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Änderung bei Asylanträgen - Druckversion

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+--- Thema: Änderung bei Asylanträgen (/showthread.php?tid=10804)



Änderung bei Asylanträgen - paloma - 14.01.2018

Die EU will die Antragstellung von Asylsuchenden ändern. Statt wie bisher den Antrag in dem Land zu stellen, in welchem als erstes der Boden der EU betreten wird, will man jetzt zulassen, dass die Anträge dort gestellt werden, wo Familienangehörige schon Asyl beantragt haben. Für Deutschland wäre dies eine weitere Zuwanderung von sehr vielen Menschen, da wir ja jetzt schon die allermeisten in der EU aufgenommen haben. Und auch hier heisst es, dass auch Menschen die behaupten eine Familienverbindung zu haben (also Verwandte und vielleicht auch gute Nachbarn) dazu gehören können.
Wenn ich dann davon ausgehe, dass die Nachrichten des Abgeordneten aus Sachsen-Anhalt kein Fake ist, wird mir himmelangst um unsere Krankenversicherung. Aber auch wenn dies nicht stimmen sollte, kämen wieder sehr viele neue Flüchtlinge durch Familien- und sonstigen Angehörigennachzug ins Land.
Die EU hat zwar keine greifende uind für alle einheitlich geltende Flüchtlings - und Ausländerpolitik, aber sie hat ja Deutschland.
Ja hört denn das nie auf ?


RE: Änderung bei Asylanträgen - Ritchie - 14.01.2018

Neue EU-Asylrichtlinien
Bundesregierung befürchtet mehr Flüchtlinge
14.01.2018, 11:49 Uhr | dpa

Die Bundesregierung ist offenbar besorgt darüber, dass durch neue EU-Bestimmungen deutlich mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen könnten. Laut "Spiegel" geht es um Änderungen an den Dublin-Regeln.

Danach solle nicht mehr automatisch das Land, in dem ein Flüchtling die EU erreicht, für dessen Asylverfahren zuständig sein, sondern unter Umständen das Land, in dem bereits Angehörige des Bewerbers leben.

Dadurch "müsste Deutschland erheblich mehr Asylsuchende aufnehmen", heißt es dem Bericht zufolge in einem Vermerk des Bundesinnenministeriums. Obergrenzen würden "zunichte gemacht". Besondere Sorge bereitet den Fachleuten laut "Spiegel", dass nach den Parlamentsvorschlägen "faktisch die bloße Behauptung einer Familienverbindung ausreichen" solle: "Im Ergebnis würde ein Mitgliedstaat, in dem sich bereits zahlreiche "Ankerpersonen" befinden, für weitreichende Familienverbände zuständig."

Asymetrische Lastenteilung weiter verschärft

"Wenn jeder der über 1,4 Millionen Menschen, die seit 2015 in Deutschland Asyl beantragt haben, zur Ankerperson für neu in der EU ankommende Schutzsuchende wird, reden wir über ganz andere Größenordnungen als bei der Familienzusammenführung", sagte Innenstaatssekretär Ole Schröder.

Dem Bericht zufolge haben Europapolitiker von Union und SPD den Vorschlägen zugestimmt. Die Bedeutung für Deutschland könne "nicht hoch genug" eingeschätzt werden, mahnen die Unionspolitiker Stephan Mayer und Stephan Harbarth per Brief ihren Parteifreund Manfred Weber, Fraktionschef der Europäischen Volkspartei: "Die Verhandlungen zum Gemeinsamen Europäischen Asylsystem dürfen auf keinen Fall dazu führen, dass die ohnehin schon asymmetrische Lastenteilung weiter verschärft wird."

Quelle:
- dpa

http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/eu/id_83043862/bundesregierung-befuerchtet-mehr-fluechtlinge.html 


RE: Änderung bei Asylanträgen - Ritchie - 14.01.2018

Dem Bericht zufolge haben Europapolitiker von Union und SPD den Vorschlägen zugestimmt.

Wie ja die Chefin der Großen Koalition bereits 2015 feststellte: Wir schaffen das.


RE: Änderung bei Asylanträgen - KLAUS - 14.01.2018

Und schon ist sie dahin,die von einer Möglichen GrKo angestrebte Quotenregelung.

Quo vadis Herr Seehofer ?


RE: Änderung bei Asylanträgen - Ritchie - 14.01.2018

Gehen wir da mal sachlich drauf ein...

Die bisherige Regel, welcher Staat der EU zuerst erreicht/betreten wird, da muss der Asylantrag gestellt werden - diese Regel ist nicht in Ordnung.
Wer übers Mittelmeer kommt, landet in Italien, evtl. auch Griechenland.
Auf dem Landweg über die Türkei kann es häufig auch Griechenland sein, oder Ungarn etc....

Italien und Griechenland können nicht die meisten Flüchtlinge aufnehmen, also reisen diese weiter. Viele - die meisten - wollen eh nach Deutschland.
Deutschland kann auch nicht unbegrenzt Flüchtlinge aufnehmen.

Also muss eine einheitliche EU-Regelung her und ein Verteilungsschlüssel. Daran müssen sich dann auch alle EU-Staaten halten.

Nächster Punkt: Familienzuzug ist in Ordnung - bei als berechtigt anerkannten Asylanten. Nicht bei einer Gruppe Menschen, die einfach behaupten "irgendwie" miteinander verwandt zu sein oder sonst wie zusammen zu gehören. Nicht bei Menschen, deren Asylantrag noch nicht durch ist und wo der Antrag möglicherweise noch abgelehnt wird.

Dann zieht die Familie eben entsprechend später zusammen.

Was ist inzwischen passiert? Zitat:
Dem Bericht zufolge haben Europapolitiker von Union und SPD den Vorschlägen zugestimmt.

Dann sollen diese doch bitte auch die Verantwortung für die Folgen ihrer Zustimmung übernehmen. Aber es stimmt ja, es sind ja Politiker...

Ich stimme Paloma zu - die Folgen des aktuellen Handelns unserer Politiker werden wir noch jahrzehntelang spüren. Und zwar finanziell schmerzhaft.