Soziale Unterschiede in Deutschland! - Druckversion +- Sportquatschforum (https://sportquatschforum.de) +-- Forum: Alltags- Forum (https://sportquatschforum.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Politik > Rechtssprechung > Wirtschaft > Wissenschaft (https://sportquatschforum.de/forumdisplay.php?fid=52) +---- Forum: Politik (https://sportquatschforum.de/forumdisplay.php?fid=81) +---- Thema: Soziale Unterschiede in Deutschland! (/showthread.php?tid=896) |
RE: Soziale Unterschiede in Deutschland! - Reiner - 04.03.2014 Stimmt vollkommen Klaus. Für die meissten Akademiker und Besserverdienenden sind Handwerker fast schon eine Minderwertige Rasse. Diese Erfahrung habe ich auch schon oft genug gemacht. Gut Angesehen nur solange der Handwerker was für sie tun muss. Aber wenn es ums bezahlen geht fangen sie schon an. So bevor ich mich nun wieder festschreibe muss ich los zum Einkaufen. Hier ist heute Ausnahmezusatnd in der Stadt. Der größte Veillchendienstagsumzug in NRW ist heute Mittag hier. Dann will ich nicht raus müssen RE: Soziale Unterschiede in Deutschland! - KLAUS - 04.03.2014 Da irrst Du Dich Reiner. Es fängt schon bei der Auftragsvergabe,bzw bei der Ausführung der Arbeiten an,wo dir dieses Klientel deutlichst zu spüren gibt,was sie von einem gewöhnlichen Handwerker halten. RE: Soziale Unterschiede in Deutschland! - Reiner - 04.03.2014 Nun Klaus, da ich mit Angeboten so gut wie nichts zu tun hatte kann ich da wenig mitreden. Aber wie ich angesehen war als ausführende Kraft schon. Da muss ich sagen das ich sehr gerne in der Schweiz arbeitete. Die sind zwar sehr penibel aber wenn die zufrieden waren hast es in Form von Trinkgeld gespürt. Auch eine ganz andere Sicht haben sie da. Selbst ein Sraßenfeger in Basel hat mehr Ansehen als ein Handwerker in Deutschland. RE: Soziale Unterschiede in Deutschland! - Presi - 04.03.2014 Nun, Klaus und Reiner - das ist sicherlich zwar eigene Erfahrung, aber andererseits nicht unbedingt repräsentativ. Die Arroganz und Hochnäsigkeit ist eine verbreitete Unsitte. Aber meist ist es auch schlicht mangelnder Respekt, schlechte Erziehung... Ich habe jedenfalls immer ein positives Wort für Dienstleister jeglicher Art, wenn sie sich entsprechend positiv zeigen. Habe gerade vor kurzem zwei Sanitäterinnen im Rettungswagen, die meinen Sohn eingesammelt hatten, 20 Euro in die Hand gedrückt. Wollten die nicht annehmen. Bis ich darauf hingewiesen habe, dass ich als Zivi damals um Trinkgelder recht froh war... da haben sie es denn auch erfreut angenommen. Scheint nicht mehr in Mode zu sein, sich mal zu bedanken. Bei Heizungsbauern habe ich das genauso gehalten. Die haben einen klasse Job gemacht, also gibt es von mir eine Anerkennung. Das gesellschaftliche Problem in unserem Lande ist: Alle wollen Abitur machen, studieren, dann Chef werden und vor allem reich. Natürlich mit einer 30-Stunden-Woche. Die Abwertung der Hauptschulen ist unnötig. Aber da jede Nase mittlerweile aufs Gymnasium geht und dort auch unter Artenschutz steht, machen wirklich nur noch Außenseiter den Quali. Und - es ist nicht wirklich mehr "in", Werkzeuge in die Hand zu nehmen und sich schmutzig zu machen. Ich jedenfalls habe großen Respekt vor Menschen, die ein Handwerk beherrschen. Die bauen sich ihr Haus selbst - wir Akademiker können es uns u.U. nicht leisten... RE: Soziale Unterschiede in Deutschland! - Rainer - 04.03.2014 talisker, Keiner hier hält Dich für einen Turbokapitalisten!!!! Dafür besteht doch auch gar kein Grund! Aber wenn Klaus von seinen Erfahrungen in der Handwerkerbranche berichtet hat er schon Recht. Es gibt leider immer noch genügend Akademiker welche den goldenen Boden des Handwerks und den Stellenwert der Handwerkerschaft einfach nicht zu schätzen wissen. Diese Erfahrungen habe ich auch zu DDR-Zeiten auch bei uns gemacht. Dies ist also kein Problem der heutigen Zeit sondern ein Generationenüberschreitendes. Und auch ein Beispiel dafür was hier schon besprochen wurde. Die soziale Stellung der Menschen aus beiden Lagern und die Auswirkungen daraus auf die Kinder!!! RE: Soziale Unterschiede in Deutschland! - KLAUS - 04.03.2014 Ich hab doch noch nichts konkretes darüber geschrieben . RE: Soziale Unterschiede in Deutschland! - Presi - 04.03.2014 ...dann wirds aber Zeit, Klaus! Spaß beiseite, hattest du nicht dazu gepostet, es fange "...schon bei der Auftragsvergabe,bzw bei der Ausführung der Arbeiten an,wo dir dieses Klientel deutlichst zu spüren gibt,was sie von einem gewöhnlichen Handwerker halten." Oder phantasiere ich jetzt? RE: Soziale Unterschiede in Deutschland! - KLAUS - 04.03.2014 Ja,hatte ich und werde auch noch was dazu schreiben. Aber jetzt muss ich mich erst mit meinem neuen Brumm Brumm vertraut machen. RE: Soziale Unterschiede in Deutschland! - talisker - 05.03.2014 Rainer, danke für Deine Klarstellung. Zumindest bei Presi hatte ich durchaus den Eindruck, in die Kaste derer eingeordnet zu werden, die sich auf hohem Ross mit einem lockeren Spruch über die "am Wegesrand Zurückgebliebenen" lustig machen. Mir ist allerdings auch nach nochmaliger Durchsicht der gesamten Diskussion nicht klar geworden, wie ich zu dieser zweifelhaften Ehre komme. Klaus, schade, daß Du Dich mit solcher Klientel herumplagen mußt. Das dürfte aber sicher regional verschieden sein. Ein Privileg auf respektloses Verhalten haben Akademiker allerdings nicht. Ich bin Tierarzt und als solcher mehr oder weniger auch ein Dienstleister. Und sowohl in der Kleintier- als auch der Großtierpraxis kann man auch so manche (oft gedankenlose) Respektlosigkeit erleben. Vermögens- und Bildungs-unabhängig. Presi, kannst Du mir mal genau sagen, wieso Du mich bzgl. der sozialen Einstellung und abgehobenen Hochnäsigkeit in einen Topf mit z.B. den Unternehmensberatern steckst? Vor solchen Anschuldigungen sollte man sich schon recht sicher sein! RE: Soziale Unterschiede in Deutschland! - Reiner - 05.03.2014 Sorry wenn es so rüberkam das ich alle meinte. Nein das ist nicht der Fall denn es gibt auch unter den "besser Gestellten" solche und solche. Aber das in Deutschland sehr viele der "Besseren" so sind lässt sich nun mal nicht von der Hand weisen. War ist aber das in der Schweiz Handwerker ein um ein vielfach höheres Ansehen verfügen. Mal ein kleines Beispiel: Ich war im 3. Lehrjahr als Elektriker. Mein Chef hatte in Grenzach das Hauptgeschäft aber auch in Basel ein Geschäft für Einbauküchen. Ein Mann der in Basel ein Kopiergeschäft für Kinofilme besaß (als Hobby war er Pilot bei der Swissair) kaufte sich auf der Klevenalp ein Chalet und lies es komplett von unserer Firma Einrichten. Wir hatten da oben (war nur über Seilbahn zu erreichen) eine Verpflegung die allem spottete was ich ich dahin erlebte. Als wir fertig waren nahm er alles ab. Er ging die Möbel mit einer Lupe ab um zu sehen das alles Unbeschädigt war. Er war mit unserer Arbeit so zufrieden das er jedem, egal ob Stift, Geselle oder Meister einen 100 Frankenschein als Trinkgeld in die Hand drückte und eine Einweihungsparty für alle gab. 100 Franken waren ein Heiden Geld zu der Zeit. Ich hatte 326 Mark brutto im Monat. Zusammen mit seinen anderen eingeladenen Gästen. Und glaub mir wenn ich dir sage das wir Handwerker uns in einer anderen Welt vorkamen. Es wurden Adressen getauscht und wir hatten in der Schweiz Folgearbeiten. Keiner sah nur einmal von oben auf uns runter. Nein im Gegenteil es gab Lob ohne Ende für eine Arbeit nicht selten mit der Bemerkung: "Gut das es auch prima Handwerker gibt ohne die wir nichts hätten". Sowas gibt es in Deutschland fast nie, ich betone nun extra das "fast". |