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Die geheimen Geldflüsse im Amateurfußball
#1
Tabuthema Bezahlung
Die geheimen Geldflüsse im Amateurfußball

2000 Euro netto im Monat oder das kostenlose Fahren eines Mittelklassewagens – das gibt es im Fußball bis in die Kreisliga. Eine Umfrage will Licht ins Dunkel eines Tabuthemas bringen.

Mit Amateurverträgen ausgestattete Kreisliga-Spieler, vierstellige Grundgehälter, die in Briefkuverts überreicht werden, und die kostenlose Nutzung von Mittelklassewagen – all das ist im Amateurfußball keine Seltenheit, auch in Südbaden nicht. Eine Umfrage, die von der BZ und ihrem Portal FuPa Südbaden unterstützt wird, soll ein tabuisiertes Thema beleuchten.

Im Amateurfußball fließt nicht nur viel Bier, sondern auch viel Geld. Das weiß jeder, der in Vereinskluft schon einmal gegen einen Ball getreten hat. Dennoch wird im Interesse der Vereine im Kreis der Mannschaften wenig bis gar nicht über das eigene Salär gesprochen. Die Angst vor Neid innerhalb der Gruppe und dessen Auswirkungen auf die sportliche Leistung ist bei den Verantwortlichen tief verankert. Gleichwohl ist die Hoffnung ihrerseits groß, das Engagement der Spieler durch oftmals unverhältnismäßige Bezahlung intensivieren zu können.

Wie viel jeder bekommt, wird auch intern nicht thematisiert

"In puncto Bezahlung ist die Stimmung in der Kabine gemischt", sagt ein Verbandsliga-Spieler, der seinen Namen im Hinblick auf mögliche Sanktionen nicht preisgeben möchte. "Wie viel Geld jeder bekommt, bleibt unter sich und soll auch nicht gesagt werden. Ansonsten gäbe es Konflikte, weil sich der ein oder andere dann eventuell ungerecht behandelt fühlen würde." Bei seinem aktuellen Verein reiche die Bezahlung von 20 Euro pro Punkt für Spieler, die gerade aus der Jugend in den Aktivenbereich kommen, bis hin zu einem Grundgehalt von 600 Euro zuzüglich Punkte- oder Auflaufprämie, sagt er. Und fügt an: "Was man so hört."

Ganz sicher ist sich hingegen ein anderer Fußballer, der für einen Ligakonkurrenten die Kickschuhe schnürt: "Bei uns ist es mittlerweile so, dass der Fokus auf einem ausgeglichenen Gehaltsgefüge liegt, damit es zu keinen Reibereien kommt." Im Schnitt würden 200 Euro Festgehalt bezahlt. Eine Prämie gäbe es nicht. "Damit liegen wir im unteren Drittel der Verbandsliga." Einziger Großverdiener im Verein sei der Trainer, der für seine Arbeit 1000 Euro pro Monat erhält.

2000 Euro netto im Monat bei Top-Verbandsligisten

Bei den Kontrahenten in der höchsten südbadischen Spielklasse, das bestätigen beide, sei es nicht unüblich, dass Monatsgehälter mit einem Volumen von bis zu 2000 Euro netto ausgezahlt oder die Spieler von den Sponsoren direkt mit Klein- oder Mittelklassewagen ausgestattet werden. Ein Autohaus übernähme dann Versicherungs- und Spritkosten.

Auch zwei Ligen darunter, in der Bezirksliga Freiburg, spielen nicht nur Teamgeist und Erfolg eine zentrale Rolle. "Mir wurden beispielsweise 25 Euro pro Sieg, eine Auflaufprämie und Kilometergeld versprochen, wenn ich mich zu einem Wechsel entscheiden würde", berichtet ein Fußballer, der heute in der Kreisliga B seinem Hobby nachgeht.

Andere Vereine hätten ihm Sachgegenstände wie Fußballschuhe geboten, doch sein Fokus lag nie auf einer Kommerzialisierung seiner Leidenschaft. "Es gibt Vereine, die haben nur die Bezahlung als Argument, das merkt man dann sofort. Bei uns in der Kreisliga hält sich der Aufwand allerdings in Grenzen, hier sollte kein Spieler auch nur einen Cent bekommen." Das Erreichen der sportlichen Ziele basiere ausschließlich auf Spaß und Teamgeist.

Ein anderer berichtet von einer Punkteprämie über 25 Euro, die ihm ein Wettbewerber in der untersten Spielklasse geboten habe, um ihn von einem Vereinswechsel zu überzeugen: "Die Summe sollte durch verschiedene Boni wie regelmäßige Trainingsbeteiligung gesteigert werden können." Eine sportliche Perspektive hatte der Verein jedoch nicht zu bieten. Und so entschied sich dieser Spieler gegen einen Wechsel.

Vertragsspieler müssen Abgaben bezahlen

Der Leistungsträger eines A-Kreisligisten erzählt von einem Amateurvertrag, den er bei seinem neuen Verein im Sommer unterschrieben hat. Dieser Kontrakt als Vertragsspieler besagt, dass der Akteur monatlich mindestens 250 Euro erhält und sich dadurch verpflichtet, steuerliche und sozialversicherungspflichtige Abgaben zu leisten. "So einen Vertrag haben hier einige, aber öffentlich zugeben würde es keiner", so der Kreisliga-Spieler.

Rund 350 Vertragsspieler sind laut Thorsten Kratzner, dem stellvertretenden Geschäftsführer des Südbadischen Fußballverbands, aktuell in Südbaden gemeldet. "Verträge, die keinen Einfluss auf das Spielrecht haben, werden allerdings hierbei nicht berücksichtigt", sagt Kratzner.

Dass der Geldfluss im Amateurfußball aufgrund von Corona abebben könnte, erhoffen sich mittlerweile nicht nur die Mitglieder der finanzschwächeren Vereine. Die Folgen der Pandemie haben auch bei den Betroffenen selbst die Erkenntnis reifen lassen, auch ohne Bezahlung weiter Fußball spielen zu wollen: "Klar, mit seinem Hobby Geld zu verdienen ist schön; aber wenn dir was im Leben wichtig ist, geht es auch ohne Geld", offenbart einer der beiden Verbandsligaspieler.

Bezahlkultur des Regio-Fußballs 
Big Grin Ich glaub,ich bin eine Signatur Tongue
Cs10 Denken ist die schwerste Aufgabe,deshalb befassen sich so wenige damit ! Cs10


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