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Frauenfußball in der RL Nordost Saison 23/24 - Druckversion

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RE: Frauenfußball in der RL Nordost Saison 23/24 - KLAUS - 21.05.2024

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2:1-Sieg nach Verlängerung gegen Viktoria:
So, 19. Mai 2024

Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin ist nach einem 2:1-Sieg nach Verlängerung im Finale gegen den FC Viktoria 1889 Berlin neuer Berliner Pokalsieger. Im Endspiel liefern sich beide Vereine einen spannenden und intensiven Kampf. Durch ein Eigentor von Anna Höfker gehen die Unionerinnen nach 77 Minuten in Führung, doch kurz vor dem Schluss gelingt Aylin Yaren für Viktoria der Ausgleich (87.). In der Verlängerung sorgt ein weiteres Eigentor von Viktoria nach 106 Minuten schließlich für die Entscheidung: Die Eisernen Ladies sind nach fünf Jahren wieder Pokalsieger.

1. FC Union Berlin: Wagner – Sakar, K. Orschmann (91. Niesler), Becker, Reissner (78. Bach) – Frank (114. Görsdorf), Heiseler (104. Trojahn), Moraitou – Blaschka (84. Rurack), Abu Sabbah, D. Orschmann

FC Viktoria 1889 Berlin: Buchholz – Lux, Dekker, Höfker, Trapp – Sänger, Gerken – Aydin (65. Künzel), Yaren (110. Sarr), Ehegötz (114. Stulin) – Urbanek

Personal: Eine Woche nach dem Auswärtsspiel beim 1. FFC Turbine Potsdam II veränderte Cheftrainerin Ailien Poese die Startelf auf zwei Positionen: Naika Reissner und Anouk Blaschka rückten für Latoya Bach sowie Charleen Niesler in die Anfangsformation.

Tore: 1:0 Höfker (77., Eigentor), 1:1 Yaren (87.), 2:1 Dekker (106., Eigentor)

Zuschauer: 2500

Blaschka mit Lattenkracher – Keine Tore zur Pause

Im Volksparkstadion Mariendorf begegneten sich beide Mannschaften von Beginn an mit höchstem Respekt und lieferten sich über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe. Den ersten Abschluss der Partie hatten die Unionerinnen zwar bereits nach fünf Minuten, als Sarah Abu Sabbah die Keeperin nach einer Flanke von Naika Reissner prüfte, doch im Anschluss sahen die 2500 Zuschauer vor allem viele Zweikämpfe im Mittelfeld des Platzes. Wenngleich Union größere Ballbesitzanteile besaß und durchaus mehr Zug zum Tor hatte, blieben zwingende Torchancen aus dem Spiel heraus im Verlauf des ersten Durchgangs weitestgehend aus. Die beste Chance der ersten Halbzeit resultierte folglich aus einem Standard: Ein Freistoß von Anouk Blaschka knallte aus 25 Metern an die Unterkante der Latte und daraufhin auf die Torlinie (14.). Die nächste Torannäherung folgte in der 23. Minute, als Athanasia Moraitou per Kopf infolge einer weiteren Flanke von Reissner knapp am Tor vorbeizielte. Zehn Minuten später wurde Blaschka steil geschickt und zog nach einem gewonnenen Laufduell direkt vom Strafraumrand ab, doch Inga Buchholz war im kurzen Eck zur Stelle (33.).

Insgesamt lebte das Spiel jedoch vor allem von seiner Spannung, weitere Offensivaktionen blieben rar. Das Wetter tat im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit sein Übriges: Nach einem kurzen Gewitter zu Spielbeginn folgte bis zur Halbzeitpause Dauerregen, sodass auch die Standfestigkeit zahlreicher Akteurinnen auf die Probe gestellt wurde.

Kurz vor der Pause hatte auch Viktoria, das vor allem auf Konter setzte, die erste Torchance. Nina Ehegötz schloss aus der Drehung ab, verfehlte jedoch das Gehäuse von Melanie Wagner knapp (42.). Torlos ging es dementsprechend in die Halbzeitpause.

Späte Treffer – Yaren gleicht nach Höfkers Eigentor aus

Auch im zweiten Durchgang hatten die Köpenickerinnen nach fünf Minuten eine erste Torchance. Nach einem Eckball von Lisa Heiseler köpfte Dina Orschmann knapp am Tor vorbei (50.). Die größte Chance bis zu diesem Zeitpunkt des Spiels sollte jedoch Viktoria nach 62 Minuten haben: Einen wuchtvollen Schuss von Kim Urbanek aus 16 Metern lenkte Melanie Wagner an die Latte. Anschließend landete die Kugel am Strafraumrand vor den Füßen von Nina Ehegötz, deren Abschluss jedoch dank einer großartigen Grätsche von Katja Orschmann geblockt wurde.

Anschließend plätscherte das Spiel etwas vor sich hin, weil Viktoria vor allem im Defensivverbund mit einer intensiven Zweikampfführung konsequent dagegenhielt. Die Vorzeichen standen entsprechend bereits auf Verlängerung, als nach 77 Minuten plötzlich die Unionerinnen jubeln durften. Eine Flanke von Naika Reissner lenkte Anna Höfker vor Sarah Abu Sabbah ins eigene Tor und brachte Union somit dem Titelgewinn ganz nah.

Viktoria kämpfte jedoch aufopferungsvoll und kam in der 87. Minute durch einen Freistoß aus 23 Metern zum Ausgleich. Aylin Yaren schoss den Standard aufs Tor, den im Strafraum keine Spielerin mehr berührte, sodass die Kugel im Eck einschlug. Die Partie entwickelte sich nun zu einem heißen Pokalkampf, in dem keine Mannschaft dem Gegner auch nur einen Meter schenkte. So war die Partie durch zahlreiche Foulspiele oft unterbrochen und auch auf den Rängen schaukelte sich die Atmosphäre hoch: Beide Fanlager bejubelten jede Grätsche und jeden gewonnenen Zweikampf. Mit dem Unentschieden ging es nach über 90 Minuten schließlich in die Verlängerung.

Dekkers Eigentor entscheidet die Partie

In der ersten Halbzeit der Verlängerung hatten beide Teams je eine Großchance. Zunächst dribbelte Trinity Künzel für Viktoria im Strafraum durch die Hintermannschaft der Rot-Weißen, setzte das Leder mit dem Außenrist anschließend jedoch knapp über das Gebälk (99.). Zwei Minuten später kam Sarah Abu Sabbah auf der Gegenseite an den Ball, schlug einen Haken und schloss im Fallen ab, doch Inga Buchholz wehrte zur Seite ab (101.).

Der entscheidende Moment sollte schließlich wenige Sekunden nach Wiederanpfiff der zweiten Halbzeit der Verlängerung folgen: Dina Orschmann übte Druck auf Innenverteidigerin Anouk Dekker aus, die das Leder 16 Meter vor dem eigenen Tor zu ihrer Keeperin zurückspielen wollte, dabei den Ball allerdings an der herausstürmenden Buchholz vorbeispitzelte. Die Kugel kullerte zum 2:1-Führungstreffer über die Linie.

In den verbleibenden 14 Minuten verteidigte Union souverän und ließ keine gegnerische Chance mehr zu. Nach 120 kräftezerrenden Minuten pfiff Schiedsrichterin Sophie Fabienne Olivie schließlich die Partie ab und machte somit den 6. Titelgewinn der Eisernen Ladies im Berlin-Pokal offiziell. Es war der zweite Pokalsieg für den 1. FC Union Berlin am heutigen Sonntag, nachdem zuvor die U23-Frauen ebenfalls erfolgreich waren.

Stimmen zum Spiel

„Viktoria hat sehr gut dagegengehalten. Umso erleichterter bin ich, dass wir jetzt gewonnen haben. Gestern gab es bei den Männern schon ein Spiel, was ein bisschen anstrengender war und so haben wir es dann heute auch gemacht“, zog Katja Orschmann Parallelen zur gestrigen Bundesliga-Partie gegen den SC Freiburg.

„Ich glaube, der Kopf hat heute das Spiel entschieden. Wir wollten jeden Zweikampf gewinnen und haben alles reingehauen. Wir wussten, was heute auf dem Spiel steht und wollten den Titel mit nach Hause nehmen“, erklärte Kapitänin Lisa Heiseler.

„Es war ein wahnsinnig spannendes Spiel und ich finde es einfach hervorragend, dass wir zwei Berliner Mannschaften haben, die sich so ein tolles Finale liefern. Der Pokal schreibt immer seine eigenen Gesetze und natürlich ist meine Gefühlslage jetzt sehr erleichtert. Gleichzeitig bin ich sehr stolz, dass wir bis zum Ende so hart gearbeitet haben. Wir sind immer wieder aufgestanden, in die Zweikämpfe gegangen und waren am Ende auch sehr clever“, beschrieb Cheftrainerin Ailien Poese die Partie nach dem Abpfiff.

Ausblick

Am kommenden Sonntag, dem 26.05.2024, bestreiten die Eisernen Ladies das letzte Auswärtsspiel der diesjährigen Saison in der Regionalliga Nordost. Um 14 Uhr sind die Köpenickerinnen beim Lokalrivalen Türkiyemspor Berlin im Willy-Kressmann-Stadion zu Gast.

Quelle 


RE: Frauenfußball in der RL Nordost Saison 23/24 - KLAUS - 06.06.2024

06.06.2024 - 10:00 Uhr | News | Quelle: dpa
«Leute wissen Bescheid»: Union will in die 2. Bundesliga 
 
[Bild: t_3477_11_2012_1.jpg]
©IMAGO

Unions Fußballerinnen sind in Berlin die Nummer eins. Nach dem Meister-Titel und dem Sieg im Pokal geht es nun um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Für das Team hat sich viel verändert.

Die Fußballerinnen des 1. FC Union Berlin spüren nach ihrem Erfolgslauf in der Regionalliga Nordost die gestiegene Wertschätzung in Köpenick. «Die Union-Familie ist unheimlich gewachsen. Man hat gemerkt, mehr Leute wissen Bescheid. Mehr Leute interessieren sich dafür. Man führt Gespräche, die es vielleicht vor eineinhalb Jahren noch nicht gab, weil keiner wusste, wer du bist oder wer diese Trainergruppe da ist», berichtete Trainerin Ailien Poese.


Sollten die Unionerinnen den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machen, dürfte die Familie weiter wachsen. Nach einer perfekten Saison mit 22 Siegen aus 22 Spielen und einem Torverhältnis von 145:5 gehen die Köpenickerinnen als Favorit in die Duelle mit dem Meister der Regionalliga Nord, SV Henstedt-Ulzburg. Das Hinspiel steigt an diesem Sonntag (14.00 Uhr) im Stadion An der Alten Försterei vor über 10.000 Zuschauern. Eine Woche später müssen die Berlinerinnen in der rund 30.000-Einwohner-Gemeinde nahe Hamburg ran.

Schon jetzt ist in ganz Köpenick die Vorfreude zu spüren. «Im Bezirk hat es sich auch geändert. Ich kriege schon oft ein «eisern», wenn ich irgendwo durch die Straße laufe und keine Union-Sachen anhabe. Weil die Leute einen erkennen. Und ich sehe natürlich auch, dass die Plakate hängen», sagte Poese.

«Haben ein Selbstverständnis entwickelt»

Der Druck ist groß. Ganz Berlin erwartet nach der Leistungsexplosion in dieser Spielzeit den Aufstieg. «Das sind die beiden Spiele, auf die es ankommt, aber auch die Spiele, auf die wir eine Saison lang hingearbeitet haben. Jetzt gibt es diese greifbare Chance, in die 2. Liga aufzusteigen», sagte Poese und befand mit purem Optimismus: «Wir haben schon ein gewisses Selbstverständnis entwickelt».

Union hat sein Engagement im Frauen-Bereich in den letzten Jahren deutlich verstärkt und professionalisiert. Im kürzlich eröffneten Trainingszentrum Oberspree haben die Fußballerinnen und der Nachwuchs eine Heimat und Arbeitsstätte gefunden. «Einen Riesensprung» bescheinigte Poese ihrem Team dadurch. «Vorher war es Fußball am Abend und vorher arbeiten und jetzt ist es halt Fußball am Tag und dann, wie jeder normale Arbeitnehmer, am Abend Freizeit zu haben oder sich noch um Regeneration zu kümmern.»

Quelle