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22.09.2023 - 20:45 Uhr | News | Quelle: dpa
Solidarität mit Spanierinnen vor Nations-League-Spiel

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Beim Nations-League-Spiel erhalten die spanischen Fußballerinnen viel Zuspruch. Es kommt zu einem bemerkenswerten Gruppenfoto mit den Gegnerinnen. Die Partie gewinnen die Weltmeisterinnen.

Zusammen mit den Spielerinnen des schwedischen Nationalteams haben die Fußball-Weltmeisterinnen aus Spanien ein Zeichen weltweiter Solidarität im Kampf gegen sexuelle Übergriffe gesendet. Vor der Nations-League-Partie postierten sich die Spielerinnen zunächst zum Teamfoto mit erhobener Faust. Anschließend versammelten sich die Spanierinnen an der Mittellinie zusammen mit den Schwedinnen hinter einem Plakat mit der Aufschrift «#SeAcabó», zu Deutsch: «Schluss jetzt». Darunter stand auf Englisch: «Our fight is the global fight» («Unser Kampf ist der globale Kampf»).

Spanischen Medienberichte zufolge waren auch auf den Rängen Plakate wie «Mit euch, Jenni und La Roya» zu lesen. Als die Spielerinnen zum Aufwärmen auf den Rasen kamen, seien sie mit großem Beifall empfangen worden, berichtete «Mundo Deportivo».

Die Partie endete mit einem 3:2-Sieg der Weltmeisterinnen. Nach einer turbulenten Schlussphase fiel die Entscheidung in der sechsten Minute der Nachspielzeit durch den Treffer von Mariona Caldentey per Strafstoß. Verursacherin Amanda Ilestedt hatte zuvor die Rote Karte bekommen.

Die Partie stand vor dem Beginn aber erstmal noch unter den Eindrücken der vergangenen Wochen. Der damalige Verbandschef Luis Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem von Spanien gewonnenen WM-Finale in Sydney am 20. August die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Es sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, beteuert er. Hermoso erklärte aber, sie habe sich «als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe».

Die Spielerinnen hatten personelle und strukturelle Änderungen beim nationalen Verband RFEF verlangt. Sie riefen auch einen Länderspiel-Boykott aus, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Bei Verhandlungen im Trainingslager vor dem Schweden-Spiel waren unter Vermittlung von Regierung und Gewerkschaften eine Reihe von Vereinbarungen erzielt worden.

Hermoso hatte auch Anzeige gegen Rubiales erstattet und ermöglichte so einen Strafantrag der Staatsanwaltschaft beim Staatsgerichtshof. Hermoso wurde von der neuen National-Trainerin Montse Tomé für die Partie in Schweden nicht nominiert, um diese zu «beschützen», hieß es von Trainerin. Mit dieser Begründung war Hermoso nicht einverstanden: «Mich beschützen? Wovor?».

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22.09.2023 - 20:44 Uhr | News | Quelle: dpa
Spanischer Richter lädt im Kuss-Skandal Zeugen vor

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Der Skandal im spanischen Fußball um Ex-Präsident Rubiales hat auch ein gerichtliches Nachspiel. Bei den Ermittlungen werden demnächst mehrere Personen befragt.

Im Ermittlungsverfahren zum Kuss-Skandal um Luis Rubiales, den inzwischen zurückgetretenen Präsidenten des spanischen Fußball-Verbandes, werden demnächst weitere Personen angehört. Der zuständige Untersuchungsrichter Franco de Jorge habe für den 25. und 28. September sowie für den 2. Oktober mehrere Zeugen und Sachverständige vorgeladen, teilte der Staatsgerichtshof am Freitag in Madrid mit. Einige Anhörungen würden per Videokonferenz erfolgen, hieß es.

Der Richter habe drei Mitspielerinnen von Weltmeisterin Jennifer Hermoso, die von Rubiales auf den Mund geküsst worden war, weitere der Spielerin nahestehende Personen sowie auch zwei Sachverständige zur Anhörung bestellt. Zuvor seien bereits vier Funktionäre des Nationalverbandes RFEF vorgeladen worden, hieß es.

Rubiales war bereits am vergangenen Freitag befragt worden. Der Richter hatte verfügt, dass der 46-Jährige sich Hermoso nur bis auf höchstens 200 Meter nähern und keinen Kontakt zu ihr aufnehmen darf. Rubiales beteuert, Hermoso habe dem Kuss bei der Siegerehrung am 20. August nach dem Finalsieg über England in Sydney zugestimmt. Die 33-Jährige erklärte aber, sie habe sich «als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe».

Hermoso erstattete Anzeige und ermöglichte damit einen Strafantrag der Staatsanwaltschaft beim Staatsgerichtshof. De Jorge muss nun entscheiden, ob Rubiales auf die Anklagebank kommt. Dem Beschuldigten droht laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren.

Für das erste Nations-League-Spiel der Spanierinnen am Freitag bei Schweden in Göteborg wurde Hermoso von der neuen National-Trainerin Montse Tomé nicht nominiert. Man wolle die Spielerin so «beschützen», meinte die Trainerin. Mit dieser Begründung war Hermoso nicht einverstanden. «Mich beschützen? Wovor?», meinte sie.

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23.09.2023 - 09:42 Uhr | News | Quelle: dpa
Spanien feiert Rückkehr der Weltmeisterinnen zum Fußball

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Es waren Wochen, in denen der WM-Triumph in den Hintergrund geriet. Umso erleichterter und euphorischer feierte Spanien den Sieg der WM-Heldinnen zum Nations-League-Auftakt.

Nach dem packenden Last-Minute-Sieg bei den Weltranglisten-Spitzenreiterinnen in Schweden hat sich Spaniens neue Auswahltrainerin verbal vor ihren Spielerinnen verneigt. «Heute war ein Tag, an dem sie ihrem Beruf alle Ehre erwiesen haben», sagte Montse Tomé am Freitagabend nach dem 3:2 in Göteborg: «Es hat mich sehr gefreut zu sehen, welche Freude sie haben.» Und auch wenn sie Jennifer Hermoso aus Schutzgründen nicht nominiert hatte, war die 33 Jahre alte Weltmeisterin allgegenwärtig.

Im Stadion hingen Medienberichten zufolge Plakaten mit Sympathiebekundungen für die Spielerin, die nach dem Sieg der Spanierinnen im WM-Finale von Sydney am 20. August vom damaligen Verbandschef Luis Rubiales auf den Mund geküsst worden war. Das übergriffige Verhalten und sein Nachspiel mit weltweitem Echo hatten für Wochen den WM-Triumph nahezu in den Hintergrund treten lassen, die Spielerinnen hatten das Schweden-Spiel zunächst sogar bestreiken wollen.

Umso euphorischer priesen die spanischen Zeitungen den Erfolg, der mit einer besonderen Geste der Solidarität begonnen hatte. Die Spanierinnen hatten sich zusammen mit den Schwedinnen vor dem Anpfiff an der Mittellinie versammelt und hinter einem Plakat mit der Aufschrift «#SeAcabó» (zu Deutsch: «Schluss jetzt») postiert. Auf dem Plakat stand auf Englisch auch noch: «Our fight is the global fight» («Unser Kampf ist der globale Kampf»).

Die spanischen Sportzeitungen geizten nicht mit Lob: «Doppelter Sieg in Göteborg», schrieb «Sport» mit Blick auf die Aktion und das Resultat. «Dieses Spanien ist aus Gold», schrieb «As». «Die spanische Auswahl ist wieder glücklich. Sie spielt wieder Fußball. Und wie», meinte «Mundo deportivo». «Die Auswahlspielerinnen haben inmitten eines außersportlichen Tsunamis mit Qualität und Herz drei Punkte geholt bei ihrem Debüt in der Nations League», hieß es bei «Marca».

Durch den Sieg machten die Spanierinnen auch einen ersten Schritt Richtung Olympia in Paris im kommenden Jahr. In einer turbulenten Schlussphase fiel die Entscheidung in der sechsten Minute der Nachspielzeit durch den Treffer von Mariona Caldentey per Strafstoß. Verursacherin Amanda Ilestedt hatte zuvor die Rote Karte bekommen.

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24.09.2023 - 22:19 Uhr | News | Quelle: dpa
Spaniens Fußball-Weltmeisterinnen fühlen sich «befreit»

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Im ersten Spiel nach dem WM-Titel gelingt Spaniens Fußballerinnen ein Erfolg. Der Sieg ist nicht nur aus sportlicher Sicht wertvoll.

Spaniens Fußballerinnen haben sich nach dem 3:2 beim Weltranglistenersten Schweden im ersten Spiel nach dem WM-Titel und dem Kuss-Skandal «befreit» gefühlt. Das sagte in Göteborg am Freitagabend unter anderem Kapitänin Irene Paredes. «Obwohl wir alle nicht in bester Verfassung waren, ist es das, was wir gerne tun. Wenn wir auf den Platz gehen, dann befreit uns das», sagte Paredes nach der Nations-League-Partie der «La Roja».

Die Partie stand unter den Eindrücken der vergangenen Wochen. Der damalige Verbandschef Luis Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem von Spanien gewonnenen WM-Finale in Sydney am 20. August die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Es sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, beteuert er. Hermoso erklärte aber, sie habe sich «als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe».

Athenea del Castillo betonte nach der Partie: «Jetzt sind wir alle glücklich. Endlich haben wir wieder spielen dürfen. Das ist nämlich das, was wir alle wollten», sagte die Stürmerin, die in Göteborg das Tor zum 1:1 erzielte. Mariona Caldentey, die per Strafstoß den Treffer zum 3:2-Endstand schoss, sagte: «Mental war das ein sehr schweres Spiel (...) Einige haben sich sicher gewünscht, dass es uns schlecht geht. Für die tut es mir leid», meinte sie ironisch. Man habe in Schweden «als Team sogar besser als bei der WM gespielt».

Eine «Befreiung» der Weltmeisterinnen sah auch die renommierte Zeitung «El País». «Sie lächeln wieder», stellte das Fachblatt «Mundo Deportivo» ebenfalls fest. «Die Spielerinnen wollen die Debatten, die nichts mit dem Sport zu tun haben, endlich ad acta legen und dass man ab jetzt nur über Fußball spricht», resümierte das Blatt nach Gesprächen mit mehreren Profis.

Die Spielerinnen hatten personelle und strukturelle Änderungen beim Verband RFEF verlangt. Sie riefen einen Länderspiel-Boykott aus, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Im Trainingslager vor dem Schweden-Spiel waren aber unter Vermittlung von Regierung und Gewerkschaften eine Reihe von Vereinbarungen erzielt worden.

Hermoso hatte auch Anzeige gegen Rubiales erstattet und somit einen Strafantrag der Staatsanwaltschaft beim Staatsgerichtshof ermöglicht. Hermoso wurde von der neuen National-Trainerin Montse Tomé für die Partie in Schweden nicht nominiert, um die 33-Jährige zu «beschützen», so die Trainerin. Mit dieser Begründung war Hermoso jedoch nicht einverstanden: «Mich beschützen? Wovor?».

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25.09.2023 - 12:06 Uhr | News | Quelle: dpa
Putellas zu Trainer-Diskussion: Verband trifft Entscheidungen

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Spiel Nummer zwei nach dem WM-Titel steht für Spaniens Fußballerinnen an. Der Kuss-Skandal bestimmt noch immer das Geschehen. Was passiert nach der Partie mit der aktuellen Trainerin?

Spaniens Weltmeister-Kapitänin Alexia Putellas hat sich zu Spekulationen geäußert, denen zufolge die Spielerinnen die Absetzung der neuen Nationaltrainerin Montse Tomé gefordert haben sollen. «Es werden Sachen gesagt und einige sind wirklich dumm, aber wir sind Profis», versicherte die Weltfußballerin im Camp der Spanierinnen in Sevilla vor dem Spiel in der Nations League an diesem Dienstag in Córdoba gegen die Schweiz: «Wir geben im Training und in Spielen immer unser Bestes.»

Es ist der zweite Auftritt der Spanierinnen seit dem WM-Triumph von Sydney, der vom Kuss-Skandal um den mittlerweile zurückgetretenen Verbandspräsidenten Luis Rubiales überschattet wurde. Infolge des Übergriffs bei der Siegerehrung am 20. August wurde auch der bereits vorher schon nicht unumstrittene Weltmeister-Trainer Jorge Vilda abgesetzt. «Ich weiß nicht, warum sie Jorge gefeuert haben», sagte Putellas. «Auf den Straßen und in Medien wird viel erzählt», sagte die 29-Jährige laut der Zeitung «El País». Der Verband treffe die Entscheidungen.

Zur Ruhe kommt der Verband aber weiterhin überhaupt nicht. Dass Vildas Assistentin Montse Tomé zur Cheftrainerin aufstieg, löste die nächste Kritikwelle aus. Dass sie bei der Nominierung für die Partie am vergangenen Freitag gegen Schweden in Göteborg, die die Spanierinnen 3:2 gewannen, Jennifer Hermoso nicht in den Kader berief, befeuerte die Spekulationen um die Zukunft der aktuellen Nationaltrainerin. Tomé selbst hatte Medienberichte zurückgewiesen, wonach einige Spielerinnen auch sie nicht wollten. «Das habe ich von keiner Spielerin gehört», hatte die 41-Jährige gesagt.

Hermoso war die Spielerin, die bei der WM-Siegerehrung von Rubiales auf den Mund geküsst worden war. Sie wolle sie beschützen, hatte Tomé zu der Nicht-Berücksichtigung von Hermoso für die Nations-League-Partien gesagt.

Erst spät war ein Streik der Spielerinnen vor dem Schweden-Spiel beendet worden. «Wir sind die ersten, die in der spanischen Nationalmannschaft spielen wollen», betonte Putellas. «Wir haben geredet. Wir haben Erklärungen abgegeben. Wer uns nicht versteht, will uns nicht verstehen.»

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26.09.2023 - 13:31 Uhr | News | Quelle: dpa
Lippenleser und Zeugen im spanischen Kuss-Skandal befragt

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Der Kuss-Skandal hält den spanischen Fußball weiter in Atem. Mit Spannung werden die Anhörungen im Ermittlungsverfahren gegen den inzwischen zurückgetretenen Verbandsboss Luis Rubiales verfolgt.

Im Ermittlungsverfahren zum Kuss-Skandal um Luis Rubiales, den inzwischen zurückgetretenen Präsidenten des spanischen Fußball Verbandes RFEF, haben die Anhörungen von Zeugen und Sachverständigen begonnen. Nach Medienberichten vom Dienstag haben ein Bruder und eine Freundin von Weltmeisterin Jennifer Hermoso dabei bestätigt, dass die 33-Jährige bei der WM-Siegerehrung am 20. August in Sydney gegen ihren Willen von Rubiales auf den Mund geküsst worden sei. Zudem hätten sie versichert, die Spielerin sei anschließend von RFEF-Funktionären unter Druck gesetzt worden, um Rubiales zu entlasten, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE unter Berufung auf Justizkreise.

Ermittlungsrichter Franco de Jorge habe am Montag in Madrid auch zwei Sachverständige befragt, die Experten im Lippenlesen seien. Diese hätten anhand der Auswertung der Fernsehbilder festgestellt, dass Rubiales vor dem Kuss Hermoso eine Frage gestellt habe, die als «Un besito?» («Ein Küsschen?») gedeutet werden könne, berichteten die Zeitung «La Razón» und weitere spanische Medien. Da Hermoso mit den Rücken zu den Kameras positioniert gewesen sei, sei jedoch nicht zu ermitteln, ob und wie sie darauf reagiert habe.

Am Donnerstag sowie am kommenden Montag stehen weitere Anhörungen an, die zum Teil per Videokonferenz stattfinden sollen. Unter anderem wurden für Montag drei Spielerinnen des Weltmeister-Teams vorgeladen. Dabei handelt es sich laut Medien um Weltfußballerin Alexia Putellas, Kapitänin Irene Paredes sowie Misa Rodríguez.

Rubiales war bereits am 15. September befragt worden. Der Richter hatte verfügt, dass der 46-Jährige sich Hermoso nur bis auf höchstens 200 Meter nähern und keinen Kontakt zu ihr aufnehmen darf. Rubiales beteuert, Hermoso habe dem Kuss nach dem Finalsieg über England zugestimmt. Die Spielerin erklärte aber, sie habe sich «als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe».

Richter de Jorge muss nun am Staatsgerichtshof entscheiden, ob Rubiales auf die Anklagebank kommt. Dem Beschuldigten droht laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren.

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Auch zwei RFEF-Funktionäre im Visier
Im Zuge des Kuss-Skandals: Spanische Justiz ermittelt auch gegen Ex-Trainer Vilda

Der Kuss-Skandal rund um den ehemaligen Verbandschef Luis Rubiales zieht immer weitere Kreise. Nun gerät unter anderem Ex-Trainer Jorge Vilda ins Visier der Ermittler.

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Als Weltmeister-Trainer entlassen: Jorge Vilda. IMAGO/PA Images

Wie der spanische Staatsgerichtshof am Mittwoch in Madrid mitteilte, wird in der Kuss-Affäre rund um Rubiales nun auch gegen drei weitere Personen ermittelt. Dabei handelt es sich um Jorge Vilda, den ehemaligen Trainer der spanischen Frauen-Nationalmannschaft, sowie um die beiden Verbandsdirektoren Ruben Rivera (Marketing) und Albert Luque (Männer-Nationalmannschaft). Der zuständige Untersuchungsrichter Francisco de Jorge hat die drei für den 10. Oktober zu einer Anhörung vorgeladen, es handele sich bei ihnen um "Verdächtige".

Welcher Verdacht genau vorliegt, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Spanischen Medienberichten zufolge gibt es für den Richter Indizien dafür, dass die drei Männer zu der Gruppe von Verbandsfunktionären gehören, die Jenni Hermoso nach Rubiales' Kuss bei der WM-Siegerehrung in Sydney unter Druck gesetzt haben soll. Die spanische Spielerin soll demnach vor dem Hintergrund der aufkommenden weltweiten Empörung dazu gedrängt worden sein, eine Einwilligung des Kusses einzuräumen und Rubiales damit zu entlasten.
Drei Weltmeisterinnen werden befragt

Jenni hatte später erklärt, sie habe sich "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe". Vilda, der als Vertrauter von Rubiales galt, war kurz nach der WM trotz des Titelgewinns in Australien abgelöst und durch Montse Tomé ersetzt worden.

Neben Rubiales und Hermoso hat Richter de Jorge bislang bereits mehrere Zeugen und Sachverständige befragt, an diesem Donnerstag sowie am kommenden Montag stehen weitere Anhörungen an. Diese finden teilweise als Videokonferenzen statt. Unter anderem wurden für den kommenden Montag die drei Weltmeisterinnen Alexia Putellas, Irene Paredes und Mira Rodriguez vorgeladen.

Ob die Beschuldigten tatsächlich angeklagt werden, muss der Ermittlungsrichter entscheiden. Sollte es dazu kommen, droht Rubiales laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren.

mib

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02.10.2023 - 19:10 Uhr | News | Quelle: dpa
Medien: Weltmeisterinnen belasten im Kuss-Skandal den Ex-Verbandschef

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Dem früheren Chef des spanischen Fußballverbandes, Luis Rubiales, droht im Kuss-Skandal eine mehrjährige Haftstrafe. Der 46-Jährige wird nun laut Medien auch von mehreren Weltmeisterinnen belastet.

Im Ermittlungsverfahren zum Kuss-Skandal um Luis Rubiales, den inzwischen zurückgetretenen Chef des spanischen Fußball-Verbandes RFEF, hat die Justiz drei Weltmeisterinnen befragt. Weltfußballerin Alexia Putellas, Kapitänin Irene Paredes und Misa Rodríguez hätten dabei am Montag bestätigt, ihre Teamkollegin Jennifer Hermoso sei bei der WM-Siegerehrung am 20. August im australischen Sydney gegen ihren Willen von Rubiales auf den Mund geküsst worden, wie der staatliche Fernseh-Sender RTVE und andere spanische Medien unter Berufung auf Justizkreise in Madrid berichteten.

Die Spielerinnen hätten auch bestätigt, dass Hermoso anschließend unter anderem im Teambus und bei einem gemeinsamen Urlaub auf Ibiza unter Druck gesetzt worden sei, um Rubiales zu entlasten, hieß es. Der 46 Jahre alte Ex-Funktionär habe die Fußballerin unter Tränen zu überreden versucht, ein gemeinsames Video zu machen. Die drei Befragten hätten außerdem ausgesagt, sie hätten von Dritten gehört, dass die 33-jährige Hermoso unter anderem auch vom damaligen Nationaltrainer Jorge Vilda bedrängt worden sei, damit sie erklärt, der Kuss sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt.

Der zuständige Richter Francisco de Jorge, der gegen Rubiales im Zusammenhang mit dem mutmaßlich aufgezwungenen Kuss wegen sexueller Aggression und Nötigung ermittelt, habe Rodríguez im Staatsgerichtshof in Madrid persönlich befragt und Putellas und Paredes per Videokonferenz angehört. Der nach der WM von Montse Tomé abgelöste Nationaltrainer Vilda wurde für den 10. Oktober vorgeladen. Gegen ihn wird inzwischen ebenfalls ermittelt.

Rubiales beteuert, Hermoso habe dem Kuss zugestimmt. Die Spielerin erklärte aber, sie habe sich «als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe». Der Ermittlungsrichter muss entscheiden, ob die Beschuldigten auf die Anklagebank kommen. Rubiales droht in diesem Fall laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren.

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Spanische Weltmeisterin trainiert wieder
Beifall und eine neue Kommission: Hermoso ist zurück

Jenni Hermoso hat sich am Montagabend im Kreis der spanischen Nationalmannschaft zurückgemeldet. Der Kuss-Skandal hat nun auch weitergehende Auswirkungen.

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Zurück auf dem Trainingsplatz: Jenni Hermoso. Getty Images

Am Montagabend war es soweit: Jenni Hermoso, bei den Nations-League-Spielen der spanischen Frauen-Nationalmannschaft Ende September noch außen vor, meldete sich nach dem Kuss-Skandal um den ehemaligen Verbandspräsidenten Luis Rubiales auf dem Trainingsplatz zurück.

In Madrid wurde die Rückkehrerin von den anwesenden Fans mit Applaus empfangen, als sie mit ihren Teamkolleginnen das Feld betrat. Nach der Trainingseinheit ließ sich die Stürmerin noch mit den Anhängern der Spanierinnen fotografieren.

Für die Weltmeisterinnen steht im Rahmen der Nations League am Freitag das Spiel gegen Italien auf dem Programm, am Dienstag kommender Woche bekommt es Spanien mit der Schweiz zu tun - mit Hermoso. Die neue Trainerin Montse Tome hatte bei der ersten Länderspielmaßnahme nach dem WM-Titelgewinn in Australien und Neuseeland noch auf Hermoso verzichtet, zum Schutz der Angreiferin, wie es vom spanischen Verband damals hieß.

Nun ist Hermoso zurück und Rubiales schon längst nicht mehr im Amt, ebenso wie der umstrittene Weltmeister-Coach Jorge Vilda. Die Aufarbeitung des Kuss-Skandals und der WM kostete beiden nicht nur ihren Posten, sondern hat nun auch zur Gründung eines Gremiums geführt.

Allgemeine Charta unterzeichnet

Der RFEF, die CSD sowie die drei Kapitäninnen Alexia Putellas, Irene Paredes und Olga Carmona haben eine allgemeine Charta unterzeichnet, die "eine neue erfolgreiche und produktive Phase" einleiten soll. "Es ist ein wichtiger Tag für uns alle", erklärte Pedro Rocha, der Vorsitzende des RFEF-Verwaltungsausschusses. So seien die Stimmen der Nationalspielerinnen gehört worden, die Türen des Verbandes stünden, so Rocha, "für jedes Problem offen".

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28.10.2023 - 23:20 Uhr | News | Quelle: dpa
Hermoso nach starkem Comeback: «Leben gibt manchmal Geschenke»

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Nach dem Kuss-Skandal bei der WM ist Jennifer Hermoso erstmals wieder für das spanische Nationalteam berufen worden. In Italien wird sie gleich zur Matchwinnerin.

Nach ihrem starken Comeback im ersten Länderspiel nach dem Kuss-Skandal bei der WM konnte die spanische Fußball-Weltmeisterin Jennifer Hermoso einfach «nur noch lächeln». Nachdem die eingewechselte Stürmerin im Nations-League-Spiel in Italien am Freitagabend in Salerno in der 89. Minute den 1:0-Siegtreffer erzielte, war sie die umjubelte Spielerin. «Was gibt es Schöneres, als zurückzukommen, sich wieder gut zu fühlen und das Tor zu erzielen, das den Sieg bringt», sagte Hermoso.

Sie habe über viele Dinge nachgedacht, so Hermoso: «Aber das Leben gibt einem manchmal kleine Geschenke, und heute habe ich dieses Mal an viele Menschen gedacht, die hinter mir stehen.» Dank ihnen habe sie wieder Spaß am Fußball, betonte die Torjägerin, die in ihrem 102. Länderspiel ihr 52. Tor erzielte.

Nach dem WM-Titelgewinn der Spanierinnen in Australien hatte der damalige Verbandspräsident Luis Rubiales bei der Siegerehrung Hermoso gegen ihren Willen auf den Mund geküsst. Die Szene löste einen Skandal aus, der weit über Spaniens Fußball hinaus reichte. Gegen Rubiales läuft seit über einem Monat ein staatliches Ermittlungsverfahren, er räumte widerwillig sein Amt. Für die Partien gegen Italien und am 31. Oktober gegen die Schweiz berief die neue Nationaltrainerin Montse Tomé die 33-Jährige wieder in den Kader.

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09.11.2023 - 15:27 Uhr | News | Quelle: UD Tenerife
Tenerife: Ramos verlängert langfristig

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UD Tenerife hat den Vertrag von Natalia Ramos bis 30. Juni 2027 verlängert. Die 24-Jährige, die für den Club seit ihren 14. Lebensjahr, mit einer Unterbrechung in der Saison 2017/18 bei UD Levante, mehr als 240 Spiele absolviert hat, ist eine unangefochtene Stammspielerin im Mittelfeld des Clubs auf kanarische Inseln. Ramos wurde mit der spanischen U19 zweimal Europameisterin und mit der U17 einmal Vizeeuropameisterin.

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23.11.2023 - 14:43 Uhr | News | Quelle: dpa
Weltmeisterin Hermoso im spanischen Kuss-Skandal vorgeladen

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Auch nach drei Monaten hält der Kuss-Skandal um den früheren Verbandsboss Luis Rubiales Fußball-Spanien weiter in Atem. Kommt der 46-Jährige auf die Anklagebank? Nächste Woche sagt das Opfer aus.

Im Ermittlungsverfahren zum Kuss-Skandal um Luis Rubiales, den inzwischen zurückgetretenen und gesperrten Chef des spanischen Fußball-Verbandes RFEF, hat die Justiz die von Rubiales auf den Mund geküsste Weltmeisterin Jennifer Hermoso vorgeladen. Die 33-Jährige soll am nächsten Dienstag vor dem Staatsgerichtshof in Madrid aussagen, wie die Justiz am Mittwoch in Madrid mitteilte.

Hermoso war bei der WM-Siegerehrung am 20. August im australischen Sydney nach dem gewonnenen Finale gegen England von Rubiales auf den Mund geküsst worden. Obwohl der damalige Verbandsboss weiterhin beteuert, Hermoso habe dem Kuss zugestimmt, erklärte die Spielerin, sie habe sich «als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe».

Der zuständige Untersuchungsrichter Francisco de Jorge hat bereits zahlreiche Zeugen befragt, darunter auch mehrere Spielerinnen des spanischen Weltmeisterteams. Er muss entscheiden, ob Rubiales auf die Anklagebank kommt. Dem 46-Jährigen droht in diesem Fall laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren. Wegen seines übergriffigen Verhaltens wurde Rubiales bereits Ende Oktober vom Weltverband FIFA für drei Jahre gesperrt. Das gilt für jegliche Fußballtätigkeit auf nationaler und internationaler Ebene. Auch der spanische Sportgerichtshof sperrte ihn jüngst für drei Jahre.

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16 Titel mit dem FC Barcelona
Zubizarreta wird Direktor Frauenfußball in Spanien

Seit der Entlassung von Jorge Vilda war die Position des Direktors Frauenfußball im spanischen Verband unbesetzt. In Markel Zubizarreta hat der RFEF nun einen Nachfolger gefunden, der in Spanien beeindruckende Erfolge vorweisen kann.

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Markel Zubizzareta ist neuer Direktor des spanischen Frauenfußballs. RFEF

Die Umstrukturierungen im spanischen Frauen-Fußball dauern weiter an. Der Kuss-Skandal rund um das Finale der WM in Australien und Neuseeland hatte nicht nur das Ende der Amtszeit von Präsident Luis Rubiales, der bei der Siegerehrung Jenni Hermoso auf den Mund geküsst hatte, zur Folge. Auch Trainer Jorge Vilda, der mit dem Nationalteam im Endspiel gegen England (1:0) den Titel eingefahren hatte, musste gehen.


Als Nachfolger des Coachs, der beim Frauen-Team Marokkos bereits eine neue Anstellung als Cheftrainer gefunden hat, gab der RFEF umgehend die vorherige Co-Trainern Montserrat Tomé bekannt. Vildas zweiter Posten, der des Direktors Frauenfußball, blieb allerdings vorerst unbesetzt.

Zweimaliger Champions-League-Sieger mit dem FC Barcelona

Rund zweieinhalb Monate später hat man nun Vildas Nachfolger präsentiert. Wie der Verband am Mittwoch bekanntgab, wird Markel Zubizarreta ab sofort das Amt des "Direktor Frauenfußball" bekleiden. Der Sohn des ehemaligen Torhüters Andoni Zubizarreta, der mit dem FC Barcelona 1991/92 die Champions League gewann und 126-mal für die spanische Nationalmannschaft auflief, ist im spanischen Frauenfußball beileibe kein Unbekannter.

In selber Position hatte Zubizarreta zuletzt sechs Jahre die Geschicke der Frauen des FC Barcelona geleitet, die während seiner Amtszeit ganze 16 Titel gewannen - darunter zweimal die Champions League. Ende September gaben die Katalanen die Trennung von Zubizarretta, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausgelaufen wäre, bekannt.

kmx

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