Brexit - Druckversion +- Sportquatschforum (https://sportquatschforum.de) +-- Forum: Alltags- Forum (https://sportquatschforum.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Politik > Rechtssprechung > Wirtschaft > Wissenschaft (https://sportquatschforum.de/forumdisplay.php?fid=52) +---- Forum: Wirtschaft (https://sportquatschforum.de/forumdisplay.php?fid=82) +---- Thema: Brexit (/showthread.php?tid=7295) |
RE: Brexit - Reiner - 27.06.2016 Ritchie, was so eine "Volksbefragung" betrifft bin ich zu 100% auf der Seite von paloma. Es gibt Punkte die in Volkshand nichts zu suchen haben. In Großbritannien haben sie jetzt ein Riesen Problem. Den egal was sie machen, es wird bei jeder Entscheidung das halbe Volk in den Hintern getreten. Der Bürger ist nicht dumm, aber in manchen Fragen Entscheidet er einfach zu Emotional oder zu stark aus dem Bauch. Ich habe gestern ein Interview mit einem Bürger gesehen der folgendes sagte Zitat:" Ich habe für den Brexit gestimmt weil ich davon ausgegangen bin das er nicht passiert. Ich habe einen großen Fehler gemacht" Zitat Ende Und genau das ist der Punkt. Jetzt stellen sich viele hin und sprechen von einer Protestwahl. Damals mit der NSDAP war es auch eine Protestwahl. Die Folgen kennen doch alle oder. RE: Brexit - Ritchie - 27.06.2016 Aktuell mit der AFD auch - war auch ein Protest und ein Fehler, zum Glück noch ohne schlimmere Auswirkungen... Mehr möchte ich jetzt zu Volksbefragungen nicht schreiben, das Thema ufert sonst aus. Richtig gemacht, kann eine solche sinnvoll sein, aber... Nein, ich wollte ja nichts schreiben... Ist mit allen Wenn und Aber einfach zu umfangreich. Es ist aber richtig, dass ihr eure Gründe für eure Einstellung dazu habt. Und diese Gründe sind auch berechtigt. RE: Brexit - Reiner - 27.06.2016 Eine Volksbefragung zu bestimmten Themen ist völlig in Ordnung in meinen Augen. Aber was die Wirtschaft und Sicherheit eines ganzen Landes angeht ist nun mal zu stark Emotional in Volkshand. Bei bestimmten Sachen gibt es zu wenig Befragungen. Das sage ich ja auch. Aber stell dir mal vor es gibt eine Volksbefragung ob nun an der Grenze geschossen wird. 51 % sind dafür und dann? Wie jetzt in Großbritannien, ja das haben wir nicht gewollt :denken::denken::denken: RE: Brexit - Ritchie - 28.06.2016 Ecke der EU-Störer: RE: Brexit - Reiner - 28.06.2016 Boah hab ich gerade einen dicken Hals. Da habe ich echt einen langen Kommentar geschrieben und das Forum schaltet ab. Alles weg. Ich werde das jetzt nicht wiederholen sondern Morgen erst unter der Textverarbeitung schreiben und dann per Copy & Paste hier einfügen. RE: Brexit - Reiner - 28.06.2016 So nun habe ich mal eine Kurzfassung davon: Ich möchte mal näher beschreiben was ich so alles zum Brexit denke. Auch ich würde einen Austritt Großbritanniens bedauern. Dabei geht es nicht um mich selber sondern eher um meine Kinder (ich habe zwei Söhne im Alter von 30 und 29 Jahren) sowie um meine Enkel (leider erst eine Enkelin). Worauf ich hinaus will ist nicht so einfach zu erklären. Ich versuche dennoch mal meine Sicht als Punkte euch näher zu bringen. 1. Klar hat die EU auch Fehler gemacht. Aber es ist normal das nach so relativ kurzer Zeit nicht alles funktionieren kann. Es gab schon vor gar nicht allzu langer Zeit Staatenbünde die zerfallen sind. Man schaue nur mal nach den ehem. Bünden wie Jugoslawien und Sowjetunion um nur zwei mal zu nennen. Beides waren aber im Gegensatz zur EU keine Freiwilligen Bünde. 2. Bis ein Staatenbund Einigermasen funktioniert dauert es etwas mehr als 25 Jahre. Selbst der zur Zeit größte Staatenbund, die USA, sind heute nach Jahrhunderten noch nicht in vielen Punkten sich einig. Aber was Währung und Sicherheit angeht gibt es dort keine Diskussion. Das muss Europa noch lernen. 3. So wie sich die Welt in den Jahren die ich lebe verändert hat wird es für jeden einzelnen Staat in Europa keine Chance geben zu Überleben. Weder Wirtschaftlich noch Militärisch. Das haben in den USA die Staaten begriffen und wenn es um Zusammenhalt was wichtig ist geht halten sie alle zusammen. Aber auch bis dahin sind weit mehr als Jahrzehnte vergangen. 4. Europa hat sogar einen großen Vorteil gegenüber den USA und das ist der Wohlstand. Wir jammern alle in Europa wie schlecht es uns geht. Uns geht es weitaus besser wie vielen Bürgern in den USA die nicht mal eine Krankenversicherung haben. Geschweige überhaupt ein Sozialsystem wie es Europa hat. Davon träumt die größte Wirtschaftsmacht der Welt. 5. Ich sehe auch kein Problem darin das Großbritannien in der EU bleibt. Ja das Volk hat zwar für den Brexit gestimmt, aber sehr viele die dafür gestimmt haben sind selber Erschrocken das es soweit kam. Die Interviews mit den Bürgern haben es gezeigt. Das ist der Grund warum ich Referenden in so Elementar wichtigen Bereichen ablehne. Der Bürger entscheidet dann zu Emotional mit einem ganz anderen Hintergrund. Siehe vor nicht mal hundert Jahren die NSDAP. Es hört sich immer gut an wenn einer Verspricht (wie jetzt in England dieser Jonson) es geht allen besser. Wo das endet sollte jeder von uns hier im Forum wissen. Es ging nicht einem besser aus dem Volk außer ein paar Schergen. Ich hätte nichts dagegen wenn sich das Volk in Großbritannien noch mal einem Referendum stellt. Und wenn es anders ausgeht dann darf auch die Türe von Seiten der EU nicht geschlossen sein. Aber auf Zeit spielen schadet vor allem dem ganzen Europäischem Volk und noch schlimmer den Generationen die die Folgen zu tragen haben. Aber London „muss“ den Anfang machen und vor den anderen Staaten sagen das sie nicht raus wollen. Erst bei ja oder nein kann wieder Verhandelt werden und nicht vorher. Für einen guten Staatenbund gehört auch Fehler eingestehen und Fehler verzeihen dazu. Gemeinsam ist Europa eine Macht in der Welt. Alleine hat kein Staat in Europa eine richtige Chance. Nur Gemeinsam sind diese Probleme zu lösen und ich hoffe das dieses jeder Bürger jetzt in Europa begriffen hat. England und Wales merken jetzt langsam das es so nicht geht und sich die anderen 27 Staaten erpressen lassen. Vielleicht war dieses Referendum ein Weckruf an alle Staaten in Europa. Erdogan drängt und will Europäer werden aber tritt alle Rechte mit den Füßen. Gegen solche Diktatoren kann Europa nur gemeinsam sich wehren. So das war mal von mir ein längerer Beitrag der ein bisschen meine Gedanken wiedergibt. Ich will euch damit nicht Langweilen, aber ich will auch mal Stellung nehmen warum ich für Europa bin und manchmal auch anderer Meinung bin. Und das mal ohne Humor oder Häme. RE: Brexit - Ritchie - 28.06.2016 Ich sage einfach mal, dass du deine Gedanken ganz gut zu Papier gebracht hast, Reiner! Im einzelnen kann man natürlich anderer Meinung sein, aber um anderer Meinung zu sein, muss man erstmal die Meinung des anderen, in diesem Fall deine, kennen. Für mich gilt - dass ich dir hier und jetzt zustimme. Zu 5.: Ich denke, es ist die Sache der Briten, ob sie nun das Ergebnis der ersten Wahl mit einer zweiten Wahl, einem erneuten Referendum, korrigieren wollen... Man kann es (das erneute Referendum) gut oder schlecht finden, letztlich ist es eine Entscheidung der Briten, ob sie es machen wollen. Wenn, dann sollte es aber sehr kurzfristig geschehen, wäre meine Meinung und Empfehlung dazu. Eine Prognose von mir: Bei einem erneuten Referendum stimmen über 60% für den Verbleib in der EU... RE: Brexit - Ritchie - 29.06.2016 London spielt beim Brexit auf Zeit "Diese Unsicherheit halten die Briten nicht durch" 28.06.2016, 17:43 Uhr | Christian Kreutzer, t-online.de Viele EU-Politiker würden die Briten nach dem Brexit-Referendum am liebsten sofort aus der EU werfen. Doch das geht nicht: Nur die Briten selbst können den Prozess in Gang setzen - und sie wollen Gegenleistungen. Ist die EU machtlos? Schon jetzt ist klar: Das Königreich fordert luxuriöse Zugangsbedingungen zum Binnenmarkt - vorher wollen sie den Ausstiegsprozess, den der Paragraf 50 des EU-Vertrags vorschreibt, nicht beginnen. Viele fürchten: Bald könnten die eigenwilligen Briten die EU wie schon früher am Nasenring durch die Manege führen. "Großbritannien wacht gerade auf" Wenn das EU-Parlament heute morgen in Brüssel zusammentritt, halten sich die Sorgen darüber allerdings in Grenzen. Im Gegenteil: Abgeordnete, Rat und Kommissionsmitglieder fühlen sich in einer starken Position. Bei den Briten könnte dagegen langsam die Katerstimmung einsetzen: "Großbritannien wacht gerade auf", so Europa-Parlamentarier Michael Gahler (CDU) zu t-online.de. Im Klartext: Das Pfund fällt und fällt, bereits zwei große Rating-Agenturen - Standard & Poor's und Fitch - haben die Kreditwürdigkeit des Landes abgesenkt und sehen den weiteren Ausblick negativ. Erste Firmen wie der Billigflieger easyJet senken ihre Gewinnerwartungen. Und dann sind da noch die Banken: "Wer London als Einfallstor in die EU nutzt, dürfte sich jetzt nach einer neuen Niederlassung in Frankfurt umsehen", glaubt Gahler. Dazu zählten vor allem Institute aus vornehmlich englisch-sprachigen Ländern wie Kanada, den USA oder Indien. "Wir machen denen keine Angebote" Erstmals seit Monaten gehe es jetzt nicht mehr um Lügen und "schmutzigen Nationalismus", sondern um "Facts and Figures", stellt Gahler fest. Und da zeige sich: "Die Briten haben keinen Plan B." Juristisch säßen sie zwar am längeren Hebel, nicht aber in der Realität. Gahler: "Diese Unsicherheit halten die Briten nicht durch." Gahlers CDU- und Parlamentskollege Elmar Brok bekräftigt derweil: "Die Verträge werden nicht neu verhandelt, solange Großbritannien nicht den Austritt erklärt hat." Absprachen treffe man mit der Londoner Regierung nur als Drittstaat. Auch Brok sieht die EU am längeren Hebel - nämlich durch die Börsen: "Diese Hängepartie machen die Märkte nicht lange mit." Nachahmereffekte, beispielsweise bei den Niederländern, befürchtet Broks Kollege Gahler nicht: "Die Niederlande sehen jetzt, wie es den Briten geht." Die zerlegten sich gerade selbst, sagt Gahler mit Verweis auf Camerons Rücktritt, die Proteste gegen Labour-Chef Jeremy und die Sezessionswünsche der Schotten und möglicherweise auch der Nordiren. Und Gahler versichert: "Wir machen denen keine Angebote, bevor sie den Antrag stellen." Der Antrag nach Paragraf 50 begrenzt die Austrittsphase auf zwei Jahre. Gibt es danach keine Einigungen, ist Großbritannien trotzdem raus. http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/eu/id_78249192/brexit-grossbritannien-spielt-auf-zeit-ist-die-eu-machtlos-.html RE: Brexit - Ritchie - 29.06.2016 Die Briten wollen laut Referendum aus der EU austreten und sich jetzt auch noch dafür "bezahlen lassen"? Zitat: Schon jetzt ist klar: Das Königreich fordert luxuriöse Zugangsbedingungen zum Binnenmarkt - vorher wollen sie den Ausstiegsprozess, den der Paragraf 50 des EU-Vertrags vorschreibt, nicht beginnen. RE: Brexit - Reiner - 29.06.2016 Johnson und Farage legen Rückwärtsgang ein Seit ihrem Sieg beim Referendum sind die sogenannten Brexiteers in Großbritannien kleinlaut geworden. Vormals von den EU-Austrittsbefürwortern gemachte Versprechungen werden plötzlich stillschweigend einkassiert oder mit Konjunktiven ummäntelt. http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/eu/id_78269042/brexit-befuerworter-werden-kleinlaut-johnson-und-farage-legen-rueckwaertsgang-ein.html Das sollten sich alle, egal in welchem Land, alles genau ansehen. Auch die Wähler der AfD in Deutschland. Jetzt ist ein Staatenbund der eine Macht war ein Trümmerhaufen und keiner Übernimmt Verantwortung. Liebe Deutsche, liebe Niederländer, Franzosen Italiener usw. Schaut es euch an was passiert wenn man nur auf Populisten hört. Die haben alle keine Ahnung von Politik und am Ende stimmen plötzlich alle Zusagen nicht mehr. Wenn der Brexit etwas Positives hat dann die Erkenntnis das es Fatal ist auf solche Leute zu hören. Eine Wirtschaftsmacht (Großbritannien ist die Drittgrößte der Welt (gewesen)) zerbricht gerade voll und ganz. Ich hoffe nur das die EU auch Besonnen ist und den jungen Menschen nicht alles verbaut. Jetzt hat keiner etwas gewußt oder gesagt!! |