Deutschland, einig Vaterland? - Druckversion +- Sportquatschforum (https://sportquatschforum.de) +-- Forum: Alltags- Forum (https://sportquatschforum.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Politik > Rechtssprechung > Wirtschaft > Wissenschaft (https://sportquatschforum.de/forumdisplay.php?fid=52) +--- Thema: Deutschland, einig Vaterland? (/showthread.php?tid=11877) |
RE: Deutschland, einig Vaterland? - Ritchie - 23.09.2018 (23.09.2018 - 17:28)KLAUS schrieb: Die Themen und Beiträge sind noch alle da,sie werden nur ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr in der Suche gelistet.Hier ist das entsprechende Thema das ihr gesucht habt : Ich habe es über die Suche gefunden, man muss nur in etwa wissen, welche Suchbegriffe man eingeben muss. Meine Meinung dazu habe ich auch schon geschrieben. Wenn hier solche "alten Kamellen" hervorgekramt werden ... Die Geschichte war vor gut 3 Jahren und die Flüchtlingskrise nahm gerade ihren Anfang. Aber manches verjährt ja wohl nie. RE: Deutschland, einig Vaterland? - Kokytos - 24.09.2018 @Rainer Verstehe Deinen Standpunkt VOLLKOMMEN, ABER hast Du die Wiedervereinigung auch mal aus dem Blickwinkel eines "Wessis" betrachtet? Hunderte von Milliarden DM mußten von heute auf morgen aufgebracht werden, um die Wiedervereininigung zu realisieren. Gelder, die der wiedervereinigten BRD NICHT geschenkt wurden, sondern von seinen Bürgern ERWIRTSCHAFTET wurden. Hat DAS auch nur EINEN "OSSI" interessiert? Ich will nicht pauschalisieren, aber ich ich schätze zu 99% NICHT! Und genau aus DIESEM Grund verachte ich den Rassismus, spez. in den "neuen Bundesländern", wenn dort DEUTLICH MEHR als im Bundesdurchschnitt an Ausländerfeindlichkeit praktiziert und durch (NS)AFD, sowie rechtsradikale Gruppierungen praktisch an der Tagesordnung ist. Und wenn wir schonmal beim "Deutschtum" sind, was unterscheidet die Bürger der ehemaligen DDR von den Deutschen in Pommern, Ostpreußen und anderen ehemals deutschen Gebieten, die sofern sie nicht vertrieben wurden, im Rahmen der neuen Grenzen nach dem 2. WK unter UdSSR-Herrschaft fielen? Die Sprache, der Name (Deutsche Demokratische Republik) oder das historische Vergessen? Nene Rainer, SO einfach kannst Du es dir nicht machen. Ich kann es KEINEM Menschen verübeln, wenn er/sie, ob deutsch oder nicht, versucht hier ein besseres Leben zu finden. Der Unterschied ist NUR, daß viele sehr viel in den Arsch gebliesen kriegten, während andere ums Überleben kämpfen... RE: Deutschland, einig Vaterland? - carlita - 25.09.2018 Wenn die "alten Kamellen" auch heute noch den Charakter eines Menschen darstellen, "verjähren" sie nicht. Ist aber nur meine Meinung. Darüber diskutiere ich nicht mehr. RE: Deutschland, einig Vaterland? - Ritchie - 25.09.2018 Es wundert und bestürzt mich nur, dass fast 30 Jahre nach der Wende und der Wiedervereinigung die "Mauer in den Köpfen" immer noch nicht verschwunden ist. Sie wird wohl "liebevoll" immer wieder aufgebaut... In diesem Thema wird gezielt mMn gegen die Bürger der ehemaligen DDR geschrieben. Sie werden kritisiert und für eine Entwicklung verantwortlich gemacht, die doch ursächlich den verantwortlich regierenden Politikern zuzuschreiben ist. Was genau kann der damalige DDR-Bürger dafür, dass die Wiedervereinigung insgesamt eine Milliardensumme gekostet hat? Was genau können die heutigen Bewohner dort dafür? Warum sollen sie dafür dankbar sein, dass damalige Regierungs-Politiker beschlossen haben, diese Summe für die Wiedervereinigung auszugeben? Und sie sollen, wenn ich Kokytos Beitrag überspitzt sehe, bis heute betonen, wie dankbar sie doch den gütigen wohlwollenden "Wessis" sind. Kokytos, meinst du nicht, dass du da zuviel erwartest? 1990 standen für die erste gesamtdeutsche Bundestagswahl Helmut Kohl (CDU) und Oskar Lafontaine (SPD) zur Wahl. Helmut Kohl sprach von blühenden Landschaften, die im Osten entstehen sollten und würden. Er versprach die Wiedervereinigung ohne neue Steuern und Steuererhöhungen zu schaffen. Oskar Lafontaine sprach davon, dass es nicht einfach sein würde und nicht geringe Kosten verursachen. Aber das Deutsche Volk würde diese Herausforderung schaffen. Helmut Kohl wurde gewählt, als erstes kam der Solidarbeitrag Ost, dann wurden Steuern erhöht oder neue geschaffen... Sind wirklich "blühende Landschaften im Osten" entstanden? Die verbliebenen Firmen und Unternehmen dort wurden von der Treuhand verscherbelt, Arbeitslosigkeit und Wegzug eines Teils der jungen Bevölkerung war eine Folge. Die Rente und die Löhne sind dort bis heute geringer wie auf dem Gebiet der ehemaligen BRD. Und hier schreibt ein Mitglied davon, dass diese ostdeutschen Bürger den Wessis dankbar sein sollen... Wenn ich das richtig weiß, bezahlen auch die "Ossis" den Solidarbeitrag und die Steuererhöhungen. RE: Deutschland, einig Vaterland? - paloma - 25.09.2018 Ritchie, sicher sind auch Deine Argumente richtig und nicht von der Hand zu weisen. Wir alle sind Deutsche und haben die Wiedervereinigung gewollt und waren auch bereit, die dafür erforderlichen Kosten zu tragen. Ich schreibe ja auch nicht gegen die rechtschaffenen Bürger des Ostens. Mir geht es um die randalierenden und rechte Parolen grölenden Teilnehmern an den gewaltproduzierenden Demos. Bei diesen Demos glauben auch rechtschaffene, aber unzufriedene Bürger mitmachen zu müssen. Als Grund für ihre Unzufriedenheit haben sie sich die Situation mit Migranten und sonstigen Ausländern ausgesucht. Ist ja auch viel einfacher. Die Darstellung, dass dies ihr Recht sei hat eben die Grenzen dort, wo die Rechtmäßigkeit überschritten wird Das ist es gegen was ich mich verwehre. RE: Deutschland, einig Vaterland? - Ritchie - 25.09.2018 Paloma: Wenn du dir meinen Beitrag durchgelesen hast, ist dir sicher aufgefallen, dass ich mich vor allem auf Kokytos beziehe. Ich bin auch gegen diese rechten Randalierer, aber ebenso auch gegen linke Krawallbrüder, Gewalttäter allgemein. Und wenn man die unzufriedenen Bürger ins Spiel bringt, muss man auch sehen, warum diese unzufrieden sind. Das macht mMn Kokytos etwas einseitig. Eines sollte eigentlich klar sein, mit rechten Gedankengut alleine - und mehr kommt da ja nicht - werden die Probleme der Bürger Deutschlands nicht gelöst. Da kommt mir auch von der AfD zu wenig bis fast gar nichts. RE: Deutschland, einig Vaterland? - Uli - 25.09.2018 Da wird ja heute so einiges an gepflegten Vorurteilen geboten. Und wenn Rainer bei dieser pauschalen und aus meiner Sicht auch ziemlich dämlichen Ossi-Wessi Pauschalisierung ausflippt ist schon verständlich. Allerdings ist das ja auch immer noch der gleiche Rainer, der uns BVB-Fans gerade erst, ähnlich pauschal und ähnlich blöde, alle als Schwachköpfe bezeichnet hat. Grundsätzlich betrachte ich die regionalen Erfolge der AFD auch mit Sorge, aus meiner Sicht ist das aber kein Ost/West Problem, sondern eher ein sozialpolitisches. Denn selbst im „Premium-Land“ Bayern geht die Prognose der Landtagswahl von 12-14% für die AFD aus. Und noch ein kleiner persönlicher Beitrag zum Ossi-Land. Ich arbeite seit zweieinhalb Jahren in Mecklenburg-Vorpommern, habe einen Zweitwohnsitz in Rostock und bin verdammt gerne hier. Ich habe in dieser Zeit fantastische Leute kennenlernen dürfen, aufrechte Demokraten, offen und grundehrlich. Hier in Rostock stellten sich der AFD Demo (geführt vom Oberagitator Höcke) gerade erst rund 4.000 friedliche Gegendemonstranten entgegen. Und noch kurz Kokytos Pauschalisierung: Höcke ist ein Wessi!!! RE: Deutschland, einig Vaterland? - KLAUS - 25.09.2018 Wie so wird immer nur von Ossi / Wessi gesprochen ? Die politische Entwicklung ist ein Gesamtdeutsches Problem das den Osten genau so wie den Westen betrifft. Man macht es sich zu einfach wenn man argumentiert wie die Bürger Ostdeutschlands wir Wessis würden nicht wissen wie es ihnen hinter der Mauer erging und wenn die Westdeutschen behaupten im Osten sei der Rechtsextremismus zu Hause. RE: Deutschland, einig Vaterland? - paloma - 25.09.2018 Es ist zweifellos richtig, wir sind e i n Deutschland. Das Problem mit rechtsradikalen Gruppen haben wir auch in g a n z Deutschland. Und sicher ist auch richtig, dass die entstehenden Probleme im Osten des Landes häufiger auftreten als im Westen. Aber sie betreffen uns a l l e. Die Ausdrücke Wessies und Ossies haben wir aber in der Zwischenzeit so verinnerlicht, dass man sie nicht mehr so ohne weiteres aus unseren Köpfen und unserem Sprachgebrauch entfernen kann. Auch dies trägt zu vielen Verärgerungen bei. RE: Deutschland, einig Vaterland? - Ritchie - 25.09.2018 Ossis und Wessis wird es solange geben, wie es "die Mauer in den Köpfen" gibt. Mich haben diese Bezeichnungen von Anfang an gestört. Für mich waren wir immer Deutsche, dieseits und jenseits der innerdeutschen Grenze und natürlich erst recht nach der Wiedervereinigung 1990. |