die Französinnen erzielte die 31 Jahre alte Wolfsburgerin beide Tore (44. und 48. Minute).
«Es ist einfach überragend, wie die Leute hier mitgegangen sind. Wir haben hier einfach abgeliefert, wir haben 100 Prozent gegeben wie bei der EM», sagte Torhüterin Merle Frohms. Ihr Team und die DFB-Verantwortlichen hoffen nun, dass die Euphorie weiter mit in die Bundesliga und die Champions-League-Spiele des VfL Wolfsburg und des FC Bayern München genommen werden kann. «Man merkt natürlich: Es boomt gerade. Genau da müssen wir dranbleiben, dass das keine einmalige Sache war mit den 26 000», mahnte Mittelfeld-Abräumerin Oberdorf vom VfL Wolfsburg. Vielleicht wären auch mal 30 000 in einem größeren Stadion eine Option, von null auf hundert gehe es jedenfalls nicht. Die Übertragung in der ARD zur Primetime verfolgten immerhin im Schnitt 3,227 Millionen Interessierte, was laut AGF Videoforschung einem Marktanteil von 12,6 Prozent entsprach.
«Ich hoffe, dass die kommenden Heimspiele genauso angenommen werden. Wir wollen das aufrechterhalten», sagte Voss-Tecklenburg. «Es liegt an uns, es liegt auch an attraktiven Spielen in der Champions League. Auch da kann ich nur alle auffordern: Schaut euch die Spiele an!» Für sie und ihre Mannschaft geht es nun erst mal im November in die USA zu zwei Begegnungen gegen die amtierenden Weltmeisterinnen.
Bei Laune halten will die Bundestrainerin nicht nur das Publikum, sondern auch ihre derzeit auffälligste Spielerin: Die sechsfache EM-Torschützin Popp bleibt dabei, dass sie sich nicht auf eine Teilnahme an der WM vom 20. Juli bis 20. August 2023 in Australien und Neuseeland festlegen möchte. Dies hatte sie zuvor mehrfach erklärt. Sie wolle da auf ihr Bauchgefühl hören, auch wenn sie derzeit sehr viel Spaß am Fußball habe. «Stand jetzt habe ich ganz klar die WM auf meinem Zettel. Ich lasse mir trotzdem alles offen», erklärte die Olympiasiegerin von 2016 am Freitagabend erneut.
Voss-Tecklenburg will in diese Aussagen «gar nicht so viel hineininterpretieren» und sieht das «ganz entspannt». Sie könne sich vorstellen, dass Popps Bedenken etwas damit zu tun hätten, dass sie sich nach Verletzungen immer habe herankämpfen müssen. Dies war auch vor der EM der Fall, nachdem die Stürmerin im vergangenen Jahr eine schwere Knieverletzung erlitten hatte. Voss-Tecklenburg, so erzählte sie, habe zu ihrer Spielführerin angesichts der EM-Endspiel-Niederlage auch gesagt: «Wir haben beide ein Finale verloren. Ich finde, so kann man nicht aufhören.»
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08.10.2022 - 14:37 Uhr | News | Quelle: dpa
USA-Reise der Nationalelf bereitet der Bundestrainerin Bauchschmerzen
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Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat nach dem 2:1-Sieg der deutschen Fußballerinnen gegen Frankreich ihr Unbehagen über die bevorstehende USA-Länderspielreise im November geäußert. «Ausschlaggebend war, dass wir eine vertragliche Verpflichtung haben, die schon sehr lange zurückliegt», sagte die 54-Jährige am Freitagabend in Dresden. «Wir sind das den USA noch schuldig. Ich wäre nicht böse, wenn wir ein anderes Agreement hätten. Wir haben alles versucht, viele Gespräche geführt, auch auf allerhöchster Ebene.» Hintergrund ihrer Bedenken sind die hohen Belastungen vor allem ihrer vielen Spielerinnen des VfL Wolfsburg und des FC Bayern München in der Champions-League-Gruppenphase.
Die Vize-Europameisterinnen fordern in Test-Länderspielen zum Jahresabschluss gleich zweimal die Weltmeisterinnen aus den USA: am 11. November (01.00 Uhr MEZ) in Fort Lauderdale/Florida und am 13. November in Harrison/New Jersey (23.00 Uhr MEZ).
Gleichzeitig schätzt Voss-Tecklenburg das Messen mit einem absoluten Topteam mit Blick auf die WM vom 20. Juli bis 20. August 2023 in Australien und Neuseeland. «Spiele gegen die USA - und dann auch noch im Land der Weltmeisterinnen, wo der Fußball der Frauen einen sehr hohen Stellenwert hat - sind immer etwas ganz Besonderes», hatte sie zuvor gesagt. Nun werde man das Beste daraus machen und «alles dafür zu tun, dass unsere Spielerinnen gesund bleiben.»
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14.10.2022 - 09:14 Uhr | News | Quelle: dpa
Frauen-Nationalmannschaft rutscht in Weltrangliste auf Platz drei ab
Das deutsche Fußball-Nationalteam der Frauen ist in der FIFA-Weltrangliste auf den dritten Platz abgerutscht. Das teilte der Weltverband am Donnerstag mit. USA, Schweden und Vizeeuropameister Deutschland bilden zwar wie schon im August 2022 das Führungstrio, aber die Skandinavier schoben sich am Aufgebot von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vorbei und sind jetzt auf dem zweiten Rang der erste Verfolger des US-Teams. England (4.) und Frankreich (5.) bleiben unverändert auf den nachfolgenden Rängen.
Zum ersten Mal sind auch die Neulinge Syrien (157.) und Pakistan (160.) dabei. Die Änderungen von Oktober 2022 bilden die Grundlage für die Verteilung auf die Lostöpfe der Endrundenauslosung der Frauen-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland im kommenden Jahr. Die Auslosung findet am 22. Oktober in Neuseelands Großstadt Auckland statt.
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01.11.2022 - 20:35 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulrike John
Tugba Tekkal und die Mädchen, die nicht Fußball spielen dürfen
©1.FC Köln
Fußballerinnen mit Migrationshintergrund gibt es - verglichen mit dem Anteil an der Bevölkerung - sehr wenige. Der DFB sieht da ein «Riesenpotenzial», aber es braucht Trainerinnen wie Tugba Tekkal.
Bei diesem heiklen Thema winkt Sara Doorsoun in Interviews meist ab. Ob sie es als Tochter eines Iraners und einer Türkin einst mit dem Fußballspielen, ihrer großen Leidenschaft, besonders schwer hatte? Nein, sie selbst nicht. Da verweist die Vize-Europameisterin - eine von derzeit nur zwei deutschen Nationalspielerinnen mit Migrationshintergrund - lieber auf ihre Freundin Tugba Tekkal. Die 37-Jährige kurdisch-jesidischer Abstammung trainiert an diesem Nachmittag auf einem Sportplatz in Köln mal wieder mit einigen Mädchen, deren Namen und Gesichter teilweise lieber nicht in der Öffentlichkeit auftauchen sollten. Weil sie sonst zu Hause mächtig Ärger bekommen könnten.
Den allerdings kann Tekkal, deren Vornamen Tugba man Tuba ausspricht und die man getrost als Menschenrechtsaktivistin bezeichnen kann, fast immer irgendwann ausräumen. So wie bei der 16-Jährigen aus dem Irak, die nun schon seit sechs Jahren bei den Scoring Girls kickt. «Fußball macht mir mehr Spaß als alles andere», sagt sie, bevor sie auf den Rasen läuft. «Und mit Tugba kann man über alles reden.»
Einst marschierte Tekkal ins Flüchtlings-Wohnheim ihrer Familie und überzeugte deren Eltern, dass die Tochter kicken darf. Heute spielt das Mädchen zusätzlich auch in einem ganz normalen Verein, Vater und Mutter schauen dann oft stolz zu. «Als ich mal keine Lust hatte, ins Training zu gehen, da hat mich meine Mutter gezwungen», erzählt die 16-Jährige und lacht.
Tekkal musste heimlich Fußball spielen, bis sie 16 war. Dennoch brachte sie es bis zur Bundesliga-Spielerin beim Hamburger SV und 1. FC Köln. Ihre Eltern stammen aus der Osttürkei und wurden als Kurden und Teil der jesidischen Glaubensgemeinschaft verfolgt. Tekkal ist in Hannover geboren und aufgewachsen, mit neun Geschwister und «in Unfreiheit», wie sagt. Mit Anfang 20 ging sie nach Hamburg. «Unverheiratet», erzählt sie mit blitzenden Augen und breitem Grinsen und streicht sich ihre schwarz glänzenden Locken aus dem Gesicht, «das war natürlich ein Riesenthema in der Familie.» Aber sie hege keinen Groll gegen ihre Eltern: «Bildung war ihnen wichtig, aber auf Sportvereine wären sie nie gekommen.»
Mit ihren Schwestern gründete Tugba Tekkal 2015 Hawar.help, um auf den Genozid an den Jesiden aufmerksam zu machen. «Auf der Asche eines Völkermordes», wie sie sagt. Düzen Tekkal ist die Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation. Die Jesiden sind eine ethnisch-religiöse Minderheit im Norden von Irak und Syrien und in der südöstlichen Türkei, seit Jahren verfolgt von der Terrormiliz Islamischer Staat - wie beim Angriff auf die Region um das Sindschar-Gebirge 2014. Bis heute hausen viele Überlebende im kurdischen Norden des Irak in Camps. Auch dort ist Hawar.help, 2020 vom Deutschen Fußball-Bund mit dem Julius-Hirsch-Preis ausgezeichnet, mit dem Mädchen- und Frauenfußball-Projekt Scoring Girls tätig. Da hört Tekkal schon mal Sprüche wie: «Ihr verderbt uns unsere Töchter.»
Zwei Standorte im Irak, drei in Köln, vier in Berlin. Insgesamt über 250 Kickerinnen aus etwa 15 Nationen, zwischen zehn und 30 Jahre alt. «Mädchen, die in ihren Herkunftsländern nicht die Möglichkeit hatten, Fußball zu spielen beziehungsweise denen es verboten war», erklärt Tekkal. «Und die das Gefühl hatten, etwas Falsches zu tun, wenn sie es machten. Oder das Gefühl, Verrat an ihren Eltern zu betreiben.» Das Angebot richte sich auch an Mädchen, die in Deutschland geboren sind und «trotzdem das Gefühl haben, nicht dazuzugehören».
Aber es ist viel mehr als Fußball spielen: Hilfe bei Hausaufgaben, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und bei Behördengängen. Und Tekkal und ihre Kolleginnen versuchen, die Mädchen mit Vorbildern zusammenzubringen aus allen möglichen gesellschaftlichen Bereichen. Mit selbstbewussten und selbstbestimmten Frauen mit Zuwanderungsgeschichte oder bekannten wie EM-Star Lena Oberdorf, die schon bei den Scoring Girls in Berlin war. In Köln gibt es zudem eine Patenschaft mit den Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln.
Über allem steht für Tekkal, die Eltern mitzunehmen bei ihrem Projekt. «Sie sagen uns oft, ihre Mädchen dürfen nur Fußball spielen, wenn sie bei euch spielen. Weil sie beispielsweise wissen, dass wir nur Trainerinnen haben. Sie vertrauen uns, weil wir viele Gespräche mit ihnen geführt haben, weil wir ihre Sprache sprechen.»
Der DFB bemüht sich schon länger um weiblichen Nachwuchs mit Migrationshintergrund, zum Beispiel beim Integrationsprojekt Kicking Girls. In Familien mit traditionellen Strukturen gebe es oftmals noch viele Vorbehalte, Mädchen Fußball spielen zu lassen, sagt Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch. Vor allem, wenn sie in jungen Jahren zusammen mit Jungs spielen. Dazu käme Druck von Verwandten und Bekannten. «Natürlich ist das ein Riesenpotenzial. Aber uns fehlen einfach noch die Menschen, die diese jungen Sportlerinnen begleiten. Vor allem Trainerinnen.»
Solche wie Tugbar Tekkal, die bei der Bildungsinitiative GermanDream angestellt ist. «Die größte Angst bei den Eltern ist die Entwurzelung», sagt sie. «Es ist ganz wichtig, dass man ihnen zum einen erzählt, dass Integration keine Einbahnstraße ist. Und dass sie zum anderen auch ihren Töchtern Türen aufmachen, wie sie es bei ihren Söhnen machen.»
Bisher kommen nur wenige Spielerinnen mit Migrationshintergrund ganz oben an im Fußball, in der Bundesliga oder gar im Nationalteam. Im Land des Europameisters ist das nicht anders: Als Englands Frauen bei der Heim-EM im Juli triumphierten, kam dort diese Debatte auf. Im Gegensatz zur Männer-Auswahl seien ethnische Minderheiten da kaum vertreten. Man sehe nur lauter «blonde Pferdeschwänze», schrieb die Zeitung «The Times».
Sara Doorsoun, Abwehrspielerin von Eintracht Frankfurt, wurde nach eigenen Worten «sehr westlich erzogen». Es sei nie ein Thema gewesen, dass sie nicht Fußball spielen durfte. «Dafür bin ich auch sehr dankbar, denn ich weiß ja, dass es noch viele Mädchen gibt, die dafür kämpfen müssen», sagte sie mal im Interview der «Frankfurter Rundschau».
Beim EM-Spiel von Deutschland gegen Finnland saß Tekkal mit drei Mädchen der Scoring Girls im Stadion von Milton Keynes. Als Doorsouns Clubkollegin Nicole Anyomi, die einen Vater aus Togo und eine Mutter aus Ghana hat, eingewechselt wurde, stiegen einem der Mädchen die Tränen in die Augen, erzählt Tekkal. Als Anyomi dann auch noch das 3:0 schoss, war es um die Fassung ihres Schützlings vollends geschehen. Warum sie denn weine? «Weil sie aussieht wie ich», sagte das Mädchen. «Dann könnte ich das ja auch schaffen.»
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USA-Länderspiele: Eine Debütantin und drei Rückkehrerinnen
Mit einer Debütantin und drei Rückkehrerinnen geht die deutsche Frauen-Nationalmannschaft zum Abschluss des Jahres in die beiden Länderspiele gegen die amtierenden Weltmeisterinnen aus den USA. Erstmals berief Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die 23-jährige Janina Minge vom SC Freiburg in das 26-köpfige Aufgebot. Daneben wurde nach längerer Zeit Verteidigerin Carolin Simon vom FC Bayern München und Joelle Wedemeyer vom VfL Wolfsburg nominiert. Auch Mittelfeldspielerin Paulina Krumbiegel von der TSG Hoffenheim kehrt in den Kader zurück.
Die erste Begegnung gegen die USA findet am 11. November (ab 1 Uhr MEZ, im Livestream auf zdf.de) im DRV PNK Stadium in Fort Lauderdale/Florida statt, das zweite Duell am 13. November (ab 23 Uhr MEZ, im Livestream auf sportschau.de) in der Red Bull Arena in Harrison/New Jersey.
Voss-Tecklenburg: "Freuen uns auf Gegner auf absolutem Top-Niveau"
Martina Voss-Tecklenburg sagt: "Wir haben bewusst einen größeren Spielerinnenkader nominiert, um viele Spielerinnen einsetzen zu können und der hohen Beanspruchung in dieser Phase gerecht zu werden. Unser Ziel ist es, diese beiden Spiele zum Abschluss eines besonderen Länderspieljahres erfolgreich zu gestalten. Mit den USA freuen wir uns einen außergewöhnlichen Gegner auf absolutem Top-Niveau, der uns in allen Belangen fordern wird. Außerdem werden uns diese Spiele sicher auch in Vorbereitung auf die WM im nächsten Jahr wertvolle Erkenntnisse liefern."
Weiterhin verzichten muss Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg auf Marina Hegering (VfL Wolfsburg/Aufbau nach Fußverletzung), Dzsenifer Marozsan (Olympique Lyon/Rekonvaleszenz nach Kreuzbandriss), Sara Däbritz (Olympique Lyon/Sprunggelenkverletzung) und Giulia Gwinn (FC Bayern München/Kreuzbandriss). Zudem fehlen Tabea Waßmuth (VfL Wolfsburg, Muskelverletzung) und Sydney Lohmann (FC Bayern München/Knieverletzung).
[sal]
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