Erdogans Größenwahn - Druckversion +- Sportquatschforum (https://sportquatschforum.de) +-- Forum: Alltags- Forum (https://sportquatschforum.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Politik > Rechtssprechung > Wirtschaft > Wissenschaft (https://sportquatschforum.de/forumdisplay.php?fid=52) +--- Thema: Erdogans Größenwahn (/showthread.php?tid=7422) |
RE: Erdogans Größenwahn - paloma - 20.07.2016 Ein Diktator lässt sich von nichts von seinen Ideen und Plänen abbringen. Und die Türkei ist durch Erdogan auf dem Weg, eine Diktatur zu werden. Die Vergangenheit hat uns immer wieder gezeigt, dass solche Machthaber nicht mit friedlichen oder humanen Mitteln zum Rücktritt oder zumindest zum Umdenken bewegt werden können. Unter Erdogan hat der türkische Staat im letzten Jahrzehnt wieder an Macht und Einfluss gewonnen und seine Anhänger, die ja in der Mehrheit sind, wollen ihn als starken Mann. Sie verbinden den Wirtschaftsaufschwung und dass es dem Volk offenbar besser geht mit seinem Namen und nehmen alles andere in Kauf. Mich würde interessieren, wie es bei uns wäre, wenn wir schlagartig 1/4 unserer Verwaltungsbeamten und Richter nach hause schicken würden. Ich denke, das Chaos würde über uns kommen. RE: Erdogans Größenwahn - Ritchie - 20.07.2016 Paloma schrieb: Ein Diktator lässt sich von nichts von seinen Ideen und Plänen abbringen. Harte Linie nach Putschversuch Türkei verhängt Ausreiseverbot für Akademiker 20.07.2016, 15:08 Uhr | rtr, AFP Seit dem Putschversuch greift die Türkei weiter hart durch. Jetzt hat die Hochschulverwaltung allen Akademikern bis auf weiteres die Ausreise verboten. Zudem will die Regierung Zehntausenden Lehrern an Privatschulen die Genehmigung entziehen. Uni-Mitarbeiter, die sich bereits zu Dienst- oder Forschungsaufenthalten im Ausland aufhielten, sollten überprüft werden und "so schnell wie möglich" in die Heimat zurückkehren, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Am Dienstag hatte die Verwaltung die Demission von 1577 Dekanen an allen Universitäten des Landes angeordnet. Gleichzeitig forderte der Rat alle Hochschulrektoren auf, ihre Mitarbeiter im Lehrbetrieb und in der Verwaltung auf etwaige Verbindungen zur Bewegung des Erdogan-Gegners Fethullah Gülen zu überprüfen. Ihre Berichte würden bis zum 5. August erwartet. 21.000 Lehrer werden kaltgestellt Zudem will die Regierung 21.000 Lehrern an Privatschulen die Genehmigung entziehen. Ihnen werde ebenfalls vorgeworfen, Beziehungen zu Gülen zu haben. Präsident Recep Tayyip Erdogan verdächtigt seinen einstigen Verbündeten Gülen, hinter dem Putschversuch vom vergangenen Wochenende zu stehen - der in den USA lebende islamische Prediger weist die Vorwürfe zurück. Staatsführung, Regierung und Militär beraten am Mittwoch über neue Maßnahmen im Kampf gegen Gülen. Der Nationale Sicherheitsrat kam in Ankara zu einer Sondersitzung unter dem Vorsitz von Erdogan zusammen. Dieser hatte zuvor angekündigt, bei den Sitzungen werde eine "wichtige Entscheidung" fallen. Zu Details äußerte er sich nicht. WikiLeaks gesperrt Seit dem Putschversuch am Freitag hat die Regierung etwa 50.000 Soldaten, Polizisten, Richter und Lehrer festgenommen oder suspendiert. Zudem sperrte das Amt für Telekommunikation am Mittwoch den Zugang zu WikiLeaks. Die Internet-Enthüllungsplattform hatte am Tag zuvor fast 300.000 E-Mails von Mitgliedern der regierenden AK-Partei veröffentlicht. Am Mittwoch berät Erdogan das weitere Vorgehen mit dem nationalen Sicherheitsrat. Dabei würden wichtige Entscheidungen getroffen, hat er angekündigt. http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_78460784/nach-putschversuch-tuerkei-stellt-21-000-privatschul-lehrer-kalt.html RE: Erdogans Größenwahn - Ritchie - 20.07.2016 Es wird Zeit, dass seitens der EU klargestellt wird, dass man mit einer türkischen Diktatur nichts zu tun haben möchte - Flüchtlingsabkommen hin oder her... RE: Erdogans Größenwahn - Reiner - 20.07.2016 Selten lese ich so einen sinnvollen Beitrag auf TO Wertegemeinschaft ohne Werte? Die Türkei marschiert mit Riesenschritten auf einen autoritären Staat zu - mit Recep Tayyip Erdogan als Alleinherrscher. Die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_78466014/kommentar-zur-tuerkei-ist-die-eu-eine-wertegemeinschaft-ohne-werte-.html Diesen Kommentar kann man nur Unterschreiben. Und so was sage ich wahrlich selten über einen Artikel von TO. RE: Erdogans Größenwahn - Ritchie - 20.07.2016 Anscheinend hat es der EU und dem gesamten "freien Westen", einschließlich der USA, die Sprache verschlagen... RE: Erdogans Größenwahn - Reiner - 20.07.2016 Ich lach mich schlapp. Da lobe ich TO mal in einem Kommentar und werde gelöscht. Daran sieht man mal das die nichts unter Kontrolle haben im Forum RE: Erdogans Größenwahn - weisswas60er - 21.07.2016 (19.07.2016 - 22:19)carlita schrieb: Ich habe noch nie davon gehört, dass das Verhalten der Urlauber politische Veränderungen bewirkt hat. Moin...ich wollte ja auch nicht damit behaupten, das der Erdogan sich vom Tourismus beeinflussen lassen würde, sondern nur mal mein unverständnis über Türkeiurlauber zum ausdruck bringen. Mir könnte man den kompletten Urlaub dort z.Z. finanzieren und noch was bei legen...käme für mich und meine Familie niemals in frage. Zu viele Gefahren die nicht abzuschätzen sind! PS: Mein bester Freund hat dort eine Eigentumswohnung gekauft. Und genau er war es, der mir sagte...in Antalia bekomme ich von den ganzen nichts mit! Das hat mich sehr betroffen gemacht, weil ich mir um ihn Sorgen mache! Und ja...ich könnte dort wirklich beinahe kostenlos Urlaub machen! RE: Erdogans Größenwahn - Ritchie - 21.07.2016 Ist schon klar - die Türkei als Staat wegen der Regierung kritisieren, aber dort Urlaub machen, hat a Gschmäckle... Andererseits wollen die Touristen ja dort Urlaub machen und sich nicht in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischen. Nur - auch die Touristen sind von diesen "inneren Angelegenheiten" betroffen. Ein jugendlicher Urlauber aus Uelzen wurde monatelang in ein türkisches Gefängnis eingesperrt, weil eine ebenfalls jugendliche englische Touristin behauptet hat, er hätte sie vergewaltigt... Der Vorwurf stimmt nicht, sie war "nur" zu spät zu ihren Eltern zurückgekommen, weil die beiden geschmust hatten. Aber um ihn aus den Gefängnis zu bekommen, wo er ja ohne Urteil saß, ging es in Deutschland durch alle Instanzen... RE: Erdogans Größenwahn - Kokytos - 21.07.2016 Mit der Ausrufung des Ausnahmezustands hat der "Hitler vom Bosporus" sein Ermächtigungsgesetz. Gut, daß die Türkei weder die militär. Mittel noch die globalen Möglichkeiten hat, noch internat. Bedeutung. Leid tut es mir für die, die jetzt schon die Folgen sehen und nichts dagegen tun können, weil sie bereits im Gefängnis sind oder davor stehen, aber auch diejenigen, die JETZT "Heil" schreien und nachher die Konsequenzen zu tragen haben. Wichtig ist jetzt, die EU-Außengrenzen zu sichern, spez. Griechenland und dafür MUSS es einen EU-Grenzschutz geben, der an den entsprechenden Brennpunkten eingesetzt wird. Die Türkei unter Erdogan kann und darf für die EU kein weiterer Partner (wobei auch immer) mehr sein. Deshalb müssen Erdogan alle Möglichkeiten genommen werden, die EU zu erpressen (Flüchtlinge), denn dann steht der "Hitler vom Bosporus" sehr allein da. Ebenfalls ein Umdenken erwarte ich von der NATO, denn Diktaturen haben dort nichts zu suchen... RE: Erdogans Größenwahn - Ritchie - 21.07.2016 Man beachte den ersten Satz mit dem Bezug auf Kritik aus Europa... und die Meinung von Donald Trump. Konflikte Ausnahmezustand in der Türkei in Kraft 21.07.2016, 12:26 Uhr | dpa Istanbul/Berlin (dpa) - Nach der Verhängung des Ausnahmezustands in der Türkei hat sich Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan Kritik aus Europa nachdrücklich verbeten. Auch europäische Länder hätten bereits bei weniger gravierenden Anlässen den Ausnahmezustand verhängt, sagte Erdogan mit Blick auf Frankreich. Wer zu diesen Ländern schweige, habe "definitiv nicht das Recht, die Türkei zu kritisieren". Unter dem landesweiten Ausnahmezustand, der in der Nacht zum Donnerstag für eine Dauer von 90 Tagen in Kraft trat, kann Erdogan weitgehend per Dekret regieren. Die türkische Führung reagiert damit auf den gescheiterten Putschversuch vom Wochenende, für den Erdogan das Netzwerk des islamischen Predigers Fethullah Gülen verantwortlich macht. Bereits vor Verhängung des Ausnahmezustands wurden Tausende mutmaßliche oder vermeintliche Anhänger der Gülen-Bewegung in Militär, Polizei, Justiz, Schulen und Hochschulen festgenommen oder suspendiert. In Istanbul lief das Leben am Donnerstag trotz des Ausnahmezustands normal weiter. Geschäfte, Cafés und Restaurants waren geöffnet wie immer. Auf den Straßen und Plätzen der Stadt waren auch keine zusätzlichen Sicherheitskräfte im Einsatz. Noch am Nachmittag sollte das Parlament in Ankara zusammenkommen. Die Nationalversammlung kann die Dauer des Ausnahmezustandes verändern oder ihn aufheben, was aber angesichts der Mehrheit von Erdogans AKP als ausgeschlossen gilt. Die Erlasse des türkischen Präsidenten haben künftig Gesetzeskraft. Zwar müssen sie noch am selben Tag dem Parlament zur Zustimmung vorgelegt werden. Angesichts der AKP-Mehrheit ist aber zu erwarten, dass die Abgeordneten Verfügungen des Präsidenten billigen werden. Außenminister Frank-Walter Steinmeier forderte die Türkei auf, den Ausnahmezustand möglichst kurz zu halten. Er müsse "auf die unbedingt notwendige Dauer beschränkt und dann unverzüglich beendet" werden, sagte Steinmeier am Mittwochabend (Ortszeit) bei einem Besuch in Washington. Zugleich mahnte er: "Bei allen Maßnahmen, die der Aufklärung des Putschversuchs dienen, müssen Rechtsstaatlichkeit, Augenmaß und Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben." Beschwichtigend gab sich der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu. "Der Ausnahmezustand steht der Demokratie, dem Gesetz und der Freiheit keineswegs entgegen. Ganz im Gegenteil, es dient der Wahrung und Stärkung dieser Werte", verkündete er im Kurznachrichtendienst Twitter. Unter dem Ausnahmezustand können die Behörden beispielsweise Ausgangssperren verhängen, Versammlungen untersagen und Medienberichterstattung zensieren oder verbieten. Ministerpräsident Binali Yildirim erklärte, der Ausnahmezustand werde den Alltag der gewöhnlichen Menschen keinesfalls negativ beeinflussen. "Unsere Bürger sollen sich sicher sein, dass wir fest entschlossen sind, die Beseitigung dieser Verräter fortzusetzen und alles dafür zu tun, unsere Gesetzesordnung, Demokratie, wirtschaftliche Stabilität und öffentliche Ordnung zu schützen." Die Linken-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Sahra Wagenknecht, forderte die Bundesregierung auf, sie müsse "jetzt endlich ihren Premiumpartner Erdogan aufgeben". Mit der Verhängung des Ausnahmezustands habe Erdogan "jegliche demokratische Maske fallen lassen". In den USA erklärte der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump, er werde im Falle eines Wahlsieges keinen Druck auf die Türkei oder andere autoritäre Verbündete ausüben, falls diese politische Gegner ausschalten oder Bürgerrechte einschränken sollten. Sehr lobend äußerte er sich über Erdogan. "Ich zolle ihm große Anerkennung, dass er in der Lage war, das herumzudrehen." http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_78469084/konflikte-ausnahmezustand-in-der-tuerkei-in-kraft.html |