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03.09.2024 - 11:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.09.2024 - 11:53 von KLAUS.)
Überlegene SG 99 unterliegt dem neuen Tabellenführer aus Weinberg mit 0:2
2. September 2024 1. Frauen , Allgemeines , Frauen & Juniorinnen
Die Fußballfrauen der SG 99 Andernach mussten die dritte Pflichtspielniederlage in Serie mit wieder mal zwei Gegentreffern einstecken – und am Ende wusste nach schweißtreibender Angelegenheit niemand so recht, wie das eigentlich passieren konnte. Ähnlich wie zwei Wochen zuvor im DFB-Pokal gegen den SC Sand (1:2) an gleicher Stelle waren die Bäckermädchen auch im ersten Heimspiel der 2. Bundesliga dem SV 67 Weinberg in weiten Teilen deutlich überlegen. Zum ersehnten Erfolgserlebnis gegen den Fast-Absteiger der Vorsaison sollte das aber nicht reichen, beim ernüchternden 0:2 (0:1) gab es nicht mal einen eigenen Torerfolg zu bejubeln.
Das Zahlenwerk lügt nicht: Während Andernach mit null Punkten ganz ans Ende der Tabelle zurückfiel, grüßt Weinberg mit weiterhin weißer Weste von der Spitze – nach 180 absolvierten Minuten aber nur eine Momentaufnahme. Etwas ratlos kauerte die Andernacher Mannschaft nach dem Abpfiff im Schatten der alten Tribüne, deren Holzskelett in den drei Wochen bis zum nächsten Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin nun endgültig abgerissen werden soll. Teamchef André Steinbach suchte mit etwas Abstand zum Geschehen nach einer Erklärung: „Das 3-4-3-System hat gut funktioniert, wir wollten im breiten Mittelfeld mehr Ballbesitz und mehr Spielkultur reinbringen. Das klare Spiel ins letzte Drittel und die dafür nötige Geduld hat uns aber gefehlt. Nach vorn müssen wir unbedingt zwingender werden.“
Die elementaren Passagen der Geschichte sind schnell erzählt: Zweimal kam die Elf aus Mittelfranken im gesamten Spiel richtig gefährlich vors Andernacher Tor, zweimal war Torjägerin Lisa Wich beteiligt, zweimal lag der Ball anschließend auf dem Punkt im Anstoßkreis. Beim 0:1 (21.) war die Andernacher Dreierreihe in hinterster Linie mit einem weiten Schlag überlistet, Wich ging über die linke Weinberger Angriffsseite auf und davon, bediente dann punktgenau die von hinten heranrauschende Marlene Ganßer per Pass in den Rückraum. Michelle Reifenberg, erstmals in der Startformation der SG 99 im zentralen Mittelfeld aufgeboten, wollte im Rückwärtsgang noch retten, kam aber einen Schritt zu spät. Es folgte ein fulminanter Abschluss der Nummer elf in den rechten Giebel, nichts zu halten für die bis dahin beschäftigungslose Laura van der Laan im Tor der Bäckermädchen (21.).
Den zweiten, letztlich entscheidenden Treffer besorgte Wich rund 17 Minuten nach Beginn des zweiten Spielabschnitts mithilfe des Innenpfostens selbst. Im Strafraum der Andernacherinnen rammte sie bei der Ballannahme jedoch Abwehrchefin Magdalena Schumacher ziemlich rüde – mehr als grenzwertig aus Sicht des Gastgebers, für die Schiedsrichterin aber offenbar ein normaler Zweikampf. Für Steinbach gab es nur eine Meinung: „Ein ganz klares Foulspiel.“ Zwei weitere Male blieb die Pfeife im Spielverlauf stumm, als die SG 99 und deren Anhänger lautstark erst einen Foul-, später einen Handelfmeter forderten. Zunächst wurde die flinke Isabel Pfeiffer im Strafraum von Gegenspielerin Leonie Haberäcker zu Boden befördert – auch hier wohl zu wenig für die Unparteiische (30.). Und als Leonie Stöhr von rechts in den Weinberger Strafraum flankte, prallte der Ball vom Arm einer Abwehrspielerin ins Toraus. Nur eine Ecke, mehr war das nicht für die Schiedsrichterin (75.).
Zuvor wechselte Steinbach gleich vierfach auf einen Schlag im Bestreben, das verkorkste Ding noch irgendwie zu drehen (65.). Doch mit zunehmender Dauer und angesichts der (er)drückenden Temperaturen erlahmte der Elan der Bäckermädchen mehr und mehr. Weinberg hatte kaum noch Probleme, die Angriffsbemühungen des Gegners im Keim und deutlich vor der eigenen Gefahrenzone zu ersticken. Mit Routine und vielen Befreiungsschlägen schaukelte der neue Tabellenführer den Vorsprung in der Schlussviertelstunde mehr oder weniger abgeklärt über die Runden. Steinbach: „In der zweiten Halbzeit ging uns die Struktur verloren, wir hatten nur noch Kontrolle bis zum 16er des Gegners.“
Zu allem Übel für den Gastgeber verletzte sich Schumacher fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit bei einer Rettungsaktion und musste für Antonia Hornberg das Feld verlassen. Vorsichtige Entwarnung gab die zentrale Abwehrfigur der Andernacherinnen nach dem Spiel: „Es fühlt sich ganz okay an.“ Damit meinte sie vornehmlich das lädierte rechte Knie, das sie im Vorjahr noch zu einer zehnmonatigen Pause gezwungen hatte. Jetzt bleiben zwei Wochen Zeit, die Wunden zu lecken und sich aufs Spiel beim aufstiegsambitionierten 1. FC Nürnberg vorzubereiten. Der ist noch ungeschlagen, ebenso der Aufsteiger aus Berlin, der sieben Tage später seine Visitenkarte auf dem Rasenplatz im Andernacher Stadion abgibt. Die Aufgaben werden nicht leichter, aber womöglich liegt den Bäckermädchen mehr das Spiel gegen vermeintlich stärkere Kontrahenten.
Die Statistik zum Spiel gibt es HIER
Die Video-Highlights des Spiels gibt es HIER
Das nächste Spiel der SG 99: am Sonntag, 15. September, um 14 Uhr beim 1. FC Nürnberg
Wieder nichts: Die flinke Isabel Pfeiffer (vorn im blauen Trikot) setzte Akzente auf der linken Angriffsseite der Andernacherinnen, aber ein Torerfolg war weder ihr noch den Teamkolleginnen der SG 99 gegen die tüchtige Franziska Glaser im Tor des SV 67 Weinberg vergönnt. Foto: Norina Tönges
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SG 99 unterliegt Union Berlin mit 0:2 im Duell „Bäckermädchen“ gegen „Eiserne Ladies“
23. September 2024 1. Frauen , Allgemeines , Frauen & Juniorinnen
Schon der luxuriöse Reisebus, der nahe den Umkleidekabinen geparkt war, machte deutlich, dass hier ein Schwergewicht der 2. Frauen-Bundesliga in Andernach zu Gast war. Die Fußballerinnen des 1. FC Union Berlin, nach sieben Jahren Abwesenheit in die zweithöchste Klasse zurückgekehrt, betrachten das Unterhaus nur als Durchgangsstation auf ihrem Weg ganz an die Spitze. Als Gast der SG 99 Andernach wurden die „Eisernen Ladies“ ihrem Anspruch gerecht und setzten sich bei den Bäckermädchen mit 2:0 (1:0) durch.
Die gastgebenden Andernacherinnen leisteten zwar energischen Widerstand, hatten aber offensiv zu wenig zu bieten, um den Überraschungscoup von vergangener Woche, als sie 1:0 beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg gewannen, zu wiederholen. „Wir waren im Spiel gegen den Ball nicht so vereint wie in Nürnberg“, legte Andernachs Teamchef André Steinbach die Stirn in Falten und den Finger in die Wunde, „zu oft hatte die erste Reihe eine andere Idee als die letzte. Dadurch entstanden Räume, die der Gegner sofort erkannt und genutzt hat.“
Wie geplant, überließen die SG 99-Frauen ihren Gästen über weite Strecken den Ball, um im richtigen Moment attackieren und umschalten zu können. Der „Underdog-Stil“ trug gegen die lauf- und kampfstarken sowie kombinationssicheren Berlinerinnen, die unter Vollprofibedingungen arbeiten, keine Früchte, weil Andernach zu fehlerhaft agierte. Gewonnene Bälle gingen gegen die aggressiven Gäste schnell verloren, weil es an Präzision im Passspiel und Sicherheit in der Annahme mangelte, zweite Bälle gingen meistens an den Gegner. „Wir müssen an unserem Ballbesitz arbeiten“, forderte Steinbach. So erspielten sich die „Bäckermädchen“ neben einigen Distanzschüssen nur eine Strafraumchance, die Leonie Stöhr nach schöner Kombination und cleverem Steckpass von Kathrin Schermuly frei stehend im Eins gegen Eins gegen Berlins Torfrau Cara Bösl vergab (68.). Stöhrs kraftvolle Dribblings und Toni Hornbergs listenreiche Attacken konnten die Union-Abwehr nicht knacken.
Auch die Berlinerinnen erspielten sich nicht viele dicke Möglichkeiten, weil die Andernacher Fünferkette, in der die zuletzt angeschlagen pausierende Magdalena Schumacher ein 70-minütiges Comeback feierte, das meiste wegverteidigte. Fatma Sakar kam mit ihrem Pfostenschuss, nachdem SG-Torfau Laura van der Laan den Ball nicht festgehalten hatte, einem Treffer am nächsten (31.). Dennoch waren es zwei defensive Aussetzer, die zur Niederlage führten. Kurz vor dem Pausenpfiff ließ Karla Engels ihre rechte Abwehrseite unbewacht, Pia Metzker nutzte die Lücke und traf von halblinks ins lange Eck zum 1:0 (45.) – ein unnötiger Tiefschlag für die SG 99.
Der Schock wirkte nach Wiederbeginn noch eine Zeit lang nach. Antonia Halverkamps, für Torschützin Metzker gekommen, traf gleich mit mächtigem Strahl die Latte (48.) und zwang direkt danach van der Laan mit einem Flachschuss zur Parade (50.). Nach Stöhrs ausgelassener Großchance wollte Steinbach mit einem Dreifachwechsel mehr Schwung ins allmählich erwachende Andernacher Offensivspiel bringen. Dummerweise unterlief der SG-Abwehr nur vier Minuten später eine Slapstick-artige Fehlerkette, an deren Ende die eingewechselte Halverkamps den Ball zur eingewechselten Korina Janez schob und die ungehindert zum 2:0 einschießen konnte (82.).
„Da laden wir den Gegner ein“, ärgerte sich Steinbach, suchte aber dennoch nach den positiven Aspekten der dritten Niederlage im vierten Saisonspiel: „Alle haben bis zum Ende gekämpft“, stellte der Teamchef fest, „wir hätten Berlin gern geärgert, aber die Rädchen haben nicht so ineinandergegriffen.“ Das sah auch seine Co-Trainerin Verena Willinek so: „Wir sind noch in der Findungsphase“, erklärte die frühere Spielerin und erfahrene Trainerin, „in den letzten Jahren hatten Mannschaft und Trainerteam hier ja ein intensives und besonderes Verhältnis. Alles Neue ist ein bisschen schwierig, wie das für Frauen eben häufig so ist.“ Stefan Kieffer
Die Statistik zum Spiel es [/url]gibt [url=https://www.fussball.de/spiel/sg-99-andernach-1-fc-union-berlin/-/spiel/02Q60ORKC8000000VS5489B3VTFGI39E#!/]HIER
Die Video-Highlights des Spiels gibt es HIER
Das nächste Spiel der SG 99: am Sonntag, 29. September, um 11 Uhr beim FC Ingolstadt 04
Bei der besten Andernacher Chance aufs 1:1 brachte Leonie Stöhr (links) den Ball nicht an Berlins Torfrau Cara Bösl vorbei. Am Ende verlor die SG 99 gegen die Union-Profis mit 0:2. Foto: Norina Tönges
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0:0 gegen Meppen: SG 99 muss sich erneut mit einem Punkt begnügen
7. Oktober 2024 1. Frauen , Allgemeines , Frauen & Juniorinnen
Nach dem torlosen Remis der Andernacher Zweitliga-Fußballerinnen gegen den SV Meppen kreiste ein Handy bei Trainerteam und Spielerinnen. Zu sehen gab es ein Abseitstor, das keines war. Als Isabel Pfeiffer in der Schlussphase eine Kopfballverlängerung von Lisa Kossmann im Gästetor unterbrachte, ging die Fahne der Assistentin hoch. Paula Mayer, im vergangenen Jahr zur besten Nachwuchsschiedsrichterin im Land gekürt, erkannte den Treffer nicht an. „Das war bestimmt kein Abseits“, versicherte die verhinderte Torschützin, der die Krönung einer starken Leistung versagt blieb – wie der ganzen Mannschaft. „Ich habe extra gewartet, bis der Ball verlängert wird. Ärgerlich, das Glück war nicht auf unserer Seite.“
Verdient hätten die Bäckermädchen einen Minimalsieg gegen den Ex-Bundesligisten aus dem Emsland schon gehabt, aber mit der Nullnummer konnten sie angesichts der erneut verschärften Personalsituation auch gut leben. Neben den Langzeitverletzten fehlten diesmal in Kathrin Schermuly und Maggie Schumacher weitere eigentlich unverzichtbare Kräfte; Andernachs Teamchef Andre Steinbach muss fast eine komplette Mannschaft mit Zweitligareife und -erfahrung ersetzen. „Wir haben die Ausfälle gut kompensiert“, lobte Steinbach sein Team, „unser Plan war gut.“ Überraschend lief Nachwuchskraft Malou Müller nicht in der Innenverteidigung auf, sondern als Stürmerin. In dieser Rolle hatte sie vergangene Saison in der Regionalligamannschaft geglänzt, gegen Meppen wurde ihre Einsatzfreude nicht belohnt. Kurz vor der Pause vergab sie nach Carolin Dillenburgs schöner Vorlage allein vor Torfrau Thea Farwick eine der wenigen Torchancen, den Nachschuss von Dillenburg faustete Farwick weg (39.). „Einfach schlecht abgeschlossen“, kommentierte die 18-jährige Müller ihre verpasste Gelegenheit missmutig.
Vorn lief bei Andernach im ersten Durchgang wenig zusammen, dafür stand die Defensive (fast) bombensicher, ließ nur einen Kopfball der langen Innenverteidigerin Lena Göppel zu, den Laura van der Laan mit ganz langem Arm gerade noch aus der bedrohten Ecke fischte (11.). Meppen war bei Standards gefährlich, vor allem dank der Kopfballstärke von Göppel und ihrer Nebenspielerin Nina Rolfes. Die einzige wirkliche Unaufmerksamkeit leistete sich die SG 99 in Person von Besa Hisenaj Sekunden vor dem Pausenpfiff, als die kosovarische Nationalspielerin ihre Kontrahentin Maureen Kropp laufen ließ. Die Meppenerin schob den Ball am Fünfmeterraum mit viel Gefühl an van der Laan vorbei, aber auch am Pfosten (45.).
Auch nach dem Wechsel waren spektakuläre Strafraumszenen Mangelware, beide Teams bekämpften sich leidenschaftlich im Mittelfeld, ließen in Tornähe jedoch die Präzision vermissen. Frischen Schwung brachten Steinbachs Einwechslungen, gleich drei auf einmal. Vor allem Antonia Hornberg belebte in bekannter Art das Angriffsspiel der Bäckermädchen, kam aber nicht zum entscheidenden Abschluss. „Kompliment an alle“, lautete das Urteil von Steinbach, „heute haben wir endlich mal über 90 Minuten gleichmäßig gut gespielt.“ Auch wenn, wie er einräumte, „nicht alles funktioniert hat wie geplant“.
Die vielen langen Bälle in der ersten Halbzeit waren der Taktik der Meppener geschuldet, die zwar die Mitte gut verdichteten, dafür aber Räume auf den Außenbahnen ließen. Vor allem Isabel Pfeiffer machte sich diese Räume mit ihrer Schnelligkeit immer wieder zunutze. Blieb das vermeintliche Abseitstor als Aufreger: „Wir haben zwar keine kalibrierte Linie“, sagte Andre Steinbach, „aber das Video scheint zu bestätigen, wie ich die Szene schon im Spiel wahrgenommen habe: kein Abseits.“ Da könnte man fast bedauern, dass es in den Frauen-Bundesligen (noch) keinen Videobeweis gibt. Stefan Kieffer
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Das nächste Spiel der SG 99: am Sonntag, 13. Oktober, um 14 Uhr beim FSV Gütersloh
Abseits oder nicht? Das Foto kann keinen Aufschluss darüber geben, ob der Treffer durch Isabel Pfeiffer (Mitte), der das 1:0 für die AG 99 Andernach gegen den SV Meppen bedeutet hätte, korrekt erzielt war. Die Unparteiischen erkannten das Tor nicht an, es blieb beim 0:0. Foto: Norina Tönges
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Pfeiffer beschert der SG 99 mit dem ersten Heimtor ein 1:0 gegen Freiburg
21. Oktober 2024 1. Frauen , Allgemeines , Frauen & Juniorinnen
Man konnte die Steine beinahe purzeln hören, die der SG 99 Andernach, ihrem Trainerteam und ihren Anhängerinnen und Anhängern vom Herzen fielen, als Schiedsrichterin Antonia Tucholski den Schlusspfiff ertönen ließ. Mit dem ersten Saisontor im heimischen Stadion durch Isabel Pfeiffer kurz nach der Pause feierten die Zweitliga-Fußballerinnen aus der Stadt der Bäckerjungen und -mädchen gegen Aufsteiger SC Freiburg II im vierten Anlauf den ersten Heimsieg. „Die Steine waren riesig“, sagte Andernachs Teamchef André Steinbach nach dem 1:0 erleichtert: „Unser Sieg war absolut verdient.“ Dass sein Team dennoch so lange zittern musste, ob nicht doch einer der meist untauglichen Offensivversuche des jungen Gästeteams zum Ausgleich durchrutschen würde, war wie so oft in dieser Saison der ungenügenden Chancenverwertung der SG 99 zuzuschreiben.
Und der vorzüglichen Freiburger Torfrau Rebecca Adamczyk, die Erfahrung in den Nachwuchs-Nationalteams des DFB gesammelt hat. Die 19-jährige Torhüterin fischte platzierte Schüsse von Kathrin Schermuly (18., 21.) aus dem Eck und lenkte einen Richtung Torwinkel fliegenden Freistoß von Maren Weingarz über die Latte (28.). Hinzu kam eine kopfballstarke SCF-Verteidigung, die bei den zahlreichen Andernacher Ecken und Freistößen die Lufthoheit hatte. Zum Ende der ersten Halbzeit reagierte Torhüterin Adamczyk zwei Mal gegen die frei vor ihr auftauchende Isabel Pfeiffer (34., 45.) und verhinderte quasi im Alleingang einen Pausenrückstand.
Bei den Andernacherinnen glänzte trotz des Sieges nicht alles so golden wie die Rückennummern auf den Trikots. Die „Notelf“, die über Gebühr von Verletzungen und Krankheiten geplagt ist, konnte ihre Dominanz der ersten Halbzeit nicht in Zählbares ummünzen, auch weil allzu häufig der vorletzte oder letzte Pass nicht ankam. „Hinten stehen wir richtig gut“, analysierte Teamchef Steinbach, „da haben wir seit Wochen eine enorme Sicherheit im Spiel gegen den Ball. Wir schießen nur zu wenig Tore.“ Wie gut, dass Kathrin Schermuly wieder mitspielte. Die „Frau für alle Fälle“ bei der SG 99, die jede Position (außer vielleicht im Tor) spielen kann, stand trotz gerade überstandener Krankheit und nach nur einer Trainingseinheit in Steinbachs Startelf, diesmal in der Sturmspitze, und wurde ihrem Ruf als Unterschiedsspielerin gerecht, bis sie nach 70 Minuten entkräftet ausgewechselt wurde.
Ihre besten Momente hatte Schermuly gleich nach Wiederbeginn, als sie sich zwei Mal auf der rechten Außenbahn durchsetzte. Ihre erste Hereingabe verpasste Jette Schulz am zweiten Pfosten um eine Fußspitze (46.), drei Minuten später stand die erneut starke Isabel Pfeiffer genau richtig, um Schermulys klugen Rückpass im Netz zu versenken (50.). Im Gegenzug entschärfte SG-Torhüterin Laura van der Laan einen Distanzschuss von Freiburgs Nora Scherer (51.), ansonsten waren die Gastgeberinnen dem zweiten Treffer in der Folge näher als die Freiburgerinnen dem Ausgleich. Die beste Chance zur vorzeitigen Entscheidung bot sich Lisa Kossmann nach Pfeiffers uneigennützigem Querpass, doch die Kapitänin scheiterte knapp an der weitestmöglich ausgestreckten Fußspitze von Rebecca Adamczyk (70.). So endete das bange Zittern erst nach 96 Minuten.
„Für die Zuschauer war die Spannung vielleicht gut“, räumte SG-99-Teamchef Steinbach hinterher ein, „aber wir hätten es gern etwas entspannter gehabt.“ Was sich zum „Heimfluch“ hätte entwickeln können, ist gebannt, dennoch besteht durchaus noch Verbesserungsbedarf bei den Andernacherinnen: „Wir haben in acht Spielen erst vier Tore geschossen“, erinnerte Steinbach an die dürftige Ausbeute, „da ist noch Luft nach oben.“ Stefan Kieffer
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Das nächste Spiel der SG 99: am Samstag, 2. November, um 11 Uhr beim Hamburger SV
Der Glücksmoment: Isabel Pfeiffer erzielt ihr erstes Punktspieltor dieser Saison für Andernach und beschert der SG 99 gegen den SC Freiburg II den ersten Sieg im eigenen Stadion. Foto: Norina Tönges
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SG 99: Zum Neustart gibt’s einen Punkt beim 1:1 gegen die Münchner U20
13. November 2024 1. Frauen , Allgemeines , Frauen & Juniorinnen
Gemischt waren die Gefühle der Andernacher Zweitliga-Fußballerinnen, als nach einer ereignisreichen Woche das 1:1 (0:1) gegen den FC Bayern München II feststand. Isabelle Hawel, die nach der Trennung von Teamchef André Steinbach und Co-Trainerin Verena Willinek wieder als aktive Cheftrainerin fungiert, zog eine vorsichtig positive Bilanz: „Unterm Strich war es ein Schritt in die richtige Richtung.“ Danach sah es zunächst nicht unbedingt aus im dichten Novembernebel über dem Kunstrasenplatz in Mendig, auf den die Andernacherinnen ausweichen mussten, weil der heimische Naturrasen in schlechtem Zustand ist.
Zwar schienen die SG 99-Frauen nach 20 Minuten des Abtastens besser ins Spiel zu kommen, doch nach zwei nicht genutzten Halbchancen schlugen die Bayern-Talente gnadenlos zu. Ein weiter Abschlag von Torfrau Anna Wellmann offenbarte Lücken in Andernachs Deckung, sodass Bayerns Beste, Sarah Ernst, den Diagonalpass von links im Strafraum ungehindert über Torfrau Laura van der Laan zum 0:1 versenkte (27.). Erst nach dem Rückstand brachten die Gastgeberinnen ihre physischen Qualitäten besser zur Geltung, gewannen die Mehrzahl der Zweikämpfe, strahlten aber kaum Torgefahr aus.
Allerdings musste Chefin Hawel, die bis zur Winterpause von den derzeit nicht einsetzbaren Spielerinnen Magdalena Schumacher und Vanessa Zilligen bei der Trainingsarbeit unterstützt wird, schon früh umstellen. Zunächst machte sie aus der Fünfer- eine stabilere Viererkette, als dann Besarta Hisenaj nach kaum überstandener Krankheit früh rausmusste, kam es zu weiteren Umstellungen. Die machten sich nach der Pause bezahlt, als die Andernacherinnen wesentlich aggressiver zu Werke gingen und schon nach fünf Minuten zum Ausgleich kamen. Beim sechsten Andernacher Eckball klappte das bewährte Erfolgsrezept der Vergangenheit: Ecke, Kopfball, Tor. Lisa Kossmann schlug den Ball von links, am ersten Pfosten hielt Maren Weingarz den Kopf hin, und es hieß 1:1 (51.).
Von da an dominierte Andernach die Partie, Angriff auf Angriff rollte in Richtung Bayern-Tor, doch letzten Endes fehlte den SG-Angreiferinnen die Durchschlagskraft, um die Überlegenheit in klare Chancen oder gar Tore umzumünzen. Nur einmal lag der Ball noch im Bayern-Netz, doch als Weingarz die Kugel nach Isabel Pfeiffers abgewehrtem Schuss über die Linie stocherte, ging die Fahne der Assistentin hoch – abseits (75.). „Münchens Torfrau Anna Wellmann war bärenstark“, stellte Isabelle Hawel fest, „sie hat uns das Leben schwer gemacht. Trotzdem hatte wir stets das Gefühl, gleich das zweite Tor zu machen.“
War dieses 1:1 nun schon die Wende, ein Wandel in Mentalität und Leidenschaft, wie man ihn sich in Andernach nach der Teamchef-Entlassung erhofft hat? „In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft lobenswerte Leidenschaft und Kampfbereitschaft gezeigt“, stellte Hawel fest, „In den Tagen vorm Spiel herrschten im Training Spaß und gute Stimmung.“ Unterstützt wurde dieser Stimmungswandel durch einen geselligen Teamabend vor dem Spiel. Stefan Kieffer
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Das nächste Spiel der SG 99: am Samstag, 16. November, um 14 Uhr bei Eintracht Frankfurt II.
Der Ausgleich für die SG 99: Maren Weingarz köpft im Mendiger Nebel den Ball nach 51 Minuten in die Münchner Maschen. Foto: Norina Tönges
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