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27.08.2024 - 18:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.10.2024 - 16:56 von KLAUS.)
FSV-Angreiferin Shpresa Aradini im Zweitligaduell gegen den SC Sand. (Foto: Dennis Seelige / FSV Gütersloh 2009)
[*]25. August 2024
FSV erkämpft sich glücklichen 3:1-Auftaktsieg über Aufstiegskandidat SC Sand
Fünf Tage nach dem unglücklichen Ausscheiden im DFB-Pokal gegen Union Berlin (4:6 n.E.) hat der FSV Gütersloh selbst das Glück für sich in Anspruch genommen. Zum Start der neuen Saison in der 2. Frauen-Bundesliga besiegten die Fußballerinnen am Sonntag den SC Sand mit 3:1. „Wenn der Gegner die Dinger nicht macht und wir mit deutlich weniger Chancen drei Tore schießen, müssen wir uns nicht schämen“, sackte Daniel Fröhlich die drei Punkte ohne schlechtes Gewissen ein. Jacqueline Baumgärtel erlöste den Cheftrainer und den FSV-Anhang in der 85. Minute, als sie für ihr stark unter Druck stehendes Team per Konter das 3:1 erzielte. In der ersten Halbzeit hatten Shpresa Aradini (23.) und Ronja Leubner (39.) die Gütersloherinnen mit Distanzschüssen aus über 30 Metern in Führung gebracht. Sarah Klotz (38.) hatte zwischenzeitlich für den Aufstiegskandidaten aus dem Ortenaukreis zum 1:1 ausgeglichen. Dass der FSV zusammen mit dem 1. FC Nürnberg als Tabellenführer aus dem ersten Spieltag hervorging, trug bei den 100 Zuschauern zur guten Laune in der Tönnies-Arena bei.
Anders als im Pokalspiel standen unserem Trainerteam nach überstandener Corona-Infektion sowohl Merle Hokamp und als auch nach ausgeheilter Oberschenkelzerrung Jacqueline Baumgärtel zur Verfügung. U19-Nationalspielerin Hokamp stand sofort in der Startformation, und zwar im zentralen Mittelfeld auf der Position acht. Melanie Schuster begann als Sechserin, wechselte aber schon nach einer Viertelstunde in die Innenverteidigung, wo Fröhlich von Vierer- auf Dreierkette umstellte. Ohne zu glänzen war der FSV das etwas bessere und nach vorne gefährlichere Team. Nach einem ersten, noch neben dem Tor landenden Abschluss von Marie Schröder (17.) schlug es in der 23. Minute hinter Sand-Keeperin Stella Busse ein. Shpresa Aradini hatte aus dem rechten Halbfeld aus fast 35 Metern mit rechts abgezogen, und der perfekt getroffene Ball strich über Busse hinweg in die Maschen. „Ich hatte vorher schon gesehen, dass die Torhüterin etwas weit rauskommt und habe es einfach versucht“, schilderte die 30-Jährige ihren Husarenstreich. Nur eine Minute später zeigte die Nummer 1 der Gäste aber ihre Klasse, als sie einen Schuss der ähnlich wie im Pokalspiel über halblinks durchgestarteten Marie Schröder mit einem Klassereflex abwehrte.
Auch der SC Sand, bei dem die Ex-Gütersloherin Leonie Kreil wegen einer im Training erlittenen Knieverletzung passen musste, machte mit der zweiten Chance sein erstes Tor. Zunächst hatte Paige Alicia Bailey Gayle in der 32. Minute unsere Kapitänin Sarah Rolle zu einer Parade gezwungen. Die 22-jährige jamaikanische WM-Teilnehmerin war erst wenige Tage zuvor vom britischen Zweitligisten Newcastle United nachverpflichtet worden. Dann nutzte Sarah Klotz einen Abwehrfehler von Celina Baum zu einem 14-Meter-Flachschuss, der in der 38. Minute zum 1:1 im rechten Eck einschlug. Keine 60 Sekunden später führte der FSV allerdings erneut. Diesmal war es Ronja Leubner, die aus großer Entfernung abzog und den Ball unhaltbar in Winkelnähe versenkte. „So ein Tor habe ich noch nie geschossen“, wunderte sich die 19-Jährige fast ein wenig selbst über den Strahl. Eigentlich hätte der FSV sogar mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause gehen müssen, doch Marie Schröder übersah in der 44. Minute nach einem tollen Doppelpass mit Shpresa Aradini die eingelaufene Finja Kappmeier. Stattdessen wählte „Curly“ einen Schuss aufs kurze Eck, doch Stella Busse wehrte den Ball ab.
Aus der Pausenkabine kam der FSV ohne die leicht gezerrte Celina Baum und mit Merle Hokamp als Teil der Abwehrkette. Die musste fast immer in Fünferreihe verteidigen, weil der SC Sand nun mehr Zweikämpfe gewann und mehr nach vorne warf. Die eigenen Ballbesitzphasen wurden immer kürzer, und Entlastung funktionierte lange Zeit überhaupt nicht – die Gütersloherinnen verloren zunehmend den Zugriff auf die Partie. Richtig Glück hatten sie erstmals in der 52. Minute als Marie Schröder nach einer Sand-Ecke im Torraum auf den Ball fiel und ihn unbeabsichtig unter dem Arm einklemmte. Trotz aller „Hand-Schreie“ blieb der Elfmeterpfiff von Schiedsrichterin Lara Wolf (Wilhelmshaven) aus. Das Team von SC-Trainer Alexander Fischinger vergab in der Folge selbst beste Chancen zum verdient gewesenen Ausgleich. Bailey Gayle schoss aus 14 Metern freistehend vorbei (68.), Finja Kappmeier rettete für die überwundene Sarah Rolle kurz vor der Torlinie (81.), und ein Kopfball nach einer Ecke klatschte an die Latte des FSV-Tores (83.). Als am Rande schon die Sekunden gezählt wurden, gelang es den Gastgeberinnen doch noch, einen vernünftigen Vorstoß zu starten. Verantwortlich dafür waren zwei in der 57. Minute eingewechselte Spielerinnen: Linda Preuß eroberte 15 Meter vor dem eigenen Strafraum den Ball, trieb ihn bis zur Mittellinie nach vorne und bediente dann die auf halblinks in die Spitze startende Jacqueline Baumgärtel. Die 22-Jährige übersprintete Denise Landmann und schob den Ball an Stella Busse vorbei ins lange Eck.
Klar, dass der Jubel bei den erschöpften FSV-Spielerinen groß war. Daniel Fröhlich und Co-Trainer Rainer Borgmeier freuten sich mit, machten aber auch klar: „So dürfen wir in Hamburg nicht auftreten.“ Am nächsten Sonntag, 14 Uhr, bestreitet der FSV Gütersloh das erste Auswärtsspiel Saison. Gegner ist mit dem Hamburger SV wieder ein Aufstiegskandidat. Der HSV hatte die Saison am Samstag mit dem Gastspiel bei Union Berlin offiziell eröffnet und vor der Zweitliga-Rekordkulisse von 5.508 Zuschauern ein 2:2 erreicht.
FSV Gütersloh: Rolle – Kappmeier, Stojan, Schmidt, Baum (46. Bultmann) – Schuster – Tellenbröker (81. Rädeker), Hokamp – Schröder (57. Baumgärtel), Aradini, Leubner (57. Preuß).
Im Aufgebot: Kilic, Wisniewski, Tappe, Krumme (Tw).
SC Sand: Busse, Klotz, Landmann, Gaugigl (72. Schaer), Griß (81. Wiesner) – Bantle – Homann, Matuschewski, Takizawa, Bailey Gayle (76. Tsaroucha) – Way (76. Ebels).
Im Aufgebot: Baum (Tw).
Schiedsrichterin: Lara Wolf (Wilhelmshaven); Gelbe Karten: Baum – Klotz.
Ecken: 4:5 (2:2); Chancen: 6:10.
Tore: 1:0 (23.) Aradini, 1:1 (38.) Klotz, 2:1 (39.) Leubner, 3:1 (85.) Baumgärtel.
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Melanie Schuster gehörte gegen den VfL Bochum zu den Torschützinnen. (Foto: René Bünting / FSV Gütersloh 2009)
[*]16. September 2024
FSV Gütersloh siegt souverän mit 5:1 gegen den VfL Bochum
Der FSV Gütersloh hat am dritten Spieltag der 2. Frauen-Bundesliga ein beeindruckendes Zeichen gesetzt und den VfL Bochum mit 5:1 bezwungen. Nach der herben 0:6-Niederlage gegen den Hamburger SV am vergangenen Spieltag zeigte das Team von Cheftrainer Daniel Fröhlich eine starke Reaktion und belohnte sich für eine konzentrierte und effiziente Leistung.
Dabei musste Fröhlich gleich auf zwei Schlüsselspielerinnen verzichten: Shpresa Aradini, die sich wenigen Tagen im Training eine Knieverletzung zugezogen hatte, und Maren Tellenbröker, die kurzfristig ausfiel. Doch trotz dieser personellen Rückschläge gelang es dem Trainerteam, die Mannschaft optimal einzustellen und die Startelf neu zu formieren.
Von Beginn an zeigte sich der FSV Gütersloh wach und fokussiert, auch wenn der VfL Bochum zunächst stark aufspielte und viele Ballbesitzphasen für sich verbuchen konnte. Doch es waren die Gastgeberinnen, die ihre Chancen eiskalt nutzten. In der 20. Minute eröffnete Ronja Leubner den Torreigen und brachte den FSV mit 1:0 in Führung. Elf Minuten später erhöhte Jacqueline Baumgärtel auf 2:0 und sorgte für große Erleichterung auf den Rängen.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang Bochum durch Nina Lange in der Nachspielzeit der Anschlusstreffer, der die Partie vermeintlich nochmals spannend machte. Doch statt zu wackeln, zeigte der FSV nach der Pause seine Klasse und erhöhte nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff durch Marie Schröder auf 3:1.
Gütersloh agierte vor den 253 Zuschauer*innen in der heimischen Tönnies-Arena weiter konzentriert und setzte die Bochumer Abwehrreihe unter Druck. Melanie Schuster sorgte in der 66. Minute mit dem 4:1 für die Vorentscheidung, bevor Jacqueline Baumgärtel mit ihrem zweiten Treffer des Tages in der 82. Minute den 5:1-Endstand besiegelte.
Mit diesem Heimsieg schiebt sich der FSV Gütersloh auf den dritten Tabellenplatz, punktgleich mit dem Spitzenreiter SC Sand und dem Zweitplatzierten SV 67 Weinberg. Lediglich die Tordifferenz trennt die drei Teams an der Tabellenspitze.
Am kommenden Sonntag wartet mit dem SV 67 Weinberg der Tabellenzweite auf den FSV. In diesem Spitzenspiel wird es erneut auf eine disziplinierte und kämpferische Leistung ankommen, um sich weiter oben in der Tabelle festzusetzen.
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29.09.2024
2. Frauen-Bundesliga
U20: Erster Saisonsieg in Gütersloh
Auswärts beim FSV Gütersloh feiern die Zweitliga-Frauen die ersten drei Punkte. Berg und Schneider treffen für die SGE.
Im Vergleich zum 0:4 gegen Nürnberg änderten Fritzy Kromp und Julia Simic das Team auf fünf Positionen. Bednorz, Inoue, Schmidt-Sommer, Schneider und Specht standen neu in der ersten Elf. Die SGE startete mutig in die Partie. Bereits nach vier Minuten kamen die Gäste durch einen Freistoß von Zimmermann vor das gegnerische Gehäuse. Die Kugel segelte aber knapp vorbei. Mit frühem Pressing setzte die Eintracht den FSV Gütersloh früh unter Druck und zwang ihn so zu Fehlern im Aufbauspiel. Jedoch waren es die Gastgeberinnen, die die erste Großchance hatten. Eine Flanke von der rechten Seite wurde immer länger und flog auf das Tor von Altenburg. Die Keeperin lenkte den Ball über die Latte (9.). Auf Seiten der Adlerträgerinnen gab Bednorz den ersten Schuss ab. Ihr Versuch kam aber zu zentral und stellte keine Gefahr dar (14.).
Pfosten rettet für die SGE
Mitte des ersten Durchgangs schepperte es am Aluminium der Eintracht. Ein Konter des FSV endete am rechten Pfosten. Den Nachschuss hielt Altenburg fest und verhinderte den Rückstand – Glück für Frankfurt (25.). Nach einer guten halben Stunde ging die SGE nach einer einstudierten Eckball-Variante in Führung: Schneider köpfte den Ball am langen Pfosten nochmal quer zu Berg, die das runde Leder nur noch über die Linie drücken musste. Gütersloh hatte kurz vor der Pause den Ausgleich auf dem Fuß. Aber wieder war es Altenburg, die den Einschlag zu verhindern wusste. Mit einer verdienten Führung ging es in die Pause.
Schneider erhöht im Alleingang
Den Adlerträgerinnen gelang mit einer klasse Einzelaktion der Traumstart in die zweite Halbzeit. Schneider fasst sich ein Herz und dribbelt aus der eigenen Hälfte an die gegnerische Strafraumgrenze. Von dort schlenzt sie den Ball unhaltbar ins linke untere Eck zum 2:0 (48.). Eine Minute später kam der FSV Gütersloh zu einer aussichtsreichen Freistoßposition. Die Kugel flog aber einen guten Meter über den Kasten. Im Verlauf des Spiels war die Frankfurter U20 ihrem dritten Tor näher als die Gastgeberinnen dem Anschlusstreffer. Die eingewechselte Kleemann hatte nach Balleroberung im Strafraum von Gütersloh die beste Chance auf das 3:0.
Eine Viertelstunde vor Schluss bestrafte Gütersloh die SGE, die zu weit aufgerückt war. Wisniewski vollendete einen Konter zum 1:2. Das letzte Aufbäumen verteidigte die Eintracht, ließ nichts mehr zu und holte den ersten Sieg der noch jungen Saison.Trainerin Julia Simic sagte nach dem Spiel: „Es war ein verdienter Sieg, weil wir das Spiel über viele Strecken spielerisch dominiert haben. Wir wollten ein anderes Gesicht zeigen als noch letzte Woche nach der Niederlage gegen Nürnberg und das ist uns gelungen. Leider haben wir es verpasst, aus einigen gut herausgespielten Chancen das 3:0 zu erzielen und bekommen dafür den Anschlusstreffer. Dadurch wurde das Spiel gegen Ende nochmal hektisch. Schließlich konnten wir uns aber für eine gute Leistung belohnen.“
Weiter geht es in der 2. Frauen-Bundesliga bereits am Donnerstag, 3. Oktober. Um 14 Uhr steht im Stadion am Brentanobad das Nachholspiel gegen den SC Freiburg II an.
So spielte die SGE II
Altenburg – Berg, Bednorz (84. Rust), Schneider, Inoue – Specht (C ) (55. Kleemann), Zimmermann, Demirbas (84. Rückert) – Matijevic, Schmidt-Sommer (55. Schäfer), Schwoerer (70. Wild)
So spielte Gütersloh
Rolle (C ) – Schuster (69. Tappe), Baum (69. Wisniewski), Baumgärtel, Hokamp, Bultmann, Schröder, Stojan, Preuß, Schmidt, Kappmeier
Schiedsrichterin
Antonia Tucholski
Tore:
0:1 Berg (33.)
0:2 Schneider (48.)
1:2 Wisniewski (76.)
Gelbe Karten:
– / Schmidt-Sommer
Quelle aus Frankfurt
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SV-Verteidigerin Chiara Tappe im Zweitligaduell gegen die SG 99 Andernach. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)
[*]13. Oktober 2024
[*]
FSV Gütersloh landet 1:0-Befreiungsschlag gegen Andernach
Puh, das Aufatmen war gefühlt weit über die Tönnies-Arena hinaus hörbar. Mit einem 1:0-Heimsieg über die SG 99 Andernach durchbrach der FSV Gütersloh die von drei Niederlagen in Folge gebildete Abwärtsspirale in der 2. Frauen-Bundesliga. Jacqueline Baumgärtel erzielte das Tor des Tages in der 27. Minute. Weil die Gastgeberinnen zahlreiche Chancen auf den zweiten Treffer ausließen, mussten die Spielerinnen bis zum Schluss um den verdienten „Dreier“ zittern. Cheftrainer Daniel Fröhlich war das aber relativ egal: „So ein Sieg tut nach drei Niederlagen natürlich gut.“ Und er tat dem FSV Gütersloh auch in der Tabelle gut: Beim Anpfiff um 14 Uhr belegte das Team mit Rang 12 einen Abstiegsplatz – beim Abpfiff nach 94 Spielminuten war er um vier Plätze auf Rang acht geklettert.
Um die Chance auf den dritten Saisonsieg zu vergrößern, war das Trainerteam des FSV Gütersloh ein gewisses Aufstellungsrisiko eingegangen. Angesichts von 17 Gegentoren setzte Daniel Fröhlich nicht nur Kapitänin und Torhüterin Sarah Rolle auf die Bank, sondern auch Abwehrspielerin Nele Schmidt und Mittelfeldspielerin Lea Bultmann. Darüber hinaus fehlten mit Innenverteidigerin Lilly Stojan und Mittelfeldangreiferin Ronja Leubner zwei etablierte Stammkräfte wegen Verletzungen. Dass gegenüber der vorausgegangenen 2:5-Niederlage in München zudem Stürmerin Lucy Wisniewski nicht zur Anfangself gehörte, war auch der Tatsache geschuldet, dass die 16-Jährige tags zuvor im DFB-Pokalspiel die U17 verstärkt hatte. Im Zuge der Umstellungen feierte im Tor die 17-jährige Janne Krumme ihr Zweitligadebüt, und als Innenverteidigerin stand Chiara Tappe (21) ebenso erstmals in der Startformation wie Außenstürmerin Katharina Rädeker (19). „Am Ende beurteilt man solche Maßnahmen immer vom Ergebnis her“, sagte Daniel Fröhlich und attestierte allen drei eine gute Leistung. Das Lob für Chiara Tappe versah er zurecht mit einem Sternchen, den sie strahlte bei ihrem fehlerfreien Auftritt eine Ruhe und Souveränität aus, als hätte sie bislang nicht nur drei Kurzeinsätze gehabt. Und U19-Nationalkeeperin Janne Krumme half mit einigen beherzten Zugriffen, dass der FSV erstmals in dieser Saison hinten die Null hielt. Mit Lea Bartling (20) freute sich übrigens nach ihrer Einwechslung in der Schlussphase eine weitere Gütersloherin über ihren ersten Einsatz in der 2. Bundesliga.
Nicht nur das personelle Konzept des Trainerteams, sondern auch das taktische Konzept ging auf. Der mit drei schnellen Stürmerinnen angreifende FSV stellte die Hintermannschaft der SG Andernach immer wieder vor große Probleme. Nachdem der erste final durchgespielte Angriff in der 25. Minute noch mit einem erfolglosen Abschluss von Marie Schröder geendet war, brachte zwei Minuten später der nächste schnelle Vorstoß die 1:0-Führung. Jacqueline Baumgärtel passte Schröder den Weg in den linken Strafraum frei, rückte nach und wurde mit einer Hereingabe bedient, bei der sie den Ball ins leere Tor schieben konnte. Es war der fünfte Saisontreffer für die 22-Jährige, die damit die Torjägerliste der 2. Liga anführt. „Wir hätten schon in der ersten Halbzeit das 2:0 nachlegen müssen“, haderte Daniel Fröhlich später etwas mit der Chancenverwertung. Tatsächlich blieb auch nach der dritten Top-Möglichkeit der Torjubel aus, weil sich in der 44. Minute irgendein Abwehrbein dem Schuss von Linda Preuß in den Weg stellte.
Positiv war, dass der FSV vor der Pause hinten nichts anbrennen ließ. Unter der Führung der als Kapitänin ins Team zurückgekehrten Maren Tellenbröker begann die Defensive schon im vorderen Mittelfeld und zog sich mit energischer Zweikampfführung durchs gesamte Team durch. Die einzige gefährliche Situation bereinigte Chiara Tappe, als sie in der 38. Minute einen Schuss von Lisa Kossmann zur Ecke ablenkte. „Alle haben alles rausgehauen und kämpferisch alles gegeben“, lobte Co-Trainer Rainer Borgmeier den „Fighting-Spirit“ der Gütersloherinnen. Gleichzeitig fühlten die FSV-Frauen mit den Gästen aus Andernach mit, die in der 30. Minute ihre erfahrene Sturmspitze verloren: Ohne gefoult worden zu sein verletzte sich Antonia Hornberg (33) bei einem Zweikampf schwer am linken Fuß und musste ins Krankenhaus transportiert werden.
Hatte das Spiel in den ersten 45 Minuten dank der spielerischen Stärke des FSV gutes Zweitliganiveau, entwickelte sich der zweite Durchgang zu einem von vielen technischen Fehlern und gegenseitig raschen Ballverlusten geprägten Kellerduell. Andernach kam in der 60. Minute nach einem völlig irregulären Eckstoß zur großen Ausgleichsmöglichkeit; Finja Kappmeier rettete auf der Torlinie. Zehn Minuten später war Janne Krumme im engen Clinch mit Sarah Klyta beherzt zur Stelle. „Wir mussten bangen, dass Andernach nochmal irgendwie in den Strafraum kommt“, beschrieb Daniel Fröhlich seine Sorgen am Spielfeldrand. Weil es gut ausging, konnte der Trainer darüber hinwegsehen, dass Linda Preuß in der 70. Minute (nach einem tollen Bultmann-Steilpass), Jacqueline Baumgärtel in der 84. Minute (leider mit links) und in der 88. Minute (SG-Keeperin Laura van der Laan wehrt ab) sowie Celina Baum (im Nachschuss) große Möglichkeiten ausließen, das Zittern vorzeitig zu beenden. Wahrscheinlich wäre unserem Cheftrainer dann sogar die Gelbe Karte erspart geblieben, die ihm Schiedsrichterin Sarah Willms (Oldenburg) in der 90. Minute zeigte, weil Fröhlich zu stark gegen die vierminütige Nachspielzeit protestiert hatte. Den entsprechenden Obolus in die Mannschaftskasse entrichten muss auch Rainer Borgmeier. Er hatte sich in der 74. Minute über eine höchst zweifelhafte Abseitsentscheidung aufgeregt, ohne die Baumgärtel freie Bahn auf das Andernacher Tor gehabt hätte.
Zu den 150 Zuschauern, die sich über den kleinen Befreiungsschlag ihres FSV freute, gehörte auch Shpresa Aradini. Die 30-Jährige humpelte zehn Tage nach ihrer erfolgreichen Kreuzbandoperation auf Krücken in die Tönnies-Arena. Dort sah sie erstmals auch die kleine Ella, die kürzlich geborene Tochter der langjährigen Zweitligaspielerinnen Katrin und Lena Lückel. Eine Abordnung der 2. Mannschaft um Janina Sauer überreichte den Eltern nicht etwa einen kleinen Fußball, sondern eine große, aus Windeln gebildete „Torte“.
FSV Gütersloh: Krumme – Kappmeier, Tappe, Hokamp, Baum – Schuster – Tellenbröker, Preuß (89. Bartling) – Schröder, Baumgärtel (90.+3 Schmidt), Rädeker (68. Bultmann).
Im Aufgebot: Wisniewski, Kilic, Zitzer, Rolle (Tw).
SG 99 Andernach: van der Laan – Müller, Hisenaj, Weingarz – Engels (83. Dillenburg), Reifenberg (68. Leipelt), Krump, Pfeiffer – Wäschenbach, Kossmann – Hornberg (36. Klyta).
Im Aufgebot: Recht, Schulz, Krupp (Tw).
Schiedsrichterin: Sarah Willms (Oldenburg)
Gelbe Karte: Borgmeier, Fröhlich – Weingarz.
Tor: 1:0 Baumgärtel (27.).
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Melanie Schuster im Zweitligaduell gegen Borussia Mönchengladbach. (Foto: Boris Kessler / FSV Gütersloh 2009)
[*]3. November 2024
FSV Gütersloh verliert zwei Punkte in letzter Minute
Auf maximal schmerzliche Weise hat der FSV Gütersloh die Chance verpasst, sich mit einem glücklichen Heimsieg von der Abstiegszone zu distanzieren und sich in die obere Tabellenhälfte der 2. Frauen-Bundesliga zu hieven. Weil Borussia Mönchengladbach in der vierten Minute der Nachspielzeit noch den verdienten 1:1-Ausgleich erzielte, fiel das Team von Cheftrainer Daniel Fröhlich um eine Position auf Rang zehn zurück. Das einzig Positive an diesem 9. Spieltag für den FSV: Weil die drei Tabellenletzten allesamt verloren, wuchs der Vorsprung vor Abstiegsplatz zwölf auf drei Zähler an. „Jetzt müssen wir eben im nächsten Spiel endlich auswärts beginnen zu punkten“, richtete Co-Trainer Rainer Borgmeier den Blick in seiner spontanen Trotzreaktion sofort auf die Partie am kommenden Sonntag beim Kellerkind SC Freiburg II.
Bitter war nicht nur der Zeitpunkt des späten Gladbacher Ausgleichs, nach dem Schiedsrichterin Julia Boike (Offenbach) die Partie gar nicht erst wieder anpfiff. Die Unparteiische zeigte nach dem Abpfiff dem bereits während des Spiels wegen lautstarken Protestierens verwarnten Daniel Fröhlich die Gelb-Rote Karte, womit unser Coach für das Freiburg-Spiel gesperrt ist. „Sie zeigt zwei Minuten Nachspielzeit an und lässt dann deutlich länger spielen“, nannte Fröhlich als Grund für seine gegenüber Boike klar zum Ausdruck gebrachte Verärgerung. Besonders bitter war zudem, dass der Ausgleich nur durch einen Fehler von FSV-Torhüterin Sarah Rolle fiel. Unsere nach zwei Spielen Pause zwischen die Pfosten zurückgekehrte Kapitänin, zuvor die Souveränität in Person, wollte einen hohen, aber im Prinzip harmlosen Distanzschuss der Niederländerin Suus van der Drift fangen. Sie musste sich ordentlich strecken, ließ den Ball dann jedoch durch die Hände an den Innenpfosten gleiten, von wo er über die Torlinie tropfte. Während die Gäste frenetisch jubelten und sich über den Sprung auf den 7. Tabellenplatz freuten, schlug Sarah Rolle entsetzt die Hände vors Gesicht.
Der Treffer war für den FSV Gütersloh das unglückliche Ende einer 45-minütigen Verteidigungsschlacht. „Wir haben kämpferisch alles rausgehauen“, lobte Daniel Fröhlich sein Team, das mit vereinten Kräften tatsächlich fast alles wegverteidigte, was die in der zweiten Halbzeit drückend überlegenen Gladbacherinnen an Bällen in den Strafraum brachten. „Auf die Defensivarbeit insgesamt können wir stolz sein, auch wenn es sich jetzt mit nur einem Punkt vielleicht nicht so gut anfühlt“, strich der FSV-Trainer das Positive heraus. Gar nicht zufrieden war Fröhlich dagegen mit dem, was sein Team in Ballbesitz zustande brachte, denn das war nach der Pause so gut wie gar nichts. Die Bälle wurden aus der Abwehr meistens ohne Adressatin nur lang nach vorne geschlagen. Entlastung entstand fast nie, auch weil niemand von den zunehmend entkräfteten Gütersloherinnen nachrückte. So konnte sich die Gladbacher Torhüterin Luisa Palmen schon in der 70. Minute tief in der Gütersloher Hälfte am Powerplay beteiligen. Ein einziges Mal, in der 84. Minute, kam der FSV tatsächlich zu einem potenziell gefährlichen Konter, als die eingewechselte Katharina Rädeker auf halblinks in den gegnerischen Strafraum eindrang. Statt selbst abzuziehen wählte sie einen Querpass nach innen, wo die bedrängte Lea Bultmann den Ball jedoch nicht traf und die Chance dahin war.
Nach so einem einseitigen Match hatte es in der ersten Halbzeit nicht ausgesehen. Daniel Fröhlich hatte im 3-4-3-Schema eine Elf ins Rennen geschickt, die auf fünf Positionen gegenüber der 1:5-Enttäuschung aus Meppen verändert war. Neben Rolle liefen auch Nele Schmidt, Melanie Schuster, Lilly Stojan und erstmals Gizem Kılıç auf, während Marie Schröder, Chiara Tappe (beide verletzt), Lea Bultmann, Linda Preuß und Janne Krumme draußen blieben. Vor hundert Zuschauern in der Tönnies-Arena untermauerte der FSV mit engagiertem Pressing seinen „Wohnzimmer“-Anspruch und kam sofort zu Chancen. Erst scheiterten Lilly Stojan, Merle Hokamp und Ronja Leubner im Gewusel nach der ersten Ecke nur knapp (4.). Nur zwei Minuten später schoss sich Jacqueline Baumgärtel mit ihrem sechsten Saisontreffer an die Spitze der Zweitliga-Torjägerliste. Die 22-Jährige verwertete ein Zuspiel von Gizem Kılıç zum 1:0. Und in der 9. Minute kam Finja Kappmeier sogar zum nächsten ordentlichen Abschluss, der indes eine Beute von Fohlen-Keeperin Luisa Palmen wurde. „Wir haben in der ersten Halbzeit versäumt, das 2:0 nachzulegen“, bedauerte Daniel Fröhlich und hatte dabei auch den knapp gescheiterten Heber von Ronja Leubner (40.) und den abgefälschten Schuss von Jacqueline Baumgärtel (45.+2) im Blick. Unser Trainer hatte aber schon nach der starken Anfangsphase erkannt, dass sein Team an Ordnung, defensivem Zugriff im Mittelfeld sowie Klarheit und Ruhe im Nach-Vorne-Fußball eingebüßt hatte. Mit einem Wechsel zur Viererabwehrkette und verdichteter Präsenz im zentralen Mittelfeld hatte das Trainerteam ab der 30. Minute versucht, entgegenzusteuern. Zum Glück brachten die Gäste aus Mönchengladbach außer einem halben Dutzend Abseitssituationen offensiv nicht viel zustande, so dass der FSV nach einem wild-intensiven Schlagabtausch mit einer 1:0-Führung in die Pausenkabine ging. Fast hätte der Spielstand auch bis zum Ende Bestand gehabt, wobei Sarah Rolle etwas Glück hatte, dass Schiedsrichterin Boike das Tor von Emily Tichelkamp in der 73. Minute nicht anerkannte. Die Gladbacherin hatte ihr den Ball mit dem Fuß zwischen den aufnahmebereiten Händen weggespitzelt und über die Linie geschoben. So musste ein ärgerlicher Last-Minute-Treffer herhalten, um ein letztlich gerechtes Endresultat zu produzieren.
Gar nicht freuen konnte sich darüber unsere starke Innenverteidigerin Merle Hokamp. FSV-Geschäftsführer Michael Horstkötter hatte der U19-Nationalspielerin vor dem Anpfiff unter dem Applaus des Publikums mit einem Poster und einem Blumenstrauß zu der vom DFB verliehenen Fritz-Walter-Medaille in Gold gratuliert.
FSV Gütersloh: Rolle – Stojan, Schuster, Hokamp – Schmidt, Tellenbröker, Kappmeier, Leubner (81. Bultmann) – Baumgärtel (90.+2 Bartling), Kilic (46. Preuß), Baum (68. Rädeker). Im Aufgebot: Gärtner, Zitzer, Krumme (Tw).
VfL Borussia Mönchengladbach: Palmen – Arici, Klensmann, Brietzke – Zielinski, Bartsch, van Leeuwe (59. Drissen), Corres – Scholten (88. Klinger), Radke (59. Van der Drift) – Aslanaj (59. Tichelkamp). Im Aufgebot: Kessels, Frehse (Tw).
Schiedsrichterin: Julia Boike (Offenbach). Gelb-Rote Karte: Daniel Fröhlich (Trainer); Gelbe Karten: Kappmeier, Rädeker, Schmidt – Jonas Spengler (Trainer).
Zuschauer: 100. Ecken: 2:5 (2:3); Chancen: 6:3 (5:3)
Tore: 1:0 Baumgärtel (6.), 1:1 van der Drift (90.+4).
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FSV-Cheftrainer Daniel Fröhlich bespricht sich mit seinen Spielerinnen. (Foto: Marina Brüning / FSV Gütersloh 2009)
[*]17. November 2024
FSV Gütersloh erlebt 0:6-Heimdebakel gegen Schlusslicht Ingolstadt
Drumherumreden ist sinnlos und unglaubwürdig: Beim FSV Gütersloh schrillen die Alarmglocken. Die Fußballerinnen befinden sich im Abstiegskampf der 2. Frauen-Bundesliga. Wer das vergessen hatte und das Team nach dem jüngsten 3:0-Sieg in Freiburg im Aufwind wähnte, wurde am Sonntag auf schmerzlichste Weise in die Realität zurückgeholt. Der FSV kassierte mit dem 0:6 gegen den als Schlusslicht angereisten FC Ingolstadt die höchste Heimniederlage im 15. Jahr der Zugehörigkeit zum deutschen Unterhaus. Damit egalisierte das Team gleichzeitig den Gütersloher Negativrekord für ein Meisterschaftsspiel in der 2. Liga, den das Team am 1. September mit der 0:6-Klatsche beim Hamburger SV aufgestellt hatte. Angesichts des zunehmend wehrlosen Auftritts war Cheftrainer Daniel Fröhlich genauso wie das enttäuschte Publikum in der Tönnies-Arena konsterniert und flüchtete sich mit Verweis auf die vielen hohen Niederlagen in dieser Saison in bissige Übertreibung: „Ich verstehe das überhaupt nicht, wir kassieren 50.000 Gegentore. Irgendwann ist mal Schicht im Schacht.“ Tatsächlich summiert sich die Zahl der Gegentreffer in elf Spielen auf 29. Selbst die drei Teams, die aktuell auf den Abstiegsplätzen liegen, kommen nicht annähernd auf einen derart schlechten Wert. Statt den erhofften „Dreier“ gegen den Tabellenletzten einzufahren und sich damit auf Rang sechs zu verbessern, fiel der FSV auf Position zehn zurück und hat nur noch vier Punkte Vorsprung vor einem Abstiegsplatz. „Wir haben die gute Ausgangsposition verschenkt“, grantelte der Coach. Und die letzten beiden Hinrundenspiele verheißen nichts Gutes, denn es geht gegen Tabellenführer 1. FC Nürnberg und den Tabellenzweiten 1. FC Union Berlin.
Eine halbe Stunde lang hielten die Gütersloherinnen hinten die Null – wenn auch nur durch eine Glanzblockade von Torhüterin Sarah Rolle im Eins-gegen-Eins-Duell mit der steil freigepassten Ingolstädterin Magdalena Schwarz (11.). Während der FSV vorwiegend bedächtig aufbaute, aber immer mal wieder mit Tempo angriff und vor allem ins Pressing ging, beschränkten sich die abwartenden Gäste auf seltene Umschaltsituationen. Ein 18-Meter-Flachschuss von Linda Preuß (9.) und eine Top-Kopfballchance für Gizem Kılıç (24.) machten Hoffnung auf baldigen Torjubel: Die wie erwartet im Sturm anspielende Kilic traf den Ball bei einer Flanke von Nele Schmidt freistehend nicht voll, und er landete neben dem Ingolstädter Tor. Die 1:0-Führung für die Gäste in der 30. Minute hatte sich nicht wirklich angedeutet: Nach einem unklaren Gütersloher Abwehrgewusel an der Strafraumgrenze kam der Ball zu Emma Kusch, die aus 14 Metern ins lange Eck vollendete. Vielleicht wäre es mit diesem knappen Rückstand in die Pause gegangen, wenn nicht Monique Panetta in der 39. Minute eine folgenschwere Fehlentscheidung getroffen hätte. Als FCI-Angreiferin Nadja Burkard im Dribbling vor dem rechten Gütersloher Strafraumeck auf dem Ball ausrutschte, entschied die Schiedsrichterin völlig überraschend auf Foul. Katharina Krist trat den Freistoß, und der Ball flog an der recht spät reagierenden Sarah Rolle vorbei, prallte an den langen Innenpfosten und von da zum 0:2 ins Netz. So viel Glück war Merle Hokamp in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nicht beschieden – ihr 20-Meter-Freistoß ging knapp am langen Pfosten vorbei.
Einen Rückstand aufzuholen war dem FSV Gütersloh in dieser Saison noch nicht vergönnt, und es sollte auch diesmal nicht gelingen. Schlimmer noch: Schon in der 49. Minute fing sich das abwehrschwache Team das 0:3 durch Stefanie Reischmann, die nach einem einfachen Zuspiel von der Torauslinie mit der Fußspitze schneller am Ball war als die Verteidigerinnen. Die Partie schien entschieden, und doch roch es kurz nach Aufholjagd, als Monique Panetta in der 59. Minute auf den Elfmeterpunkt zeigte. Maren Tellenbröker war beim Versuch, ein Dribbling von Ivana Slipcevic aus dem Strafraum heraus zu unterbinden, zu Fall gekommen. Lilly Stojan schoss mit dem flach und fast mittig getretenen Foulelfmeter aber die Ingolstädter Torhüterin Franziska Maier an – und die Köpfe beim FSV gingen noch mehr nach unten. Alle Versuche, irgendwie Torgefahr zu produzieren, schlugen schon im Ansatz fehl. Und in der Gegenrichtung fehlten die Mittel und die Leidenschaft, um das sich anbahnende Debakel zu verhindern. „Das ist absolut eine Sache der Einstellung“, ärgerte sich Daniel Fröhlich deutlich über die fehlende Gegenwehr und die Führungslosigkeit in seinem Team. Nahezu jeder Tiefenball der Schanzerinnen, die zuvor in der gesamten Saison erst sechs Treffer erzielt hatten, führte zu weiteren Gegentoren. Die Stimme des diesmal als Stadionsprecher eingesprungenen Sportlichen Leiters Markus Graskamp wurde von Tor zu Tor immer trauriger und leiser. Erst musste er in der 68. Minute das 0:4 von Nadja Burkard durchsagen. Nele Schmidt hatte den Ball beim Rettungsversuch an den Pfosten gelupft, dann hatten aber weder sie noch Lilly Stojan entschlossen reagiert und Burkard konnte abstauben. Dann „flüsterte“ Graskamp die beiden Tore zum 0:5 (74.) und 0:6 (90+1.) von Pija Reininger ins Stadionmikrofon. Während die nach 65 Minuten auf den Platz gekommene Stürmerin das Ingolstädter Spiel noch einmal richtig belebte, verpufften sämtliche Gütersloher Wechsel wirkungslos. Einmal mehr wurden die Langzeitverletzten Shpresa Aradini und Marie Schröder vermisst, und mit Celina Baum saß nach ihrer in Freiburg erlittenen Kopfverletzung eine weitere Stammspielerin auf der Zuschauertribüne. Zu allem Überfluss humpelte Jacqueline Baumgärtel eine Viertelstunde vor Schluss vom Platz; die mit sieben Treffern beste Torjägerin der Liga hatte sich bei einem mit Gelb bestraften Einsteigen gegen Emma Kusch selber am Fuß verletzt.
Bevor es für den FSV in der 2. Frauen-Bundesliga mit der Partie in Nürnberg weitergeht (8.Dezember) bestreitet er noch ein Freundschaftsspiel. Am Sonntag, 1. Dezember, empfängt er um 14 Uhr im Sportzentrum Ost mit der SpVg. Aurich den Tabellenführer der Oberliga Niedersachsen.
FSV Gütersloh: Rolle – Schmidt, Stojan, Hokamp, Kappmeier (87. Zitzer) – Leubner (87. Tappe), Schuster, Tellenbröker, Preuß (87. Bartling) – Baumgärtel (75. Bultmann), Kılıç (65. Wisniewski). Im Aufgebot: Krumme (Tw).
FC Ingolstadt: Maier – Timmermann (83. Wolski), Krist (75. Penzkofer), Fritz, Härtl – Schwarz (75. Vidovic), Slipcevic (83. Galvez Estrada), Reischmann, Kusch (65. Reininger) – Ebert, Burkard. Im Aufgebot: Schmittmann, Bogenschütz, Winter, Daum (Tw).
Schiedsrichterin: Monique Panetta (Bad Frankenhausen); Gelbe Karten: Leubner, Schmidt, Baumgärtel – Krist.
Ecken: 2:4 (1:3); Chancen: 2:9 (1:4).
Tore: 0:1 (30.) Kusch, 0:2 (39.) Krist, 0:3 (49.) Reischmann, 0:4 (68.) Burkard, 0:5 (74.) Reininger, 0:6 (90.+1) Reininger.
Quelle
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