Kein Trikotsponsor, kein Trainereffekt
Ein Punkt aus 20 Spielen: Turbines nächster Abstieg besiegelt
25.04.25 - 20:27
Vor einem Jahr kehrte der einst große 1. FFC Turbine Potsdam direkt in die Bundesliga zurück. Nun verschwindet er schon wieder daraus. Diesmal vielleicht für lange Zeit.
![[Bild: 60862a20-3676-4046-8f26-47dbb92cc1b6.jpeg]](https://derivates.kicker.de/image/upload/c_crop%2Cx_0%2Cy_156%2Cw_3000%2Ch_1687/w_1000%2Cq_auto/v1/2025/04/14/60862a20-3676-4046-8f26-47dbb92cc1b6.jpeg)
Ein Jahr durchgehend Enttäuschung: Bianca Schmidt (li.) und Emilie Bernhardt steigen mit Turbine ab. IMAGO/foto2press
In der Freitagspartie des 20. Spieltags ist im Abstiegskampf der Frauen-Bundesliga die Entscheidung gefallen. Zwei Spieltage vor Schluss steht der 1. FFC Turbine Potsdam durch die 1:3-Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen als einziger Absteiger fest.
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26.04.2025 - 14:09 Uhr | News | Quelle: dpa
Abschied für immer? Vieles spricht gegen Turbine Potsdam
![[Bild: 368.jpg]](https://www.soccerdonna.de/static/bilder_sd/spielerfotos/368.jpg)
Dem Traditionsclub droht ein düsteres Szenario. Die regionale Konkurrenz ist groß - und finanziell wie strukturell besser aufgestellt. Versinkt Turbine in der sportlichen Bedeutungslosigkeit?
Turbine Potsdam konnte sich wochenlang auf diesen Moment vorbereiten. Fast schon monatelang, wenn man bedenkt, dass sich eine Niederlage an die nächste reihte. Entsprechend gefasst wirkten die Spielerinnen, als der Bundesliga-Abstieg des früheren Serienmeisters mit dem 1:3 gegen Bayer Leverkusen endgültig besiegelt war. Keine großen Tränen - pure Resignation.
Es ist der zweite Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte des sechsmaligen deutschen Meisters, der in dieser Spielzeit in der nationalen Eliteliga schlichtweg nicht konkurrenzfähig ist. Der zweite Abstieg binnen zwei Jahren ist nach nur einem Punkt aus 20 Partien und gerade einmal 5 Toren folgerichtig.
«Wir haben den Spirit des Wiederaufstiegs nicht so mitnehmen können und uns trotz einiger guter Auftritte echt gequält», sagte Vereinspräsident Karsten Ritter-Lang schon vor der Partie dem RBB.
Schwieriger Stand als reiner Frauenfußball-Verein
Dabei war die Chance auf den Klassenerhalt in diesem Jahr so groß wie nie zuvor. Da die Liga kommende Saison auf 14 Teams aufgestockt wird, gibt es nur einen Absteiger. Doch der heißt Turbine Potsdam. Diesmal dürfte es ein Abschied auf Dauer sein. Sogar für immer?
Die Entwicklung im Frauenfußball spricht gegen die Brandenburgerinnen. Sowohl finanziell als auch strukturell kann Turbine als reiner Frauenfußball-Verein einfach nicht mithalten mit den Frauen-Teams der Männer-Bundesligisten. Ein zahlungskräftiges Umfeld fehlt.
Selbst die Fußballerinnen von Zweitligist 1. FC Union, die kurz vor dem Aufstieg ins Oberhaus stehen, sind deutlich professioneller aufgestellt als die Potsdamerinnen. Die Top-Teams aus München, Wolfsburg oder Frankfurt sind ohnehin schon Lichtjahre voraus.
Kein Hauptsponsor, kein Geld
Die verzweifelte Suche nach einem Hauptsponsor erschwert die Lage. Im Sommer 2024 hatte der Wettanbieter Crazybuzzer die eigentlich bis 2026 angelegte Zusammenarbeit vorzeitig beendet. «Das ist weiterhin eine beinahe unlösbare Aufgabe. Wir versuchen alles, aber die Bereitwilligkeit ist nicht hoch ausgeprägt», sagte Ritter-Lang. Nach dem Abstieg wird es noch schwieriger, neue Geldgeber und Unterstützer zu finden.
Der Präsident zeichnete ein entsprechend düsteres Szenario für den Club, der die ewige Tabelle der Frauen-Bundesliga noch immer anführt. «Wirtschaftlich wird es anders als beim ersten Abstieg sein. Wir haben uns in der letzten Saison mit dem Ziel des direkten Wiederaufstiegs einen gewissen Luxus leisten können, weil wir gut gewirtschaftet hatten. Das wird dieses Mal nicht so sein», sagte Ritter-Lang.
Auch die Kaderplanung wird schwieriger. Regionale Konkurrenz erschwert die Suche nach neuen Talenten. Noch an diesem Wochenende dürften die Fußballerinnen des 1. FC Union ihren Durchmarsch aus der Regional- in die Bundesliga perfekt machen. Viktoria Berlin und die Frauen von Hertha BSC könnten ebenfalls bald in die 2. Liga folgen.
Turbine Potsdam droht, in der sportlichen Bedeutungslosigkeit zu versinken.
Quelle
26.04.2025 - 14:08 Uhr | News | Quelle: dpa
Früherer Serienmeister Turbine Potsdam steigt ab
![[Bild: t_126894_368_2012_1.jpg]](https://www.soccerdonna.de/static/bilder_sd/spielerfotos/t_126894_368_2012_1.jpg)
©IMAGO
Der Brandenburger Traditionsverein entwickelt sich vom Spitzenclub zum Sorgenkind. Vieles deutet darauf hin, dass Turbine Potsdams Bundesliga-Abstieg ein Abschied für viele Jahre ist.
Die sechsmaligen deutschen Meisterinnen von Turbine Potsdam können den zweiten Tiefpunkt ihrer Vereinsgeschichte nicht mehr abwenden und stehen als einziger Absteiger aus der Fußball-Bundesliga fest. Nach dem 1:3 (0:1) gegen Bayer Leverkusen kann der Traditionsclub aus Brandenburg in den ausbleibenden zwei Partien den vorletzten Tabellenplatz nicht mehr erreichen.
Delice Boboy brachte die Rheinländerinnen im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion mit einem Schlenzer aus der Drehung in Führung (26. Minute). Nach einer unglücklichen Gelb-Roten-Karte Maya Ruby Hahn war Turbine in Unterzahl. Einen schmeichelhaften Foulelfmeter verwandelte Cornelia Kramer zur Vorentscheidung (61.). Karólína Vilhjálmsdóttir traf nach einer Ecke für Leverkusen (89.), ehe Viktoria Schwalm (90.) noch den Ehrentreffer für Turbine schaffte.
Für die Mannschaft von Trainer Kurt Russ geht es damit nach nur einer Spielzeit im Oberhaus direkt wieder in die Zweitklassigkeit. Aufgrund einer Mischung aus Verletzungspech, unglücklichen Spielverläufen und mangelnder Qualität war der frühere Serienmeister in vielen Spielen schlichtweg nicht konkurrenzfähig.
Katastrophale Saisonbilanz
Ein Punkt nach 19 Spielen und ein Torverhältnis von minus 60 sprechen eine deutliche Sprache. Da die Frauen-Bundesliga in der kommenden Saison um 2 Clubs auf 14 Mannschaften aufgestockt wird, steigt in dieser Spielzeit nur ein Verein ab.
Für den Champions-League-Sieger von 2010 ist es der zweite Bundesliga-Abstieg innerhalb kürzester Zeit. Nach dem Fall vor zwei Jahren folgte vorherige Saison der direkte Wiederaufstieg.
Suche nach Hauptsponsor eine «unlösbare Aufgabe»
Präsident Karsten Ritter-Lang zeichnete zuletzt ein düsteres Szenario für den Club, der die ewige Tabelle der Frauen-Bundesliga noch immer anführt. «Wirtschaftlich wird es anders als beim ersten Abstieg sein. Wir haben uns in der letzten Saison mit dem Ziel des direkten Wiederaufstiegs einen gewissen Luxus leisten können, weil wir gut gewirtschaftet hatten. Das wird dieses Mal nicht so sein», sagte er dem rbb. «Das wird bis in die Geschäftsstelle reichen, wir werden womöglich nicht alle Mitarbeitenden halten können.»
Ein Abstieg erschwert außerdem die ohnehin schon schwierige Suche nach einem Hauptsponsor, der seit Sommer 2024 fehlt. «Das ist weiterhin eine beinahe unlösbare Aufgabe. Wir versuchen alles, aber die Bereitwilligkeit ist nicht hoch ausgeprägt», berichtete Ritter-Lang. Auch bei der Kaderplanung wird Turbine in der 2. Liga größere Abstriche machen müssen.
Dass in Union Berlin ein regionaler Konkurrent unmittelbar vor dem Aufstieg in die Bundesliga steht, erschwert den Potsdamerinnen die Suche nach neuen Talenten und Geldgebern obendrein.
Quelle
Ein Punkt aus 20 Spielen: Turbines nächster Abstieg besiegelt
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25.04.25 - 20:27
Vor einem Jahr kehrte der einst große 1. FFC Turbine Potsdam direkt in die Bundesliga zurück. Nun verschwindet er schon wieder daraus. Diesmal vielleicht für lange Zeit.
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Ein Jahr durchgehend Enttäuschung: Bianca Schmidt (li.) und Emilie Bernhardt steigen mit Turbine ab. IMAGO/foto2press
In der Freitagspartie des 20. Spieltags ist im Abstiegskampf der Frauen-Bundesliga die Entscheidung gefallen. Zwei Spieltage vor Schluss steht der 1. FFC Turbine Potsdam durch die 1:3-Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen als einziger Absteiger fest.
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26.04.2025 - 14:09 Uhr | News | Quelle: dpa
Abschied für immer? Vieles spricht gegen Turbine Potsdam
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Dem Traditionsclub droht ein düsteres Szenario. Die regionale Konkurrenz ist groß - und finanziell wie strukturell besser aufgestellt. Versinkt Turbine in der sportlichen Bedeutungslosigkeit?
Turbine Potsdam konnte sich wochenlang auf diesen Moment vorbereiten. Fast schon monatelang, wenn man bedenkt, dass sich eine Niederlage an die nächste reihte. Entsprechend gefasst wirkten die Spielerinnen, als der Bundesliga-Abstieg des früheren Serienmeisters mit dem 1:3 gegen Bayer Leverkusen endgültig besiegelt war. Keine großen Tränen - pure Resignation.
Es ist der zweite Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte des sechsmaligen deutschen Meisters, der in dieser Spielzeit in der nationalen Eliteliga schlichtweg nicht konkurrenzfähig ist. Der zweite Abstieg binnen zwei Jahren ist nach nur einem Punkt aus 20 Partien und gerade einmal 5 Toren folgerichtig.
«Wir haben den Spirit des Wiederaufstiegs nicht so mitnehmen können und uns trotz einiger guter Auftritte echt gequält», sagte Vereinspräsident Karsten Ritter-Lang schon vor der Partie dem RBB.
Schwieriger Stand als reiner Frauenfußball-Verein
Dabei war die Chance auf den Klassenerhalt in diesem Jahr so groß wie nie zuvor. Da die Liga kommende Saison auf 14 Teams aufgestockt wird, gibt es nur einen Absteiger. Doch der heißt Turbine Potsdam. Diesmal dürfte es ein Abschied auf Dauer sein. Sogar für immer?
Die Entwicklung im Frauenfußball spricht gegen die Brandenburgerinnen. Sowohl finanziell als auch strukturell kann Turbine als reiner Frauenfußball-Verein einfach nicht mithalten mit den Frauen-Teams der Männer-Bundesligisten. Ein zahlungskräftiges Umfeld fehlt.
Selbst die Fußballerinnen von Zweitligist 1. FC Union, die kurz vor dem Aufstieg ins Oberhaus stehen, sind deutlich professioneller aufgestellt als die Potsdamerinnen. Die Top-Teams aus München, Wolfsburg oder Frankfurt sind ohnehin schon Lichtjahre voraus.
Kein Hauptsponsor, kein Geld
Die verzweifelte Suche nach einem Hauptsponsor erschwert die Lage. Im Sommer 2024 hatte der Wettanbieter Crazybuzzer die eigentlich bis 2026 angelegte Zusammenarbeit vorzeitig beendet. «Das ist weiterhin eine beinahe unlösbare Aufgabe. Wir versuchen alles, aber die Bereitwilligkeit ist nicht hoch ausgeprägt», sagte Ritter-Lang. Nach dem Abstieg wird es noch schwieriger, neue Geldgeber und Unterstützer zu finden.
Der Präsident zeichnete ein entsprechend düsteres Szenario für den Club, der die ewige Tabelle der Frauen-Bundesliga noch immer anführt. «Wirtschaftlich wird es anders als beim ersten Abstieg sein. Wir haben uns in der letzten Saison mit dem Ziel des direkten Wiederaufstiegs einen gewissen Luxus leisten können, weil wir gut gewirtschaftet hatten. Das wird dieses Mal nicht so sein», sagte Ritter-Lang.
Auch die Kaderplanung wird schwieriger. Regionale Konkurrenz erschwert die Suche nach neuen Talenten. Noch an diesem Wochenende dürften die Fußballerinnen des 1. FC Union ihren Durchmarsch aus der Regional- in die Bundesliga perfekt machen. Viktoria Berlin und die Frauen von Hertha BSC könnten ebenfalls bald in die 2. Liga folgen.
Turbine Potsdam droht, in der sportlichen Bedeutungslosigkeit zu versinken.
Quelle
26.04.2025 - 14:08 Uhr | News | Quelle: dpa
Früherer Serienmeister Turbine Potsdam steigt ab
![[Bild: t_126894_368_2012_1.jpg]](https://www.soccerdonna.de/static/bilder_sd/spielerfotos/t_126894_368_2012_1.jpg)
©IMAGO
Der Brandenburger Traditionsverein entwickelt sich vom Spitzenclub zum Sorgenkind. Vieles deutet darauf hin, dass Turbine Potsdams Bundesliga-Abstieg ein Abschied für viele Jahre ist.
Die sechsmaligen deutschen Meisterinnen von Turbine Potsdam können den zweiten Tiefpunkt ihrer Vereinsgeschichte nicht mehr abwenden und stehen als einziger Absteiger aus der Fußball-Bundesliga fest. Nach dem 1:3 (0:1) gegen Bayer Leverkusen kann der Traditionsclub aus Brandenburg in den ausbleibenden zwei Partien den vorletzten Tabellenplatz nicht mehr erreichen.
Delice Boboy brachte die Rheinländerinnen im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion mit einem Schlenzer aus der Drehung in Führung (26. Minute). Nach einer unglücklichen Gelb-Roten-Karte Maya Ruby Hahn war Turbine in Unterzahl. Einen schmeichelhaften Foulelfmeter verwandelte Cornelia Kramer zur Vorentscheidung (61.). Karólína Vilhjálmsdóttir traf nach einer Ecke für Leverkusen (89.), ehe Viktoria Schwalm (90.) noch den Ehrentreffer für Turbine schaffte.
Für die Mannschaft von Trainer Kurt Russ geht es damit nach nur einer Spielzeit im Oberhaus direkt wieder in die Zweitklassigkeit. Aufgrund einer Mischung aus Verletzungspech, unglücklichen Spielverläufen und mangelnder Qualität war der frühere Serienmeister in vielen Spielen schlichtweg nicht konkurrenzfähig.
Katastrophale Saisonbilanz
Ein Punkt nach 19 Spielen und ein Torverhältnis von minus 60 sprechen eine deutliche Sprache. Da die Frauen-Bundesliga in der kommenden Saison um 2 Clubs auf 14 Mannschaften aufgestockt wird, steigt in dieser Spielzeit nur ein Verein ab.
Für den Champions-League-Sieger von 2010 ist es der zweite Bundesliga-Abstieg innerhalb kürzester Zeit. Nach dem Fall vor zwei Jahren folgte vorherige Saison der direkte Wiederaufstieg.
Suche nach Hauptsponsor eine «unlösbare Aufgabe»
Präsident Karsten Ritter-Lang zeichnete zuletzt ein düsteres Szenario für den Club, der die ewige Tabelle der Frauen-Bundesliga noch immer anführt. «Wirtschaftlich wird es anders als beim ersten Abstieg sein. Wir haben uns in der letzten Saison mit dem Ziel des direkten Wiederaufstiegs einen gewissen Luxus leisten können, weil wir gut gewirtschaftet hatten. Das wird dieses Mal nicht so sein», sagte er dem rbb. «Das wird bis in die Geschäftsstelle reichen, wir werden womöglich nicht alle Mitarbeitenden halten können.»
Ein Abstieg erschwert außerdem die ohnehin schon schwierige Suche nach einem Hauptsponsor, der seit Sommer 2024 fehlt. «Das ist weiterhin eine beinahe unlösbare Aufgabe. Wir versuchen alles, aber die Bereitwilligkeit ist nicht hoch ausgeprägt», berichtete Ritter-Lang. Auch bei der Kaderplanung wird Turbine in der 2. Liga größere Abstriche machen müssen.
Dass in Union Berlin ein regionaler Konkurrent unmittelbar vor dem Aufstieg in die Bundesliga steht, erschwert den Potsdamerinnen die Suche nach neuen Talenten und Geldgebern obendrein.
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