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Botschafter einbestellt - Druckversion

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RE: Botschafter einbestellt - Icon 2.0 - 30.03.2016

ich akzeptiere deine meinung paloma und teile sie auch zum großteil. sicher war die sache zu einem scheiss zeitpunkt und vielleicht auch unnötig. die andere seite ist, wann ist der richtige zeitpunkt?
im prinzip ist es doch so das der bürger merkt was das für ein kuhhandel ist und unsere politiker uns immernoch versuchen für dumm zu verkaufen.


RE: Botschafter einbestellt - Ritchie - 30.03.2016

Nach dem Satire-Song bei "extra 3"
Bundesregierung vermeidet direkte Kritik an Erdogan

Karl Doemens 30.03.2016 1 Kommentar
Nach langem Schweigen hat sich die Bundesregierung zum Zensur-Versuch Erdogans geäußert; klare Sätze blieben dabei aber aus. Der deutsche Botschafter in der Türkei wurde indes erneut einbestellt.

http://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-politik-wirtschaft_artikel,-Bundesregierung-vermeidet-direkte-Kritik-an-Erdogan-_arid,1344949.html 

Die Türken forderten, Erdmann solle die Verbreitung des Videos stoppen. Der verwies auf die Meinungsfreiheit. Um ein Zeichen für Pressefreiheit zu setzen, erschien Erdmann dann am Freitag beim Auftakt des von Erdogan angestrengten Prozesses gegen zwei Redakteure der regierungskritischen Zeitung „Cumhuriyet“, die über angebliche türkische Waffenlieferungen an Islamisten in Syrien berichtet hatten. Die Anwesenheit des Botschafters bei Gericht versetzte Erdogan in Rage. An diesem Dienstag wurde Erdmann erneut einbestellt.


RE: Botschafter einbestellt - Reiner - 31.03.2016

Dieser Erdogan hat schon weit vor der Flüchtlingskrise in Deutschland gemacht was er wollte. Ihm wurde schon mehrmals gestattet in Deutschland Wahlkampf zu machen. Sollte Assad eines Tages mal Geschichte sein dann steht der nächste Diktator mit Erdogan schon in den Startlöchern.


RE: Botschafter einbestellt - Icon 2.0 - 31.03.2016

reiner es geht hier doch um die satire und nicht um wahlkampf


RE: Botschafter einbestellt - paloma - 31.03.2016

Nun ich bin schon der Ansicht, dass man über die Auswirkungen solcher Satire hier schreiben kann. Ich bin ganz sicher kein Freund von Erdogan oder türkischer Kultur, aber wir sollten schon einmal überlegen, ob unsere "freien" Ansichten mit denen anderer Völker in Einklang zu bringen sind. Müssen wir wirklich anderen unsere freie, demokratische Ordnung aufzwingen, wenn diese gar keine Veränderung ihrer Kultur wollen ? Ich glaube, jeder sollte nach seiner Fasson leben und wenn dies in anderen Ländern nicht mit unserem demokratischen Gedankengut übereinstimmt, sollten wir nicht mit aller Macht deren Systeme verteufeln. Veränderungen müssen freiwillig und vom Volk ausgehend erfolgen und wenn das Volk das nicht will oder kann, sollten wir uns wirklich mal überlegen, ob wir dann ungebeten die Missionare spielen sollten. Satire, die andere Länder betrifft sollte schon gut überlegt sein.


RE: Botschafter einbestellt - Reiner - 31.03.2016

Das ist soweit ja richtig paloma, aber genau so anders rum. Sollen wir uns in unserem Land von der Türkei vorschreiben lassen was die Medien schreiben oder senden dürfen?


RE: Botschafter einbestellt - Ritchie - 31.03.2016

Die Antwort auf deine Frage, Reiner, ist natürlich ein klares NEIN!

Und eben eine solche klare Antwort hätte ich mir dazu von unserer Regierung gewünscht und kein taktisches Schweigen. Wer weiß denn, was der deutsche Diplomat tatsächlich zu Erdogan gesagt hat?

Zu Paloma: Sicher kann und sollte man sich auch in Deutschland überlegen, was man da veröffentlicht. Wenn sich in diesem Fall die Satire gegen den türkischen Regierungschef richtet, sollte man sich darüber im klaren sein, dass es unerwünschte Folgen haben kann. Aber es sollte sich auch niemand hier seine Rechte einschränken lassen.

Dazu noch abschließend: Die ursprünglich in deutsch gedrehte und gesendete Satire-Sendung wurde inzwischen in türkisch übersetzt. Dieses als Zeichen dafür, dass sich ein deutscher Sender nicht von Herrn Erdogan in seinen Rechten einschränken lässt.


RE: Botschafter einbestellt - Reiner - 31.03.2016

Klar hätten unsere Politiker früher ein Statement abgeben müssen Ritchie. Da bin ich voll und ganz bei dir. Spätestens bei der Einbestellung des Botschafters hätte sofort was kommen müssen. Aber wissen wir ob von Berlin nicht direkt der Botschafter angerufen wurde und man ihm sagte wie er zu Reagieren hat? Das kann ich mir auch nicht vorstellen nur das hier die Medien nicht unbedingt Informiert wurden. Auch bei Pressefreiheit wird lange noch nicht alles was Politiker machen in die Presse getragen und ist manchmal mit Sicherheit auch Sinnvoll.


RE: Botschafter einbestellt - Ritchie - 03.04.2016

Auslegung der Pressefreiheit
Schulz wettert gegen Erdogan: "So nicht"

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) hat scharfe Worte an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan wegen seiner Reaktion auf einen Satire-Beitrag gerichtet. Es sei "ein starkes Stück" und "nicht hinnehmbar, dass der Präsident eines anderen Landes verlangt, dass wir in Deutschland demokratische Rechte einschränken, weil er sich karikiert fühlt", sagte er der Zeitung "Bild am Sonntag" (BamS).

http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_77438866/eu-parlamentspraesident-schulz-kritisiert-erdogan-so-nicht-.html 

"Wir dürfen zu Grundrechtsverletzungen in der Türkei nicht schweigen, nur weil wir in der Flüchtlingsfrage zusammenarbeiten", mahnte Schulz in der "BamS". Vielmehr müsse die EU "diese Verstöße anprangern und permanent über Meinungsfreiheit und Menschenrechtsfragen mit der Türkei diskutieren".

Smilie_happy_286 Es gibt doch noch Politiker die nicht schweigen...


RE: Botschafter einbestellt - KLAUS - 03.04.2016

Solche deutlichen Worte würde ich mir von Merkel wünschen,die uns diesen Salat letztendlich auch eingebrockt hat.